Guter Hüttenwart, gute Hütte – und umgekehrt

So einfach und einladend ist es nicht überall: In der Kistenpasshütte auf 2714 Meter. (Foto: Keystone)

So einfach und einladend ist es nicht überall: In der Kistenpasshütte auf 2714 Meter. (Foto: Keystone)

Natürlich sind es nicht alleine die schönen Sonnenaufgänge und die gute Luft, welche ein hochalpines Abenteuer exklusiv machen. Abgeschiedenheit, Kargheit, Weitsicht. Umgang mit Wind, Wetter, Kälte. Auseinandersetzung mit sich und dem Berg. Gipfelglück. Unverletzt zurückzukehren. Spass an der Freude. Es gibt endlos viele Beweggründe, weshalb wir süchtig nach der nächsten Tour lechzen. Jeder hat seine eigene, individuelle Motivation.

Der Ansporn, der mich in solches Terrain lockt, ist sicher nicht die Übernachtung in einer spartanischen, unromantischen, manchmal dreckigen Berghütte. Aber sie gehört einfach oft dazu. Sie ist Teil dieses grossen, komplexen Hochgebirgserlebnisses. In meinem letzten Blog-Text versuchte ich zu formulieren, welche Vorteile mir Entbehrung bringen, weshalb ich SAC-Hütten luxuriöser empfinde als Hotels (hier nachlesen).

Der Hüttenwart der Kistenpasshütte räumt im Massenlager auf. (Foto: Keystone)

Der Hüttenwart der Kistenpasshütte räumt im Massenlager auf. (Foto: Keystone)

Einige Leser kommentierten darauf, dass es in den Hütten «schon etwas sehr grosse Unterschiede» gebe und dass das Wohlbefinden eher vom Hüttenwart abhängt als von der Hütte. Dem möchte ich anfügen: Das stimmt.

Es gibt tatsächlich Hüttenwarte, die man auf den Mond schiessen könnte. Unfähige, schlecht gelaunte, sture, bockige Kauze, die es sich offenbar zum Lebensmotto gemacht haben, die anwesenden Alpinisten zu piesacken. Wie oft zuckte ich schon erschrocken zusammen, weil mich ein solcher Spassvogel unverhältnismässig krass angepfiffen und zusammengestaucht hat, weil ich in seinem streng definierten Reglement etwas «falsch» gemacht habe. Als wäre ich ein kleines Schulkind. Wobei ich anmerken möchte: Über die Jahre hinweg habe ich notgedrungen gelernt, wie man auch einen schwierigen Hüttenwart gelassen nehmen kann. Geschichten hätte ich so viele auf Lager, dass ich bald ein Buch damit füllen könnte. Zum Beispiel:

–    Wie mich einer morgens um drei Uhr mit läppischem schweizerdeutschen Akzent auf Hochdeutsch herumkommandierte wie in einem Militärcamp, obschon (oder vielleicht weil) ich einen astreinen Berner Oberländer Dialekt spreche.

–    Dass uns einer eine Brühe in die Flasche füllte, die zweifelsfrei Abwaschwasser gewesen sein muss, sicher nicht Marschtee, jedenfalls nicht trinkbar. Und dass wir dann auf der Tour fast verdursteten, weil wir seinen Scherz erst weit weg von der Hütte am Berg bemerkt hatten.

–    Seither kaufe ich am Abend immer eine Flasche Wasser, die ich am nächsten Tag für den Notfall mitschleppe. Aber dann war ich auch schon in einer Hütte ohne Wasserquelle, wo der Chef einzig Coca Cola in schweren, nicht wiederverschliessbaren Glasflaschen anbot – zum Zähneputzen oder zum Mitnehmen sicher ideal.

–    Oder einer, der uns um 01.30 Uhr (!) beim Zmorge schilderte, welche Alpinisten welcher Länder ihr Geschäft neben dem Klo auf dem Boden verrichten und wie die Fäkalien je nach Nationen aussehen. Irgendmal bemerkte er selber, dass das «vielleicht» nicht der richtige Zeitpunkt sei für solch appetithemmende Details, aber er müsse diese Sauerei schliesslich wegputzen und das sei für ihn auch nicht angenehm. Gespart hatte er damit Brot und Gala-Käsli – essen konnten wir zu solchen Anekdoten fast nichts.

