Keine Entspannung an der Bankenfront

Christine Lagarde. (Foto: Keystone)

Gemäss IWF hat die Finanzbranche bereits neue Produkte entwickelt, die die angestrebten Banken-Regulierungen umgehen: IWF-Chefin Christine Lagarde. (Foto: Keystone)

Noch immer ist die Krise, die 2008 ihren Anfang nahm, nicht überwunden. Ihren Ursprung hatte sie bei der Finanzbranche. Sie wollte man danach zähmen. Das ist nicht geschehen.

Das ist eine zentrale Botschaft des jüngsten Finanzmarktstabilitätsberichts («Global Financial Stability Report») des Internationalen Währungsfonds, der am Dienstag veröffentlicht wurde. In Kapitel 3 schreibt der Fonds in der Zusammenfassung (Hervorhebungen von mir):

The findings suggest, however, that despite improvements along some dimensions and in some economies, the structure of intermediation remains largely unchanged. The data suggest that financial systems are still overly complex, banking assets are concentrated, with strong domestic interbank linkages, and the too-important-to-fail issues are unresolved. Innovative products are already being developed to circumvent some new regulations. These same traits have been linked to the crisis, suggesting financial systems remain vulnerable. The good news is that there do not appear to have been serious setbacks to financial globalization (despite reversals from some crisis-hit economies); however, this also means that in the absence of appropriate policies, highly integrated economies are still susceptible to harmful cross-border spillovers.

Diese Sätze werden dann in dem 66 Seiten umfassenden Kapitel (PDF) genauer ausgeführt. Weil’s so wichtig ist, hier das Wichtigste daraus:

An der gefährlichen Verwicklung («Intermediation») zwischen Banken, die den Ausfall eines Instituts zu einem Dominoeffekt für die ganze Branche und die Volkswirtschaft werden lässt, hat sich nichts geändert. Dabei unterscheidet der Text zwischen einer traditionellen und untraditionellen («nontraditional») Verwicklung von Bankgeschäften. Im ersten Fall ist die Entgegennahme von Depositen und die Vergabe von Krediten gemeint. Die Banken «verwickeln» hier sozusagen Ersparnisse und Investitionen und profitieren vom Zinsunterschied. Hier haben sie eine volkswirtschaftliche nützliche Mittlerfunktion. Nichttraditionelles Banking baut auf Handelsaktivitäten auf, finanziert sich nicht über Depositen, sondern über andere Finanzinstitute und (zuweilen komplexe) Marktinstrumente («Wholesale Funding»). Dieses Banking erschafft auch neue Finanzprodukte, wie Verbriefungen fast aller Arten von Ansprüchen und Derivate anderer Anlagen und Finanzinstrumente.

Die Gefahren gehen klar vom nichtraditionellen Banking im oberen Sinn aus. Wobei damit nicht gesagt ist, dass diese Art von Banking ausschliesslich schlecht sei. Gefahren drohen aber vor allem dann, wenn die Übersicht über die (für die Volkswirtschaft insgesamt) eingegangenen Risiken verlorengeht: Etwa weil die systemischen Zusammenhänge nicht verstanden werden oder im voraus gar nicht erkannt werden können. Dann ist die Komplexität der Geschäfte, das Ausmass der Verflochtenheit und die Grösse der gefährdeten Institute eine besonders grosses Risiko für die Gesellschaft. Vor allem auch deshalb, weil es sich keine Regierung leisten könnte, hier am Ende nicht rettend einzuspringen, um eine volkswirtschaftliche Katastrophe zu verhindern. Weil das Banker wissen, haben sie zu wenig Anreiz, vorzubeugen: Geht die Rechnung mit den eingegangenen Risiken auf, winken hohe Gewinne, wenn nicht, muss der Staat aufräumen.

Der IWF-Bericht zeigt( in Tabelle 3.1, S.7) die genannten Zusammenhänge anhand von Korrelationen mit finanziellen Stress-Situationen: So ist die Bankgrösse, die internationale Verknüpfung der Institute, die gegenseitige Verknüpfung ihrer Guthaben und Schulden hoch und signifikant mit finanziellem Stress korrelliert. Hohe negative Korrelationen (die Grössen vermindern also deutlich finanziellen Stress) zeigen sich beim Eigenkapitalanteil, und bei der Zinsmarge. Zum Letzteren weiter unten mehr.

Zuerst einige Grafiken aus dem IWF-Bericht, die die genannten Entwicklungen veranschaulichen:

Ein Blick auf die Entwicklung des Bankings seit der Krise – in der oberen der beiden folgenden Grafiken – zeigt: Das Globale Finanzsystem ist absolut weiter gewachsen und ist – wie die untere Grafik zeigt – nur im Verhältnis zum gesamten Wirtschaftsausstoss leicht geschrumpft, was hauptsächlich auf die Aktienmärkte (das heisst einen Rückgang der Marktkapitalisierung) zurückgeht:

Die folgenden Grafiken zeigen die Entwicklung neuer Finanzprodukte: Vor allem die massgeschneiderten bzw. ausserbörslich gehandelten («Over the Counter») Finanzprodukte (bei denen daher auch die Transparenz geringer ist) haben sich in ihrem Umfang seit der Krise kaum verändert. Die entsprechenden Kredit-Derivative (zu denen auch die CDO zählen, die am Ursprung der Krise stehen) sind zwar in ihrem Umfang zurückgegangen, liegen hier aber noch immer weit höher als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts. Eine deutliche Zunahme haben die «Exchange Traded Products» erfahren (von denen vor allem die Exchange Traded Funds ETF bekannt sind).

