Machts doch einfach, stellt mehr Frauen an!

Blog-Redaktion am Freitag den 6. März 2015

Ein Beitrag von Andrea Bleicher*

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der geringe Frauenanteil in den Chefetagen ist ganz schön dumm. Nicht nur für die Frauen. Sondern für die ganze Branche. Bild: Flick.com

Die Frauenquote ist ein Brechreiz-Thema. Eines, über das man nie mehr lesen möchte. Die immer gleichen Artikel und ihre immer gleichen Konklusionen lösen, ähnlich dem Verzehr einer Buttercremetorte, Übelkeit, Verdruss und den Wunsch aus, für eine lange Zeit die Augen zu schliessen und erst wieder aufzuwachen, wenn viel, viel Zeit vergangen ist.

Da sind die Beiträge über Chefs, die eben herausgefunden haben, dass es Frauen gibt. Staunend beschliessen sie, etwas für die neuentdeckte Spezies zu tun. Oder wenigstens oft und ausführlich darüber zu sprechen. An ihrem Revers würden sie gern den Button tragen: Ich! fördere! Frauen! Jawoll! Ich!

Man möchte den Schwätzern zurufen: Machts doch einfach, tuts, stellt mehr Frauen an. Hört endlich auf zu labern. Wir schreiben das Jahr 2015, da gibt es keinen Preis mehr für die schönsten Gedankenspiele über Phantomfrauen, die dereinst Fantasie-Vorstandsposten übernehmen.

Und da sind die Beiträge über Chefs, die eben herausgefunden haben, dass es eigentlich gar keine Frauen gibt, die gefördert werden wollen. Die Frauen möchten gar nicht führen, sie sind feige. Sie wollen Teilzeit arbeiten, haben Angst vor Verantwortung, backen lieber mit ihren Kindern im Sandkasten Kuchen.

Man möchte den Ewiggestrigen zurufen: Bullshit!

Auch die Medien, sonst unglaublich aufgeklärt und immer bemüht, Missstände aufzudecken, tun sich schwer mit der Gleichstellung auf den Redaktionen. Es fehlt an Ressortleiterinnen, von Chefredaktorinnen ganz zu schweigen. Wenn es um die Neubesetzung der NZZ-Führung geht, ist es selbstverständlich, dass im Reigen der genannten Kandidaten keine Kandidatin zu finden ist. Die Redaktion, die sich so mutig fühlte, als sie gegen den unliebsamen Chefredaktor in spe Markus Somm aufbegehrte, ist still. Der Aufschrei bleibt aus.

Res Strehle, Chefredaktor des «Tages-Anzeigers», versuchte auf dem Branchenportal Persönlich, den Frauenmangel in seiner Redaktionsleitung so zu erklären: «Es ist schwierig, geeignete Frauen zu finden.» Und: «Es mangelt in erster Linie an Erfahrung.»

Man möchte Strehle zurufen: Totaler Bullshit!

Natürlich gibt es Journalistinnen, die alle Fähigkeiten haben, die es zur Chefin braucht. Viele sogar. Für jede Führungsfunktion auf jeder Redaktion sind Kandidatinnen da, die die Aufgabe mit Bravour erledigen würden. Die können und wollen. Die Jobs haben sie aber trotzdem nicht. Weil man sie lieber Männern gibt. Männer befördern Männer. Freunde, den Sohn, den sie nie hatten, den Typen, der beim Bier immer so klug erzählt.

Das ist ganz schön dumm. Nicht nur für die Frauen. Sondern für die ganze Branche. Immerhin sind 50 Prozent des Zielpublikums weiblich. Man braucht kein Genie und auch keine Frau zu sein, um zu erkennen, dass es Redaktionen mit einem höheren Anteil an Journalistinnen besser gelingt, Hörerinnen, Leserinnen und Zuschauerinnen zu erreichen. Vielleicht, aber auch vielleicht nur, setzen sich doch irgendwann der Verstand und der Geschäftssinn durch.

