(Un)zeit für Notenbanker

Sind für die monetären Geschicke in Amerika und Europa verantwortlich: Ben Bernanke, Chef der Amerikanischen Zentralbank (links), und Mario Draghi von der Europäischen Zentralbank. (Fotos: Keystone)

Sind für die monetären Geschicke in Amerika und Europa verantwortlich: Ben Bernanke, Chef der Amerikanischen Zentralbank (links), und Mario Draghi von der Europäischen Zentralbank. (Fotos: Keystone)

Viel wurde von ihnen erwartet und sie haben geliefert. Jetzt dreht sich alles um die Frage: Sind die Beschlüsse der europäischen und der amerikanischen Zentralbank nützlich oder gefährlich?

Hier meine Kurzantwort: Angesichts der wirtschaftlichen Umstände sind die Gefahren derzeit vernachlässigbar, aber auch ihre Wirkung ist bescheiden. Der Reihe nach:

  • Zuerst zu den Fakten: Die Eurozone hat angekündigt, dass sie mit dem so genannten «Outright Monetary Transaction»-Programm (OMT) unbeschränkt (kurzfristige) Staatsanleihen eines Landes aufkaufen könnte, das sich dem Regime eines Eurorettungsfonds unterwirft. (Hier mehr dazu). Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) ihrerseits startet das erwartete QE3 Programm und kauft monatlich auf unbestimmte Zeit für 40 Milliarden Dollar verbriefte Hypotheken auf (so genannte «Mortgage Backed Securities»). Noch wichtiger: Die Notenbank legt sich darauf fest, die Zügel für eine beachtliche Zeit («considerable Time») weiter nicht wieder anzuziehen, wenn es mit der Wirtschaft wieder deutlich nach oben geht. Damit rechnet man beim Fed ohnehin nicht bis zum Sommer 2015, weshalb der Leitzins  (Federal Funds Rate) mindestens bis dann auf dem Tiefststand zwischen 0 und 0,25 Prozent bleiben soll. Hier das entsprechende Quote aus dem Beschluss des Fed:

To support continued progress toward maximum employment and price stability, the Committee expects that a highly accommodative stance of monetary policy will remain appropriate for a considerable time after the economic recovery strengthens. In particular, the Committee also decided today to keep the target range for the federal funds rate at 0 to 1/4 percent and currently anticipates that exceptionally low levels for the federal funds rate are likely to be warranted at least through mid-2015.

