Sind Frauen im Radsport weniger wert?

Die Schweizerin Pascale Schnider (2.v.r.) im Feld der Fahrerinnen an der Strassen-WM 2011 in Dänemark. (Foto: Keystone/Peter Dejong)

Die Schweizerin Pascale Schnider (2.v.r.) im Feld der Fahrerinnen an der Strassen-WM 2011 in Dänemark. (Foto: Keystone/Peter Dejong)

Es war in allen Medien: Der Schweizer Matthias Frank vom Team BMC hat in der Tour de Suisse vor zwei Wochen fünf Tage lang das Gesamtklassement angeführt. Wer aber hat mitbekommen, dass ein Monat zuvor ein Mitglied des Schweizer Radsportteams Bigla den Sieg in der Tour du Langedoc-Roussillon, einem 5-tägigen Etappenrennen in Frankreich, errungen hat? Nie davon gehört, weder vom Team noch vom Rennen? Es handelt sich durchaus um ein wichtiges Rennen im Kalender der Internationalen Radsportverbandes UCI. Von den Medien wird es weitgehend ignoriert – da es sich um ein Frauenrennen handelt.

Abgesehen von den Rennen an den Olympischen Spielen alle vier Jahre oder wenn es Negativschlagzeilen gibt, ist der Damenradsport in den Medien so gut wie inexistent. Von etwas Polemik konnte die Tour du Languedoc-Roussillon medial «profitieren»: Eigentlich wäre ein 6-tägiges Rennen im Kalender gestanden. Am Tag vor dem Start wurde die Tour kurzerhand abgesagt – um dann, um einen Tag verkürzt, doch noch durchgeführt zu werden. Auch sonst sei das Rennen chaotisch und schlecht organisiert gewesen, erzählt die Siegerin Emma Pooley. Trotzdem hofft sie, dass es 2014 wieder durchgeführt wird – zu wenige nennenswerte Alternativen gibt es im Rennkalender. So ist die Tour du Languedoc-Roussillon das einzige längere Etappenrennen vor dem Giro d’Italia Femminile, und somit eine wichtige Vorbereitungsmöglichkeit für das wichtigste Strassenrennen des Frauenradsportes. Der Startschuss zum Giro d’Italia der Damen fällt übrigens am kommenden Sonntag.

Die UCI ist eine «chauvinistische Organisation»

Was ist los mit dem Frauenradsport?! Tiefe Löhne für die Fahrerinnen, kaum interessierte Sponsoren, ein ausgemergelter Rennkalender, Medienaufmerksamkeit nahe bei null: so lässt sich die Situation in etwa beschreiben, ohne Aussicht auf Verbesserung. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin von 2008 Nicole Cook etwa zeigte sich bei ihrem Rücktritt vergangenen Januar schwer enttäuscht über die fehlende Entwicklung des Frauenradsportes. Das Desinteresse ist schwer verständlich, umso mehr als mangelndes Geld beim Radsport der Herren keinerlei Problem darstellt – obwohl fast nur Männer immer wieder für negative Schlagzeilen in Zusammenhang mit Doping sorgen.

Nicole Cook gewinnt das Strassenrennen an den Commonwealth Games, 3. August 2002. (Keystone/Tom Hevezi)

Nicole Cook gewinnt das Strassenrennen an den Commonwealth Games, 3. August 2002. (Keystone/Tom Hevezi)

Da die Olympischen Spiele der einzige Anlass sind, bei welchem der Damenradsport prominent im Fernsehen gezeigt wird, tauchen jeweils kurz davor den Sponsoren für neue Damen-Teams auf. Viele ziehen sich aber nach den Spielen wieder zurück. Die fehlende Kontinuität macht den Athletinnen das Leben schwer, viele müssen jedes Jahr neu auf Sponsorensuche. Die UCI, die für die Förderung des Radsportes zuständig ist, scheint die Probleme im Damenradsport kaum zu kümmern. Ob das damit zusammenhängt, dass man im Organigramm der UCI vergeblich nach weiblichen Namen sucht? Eine «chauvinistische Organisation» nennt Pooley die UCI denn auch unumwunden. Die Forderung nach Minimallöhnen für Frauen etwa hat die UCI abgelehnt. Die Organisation befürchtet, dann würden sich auch noch die letzten Sponsoren zurückziehen. Minimallöhne für Männer gibt es derweil im Radsport schon längst.