Darum, liebe Verleger, Chefredaktoren und Chefs: Es ist nur schwierig, Frauen zu finden, wenn man unter Männern sucht. Darauf ein Stück Buttercremetorte.

bleicher*Andrea Bleicher ist stellvertretende Chefredaktorin bei der «SonntagsZeitung». Von Februar bis August 2013 war sie Chefredaktorin ad interim von«Blick».

35 Kommentare zu “Machts doch einfach, stellt mehr Frauen an!”

  1. Hermann G. sagt:

    Als die Cro Magnum die Neanderthaler verdrängten, flohen diese in die Berge. So konnten sie ihr weniges Kulturgut über lange Zeit bewahren, auch wenn sie heute ausgestorben sind. Doch sie haben genetische Spuren hinterlassen, was neuere Genforschung zeigt. Es gibt DNA Reste in gewissen Bevölkerungsgruppen, die zeigen, dass die Neanderthalgemeinschaft stark am Männermodel orientiert war. Genetischer Imprint.

  2. Kim Reiter sagt:

    Die fadenscheinigen Begründungen der Herren und Damen hier in den Kommentaren sind genauso kalter Kaffee wie die Aussagen von Res Strehle. Ich kann es einfach nicht mehr hören (und lesen). Wie schafft man es eigentlich, sich nicht mit diesen uralt Meinungen selbst zu langweilien?
    Daher danke an jede/n der/die dagegenhält!

  3. Gisela May sagt:

    @ Monica Fahmy: Sie phantasieren. Keiner der Herren hier steuert auf einen Nervenzusammenbruch hin. Gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und bleiben Sie sachlich.

  4. Agnes Weber sagt:

    Ganz einfach “Bravo”! Endlich bringt’s mal eine auf den Punkt! Heute ist Teilen angesagt: an der Macht, in der Politik, in der Wirtschaft, am Arbeitsplatz, in der Familie. Einfach teilen! Mal kommt die Frau an den Posten, mal ein Mann. aber nicht immer nur Männer, das ist sowas von langweilig und einseitig….

  5. Catherine Boss sagt:

    Zudem wäre es einer sachlichen Diskussion äusserst zuträglich, wenn nicht – fast schon reflexartig – sofort auf den Charakter einer Frau gespielt würde, die sich getraut pointiert Stellung zu nehmen. Andrea Bleicher spricht mit ihrem Beitrag vielen Frauen in der Medienbranche aus dem Herz. Dass sie sich dies getraut trotz Kaderposition ist ihr hoch anzurechnen. Und zur Beruhigung jener, die Ihr Kompetenz absprechen: Sie macht an ihrem jetzigen Posten einen hervorragenden Job.

  6. BfS, neuste Zahlen iS Ueberstunden: Männer leisten rund 100% Ueberstunden mehr als Frauen – im Schnitt über alle Branchen. Ein Indiz für den Leistungswillen?

  7. Monica Fahmy sagt:

    Es erstaunt, wie einige Herren auf einen Nervenzusammenbruch zusteuern, sobald jemand mehr Frauen in Führungspositionen fordert. Sie können sich beruhigen, meine Herren: Es geht nicht um die Invasion blutrünstiger, männermordenden Zombies vom Mars, sondern um die angemessene Vertretung beider Geschlechter in der Geschäftsleitung. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist seit 1981 in der Verfassung verankert, und seit 1996 ist das Gleichstellungsgesetz in Kraft, das Diskriminierung im Job verbietet. Rechtlich ist die Situation klar. Und wenn es um die Verrichtung der Arbeit im Geschäft geht, hat auch kein Mann etwas gegen Frauen, die anpacken. Nur mitreden sollten sie bitteschön nicht. Warum eigentlich? Männer sind ebenso wenig eine Garantie für wirtschaftlichen Erfolg, da genügt ein Blick in die Wirtschaftsnachrichten und die Geschäftsberichte etlicher Unternehmen. Gemischte Leitungsteams sind der Schlüssel zum Erfolg. Etwas weniger Panik und etwas mehr Sachlichkeit wären angebracht.

