Mehr Macht für die Nationalbank?

    Mächtiges Symbol: Der IFC-2-Turm ist der Sitz der Zentralbank von Hongkong. (Foto: Reuters)

Mächtiges Symbol: Der IFC-2-Turm ist der Sitz der Zentralbank von Hongkong. (Foto: Reuters)

Soll die Schweizerische Nationalbank (SNB) mehr Kompetenzen bei der Überwachung des Bankensektors erhalten? Die Frage ist umstritten, nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wissenschaft.

Zwei theoretische Argumente, die gegen eine Ausweitung des Mandats sprechen, hört man besonders oft:

  1. Die Nationalbank darf keine «Industriepolitik» betreiben, weil sie dadurch in politische Debatten verwickelt wird. Sie gefährdet ihre institutionelle Unabhängigkeit.
  2. Die Nationalbank ist überfordert, wenn sie zwei Ziele erreichen muss, Preisstabilität und Finanzmarktstabilität. Dieses Argument beruht auf der sogenannten Tinbergen-Regel, wonach ein wirtschaftspolitisches Instrument nur einem Ziel dienen kann. Der Niederländer Jan Tinbergen erhielt 1969 den ersten Nobelpreis für Ökonomie, zusammen mit dem Norweger Ragnar Frisch. Frisch und Tinbergen gehörten zu den Pionieren der Ökonometrie.

Die beiden Argumente sind gut fundiert und überzeugend. In der Praxis aber sind einige Zentralbanken schon längst einen anderen Weg gegangen. Besonders interessant für die Schweizer Diskussion ist das Modell der Hong Kong Monetary Authority (HKMA). Sie hat genau mit denselben Problemen zu kämpfen wie die SNB: Rückgang des Exports und Abschwächung des Wachstums, Zustrom von ausländischem Kapital und Beschleunigung des einheimischen Immobilienbooms. Seit dem Beginn der Tiefzinsperiode vor drei Jahren sind die Häuserpreise in Hongkong um 90 Prozent gestiegen.

Die Abschwächung des Wachstums und der Zustrom von ausländischem Kapital sprechen für Zinssenkungen, die Beschleunigung des Immobilienbooms für Zinserhöhungen. Bei diesem Zielkonflikt entscheidet sich die HKMA klar für die Stützung der Konjunktur, indem sie von Zinserhöhungen absieht. Das fällt ihr umso leichter, als sie über weit reichende Instrumente verfügt, um den Immobilienboom zu bremsen: Begrenzung der Hypothekarkredite und Senkung des Verhältnisses des Kreditbetrags zum Marktwert einer Immobilie (loan-to-value ratio) bzw. die Erhöhung des Anteils der Eigenmittel.

Diese Instrumente hat die HKMA in den letzten Jahren bereits mehrmals benutzt. Der Widerstand der Immobilienbranche, die in Hongkong über grossen politischen Einfluss verfügt, ist enorm. Die HKMA hat aber bereits weitere Massnahmen in Aussicht gestellt.

Dass die HKMA aber über diese Instrumente verfügt, ist kein Thema mehr. Der Chef der HKMA sagte unlängst in einem Interview:

As a central banker, one can not only look at what is happening now but also take a longer-term view. If we regulate the banks only when a financial crisis arrives, that is too late. We have to identify potential risks and introduce proper regulation years ahead to stop them taking too-high a risk, so as to prevent a disaster.

Hongkong ist auch alles andere als ein sozialistischer Staat. Beim Economic Freedom Index der Heritage Foundation figuriert der Stadtstaat regelmässig an erster Stelle.

Die Diskussion über die Kompetenzen der SNB ist also erst richtig eröffnet. Theoretische Argumente mögen dagegen sprechen, aber am Schluss sollten die Erfahrungen anderer Zentralbanken genauso stark gewichtet werden. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob die HKMA ihren Zielkonflikt in den kommenden Monaten entschärfen kann.

Keine Kommentare zu «Mehr Macht für die Nationalbank?»

  • Thomas Ernst sagt:

    …übersetzen nicht, aber eine Quellenangabe zum Original wäre angebracht.