Die folgenden Grafiken geben einen Eindruck davon, wie sich die Verknüpfung zwischen den Finanzinstituten, ihre Finanzierung und die Konzentration der Finanzbranche seit der Krise entwickelt hat. Die oberen beiden Grafiken zeigen für ausgewählte Länder und Regionen anhand eines Indexes, dass sich an der Verknüpfung zwischen den Banken innerhalb von Ländern wenig verändert hat. Der Index setzt sich aus Grössen wie dem Anteil der Finanzierung durch das so genannte «Wholesale Funding» (Kapitalmarktinstrumente und Interbankengeschäfte) –  im Gegensatz zur Finanzierung über Kundeneinlagen – und aus der Verschuldung gegenüber anderen Banken zusammen. Die mittleren Grafiken zeigen, dass der Anteil dieses – im Vergleich zur Einlagenfinanzierung – potenziell systemgefährdenderen «Wholesale Funding» fast überall seit der Krise weiter zugenommen hat. Die untersten beiden Grafiken zeigen schliesslich den prozentzuellen Anteil am Gesamtmarkt durch die drei grössten Banken der betrachteten Länder. Auch hier zeigt sich auf den entwickelten Finanzplätzen fast überall eine weitere Zunahme der Konzentration seit der Finanzkrise:

Dass die Bedeutung des nichttraditionellen Bankings ebenfalls kaum zurückgegangen ist, verdeutlichen die folgenden Grafiken:

Die deutliche Zunahme in der Schweiz geht laut dem IWF darauf zurück, dass die Schweizer Banken stärker von der oben erklärten «Wohlesale Finanzierung» abhängig sind.

Die folgenden Grafiken werfen schliesslich einen Blick auf die internationalem Abhängigkeiten der Banken (inklusive gegenüber ihrer eigenen Filialen): Auffällig ist hier der Rückgang bei den Schweizer Banken (zu dem sich der IWF nicht auslässt), ansonsten ist hier ebenfalls kaum ein Rückgang zu erkennen:

Was sind die Gründe dafür, dass aus den hehren Absichten auf dem Höhepunkt der Krise bisher so wenig geworden ist:

  • Wie der IWF selbst schreibt, haben nicht zuletzt die Rettungen der Banken durch Zentralbanken und Regierungen die Konzentration im Bankensektor weiter erhöht, sowie gleichzeitig die Marktdisziplin und die Transparenz unterminiert. Im Zuge der anhaltenden Krise zeigen sich Regierungen ohnehin eher interessiert daran, auch schwache und allein kaum überlebensfähige Banken am Leben zu erhalten, statt eine notwendige Strukturbereinigung entschlossen an die Hand zu nehmen. In den Worten des IWF:

These interventions could result in more concentration, rather than less. Such interventions also obscure market discipline and often detract from transparency.

  • Ja, Rettungsmassnahmen sind und waren in vielen Fällen notwendig, um Schlimmeres zu verhindern. Aber die Banken wurden dafür zu wenig in die Pflicht genommen. Dazu hat sich auch der einstige SNB-Präsident Philipp Hildebrand am Dienstag (zusammen mit Lee Sachs) in der «Financial Times» verlauten lassen. Für die Europäischen Banken will er die Einführung der Standards von Basel III sogar schon auf das nächste Jahr vorziehen. Bis jetzt müssen sie diese erst 2019 erfüllen. Das Argument der beiden:

The conventional wisdom that more robust capital standards constrain lending is borne out by neither economic theory nor the facts… Waiting seven years to adress the banking system’s weaknesses runs the risk of seven more years of weak growth.

  • Einige der komplexen Finanzprodukte sind tatsächlich, wie oben gezeigt, in ihrer Bedeutung zurückgegangen, dafür haben die nach wie vor äusserst innovativen Banker wieder neue erschaffen. Sie dienen zum Teil laut dem IWF direkt dem Zweck, die neuen Regulierungen (wie jene von Basel III) zu umgehen:

For instance, there is some anecdotal evidence that a number of banks have been securitizing derivative counterparty risk to offset the new Basel III credit value adjustment (CVA) capital charge (Cameron, 2011). Most importantly, Basel capital and liquidity rules could be prompting a greater intermediation of new financial products as financial institutions use other avenues to make up for the higher expenses imposed by the Basel rules.

  • Die neuen Regeln laden zur Umgehung durch ihre Komplexität geradezu ein. Warum einfachere weit wirksamer wären, erklärt in diesem Beitrag Kollege Mark Dittli mit Bezug auf eine ausgezeichnete Rede von Andrew Haldane.
  • Die Tiefzinspolitik der Zentralbanken erschwert es den Banken auf dem traditionellen Weg (über das Zinsdifferenzgeschäft) Gewinne zu erwirtschaft. Wie der IWF betont, führt das verstärkt dazu, dass die Finanzinstitute andere Wege der Profitabilität suchen. Daraus erklärt sich die weiter oben erwähnte signifante negative Korrelation der Zinsmarge mit erhöhtem Stress im Finanzsystem.
  • Allerdings sind die Vorstellungen der Branche und ihrer Analysten, wie profitabel die Finanzinstitute sein sollen, ebenfalls durch die Party vor der Krise verzerrt. Wird wieder die alte Profitabilität angestrebt, drohen auch wieder die alten Risiken. Dazu der IWF:

One of the key elements determining the future of the financial structure is how the pressure on profitability will play out. If investors in financial institutions continue to demand precrisis levels of return on equity, will the institutions achieve that by restructuring existing business lines, or will they be tempted to engage in new, risky activities in the search for return?