    • Hans Hintermeier sagt:

      Niemand hat etwas gegen Frauen in Leitungsfunktionen, wenn sie gleich qualifiziert sind, wie ihre Mitbewerber. Es gibt genauso viele gute wie schlechte Männer/Frauen als Vorgesetzte. Zu behaupten, dass Frauen die besseren Vorgesetzten wären/ sind ist einfach billige Propaganda. Finde bedenklich, dass Sie die Kommentare gar nicht richtig gelesen haben, sondern einfach die feministische Ideologie blind nachbeten (“Frauen dürfen nicht mitreden…”). Es geht darum, dass man Frauen solche Positionen schenken will, weil sie Frauen sind. Dagegen wehre ich mich, weil es eine einseitige Bevorzugung aufgrund des Geschlechtes wäre. In 10 bis 20 Jahren wird es gleich viele Frauen mit Erfahrung haben wie Männer. Dann wird es eine natürliche Parität geben. Dies jetzt zu verlangen ist Zwängerei. Warum soll man heute Frauen ohne Erfahrung Männern mit Erfahrung vorziehen (quasi von der Uni direkt in den Chefsessel) nur um eine Quote zu erfüllen? Das wäre wirklich eine Diskriminierung der Männer und sexistisch. Aber genau dies wird von den Gleichstellungsstellen/Feministinnen propagiert!

    • Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist seit 1981 in der Verfassung verankert und es gibt immer noch keine Militärpflicht für Frauen. Merken Sie etwas?

    • Jürg sagt:

      Angemessene Vertretung? Seit wann ist die Geschäftsleitung einer Firma eine Geschlechtervertretung?
      Alleine die Wortwahl offenbart bereits was Sie, Frau Fahmy, haben: eine Erwartungshaltung.
      Sie sind anscheinend der Ansicht “Frauen in Chefetagen” zu haben sei ein Recht der Frau. Ein Recht, dass durch Männer gesichert werden soll.
      Aus Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann
      (Gleichstellungsgesetz, GlG) vom 24. März 1995 (Stand am 1. Januar 2011)
      “1 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen aufgrund ihres Geschlechts weder direkt noch indirekt benachteiligt werden, namentlich nicht unter Berufung auf den Zivilstand, auf die familiäre Situation oder, bei Arbeitnehmerinnen, auf eine Schwangerschaft.
      2 Das Verbot gilt insbesondere für die Anstellung, Aufgabenzuteilung, Gestaltung der Arbeitsbedingungen, Entlöhnung, Aus- und Weiterbildung, Beförderung und Entlassung.”

      Das Gesetz sagt, dass man nicht diskriminiert werden darf. Das heisst, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen haben sollen. Was Sie wollen, Frau Fahmy, ist Ergebnisgleichheit! Das ist nicht dasselbe.

      Darüber hinaus fällt mir immer wieder auf, dass es immer nur darum geht den Frauenanteil in Führungspositionen zu heben. Wo ist Ihre Forderung den Frauenanteil bei Müllmännern, Mienenarbeitern und anderen schlecht bezahlten, (zum Teil gefährlichen) männlich dominierten Berufen zu heben?
      Ach? Daran sind Sie nicht interessiert? Sie wollen nicht, dass Frauen zu gleichen Teilen bei Unfällen am Arbeitsplatz sterben wie Männer?
      Hier der Link zur Statistik vom Amt: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/infothek/index.html

  8. Malena sagt:

    Ich kenne den journalistischen Leistungsausweis von Frau Bleicher nicht (der Brechreiz und Bullshit Stil dieses Kommentars passt für mich eher in eine Schülerzeitung), und kenne sie erst seit ihrem Auftritt bei Schawinski. Danach verstand ich schon, warum sie beim Blick nicht automatisch Chef wurde. Ich würde wohl auch nicht unbedingt mit ihr zusammenarbeiten wollen. Nicht weil sie eine Frau ist, nicht weil sie Luzernerin ist, nicht weil sie die falsche Brille hat, sondern wegen ihrer persönlichen Art die mir subjektiv nicht besonders zusagt. Dieser Ermessensspielraum in der Kaderselektion muss sowohl bei Männern wie auch bei Frauen erlaubt sein. Manchmal neige ich zu beschleunigenden Massnahmen in Richtung egalitärer Vertretung der Geschlechter (Quoten), solche Artikel stärken eher meine Zweifel daran.

