Das wichtigste Manöver mit dem Bike

Auch wenn es nicht gleich so hoch sein muss: Den Bunny Hop sollte jeder Biker lernen. (Bild: Simon Eppenberger)

Auch wenn es nicht gleich so hoch sein muss: Den Bunny Hop sollte jeder Biker lernen. (Bild: Simon Eppenberger)

Kürzlich kam ein Bekannter daher und meinte, er wolle auch mal Biken, das sehe noch lässig aus. Da musste ich ihm natürlich zustimmen und bot an, mit ihm auf den Üetliberg zu fahren. «Diesen Hügel runterzufahren, ist das nicht zu einfach?», fragte er. Ich antwortete, für den Anfang reiche es bestimmt. Er winkte ab und meinte, er wolle richtig springen gehen. Also fragte ich ihn: «Kannst du den Bunny Hop?» Er zuckte mit den Schultern – und der Fall war klar: Er wird erstmal auf dem Boden bleibt. Denn ohne den «Hasensprung», den Sprung ohne Schanze, hat er sein Bike abseits der Strasse nicht wirklich im Griff, ganz zu Schweigen von Sprüngen.

Jetzt mögen langjährige Biker mit dem Kopf schütteln und sagen, dass bremsen und Kurven fahren viel wichtiger ist, schliesslich hüpfen nur Trail-Fahrer wie Hasen über Hindernisse. Doch während man das Bremsen und Kurven kratzen auf Ausfahrten «automatisch» trainiert, ist es beim Hasensprung anders: Er muss separat erlernt werden.

Darauf verzichten überraschend viele Biker und vor allem Bikerinnen. Für sie gilt: Solange ich einen Trail in den Alpen bezwingen kann, fahre ich gut genug und brauche das nicht. Das ist ein Fehler, denn der Bunny Hop ist das wichtigste Manöver im Gelände. Er trägt entscheidend zur Kontrolle des Bikes bei, sobald es ruppiger und schneller wird.

Sicherheit steigt auch am Boden

Dabei geht es nicht in erster Linie darum, möglichst oft über Hindernisse zu springen. Hat man die Sprungtechnik verinnerlicht, gelingt die Be- und Entlastung des Bikes in wichtigen Situationen besser, die Körperspannung ist höher und man gewinnt entscheidend an Sicherheit.

Und sobald das Bike den Boden verlässt, ist man nicht mehr den Ereignissen ausgeliefert. Statt in Schräglage zu landen oder gar zu stürzen, kontrolliert man mit dem Bunny Hop Absprung, Flug und Landung – und sei das nur ein Mini-Sprung. Zudem lassen sich so üble Löcher, Wurzeln oder Steine überspringen. Das macht nicht nur Spass, sondern verhindert Durchschläge, verbogene Felgen oder gar Abflüge über den Lenker.

Zu guter Letzt ist der Sprung ohne Schanze auch für den Alltag ein sehr geeignetes Manöver. In der Stadt überwindet man damit Randsteine, ohne Abbremsen zu müssen oder einen platten Reifen zu riskieren.


Bis es soweit ist, empfiehlt sich das Üben auf einer flachen, übersichtlichen Fläche ohne Hindernisse oder Verkehr. Sobald die Räder das erste Mal gleichzeitig in der Luft sind, heisst es üben, üben, üben. Am besten springt man zuerst über Linien oder Markierungen am Boden, danach über ein flaches Holz und später über höhere Hindernisse, die bei einer Kollision ohne Probleme umfallen.

Zwei Dinge sind dabei wichtig: Wenn möglich ohne Klickpedalen üben. Nur so lernt man, sich durch die Körperspannung im Bike zu «verkeilen». Der Sattel ist so weit unten wie möglich. Falls vorhanden: Ein Hardtail machts einfacher. Gelingt der Sprung mit beiden Rädern, ist man auf dem richtigen Weg. Einen Bunny Hop hat man damit aber meist noch nicht geschafft. Verlassen beide Räder gleichzeitig den Boden, kommt man meist nicht weit nach oben. Das ist lediglich ein Hop. Das Hoppen kann sich dann noch eine Saison hinziehen. Das ist ganz normal, lassen Sie sich also nicht davon entmutigen. Auf den Hasen ist noch jeder gekommen, der dran geblieben ist.

Halten Sie den Bunny Hop ebenfalls für das wichtigste Manöver? Wie haben Sie ihn gelernt, wo hapert es?