Der Ökonom Simon Johnson, der sich (unter anderem in diesem ausgezeichneten Buch) vertieft mit dem Thema auseinandergesetzt hat, geht in diesem Kommentar darauf ein, dass die Banker wenig Anreize haben, ihre bevorzugte Position und die damit verbundenen faktischen Subventionen aufzugeben. Diese sichern sie sich gerade durch den Umstand, dass sie zu gross und zu komplex sind, als dass man sie im Krisenfall ohne Unterstützung durch Steuergelder untergehen lässt. Komplexität und Grösse ist daher ganz in ihrem Interesse:

….diese Herrscher des Universums verdienten dieses Geld mit massiver Unterstützung der Regierung. Da sie als «systemrelevant» eingeschätzt werden, profitieren ihre Banken von einem staat­lichen Sicherheitsnetz. Sie können dadurch grössere Risiken eingehen und ihr Geschäft mit mehr Fremd- und weniger Eigenkapital führen. Sie kassieren höhere Renditen, wenn alles gut läuft, und staatliche Unterstützung, wenn ihnen das Glück nicht hold ist: Bei Kopf gewinnen sie, bei Zahl verlieren wir… Schliesslich war die Entstehung globaler Megabanken kein Ergebnis von Markt­entwicklungen. Diese Banken sind staatlich gesponserte, subventionierte Unternehmen, die von den Steuerzahlern gestützt werden. Das trifft in Europa heute übrigens genauso zu.

39 Kommentare zu «Keine Entspannung an der Bankenfront»

  • Gian-Carlo Amrein sagt:

    Bringen wir es auf den Punkt:

    Die Banken müssen zurück zu ihren Kernaufgaben (Volkswirtschaftlich gesehen haben die Banken folgende Aufgaben zu erfüllen: Abwicklung des Zahlungsverkehrs, Entgegennahme von Kundengeldern, Vergabe von Krediten und die Abwicklung des Börsenhandels). Da eine traditionelle Bank die Möglichkeit der Wertschöpfung (Beispiel: hat eine Bank Einlagen von CHF 100 darf sie Kredite bis CHF 1000 ausgeben) besitzt, geniesst sie einen Sonderstatus mit grossem Wettbewerbsvorteil gegenüber üblichen Unternehmen. Als Gegenleistung darf erwartet werden, dass sie sich an gewisse Regeln hält.

    Da der Otto-Normalverbraucher üblicherweise nicht viel vom Banking versteht (und das muss er auch nicht müssen!), besteht zwischen Bank und Kunde ein Vertrauensverhältnis. Dieses Vertrauensverhältnis wurde in den letzten Jahren derartig missbraucht, dass aus rationeller Sicht nur der Kahlschlag im Casinobanking eine Rückkehr zur wahren Vertrauensbasis erbringt. Basel III und andere Regulierungen sind nicht im Sinne des Otto-Normalverbrauchers. Die Politik, Notenbank, Ökonomen und Bankenaufsicht (welche sich anscheinend seit Jahren im Winterschlaf befindet) sollten sich endlich konsequent dafür einsetzen.

    Konkret bedeutet das, dass sich die Banken ohne wenn und aber von ihren bankinternen Casino-Abteilungen verabschieden und den Kunden dürfen keine undurchsichtigen strukturierten Produkte untergejubelt werden.

    Auch das Bankgeheimnis muss zwingend hinterfragt werden. Jeder soll seine Steuern bezahlen, Sie und ich tun das auch! Dies bedeutet nicht, dass man das Bankgeheimnis auflöst, aber die Banken müssen sichergehen, dass jeder Ausländer, der sein Geld in die Schweiz bringt, dieses auch versteuert, zum Schutze unseres Bankenplatzes, für die Fairness gegenüber Drittstaaten und letzten Endes auch für die Sicherheit der eigenen Bankmitarbeiter. ignorantia legis non excusat

  • enver sagt:

    ‚I can’t sleep while others making money‘ hat mal ein Trader gesagt und diese Aussage sagt eigentlich viel über die Denkweise dieser Leute aus. Der soziale Mr. Niceguy wird eine sehr beschränkte Lebenserwartung in diesem Haifischbecken haben.Naja ist etwa so, als würde man einem schwer psychotischen Patienten ein Messer in die Hand drücken und hoffen, dass er sich bessert, weil ihm seine vorherige Tat auführlich erklärt worden ist, denn wirklich geändert – in regulatorischem Sinn – hat sich nicht viel.
    Es wäre an der Zeit, deutlich höhere Vorschriften für Eigenmittel einzuführen. Will eine Bank ein riskantes Geschäft mit Hebel tätigen, muss sie bspw. 30% EKP einbringen, für das nächste schon 50% und für jedes weitere 100% (und zwar richtiges EKP und nicht nur irgendwelche Zahlentricksereien)

  • Nadine Binsberger sagt:

    Es ist zu hoffen, dass die Banken weiterhin nicht lernen. Denn würden sie dies tun, könnten sie das Ende dieses unmöglichen Finanzsystems noch qualvoll in die Länge ziehen. Dabei wäre es für alle ein Gewinn, wenn wir bald endlich mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen alternative Wirtschaftsformen entwickeln, evaluieren und umsetzen könnten. Also, liebe Banken: macht bitte weiter wie bisher! Ich bin gerne bereit, euch danach ein (wohlgesinntes!) Denkmal zu widmen.

