Wie viel Alkohol erträgt ein Alpinist?

Feiern ihre Gipfelbesteigung mit einem Glas Champagner: Touristen auf dem Kilimandscharo. (Foto: Flickr/Marc van der Chijs)

Feiern ihre Gipfelbesteigung mit einem Glas Champagner: Touristen auf dem Kilimandscharo. (Foto: Flickr/Marc van der Chijs)

Während ich wegen gebrochener Schienbeinhinterkante gezwungen bin, eine mühsame Zwangspause durchzustehen, liege ich mehr als üblich auf dem Sofa und lese. Über die Neujahrstage habe mich mal wieder in die ganz alten Schinken vertieft – in Geschichten, die vor über 150 Jahren geschrieben wurden, in Schriften, die es höchstens noch im Antiquariat zu kaufen gibt, aber auch in Bücher, die neu auf dem Markt sind. Wie die Besteigungen der hohen Alpengipfel anno dazumal vonstattengingen, finde ich beeindruckend. Imposant ist allerdings auch, wie viel Alkohol sie zu jener Zeit mitgeschleppt und am Berg getrunken haben.

Albert Smith

Albert Smith in den 1850ern. (Foto: Wikipedia)

Mit 91 Flaschen Wein, 3 Flaschen Cognac und 2 Flaschen Champagner auf den Mont Blanc

Es gibt viele, viele Beispiele. Doch was den Alkoholkonsum betrifft, ist das Mont-Blanc-Abenteuer des damals 35-jährigen englischen Buchautors und Journalisten Albert Smith wohl das sagenhafteste Beispiel.

Er hatte sich im Sommer 1851 drei Landsleuten angeschlossen, um den König der Alpen, den Mont Blanc zu besteigen. Den Vorschriften der Behörden zufolge, musste damals jeder Kletterer vier lokale Bergführer mitnehmen – insgesamt also 16 für die vier Briten. Zudem engagierte Smith zusätzlich 20 Träger für den Transport der Vorräte, die laut Bestandesliste aus dem Hôtel de Londres, wo er wohnte, folgendes umfasste:

60 Flaschen Vin Ordinaire
6 Flaschen Bordeaux
10 Flaschen St. George
15 Flaschen St. Jean
3 Flaschen Cognac
1 Flasche Himbeersirup
6 Flaschen Limonade
2 Flaschen Champagner
20 Brote
10 kleine Käse
6 Tafeln Schokolade
6 Päckchen Zucker
4 Päckchen Dörrpflaumen
4 Päckchen Rosinen
2 Päckchen Salz
4 Wachskerzen
6 Zitronen
4 Lammkeulen
6 Stücke Kalbfleisch
1 Stück Rindfleisch
11 grosse Hühner
35 kleine Hühner

Eine Expedition, wie sie Chamonix noch nie gesehen hatte

Der Mont Blanc war seit Jahren Smiths Traumberg, für dessen Besteigung er das nötige Geld lange sparen musste. Doch er konnte nicht glauben, dass der Aufstieg so schwierig ist, wie von allen behauptet. Und er erachtete die Auflage, 4 Bergführer pro Kletterer, als Übertreibung und Trick, mehr Gebühren kassieren zu können. Er sah sich berufen, «die ganze Sache als Betrug zu entlarven».

Am 12. August 1851 um 7.30 Uhr brach die 40-köpfige Expeditionsgruppe auf – die grösste und extravaganteste, die Chamonix je gesehen hatte. Um 16 Uhr erreichten die Männer die Grands Mulets, wo sie ihr Nachtlager einrichteten, ein üppiges Bankett abhielten, das mit dem Wettbewerb endete, wer die leeren Flaschen am weitesten in die Tiefe werfen konnte. Als Smith bei Sonnenuntergang den Kopf auf seinen Rucksack legte, verglich er die Gipfel um sich mit «Inseln, die aus einem verschleierten Ozean auftauchen». Der Anblick sei «mehr als die Verwirklichung der herrlichsten Visionen, die Opium oder Haschisch heraufbeschwören können».