  9. Felix Stern sagt:

    Bleicher selber ist ja das beste Beispiel, wieso es nicht mehr Frauen in Chef-Etagen gibt. Sie können es nicht. Sie suchen streit und intrigieren gegen ihre eigenen Eigentümer und werden dann wieder vor die Türe gestellt. Wäre es wirklich so, dass Frauen eine bessere Zeitung für Frauen machen könnten als Männer, hätte Bleicher beim Blick reussieren müssen. Das hat sie aber nicht. Sie hat versagt.

    • Hermann G. sagt:

      Wissen sie überhaupt, was versagen heisst? Würde eine Frau über Ihre Misserfolge in der gleichen Tonart reden, würden sie diese wohl gleich disqualifizieren.

  10. Machts doch einfach: Führt endlich die Militärpflicht für Frauen ein. Dann wissen wir auch, dass es den Frauen ernst ist mit der Gleichberechtigung.

  11. Hugo Knüsel sagt:

    Ebenso zum Kotzen und langsam unglaubwürdig: seit Jahren dasselbe hilflose Gejammer. Macht doch endlich selber Firmen auf, die alles besser machen. Worauf warten Sie denn noch? Den roten Teppich? Oder jemand, der alles vorkäut?

  12. Matthias Stadler sagt:

    Meine Güte, Frau Bleicher, Sie machen es sich ja unglaublich einfach. Aber was überrascht mich das, als ehemalige Blick-Mitarbeiterin muss man ja gut sein im Provozieren, nicht Argumentieren.
    Res Strehle hat im Persönlich-Interview aufgezeigt, wieso das “Frauen-Problem” nicht von heute auf morgen gelöst werden kann. Soll man jetzt einfach immer nur noch Frauen einstellen, nur noch Frauen befördern? Res Strehle sagt es richtig, er diskriminiere bestimmt keine Männer, nur um Frauen fördern zu können. Also anstatt blind ein Geschlecht zu fördern, schaut er, welche Person für den Posten am besten qualifiziert ist. Das ist die einzig richtige Vorgehensweise. Das Geschlecht ist sekundär. Und gerade in Toppositionen ist es halt so, dass momentan oft ein Mann die Nase vorne hat – dies aus tausend verschiedenen Gründen (Männer sind beispielsweise meistens ehrgeiziger und risikofreudiger, was für solche Positionen nunmal Grundvoraussetzungen sind).
    Aber polemisieren Sie, liebe Frau Bleicher, ruhig weiter, das hilft der Sache der Frau bestimmt…

  13. Bettina sagt:

    Homosoziale Kooptation. Mehr muss ich dazu nicht sagen.
    Wundervoll direkt. Darauf ein Stück Buttercremetorte!

  14. Jens sagt:

    Ich kann die Empörung verstehen, sie greift aber meines Erachtens zu kurz. Es sollte um einen Wandel der Unternehmenskultur, nicht um eine biologische Geschlechterparität gehen. Die Verkürzung auf “Frauen” greift zu kurz. Wenn VR und hohe Kader nur durch “einen Typus Mann” (Alphatier) besetzt werden, sind Männer die nicht in das Schema passen genauso betroffen.
    In unserem Unternehmen hat die GL zum Weltfrauentag festgestellt, dass Frauen Wert auf Familie und Karriere legen und dies beides schaffen Offensichtlich sind Männer nicht an so etwas wie Zeit für die Familie interessiert…

    Sollte die Diskussion um Frauen in der Führung zu einem Kulturwandel zu mehr Diversifikation führen ist es zumindest ein Anfang. Vielleicht sind die Frauen die “sich der Karriere verweigern” einfach nur klüger – oder sind gesellschaftlich akzeptierter als Männer die dies tun.