  • Unbeschränkte Käufe von Staatsanleihen durch die EZB, unbeschränkte Käufe von Hypothkenpapieren und Tiefstzinsen über eine Erholung der Wirtschaft hinaus beim Fed: Was die grössten Zentralbanken der Welt da angekündigt haben, erscheint aus der Sicht gewöhnlicher Zeiten und gängiger Lehrbücher (die sich auf gewöhnliche Zeiten beziehen) beinahe verrückt. Kein Wunder erfreut sich der folgende Comic besonderer Beliebtheit als Versinnbildlichung der neusten Notenbankpolitik (auf das Bild klicken, dann öffnet sich ein Kurzvideo in einem neuen Fenster oder Tab):
  • Das wahre Problem der Zentralbank-Aktionen ist aber nicht ihre Grenzenlosigkeit, sondern ihre Wirkungslosigkeit in Bezug auf das angestrebte Ziel. Anders als in der Lehrbuchrealität kommt das Geld der Zentralbank gar nicht in der Wirtschaft an und wirkt sich kaum auf die konjunkturelle Lage aus. Lesenden dieses Blogs sind die Gründe bekannt, sie lassen sich mit dem Begriff der «Balance Sheet Recession» (PDF, hier eine Euro-Anwendung)  oder mit jenem der «Liquiditätsfalle» auf den kürzesten Nenner bringen. Stark verkürzt bezeichnet der erste Begriff den Umstand, dass zusätzlich verfügbares Geld nicht in den Konsum oder in Investitionen fliesst, wenn Unternehmen sich im Prozess des «Deleveraging»befinden (sie benutzen es also für den Schuldenabbau). Der zweite Begriff meint – ebenfalls verkürzt – dass bei Leitzinsen von Null und einer gedrückten Wirtschaftslage Unternehmen und Private wenig Grund haben, Geld auszugeben und es mit geringen Opportunitätskosten lieber horten. Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 haben die Zentralbanken ihre Notenbankgeldmenge in einem historisch gigantischen Ausmass ausgeweitet, in den relevanten Publikumsgeldmengen in der Wirtschaft zeigt sich davon wenig – technisch gesagt: Der Geldschöpfungsmultiplikator ist zusammengeschrumpft (eine Grafik dazu hier).
  • Das wahre Problem am Aktivismus der Zentralbanken ist, dass das eigentlich angemessene Instrument nicht zum Zug kommt: Unter der Bedingung, dass eine «Balance Sheet Recession», bzw. eine «Liquiditätsfalle» vorherrscht, ist die Fiskalpolitik (staatliche Investitionen, tiefere Steuern) die mit Abstand wirksamste Lösung, um der Nachfrage wieder auf die Sprünge zu verhelfen. Das gilt allerdings nur unter dieser Bedingung. Nur vom Staat kann in dieser Situation potenziell die Nachfrage kommen, die bei den Privaten weggebrochen ist.
  • Doch das machen die politischen Umstände sowohl in den USA, wie auch in Europa unmöglich. Die Währungsunion hat sich der Doktrin der Austerität auch in Ländern verschrieben, die unter einem Einbruch der Wirtschaftsleistung und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit leiden, wie er sich nur mit der grossen Depression vergleichen lässt. In den USA blockiert ein unüberwindlicher Graben zwischen den Demokraten und den Republikanern jeden Schritt zu einer wirksamen Konjunkturpolitik. Dieser Graben kann sogar zur Folge haben, dass bisherige fiskalische Stimuli (Steuersenkungen und Staatsausgaben) demnächst ersatzlos auslaufen und die Wirtschaft deshalb noch weiter einbricht, weil die Parteien sich auf keine Lösung einigen können. Man spricht hier vom so genannten «Fiscal Cliff». Ein Bericht des Congressional Budget Office, dem parteiunabhängigen Think Tank des US-Kongresses, geht in diesem Fall von einer steigenden Arbeitslosigkeit und einer technischen Rezession in den USA aus.
  • Die einzige Möglichkeit, die der Geldpolitik mit ihren Massnahmen bleibt, ist die Erwartungen zu beeinflussen. Und genau darauf setzen Mario Draghi und Ben Bernanke.
  • Zuerst zu Mario Draghi von der EZB: Mit seiner Ankündigung hofft er, dank der Zusicherung unbeschränkter Käufe von Staatsanleihen gefährdeter Länder – wenn diese sich dem harten Regime eines Hilfsprogramms unterwerfen – die hohen Zinssätze zum sinken zu bringen, die diese Länder bezahlen müssen. Diese hohen Zinsen führen zu einem Schulden-Teufelskreis. Die Zusicherung der EZB allein sollte bei den Marktteilnehmern bereits die Erwartung tieferer Zinsen (bzw. Renditen auf den Staatsanleihen) in Zukunft verankern. In diesem Fall müssten sie schon heute sinken. Gemessen an der Reaktion der Märkte scheint Draghi bisher Erfolg zu haben. Doch sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben. Schauen wir uns die Entwicklung der Renditen 10-jähriger Anleihen des spanischen Staates unten an (Quelle Bloomberg). Die von der EZB geweckte Erwartung hat tatsächlich zu einer deutlichen Reduktion der Rendite geführt. Das Problem ist aber, dass der spanische Premier Mariano Rajoy wenig euphorisch ist, an den Rettungsfonds einen Antrag zu stellen. Die damit einhergehenden Bedingungen sind für jede Regierung eine Schmach. Die tiefen Zinsen machen den Antrag auch weniger dringlich. Doch erfolgt er nicht, wird die EZB auch nichts unternehmen. Die Befürchtung, dass möglicherweise gar nichts geschieht, dürfte der Grund sein, warum die spanischen Renditen bereits wieder gefährlich ansteigen.
  • Das Fed unter Ben Bernanke versucht auf zwei Wegen, die Erwartungen zu beeinflussen (das Transkript seiner jüngsten Pressekonferenz (PDF) gibt hier erneut klare Hinweise): Erstens über den Effekt höherer Vermögen in Form von Anlagen. Als Folge steigender Anlagewerte (Aktien, Immobilien) fühlen sich die Leute reicher. Zweitens (und wichtiger) über steigende Inflationserwartungen. Letztere bieten die einzige Möglichkeit zur Senkung der Realzinsen, da der Leitzins nicht unter Null Prozent fallen kann. Die Realzinsen – die Kreditkosten gemessen in Gütern und Diensten – sind angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der fehlenden Nachfrage noch immer zu hoch. Auch Ben Bernanke hat hier das Ziel vorerst erreicht, wie ein Blick auf die Entwicklung der Inflationserwartungen gleich nach dem Beschluss der Notenbank in den Grafiken unten zeigt (gerechnet aus der Rendite gewöhnlicher 10-jähriger Staatsanleihen, abzüglich der Rendite inflationsgeschützter Staatsanleihen gleicher Laufzeit, Quelle FRED-Datenbank des Fed von St. Louis). Die erste Grafik zeigt die kurzfristige Entwicklung der letzten Monate, die zweite die längerfristige seit 2003:
  • Der Weg über die Erwartungen funktioniert nur nachhaltig, wenn sich die Zentralbank auch tatsächlich auf ihre Politik festlegen kann und sie so glaubwürdig bleibt. Hier hapert es bei beiden Zentralbanken. Beide können sich für die Zukunft nicht wirklich verpflichten und beide bleiben zu vage:
  • Die EZB hat nicht festgelegt, ab welcher Grösse sie Renditen von Anleihen gefährdeter Staaten für zu hoch hält, die sie verhindern will. Der politische Gegenwind, den die EZB nach Ankündigung ihrer Massnahmen erfahren, zeigt ausserdem auf, wie eng ihr Handlungsspielraum tatsächlich ist. Schliesslich läuft sie Gefahr, sich ein ausgeprägtes Dilemma einzuhandeln, wenn sie denn einmal Anleihen kauft. Denn wenn ein Land die strengen Vorgaben des Rettungsschirms nicht erfüllen kann, dann müsste die EZB – wie sie jetzt versichert – ihre Stützungskäufe von Staatsanleihen aussetzen. Die Erfahrung der Austerität bisher zeigt aber, dass die betroffenen Länder tatsächlich alle Mühe haben, die Bedingungen einzuhalten, weil ihnen die Wirtschaft durch die nötigen Sparmassnahmen gleich noch mehr wegbricht. Wenn dann die EZB sich dann tatsächlich auch noch zurückziehen würde, wäre die Katastrophe komplett. Die Renditen der Staatsanleihen dieser Länder würden explodieren und die Gefahr eines Kollapses der Eurozone in ihrer heutigen Form würde rasant steigen.
  • Auch das Fed unter Ben Bernanke drückt sich um eine klare Festlegung der Kriterien für eine geldpolitische Straffung. Die aussergewöhnlichen Massnahmen sollen aufrechterhalten bleiben, bis über eine Erholung hinaus. Aber bis wann genau? Bis zu welchem Rückgang der Arbeitslosigkeit oder welcher Zunahme des Wachstums, oder welchem Stand des nominellen Bruttoinlandprodukts (die Woodford-Anregung)? Ein Grund für die verbleibende Ungenauigkeit dürfte wie in Europa im politischen Gegenwind liegen, dem auch das Fed ausgesetzt ist. Zudem läuft die offizielle Amtszeit von Ben Bernanke im Jahr 2014 aus und auch sonst findet im Entscheidungsgremium Federal Open Market Committee FOMC laufend eine Rotation statt. Deshalb kann sich das aktuelle FOMC  gar nicht glaubwürdig auf die weitere Zukunft hinaus festlegen. Genau darin sieht Michael Woodford in einem nicht nur deshalb äusserst lesenswerten Interview über das Fed und seinen Freund Ben Bernanke (Bernankes Charakterisierung von Woodford an der Pressekonferenz) den Hauptgrund für die unklaren Kriterien des Fed. Woodford hält denn auch fest, dass diese Unschärfe die Wirksamkeit der Fed-Ziele beeinträchtigen dürften.
  • Unter dem Strich ist das Fed dennoch erfolgreicher im Erwartungsmanagement, wie sich an an der Entwicklung der Währungen zeigt. Der Euro hat deutlich zugelegt, der Dollar ist gesunken. Ein stärkerer Euro ist für die konjunkturkrisengeplagte Eurozone allerdings alles andere als ein Segen. Der günstigere Dollar andererseits bietet der US-Wirtschaft eine willkommene Stütze.
  • In anderen Länder könnte das Urteil allerdings anders ausfallen. Sie könnten in der Dollarschwächung wie auch schon den Auftakt zu einem «Währungskrieg» sehen. Bereits hat die japanische Zentralbank ebenfalls beschlossen, mehr Anlagen aufzukaufen um damit die Geldmenge auszuweiten – nicht zuletzt um einer Aufwertung des Yen gegenüber dem Dollar entgegenzutreten.

