
Weit entfernt von einer kritischen Debatte: SRF-Direktor Ruedi Matter. (Bild: Steffen Schmidt/Keystone)
Falls Sie jetzt auf den Artikel geklickt haben, weil Sie eine martullo-blochersche Analyse zu «Hallo SRF» lesen wollten, muss ich Sie enttäuschen. Aber willkommen im Club. Mir erging es gestern vor dem Fernseher ähnlich. Während Wochen hat uns SRF-Direktor Ruedi Matter in Fernsehspots zur Primetime eine kritische Publikumsdebatte versprochen. Davon waren wir gestern weit entfernt.
Das neue Format «Hallo SRF» hat sieben Probleme. Und weil wir konstruktiv sind, servieren wir auch sieben Lösungsvorschläge.
Problem I: Inhaltliches Durcheinander – Mehr Struktur, bitte!
Das Schweizer Fernsehen hat im Vorfeld über 6000 Fragen und Reklamationen zur Tätigkeit von SRF erhalten. 6000! Man muss sich das mal vorstellen! Während der Sondersendung wurde allerdings nicht einmal ein Hundertstel davon berücksichtigt. Für den Zuschauer war die Fragerei gar eine Zumutung. Man redete über alles und eigentlich über nichts richtig. Man zappte von Thema zu Thema. Sollte das Format fortgesetzt werden, muss Moderator Jonas Projer unbedingt Themenblöcke einführen. Freestylen können nur die von Joiz.
Problem II: Hetzerei – Weniger ist mehr!
Wie soll eigentlich eine Debatte entstehen, wenn der Moderator aus Zeitdruck Diskussionen nach wenigen Minuten jeweils abklemmen muss? Weniger ist eindeutig mehr. Es braucht Raum für ein verbales Pingpong. Die Billag-Diskussion wurde beispielsweise abgebrochen, als es richtig konfrontativ wurde. Also liebes Schweizer Fernsehen: Gebt den Debatten Luft!
Problem III: Wo sind die wahren Probleme?
«Gehen Sie fadengrad drauf, was SRF besser machen soll», forderte Moderator Jonas Projer das Publikum auf. Man hätte also die Chance gehabt, über die wahren Baustellen zu reden. Über einzelne Formate, über die Verwendung der Gebühren, die politische Ausrichtung der Redaktionen, über die RTVG-Abstimmung. Stattdessen beanstandete das Publikum die Pünktlichkeit. Man ärgerte sich über Fussballkommentatoren. Die Sprachwechsel während der Übertragung eines Velorennens wurden kritisiert. Hand aufs Herz: Inhaltlich waren die Fragen aus dem Publikum eine Zumutung. Sie waren grösstenteils kleinlich. Das Publikum nörgelte herum. Es jammerte auf hohem Niveau. Auch hier: Themen vorgeben.
Problem IV: Ruedi Matter – Ersetzen!
Nach der gestrigen Sendung fragt sich der Autor dieser Zeilen: Ist SRF-Direktor Ruedi Matter der Richtige für eine solche Übung? Nein. Über heikle Themen konnte oder wollte Matter nicht reden. Er gab grösstenteils eingeübte PR-Antworten. Die Konfrontation suchte er nicht, er hatte im Gegenteil für alles Verständnis. Deshalb unser Vorschlag: auswechseln. Schickt SRG-Chef Roger de Weck ins Studio. Oder den ganzen Verwaltungsrat. Oder wie wärs mit der Chefredaktion oder mit den Programmverantwortlichen?
Problem V: Weniger Publikum – Reduktion auf 100!
250 Gäste sassen im eigens aufgebauten Studio. 250 sind 150 zu viel. Das Schweizer Fernsehen kann die Gästezahl getrost reduzieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Lärmpegel im Studio – das wurde tatsächlich beanstandet – nimmt ab, die Nähe zum Publikum fördert die Debattenqualität, der Anteil der Diskussionsteilnehmer nimmt zu. Die Regel ist simpel: Qualität kommt vor Quantität. Nebenbei: Wie wärs eigentlich, wenn Ruedi Matter sich im Fernsehen live den Fragen von 10 Medienjournalisten stellen würde?
Problem VI: Baustelle Social Media – Es lebe der Second Screen!