  15. Mona Mayer sagt:

    Frauen setzen sich gerne ins gemachte Nest. Sie gehen keinerlei unternehmerisches Risiko ein, wollen aber schnurstracks in die Chefetage einziehen – und das mit einem Studium der Genderwissenschaften, der Ethnologie oder mit einer Liz-Arbeit über Elfriede Jelinek in der Tasche.
    Andrea Bleicher kann gerade mal eine Ausbildung zur Buchhändlerin vorweisen. Nichts gegen Buchhändlerinnen mit grosser Brille. Und man mag sie beim Boulevard-Haus Ringier auch gefördert haben, die definitive Leitung des Blicks hat man ihr gleichwohl nicht zugetraut – und das mit gutem Grund. Es fehlt eben an einigem im Rucksack.
    Ich höre meinen weiblichen Bekannten zu und schüttle innerlich den Kopf. Es ist unglaublich, wie sie sich selbst überschätzen. Sie nennen das Selbstbewusstsein. Nun denn, vielleicht fällt ja jemand darauf herein.

  16. Alexander Fehr sagt:

    Ich finde hier kein Argument und keinen Beweis dafür, dass “mehr Frauen in der Chefetage” eine Verbesserung darstellen würde. Das ganze Ideologiegeschwafel erinnert an die Williams-Schwestern. Diese glaubten auch, dass sie bei den Tennis-Männern ganz oben mitspielen würden. Sie gingen dann gegen Karsten Braasch (damals Nummer 203 in der Weltrangliste) sang und klanglos unter. Es hat auch seine Gründe wieso die Frauennationalmannschaften im Fussball ihre Testspiele meistens gegen B-Junioren ansetzen, wenn keine weiblichen Mannschaften bereit stehen. Es geht bei diesem Thema anscheinend immer weniger um die Wahrheit.

    • Simone Setterberg sagt:

      Herr Fehr, liebe Leserbriefschreiber sehr naiv Ihr physiologischer Vergleich zwischen Mann und Frau. Erstaunlich, dass Sie nicht erwähnt haben, wie gut Männer einen Fetus in sich neun Monate ernähren und gebären können. Der physiologische Unterschied zwischen Frau und Mann hat leider nicht den von Ihnen beschriebenen Einfluss auf die kognitive Kapazität der Geschlechter. Ganz im Gegenteil, die aktuelle Forschung zur Kollektiven Intelligenz hat gezeigt, dass Frauen bessere Teamplayer sind und Firmen mit höherem Frauenanteil statistisch signifikant erfolgreicher sind, als männerdominierte Firmen. Woran das liegt? An der emotionalen, sozialen und kulturellen Intelligenz insbesondere, der Fähigkeit für Empathie und weniger „Entitlement“ und „Grandiosity, narzisstische Charakterzüge, die bei Männern signifikant häufiger vorkommen als bei Frauen. Diese Charakterzüge führen zur Selbstüberschätzung, wie man es bei Fehlinvestitionen am Aktienmarkt nur zu oft sehen kann. Nicht nur Frauen sind risikoaversiv, das haben Tversky und Kahneman in ihrem Nobelpreis-Modell zum Verhalten von Anlegern (Mehrheit männlicher Natur) so deutlich aufgezeigt. Wir alle sind risikoaversiv, weil wir heuristisch und nicht rational denken.

      • Alexander Fehr sagt:

        Sehr ideologische Implikation von Ihnen Frau Setterberg, dass die physiologischen Unterschiede plötzlich im kognitiven Bereich aufhören. Die Risikofreude führt genau so zu technologischer Innovation, Vermögensvermehrung, und schöpferischer Zerstörung, die man in überwiegender Zahl den Männern verdankt. Anders ausgedrückt: In der feministischen Welt wäre die Aktie wohl noch gar nicht erfunden worden. Beachten sie die Weltrangliste der besten Schachspieler, der materiell reichsten Menschen, der wichtigsten Erfinder, Gründer, und so weiter. Viel Spass bei der Suche nach dem “statistisch signifikanten erfolgreicheren” Frauenanteil. Es geht den Ideologen nicht um die Frau. Man tischt Lügen auf, damit sich Naivlinge mit ihrem Geschlecht, statt mit ihrer Familie identifizieren.