31 Kommentare zu «(Un)zeit für Notenbanker»

  • V. Fischer sagt:

    @Schwarz

    Gerade die realen Anlagen (Aktien, Immobilien etc.) bieten zumindest einen partiellen Inflationsschutz, deshalb ist wohl eher zu erwarten, dass infolge höherer Inflationserwartungen Kapital in die Realwirtschaft fliessen wird und nicht umgekehrt.

    • Michael Schwarz sagt:

      @V.Fischer:

      Sie haben mich vielleicht nicht richtig verstanden. Ich sprach von realer Investition, nicht von Spekulation. Immobilien und Aktien sind Spekulationskapital, es hat mit realer Investition nichts zu tun. Was ich gemeint habe, ist Unternehmensgründung, Innovation etc. die realen Wert geniert. Wenn alle den Inflationsschutz suchen, dann gibt es keine sinnvolle Investition in die Zukunft. Das ist der erste Grund, warum die Invesition nicht anspringt, der zweite Grund ist die Verschuldung der Privathalte.

      Deshalb müssen die Zentalbank auf solide und konservative Geldpolitik beruhen, somit die Investition ihre richtige Wege findet. Ohne Geduld und Ausdauer können die Zentralbank heute nichts mehr erreichen, die Daten zeigen es deutlich. Die Inflationserwartung anzuheizen, führt zum Rückzug der Investiton in Realwirtschaft. Das haben die Zentralbanker bis heute nicht begriffen. Sie haben die Aufgabe der Realwirtschaft zu unterstützen, nicht dem Finanzmarkt. Die Argumentation der Notenbanker lasse ich nicht gelten, weil der Finanzmarkt der Realwirtschaft nicht repräsentiert.