Es ist uns ein Rätsel, warum man im Jahr 2015 nach wie vor Tweets im Fernsehen vorliest. Wo liegt eigentlich der Mehrwert? Ist die Sendung interaktiver? Dieses Konzept, Voten aus Twitter und Facebook einzubetten, ist zu streichen. Sofort. Berücksichtigt werden ja so oder so nur banale Wortmeldungen. Oder man klopft sich mit anonymen Voten auf die Schulter. Die wertvolle Sendezeit soll für die Debatte im Studio genutzt werden. Tweets kann jeder auf dem Smartphone selber lesen. Und das ist in der Regel viel unterhaltsamer als im Fernsehen.
Problem VII: Falsche Sendezeit – Macht eine Samstagabendkiste!
Wer die kritische Auseinandersetzung mit dem Publikum sucht, soll das zur besten Sendezeit tun. Wie wärs, wenn das Schweizer Fernsehen künftig viermal jährlich jeweils samstags mit dem Publikum live diskutiert? Immerhin ist der Aufwand und das Personalaufgebot – alle Aushängeschilder waren anwesend – immens. Der richtige Sendeplatz liegt auf der Hand: der Samstag. Dann liegen ohne weiteres dreistündige Livesendungen drin. Samstags können die Gäste auch länger im Studio bleiben. Und sonntags haben sowohl der Kritisierte als auch der Kritiker Zeit für die Reflexion.
[…] die über das eigentliche Programmschaffen hinausreicht. «Hallo SRF!» war ein mehr oder weniger gelungener […]
Ich habe heute eine Antwort bekommen von der Kommunikationsverantwortliche auf meine Frage zu “Hallo SRF”.
Leider ist die Antwort eine Zumutung.
Die Frage war folgende: Weshalb macht die SRG überhaupt Umfragen zu Abstimmungen, ich finde dies kein “notwendiger” Service Public und das Geld könnte man für andere Sendungen verwenden oder einsparen?
Antwort (z.T. in Stichworten): Die Unabhängigkeit des Umfrageinstitut ist uns wichtig (Textbaustein zu SP-Mitglied Longchamp, ich habe dies nicht moniert).
Und: Momentan wird der Umfrageetat für 4 Jahre wieder evaluiert, es ist möglich das man ein anderes Institut nimmt (mir doch egal, ich will Keines bezahlt mit Billaggeld).
Fazit: Totale…
Es stimmt: Die Sendung war zu kurz, deshalb in Eile und unter Druck. Sie dürfte ruhig 30 Minuten länger dauern (oder mehr). Und Herr Matter war zu glatt, zu unverbindlich, wie ein guter Papa, das gibt keine lebendige Diskussion. Ich hatte am Ende den Eindruck, da werde sich auf Grund dieser Sendung gar nichts ändern. Moderator Projer war souverän – ein echtes Talent, was man beim SRF offensichtlich erkannte.
Wie meine Nachbar-Kommentare zeigen:
Der Angriff von Bigler und Konsorten ist voll im Gange!
Sie werden sich nicht konstruktiv an den Diskussionen um den “service publique” beteiligen, sondern destruktiv alles schlecht reden, was srf Radio und Fernsehen machen.
Am meisten ein Dorn im Auge sind wohl die Sendungen “Giacobbo-Müller late night”,”Job-Tausch” und “uf udrfoo”.
Ganz allgemein haben Sie etwas gegen gute staatliche Medien und wollen am liebsten “Amerikanische” Verhältnisse.
Ich habe solche Verhältnisse mit hunderten von Sendern, die alle den selben “Schrott” produzieren, mit ständigen Werbe-Unterbrechungen, kennen gelernt und sage hier:
Ihr wisst gar nicht, wie gut…
Werbesender SRF ?
Ich bin, wie viele der Meinung, dass sich mit den sehr hohen Billag-Gebühren absolut ein gutes Schweizer Fernsehen machen liesse. Alles etwas weniger aufgeblasen, auch in den Chefetagen. Ein modernes “Back to the roots”, nicht so viel Mainstream wie bei den Privaten.
So könnte doch die penetrante Werbung auf ein erträgliches Mass gekürzt werden.
Dies würde UNSER Fernsehen schlagartig wieder sympatischer und sehenswerter machen und das Umschalten auf andere Programme etwas eindämmen.