  • Herbert Müller sagt:

    In Hong Kong ist der Immobilienmarkt ein wenig anders. Hier kontrollieren 3 Leute 90% den gesamten Markt. Dementsprechend natürlich auch Politiker und praktisch den gesamten Retail Markt

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Zentralbank ist bereits heute sehr mächtig, wenn wir am Fed denken. Es gibt keine, die dem Fed kontrolliert – die absolute Unabhängigkeit der Zentralbank verbergt auch Probleme. Es ist eine schlechte Idee, dass die Zentralbank in heutiger Form noch mehr Macht zu zuschieben. Die Frage ist es, wer der geldpolitischen Entscheidung der Zentralbank kontrolliert und überwacht, eigentlich niemand.

    In heutiger Form wie die Zentralbank organisiert sind, ist nicht nur ineffizient, es fehlt auch die Überwachung. Es kann nicht sein, dass die Geldpolitik von weniger Leute getroffen wird, die nach deren Meinung gut für die Wirtschaft sei. Die immer wiederkehrte Krise und konjunkturelle Ausschläge beweisen es, dass die geldpolitische Entscheidung aller Bevölkerungsschichte treffen muss. Die Macht der monetaristischen Geldpolitik muss endlich gebrochen werden, somit wird die Aufblähung der BIP auf Kosten der Verschuldung des Staats und Privathalten eine Ende finden. Auf Pump finanziertes Wachstum ist ein geborgtes Wachstum, ohne Substanz, dies führt zur schlechten Allokation der Ressource und die Vernichtung des Kapitals.

    Das Fazit: im Gegenteil, die Zentralbank muss an kurzem Leine halten. Die Unabhängigkeit der Zentralbank wird Missverstanden, nämlich sie betrifft die Politik – eine absolute unabhängige Zentralbank gibt es nicht.

    • Thomas Ernst sagt:

      …sind Sie eigentlich fremdsprachig aufgewachsen, oder ist Ihre grauenhafte Orthographie bloss Nachlässigkeit?

      • Anh Toan sagt:

        @Thomas ernst: Niemand wächst fremdsprachig auf! Orthographiefehler kann ich zwei finden.

        @Michael Schwarz: Solange Sie Substanz liefern, verstehe ich Ihre Grammatik

        Zum Inhalt: Die Frage bleibt, wer die Zentralbank an der kurzen Leine hält, das Volk ist als Souverän auch Teil der „Politik“, in der Schweiz noch mehr als anderswo.

        Darum muss sich meines Erachtens die „kurze Leine“ darin ausdrücken, möglichst wenig Aufgaben, mit möglichst einem Ziel (Zwei alternative Ziele vervielfachen die rechtfertigbaren Handelsmöglichkeiten) beschränken. Allenfalls können für Notsituationen zusätzliche Aufgaben der Notenbank zugewiesen werden (Wirtschaftsstimulierung ab einer Arbeitslosenzahl von, BIP Rückgang von oder so, wobei Regierung oder Parlament die Notsituation bestimmen, die NB dann nicht handeln muss, sondern nur darf; Gleich kann man die Notsituation regeln, wenn die Notenbank als „lender of last resort“ handeln sollte.)

        Meines Erachtens, und damit doch letztendlich alle Modelle der Volkswirte in Frage stellend, ist für eine Volkswirtschaft viel viel wichtiger, dass die Geldpolitik berechenbar ist, als dass sie der Wirtschaftskraft des Landes angepasst ist. Dank dem starken Euro (Achtung: Behauptung) sind in Spanien und Norditalien auch ohne laufende Abwertung weltmarktfähige Unternehmen entstanden (Fiat kauft Chrysler, nicht umgekehrt, Inditex, Repsol z.B. erscheinen mir erfolgreich zu sein). Auch die neuen Bundesländer haben zumindest zum grossen Teil trotz DM (dank Transferleistungen) an den Landesdurchschnitt angeschlossen. Meines Erachtens hat vor allem die Politik der BoE den Immobilienboom in Spanien getrieben, die nicht so rechen Engländer nahmen Hypos auf auf ihre Häuschen in England auf und kauften Häuser in Spanien (Short GBP, long Immob Spanien = EUR), während die reichen Engländer grössere Hypos auf ihre Häuser aufnahmen um Immobilien in der Schweiz zu kaufen (Genfersee, Verbier). Nur eine völlig bescheuerte Geldpolitik (FED seit rund 20 Jahren, BoE eher noch länger) ruiniert die Volkswirtschaft.

        Ich glaube nicht, dass mehr Einbezug des Volkes die Berechenbarkeit der Geldpolitik erhöht.