      • Linus Huber sagt:

        Die Aufgabe der Zentralbanken sollte darauf ausgerichtet sein, das Finanzsystem und den Wert einer Währung stabil zu halten. Dies wird am einfachsten bewerkstelligt, indem man den Geldmengenwachstum an das Wirtschaftswachstum koppelt und entsprechend Zinspolitik betreibt. Die Idee, dass man Rezessionen mit der Geldpresse bekaempft, führte zu diesen Verwerfungen, da man dauernd noch höhere Dosen verwenden musste. Das Vermeiden von gelegentlichen wirtschaftlichen Schwaechephasen verhindert die manchmal ein wenig schmerzhaften aber notwendigen Bereinigungen (creative destruction), welche jedoch notwendig sind um die angestrebte Nachhaltigkeit zu erreichen.

        Je länger und stärker man solch natürlichen Prozesse unterdrückt, desto schwieriger und schmerzhafter die Folgen sein werden und umso stärker verändern wir unser System von einer Marktwirtschaft zu einer Planwirtschaft mit enormen gesellschaftlichen Veränderungen in Bezug auf Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, da die finanzielle Abhängigkeit des Einzelnen von der manipulierenden Elite massiv zunehmen wird.

        • Michael Schwarz sagt:

          @ Linus Huber:

          Es ist nicht auszusetzen, wenn die Geldmenge mit dem Wachstum mitwächst. Die Frage ist es, wie das Wachstum zustanden gekommen ist. In letzten 40 Jahren haben die Zentralbank sich bemüht das Kreditvolumen zu erhöhen, um das Wachstum zu erzwingen. In der Vergangenheit hat diese Methode mehr oder wenige funktioniert auf Kosten der Verschuldung. Jetzt haben wir die Verschuldung, die durch der expansiven Geldpolitik aus vergangenen Perioden eingesammelt haben. Die Privathalte wollen die Verschuldung abbauen, deshalb springt der Konsumausgabe nicht an. Der Fed nötigt seine Position den Konsumenten für den Konsum auf Kredit aufzuzwingen. Das Ergebnis ist die gescheiterte Geldpolitik, Rückzug der Investition, steigende Staatsverschuldung etc. Wir sehen den Unterschied zwischen dem theoretischen Verständnis der Ökonomie und empirischer ökonomischen Arbeit.

          Es ist gleich was das Öffenlichkeit sagen, wird der Fed weiterhin an seiner ideologischen Überzeugung festhalten, obwohl der bereits klar ist, deren Geldpolitik keine Wirkung mehr zeigen wird. Wie gesagt, Ben Bernanke leidert an zwanghafter Vorstellung der Inflation-Wachstumsbeziehung.

      • V. Fischer sagt:

        Wenn ein Pensionär sich dazu entscheidet mit seinen Ersparnissen im Tessin ein Häuslein zu bauen erscheint mir das als eine ziemlich reale Investition. Dies werden wohl auch der Architekt, der das Gebäude plant, der Maurer der das Haus baut, sowie auch der Sanitär, der das brandneue WC einbaut bestätigen. Genauso real ist das Aktienkapital, dass ich beispielsweise einem Jungunternehmen oder einem etablierten Unternehmen bereitstelle, welches mithilfe dieses Kapitals die Wärmepumpe herstellt, die dem Pensionär die Warme Luft ins neue Häuschen bläst. Ich denke, dass durch eine höhere Inflation, die Opportunitätskosten der Geldhaltung steigt und dadurch Geld nicht mehr gehortet sondern wieder investiert wird.
        Ich bin mit ihnen einer Meinung, dass durch die hohe Verschuldung der privaten Haushalte die Nachfrage nach Konsumgütern
        fehlt. Und solange diese Nachfrage zu schwach ist werden auch die Unternehmen zurückhaltend mit ihren Investitionen sein.

        • V. Fischer sagt:

          Auch hier kann eine höhere Inflation Abhilfe schaffen indem sie die reale Schuldenlast der Haushalte reduzieren kann.
          Dabei kommt es jedoch darauf an wie die Laufzeiten der Schulden sind. Handelt es sich um kurzzeitige Verbindlichkeiten wir es schwierig die Schuldenlast zu reduzieren vor allem wenn die Inflation antizipiert wird. Mir ist durchaus bewusst, dass es sich dabei um eine unfaire Steuer handelt, die Vermögen vom Sparer zum Schuldner transferiert. In der heutigen Lage aber ist dies wohl das kleinere Übel als andere Alternativen.
          Durch eine mittelfristig höhere Inflation wären wohl auch die dringend benötigten Anpassungen der Preisniveaus innerhalb
          der Euroländer einfacher zu erreichen als durch schmerzhafte interne Abwertungen.

  • Linus Huber sagt:

    Überlegen wir einmal die groesseren Zusammenhänge in den letzten 20 Jahren. Ende der 90iger Jahre stellte sich die Asienkrise und die Angst des Y2K ein und war Grund für die Zentralbanken, die Zinsen unnatürlich tief zu halten um etwelche Probleme abzufedern. Die Folge dieser Geldpolitik produzierte die Blase am Nasdaq oder Neuen Markt, welche zum Markteinbruch in 2002 führte.