WERBESENDER SRF
Wie wohltuend ist es, diese Kommentare zu lesen. Es zeigt, dass nicht alle auf den grossen Bschiss hereinfallen.
SRF, Leutschenbach, ein aufgeblasener, selbstherrlicher komerzieller Betrieb, alles vom feinsten, auf unsere Kosten.
Die Zuschauermasse die nur aus “Sehbeteiligung” besteht für die Beschaffung einer unglaublichen Menge hartnäckiger und penetranter Dauer-Werbung bis tief in die Nacht.
ich mache es es wie viele: Wenn das Werbesignet erscheint schalte ich um auf ARD und ZDF und die supertollen 3.Programme. Ab 20:00 Uhr absolut werbefrei, super!
Die zu hohen Billag-Gebühren müssen reichen und rechtfertigen keine so enorme Werbeflut ! Entweder oder…
Das diese Sendung nicht viel hergab, ist ja wohl eine Tatsache. Ob es das braucht oder nicht kann diskutiert werden. Allen, die mit dem Programm von SRF nicht zufrieden sind, empfehle ich um- oder abzuschalten. Mache ich auch so. Und was die Verwendung der Gebühren betrifft, so muss doch auch einmal gesagt sein, dass nicht alles nur schlecht ist. Wie wohl überall sonst auch besteht Luft nach oben. Das guter Journalismus auch vom Staatsfernsehen möglich ist, beweisen in meinen Augen die Kollegen von RTS (Journal, ABE, Temps Present, etc.).
Problem VIII: Macht aus dem Zürcher Fernsehen endlich auch mal ein Basler oder Berner Fernsehen! Es ist schlimm: Nicht nur, dass das Fernsehen der Deutschschweiz ALLEIN in Zürich sich befindet (warum wird nicht ein Sender bsplsw. nach Basel oder Bern vergeben, ein neues Studio statt wieder in Zürich mal in Basel gebaut?), auch die Moderatoren und Chefs scheinen nur noch Zürcher zu sein. Dann hier wieder ein Bild aus Zürich, dann dort das Meteo aus Zürich und wohl sehr bald auch die politischen Trendumfragen aus Zürich. Zürich, Zürich, Zürich, wo man hinschaltet oder hinschaut. Basel, wo das Fernsehen seinen Anfang nahm, hätte aufgrund seiner Bedeutung ebenso mind. einen Sender verdient.
Wenn Matter und DeWeck endlich durch Mitte/Rechts Leute ersetzt sind wird sich auch ein brauch- und bezahlbarer Service Public einstellen bei SRF. Vorher geschieht gar nichts!
Endlich jemand der mit mir sieht wo das Grundübel liegt.
Ich habe bei der Meinungs-Umfrage “Hallo srf” ebenfalls mitgemacht und die MacherInnen von srf gewarnt:
“Macht das Radio und Fernsehen, das Euch Spass macht und von dem Ihr überzeugt seid! Macht vor allem Sachen, die die Privatsender NICHT machen (können), weil sie nicht zum “Massenschrott” für das Massenpublikum gehört!
Ihr könnt es nie allen recht machen und am Lautstärksten sind immer die Nörgeler.”
Aber die Rechtsbürgerlichen Kreise um Bigler herum fordern eine “inhaltliche Diskussion über den service publique”, weil sie diesen zerschlagen (und die lukrativen “Filetstücke” privatisieren) wollen.
Eine solche “inhaltliche Diskussion” haben wir jetzt.
Zu viele Köche…
“Macht das Radio und Fernsehen, das Euch Spass macht und von dem Ihr überzeugt seid”. Eine gewagte Aufforderung, die mir gefällt. Bei Arte kann man sehen, wozu das führen kann. Nur: wenn ich nochmals einen Sender auf Augenhöhe mit Arte habe, komme ich vom Fernseher gar nicht mehr weg.
So habe ich mir das noch gar nie überlegt…
Wenn das Fernsehen zu gut wäre, würden wir ja zu viel vor der Glotze hocken!
Also meistens zappe ich mich durch die vielen Sender und will nirgends richtig hängen bleiben.
Mit srf1, arte und S1 (nächtliche Dokumentationen) bin ich eigentlich bestens bedient.
Ergänzt von “Terra x” (ZDF) und Comedies, die ich als Rosinenpicker hin und wieder zufällig finde.