Nach kurzem Schlaf, stiegen sie um Mitternacht im Licht der mitgebrachten Laternen weiter Richtung Gipfel. Smith ging es schlecht. Er fror und bekam Angst auf dem Weg, den er «so glatt wie eine Rennbahn» beschrieb. «Fürchterlicher als alles, was hinter uns lag. Sollte der Fuss abrutschen, hat man keine Überlebenschance. Man würde wie ein Blitz von einer gefrorenen Klippe zur anderen gleiten und schliesslich Hunderte von Metern darunter in den grässlichen Tiefen des Gletschers in Stücke geschlagen werden.» Mit dem Aufstieg wurde es kälter, Smith setzte sich hin und weigerte sich, weiterzuklettern. Die Bergführer schleppten ihn voran. Eine Stunde später wollte er allein gelassen werden, um zu schlafen.

Smith habe wirklich sehr krank ausgesehen, erzählte einer seiner Begleiter später. «Und er reagierte kaum, als ich ihm ein Glas Champagner in die Kehle goss.» Als Smith wieder zu sich kam, sah er sich dem Abgrund ausgesetzt, der «stark verdünnten Atmosphäre» und einem Wind, «dessen Kälte und Heftigkeit man sich nicht vorstellen kann». Seine gepeinigten Muskeln waren «bereits weit über die Kräfte belastet», die Nerven «erschüttert von unablässig steigender Aufregung und Mangel an Ruhe», die Augen blutunterlaufen. Und er spürte einen «rasenden Durst» und einen Puls, «der eher hüpft als schlägt.» Zwei Führer zogen ihn an einem Seil weiter und zwei hackten für ihn Stufen ins Eis.

Am 13. August 1851 um 9 Uhr erreichte Albert Smith auf Händen und Knien und als letzter der Gruppe den Gipfel des Mont Blanc. Also nicht Wochen, wie die Vorräte hätten vermuten lassen, sondern 25,5 Stunden, nachdem sie in Chamonix aufgebrochen waren. Eilig schritten sie zurück zu den Grands Mulets in ihr Zwischenlager, vertilgten dort die letzten Vorräte und stiegen dann weiter ab nach Chamonix. Dort wurden sie im Dorf – wie dazumal üblich für Mont-Blanc-Besteiger – von Taschentuch wedelnden Touristen und Einheimischen begrüsst, Orchester spielten für sie und Kanonensalven donnerten zu ihren Ehren durch das Tal. Für jeden Hotelier in Chamonix, der etwas auf sich hielt, gehörten kleine Kanonen zum Inventar. Und endlich zurück im Hôtel de Londres angekommen, wartete ein mit Blumen und Champagerflaschen gedeckter Tisch auf Smith.

Heutzutage wäre eine Besteigung wie jene von Smith von A bis Z undenkbar. Und es ist eine Geschichte, die bis dato die Vorstellung leben lässt, Bergführer würden ihre Gäste bis auf den Gipfel tragen, schieben, ziehen. Am Sehnsuchtsberg Mont Blanc ist das zwar noch noch immer gang und gäbe. Aber grundsätzlich gibt es so etwas in den Hochalpen kaum mehr. Mit Gästen, die zu wenig Kondition oder Geschick mitbringen, oder die wegen eines Katers im Schneckentempo vorwärts kommen, kehren Bergführer um. Lieber früher als später. Der Gast muss in der Regel trotzdem den ganzen Gipfeltarif bezahlen.

Quellen dieser Mont-Blanc-Begebenheit:
Fergus Fleming – Nach oben. Die ersten Eroberungen der Alpengipfel, Unionsverlag Zürich 2012; Albert Smith – The Story of Mont Blanc, 1852; Frazer’s Magazine, London 1855

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43 Kommentare zu «Wie viel Alkohol erträgt ein Alpinist?»

  • Philipp Ritterhartmann sagt:

    hier eine weichei-therapie für unseren herrn roland k. moser ->

    http://philis-corner.vpweb.ch/default.html

  • Roger Smartpath sagt:

    Und ich dachte immer der Mont Blanc gehörte bis 1860 zum Königreich Sardinien (Savoyen).
    Albert Smith wäre ja schön doof gewesen, wenn er Anordnungen französischer Behörden bezüglich Bergführer befolgt hätte.