Mehr Frauenrennen müssen her!

Emma Pooley of Great Britain rides down a small hill during the women's elite time trial of the 2010 World Road Cycling Championships in Geelong, Australia, Wednesday, Sept. 29, 2010. Pooley won the women's time trial on Wednesday's opening day beating German veteran Judith Arndt by more than 15 seconds. (AP Photo/Rob Griffith)

Emma Pooley auf dem Weg zum Sieg im Zeitfahren an der WM 2010 in Australien, 29. September 2010. (AP Photo/Rob Griffith)

Immerhin konnte man Ende letztes Jahr lesen, die UCI führe nun identische Preisgelder für Frauen und Männer an allen Weltmeisterschaften ein. Pooley meint dazu: «Ich wusste gar nicht, dass die Preisgelder nicht identisch waren!» Warum sollten sie denn auch unterschiedlich sein? Die Damen trainieren nämlich genauso hart und liefern sich spannende Rennen, an denen sie alles geben – wie die Männer. Warum soll etwa ein WM-Titel weniger Wert sein, nur weil zu den Voraussetzungen höhere Östrogen- und tiefere Testosteronwerte gehören? Klar ist bei den Herren das Tempo höher als bei den Frauen. Doch schliesslich ist im Radsport nicht das absolute Tempo entscheidend, sondern das Spannende sind die Interaktionen zwischen den Rennfahrern und Rennfahrerinnen, die Taktik und Strategien der Einzelnen und der Teams. All das  spielt sich bei den Damen genau so ab wie bei den Herren – einfach unter erschwerten finanziellen Bedingungen.

Um bei Medien und Sponsoren ein Interesse für den Damenradsport zu wecken, schlägt Pooley vor, bei den wichtigen Radrennen vorher auf derselben Strecke Damenrennen durchzuführen. Tatsächlich geniessen Frauen in den Sportarten Medienpräsenz, in denen ihre Wettkämpfe am selben Ort und gleichzeitig mit denen der Männern stattfinden: etwa im Tennis oder Skifahren. Bei Radrennen wären Medien und Streckenposten bereits vor Ort und der Zusatzaufwand fürs Rennen wie auch für die Übertragung sehr gering. Ist erst mal etwas Medienpräsenz vorhanden, wären auch bald Sponsoren zur Stelle. Ein Traum für Emma Pooley wäre etwa eine Tour de Suisse des Dames: in derselben Woche, auf identischer (oder leicht gekürzter) Strecke, mit Start jeweils vor den Herren. Bei zwei belgischen Rennen im Frühjahr (Flandernrundfahrt und Flèche Wallonne) wurde das Konzept von den Veranstaltern bereits erprobt.

Es ist also mehr Initiative bei weiteren Rennveranstaltern, aber auch bei Sponsoren und der UCI nötig, um dem Damenradsport neue, wichtige Impulse zu geben. Nicht zuletzt sind aber auch die Athletinnen selbst gefragt, sich trotz erlebter Enttäuschungen weiterhin für ihren Sport einzusetzen.


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46 Kommentare zu «Sind Frauen im Radsport weniger wert?»

  • Scolari sagt:

    Genau, der Markt entscheidet bzw. das Publikum. Wer glaubt das? Was wird heute für Schrott im TV gezeigt und trotzdem geschaut. Will das wirklich jemand? Würde man mehr Damenradsport zeigen, würde ihm auch mehr Beachtung bekommen. Ein bisschen Huhn-Ei-Problematik…
    Ich als Hobbyfahrer schätze die weiblichen Kolleginnen sehr – auch wenn sie schneller sind als ich. Und die Ästhetik ist halt Geschmacksache.