M.E. soll SRF zerschlagen werden. Diese Ueberheblichkeit der Bosse Matter und de Weck ist unglaublich und das auf unsere Kosten. Privatisieren unbedingt und so schnell wie möglich, langweiliger und pflegmatischer kann SRF nicht mehr werden. Es muss wieder PFIFF und eine drastische Verkleinerung ins Landes-SRF.
ewz
Ja genau, nichts hinzuzufügen 🙂
Gehen Sie mal in die USA und sehen Sie dort fern!
Überall die gleichen aalglatten, gestylten und oberflächlich und eingebildet “cheese” machenden Sprecher und Sprecherinnen, als kämen sie alle aus der Retorte…
Auf allen Sendern die immer gleichen News, reisserisch verkündet und gleich geschaltet verbreitet.
Im Stil ist alles gleich, auf den Durchschnitts-Amerikaner mit seinem einförmigen Massengeschmack ausgerichtet.
Nach zehn Minuten kommt schon wieder Werbung, in der immer wieder das Wort “Dollar” vorkommt.
Kapitalistischer und eintöniger geht es nicht mehr.
In meiner verzweifelten Suche stiess ich auf einen Armenischen Sender.
Ich verstand zwar nichts, fand aber dort etwas…
Ich finde, die Sendung war perfekt, da sie schonungslos das Gleiche verkörperte, wie SRF generell. Wirres Durcheinander von eher dümmlichen Sendung, angepasst an ein dümmliches Publikum, wenn man die anwesenden Zuschauer als Massstab nimmt. Also Neuanfang, mit neuem Personal von oben bis unten.
Eigentlich eine typische SRF Sendung. Die Grundidee ist gut, es hapert aber bei der Umsetzung. Hier wurde sichtbar, wo die Defizite bei den Fernsehmachern liegen. Eine Sendung zu konzipieren braucht einiges an Fachwissen. Und dieses Wissen geht halt verloren, wenn man seit Jahren fertige Sendekonzepte aus dem Ausland einkauft.
Aber auch das fehlende Grundwissen bei den Fragen aus dem Publikum ist bedenklich. Ein Minimum an Medienkunde der Gäste wäre angebracht gewesen um wenigstens auf einem halbwegs ansprechendem Niveau zu diskutieren. Mit einem anständigen Sendekonzept hätte man das allerdings erkannt und entsprechend gehandelt.
Sehr geehrte Damen und Herren
Hier zeigte sich, wie man aus einer guten Idee eine überflüssige Sendung macht.
Twitter und Facebook sind dbenso überflüssig wue die schlechteste Sportmoderatorin. Weshalb 250 Leute einladen, wenn nur ca. 10 zu Wort kommen?
Eine Diskussion in kleinem Rahmen ohne überfüssiges Beigemüse, dafür mit entsprechend Zei für Antworten würde vollkommen reichen.
Hat das Fernsehen aus dem Fiasko Arena mit vielen Zuschaurn nichts gelernt?
Interessieren würde mich noch, ob die verschiedenen Angestellten des Fersehens dafür auch noch bezahlt werden.
Ich habe die Unterbrecherwerbungwährend der Sendung vermisst … 😉
ARD / ZDF haben kürzlich eine solche Sendung produziert. Die Kritik danach war ähnlich wie jene jetzt zu SRG. Schade, dass SRG vom Vorbild nichts gelernt hat – im Guten wie im Schlechten. Ich habe das Gefühl, dass die SRG nicht so richtig weiss, was sie mit sich anfangen soll. Einerseits will man der Auftrag des Service Public erfüllen. Andererseits biedert man sich mit billigsten Unterhaltungsformaten dem Privat-Publikum an. Es ist ein Spagat, der nicht aufgeht, vor allem wenn man sieht, wie amateurhaft z.B. Spielshows inhaltlich gestaltet sind. Kulenkampff, Schönherr und Rosenthal waren spannender und dynamischer als die gesamte heutige Moderatoren-Generation der SRG.
Ich kann nur Sagen Tschüss Herr Matter (ein Teflontyp der weiss gar nicht um was es geht)………….
Wozu dieser Artikel? Dass die Sendung langweilig war und nichts Gescheites brachte, weiss ich selbst. Und jetzt gibt noch jeder Schreiber seien Senf dazu. Schade ums Papier.