  • hallo mitenand

    als ein bekannter fernseh moderator einen ueber 90 jährigen bergführer im schweizer fernsehen fragte: „wie ist es dann mit
    frauen, und alkohol um so alt zu werden?

    dieser entgegnete treffend: „regelmässig, aber mässig.“

    ein gutes glas rotwein, schnaps oder wiskhy wirkt doch besser als jede „medizin“.
    prost miteinander, mit gutem roten auf der hütte.

    gruss von
    raphael wellig http://www.raphaelwellig.ch

    • Philipp Rittermann sagt:

      genau so ist das, herr wellig. (gut..hin und wieder auch saumässig…). :)

      zum wohl!

  • Lukas sagt:

    Die Frage ist doch auch, warum trinkt der Alpinist? Ich habe auf Hütten schon Gruppen angetroffen, die sich nicht Mut für Tour des nächsten Tages antrinken wollten – viel eher ging es darum, eine Entschuldigung zu schaffen, um nicht auf den Berg zu gehen. Und das ist wörtlich gemeint. Im Gespräch zeigte sich, dass in diesen Gruppen unterschiedliche Meinungen über Pensum und Route bestanden. Die Vorsichtigeren, aber auch listigen, versuchten dann mit Alkohol das Tagessoll zu redimensionieren.

  • Reinhold sagt:

    Alkohol

    Wir haben wieder die Nacht zum Tag gemacht
    ich nehm mein Frühstück Abends um acht
    Gedanken fliesen zäh wie Kaugummi
    mein Kopf ist schwer wie Blei mir zittern die Knie

    Gelallte Schwüre in rot-blauem Licht
    vierzigprozentiges Gleichgewicht
    graue Zellen in weicher Explosion
    Sonnenaufgangs- und –untergangsvisionen

    Was ist hier los was ist passiert
    ich hab bloß meine Nerven massiert

    Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
    Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
    Alkohol ist das Drahtseil auf dem du stehst
    Alkohol Alkohol

    Die Nobelscene träumt von Kokain
    und auf dem Schulklo riecht’s nach Gras
    der Apotheker nimmt Valium und Speed
    und wenn es dunkel wird greifen sie zum Glas

    Was ist los was ist passiert
    ich hab bloß meine Nerven massiert

    Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
    Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
    Alkohol ist das Drahtseil auf dem du stehst
    Alkohol ist das Schiff mit dem du untergehst

    Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
    Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
    Alkohol ist das Dressing für deinen Kopfsalat
    Alkohol Alkohol

    Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
    Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
    Alkohol ist das Drahtseil auf dem du stehst
    Alkohol ist das Schiff mit dem du untergehst

    Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
    Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
    Alkohol ist das Dressing für deinen Kopfsalat
    Alkohol Alkohol Alkohol

    Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
    Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
    Alkohol ist das Drahtseil auf dem du stehst
    Alkohol ist das Schiff mit dem du untergehst

    Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
    Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
    Alkohol ist das Dressing für deinen Kopfsalat
    Alkohol Alkohol Alkohol

    Herbert Grönemeyer

    Wohl nur auf See geeignet und selbst da….. (das BAG warnt vor diesem Rezept)

    • Karl Knapp sagt:

      Profis im Showgewerbe kürzen das jeweils ab, so mit „Ref. 1“ und „Ref. 2“, auf gut deutsch Refrain – das braucht viel weniger Platz und klappt auch, wenn man noch einigermassen klar sieht ;-)

      • reinhold sagt:

        nomen est omen, Herr Knapp

        Muss am Alkohol liegen, diese Iterationen (Wiederholungen). Obwohl ich beim copy-past nicht besoffen war.

        Schönen Abend wünsche ich noch.

        • Philipp Rittermann sagt:

          na, messmer uns net mit dem reinhold, net woah! oder so.

          • Daniele sagt:

            Woas oa interessant is, is der Mesmerismus. Wurde propagiert vom Franz Anton Mesmer (1734-1815). Des woar a anderer Mesmer. Hilft eventuell oa gegen Alkohol am Berg. Der wusste, dass man „paste“ mit e schreibt. Leider konnte er kein englisch.

