Heftiger Steinschlag beim Abseilen: «Der Berg wollte uns nicht mehr und jagte uns weg!»

Abseilen.

Abseilen.

Das Abseilen von unserem Hochlager bis runter zum Wandfuss war nicht lustig:

Wir hatten massiven Steinschlag! So heftig, dass wir sofort vom Berg weg mussten, kaum hatten wir Boden unter den Füssen. Wir konnten nicht mal mehr das Seil runterziehen, derart schoss es von oben auf uns ein.

Für mich ein deutliches Zeichen: ein Warnschuss des Berges. Er wollte uns nicht mehr, jagte uns weg.

Sowas habe ich schön öfter erlebt. Der Berg bestimmt, ob du ihn besteigen darfst. Er duldet dich, oder auch nicht. Letzte Woche war er gutmütig, jetzt hatte er offenbar genug von uns.

Also marschierten wir runter ins Basislager, wo Jost auf uns wartete. Wir öffneten eine Flasche Whiskey, jeder trank einen Schluck. Aber wir waren zu müde zum Feiern und legten uns gleich in die Zelte.

Heute haben wir ausgeschlafen. Jetzt wollen uns mal pflegen. Ich spüre die sportliche Leistung der vergangenen Tage in den Beinen und habe von den schweren Rucksäcken gestern beim Abseilen Muskelkater im Rücken. Auch meine Finger brennen, ich habe zwei, drei Schrammen. Normal nach solcher Kletterei und nicht tragisch.

Roger Schaeli

Meine Hände nach vier Tagen in der Wand: Dreckig, aber es ist noch alles dran.

Als erstes will ich mich nun rasieren und meine Haare waschen. In der Nähe des Basislagers fliesst ein kleines Gletscherbächli.

Danach steigen wir noch mal auf zum Wandfuss und versuchen, das Seil, das noch in der Wand hängt, rauszubringen. Und wir müssen noch das ganze Material runter tragen.

Und: Vielen Dank für die vielen Vorschläge, wie wir unsere Route nennen könnten. Ein paar gefallen uns. Aber wir sind noch nicht dazu gekommen, sie zu diskutieren. Holen das aber nach, sobald wir Zeit finden.

Ich melde mich morgen wieder.

(Aufgezeichnet von Natascha Knecht)

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7 Kommentare zu «Heftiger Steinschlag beim Abseilen: «Der Berg wollte uns nicht mehr und jagte uns weg!»»

  • Smilla Hauke-Bengtsson sagt:

    Hallo!

    Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer tollen Leistung!

    Und ich bin völlig einig mit Joachim: nehmen Sie so viele gute Erinnerungen mit, wie nur möglich – und denken Sie dann an eine SICHERE Rückfahrt.

    Herzliche Grüsse
    Smilla

  • Joachim Adamek sagt:

    Kære venner,

    erholt Euch gut, macht noch ein paar Fotos und denkt dann langsam an die Rückfahrt. Vergeßt nicht: Sommeren er altid i hast på Grønland.

  • Aschi sagt:

    Der Pilot der auf dem Gipfel eine Schlinge abwarf, hat gut gezielt.

  • Roger sagt:

    Hoi zäme
    Ich verfolge täglich Euer Abenteuer und gratuliere Euch ganz herzlich zu dieser aussergewöhnlichen Leistung.
    Roger: Nachträglich alles Gute zu Dim Geburi. Durfte bei Dir im SAC-Kurs 2009 viel lernen.
    Jungs, weiter so u chömet de gsund wieder Hei.

  • Faisal Baig sagt:

    Such an amazing adventure, story and conquest from such amazingly talented people.

    Well Done to you all…….cant wait to see what you come up with next.

    Warmest Regards – Faisal

  • Jo Adams sagt:

    Der Berg will zurück in seine friedliche Existenz und die Einsamkeit zu gehen.
    Es ist Abschied zu Ihnen.

    I hope that makes sense :)

  • Hallo Roger und Kumpanen
    Wie es schon viele vor mir gesagt haben: Suuuper Leistung, tolle Bilder, guter Text! Man ist fast 1:1 dabei. War am Sonntag auf der Schrattenfluh und habe ein bisschen an Roger gedacht. Weiterhin viel Glück beim beenden der Tour. Und an Roger: Pass auf deine Füsse auf!
    Nochmals herzliche Gratulation und „heit’s guet“
    Thomas aus Flühli

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