Interessant. Und deshalb muss Adolf6 jetzt auch noch seinen Senf dazugeben. Bravo, Adolf6, sehr konsequent.
Diese tendenziöse Einschätzung vom Tagi-Lüscher ist nicht viel mehr wert als “wes Brot ich es’, des Lied ich sing”. Was kann man denn schon von einem Mitarbeiter der Konkurrenz erwarten – eins sicher nicht: eine qualitative Auseinandersetzung. Lieber einfach einmal feste draufhauen und dann altkluge Verbesserungsvorschläge servieren. Wäre der Lüscher selber im Studio gewesen, dann hätte er wohl geduckmäusert um ja nicht aufzufallen. Ein Schreibtischtäter halt.
Ist ihr Kommentator bei einer Bewerbung zum TV einmal gescheitert?
Das Parlament und die Medien haben sich vollkommen vom Bürger entkoppelt.
Und haben einen totalen Kultur-Krieg zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen heraufbeschworen.
Jeder gehört einer Minderheit an und jeder einer Mehrheit.
Beispiel: Ein Krankenpfleger gehört der Minderheit Spitalpersonal an. Alle anderen der Mehrheit “Nicht-Spital-Personal”.
Die Medien und die Politik haben ihre Rolle invertiert, anstelle dass sie den Spitalberuf und dessen Bedürfnisse/Eigenheiten erklären, repräsentieren Journalisten/Parlament die “Mehrheit” die den Profis vorschreibt was sie zu tun haben.
Ob Job oder Freizeit, es herrscht nur noch Angst vor der “Mehrheit” die vom Fach keine Ahnung hat.
Langweilig, uninteressant, unprofessionell, teilweise auch nervend wie (fast) alles bei SRF. Für meine Billag-Gebühren erwarte ich nicht mehr und nicht weniger als Vollprofitum!
Ich gehe mit Christian Lüscher absolut einig. So bringt das gar nichts. Fokussieren auf ein ganz bestimmtes Thema ist die einzige Möglichkeit, etwas relevantes zu produzieren. Also zum Beispiel das Thema Sportsendungen oder sogar Livesport. Und dann steht da diejenige Person, die dieses Sendungen verantwortet., Die Idee mit dem Chef ist ja schon gut. Aber der ist doch zu weit vom Alltag weg. Da kommt es zwangsläufig zu Allgemeinplätzen bei den Antworten.
Und ja: Wenn die “Auserwählten” im Studie versagen, kann SRF höchstens angelastet werden, dass es zu wenig Sorgfalt auf die Auswahl gelegt hat. Die Kritikpunkte waren zum grossen Teil wirklich hahnebüchen banal.
Diese negativflut von kommentaren war vorauszusehen. Leute mit einer nagativen grundhaltung sind gar nicht im der lage auch nur einen guten faden an der ganzen sache zu sehen. Wenn auch nicht optimal, aber so schlecht wie sie zerrissen wird war sie effektiv nicht.
Für den, der wirklich eine Debatte wollte, war die Sendung eine Zumutung. Ein Moderator Projer, der aus Zeitgründen ständig unterbricht, sich selbst ins Zentrum stellt. Ein Direktor Matter, der eigentlich ganz froh war, dass die heissen Themen entweder gar noch vorkamen oder dann im Schnelldurchlauf erledigt wurden. Und schliesslich Zuschauer, deren Auswahl ein Rätsel bleibt und eigentlich nur Staffage waren. Eine rundum durchgefallene Sendung.
Was ist ein Medium? Ein Medium ist ein Träger. In diesem Kontext von Informationen.
An die Medien habe ich die Erwartung, dass sie Informationen verbreiten. Mich interessieren keine Meinungen oder Interpretationen der Journalisten. Und da liegt das Problem der Medien, warum sie zunehmende an Glaubwürdigkeit verlieren…
Ein Beispiel: es wird tausend mal über die Flankierenden Massnahmen debattiert, aber nie dargestellt was die Flankierenden Massnahmen sind… Das ist doch vollkommen Nutzlos.
Und ganze Berichte sind gespickt mit Suggestionen.
Meine Lieblingsnachrichten sind Euro-News. Speziell die No-Comment Beiträge. Informationen in Reinform, geiler Stoff!