  • Internetz TV sagt:

    heute findet man eher mehr zugang infos/resultate/livestreams als früher

    resultate Strasse/MTB/Cyclocross und zt. auch Breitensportanlässe mit Profibeteiligung

    http://www.cyclingnews.com/

    Livestreams:

    http://www.steephill.tv/

    http://www.cyclingfans.com/

    alles was irgendwo weltweit an Radsport gesendet wird findet sich schlussendlich im netz oder bei youtube …

    Mountainbike Weltcuo :

    Damen/Herren Crosscountry und Downhill, BMX Fresstyle MTB, X-Games … alles da:

    http://www.redbull.com/en/bike

    wahrscheinlich ist das bei allen andern Randsportarten nicht anders … Es gibt heute einfach fast in jedem Bereich des Lebens ein viel grösseres Angebot als früher (wo es noch keinen PRofi Frauenradsport gab)
    Es gibt übrigens auch im Männerradsport Sponsoren die nur für die Olympischen Spiele einsteigen, wahrscheinlich ist da auch kein Unterschied zu andern Sportarten …

  • Lauterburg Stephan sagt:

    Andere Frage: Ist ein Papi weniger wert, nur weil er nicht gleich viel das Füdli der Kinder putzt wie die Mutter? Oder weil er nicht gleich viel Pflästerli klebt oder gleich viel Milch-Schoppen gibt?

  • Lauterburg Stephan sagt:

    Das Krankhafte begann, als Frauen glaubten, sie seien weniger wert, nur weil sie kein Geld verdienten. Also, dachten sie: Alles muss gleich sein wie beim Mann: Und schlaue Firmen erhalten einen „Gender-Preis“, weil sie z.B. ein Damen-Pissoir gebaut haben. In London lassen sich Parlamentarierinnen Testosteron spritzen, damit sie sich im Parlmanet gegen die Männer besser durchsetzen können. Beim Heiraten hat die Braut eine Brautführerin, und der Bräutigam hat einen Brautführer. He! Ist der Mann eine Braut oder ein Bräutigam? Vor dem Gesetz sind alle gleich (Verfassung in der Schweiz), aber nur die Männer müssen Militärdienst leisten (oder zahlen). Männer sollen bis 65 arbeiten und frauen nur bis 60. Hört endlich auf und beginnt zu denken.

  • Müller Lohar sagt:

    Wieviele Frauen interessieren sich für Frauen iim Radsport? Etwa 1, 5 oder 100 %?

  • Supersprinter sagt:

    Diese Diskussion ist völlig überflüssig.

    Sportler müssen vom Werbefaktor her gesehen möglichst dem symmetrischen Massathlet und Schönheitsideal entsprechen, wie es eben Fussballer oder Tennisspieler eher sind als Gewichtheber – es geht nicht um spezifische Leistung.

    Sportlerinnen müssen vor allem sexy sein und durch ihren geschmeidigen Bewegungsablauf Weiblichkeit präsentieren, das funktioniert bei den weiblichen Eiskunstläufern und Beachvolleyballern, weniger bei den Radlern und schon gar nicht bei den Eishockeyspielern.

  • Irene Locatelli Bloch sagt:

    In Zunzgen findet seit einigen Jahren der Grand Prix Oberbaselbiet statt mit ganz tollen Radfahrerinnen und Junioren. Doch es scheint mir, dass die Medien gar kein Interesse daran haben. Eine Gruppe von Idealisten organisiert dieses Jahr Rennen mit grossem Engagement. Die Organisatoren freuen sich sicher auf einen Besuch

    Der 9. Grand-Prix Oberbaselbiet findet am 11. August 2013 in Zunzgen statt – Details s. http://www.gpobb.ch

  • machmalpause sagt:

    Nicht nur die UCI ist seit längerem eine chauvinistische und betrügerische Organisation,sondern auch die nationalen Verbände wie das Schweizer Radfahrerbund Swiss Cycling. Hier ein Beispiel wie mit den Frauen umgegangen wird im Radsport. Im jahr 2011 hat Swss Cycling um das angeschlagene Damen Nationalteam im der Disziplin Rennrad eine junge engagierte Nationaltrainerin aus dem Ausland angestellt. So wurde es vom Swiss Cycling in den Tageszeitungen berichtet.Nach nicht einmal 3 Monaten musste die Nationaltrainerin gehen, die für ein lächerlichen Lohn alles versucht hat, das Damen Nationalteam längerfristig auf die Beine zu stellen mit dem Ziel der Teilnahme an den Olympischen Spielen und wichtigen internationalen Rennen,da die Schweiz immerhin junge talenterte Radfahrerinnen hatte. Für die Bestzung des Mandates der Nationaltrainerin hat der oberste Geldgeber Swiss Olympic dem Swiss Cycling Geld versprochen, um den Frauenradsport zu Unterstützung. Stattdessen hat Swiss Cycling das Geld behalten zugunsten der Männer und die Nationaltrainerin, als das Geld da war ohne seriöse Begründung – einfach entlassen!!