  • Marcel Senn sagt:

    Weiss jemand, wieso das BIZ Basel den Total Notional mit denselben Assetklassen mit 648 Bio angibt, während die ISDS nur rund 460 Bio angibt gemäss Grafik oben. Da hat doch wieder jemand an den Zahlen rumgebastelt, aus was für einem (vermutlich niederträchtigen) Grund auch immer.
    Hat hier jemand eine Erklärung??
    Hier noch die BIZ OTC Derivate-Statistik
    http://www.bis.org/statistics/otcder/dt1920a.pdf

  • A. Dietrich sagt:

    Auch ich will eine Gratisversicherung! Wenn nach einem Crash mit meinem Auto schon am nächsten Tag der gleichwertige Ersatz gratis dasteht, ist das wunderbar und ich habe sicher keinerlei Grund auf das Rasen zu verzichten.

    Genau so verhalten sich unsere Bankster. Wie wäre es endlich für die Versicherung etwas zu verlangen? – Steuern zahlen die Grossbanken ja eh nicht, dann sollen sie wenigstens Prämien berappen.

  • will williamson sagt:

    Sarrazin macht für das Bankendebakel staatliche Regulierungsfehler verantwortlich: Somit handle es sich auch hierbei um ein Staatsversagen. Märkte seien entweder gar nicht oder dann falsch reguliert worden. Woanders hat ein Autor gemeint, Obama hätte im Herbst 2009 Gelegenheit gehabt, um die Banken an die Kandare zu nehmen, habe diesen Termin aber verpasst. Inzwischen hätten sich die Banken schon wieder eingerichtet, um möglichst so weiter zu machen wie vorher.

  • ast sagt:

    Herr Diem Meier, es ist vor allem die Politik die nichts gelernt hat. Deutliche Anzeichen für diese These sind die Kündigungswellen von Spitzenmanagern aus der Bankenbranche. Mit Erlaub gesagt, in einem Umfeld des nach wie vor unregullierten Wettbewerbs würden Banken die „lernen“ kaum lange überleben. Der Sozialdarwinismus des Marktes zwingt Banken um ihr Überleben zu ringen, mit allen Methoden die ihnen erlaubt sind -und das sind sehr viele mit verwerflichem Charakter. Nur ein Beispiel: Die SNB hat die Strafzinsen für die Nichteinhaltung der Mindestreserven wiederholt tiefer gelegt. Wenn die Strafzinsen tiefer sind dal der mögliche Gewinn durch Nichteinhaltung der Reserven, dann sind die Banken gezwungen aus dem Verwerflichen das kaum bestraft wird Kapital zu schlagen. Grossbanken die to big to fail sind, ihnen droht ja kein Gang in die Insolvenz -und ihre Spitzenmanager können nach wie vor enorme Mengen von Geld in ihre eigene Tasche umlenken.

    Wenn der Staat die Mafia erlaubt, dann wird es die Mafia geben -und die Banden kämpfen dabei mit allen Mitteln um nicht selbst unter zu gehen, so einfach ist das.

  • H.Trickler sagt:

    Dieser Blog bietet eine gute Zusammenfassung. Man müsste sich aber bewusst werden, warum bisher nichts Wirksames geschehen ist:

    a) Obama traut sich nicht gegen die Interessen des Finanzsystems anzutreten.

    b) England befürchtet immer den Verlust der starken Stellung ihrer Finanzindustrie wenn diese stärker reguliert wird.

    c) Die EU hat mit den PIGS genügend andere Sorgen

    Die neuen Regeln Basel III sind so umfangreich und kompliziert, dass sie von den innovativen Finanzhaien viel zu leicht umgangen werden können.

    Nur durch Wiedereinführung der strikteren früheren Regulierung (Glass Steagall usw.) lässt sich die Stabilität grundlegend verbessern!

  • Linus Huber sagt:

    Eines der grundsätzlichen Probleme, welche das Prinzip der Marktwirtschaft zunehmend untergraben hat über die letzten 30 Jahre, ist der Umstand, dass der wichtigste Preis der Wirtschaft (der Preis für das zeitliche zur Verfügung stellen von Kapital) von den Zentralbanken manipuliert wurde und dadurch immer weniger marktwirtschaftlichen Gegebenheiten unterworfen war. Bei jedem leichten Gegenwind in der Form von nachlassendem Wirtschaftswachstum wurde gleich mit Zinssenkungen reagiert, womit die Ausweitung des globalen Kreditvolumens massiv über dem Wachstum der Wirtschaft lag. Auch in obiger Studie wird der Aspekt des Kreditvolumens und der damit erforderlichen Leistungsfähigkeit der Wirtschaft fur deren Unterhalt kaum angesprochen und es werden die daraus resultierenden Symptome als das Problom analysiert.