Natürlich waren die Fragen banal, aber so ist das Fernsehen. Die Unterhaltung und der Sport (Fussball, Tennis, Eishockey, Ski) dominieren das Programm. Mir tat Ruedi Matter leid, der letzlich nichts ändern kann und ändern will. Er muss nämlich mit den Leuten klar kommen, die auf der Paylist stehen. Da gäbe es einige, die ersetzt werden müssten, sollte die Qualität besser werden. Aber was soll’s: Abstellen oder umschalten geht immer.
Bei “Problem VI” muss ich doch deutlich widersprechen. Während man es in der Tat etwas eleganter lösen könnte, kamen die interessantesten Fragen doch eben über Twitter.
Herr Matter war die falsche Person…. hat keine Vorschläge aufgenommen, nur sich ständig mit Floskeln und nichts aussagenden Floskeln verteidigt…. diese Sendung war uns ist ein absoluter Witz und eine Möglichkeit für Herr Matter sich zu präsentieren – diese Möglichkeit war aber nicht sonderlich erfolgreich.
Gute und konstruktive Anmerkungen des Autors. Die Hoffnung auf Besserung dürfte jedoch vergeblich sein, verläuft das Gefäss analog den Erwartungen. Eine Scheindebatte mit einem scheinvolksnahen Format in dem nur scheinbar auf die scheinbar drängendsten Probleme eingegangen werden. Man hat der Debatte ja zum Schein zusagen müssen, zu der sogar Matter den Schein wahrend den Elfenbeinturm nun verlässt.
Da kann man ja froh sein, gibt’s offenbar keine grössere Kritikpunkte als die Redseligkeit von Leuten die genau dafür bezahlt werden.
Ich sags mal salopp: solange es das Publikum nicht schafft, Kritik zu äussern, die über “Sendung fing 3 Minuten zu spät an” oder “Warum reden Sportkommentatoren so viel” hinausgehen, hat eine solche Kritikrunde keine Daseinsberechtigung. Schon gar nicht zur Primetime und zu solch hohem Aufwand.
Was ich wirklich aus der Sendung gelernt habe ist, wie banal die “Bedenken” von 99% der Medienkonsumenten tatsächlich sind. Praktisch niemand versteht das Konzept von Service Public. Medieninhalte können kein Wunschkonzert sein, auch nicht bei SRF. Bei derartigem Unwissen erstaunt es nicht, dass 50% der Stimmbevölkerung Populisten wie Rickli und Konsorten nachplappern.
Wie das Volk, so sein Fernsehen. Aber der Wunsch nach “Service Public” ist m.E. mit einem Dauerwerbesender nicht möglich. Der staatliche Service Public wird ja (hoffentlich) auch nicht privat gesponsert. Einkommensabhängige Gebühren und Steuern sollen die öffentlichen Aufgaben (z.B. Radio und Fernsehen) finanzieren.
Ruedi Matter stand “fadengerade” vors Publikum, er versuchte nach bestem Wissen und Gewissen die manchmal sehr kleinlichen und bünzligen Fragen zu beantworten. Es steht nicht an, jemanden der vor die Leute tritt, ihnen die Möglichkeit gibt, auch sehr kritische Fragen zu stellen, diese Person nachher als schlecht und ausweichend darzustellen. Diese Ewignörgler sind nicht im geringsten fähig, etwas Postitives zu leisten, ihre einzige Absicht besteht darin, Radio und Fernsehen schlechtzureden.
Sollen es diese doch bessermachen, das ergäbe Superresultate der Miesmacherei.
Inhaltlich viele Kommentare und Anregungen. Jetzt aber auch noch etwas “Äusserliches”: Warum müssen viele unserer Sprecher im Norden von uns lebende Leute nachäffen mit sonnich statt sonnig, vierzich statt vierzig, selbständich statt selbständig …..?
Das grösste Problem von SRF kann und will nicht besprochen werden: Die Gebühren sind im heutigen Umfeld von vielfältigen Kosten für Internetzugang, Mobile Telefon, Pay TV etc. zu hoch. Die Kosten müssen der heutigen Medienlandschaft angepasst werden. Zumal junge Leute mit TV wie es heute abläuft nichts mehr anfangen können, da Sie sich über andere Kanäle bespassen lassen.
