Wenn Rennen Kopfweh macht
Es ist dunkel, das Wetter garstig. Auf dem Programm steht ein intensives Intervalltraining. Der Kampf gegen meinen inneren Schweinehund dauert die ganze Fahrt von der Redaktion nach Hause – endgültig niedergerungen habe ich ihn aber erst, als ich meine Laufschuhe schnüre. Ich reihe ein Intervall ans nächste, ziehe frische Luft in meine Lungen, setze die aufgestaute Energie frei – eine kräftezehrende Wohltat. Die Intervalle hinterlassen nicht nur in meiner sportlichen Leistung ihre Spuren. Der Lohn dieser anstrengenden Trainingseinheiten ist eine tiefe Zufriedenheit und eine innere Balance. Das ist aber nicht immer so. Die anstrengenden Einheiten fordern immer wieder einen qualvollen Tribut: hämmernde Kopfschmerzen.
Walter O. Frey ist ärztlicher Leiter des Swiss Olympic Medical Center balgrist move>med der Universitätsklinik Balgrist. Zu seinen Patienten zählen Ausdauersportler, Skifahrer, Eisläufer sowie Unihockeyspieler. Er kennt dieses Phänomen und weiss: «Die Schmerzen treten nicht nur bei Läufern auf und werden meist von verschiedenen Faktoren ausgelöst.» Will man den Ursachen auf den Grund gehen, verordnet der Arzt als erstes eine kurze Ahnenforschung. «Kommen Migränen oder Kopfschmerzen in der Familie häufig vor, liegt der Schluss nahe, dass es sich um eine genetische Veranlagung handelt.»
Die sportliche Anstrengung fungiere in diesen Fällen als Trigger für diese Schmerzen. «Dagegen hilft weder gründliches Aufwärmen, viel trinken noch eine gewissenhafte Vorbereitung.» Um den Schmerzen keine Chance zu geben, könne ein Sportler aber seinem Körper optimale Rahmenbedingungen schaffen. «Und dazu gehört beispielsweise, dafür zu sorgen, dass der Wasserhaushalt stimmt.»
Hat die Ahnenforschung indes keine vererbten Kopfschmerzen an den Tag gefördert, wurzeln die Qualen nach intensiven Trainingseinheiten oder Wettkämpfen oft in der Durchblutung des Gehirns. Als Ursache dafür kommen Flüssigkeitsmangel, zu hoher Blutdruck, Training in höheren Lagen und starke Sonnenbestrahlung in Frage. Als weiteren Grund für die Kopfschmerzen nennt Frey den veränderten Atemrhythmus. «Ein Mensch atmet bei sportlicher Ertüchtigung nicht etwa schneller, weil es ihm an Sauerstoff mangelt. Er wird durch die Atemluft die Säure los, welche seine Muskeln bei der Anstrengung freisetzen.»
Atmet der Läufer zu stark, sinkt die Säure zu tief. Dies kann dies zu Krämpfen in den Blutgefässen im Hirn führen – zu Kopfschmerzen also. «Und wie gegen einen Wadenkrampf, kann auch in diesem Fall Magnesium helfen.» Freys Erfahrungen haben gezeigt, dass oft eine Verbindung dieser verschiedenen Ursachen die leistungsbedingten Kopfschmerzen auslösen, sie begünstigen einander. «Es gilt darum, mit einfachen Mitteln wie einem Sonnenschutz, genügend Flüssigkeit oder gründliches Aufwärmen das Risiko der einzelnen Faktoren zu mindern.»
Der Sportmediziner warnt aber grundsätzlich davor, Kopfschmerzen auf die leichte Schulter zu nehmen. «Egal, wodurch sie verursacht werden, sie sind ein Alarmsignal des Körpers und müssen ernst genommen werden.» Läufern, die immer wieder darunter leiden, empfiehlt er deshalb diese abklären zu lassen. Es gebe Menschen, die erst durch diese Kopfschmerzen in Erfahrung bringen, dass sie unter Bluthochdruck litten. «Immerhin – denn sonst bleibt dies ein stiller Feind und damit eine latente Gefahr.» Zwar sei es durchaus möglich, einen Marathon mit zu hohem Blutdruck zu beenden. «Nur ist dann mit der Laufleidenschaft vielleicht nicht erst im hohen Alter Schluss. Denn ein Hirnschlag kann den Sportler jederzeit auf die Ersatzbank verbannen.»