    Natürlich haben alle Beteiligten immer wieder gejubelt, wenn die Zentralbanken eine leichte Rezession verhindern konnte durch die entsprechenden monetären Eingriffe. Aber genau dieser Umstand verhinderte, dass die Wirtschaft jeweils wieder von nicht lukrativen Investitionsprojekten gereinigt wurde und sich damit diese Art des Verhaltens der Banken zu der heutigen Boni-Kultur führte. Jetzt sind wir einfach am Punkt angekommen, an welchem sich die negativen Konsequenzen vergangener Fehler langsam schrittweise bemerkbar machen. Ich rede hier von langfristigen Trends.

    Obwohl die Geldpolitik nicht nachhaltig war/ist und bewiesenermassen sehr negative Konsequenzen produzierte, anerkennen die Zentralbanker noch heute nicht ihre Fehler und agieren weiterhin nach den genau gleichen Prinzipien, welche das Problem produzierte. Es ist hingegen interessant, wie solche Berichte jeweils wieder einen kleiner Schritt Richtung Kern des Problems in der Analyse beinhalten, bis anhin jedoch nicht das Grundproblem ansprechen wollen oder können (vielleicht aus Gründen des Selbstschutzes der entsprechenden und betroffenen Entscheidungsträger).

    • Michael Schwarz sagt:

      Wir haben das Problem der Zentralbankgeldpolitik in vergangenen drei Jahren ausführlich analyisiert. Die öffentliche Meinung interessiert die Zentralbank nicht, weil sie sich unter dem Vorwand der Unabhängigkeit den Schutz gefunden haben. Genau dort ist das Problem, nämlich die Überheblichkeit und Arroganz erlauben die Zentralbank tun, die sie für Richtig halten, ohne Verantwortung gegenüber deren geldpolitischen Konsequenz an langer Sicht tragen zu müssen.

      Das Monopol der Zentralbank muss endlich in Fragen gestellt werden, somit die Zentralbank endlich aufwacht, die Dinge so sehen, wie die sind. Das habe ich in diversen Beiträgen betont, aber Gehör findet es nicht.

      • Linus Huber sagt:

        Ja Michael, völlig richtig. Wir muessen die Geldpolitik demokratisieren.

        • H.Trickler sagt:

          Die westlichen Demokratien sind gelähmt durch eine Patt-Situation der konkurrierenden Parteien.

          Wenn diese über die Geldpolitik direkter entscheiden wird es daher leider nicht besser!

        • gabi sagt:

          „Geldpolitik demokratisieren“ klingt klasse.

          Aber heisst denn nicht genau das, dass dann das Stimmvolk im Zweifelsfall immer gegen die Risiko- und Kostenwahrheit stimmen würde?

          „Unabhängigkeit“ ist zwar das Zauberwort. Aber von wem und wie eingesetzt werden, ohne von ebendiesem abhängig z sein?

        • Linus Huber sagt:

          Alles eine Frage der Information. Wenn die Bevoelkerung die Basis der Geldpolitik einmal versteht und diese auch oeffentlich diskutiert wird, sind die Buerger ohne weiteres sich ueber die moeglichen Wege ein Bild zu machen und dies in einer direkten Entscheidung entsprechend durchzusetzen.

          Ich denke nicht, dass die Bevoelkerung sich wirklich fur nicht nachhaltige Loesungen entscheiden wuerde, wenn die Zusammenhaenge erkenntlich sind.

          E

          • gabi sagt:

            Was allerdings die intellektuell Kapazität dafür voraus setzt.

            Meinen Sie denn ein Greenspan (dem wir die doch zutrauen, oder?!) hat nicht selber daran geglaubt?

            Seine Aussage vor dem Untersuchungsausschuss legt das Gegenteil nahe. Der Mann scheint in seinem Weltbild erschüttert.

          • Tom sagt:

            Ja, aber darin liegt noch genau das Problem. Als Nicht-Oekonom und Nicht-Finanzfachmann verstehe ich von diesen ganzen Sachen nur Bahnhof. Ich nehme das deshalb sehr vereinfacht so war, dass hier einfach eine sich lose verständigende Branchen-Clique ein Hochrisiko-Spiel in einem quasi rechtsfreien Raum veranstaltet und die gesellschaftlichen Aspekte ihres Tuns – wenn überhaupt – im wesentlichen mit der Haltung, wie sie in Mitt Romneys Aussagen zu den „anderen 47%“ sehr deutlich wurden, würdigt.

            Reduziert auf einen typisch Schweizerischen Spruch vom „geile Siech“ ist doch in diesen Kreisen jener am angesehensten, der am rücksichtslosesten die grössten Profite einfährt. Ich bin gar kein Freund der kommunistischen Gleichmacherei, aber ich befürchte dass, so wie das jetzt läuft, wir uns früher oder später mit diktatorischen Notregimes und Durchfütterungsprogrammen für die breite Masse konfrontiert sehen werden. Denn wie es Hr.Hildebrand zu Beginn der grossen Krise 2008 richtig sagte: „Dieses mal ging die Kugel noch knapp am Kopf vorbei“.