    Dieses Problem wurde in der Folge ebenfalls bekämpft mit tiefen Zinsen und mit der sogar genannten Idee, einen Immobilienboom zu kreieren um aus der Krise zu finden. 2008 platzte die Immobilienblase und produzierte einen enormen Schaden weltweit.

    Seither wird unverändert das gleiche Modell angewendet, womit neue Blasen entstehen (z.B. Staatsueberschuldungen). Die Folgen dürften sehr negativ sein, wenn diese neuen enormen Blasen platzen.

    Ich glaube es war Einstein der Idiotie oder Wahnsinn mit der Idee den gleichen Versuch immer wieder durchzuführen in der Erwartung eines anderen Resultates erklärte. Die Meister der Manipulation existieren in ihrer eigenen Welt und erkennen nicht einmal solch offensichtliche Aspekte. Sie kennen keine Grenzen in ihrer Absicht ihre bewiesenermassen falschen Theorien auf Teufel komm raus zu testen am lebenden Subjekt (uns). Ich verspüre die groesste Abscheu für diese selbsternannten Diktatoren welche glauben, dass wir wie Versuchsratten hin- und her gehetzt werden können und auch noch dankbar sein sollen für den damit verbundenen Dienst an der ökonomischen „Wissenschaft“.

    Da wir es sein werden, welche die Lasten dieser geldpolitischen Eingriffe zu tragen haben, bin ich der Meinung, dass die Geldpolitik demokratisiert werden sollte. Ob und in welcher Form (Basisgeld oder Kreditvolumen) wir unsere Währung zerstören und wer davon profitieren soll, sollte demokratischer Entscheide unterliegen, ansonsten diese Wahnsinnigen uns immer weiter in die Schei… reiten.

    • Wo kann ich unterschreiben?

    • Sommerer’s Bullshit Blaster (SoBB)

      Behauptung: „Der Geldschöpfungsmultiplikator ist zusammengeschrumpft“
      Fakt: Der Geldschöpfungsmultiplikator ist eine Illusion. Es ist empirisch belegt, dass die Geldmengenausweitung der Banken derjenigen der Zentralbank um ein paar Wochen vorauseilt. Kasualität geht nicht rückwärts in der Zeit. “In the real world, banks extend credit, creating deposits in the process, and look for reserves later”.

      Behauptung: „Fiskalpolitik (staatliche Investitionen, tiefere Steuern) die mit Abstand wirksamste Lösung“
      Widersprüche im Text: „[Z]usätzlich verfügbares Geld [fliesst] nicht in den Konsum oder in Investitionen“. „[B]ei Leitzinsen von Null und einer gedrückten Wirtschaftslage [haben] Unternehmen und Private wenig Grund, Geld auszugeben“.
      Wie, bitte, sollen da tiefere Steuern „die mit Abstand wirksamste Lösung“ sein?

      Behauptung: „Gemessen an der Reaktion der Märkte scheint Draghi bisher Erfolg zu haben“
      Fakt: Es ist empirisch belegt, dass in Aktienmärkten rund 90% der Volatiliät endogen („aus dem inneren stammend“) sind. Preise steigen, weil Preise steigen. Ausserdem wird ein Grossteil der Transaktionen heute von Robotern ausgelöst. Ein Zufallsgenerator erzeugt genau soviel Information, wie der Aktienmarkt. Die Reaktion „der Märkte“ ist daher vollkommen irrelevant.

      Das wärs für den Moment.

      sobb end.

  • Linus Huber sagt:

    Das ganze Theater des Geld „drucken“ beruht auf der fragwürdigen Theorie, dass damit ein positives Konsumverhalten erwirkt wird (aufgrund des wealth effect). Ebenfalls werden finanzpolitische Massnahmen als notwendiges Mittel in Betracht gezogen, um die Konsumfreudigkeit zu fördern. Die Idee, dass wir uns auf einem nicht nachhaltigen Kurs befinden, wird ignoriert und durch auf Wunschdenken basierenden Theorien ersetzt.

    Das Wort „Schulden“ beinhaltet aus guten Gründen eine negative Bewertung. Wer Schuld auf sich geladen hat muss um Verzeihung bitten und/oder seine Schuld abtragen. Man muss nicht jene retten, welche sich schuldig gemacht hat, sondern die Unschuldigen. Die Geldpresse versucht jedoch genau das Gegenteil, indem es die Unschuldigen bestraft um die Schuldigen zu retten.