        • Michael Schwarz sagt:

          Die Ökonomen der Zentralbank bemmühen sich das ökonomische Gleichgewicht wieder herzustellen, in dem sie den Zins senken, Geldmenge auszudrehen. Das alles dient um die Investiton zu erzwingen und die Arbeitslosigkeit zu reduzierren. Diese ökonomische These funktioniert nur wenn das Kapital nicht mobil wäre.

          Die Notenbanker setzen immer noch auf die veraltete Theorie, die auf immoblität des Kapitals vorsieht. Diesen Effekt können wir in den USA hervorrangend beobachten, wie die expansive Geldpolitik in die Luft auflöst, was üblich bleibt, ist Kaufkraftverlust, Verschuldung und Elend. Ich werfe der Zentralbank nicht vor, dass sie für Krise direkt verantwortlich wäre, aber sie erhöht die Wahrscheinlichkeit der Krise durch ihre expansive Geldpolitik.

          Es ist ineffizient wenn eine Zentralbank widerspruchliche Zielaufgabe erhält, wie der Fed mit seinem doppelten Mandatsystem. Ich habe mich oft gefragt, wenn ich in der Position Bernankes wäre, was würde ich tun mit diesem Tradeoff. Ich werde genau so entscheiden, wie Ben Bernanke zur Gunst des kurzfristigen Abbau der Arbeitslosigkeit – man sitzt auf positive Effekte der niedrigen Arbeitslosigkeit. Das hat aber mit Wirtschaftswissenschaft nichts zu tun, das ist eine Speklulation mit Volksvermögen und der Zukunf eines Landes.

          Ich bin der Meinung, dass die heutigen Aufgabe, die an Zentralbanken zugeteilt werden, den Zentralbanken zum Teil überfordern. Deshalb benötigen die Zentralbank keine weitere Aufgabe, bevor sie die vorhandenen Aufgabe perfekt beherrschen.

  • M.Kapoor sagt:

    Nein und nochmal nein. Mit jetzige President von SNB man soll SNB besser überwachen.

    • Thomas Ernst sagt:

      @ Kapoor

      …das hier ist ein Blog, keine Meinungsumfrage!

      Gibt es von Ihnen wenigstens einen Hauch von einem Anschein von einer Begründung für Ihre Meinung?? Eventuell etwas, das wir nachvollziehen können?

  • Thomas Ernst sagt:

    @Hans-Ulrich

    „Und da hält die Elite schön brav zusammen.“

    Das scheint mir ein Trugschluss. Wie eben in einem Artikel im New Scientist zusammengefasst dargelegt wurde, ist der Mechanismus etwas differenzierter:

    Phase 1: Es gibt genügend Wachstumsmöglichkeiten (es hat Land zur Besiedelung oder neue Märkte zum Erschliessen). Arbeiter/Bauern sind nötig und wichtig. Das Einkommen und Vermögen ist breit verteilt. Starker Mittelstand, wenige Elite, geringe Unterschiede in Einkommen/Vermögen zwischen MIttelstand und Elite.

    Phase 2: Das Wachstum kommt zum Ende (alles Land ist besiedelt, alle Märkte erschlossen). Durch den Produktivitätsfortschritt werden immer mehr Arbeiter überflüssig. Die Elite (1%er) beginnen, sich auf Kosten der übrigen zu bereichern. Der Mittelstand dünnt aus.

    Phase 3: Es gibt eine grosse Kluft zwischen der Elite und der Unterschicht. Mittelstand ist praktisch verschwunden. Die 1% bereichern sich immer noch weiter auf Kosten der Unterschicht. Es Kommt zu Aufständen, Bürgerkrieg, Protesten, die die 1% mithilfe von Polizie/Militär unterdrücken.

    Phase 4: Die Proteste und der sinkende Wohlstand reduzieren die Erträge für die Eliten. Es kommt zu Spaltungen in der Elite, weil sich auch dort die Elite-Elite versucht auf Kosten der übrigen Elite oben/reich zu halten. Das löst Diadochenkämpfe aus. Die Eliten ruinieren sich, das System bricht auseinander. Auch die Eliten verarmen.

    Phase 5: Wenn eine neue Technologie oder die Entdeckung eines neuen Kontinents neue Türen öffnen, beginnt wieder Phase 1, sonst geht dieses Imperium unter.