            I grias den Herrn Rittermann

          • Philipp Rittermann sagt:

            :)

  • Fritz Meier, Baar sagt:

    Natürlich gab es auch den umgekehrten Fall, wo der Alkohol vor der Tour konsumiert wurde und man sich während der Tour von ihm trennte. Hierzu gibt es eine amüsante Beschreibung von Pierre Mazeaud. Er, Pipo Laffont, Lucien Bérardini und Guido Magnone machten die „Contamine“ am Peigne. Der einzige, der in der Nacht davor geschlafen hatte war Magnone. Die anderen drei machten die Nacht in Chamonix durch und gossen praktisch in jeder Beiz Alkohol hinein was das Zeug hielt. Am Morgen bewegten sie sich mehr oder weniger total betrunken (ausser Magnone) in Richtung Wandfuss. Sie „entledigten“ sich während der Tour vom Alkohol indem dieser den umgekehrten Weg nahm.

  • Berg-mann sagt:

    Das war doch früher, oder? Wo man(n) noch meinte Alk hilft gegen Hypothermie – und heute —- wer zum Gehörnten trinkt den noch so was als verantwortungsvoller Mountaineer? Vor oder während einer Expedition ist doch ein Tee bestimmt angemessener oder bin ich hier falsch im Blog?

    Kommt mir gerade in den Sinn das ich dies ja vor einiger Zeit doch auch gesehen habe – 3 Polinnen auf 4’800 müm (basecamp) tranken irgendwas klares, starkes mir nicht schmeckend und waren dann den ganzen Nachmittag im überheissen Zelt am Pennen.
    Was später bei einer zu Vomitus – als ich am nächsten Morgen so gegen 7 Uhr aufstand waren sie verschwunden, dachte noch so für mich, Chapeau, saufen und dann doch zur Arbeit, jedoch stellte sich später heraus dass sie nicht ins Highcamp auf brachen sondern ins Tal abstiegen. Immerhin noch verantwortungsbewusst.

    Am Schluss ein Schnaps – bin ich auch zu haben, in diesem Sinne
    WOHL AUF!!!

  • Joachim Adamek sagt:

    In der Regel wünsche ich jedem, wenn ich ihm zum ersten Mal im neuen Jahr sehe, vor allen Dingen Gesundheit. Frau Knecht könnte diese schöne Gewohnheit zu Fall bringen: Noch nie habe ich solch einen phantastisch anmutenden Expeditionsbericht gelesen, wie den von Herrn Smith.
    Great! Le bon vieux temps! Trotzdem, wenn ich daran denke, wie wir vor 30 Jahren auf Esbit-Kochern gekocht haben, wenn wir zwei und mehr Tage unterwegs waren, bin ich froh, dass diese Zeiten vorüber sind.
    Momentan plane ich hauptsächlich meine Trekkingtour im Mai, lese aber auch ab und an das sehr persönlich geschriebene Buch von Alexander Huber: Klettern am Limit. War ja erst nicht so mein Fall. Aber das Biographische entwickelt mit der Zeit stets einen gewissen Reiz, dass man einfach dran bleibt.
    Und was den Alk betrifft: Nun, wenn’s beim Pulvern einen Stein oder Baum erwischt, dann war es wohl ein Gläschen zu viel. Habe gestern die Meldung über die glückliche Rettung zweier eingeschneiter Schneeschuh-Tourengänger aus dem Notbiwak gelesen. Ihnen wäre manches erspart geblieben, wenn sie die Wetternachrichten ein bisschen besser verfolgt hätten.

  • Thomas sagt:

    Ich wünsche Dir gute und rasche Besserung.

  • Karl Knapp sagt:

    Wie jeder Sport muss auch das Trinken von alkoholhaltigen Flüssigkeiten regelmässig trainiert werden, sonst kommt man da nirgends hin. Aber „Vin Ordinaire“, möglicherweise noch in Glasflaschen, da raufzuschleppen, finde ich auch ein wenig aufwändig, wenn schon Alk, dann in einer konzentrierteren Form, das wiegt nicht so viel.

    • Philipp Ritterfeintrinkermann sagt:

      …das bringt mich auf die idee von alkohol-pflastern – gibts sowas schon??