            So betrachtet ist doch die Finanzbranche – wie sie sich jetzt gemäss diesem Artikel wieder gebärdet – das grösste asoziale Element in unserer Gesellschaft. Sie foutiert sich offensichtlich einen Dreck um das Gesamtwohl. Und wir müssen alle ohnmächtig zuschauen. Weil wir schlicht keine Ahnung haben, was da gespielt wird, geschweige denn irgendeinen Einfluss ausüben können. Mir tun alle leid die noch jung sind!!

  • Beat sagt:

    Ich finde die Aussage des Artikels, dass die Banken nicht aus der Krise zu lernen gewillt sind schon korrekt. Schlieslich haben diese Institute jahrzehntelang herumposaunt dass sie sich selber kontrollieren könnten und keine behördliche Aufsicht bräuchten. Immer noch unter dieser Annahme wäre es die Aufgabe der Banken gewesen einsichtig zu sein und die selbstauferlegten Regulierungen zu verschärfen anstatt die neu zu schaffenden behördlichen Regulierungen zu umgehen noch bevor sie gültig werden. Aber eben, leider ist schon die Grundannahme: die Selbstaufsicht funktioniere, immer falsch gewsen. So haben es die Banken fertiggebracht ein Alzeittief in der öffentlichen Wahrnehmung zu erreichen.

    • ast sagt:

      Damit der Wettbewerb auf den Finanzmärkten nicht überbordet, benötigt es iternationale Regulierung und verbindliche Richtlinien. In Wirklichkeit regieren allerdings im Westen die Finanzlobby, deren Fürsprecher sitzen dominierend in sämtlichen wichtigen Komissionen -sei es in der EU oder in der Schweiz und USA.

      Alleine durch Finanzmarkkontrollen kann man der Krise nicht hHerr werden, es benötigt eine umfassende Änderung der souialen Globalisierungspolitik. Nur ein Beispiel, eines welches mich heute wieder einmal über Deutschlands Aussenpolitik extrem aufgebracht hat.
      Heute meldet der Spiegel, dass die Deutsche Politik in China um medizinisches Pflegepersonal wirbt -aus Mangel an eigenen Kräften (die z.B in die Schweiz abwandern). Es entsteht so ein Kreislauf von Arbeitskräften welcher insegsamt auf die Löhne in diesem Bereich in Deutschland -und letzlich auch in der Schweiz- drückt. Diese Tieflohnpolitik ist es die von Ex Kanzler Schröder mit seiner Agenda 2010 angeworfen wurde -welche Europa im Mark zerstört -aussser die Einkommen der Superrich Peoples. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich Billigarbeitskräfte aus China auch in die Schweiz ergiessen. Diese Politik ist es die neben dem skandalösen Umgang mit den Banken unser aller Existenz zum Abschuss freigegeben hat.

      • will williamson sagt:

        Der „Kreislauf“ drückt schon jetzt auf die Löhne in der Schweiz. Wenn die Chinesen nach D kommen, wird der Druck dann einfach noch etwas grösser. Inwieweit die Werbung erfolgreich ist, muss sich noch zeigen. Die wollten ja auch schon Inder holen. Ausser dem Slogan „Kinder statt Inder“ habe ich dann nie mehr etwas gehört. In der Migrationsdiskussion kommen die Inder jedenfalls nicht vor. Bei den Chinesen dürfte die Sprachbarriere noch grösser sein als bei den Indern. Gerade medizinisches Pflegepersonal sollte ja deutsch können, da die Patienten ja kein chinesisch und überwiegend auch kein englisch sprechen. Bin gespannt, was da letztlich raus kommt.

    • ast sagt:

      Noch etwas das mich über die Politiker in Rage bringt @Beat was Sie hier sagen weiss jeder Politiker schon lange -Die Selbstveranwortung funktioniert unter dem Einfluss eines freien internationalen Wettbewerb -an dem sich zudem noch Diktaturen frei beteiligen können -nicht. Jeder Politiker welcher über Eigenveranwortlichkeit der Banken spricht ist ein Schwindler -denn gleichzeitig sprechen alle vom Konkurrenzkapf auf dem man sich bewähren müsse (dazu gehört es noch immer mit Geld aus zweifelhafter Herkunft Profite zu generieren, denn da wurde noch kaum etwas reguliert).

    • Linus Huber sagt:

      @ Beat

      Alles wuerde viel besser funktionieren ohne jegliche Regelung und einem Verbot fuer Staaten sowie Zentralbanken, eine Bank zu unterstuetzen. In solch einem Fall waeren die Banken automatisch verdammt, das Vertrauen ihrer Kunden zu gewinnen, womit sie sich auf keine fragwuerdigen Geschaeftspraktiken einliessen oder an fragwuerdige Staaten Geld ausleihen. Das Uebel besteht in der Tatsache, dass man die Banken daran gewoehnte, dass sie das Risiko auf die Allgemeinheit verlagern koennen durch die entsprechenden geldpolitischen Massnahmen der Zentralbanken sowie der staatlichen Unterstuetzung. Weniger Regeln sind oft mehr, jedoch darf man die Martwirtschaft nicht ausser Kraft setzen, wie dies heute immer deutlicher wird, indem wir zusehends in einer Planwirtschaft leben.