    • ... undfahrenachderpauseweiter sagt:

      Diese Geschichte war dann aber nicht das Ende des Engagements von Swiss Cycling im Frauenradsport, oder? Wer sagt, dass das Geld zu den Männern abfloss? Was hat Swiss Cycling danach gemacht? Mehr oder weniger investiert? Ich glaube wenn die UCI so viel investieren würde, wie Swiss Cycling, würde es dem internationalen Frauenradsport bedeutend besser gehen.

  • neni sagt:

    zur richtigen zeit, kommt alles gut…………..

  • Lucky_Looser sagt:

    Natürlich liebe Frauen!

    Der Markt ist halt kein Pony-Zoo sondern schmerzhaft… ehrlich.

  • Godi Bohren sagt:

    Hört doch endlich auf zu jammern. Diese ewigen Diskussionen um Gleichstellung im Sport sind doch absurd. Es ist doch ganz einfach: wenig/kein Zuschauerinteresse = wenig/kein Medieninteresse = wenig/kein Sponsoring-/Vermarktungsgeld. Ich sehe nicht ein, weshalb die Damen z.B. im Tennis und Skisport gleich viel Preisgeld verdienen sollen, wenn doch offensichtlich das Zuschauer- und Medieninteresse daran viel geringer ist als bei den Männern. Gleichberechtigung bei den Preisgeldern soll nur gelten, wo Frauen und Männer im selben Wettbewerb starten, z.B. im Springreiten

  • Marius Matile sagt:

    Ein wenig ermüdend finde ich dieses Gejammer schon:
    in einem freien Markt ist nun mal die (absolute) Leistung entscheidend, und hier können Frauen logischerweise nicht mithalten. Im Weiteren ist die Konkurrenz viel kleiner bei den Damen. Im Tennis beispielsweise verdienen Frauen verhältnismässig viel zu viel (kaum Zuschauer, kaum Publicity, wenig Konkurrenz).

  • Peter Widmer sagt:

    Die interessante Frage wäre doch: Schauen Frauen Frauensport? Wenn nein, dann stellt sich die Frage nach dem Warum. Vielleicht gibt es das Ganze auch umgekehrt, z.B. kann ich mir vorstellen, dass männliche Synchronschwimmerteams auf weniger Publikumsinteresse stossen als weibliche…

  • Daniel Küttel sagt:

    Dopen Frauen eigentlich auch?

  • Peter Meister sagt:

    Frauen sind im Radsport nicht weniger Wert ,aber das sportliche Niveau kann nicht wie z.B. beim Skifahren mit den Herren verglichen werden. Als ehemaliger Rennfahrer würde ich das Niveau der CH Spitzenfahrerinnen mit guten Junioren vergleichen. Die intrnationale Damen Spitze könnte bei den U23 mithalten aber wohl kaum um die Siege kämpfen. Viele Rennfahrer halten wenig vom Damenradsport. In den Teams gibt es auch viele „Zickenkriege.“ Deutlich mehr als bein Männerteams!

    Auch wenn es vermutlich viele nicht gerne hören, Rennfahrerinnen können aus ästhetischer Sicht (mit ihren grossen Obersehenkeln) vielfach einfach nicht mit den graziösen Leichtathletinnen, Beachvolleyballerinnen, Schwimmerinnen, Tennisspielerinnen etc. mithalten. Geld regiert bekanntlich die (TV-) Welt und so richten sich die Programmdirektoren der grossen TV Anstalten halt auch nach den Einschaltquoten.

  • Sandra sagt:

    Nicht nur im Radsport sind Frauen weniger wert, auch in der sonstigen (Arbeits)welt erhalten Frauen tiefere Löhne und weniger Aufmerksamkeit. Ich habe mich auch schon öfters gefragt, weshalb die Frauen nicht einfach vor den Männern starten könnten, oder Zeitverschoben eine Minute später.