Wie gesagt: Ich könnte bald ein Buch mit lustigen und weniger lustigen Geschichten schreiben. Es sind genau diese Erlebnisse, die wir gerne und unermüdlich erzählen. Doch das ist sehr schade. Komische Hüttenwarte bleiben uns zwar lange in Erinnerung, aber sie sind eine Minderheit. 90 Prozent der Hüttenwartinnen und –warte sind einfach toll und verdienen Dank, Respekt und grosses Lob. Unglaublich was sie leisten und wie sie ihren «Laden» im Griff haben. Ich könnte das nicht. Doch dazu ein anderes Mal ausführlicher.

Und eines sollten wir nicht ausblenden: Es gibt auch sagenhaft blöde Gäste. Solche, die meinen, sie hätten den Alpinismus mit der Muttermilch eingesogen und mehr Rechte in einer Hütte als der Hüttenwart, aber nicht einmal begreifen, weshalb sie den Pickel nicht in den Schlafraum nehmen dürfen. Schliesslich würden sie für Essen und Übernachtung bezahlen. Wegen des schlechten Wechselkurses koste sie das Ganze hier nun noch 1,5 Euro mehr als vor zehn Jahren. Darum könne der SAC froh sein, dass sie überhaupt noch in die Schweiz zum Bergsteigen kommen. Und ähnlicher Unsinn.

Meine Meinung: Eine Berghütte ist kein Hotel, wo ich viele Hunderternoten hinblättere, damit mir jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Eine Berghütte steht weit weg von allen Annehmlichkeiten. Für mich ist sie quasi das Zuhause des Hüttenwarts und er empfängt mich als sein Gast. Ich bekomme in seinem Refugium Essen und eine Matratze. Genau wie wenn ich einen Freund besuche. Dem bezahle ich zwar nichts für die Gastfreundschaft, aber ihm bringe ich (meistens) ein Geschenk mit.

Darum nehme ich generell ohne zu Nörgeln, was es gibt und pflege folgende Einstellung: Eine Hütte erleichtert mir die Besteigung eines Gipfels. Ich komme in Frieden, aber ohne Geschenkli. Die 60 oder 70 Franken für Znacht, Zmorge und geschützte Liege finde ich in Ordnung. Ich versuche, mich so zu benehmen, wie ich es von meinen eigenen Gästen bei mir Zuhause wünsche. Und will ein Hüttenwart spinnen, dann soll er. Das ist sogar gut – für das mögliche Buch.

Haben Sie auch Geschichten erlebt – positive und unnötige? Vielleicht bringen wir ja gemeinsam einen dicken Band zusammen?

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20 Kommentare zu «Guter Hüttenwart, gute Hütte – und umgekehrt»

  • Daniel sagt:

    Zwei sehr gegensätzliche Erlebnisse hatte ich Ende September im Wallis. Auf der Turtmannhütte ein gutgelauntes, herzliches
    und freundliches Team. Tolles Essen, Auskunft und Hilfe bei allerlei Fragen rund um die Tour. Einfach Super Klasse !!
    Dann auf der Tracuithütte das ganze Gegenteil. Das die Hütte wirklich sehr einfach und alt ist war für uns überhaupt
    kein Problem. Aber der Hüttenwirt hat außer einem Hallo und einer kargen Verabschiedung kein Wort gesprochen.
    Stehts mißlaunig und sehr wortkarg, trauten wir uns kaum ihn anzusprechen. Echt Schade…

  • linea sagt:

    Wir waren diesen Sommer mit Hütten-Neulingen auf der Lobhornhütte und haben sie direkt ins Herz geschlossen! Ganz nette Hüttenwartin, ein neues Schlafhaus und ein tolles Abendessen und Frühstück. Seither ist die Lobhornhütte unser Favorit.
    Aber jeder der schon in mehreren SAC Hütten übernachtet hat, kennt die Sperenzchen einiger Hüttenwarte UND einiger Alpinisten…..

  • mel sagt:

    sehr schön geschrieben, habe da doch das ein oder andere erlebnis gefunden, dass auch mir hätte passieren können. zum buch könnte ich zum beispiel ein vegetarisches abendessen, dass aus einem halben teller reis und einem halben teller raclette-käse bestand, beisteuern :D aber im grossen und ganzen überwiegen die positiven begegnungen eindeutig! und wie so einige hier bereits geschrieben haben, bin ich auch der meinung: wie man in den wald schreit, so schallt es zurück ;-)

  • Joachim Adamek sagt:

    Als ich eben so meine Erfahrungen mit Hütten und Hüttenwarte Revue passieren liess, wurde mir einmal mehr bewusst, dass sich das Leben auf dem Berg in den letzten 5 Jahrzehnten mindestens so stark geändert hat wie das Leben im Tal. Von der einstigen Romantik ist kaum noch was geblieben. Freilich, es gibt sie noch, die Hüttenwarte, die ihre Hütte wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten betreiben, die auch so ausschauen und sich entsprechend benehmen. Die besten und umgänglichsten Hüttenwarte, die ich in den letzten Jahren erlebt habe, waren allerdings überaus progressive Menschen, die ihre Hütte nach Grundsätzen des modernen Managements zu betreiben versuchen und neben herkömmlicher Technik auch über die neuste verfügen: Von Solarzellen über LED-Birnen bis hin zur biologischen Kläranlage. Diese drei Hütten, an die ich gerade denke, liegen nicht etwa in touristischen Zentren, sondern eher am Rande. Einige sind die reinsten Zukunfts-Labs, wo unablässig getüffelt und experimentiert wird. Überhaupt, ich bewundere, über welche Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten so manche Hüttenwarte verfügen: Eben noch Gastronom, im nächsten Moment Pädagoge, dann Geschichtenerzähler oder auch nur Zuhörer. Natürlich erwartet jeder von ihm, dass er der darüber hinaus noch Alpinist und Meteologe ist, von dem man erfahren, was sonst keiner weiss. Hüttenwarte haben in meinen Augen viel mit den den Kletterern gemein: Sie leben ständig am Limit.

  • sugus sagt:

    Erstaunliche Ansichten. Auch wenn es „nur“ eine Berhütte/SAC ist, Der Hüttenwart sollte Anstand haben. Doch ich sehe, das geht vielen Leuten ab. Anstand hat nichts mit Hotel oder Natur pur zu tun. Wenn ich denn auch einen happigen Übernachtungs Obulus zu entrichten habe, so erwarte ich einen „Menschlichen Gegenwert“!

  • Roland K. Moser sagt:

    Militär, WK, vor ca. 17 Jahren. Eine zweitägige Wanderung mit der ganzen Kompanie, ca. 50 Mann in eine SAC-Hütte. Eigentlich war alles gut. Nur hatte es für die 50 Mann halt nur 1 Toilette. Anfangs war alles noch gut. Nachdem dann einer der Psycho-Möngi-Paranoia-Offizier der CH-Armee das Hüttchen vor dem Haus (eben das WC) abgeschlossen hat, um die Leute im Aufenthaltsraum zu behalten (Kein Witz, der hatte Angst, dass sich ein Grossteil der Leute darin versteckt und schlafen gehen durften wir auch erst nach 24.00 Uhr, vorher hatten wir lustig zu sein) war am nächsten Morgen der Schnee (Ich weiss nicht mehr, ob es Frühling oder Herbst war) überall verpisst. Der Stuhlgang wurde weiter weg von der Hütte verrichtet. Der Hüttenwart war am anderen ziemlich wütend auf uns. Er wusst ja nicht, dass die Toilette von einem Psycho-Möngi-Paranoia-Off der CH-Armee abgeschlossen wurde. Wenn er es liest, weiss er es jetzt und versteht, weshalb wir rundherum alles verpisst verschissen haben.
    Der Hüttenwart war nicht das Problem – Die Gäste auch nicht – Aber der Psycho-Möngi-Paranoia-Off der CH-Armee.

    • Philipp Rittermann sagt:

      danke herr moser – sie haben mir heute grade den ersten lacher beschert! :)
      nun gut. zu unseren militärzeiten war es ja so, dass die offiziere hauptsächlich aus jungen bänklern bestanden, welche in aller regel von praktischen verhaltensmustern nicht allzuviel ahnung hatten. nichts desto trotz wären da nebst dem hauptmann ja noch 4 leutnants und diverse u-off’s gewesen, welche den guten herrn beraten hätten können…oder so. erstaunen tut mich auch ein wenig, so wie ich das im militär gelernt habe, dass keine zentrale latrine ausserhalb eingerichtet wurde; es kann wirklich nicht angehen, dass wild die ganze umwelt versch…..en wird. so, nun dürfen sie sich bei mir abmelden und verfügen! :) :)

      • Roland K. Moser sagt:

        Herr Rittermann! Die Idee am abgeschlossenen WC-Häuschen war, dass sich niemand drin verstecken konnte und dass es keine Schlange vor dem WC-Häuschen hatte. Fakt ist, dass niemand im Aufenthaltsraum mit den Off sein wollte. Und sich etwa 3 Stück im WC eingeschlossen hatten und etwa 40 Stück Schlange gestanden sind, eben damit sie nicht im Aufenthaltsraum waren, und schlafen durften wir nicht! gehen. Die Off waren praktisch alleine im Aufenthaltsraum, eben weil alle möglchst weit weg von diesen Vorzeige-Negativ-Beispielen sein wollten.
        Die Hütte war schön und die Berge auch und ich weiss nicht mehr, wo es war.