    Die Diagnose lautet, dass der Westen, insbesondere die USA in Phase 3 angekommen sind. Bis 2020 ist die Wahrscheinlichkeit von Protesten/Bürgerkrieg bei rund 70%, die höchste Wahrscheinlichkeit für ein einzelnes Jahr, dass es zu massiven Protesten / Krieg Polizei gegen Bürger kommt, ist im Jahr 2013.

    Da darf man sich nicht wundern, dass die kriminelle US-Regierung Konzentrationslager für 12 Mio insassen errichtet und Millionen von Hohlspitzgeschossen für die Nationalgarde gekauft hat.

    • Linus Huber sagt:

      @ Thomas Ernst

      Ich schätze Ihren Beitrag und bin ebenfalls gleicher Meinung. Hans-Ulrich hat die Gefuehlsverfassung, welche sich unter Phase 3 spiegelt, wiedergegeben.

      Ich bin auch der Ansicht, dass das Konsumverhalten sich bald negativ entwickeln wird, womit wir uns schrittweise in die Phase 4 bewegen.

  • Hans-Ulrich Graber sagt:

    Und wer kontrolliert die Kontrolleure? Die SNB ist genau so dem politischen und wirtschaftlichen Lobbying ausgesetzt wie andere vermeintlich unabhängige Institutionen auch (die angebliche Unabhängigkeit des Bundesgerichts ist zum Beispiel eine völlige Farce, wie man anhand vieler Entscheide in den letzten Jahren sehen konnte). Nun wird sogar eine Verfassungsgerichtsbarkeit für die Schweiz gefordert, also eine weitere Institution, die dann von ganz wenigen Leuten kontrolliert werden kann.

    Weil in den westlichen Ökonomien nichts mehr wirklich wesentlich wachsen kann, geht es nur noch um Verteilungskämpfe um das bereits Vorhandene. Und da hält die Elite schön brav zusammen. Die Elite kontrolliert unsere Institutionen und teilt letztlich ähnliche Interessen, egal ob Elite-Bankster, Elite-Richter, Elite-Professor, Elite-Politiker, Elite-Chirurg, Elite-Anwalt: Es geht um die Wahrung und Vermehrung der eigenen Macht und Pfründe. Zum Leid und zu Ungunsten der gewöhnlichen Leute, die in den Institutionen untervertreten sind, weil halt Handwerker oder Putzfrauen nun mal keine Richter sein können.

    Eine sehr verlogene Geschichte und Diskussion, das Ganze.

    Was wir brauchen, ist eine Stärkung der Basisdemokratie, keine weiteren Institutionen oder weitere Machtkonzentration bei diesen. Die Basisdemokratie ist letztlich das einzig Faire in einem Staat. Weil jeder genau eine Stimme hat, unabhängig von Vermögen, Job, Macht, Ansichten, Religion.

  • J.C.Meijer sagt:

    Ich dachte das Bild war heutzutage am Z“urich oder Genfersee.Die Schweizer sagten die Ch ist das meist „uberv“olkerte Land der Welt…..Vielleicht schon ab 3000.

  • Anh Toan sagt:

    Fordert man möglichst viel Unabhängigkeit, und damit entsprechend wenig Verantwortlichkeit für Notenbanken, sind die Aufgaben (Ziel = Pflicht = Recht = Macht) auf das Minimum zu beschränken, Kann eine andere, besser demokratisch legitimierte, besser kontrollierte Instanz diese Aufgabe auch erledigen, darf diese nicht an die Notenbank delegiert werden.

    • Anh Toan sagt:

      @Achim Hase hat es weiter oben schon geschrieben: Ist eine demokratisch legitimierte Behörde in der Lage, die Bildung einer Blase zu verhindern („verdienen doch alle gut damit“)?

      Kann daraus, dass es die Politik bisher nicht geschafft hat, derartige Blasen zu stoppen, geschlossen werden, dass man gerade darum diese Aufgabe den Notenbanken übertragen sollte?