      • Hans Hintermeier sagt:

        Das sind sicherlich Statistiken, die Ergebnisse liefern sollen/müssen, die dem Weltbild der Auftraggeber_innen entspricht. Produktionen der Genderpropaganda, des Gendermainstreaming. Ich erlebe in meinem Beruf praktisch nur machtgeile Frauen in Führungspositionen, denen es vor allem um Status/Macht geht, den sie zelebrieren/geniessen. Auch untereinander nutzen Frauen ihre “Empathiefähigkeit” oft nur für die psychologische Kriegsführung, selten für das Wohl des Teams. Da können noch so viele Artikel aus der Genderpropaganda das Gegenteil behaupten, die Realität ist eine andere (Stichwort Zickenkrieg). Diese Frauen sind oft “männlicher” als die schlimmsten “hegemonialen” Männer, die sie nachahmen wollen und Machiavelli ist dagegenn als ein Heiliger anzusehen.

  17. Mathieu Le Râleur sagt:

    Reine Polemik, Frau Bleicher. Was glauben Sie, wie viele Frauen als NZZ-Chefinnen in Frage kämen? Und wie viele das wirklich werden möchten? Warum kandidieren nicht Sie? “Machen Sies doch einfach!” Easy. Eine Wirtschaft, in der erfahrene Männer von unerfahrenen Frauen überrundet werden, möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Aber in den Medien wird genau das gefordert, siehe Kommentar einer Redaktorin auf “persönlich”.

  18. es ist dumm, für diesen zustand nur die männer zu rüffeln, frau bleicher.

  19. Markus Benz sagt:

    Im politischen Teil der Tageszeitungen, die ich gelegentlich lese, sind nicht viele Journalistinnen zu finden. Pointierte, deren Name man wahrnimmt, erst recht wenige. Um so mehr Frauen findet man als Kommunikationsbeauftragte aller möglichen Firmen und Institutionen. Woran das wohl liegt? Wo an der Basis wenig Frauen tätig sind, ist auch nicht zu erwarten, dass die Quote in der Leitung höher ist.

  20. Marcel Zufferey sagt:

    Warum gründen Frauen nicht eigene Medienunternehmen? Warum musste sogar bei Watson ein Mann die Ärmel hoch krempeln! Warum gehen weltweit nur gerade 10 Prozent aller Patentanmeldungen auf das Konto von Frauen? Warum zum Teufel verhalten sich Frauen so risikoavers? Warum liegt der Frauenanteil bei sämtlichen Extremsportarten unter 20 Prozent? Warum, warum, warum nur..?!

    • The it sagt:

      Hat was…..man sollte wirklich nichts GESCHENKT bekommen, anscheinend fehlt es einfach an Willen und Durchsetzungsvermögen plus das professionelle ignorieren männlicher Konkurrenten.

    • Domenico sagt:

      Marcel Zufferey, Sie haben die Gründung von Gesellschaften (d.h. von “Firmen” bzw. Unternehmen) vergessen. Da liegt der weibliche Anteil im ähnlich tiefem Bereich wie bei den Patenten.
      Zudem, Frau Bleicher, erwähnen Sie nicht, weswegen Frauen, die es mal in die Teppichetage geschafft haben, diese in der Regel nach kurzer Zeit wieder freiwillig verlassen.
      Kurzum: es tragen nicht nur die Männer oder die Gesellschaft die Schuld an der Misere der untervertretenen Frauen. Vielleicht sollte man sich auch mal an der eigenen Nase nehmen, anstatt die Schuld immer bei anderen zu suchen.

    • Isabel Steinhoff sagt:

      Na es gibt seit 2007 eine mutige weibliche Medienverlegerin – Sandra Stella Triebl und die Swiss Ladies Drive GmbH. Offenbar hat die mehr Drive und Mut als die großen Medienhäuser. http://www.swissladiesdrive.com

      • Marcel Zufferey sagt:

        Freut mich sehr, Frau Steinhoff: Auch die Mediadaten sind nicht ohne- und dass eine WEMF-Beglaubigung vor der Türe steht, zeigt, dass hier ambitionierte Macherinnen (!) am Werk sind! Die Dauernörglerinnen kennt Mann langsam zur Genüge: Zeit, die Ärmel hoch zu krempeln- nur eine grosse Klappe führen kann schliesslich jede, wie der vorliegende Beitrag zeigt!