  • andi sagt:

    hab da meine eigene Theorie;
    Je moderner die Hütten, je mehr High Tech und Komfort, desto unfreundlicher der Hüttenwirt. Das habe ich jetzt durch zahlreiche Touren feststellen müssen. Irgenwie geht der freundliche „Touch“ in modernen Hütten verloren, und überträgt sich irgenwie auf den Hüttenwirt. Ich habe da leider keine vernünftige Erklärung dazu.

  • Michael sagt:

    Ich musste vor 14 Jahren einmal unplanmässig ohne Flüssigkeitsreserve über den Grenzgletscher absteigen und bin, bei sehr hohen Temepraturen ziemlich dehydriert in der (alten) Monte Rosa-Hütte angekommen. Damals gabe es für die Gäste kein Mineralwasser ohne Kohlensäure, nur für Bergführer. Ich musste auf Bier ausweichen, das war weniger gesättigt – und schliesslich fand ich noch einen Bergfüher, der mir eine Flasche stilles Wasser organisierte…

  • Marc sagt:

    Für mich gibts Punkt Gastfreundlichkeit nur eine Hütte – die Rotondohütte (Andermatt, Realp)……Weder knurrig noch kauzig und trotzdem zwei Orginale, die einem mit viel Charme und gutem Essen eine tolle Zeit bescheren. Bravo Jeanne & Tanja

  • Lukas sagt:

    Für mich stellt sich bei dieser Diskussion zentral die Frage, welche Aufgaben ein Hüttenwart grundsätzlich zu erfüllen hat. Umgangsformen und gastronomisches Flair sind das eine. Daneben sollte der Hüttenwart m.E. aber auch Ansprechperson für alpinistische Fragen sein – er ist in seinem Gebiet zuhause und trifft täglich Bergsteiger. Ein grober Fehler hier wiegt deutlich schwerer als Kauzigkeit. Mir ist es dieses Jahr einmal passiert, dass uns der Hausherr eine einache Übungstour zum klettern nannte, dann aber einen Weg angab, der auf eine viel schwierigere Tour führte. Der gleiche Hüttenwart macht im Topo zum hüttennahen Klettergarten zu wenig klare Angaben zur Routenlänge: Ich durfte 5 Meter frei abklettern – ein wahrhaft grosser Spass… Hier war sicher kein böser Wille am Werk. Aber in diesen Fragen ist Aufmerksamkeit einfach unerlässlich.

  • captain kirk sagt:

    Man hört ja immer mal wieder solche Geschichten von Hüttenwarten welche doch recht, sagen wir mal speziell sind.

    Selber habe ich es auch schon erlebt. Vornehmlich im Wallis in der Region um Zermatt. Mir kommt es meist so vor, dass wenn man dort ohne (Walliser-)Bergführer unterwegs ist, ist man nicht willkommen. Im Französisch sprechenden Teil des Kantons hingegen ein völlig anderes Bild. Zum Beispiel in der Cab. de Dix. Dort bringt der Hüttenwart als Apéro ein Gläschen Weisswein auf Kosten des Hauses.
    Auch äußerst Positiv hat sich das Hütten-Team der Silverttahütte hervorgetan. Ich war dieses Jahr zweimal oben und es war beide male Super!
    Wenn man dann mal wieder eine Story hört von einem kauzigen Hüttenwart finde ich es wichtig auch die Person welche sie erzählt zu betrachten. Denn wenn ich sehe wie sich gewisse Leute verhalten, dann muss man sich nicht wundern wenn die einen Anschiss bekommen.

    • Peter Brunner sagt:

      Danke, danke, endlich jemand, der auch die Grossbuchstaben kennt. Es lässt sich einfach viel besser lesen.