    In Bezug auf Nachhaltigkeit ist die demographische Entwicklung ein immer stärkerer Faktor, welcher die meisten Regierungshaushalte in den kommenden Jahren massiv belasten wird. Ich kenne die Regeln von z.B. der AHV nicht als sie eingeführt wurde. Es ist jedoch zweifellos sicher, dass zu jener Zeit die Leute vielleicht eine Lebenserwartung von vielleicht 70 Jahren besassen, welche heute bei 80 Jahren liegt. Die ursprüngliche Idee bestand darin, dass jene, welche 65 Jahre überlebten, noch ein paar Jahre unterstützt werden, da sie meist eh schon schwach und nicht mehr vollumfänglich einsatzfähig waren. Aufgrund der heute viel höheren Lebenserwartung wird das Ausmass der älteren Generation im Verhältnis zur produktiven Bevölkerung dauernd steigen, was eine nicht nachhaltige Entwicklung darstellt. Man hätte das AHV-Alter an die Lebenserwartung koppeln muessen (z.B. durchschnittliche Lebenserwartung minus z.B. 10% in Jahren) damit man eine nachhaltige Situation produziert hätte. Es zeigt sich in vielen andern Bereichen, in welchen Ökonomen ihre Modelle und Analysen anwandten, wie der Aspekt der Nachhaltigkeit sträflich vernachlässigt wurde. Dies auch in den Theorien der Notenbanker, leider.

    • ast sagt:

      Die demografische Entwicklung wäre infolge höherer Produktivität und Rationalisierung kein Problem. Ein arbeitender Mensch produziert Heute (ich rechne das mal für die Landwirtschaft in Form von Maiskolben um, nur um aufzuzeigen worum es geht) 3 mal mehr als 1960. In der Automobilindustrie sind heute nicht einmal mehr 1/3 der Arbetskräfte nötig um ein Automobil herzustellen, dass zudem sogar mit noch mehr Ausstattung kommt. Aus meiner Sicht kommt das Problem daher, dass die Löhne nicht im gleichen Mass wie die Produktivität gestiegen ist. Und dies wiederum kommt daher weil wir ohne Regulierung Freihandel mit Ländern betreiben die über wenig Sozialleistungen verfügen. Das wiederum haben uns die Eliten eingebrockt, die vom Import/Export besonders viel verdienen. Und dies wiederum gelingt diesen Eliten weil sie relativ leicht bei slchem Handel vor Steuern flüchten können.

      • Linus Huber sagt:

        @ ast

        Ich verstehe Ihre Argumentation gut. Trotzdem denke ich, dass Sie den Wagen vor das Pferd spannen. Die Produktivitätssteigerungen hätten zu fallenden Preisen führen sollen, was jedoch durch die Zentralbanken verhindert wurden, da sie sich in ihrer Zinspolitik an der Inflationsrate der Konsumentenpreise orientierten und den explosionsartigen Anstieg der Kreditvolumina vernachlässigten. Sinkende Preise aufgrund von Produktivitätssteigerungen sind positiv und sollten nicht ein Signal für tiefe Zinsen gesehen werden (wie wir dies heute gut im Bereiche der Computer-Branche beobachten können). Das Spiel zwischen Investitionen (Sparen) und Konsum wird über den Zins geregelt, welcher jedoch wie noch nie in der Geschichte zulasten der gemeinen Bevölkerung und zugunsten der Finanzindustrie massiven Manipulationen unterworfen wird.

        Langfristig betrachtet dauert ein Zinszyklus normalerweise im Durchschnitt etwa 26 Jahre (Top zu Top). Wir sind schon seit über 30 Jahren am reduzieren der Zinsen, wodurch wir uns diese Instabilität geschaffen haben. Je länger wir warten und das Zinsniveau manipulativ tief halten, desto groesser sind die anfallenden Folgekosten aus den dadurch erfolgten Fehlinvestitionen (siehe z.B. die Immobilien in Spanien).

        Wenn die Zinsen sagen wir 1995 den Tiefststand erlebt hätten und danach angehoben worden wären um den Kreditmengenzuwachs in etwa dem Wirtschaftswachstum anzugleichen, wären alle diese Blasen gar nie entstanden, sondern das System hätte viele marginale Investitionen als unrentable qualifiziert.

        Wenn Sie sich mit der Angelegenheit ein wenig tiefer verfassen, erkennen Sie verhaeltnismaessig schnell, wie das Ignorieren der Kreditmenge in der gängigen Wirtschaftslehre mitunter ein wichtiger Grund für die heutige Krise darstellt. Das Delta zwischen Wirtschaftswachstum und Kreditmengenausweitung produziert zusätzlichen aber nicht nachhaltigen Konsum.

  • ast sagt:

    „Nur vom Staat kann in dieser Situation potenziell die Nachfrage kommen, die bei den Privaten weggebrochen ist.“

    Thja, während Jahrzehnten folgte eine Privatisierungswelle der Nächsten. Sämtliche Warnungen vor zuviel Privatwirtschaft wurde in den Wind geblasen. Doch selbst die letzten Reste Staatlicher Betriebe laufen Heute wie die der Privatwirtschaft. Der grosse antizyklische Befreiungsschlag durch den Staat kommt nicht mehr. Und das Schönste für die Eliten in der aktuellen Phase ist -fast sämtliches QE3 wandert in ihre Taschen. Aus diesem Grund hat die Politik keinerlei Interesse an einer Lösung für Alle, der Zitronensozialismus für Banken hat genug Lobby für ein weiteres QE4. Und noch toller als das für die Eliten ist, die jahrelange Gehirnwäsche unter Agenda 2010 und dergleichen lässt sich heute am Erfolg wieder feiern, die Menschen sind heutzutage so Sozialdarwnistisch wie seit über 80 Jahren nicht mehr.