  • Paul Zbinden sagt:

    Hallo. Wo sind den alle ex Rennfahrerinnen geblieden? Diese müssten sich doch um den Nachwuchs kümmern. In der Schweiz sieht man nur Männer in den Betreuerteam. Gruss Paul

  • Siero sagt:

    Es ist ja nicht bloss im Radsport so, dass die Frauen-Wettbewerbe (je nach Ansicht) weniger gewichtet werden. Wann findet denn zB. ein Frauen-Tennis-Final statt? Samstag oder Sonntag? Und die Männer? Natürlich zur passenden Sendezeit! Das ist doch seit Jahrzehnten in den Köpfen verankert, dass Männer-Sport der „einzig wahre“ ist. Sei es bei den Ski-Weltcup-Rennen, beim angesprochenen Tennis, Leichtahtletik, Fussball – die Liste liesse sich problemlos fortsetzen.
    So gesehen denke ich auch, dass die Damenwelt dieselbe Leistung erbringen müsste wie die Männer, um eher wahrgenommen werden.

  • Gaby Müller sagt:

    Nicht nur der Damenradsport glänzt durch Nichtpräsenz im Fernsehen. Angesprochen auf diese Disharmonie erhielt ich vor einigen Wochen eine schnöde Antwort aus der Sportredaktion des Schweizer Fernsehens. Die Einschaltquoten seien sehr tief. Das Interesse ebenso. Es ginge dann halt eben doch ums Geld. Frauenfussball sei auch nicht spannend, weil die Resultate fehlten. usw.
    Für eine öffentlich-rechtliche Anstalt, die sich aus unseren Steuergeldern finanziert, finde ich es doppelt peinlich, wie wenig der Gleichstellung auch im Sport Rechnung getragen wird.
    Keine Öffentlichkeit – keine Sponsoren – fehlende Entwicklungsmöglichkeiten und solche schnöseligen Bemerkungen wie jene von John Tobler um 10:13 Uhr.
    Es wird Zeit, dass sich endlich etwas ändert.

    • P.Wyss sagt:

      Dann könnt ihr Frauen euch solidarisch zeigen und den Frauen-Sport einschalten.
      Solange es niemanden interessiert, wird es hoffentlich auch nicht gezeigt.
      Wir Männer haben an Sendungen wie Mona Lisa, Glanz & Gloria, Kulturplatz etc. schon genug zu leiden!

  • Renaiolo sagt:

    Sport, insbesondere der Leistungssport, ist männlich dominiert. Sowohl auf Athlethen- als auch auch auf Zuschauerseite. Das erklärt bereits alles. Insbesondere, da im kommerziellen Sport die leistungsorientierte-chauvinistisch-konkurrenzierende, sprich typisch männliche Seite trieft… schneller, höher, härter. Mit allen Mitteln. Intelligente Zeitgenossen – Frauen? – verdienen ihr Geld lieber anderswo. Und geniessen den Sport nicht professionell, durchaus auch leistungsorientiert.

    Im Gegensatz zu Sportarten wie Tennis oder Fussball ist Frauenradsport optisch nicht weniger attraktiv – oder lässt sich das bisschen nackte Haut an Arm und Bein nur mies verkaufen? Und warum gibts die ganze bekloppte Motorsport-Sparte für Frauen nicht?

    Fazit: solange die meisten Sportkonsumenten männlich sind, bleibt die ganze kommerzielle Sportwelt eine Männerdomäne, wie auch der Geldfluss. Beim Radsport und allen anderen „sauberen“ Dispziplinen ist das vielleicht gar nicht so schlecht…!

  • Marknat sagt:

    Wieso fahren Frauen nicht einfach mit den Männern mit. Es wird uns doch von den Mainstreammedien täglich vorgebetet, dass Frauen bei gleicher Arbeitsleistung angeblich weniger verdienen. So gesehen müssten Frauen locker mit den Männern mithalten. Oder ist Frau nicht ganz so Leistungsfähig und möchte von der Arbeit der Männer etwas abbekommen?

  • Ivo Steinmann sagt:

    In der Schweiz sieht es ja im Radsport auch immer düsterer aus. Im Nachwuchsbereich gibt es immer weniger Strassenrennen, da es immer schwieriger wird für die Organisationen irgendwelche Strassen für einen Tag zu sperren. Da leidet wohl der kommerziel kaum erschlossene Frauenradsport erst recht besonders extrem darunter.

  • Steve Stevenson sagt:

    Schauen Sie sich doch die Etappen des wichtigsten Etappenrennen der Frauen – dem Giro d’Italia Internazionale Femminile – an.
    Die Mehrzeit der Etappen sind pfeiffengerade, wenn das Höhenprofil dann doch mal ausschlägt ist es meistens nur eine Abfahrt!