      • Karl Knapp sagt:

        Es gibt diese Notwärmebeutel, die man aussen auflegen kann – man muss irgendeinen kristallisierten Würfel darin zerbrechen, dann reagiert das chemisch und wärmt. Wie das aber schmeckt, habe ich noch nie probiert. Im Zweifelsfall würde ich doch lieber beim Single Malt bleiben …

  • Dominique sagt:

    Lesevorschlag: „Wie man bei Windstärke 10 stilvoll eine Tasse Tee trinkt“ von Mick Conefrey. Neben Alkohol kann man auch Eichenmöbel auf die Packtiere laden, wenn man eine Expedition stilvoll quer durch Australien führen will… Oder wie schon bei der Erstbesteigung des Mount Everest mit gewöhnlichen Strassenschuhen zum Basislager marschieren… Oder die Geldgeber anlügen, was den Zweck und das Ziel der Reise betrifft…

  • Gino Ramsch sagt:

    Naja es gibt auch die 50-60 Jährigen die bis 01:00 in der Hütte Tonnen von SChnaps konsumieren und party feiern.Ich denke die Alten besoffenen Knuspis werden Morgen wieder zurück!

    Doch punkt 05:00 stehen die bereit und stürmen den Gipfel, natürlich muss ich nicht erwähnen dass sie Top fit sind und vor mir am Gipfel ankommen…..

    Ich bin habl so alt und würde am Tag danach nach so einer Sauforgie kaum aus dem Bett kommen

  • Cybot sagt:

    Bevor Gore Tex erfunden war, musste man sich halt mit anderen Mitteln warm halten…

  • Philipp Ritterfeintrinkermann sagt:

    lieber am whisky krepieren als am sport kollabieren!

  • Anderl sagt:

    Anderl Heckmair sagte einst „Alkohol in Maßen genossen schadet auch in größeren Mengen nicht“

  • Reto sagt:

    … irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es heute am Everst ganz ähnliche Zustände gibt:
    irgendwelche reichen „Bergsteiger“ lassen es sich im Basislager gut gehen und werden dann von Sherpas und Sauerstoff unterstützt zum Gipfel geschleift – was für ein Alpinismus, wo nur der Gipfel zählt…
    Deshalb bin ich ein erklärter Fan von Stefan Glowacz, da zählt der Weg mehr als der Gipfel!

  • „…Smith habe wirklich sehr krank ausgesehen, erzählte einer seiner Begleiter später. «Und er reagierte kaum, als ich ihm ein Glas Champagner in die Kehle goss.» Als Smith wieder zu sich kam, sah er sich dem Abgrund ausgesetzt, der «stark verdünnten Atmosphäre» und einem Wind, «dessen Kälte und Heftigkeit man sich nicht vorstellen kann». Seine gepeinigten Muskeln waren «bereits weit über die Kräfte belastet», die Nerven «erschüttert von unablässig steigender Aufregung und Mangel an Ruhe», die Augen blutunterlaufen. Und er spürte einen «rasenden Durst» und einen Puls, «der eher hüpft als schlägt.» Zwei Führer zogen ihn an einem Seil weiter und zwei hackten für ihn Stufen ins Eis…“
    Ich glaube, der war Alki und hatte zuwenig seiner Droge konsumiert und leidete deswegen an Entzugssymptomen :-)

  • Moritz Vögeli sagt:

    Lektürevorschlag: Woodrow Wilson Sayre: Vier gegen den Everest.

  • margrit sagt:

    …vielen Dank für diesen Bericht. Also ist es doch so, dass auf solchen Expeditionen Alk mit dabei war auch wenn es schon eine Weile her ist. Es gab 1959 eine Skiwandertruppe, die im hohen Norden Russlands ums Leben kam und man bis heute nicht genau weiss warum. Von UFOS über Lawinen bis zu russischen Raketentests gibt es eine Million Theorien. Aber vielleicht hatten die 9 damals einfach zu tief ins Glas bzw. Flasche geschaut?

    • Jürg sagt:

      Vielleicht aber auch zu wenig tief….

      Leseempfehlung: Rober Steiner, Allein unter Russen. Grossartiges Kletterbuch.

    • Roland K. Moser sagt:

      Aber Sie werden doch nicht dem Alkohol die Schuld geben wollen? Aber das gibt es doch nicht…! Die UFOs waren es!!!

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