Meine Ahnenforschung sowie meine eigenen Erfahrungen haben zu einem eindeutigen Resultat geführt: Die Schmerzen schlummern in meinen Genen und machen sich glücklicherweise nur selten bemerkbar. Ich weiss nun aber, wie ich meinem Körper Schützenhilfe leisten kann. Dies zu unterlassen wäre fahrlässig, denn mein Sport macht mich für meine Umwelt erst erträglich.
Dr. Walter O. Frey ist ärztlicher Leiter des Swiss Olympic Medical Center balgrist move>med der Universitätsklinik Balgrist. Er war Olympia-Arzt in Nagano, Sidney, Salt Lake City, Torino und Vancouver und ist Verbandsarzt der Verbände Swiss Ski, Swiss Skating, Swiss Unihockey und Swiss Sliding.
47 Kommentare zu «Wenn Rennen Kopfweh macht»
Wir erleben es immer wieder, dass vor allem Sportler bei zu hoher Leistung oft auch zu wenig trinken und die Kopfschmerzen so ihren Weg finden. Deshalb immer genug trinken, auch wenn dieser Tipp einfach ist, schafft er oft Probleme der Kopfschmerzen aus dem Weg.
hallo mitenand
das spielt doch alles keine rolle woher die kopfschmerzen kommen…
das gehört einfach zum sport dazu. wegen dem stirbt man ja nicht gleich. oft ist es einfach der flüssigkeitsverlust, die sonneneinstrahlung, und die anstrengung. ist doch normal.
ich wünsche allen viel spass beim joggen.
gute zeit.
gruss von
raphael wellig http://www.raphaelwellig.ch
@Philipp Rittermann
Bitte kommentieren Sie weiter, habe mich köstlich amüsiert
dont worry – ich werde den leuten weiterhin auf den sack gehen! :)
http://www.beautys.de/d/2355-8/hahn+gockel+huhn+kikeriki
http://freie-zeit.at/__oneclick_uploads/2011/05/paul-blauer-muellsack.jpg
Ich versuche immer noch, zu erkennen, ob auf dem Bild eine Frau oder ein Mann abgebildet ist.
Ob das Kopfschmerzen verursacht, weiss ich nicht. Aber wer seinen Körper so zerschandelt, muss sich auf weit mehr Schmerzen gefasst machen als das bisschen, das im Kopf statfindet…
Falls irgendjemand behauptet, dass das wirklich gesund ist (und nicht nur von Fachkreisen als gesund attestiert wird), soll sich doch mal wieder Bilder von richtig weiblichen und/oder männlichen Menschen ansehen.
Wenn auf dem Bild ein Mann dargestellt ist, fehlen im einige Muskeln im Oberarmbereich und ein anständiger Brustkasten. Und dort, wo die Rennhose eng ist, sollte sich doch auch etwas (zumindest kleines) zu erkennen geben.
Ist es aber eine Frau, was ich vermute, fehlen ihr die weiblichen Rundungen. Wie soll da bei diesen Verhärtungen ein Kind natürlich rein und wieder raus? Und wo soll es nachher trinken?
Das kann nicht gesund sein…!
Die Hose identifiziert sie als Frau. Diese Typen sind doch alle masochistisch veranlagt, wer will denn schon mit 40 wie eine 70 jährige Person aussehen. Das ganze Leben rennen, dazu muss man schon ziemlich einfältig sein. Solche Frauen sind für mich der Albtraum schlechthin.
Ein Busenblitzer ist wohl nicht möglich.
Eigenartig, bei mir ist das gerade umgekehrt. Ich habe oft Kopfschmerzen die verschwinden sobald ich auf einen (leichten) Lauf gehe. Das funktioniert bei mir so gut dass das inzwischen die beste Kur fuer mich ist!
Habe mich nie viele Gedanken gemacht, wo die Kopfschmerzen bei mir genau herkamen, weil immer klar war, dass ich mit sehr intensivem Intervalltraining oder Wettkampf den Körper in Grenzbereiche gebracht hatte..
Aber: atmen hilft ! Am schlimmsten hatte es mich immer in 800m-Wettkämpfen erwischt, wo ich dann in den letzten 50-80 Meter (etwas verkrämptf) mich ins Ziel gekämpft habe und dann tatsächlich vergessen habe, den Mund offen zu lassen zum atmen. Ergebnis: 1 Stunde nach Wettkampf immer noch mit dem Kopf zwischen den Knien weil mir sonst der Schädel explodiert wäre (so empfand ich das zumindest).
Leistungssport ist nicht immer ganz gesund ;-)
„Es ist dunkel, das Wetter garstig. Auf dem Programm steht ein intensives Intervalltraining …. Ich reihe ein Intervall ans nächste..“ Möglicherweise war das auch zu intensiv und der Grund für die Kopfschmerzen. Weniger Intensität bringt oft auch mehr Leistungssteigerung.