    • Manuel sagt:

      Ja, die Silvrettahütte ist tatsächlich toll bewirtet. Für mich ist es jedoch schon fast ein bisschen zu viel Hotel und zu wenig Hütte. Eine Dusche in einer SAC-Hütte (was es immer mehr gibt) finde ich übertrieben…

  • Philipp Rittermann sagt:

    gut geschrieben. das thema dürfte polarisieren. einerseits gibt’s die „modernen“ hüttenwarte, welche aber keine eigentlichen hüttenwarte mehr sind, sondern gastronomen, welche sich auf die bedürfnisse und wünsche der kommerzionalisierten berggänger eingestellt haben und somit (gut) vom alpin-tourismus leben können. andererseits gibt’s die gattung, welche mit dem ganzen ansturm wohl ziemlich überfordert sind und es gerne sähen, wenn halt nur mal hin und wieder ein grüppchen genügsamer alpinisten eintreffen, welche nicht gleich nach dem ablegen des rucksackes nach dem ersten cüpli schreien. diese, meist ältere generation hüttenwarte, wirkt dann wohl in der tat etwas kauzig auf die alpin-yuppies. schlussendlich wäre da noch die 3. kategorie der notorisch muffligen und unfreundlichen hüttenwarte; unabhängig der strömung. diese gattung hat fürwahr wohl den falschen beruf gewählt. aber gut, da man ja nicht sein ganzes leben, sondern meist nur eine nacht in der hütte verbringt, bekommt die thematik wohl einen kleineren stellenwert. und wenns dann total nervt – den spiess umkehren und den hüttenwart „piesaken!“ :)

  • was sich gewisse gäste in den hütten erlauben, geht unter keine kuhhaut! da kann ich bestens nachvollziehen, dass ein hüttenwart gleich zu beginn, je nachdem mit harschen ton, einfährt. wer (gäste) feingefühl hat, kann sich entsprechend anpassen und der hüttenwartsche schlachtruf zeigt wirkung. wer nach der ansage wie ein büffel auftritt und meint, sein geld sei hier wie der göttliche segen in der kirche, der hat nicht nur verdientermassen schlechte karten, sondern sollte auch in der stadt bleiben.
    eine SAC-hütte ist kein hotel, auch wenn sie mittlerweile oft danach aussehen. es ist eine berghütte und sie soll es auch bleiben!

  • ja, die knorrigen hüttenwarte gibt es immer noch. immer wieder. aber sie werden seltener. ein richtiges original findet sich auf der schreckhornhütte. schreck-hans, wie er auch genannt wird, ist ein richtiges unikat. seit 40 jahren auf der hütte, ist er ein könig. das lässt er einem ganz schnell spüren. wers mit ihm verscherzt, hat pech gehabt.
    manche sagen, es mit ihm nicht zu verscherzen, sei sehr schwierig. ich habe allerdings die erfahrung gemacht, wenn man bei den hüttenwarten zuvorkommend, ruhig, freundlich und nicht fodernd auftritt, so hat man in praktisch allen einen sehr angenehmen und entgegenkommenden hüttenwart gefunden. bei hans tritt das umso mehr zu: wer fordernd oder mit bergschuhen in die gaststube tritt, missachtet eines seiner unumstossbaren gesetze. dies wird konsequenzen haben. wer allerdings dies beachtet und immer freundlich, ruhig und anständig agiert, dem präsentiert er morgens um 2 uhr ein selber gemachtes birchermüesli! so geschehen bei uns! nach der harten tour aufs schreckhorn kamem wir abends um 19.30 in der hütte an – deutlich verspätet zum bereits erkalteten nachtessen. wer hans gut und freundlich begegnet, dem serviert er sogar dann noch eine extraportion und legt sich ins zeug! wers verscherzt, so habe ich zum glück nur mündlich überliefert bekommen und nicht selber erlebt, der muss hunger.

    • dass in der schreckhornhütte einer hungern müsste, halte ich für ein schlechtes gerücht. ich habe hans als sehr fürsorglich und die hütte sehr ordentlich erlebt. und seine hüttengehilfin hat mir für die tour sogar noch einen käsekuchen mitgegeben, den besten, den ich je gegessen habe.

      • tinu sagt:

        Kann ebenfalls nur Gutes über Hans erzählen… Klar hat er uns das erste Mal angepfiffen, als wir 15min nach Tagwach immer noch im Bett lagen… er hatte aber recht, für den andersongrat aufs lauteraarhorn, südcouloir runter und zurück über strahlegg zur hütte sollte man halt wirklich aufstehen. Das zweite Mal sind wir genau an dem Tag als einzige Gäste oben gewesen, als der Film „die Bergführer“ gedreht wurde. Ganz selbstverständlich hat er unser mitgebrachtes Essen gekocht (wir meinten die Hütte sei zu). Am zweiten Abend hat er uns eine Riesenplatte Fleisch aufgetischt und wollte partout nichts dafür haben.

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