      • Oliver sagt:

        Die Blase wurde nicht als solche erkannt. Bis zuletzt hiess es: ‚the state of macro is good‘ (Olivier Blanchard, 2008)

        Abstract seines Papers:

        For a long while after the explosion of macroeconomics in the 1970s, the field looked like a battlefield. Over time however, largely because facts do not go away, a largely shared vision both of fluctuations and of methodology has emerged. Not everything is fine. Like all revolutions, this one has come with the destruction of some knowledge, and suffers from extremism and herding. None of this deadly however. The state of macro is good. The first section sets the stage with a brief review of the past. The second argues that there has been broad convergence in vision, and the third reviews the specifics. The fourth focuses on convergence in methodology. The last looks at current challenges.

        http://ideas.repec.org/p/nbr/nberwo/14259.html

        • Anh Toan sagt:

          @Oliver: Was Politiker (dazu zähle ich in diesem Sinne auch IMF oder Notenbanken) öffentlich äussern und was sie denken ist doch nicht identisch. Ich denke Du unterschätzt Leute wie Blanchard oder Greenspan/Bernanke gewaltig, deren Äusserungen sind nicht bestimmt, ihre Meinung zu verbreiten, sondern etwas zu bewirken. (z.B. Beruhigung, Vertrauen generieren, Kompetenz suggerieren.) Wichtig ist nicht, was diese Leute sagen, sondern warum sie es sagen.

          Du weisst viel mehr von Volkswirtschaft als ich, ich bin jedoch überzeugt, dass Blanchard oder Greenspan viel mehr wissen als Du. Höchstwahrscheinlich sind deren wissenschaftlichen Kenntnisse viel tiefer als Deine, ganz bestimmt sind deren Tatsachen Kenntnisse viel tiefer als Deine.

          • Oliver sagt:

            Erstens, diese Meinung stammt nicht von mir, sondern meine simnplisitsche Version einer etablierten Kritik, die diverse heterodoxe Strömungen schon seit Jahrzehnten an den vorherrschenden Schulen der Makroökonomie anbringen. Ein gutes Paper hierzu ist dieses, welche tiefliegende Axiome hinter diversen Strömungen der Ökonomie ausfindig zu machen versucht:

            http://www.paecon.net/PAEReview/issue38/ArnspergerVaroufakis38.htm

            Besonders das Dritte Axiom scheint mir allgegenwärtig zu sein. Selbst die meiner Ansicht nach im Kern (prä?)postmoderne österreichische Schule bedient sich, wahrscheinlich wegen ihres ideologischen Hangs zum Antietatismus, trotz des für mich eklatanten inneren Widerspruchs, immer wieder dieses eleganten Zirkelschlusses.

            …Determinacy required something more: it required that agents’ instrumental behaviour is coordinated in a manner that aggregate behaviour becomes sufficiently regular to give rise to solid predictions. Thus, neoclassical theoretical exercises begin by postulating the agents’ utility functions, specifying their constraints, and stating their ‘information’ or ‘belief’. Then, and here is the crux, they pose the standard question: “What behaviour should we expect in equilibrium?” The question of whether an equilibrium is likely, let alone probable, or how it might materialise, is treated as an optional extra; one that is never central to the neoclassical project.

            The reason for the axiomatic imposition of equilibrium is simple: it could not be otherwise! By this we mean that neoclassicism cannot demonstrate that equilibrium would emerge as a natural consequence of agents’ instrumentally rational choices. Thus, the second best methodological alternative for the neoclassical theorist is to presume that behaviour hovers around some analytically-discovered equilibrium and then ask questions on the likelihood that, once at that equilibrium, the ‘system’ has a propensity to stick around or drift away (what is known as ‘stability analysis’)…

            Ätere Versionen dieser Kritik findest du beispielsweise bei Paul Davidson (the ergodicity axiom), eine formelle Antithese beispielsweise in Minky’s und aktuell Keen’s Modellen der finanziellen Instabilität.

            Linus Huber’s Sorge um ‚Manipulationen‘ sowie die ständige Rede, auch der Autoren hier, von ‚Liberalisierungen des Arbeitsmarktes‘ etc. sind alles Symptome dieser tiefen Annahme. Diess ist auch ein Grund dafür, warum ich das Bekenntnis von MDM zu Minsky nicht für besonder tiefgründig halte, was nicht heisst, dass ich sein Wissen (ganzs zu schweigen von dem Blanchards oder Bernankes) nicht anerkenne. Viel Wissen ist allerdings noch kein Garant dafür im Recht zu haben.

            Dies bedeute als zweitens, dass das Problem nicht nur bei den Politikern lag (liegt), sondern die ganze akademische Ökonomie betrifft.