@Richard Oaten
Selbst ich als Fleischesser muss sagen, dass Sie keine Ahnung haben. Mit Rindsfleisch und Schweinefleisch werden Sie Ihren Magnesiummangel auch nicht beheben.
Hatte ähnliche Migräne-Erfahrungen gemacht bei Ausdauersport (Laufen, Radfahren, Schwimmen). Migräne stellte sich jeweils 4-5 Stunden nach dem Sport in der Erholungsphase ein und dauerte 10-12 Stunden an. Bei mir stellte sich ein Problem mit der Bandscheibe heraus, woraus sich die üblen Schmerzen ergaben. Dehnübungen und das übliche Rückenstärekenprogramm hat mir geholfen, jetzt praktisch schmerzfrei..
ein alka-seltzer hilft da auch.
In einer (grünen) Gesellschaft, die mit Sandalen im Tram Sitzt und nur Vegi’s isst, ist es kein Wunder, dass Leistungssport Kopfschmerzen verursacht. Die Top-Atlethen im MMA z.B. essen bis zu 8 kg Fleisch pro Tag und siehe da, KEINER beklagt sich je über Kopfschmerzen. Also Boys und Girls, zieht endlich diese Steaks rein und noch besser fügt dem Speiseplan mehr Schweinefleisch bei, den es enthält Aminosäuren, welche KEIN anderes Fleisch enthält !
Ich habe in meinem Leben noch NIE und in KEINER Sportart wirklich fitte Vegetarier erlebt, sondern nur blasse und kränkliche lebendige Skelette…….
fleisch-doping! :) i’m loving it!
Ich esse kein Fleisch und laufe die 10km unter 35min. Schaffen sie, Herr Oaten, überhaupt 10km am Stück?
Hier eine Liste von Topathleten, die sich nicht nur vegetarisch, sondern sogar veganisch ernähren. Darunter einige Olympia-Gewinner.
http://www.bestveganguide.com/vegan-athletes.html
Ein bisschen Ernährungslehre würde Ihnen nicht schaden.
Topathleten???
Ok Carl Lewis habe ich erkannt, aber danach wurde es mir zu langweilig, weil ich die restlichen Namen nicht einordnen konnte.
Your loss.
Herr Oaten,
mit keinem Wort wurde im Artikel Fleisch in Verbindung mit Beschwerden beim Laufen gebracht. Ich verstehe auch nicht, was Ihre Propaganda bezwecken will, kann Ihnen aber als ausgesprochen fitte Veganerin nur ein paar Links ans Herz legen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Patrik_Baboumian
http://www.vegetarismus.ch/news.php?id=71180
In diesem Sinne: get your facts straight.
Zitat Wiki:
„Im darauf folgenden Jahr trat er mit 84 kg Körpergewicht etwa 10 kg schwerer an. Er holte sich erneut den hessischen Titel…..“
Ou da hat aber einer ganz übel mit Roids nachgeholfen.
Vegi ist er erst seit 2006, Vegan seit 2011. Seine Ganzen Rekorde machte er als Fleischesser. Als Veganer wurde er beim Strongman nicht mehr erster sondern dritter.
Die Leistungen von Baboumian sind mit vegetarischer Ernährung nur zu machen, wenn er gleichzeitg enorme Mengen an Kasein und Molkenprotein gegessen hat.
bei denen spielts keine rolle was sie essen. die sind schnell, weil sie über generationen vor den wilden tieren davon-, und dem essen nach-jagen mussten.
Besch Du s Züsali?
Das bezieht sich wohl nicht auf den Artikel von Frau Wertheimer, aber ich gebe Ihnen recht… zu meiner Ernährung gehört viel sogenannt „ungesundes“ Zeug. Während einer Mahlzeit 600 g Grillsteaks vertilgen? Kein Problem – ich bin deutlich fitter als der Durchschnittsmensch.
8 kg Fleisch…pro Tag??? Jetzt wollen Sie aber nicht behaupten, dass das gesund sein soll! So ein Mist, den Sie hier erzählen…
8 kg Fleisch am Tag? Das geht doch gar nicht.
dochdoch – wenn sie ein ausgewachsener königstiger sind, schon. (oder ein amerikaner….).