    • gabi sagt:

      Ich finde, dass das Beat ganz richtig sagt „Aber eben, leider ist schon die Grundannahme: die Selbstaufsicht funktioniere, immer falsch gewsen. So haben es die Banken fertiggebracht ein Alzeittief in der öffentlichen Wahrnehmung zu erreichen.“ … Und muss irgendwie lachen:

      Könnte man nicht sagen, dass somit der Finanzkapitalismus auf eine geradezu unheimliche Weise in genau derselben Art beweist, dass er nichts, aber auch gar nichts taugt, wie der „Kommunismus“?

      Grosse Parolen, Anmassende Pläne, Unfähigkeiit, sich am heraus Posaunten zu messen und abzuschätzen, was das Versagen des einzelnen, die Umwelt blendenden Akteurs für die gesamte Gesellschaft zu bedeuten haben muss.

      Ein hochtrabendes, als Allheilmittel gepriesenes Theoriesystem, das in der Praxis aufgrund der korumpierbaren Natur des Menschen nichts taugt.

  • Martin Holzherr sagt:

    Haftung und Risiko müssen wieder zusammenkommen, da hat der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück recht. Er schlägt deshalb einen Banken finanzierten ESM vor. Mit dem dort von allen beteiligten Banken hinterlegten Geld würden dann Grossbanken in Schieflage gerettet. Es kann wirklich kein Zustand sein, dass Banken das Risiko beim Staat abladen.
    Dass die Politik bis jetzt nichts unternommen hat um das zu ändern, zeigt das zunehmende Versagen der Politik und die faktische Machtübernahme durch bestimmte Wirtschaftszweige.

    Die Schlussfolgerung, „Die Banken hätten nichts gelernt“, die man oft hört, ist jedenfalls falsch. Es ist vielmehr so, dass die Politik ihr Handwerk verlernt hat.

    • Roland Strauss sagt:

      Da haben Sie allerdings Recht. Der Grund liegt darin, dass die Politik das Recht der Geldschöpfung an Private abgetreten hat und jetzt selber am Tropf hängt. Dadurch ist das ganze System völlig korrumpiert worden.

    • Linus Huber sagt:

      @ Martin

      Haftung und Risiko muessen wieder zusammenkommen. Hier stimme ich Ihnen sowie Peer Steinbrueck vollkommen zu. Jedoch der vorgeschlagene Weg ist falsch. Warum?

      Der Vorschlag beinhaltet wieder eine zusätzliche Funktion von staatlich gelenkter Manipulation. Wir brauchen weniger Regeln und nicht noch mehr Komplexität. Es wäre bedeutend einfacher einfacher festzulegen, dass das Eigenkapital der Banken ohne wenn und aber sich über die nächsten 5 Jahre schrittweise auf 10% der Bilanzsumme zu steigern hat, wobei keine off-Bilanz-Positionen erlaubt sind, sowie sämtliche Assets nach Markt und nicht nach Modell zu bewerten sind. Dieser Weg führt zu reduziertem Risiko fur die Allgemeinheit und ersetzt die voluminösen Bewertungsregeln und Eigenkapitalvorschriften, welche unter den Basel-Abkommen jeweils zum tragen kommen.

      Als 2. Punkt müsste der Einlegerschutz schrittweise eliminiert werden, womit Banken, welche nach einem nicht nachhaltigen Modell operieren, damit gar nicht mehr an Kundengelder kommen und somit sich ändern oder die Tore schliessen.

  • Michael Schwarz sagt:

    Eine Bankunion ist zwingend notwendig, somit die Regulierung und den Schuldabbau funktionieren. Es ist nicht eine Frage ob eine Bankunion einführen oder nicht, wenn die verschuldeten Ländern Geld wollen, müssen sie ihre Banken im Pflicht nehmen. Die Schuldkrise hängt direkt mit Bankenkrise zusammen, ist ein direkter Ausdruck des Zusammenbruches der EU. Bis man die EU-Banken saniert haben, wird 10 oder mehr Jahre benötigen. Es besteht die Gefahr, dass die EU-Banken die Dürststrecke nicht durchhalten wird, bevor die Sanierung abgeschlossen hat. Das wird viele Banken in EU Ländern der Fall sein. Die Schweizer Banken werden indirekt treffen. Ich sehe wenige Hoffung für den Banken, auch in der Schweiz.

    • Michael Schwarz sagt:

      Die grenzlose Aufblähung der exsotischen Finanzprodukte und Finanzinnovation hatte die Banken gigantische Gewinne in der Vergangenheit eingebracht, deshalb müssen sie jetzt zahlen, um das Gleichgewicht der Verteilung wieder herzustellen. in nächsten 10 Jahren werden wir gigantisches Banksterben erleben, welches in Geschichtsbüchern eingehen wird als die Blase des Jahrhunderts.

    • Bruno Bänninger sagt:

      Zwingend ist nicht eine Bankenunion. Zwingend sind Arbeitsplätze. Die vornehmste Pflicht jeder Regierung ist dafür zu sorgen, dass die Leute Arbeit haben. Wer Arbeit hat, ist zufrieden konsumiert und zahlt Steuern. Wer keine Arbeit hat, rebelliert und kostet. Einen Aufstand der unzufriedenen Massen ist absehbar und die Kosten der wachsenden Millionen Arbeitsloser kann selbst die grösste und tollste Bankenunion nicht finanzieren.
      Wacht endlich auf.