    Angebot/Nachfrage gilt auch hier. Bei so einem langweiligen Angebot fragt halt auch niemand nach. Gäähn….

    • Christian sagt:

      @Steven: zuerst bitte genau informieren, dann in die Tasten hauen. Die Profile sind durchaus anspruchsvoll, zwei Bergankünft, ein Zeitfahren. An der Tour de France sagt auch niemand, dass es nicht sehenswert ist, wenn es zum Massensprint kommt. Wann waren Sie das letzte Mal an einem internationalen Frauenrennen?

      • Steve Stevenson sagt:

        okay, mit viel goodwill kann man bergetappen erkennen.
        sagen wir es also so: MEHRHEITLICH sind die etappen kurz und relativ flach. meine schlussfolgerung bleibt die gleiche -> gähn!

  • Martin Weibel sagt:

    Die Diskussion um die geringeren Frauenlöhne ist kein sportspezifisches Problem. Dass es durchaus am Verband und der Organisation liegen könnte, legt auch ein Blick auf den Skisport nahe. Ich glaube dort ist das mediale Interesse und auch jenes der Zuschauer/Fans relativ ausgeglichen.

  • James sagt:

    Die Idee, Frauenrennen rund um die wichtigen Männerrennen zu organisieren, scheint mir ja auf der Hand zu liegen. Offensichtlich fehlen aber leider die Sponsoren für eine Entwicklung des Frauenradsports. Warum ist das so? Interessieren sich schlicht zuwenig Menschen für Frauenradrennen? Gibt es überhaupt eine relevante Menge von Frauen, welche sich ein Frauenradrennen anschauen würden? Mir scheint, dass eine Sportart für Frauen nur dann sponsorfähig ist, wenn sich auch eine breite Masse von Frauen dafür interessiert…

  • John Tobler sagt:

    ob Frauen im Radsport weniger wert sind weiss ich nicht, aber ich will die besten und stärksten ihres Faches sehen.
    Frauen wollen, wie z.bsp. im Tennis das gleiche Preisgeld wie die Männer, erbringen aber nur schon wegen der gespielten Sätze weniger leistung. Wenn Frauen im Sport gleiche (Übertragungs)rechte, Preisgeld und Aufmeksamkeit wollt, dann tretet gegen die besten an. Jede(r) gegen jede(n).
    Entschuldigt liebe Frauen, ich mag euer Geschlecht wirklich sehr, aber wenn es um Sport geht find ich euch ziemlich langweilig.

    • Franz sagt:

      @Tobler, mit Verlaub aber das ist dämlich. Hören Sie auf sportliche Leistungen von Männern und Frauen zu vergleichen!
      Das ist schlicht unzulässig und führt zu nichts. Was mir allerdings ebenfalls gehörig auf die Nerven geht, ist das Gejammer der Frauen und ewig sind die Männer schuld! Dabei ist das gar kein Problem Männer gegen Frauen, sondern einfach nur auf die Tatsache zurückzuführen, dass Velorennen halt eine Randsportart sind. Vergleichbar mit Squash, Handball oder Basketball, zumindest in der CH. Mit anderen Worten, das Produkt ist nicht gut genug. Kommt noch dazu, dass die Frauen selber halt unterdurchschnittliche Sportkonsumentinnen ja sogar Interessentinnen sind. Wo sind z.B. all die weiblichen CEOs in den Firmen? Weshalb setzen die sich nicht ein für ein internes Sportsponsoring Budget, anstatt für Frauenquoten? Wo sind die Chefredaktorinnen der Modezeitschriften? Warum berichten die immer nur über Sommerdiäten und über Personal Trainer von dieser oder jener Promidame. Ganz einfach deshalb, weil ihre Leserschaft (Frauen!) absolut kein Interesse an radelnden Geschlechtsgenossinnen hat. Also Frauen, nehmt Euch an der eigenen Nase!

      • Andi Meier sagt:

        @ Franz: Stimmt genau. Profi-Sport ist Entertainment. Somit entscheidet allein das öffentliche Interesse über den Wert eines Wettbewerbs.