    • H. Trickler sagt:

      Die Privatisierung hat diesbezüglich keine grossen Unterschiede gemacht.
      Das grosse Problem ist die Verlagerung der Arbeitsstellen zu Niedrigstlöhnen im fernen Osten.
      Darum kann auch die Geldschwemme (von QE usw.) nichts ankurbeln, ausser dass irgendwann die Inflation ausbricht.

      • ast sagt:

        Hören wir doch mal rein -hier die Auswikrung der Abeit der so genannten Troika in Griechenland -zu hören ist zum Beispiel dies: „Griechenlands Privatisierer erwartet „El Dorado“ für Investoren.“

        Ich kann darüber nur lachen, das einzige El Dorado das ich sehe ist die Aufrechterhaltung der gegenwärtigen „Finanzkrise“ die aber für die meisten der reichen Eliten zum Goldbagger wurde. Zu hören auf Forbes heute …die reichsten 400 US-Amerikaner haben letztes Jahr wieder besonders viel dazu garniert -sie haben nun zusammen 1,6 Billionen US$ -aber nur offiziell vor Steuern -inofiziell dürfte es das doppelte sein.

  • Martin Holzherr sagt:

    Die Notenbanker glauben handeln zu müssen, weil die Politik nicht handelt.
    Die Situation ist vergleichbar mit einem Flugzeug ohne Piloten. Nur der Chefingenieur (Notenbanker) ist noch an Bord. Er ist aber kein Pilot und kann nur an den ihm bekannten Stellschrauben Einfluss auf den Flug nehmen.

    • H.Trickler sagt:

      Wie bittesehr sollte die Politik denn handeln? Noch höhere Staatsverschuldung bringt die Katastrophe nur noch näher!

  • Michael Schwarz sagt:

    Zu erhoffen ist sicherlich nicht die Aufgabe eines Zentralbankers, wenn wir dessen Gehälte zu den was sie Erreicht haben, sind Sie definitiv über bezahlt. Sie wurden dafür bezahlt, um zu wissen, nicht zu erhoffen. Der Unterschied zwischen einem Notenbanker und WiWi-Dozent an den Unis sieht man hier deutlich.

    Eine schwache Währung der Wirtschaft stützen wird, ist ein Mythos der klasssichen Aussenhandelstheorie, die der Vereinigten Staaten nicht zutreffen wird, weil die USA von der Kaufkraft des Dollars so abhängig, dass ein schwacher Dollar, das gesamte Wirtschaftsystem zu stützen bringen könnte. Die immer wiederkehrende Krise korreliert direkt mit der Geldpolitik der Fed um gezielt den Dollar abzuschwächen, was am Ende zum Systemkollaps geführt hat und die Staatsverschuldungen explodiert sind. Es ist keine Überraschung, dass der Kollaps der Währung mit Kollaps eines gesamten Wirtschaftssystem hergeht. Das sehen wir viele gute Beispiele in vielen Entwicklungsländern.

    • Michael Schwarz sagt:

      Die Währung eines Länders ist deren Seele der wirtschaftlichen Stabilität. Wer an eigner Währung herum schraubt, schraubt an eigner wirtschaftlichen Stabitltät herum. Das haben die Fed-Notenbanker nie begriffen, bzw. wollen sie auch nicht begreifen.

      Es wird Zeiten kommen, dass die Chinese unter den schwachen YuanMinbi leiden werden und die Wirtschaftstabilität Chinas zum Grund richtet.

      • Michael Schwarz sagt:

        Es gibt viele Gründe, die zum Systemkollaps führt, und die Abwertung eigner Währung ist einer davon. Die US-Ökonomen müssen sich langsam aufwachen, die Daten genausten analysieren. Die Wirtschaftsdaten zeigen ein klares Bild, nämlich sie bestätigen nicht die ökonomsiche These, die in Lernbüchern propagiert werden.

        Was Ben Bernake macht, kann man als Skandal unter Ökonmen beziechnen. Er leidert an Zwangvorstellung der Inflation, deshalb benötigt er psychologische Hilfe.

        • Michael Schwarz sagt:

          Warum die Inflation nicht den richtigen Einsatz für Wachstum ist, bzw. Inflationserwartung anzuheizen keine Lösungsansatz für deflationären Tendenz.