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15 Kommentare zu «Das wichtigste Manöver mit dem Bike»

  • BobSponge sagt:

    Der Bunny-Hopp – Definitiv die Grundlage für alle anderen moves. Ein weiteres wichtiges Manöver ist wohl auch das richtige auf die Nase legen… also so dass es am wenigsten schmerzt und so ;)

  • tömsi sagt:

    Herr Hasler hier geht es nicht darum das Bunny auf der Bordsteinkante zu „hoppen“;)

  • Marcel sagt:

    @ alle Durchschnitts – Strassen – Geradeaus – Liegefahrer und sonstige „Nichtrowdys“:
    Schon seltsam, wie Ihr alle so gerne dieses MOUNTAINBIKE Blog kommentiert…

    Langsam, zum Mitlesen: Hier geht’s um Fahrräder und Biker, die Spass daran haben, NICHT geradeaus auf der Strasse zu fahren, sondern sich in absolut anti-darwinistischer Art abseits davon auszutoben und ähnlich seltsame und unverständliche Dinge zu tun. Manchmal machen wir sogar nix anderes, als uns stundenlang über die gleiche Hügelpiste zu werfen. Dabei kommen wir nicht mal irgendwo hin und fallen ab und an auch auf die Schnauze!
    Das ist dumm, gefährlich und teuer, und deshalb nichts für Euch. Wenn Ihr Euch also dafür so überhaupt nicht begeistern könnt, dürft Ihr getrost weglesen und den Kopf schütteln.

    Ich geh‘ dann mal den Bunny-Hop üben. Dann kann ich gaaanz schnell davon hüpfen, wenn mich einer von Euch das nächste Mal von meinen irrigen Wegen abbringen und in den Schoss der nur-auf-der-Strasse-sollst-Du-Dich-bewegen-und-glücklich-sein Glaubensgemeinschaft zurückführen will :-)

    Cheers, Marcel

    PS: Du nix verstehen Mountainbike? Du nix lesen. Und wenn doch: Du nix kommentieren!

    • Rudi Hasler sagt:

      Marcel’s Kommentar = Dümmer geht’s nümmer und zum Schluss noch leicht rassistisch.

      • Marcel sagt:

        …sagt der, der dem Häschen Hoffnung geben wollte und nebenbei alle Bike-Sportler zu Gewalttätern machte…

        Irgendwo scheint mir da viel Frust aufgestaut zu sein. Normalerweise würde ich ja zu Sport raten, mountainbiken zum Beispiel… aber das würde wohl bei Herrn Hasler nur wieder hässige Kommentare provozieren, also lass‘ ich’s.

  • Frank sagt:

    Wieso solls mit einem Hardtail besser gehen? Ich habs zwar auch mit einem Hardtail geübt, aber ich habe das Gefühl, ein richtig eingestelltes Fully entwickelt eine super Federdynamik. Die Federelemente einmal voll einfahren bevor man loshüpft.. dann sollten sie doch unterstützend wirken..oder?

  • nic sagt:

    ich bin ein durchschnitts Radfahrer und imöchte diesen Profis sagen dass es wichtig ist auf der Strasse zu fahren und nicht auf dem Trottoir
    dann ist schon vieles Bunny
    viel erfolg!!!!!!!!!!

  • Rudi Hasler sagt:

    Ich frage mich wieso der Autor des Berichtes über Bordsteine springen muss oder will. Um auf dem Trottoir zu fahren?
    Bunny Hope, unumgänglich zu beherschen um ein Velo-Rowdy zu sein oder zu werden.

    • Peter Hasler sagt:

      Sollte sich jetzt irgendwer aufregen? *gähn*

      • peter wichtig sagt:

        Eine Randsteinkante von wenigen cm ist nunmal ideal zum üben. das heisst ja nicht, dass nachher die Fortbewegung nur noch auf Trottoirs erfolgt.

  • Eduard J. Belser sagt:

    Als Liegetrikefahrer kann ich mir über den Hasenhopser nur verwundert die Augen reiben.

  • Stefan Meier sagt:

    Das Wichtigste Manöver finde ich, bei Kurvenfahrten auf Kiesstrassen den Oberkörper senkrecht zu halten (NICHT in die Kurve lehnen). Dadurch kann man ein leicht rutschendes Velo halten ohne hinzufliegen. Denn lehnt man sich zu tief in die Kurve, ist beim leichtesten Ausbrechen des Velos der Körperschwerpunkt schon zu tief und müsste durch noch mehr Einlenken gefangen werden – was aber nicht mehr geht, da das Fahrrad schon zur Kurve rausschiebt. Ein Sturz wäre unabwendbar.

  • Ivo Brunner sagt:

    Der Bunny Hop ist wie der Ollie beim Skateboarden! Das wichtigste Grundelement, ohne das man nicht weiterkommt.

    Wie im Text erwähnt, unbedingt ohne Klickpedalen üben. Nur so lernt man den richtigen und sauberen Bewegungsablauf.

  • Thomas Tschan sagt:

    Ich halte Geradeausfahren für das wichtigste Manöver…

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