            Drittens würde deine Aussage bedeuten, dass Kritik an den ‚Eliten‘ nie angebracht ist. Auch wenn man beim Lärm des Wutbürgers manchmal beide Ohren zuhalten muss (gilt wahrscheinlich auch für miene Kommtentare…), bin ich überzeugt, dass sie im Grunde Ausdruck reeller Probleme sind, für die ganz offensichtlich keine Lösungen angeboten werden. Ich meine dies ist Berechtigung genug für Protest. Die wenigsten Revolutionäre wussten je, wofür sie genau kämpften, trotzdem war nicht jede Revolution umsonst.

          • Oliver sagt:

            Keynes‘ bzw. Knights ‚uncertainty‘ und Soros‘ ‚reflexivity‘ sind weiter Beispiele von Alternativen zum Equilibriumsdenken.

          • Anh Toan sagt:

            @Oliver: Vielen Dank für Deinen Input.

            Mein Verständnis der Wirtschaftswissenschaften reicht nicht aus, um diese Theorien oder die Kritik daran wirklich zu bewerten. Ich habe durchaus den Eindruck, dass diese (und Deine) Kritik fachlich fundiert ist. Ich beurteile die Ereignisse eher aus einer allgemeinen, als aus einer wirtschaftswissenschaftlicher Sicht.

            Eigentlich erwarte ich von jedem Oekonomen zu verstehen, dass alle ihre Theorien auf Modellen beruhen, die definitionsgemäss gerade nicht (exakt) der Realität entsprechen. Es ist doch auch wichtig, ob eine Generation von Hippies oder eine von Yuppies heranwächst, es geht doch nicht nur um Geldmengen und Zinssätze. Die Realität ist viel komplexer als die Modelle, führt entsprechend den Modellen zu widersprüchlichen Handlungsanweisungen: Die Nati sollte die Zinsen erhöhen wegen Immoboom, kann aber nicht wegen Frankenstärke. EZB hätte die Zinsen früher und schneller senken sollen, konnte aber nicht wegen Inflationsmandat, 1995 konnte niemand mehr die Immoblase stoppen, weil sie schon zu gross war, ohne seinen Job zu riskieren, also ignorierte man sie und suchte rechtfertigende Theorien, sie weiter aufzublasen, in der Hoffnung, sich aus dem Staub gemacht zu haben, bis die Blase platzt (Greenspan, Bush). In nicht exakten Wissenschaften findet sich immer eine Theorie die passt, schlimmstenfalls macht man eine neue. Da ich das verstehe, traue ich dies auch Bernanke oder Blanchard zu, einzig GeorgeDubU ist allenfalls die Ausnahme der Regel, dass die ganz oben bestimmt nicht doof sind.

            Ich glaube nicht, dass Greenspan oder Bernanke blind den sich aus einem Modell ergebenden Handlungsanweisungen folgen, ich glaube an andere (legitime oder illegitime) Interessen (primäres Interesse Machterhalt), Theorien dienen der Rechtfertigung von Entscheidungen.

          • Anh Toan sagt:

            sollte heissen „2005 (nicht 1995) konnte niemand die Blase stoppen. …“

          • Anh Toan sagt:

            Das ist doch wie im „kleinen Machiavelli“ von Noll/Bachmann im Kapitel über die divergierenden Interessen zwischen Manager und Unternehmen anhand der US Autoindustrie in der Ölkrise der 70er beschrieben.

          • Anh Toan sagt:

            Endlich wird mir klar, was ich sagen will:

            Diese Kritik hätte von Greenspan und Volcker doch zumindest lange vor mir wahrgenommen und als berechtigt anerkannt werden müssen. Ich kenne ja nicht mal die Theorie, wie soll ich die Kritik daran werten? Die müssten das aber können.

            Selbst als die Putzfrauen in der Wall Street und die Housesitter in den Hamptons „Subprime“ Warnungen verkündeten, sahen Regierung und Notenbank noch immer kein Problem? Weil sie ihren Theorien glaubten? Das wiederum glaube ich nicht. Spätestens da haben die gesehen und doch nicht gehandelt, gehofft mit ein wenig Geld von der Notenbank die Probleme zudecken und weitermachen zu können. Dann bleibt aber die Frage, wann sie wussten, was für Handlungsalternativen es gab etc. Ich habe von einem ziemlich heftigen CIA Bericht glaub von 2005 gelesen, über Subprime und so, ist der echt etc., scheint mir dies der letztmögliche Zeitpunkt gewesen zu sein.

          • Anh Toan sagt:

            In China ist doch nicht die Frage, ob es eine Immobilienblase gibt, das weiss bald jedes Teenager, sondern wie lange diese noch weiter aufgeblasen werden kann.