        P.S. Ich würde gerne mehr darüber erfahren, warum die “Stauffacher Deklaration” offenbar zu scheitern droht: Hoffentlich gibt’s darüber bald einen Off the Record-Beitrag mit ganz exklusiven Internas aus dem Hause TA-Media zu lesen!

  21. Oreg Meyer sagt:

    Den Frust kann ich nachvollziehen. In meinem Umfeld ist grade mal wieder ein Mann einer kompetenteren Frau vorgezogen worden, “weil er durchsetzungsfähiger ist”, sprich: weil er besser Eier schaukeln kann. Jetzt muss die Frau zusehen, wie der neue Chef nach oben schleimt und nach unten Micromanagement betreibt und Chaos verbreitet, das sie dann aufräumen darf. Super.

    • Hans Hintermeier sagt:

      Das ist Ihre subjektive Wahrnehmung, dass der Mann anscheinend keine Kompetenzen hatte. Ich stelle viel mehr fest, dass Kompetenzen gesellschaftlich zugeschrieben werden und der Wind gedreht hat. Heute wird den Männern systematisch, aufgrund des Gender-Gesellschaftsbild, Kompetenzen abgesprochen (man möchte sie nicht sehen oder zu den Kompetenzen zählen) und den Frauen werden alle Kompetenzen angedichtet, nur weil sie Frauen sind. Gerade durch solche Artikel. Anscheinend ist Frau sein schon in sich eine riesige Kompetenz und befähigt zu ALLEM.Die Frauenlobby versucht durch solche Propaganda (siehe Artikel) gezielt ein Problem und deren Lösung zu installieren/konstruieren, gleichgültig ob es einer gesellschaftlichen Bedürfnis entspricht. Sie wollen dadurch unerfahrene Frauen befördern, nur weil sie Frauen sind. Das ist Sexismus und Diskriminierung von erfahrenen Männern.Aber Männer darf man ja ungehemmt diskriminieren, nur Frauen nicht. Der wirtschaftliche Schaden ist ihnen egal.

    • Hans Hintermeier sagt:

      Ist schon interessant, wenn heute ein Mann Karriere macht, dann ist es weil er “gut Eier schaukeln kann”. Wenn eine Frau keine Karriere macht, dann ist es wegen den Männern, die sie hindern. Ist schon praktisch, wenn man immer einen Schuldigen zur Hand hat. Heute sind es immer die Männer, die an allem schuld sind. Oft fehlt es diesen Frauen auch an Introspektion/Reflexion und sie überschätzen sich masslos. Den Frauen wird dank Genderpropaganda aufgrund ihres Geschlechtes bereits ALLE Kompetenzen zugeschrieben.Gleichzeitig wird den Männern, dank dem neuen feministischen Weltbild, Kompetenzen systematisch abgesprochen. Wenn man eine unerfahrene Frau (es gibt noch nicht viele erfahrene Frauen) einem erfahrenen Mann vorzieht, nur um eine Ideologie zu erfüllen ist das per Definition Sexismus, weil das Geschlecht im Vordergrund steht und nicht die Fähigkeiten. Dass man heute öffentlich zur Männerdiskriminierung aufrufen kann, sagt alles über unsere männerverachtende/feministische Zeit. Der wirtschaftliche Schaden wird enorm sein.

      • Verena Debelle sagt:

        Herr Hintermeier, falls Sie im Sinne haben, heute Nachmittag einen weiteren Kommentar zu schreiben, ein Ratschlag:
        “wird den Männern …… Kompetenzen abgesprochen” einthält eine Passivform, die zwingend auf das Subjekt abgestimmt werden muss, also “werden den Männern …. Kompetenzen abgesprochen”.