      • Thomas ernst sagt:

        Was für ein hirnlos-dekadenter Blödsinn. Die Aufgabe des Staates ist es, für vernünftige Spielregeln zu sorgen. Ihr Einkommen ist Ihr höchst eigenes Problem.

        Werden Sie endlich erwachsen und übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr eigenes Leben!

        • steve bejenar sagt:

          eigentlich müssten die Banken verstaatlicht werden – oder dann sollte niemand mehr seine Schulden begleichen – das System hat sich selbst ad absurdum geführt und wird sich (hoffentlich so bald als möglich) selbst und endgültig das Bein stellen. Wir brauchen die Banken in dieser Form nicht – nicht ohne jede moralischen Regeln und in totaler Selbstüberschätzung. Wir brauchen für ein kommendes Finanzsystem wie auch fuer ein generelles Weiterleben der Spezis Mensch moralische, oekologische und ethische Grundregeln ohne dehren Einhaltung wir alle zusammen scheitern werden.

        • gabi sagt:

          Aber Thomas: In sofern hat der Staat schon auch eine Verantwortung (oder zumindest ein Staatenbund), als dass er nicht einfach hirnlos auf die Lobby der Multis hören kann und sich einreden lassen sollte, dass „Freie Märkte“ alleine schon der Stein der Weisen sei.
          Wenn ich akzeptierte, dass wir unter „zu gleichen Bedingungen“ Staaten akzeptieren, die noch nicht mal ein Rentensystem mitfinanzieren müssen, geschweiige denn Umwelt-, Copyright-, Abeitsrechts-, Sozial- oder gar so etwas exotisches wie Menschenrechtsstandards, dann stimmt halt wirklich etwas nicht.

          • Thomas ernst sagt:

            @ Gabi

            Und was hat denn nun das eine (Eigenverantwortung statt Staatsabhängigkeit) mit dem anderen (ungleiche Entwicklungsniveaus zwischen Staaten) zu tun?

            Es sind die Euroturbos und andere Spinner, die so tun, wie wenn alle Staaten gleich anständig und darum gleich zu behandeln sind. Kriminelle Regierungen (USA, Nordkorea und andere failed States) dürfen keinesfalls die gleichen Privilegien haben, wie relativ anstaendige Regierungen (Norwegen, Finnland, Luxemburg, Peru etc).

            Wer Mafiosi und Postbeamten die gleiche Ehrerbietung erweist, demonstriert bloss, dass er Goldstaub nicht von Dünnpfiff unterscheiden kann.

            Gehören Sie, Gabi, auch zu denen? So wie die Fans von EWS?

          • Linus Huber sagt:

            @ gabi

            Sie muessen kein Rentensystem mit finanzieren, jedoch muessen sie fuer ihre Eltern sorgen und sich auf ihr eigenes Wohl im hohen Alter kuemmern. Damit stellt sich automatisch eine auf Kinder und nahe Verwandte gestuetzte Altersvorsorge ein und ganz ohne staatliche Eingriffe.

            Sie gehoeren wohl zu jenen, welche glauben, dass unsere Renten sicher sind. Reden wir in vielleicht 5 Jahren wieder darueber und Sie werden die nicht bestehende Nachhaltigkeit unseres Systems selber erkennen verbunden mit der allgemeinen Verunsicherung.

          • gabi sagt:

            ? Aber Herr Huber: Selbstverständlich sind sie nicht (mehr) sicher. Unter Anderem genau aus den Gründen, die ich aufgeführt habe (und die Sie und Thomas Ernst quasi noch mal paraphrasieren).

        • will williamson sagt:

          @Thomas ernst oder ernst Thomas:
          Diesen Kommentar verstehe ich nun ganz und gar nicht. Bänninger macht eine ganz allgemeine, zutreffende Aussage. Der Schlusssatz Ihres Kommentars ist da völlig daneben.

  • Peti Don Kleti sagt:

    Intern/technisch: …oben erwähnte signifante negative…

  • Bruno Bänninger sagt:

    Die Banken sollen nichts gelernt haben? Völlig falsch.
    Gelernt haben die Banker, dass sie gewissenlos Zocken und alle Risiken bedenklos eingehen können. Sie müssen nur darauf achten, dass sie als „systemrelevant“ eingestuft werden. Geht was schief, werden die Banken (nicht die Sparer!) vom Staat gerettet und die verursachenden Bangsters erhalten ihre Millionenboni ausbezahlt alles wie gewohnt.
    Das haben sie gelernt: auf den Staat ist Verlass. Also treiben sie es weiter wie eh und je oder noch skrupelloser.

    • Thomas ernst sagt:

      Ja. Das war ja schliesslich von Anfang an die Idee. Nicht nur Linke und Gewerkschafter benutzen den Staat zur Abzocke.

  • gabi sagt:

    Bin erst durch versehentliches Reinzappen drauf gekommen:

    Schon mal überlegt, was für ein Schuldenberg die Hermes-Bürgschaften der Bundesrepublik darstellen?

    Und was logischerweise in einer weltweiten Rezession und Staaten, die nicht zahlen, mit denen passiert?

    (na gut: immerhin geht das Geld dann zur Abwechslung wirklich in deutsche Unternehmen und nicht wieder ins grosse Deja-vu-Casino!)

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