          Die Arbeitsplätze entsteht durch die Investition in realer Wirtschaft. Aber wenn die Inflation angeheizt wird, wird die Investiton in Inflationschutz einfliessen, was absolut kontraproduktiv ist, weil die Investition von Investition aus realer Wirtschaft umgeleitet wird, in Anlagen, die Inflationsschutz verspricht, deshalb einfliesst das Kapital nicht in der Realwirtschaft. Das ist der Hauptgrund warum die Inflationserwartung anzuheizen keinen Lösungsansatz ist. Die Mechanismen haben den Notenbänkern nicht annähend verstanden. Sie haben genau das getan, was eigentlich nicht tun darf. Die ökonomsiche Daten zeigen ein deutliches Bild. Ich frage mich, ob die Ben Bernanke die Daten überhaupt analysiert hat, bevor er die geldpolitiksche Entscheidung trifft, oder macht er mit Gefühl.

  • H.Trickler sagt:

    > „Angesichts der wirtschaftlichen Umstände sind die Gefahren vernachlässigbar, aber auch ihre Wirkung ist bescheiden.“

    Dass die Wirkung bescheiden sei, stimmt bezüglich der Ankurbelung der Wirtschaft. Draghi will aber die Zinsbelastung von Staatsanleihen tief halten und das funktioniert tatsächlich so lange bis es zur finalen Krise kommt.

    Die Gefahren sind eben nur anfänglich gering, aber es ist voraussehbar dass die zu hoch verschuldeten Euro Länder die gekaufte Zeit nicht effektiv nutzen werden und der Scherbenhaufen dementsprechend viel grösser sein wird!

    • Thomas sagt:

      „und der Scherbenhaufen dementsprechend viel grösser sein wird!“ … und damit haben die Draghis und andere Goldmänner dann genau die Krise, die sie schon lange wollen, um endlich mit den Demokratien der Nationalstaaten aufzuräumen und die Neue Weltordnung zu etablieren: Eine globale Regierung, nicht dem tumben Wahlvieh verpflichtet, sondern gesteuert von den Besten und Gescheitesten, den Draghis, Merkels, Bernankes und anderen Bilderbergern.

      Dann kann die Weltregierung endlich ungeniert regieren, ohne ständig auf irgendwelche Nationalstaaten und ähnliches historisches Gelump Rücksicht nehmen zu müssen.

      In den sog. freien Staaten, wie zum Beispiel der Schweiz, sorgt man dafür, dass man willfährige Handlangerinnen am Ruder hat, die für ein paar Almosen und den Duft der Macht ihr eigenes Volk verraten, und den US-Kriminellen und ihren EU-Handlangern zudienen. Der Staat wird geheim, der Bürger gläsern – so war das bei den Nazis auch schon, so ist es heute in Nordkorea, so ist es in den USA, so wird es bald auch in der EU sein.

      • H.Trickler sagt:

        Ich glaube nicht an solche Verschwörungstheorien sondern eine zunehmendes Vordrängen der Dummen an die Schalthebel der Macht. Das macht es leider auch nicht besser …

        • Thomas ernst sagt:

          Ich halte es für höchst gefährlich, Leute wie Draghi oder Merkel als dumm einzuschätzen. Die wissen genau, was sie tun, und tun das mit Absicht.

          • H. Trickler sagt:

            Sie haben Recht mit Draghi und Merkel. Ich dachte an die Parlamente welche deren Handlungen jeweils abnicken.

          • Thomas sagt:

            Die demokratisch gewählten Parlamente haben doch schon lange keinen echten Einfluss mehr. Die Parteibonzen, bestimmen wer auf die Wahlliste kommt, und wer nicht spurt, wird eliminiert.

            Das soll Demokratie sein?

  • Karin Gut sagt:

    Zitat aus dem Artikel: „Anders als in der Lehrbuchrealität kommt das Geld der Zentralbank gar nicht in der Wirtschaft an und wirkt sich kaum auf die konjunkturelle Lage aus.“
    Klar kommt das Geld nicht in der Wirtschaft an, das ist aber auch nicht so geplant. Durch die Anleihenkäufe werden die Schulden vergemeinschaftet bzw. den bisherigen Gläubigern (Banken, Fonds etc.) abgenommen. Die wirtschaftliche Funktion ist also: Es soll verhindert werden, dass der Wirtschaft Geld entzogen wird durch die Kreditausfälle bei Schuldenschnitten oder gar Staatsbankrott.

    Effekt ist dann natürlich wie Linus Huber oben schon erläutert hat, dass die Gesamtbevölkerung den Anleihenbesitzern ihre Gewinne sichert und dafür bezahlt. Insofern halte ich die aufgegleiste Rettung ganz klar für verfehlt, auch wenn ich nachvollziehen kann was die Notenbanken planen.

  • Linus Huber sagt:

    Diese korrupte Geldpolitik wirkt sehr negativ auf die Einkommensverteilung und ist im Endeffekt nichts anderes als eine non-stop Bankenrettung zulasten von 99% der Bevölkerung. In meinen Augen gehören diese Scharlatane hinter Gitter.

    • H.Trickler sagt:

      Leider werden weder Politiker noch Banker die Zeche bezahlen, und hinter Gitter kommen sie dafür nicht weil dies durch die Gesetzeslage verhindert wird.

      Man muss sich schon fragen wie lange dies noch weitergeht, aber mit kritischen Kommentaren in Blogs bewirkt man leider auch fast nichts.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.