Der Mensch ist ein Allesfresser. Abwechlungsweise vegetarische oder vegane Ernährung ist sicher gesund, 1 bis 3 mal in der Woche, aber mehr sicher nicht. Zudem kommen noch die unterschiedlichen Bedürfnisse der beiden Geschlechter hinzu: Männer brauchen mehr tierisches Eiweiss als Frauen.
und mehr bier! :)
Ich trinke keinen Alkohol
http://www.muskel-guide.de/regeneration/die-auswirkungen-von-alkohol-auf-den-muskelaufbau-und-das-sixpack-training/
Versuchen Sie’s doch mal mit ein paar Tafeln RitterSport (die 250-grämmigen Modelle …)
genau – die mit rosinen, trauben und kirsch! 8)
Anstatt zu bieren könnten Sie mal das machen:
http://cp.c-ij.com/de/contents/3157/falcon/index.html
http://cp.c-ij.com/de/contents/2027/03431/index.html
origami….!? – ehrlich herr moser, der ist jetzt aber unter der gürtellinie – da beginne ich sogar noch vorher zu golfen, und das ist schon ziemlich pervers!! :)
Das sind Kartonmodelle. Sehen Sie verschwommen? Hä hä hä. Können Sie den Falken und das Schiff bauen?
Für Fortgeschrittene: http://www.kartonmodellshop.de/shop/product_info.php?info=p4304_Panzerjaeger-Sd-Kfz-173-Ausf-G–Jagdpanther—1-25–extrem.html
Dieser ist vermutlich einfacher: http://www.kartonmodellshop.de/shop/product_info.php?info=p8137_Schwerpanzer-Pz-Kpfw-VI-Ausf–E–Tiger-spaeter-Baureihe-1-25.html
Die Frauen der Golfer sehen meist gut aus, mit dem MTB fahre ich manchmal an einem Golfplatz vorbei. Steigen Sie auch mal aufs MTB :-) ich zeige Ihnen die schönen Frauen auf den Golfplätzen. Geht natürlich nur mit dem MTB hi hi hi.
Dave Scott hat als Vegetarier den Ironman Hawaii sechs mal gewonnen, Martina Navrotiloa hat als Vegetarierin neun mal Wimbledon gewonnen, Edwin Moses wurde als Vegetarier unter anderem vier mal Weltmeister und zweimal Olympiasieger,…
MMA Athleten sollen 8Kg Fleisch pro Tag essen, wer hat ihnen diesen Mist erzählt? 8 Kg Fleisch haben ca. 13000 Kcal wenn man Kalb, Rind und Schwein mischt. Dabei sind Fett… was zur Zubereitung benötigt nicht eingerechnet. Wenn sie jetzt noch die Beilagen Mitrechnen, dann müsste dies über 15000 Kcal am Tag geben. Reto Schoch hat beim RAAM nur ca. 8500 Kcal pro Tag zu sich genommen… Ein „normaler“ Mensch kommt mit 2000-2500 Kcal aus…
Waren diese Leute wirklich Vegetarier?
wohl kaum – bei einem tagesverbrauch von 2500 kcal liegt ganz bestimmt kein (leistungs)-sport mehr drin. aber vielleicht sterben vegetarier ja gesünder….
Darum auch habe ich auch „normal“ geschrieben.
mit 2500 kcal pro Tag kann man keine grösseren sportlichen Aktivitäten durchziehen. Die 2500 kcal sind nur für das normale Leben. Wenn ich aufs Rennvelo oder MTB sitze oder joggen gehe, muss ich pro Stunde 200 kcal zuführen. Bei 6 Stunden auf dem Rennvelo kommt das zu den 2500 kcal dazu. Verbrannt werden aber mehr als nur die 200 kcal pro Stunde.
Vermutlich würde es als Vegetarier gehen. Es muss viel Milch-Eiweiss zugeführt werden, Kasein und Molkenprotein. Zudem sollte noch viel Soja-Eiweiss konsumiert werden. Das könnte gehen.
Aber als Veganer Spitzensport betreiben, scheint mir eher seltsam. Normaler Sport dürfte für einen Veganer schon zu anspruchsvoll sein.
Da hab ich doch gleich extra nachgeguckt, MMA-Athleten Menüplan… mind. 3x die Woche Fisch, rotes Fleisch so wenig wie möglich, max. 2 Tage pro Woche. Bahhhhh!
http://www.fitness4mma.de/ern-profis.php
Ich bin überzeugter Fleischesser, aber das was sie da sagen ist schlicht Blödsinn. Auch ein Vegi kann im Sport gute Leistungen erbringen. Vielleicht benötigt es dazu einfach etwas mehr Ergänzungsmittel aber möglich ist es allemal.
Jedem sollte klar sein das weder das eine extrem noch das andere in sachen Ernährung gesund ist. Der Mensch ist ein Allesesser und sollte sich auch so ernähren.