        • Ruedi Soller sagt:

          So ist es. Nur in wenigen Sportarten wird eine nicht vergleichbare Leistung mit nicht vergleichbarem Intresse gleich entlöhnt. Beispielsweise sind die Preisgelder im Tennis bestenfalls aus Frauensicht „gerecht“.

  • Von der Roll sagt:

    Sollen die armen Frauen doch bei den Männern mitfahren …. wenn Sie dort an der Spitze mitfahren, dürften die Gagen auch entsprechend steigen. Für weitere Auskünfte bitte Dr. Fuentes kontaktieren.

  • H.Kans sagt:

    Ob da einer nun 5km/h schneller oder langsamer den Tourmalet hochfährt oder ob die Sprintgeschwindigkeit 65 statt 75 km/h beträgt,mal ernsthaft so etwas sieht man als Zuschauer nicht. Im Strassen-Radsport ist der „Unterhaltungsunterschied“ zwischen Mann und Frau doch ungleich kleiner als im Fussball oder im Tennis. Ähnlich ist es im Frauen-Triathlon, der ab und zu übertragen wird. Ich sehe da keinen Unterschied zwischen Mann und Frau (abgesehen von den Zeiten die eingeblendet werden) und finde die Rennen spannend (Frauen und Männer). Man hat aber meist ja gar keine Chance den Frauen zuzuschauen, ich würde es tun, aber auf welchem TV-Sender bitte? Manchmal denke ich, unsere Gesellschaft ist nicht annähernd so weit, wie wir immer glauben zu sein (siehe Beitrag von Herrn Geiger).

  • sepp z. sagt:

    Ja, Frauensportarten sind meistens uninteressanter. Männer geben athletisch einfach mehr her.

  • Konradin sagt:

    Rein marktwirtschaftlich betrachtet (Werbung, Sponsoring) sind Frauensportarten halt generell weniger interessant, ausser in Sportarten, bei denen Frauen optisch gut rüber kommen (Beachvolley, Tennis, Eiskunstlaufen..).
    Das mag für Velofahrerinnen bitter sein, liegt aber wohl daran, dass sich Männer generell viel mehr Sport im TV anschauen als Frauen.

  • fabian geiger sagt:

    Seit wir Männer in der Gesellschaft immer mehr diskriminiert werden, habe ich Null Interesse an irgendwelchem Gejammer von Radfahrerinnen. Wie üblich sind natürlich Männer schuld, gähn… Männer sind einfach die besseren und stärkeren Radfahrer, Punkt.

    • a.lenzin sagt:

      Lieber Herr Geiger, sie tun mir leid, dass sie immer so diskriminiert werden.Ich werde nicht diskriminiert, sondern freue mich aqn gleichwertigen Partnerinnen. Vielleicht liegt es doch auch an Ihnen…….

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    nicht weniger wert, sondern weniger kommerzialisiert; glücklicherweise. sonst würde der doping-wahn auch da noch ausufern.
    der männer-radrennsport ist bis in die wurzeln verseucht.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Hatten wir dieselbe Diskussion nicht schon einmal beim Fussball? Frauen sind nicht weniger wert, der Frauenradsport wurde bislang lediglich noch nicht kommerziell erschlossen.In naher Zukunft werden sich solche Fragen gar nicht mehr stellen- ausser wir leben wirklich in einem Patriarchat. Oder in einer Gesellschaft, die lieber Männer sportlich kämpfen sieht, als Frauen. Und die Gesellschaft besteht bekanntermassen aus Frauen und Männern. Ein Verband kann daran herzlich wenig ändern: Wenn ein Produkt flopt, kann das auch am Konsumenten- in diesem Falle dem / der Sport interessierten ZuschauerIn- liegen.

    • Sportpapi sagt:

      Obwohl ich ja auch im Frauensport tätig bin, muss man halt schon festhalten: Die Leistungen sind in der Regel doch deutlich tiefer, das Gebotene entsprechend weniger attraktiv. Ich zahle ja für einen 3.-Liga-Fussballmatch auch nicht so viel Eintritt wie für ein NLA-Spiel.

  • Peter Gamma sagt:

    Die Herren-Rennen sind am Aussterben, das Verhalten des ganzen Umfeldes (Sportler, Betreuer und Funktionäre) hat sich das Grab langsam aber sicher selbst geschaufelt. Was soll da bei Frauen-Rennen besser werden?
    gap

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