Nein, die Gebühren sind nicht einfach zu hoch, sondern unsozial. Steuern und Gebühren sollen nach dem Einkommen
gestaffelt werden. So sollen z.B. Ausgesteuerte und andere arme Schlucker umsonst Radio/TV konsumieren können.
Ich gebe dem Redaktor recht: die Sendung war meiner Meinung nach auf allen Ebenen nicht gut. Ein Fernsehdirektor, der sich verhalten hat wie ein Buchhalter, Moderatoren, Bucheli und Projer, mit Möchtegern-Showtime und wenig dahinter, keine Struktur und vermutlich weitgehend keine mehrheitsfähigen Fragen (ausser jene der Sportanalysten). Und der Clou: eine etwas narzistische Türkin, die sich noch auf das türkische Gebührenmodell berufen wollte (habe ich nicht gerade heute morgen wieder von einer Razzia bei einem regierungskritischen Sender gelesen?).
Ach bin ich glücklich, dass ich kaum Zeit zum Fernsehen habe. Andererseits darf ich mitwählen. Aber was? Wem soll ich glauben? Der BaZ, Herrn Blocher, Frau Leuthard, Herrn Matter oder Frau Rickli? Es gibt “Gutmenschen” und was ist das Gegenteil? Schlechtmenschen? Und denen soll ich glauben? Ich weiss es nicht. Und wenn ich mich falsch entscheide? Dann weiss ich, die Welt dreht sich doch. Und man kann alles wegreden, wenn man will, irgendwann wird man immer eingeholt. Sei es von der Völkerwanderung, sei es von der Zinspolitik, sei es die Klimakatastrophe, etc. etc. … Die Wahrheit bleibt übrig, nicht heute, aber morgen – ganz bestimmt.
Glauben ist nicht notwendig! Einfach den gesunden Menschenverstand anwenden und sich selber ein Bild machen. Und dann dazu stehen.
Obwohl ich kritisch gegenüber SRF eingestellt bin, muss ich ein Lob dafür aussprechen, dass SRF eine solche Live Sendung zu diesem brisanten Thema macht. Dass sich der Direktor, Ruedi Matter sich in einer Live-Sendung, den Frage offen stellt und grösstenteils geschickte, glaubwürdige Antworten gab, ohne abzuheben, zeugt von seinen Fähigkeiten. Nicht überzeugt hatte mich die Antwort zu den unpünktlichen Anfangszeiten der TV-Sendungen. Seien wir doch ehrlich; der Grund ist deshalb, weil damit noch zusätzlich ein bis zwei TV-Werbspots reingezwängt werden. Wenn es Sendern wie ARD oder ZDF zu 100% gelingt, pünktlich gemäss Programmangaben zu senden, dann muss dies auch bei SRF-TV möglich sein.
ZDF/ARD und die deutschen Regionalsender kommen wenigstens ab 20.00 Uhr ohne Werbung aus.
Dagegen bringt der SRF nur Dauerwerbesendungen.
Die Kritik zur Unpünktlichkeit von SRF nah der Tagesschau kleinlich zu nennen, finde ich ein starkes Stück. Die Sendung wurde durch Projer abgewürgt, damit die folgende Sendung pünktlich beginnen könne. Und was kommt: 5 Minuten Werbung und die Folgesendung beginnt um diese Minuten zu spät! Daher stelle ich nach der Tagesscha immer auf deutsche Sender um?
Unterhaltung, nicht mehr. Die Auswahl der 250 von 5200 Fragen durften nicht vom SRF-Team bestimmt werden, sondern vom TV-Zuschauer, eine Woche zuvor. Dann sollten die besten 250 Fragen von Zuschauer ausgewählten und zwar in der Rangfolge der Wichtigkeit. Die Beantwortung unter Beisitz der Personen oder Ressortverantwortlichen geklärt werden und dies ganz und in einer Sendung, egal wie lange sie dauert..
Dies wäre durchaus eine gute Idee gewesen. Dann hätte man Voten können.
Einverstanden, keine vertiefte Debatte oder noch besser Diskurs. Null Erkenntnisfortschritt!
Herr Matter, einfach nur peinlich.
Mit de Weck wäre es wahrscheinlich noch mehr Selbstbeweihräucherung.
Bitte Info- Sendung wie Echo der Zeit stärken, dort gibt es tatsächlich noch Journalisten mit Profil.