          • Oliver sagt:

            Das Prinzip des Machterhalts gilt nicht nur in der Politik, sondern auch in der Akademik. Dies ist im Schussteil der Kritik, auf die ich oben verwiesen habe ziemlich genau geschildert. Meine simplifiziertes historisches Verständnis sieht mit dem Einzug der Monetaristen und Konservativen Anfang der 80er einen Paradigmenwechsel. Dieser beruht auf der Tatsache, dass die vorhergehenden Modelle in ihrer Vorhersage, Erklärung und Bekämpfung der Stagflation der 70er versagt hatten und daher ersetzt werden mussten. Das Kind wurde aber mit dem Bade ausgeschüttet, wodurch einerseits viel Wissen verloren ging in dem es nach den in der Kritik geläufigen Mechanismen zunehmend aus dem akademischen Diskurs verdrängt wurde. Selbst verstärkende Zensur. Anderseits wurde die Badewanne mit keinesfalls sauberem Wasser wieder aufgefüllt. Die Auswirkungen davon spüren wir jetzt. Das haupt Lamento im Paper gilt ja der mangelnden Pluralität in der akademischen Ökonomie. Diese war vor 1980 viel ausgeprägter. Köpfe wie Veblen, Galbraith, Sraffa und selbst Keynes kann man sich heute kaum in so wichtigen Positionen vorstellen.

            Und was Wissen um eine Blase anbelangt. Erstens darfst du mir gerne Berichte vorlegen, die das Gegenteil beweisen. Meines Wissens herrschte bis kurz vor Lehman in der gesamten Akademie, Politik und Journalistik diesbezüglich Schweigen.

            Zweitens ist das Wissen um eine Immobilienblase noch nicht das Gleiche wie das Wissen um die Effekte, die eine Platzen einer solchen haben kann. Also die Einschätzung der Gefahr. Der Grundtenor war: wir haben alles im Griff. Auch seitens der Modelle, die immer eine schnelle Rückkehr zur Norm vorhergesagt haben (eben Equilibrium). Ausserdem stellt sich die Frage, ob sich die Instabilität nicht schon lange vor der Immpbilienblase aufgebaut hat, diese also vor allem ein Symptom der Schlussphase war. So die Aussage beispielsweise von Wynne Godley, der bereits 1999 vor dem Aufbau von Privatschulden gewarnt hatte.

          • Oliver sagt:

            Hier ein Artikel zu Modellen von der BOE. Die Akademie gibt den Ton an, und die Realität hat sich dem zu fügen:

            http://mainlymacro.blogspot.co.uk/2012/03/microfoundations-and-central-bank.html

            Hier eine präzise Analyse von Nicholas Kaldor 1971 über mögliche Folgen eines Euro:

            … Some day the nations of Europe may be ready to merge their national identities and create a new European Union – the United States of Europe. If and when they do, a European Government will take over all the functions which the Federal government now provides in the U.S., or in Canada or Australia. This will involve the creation of a “full economic and monetary union”. But it is a dangerous error to believe that monetary and economic union can precede a political union or that it will act (in the words of the Werner report) “as a leaven for the evolvement of a political union which in the long run it will in any case be unable to do without”. For if the creation of a monetary union and Community control over national budgets generates pressures which lead to a breakdown of the whole system it will prevent the development of a political union, not promote it.

            The events of the last few years – necessitating a revaluation of the German mark and a devaluation of the French franc – have demonstrated that the Community is not viable with its present degree of economic integration. The system presupposes full currency convertibility and fixed exchange rates among the members, whilst leaving monetary and fiscal policy to the discretion of the individual member countries. Under this system, as events have shown, some countries will tend to acquire increasing (and unwanted surpluses) in their trade with other members, whist others face increasing deficits. This has two unwelcome effects. It transmits inflationary pressures emanating from some members to other members; and it causes the surplus countries to provide automatic finance on an increasing scale to the deficit countries.

          • Thomas sagt:

            @ Oliver
            Danke für das Zitat.

            Wenn es schon vor 40 Jahren klar war, dass man mit der kulturellen und politischen Integration anfangen muss, und keinesfalls mit der Währungsunion – unter der unausgesprochenen Prämisse, dass man ein demokratisch verfasstes Kollektiv bleiben will – gibt es für mich nur eine Erklärung für den Euro:

            Die Verantwortlichen wollten die Demokratie killen (auf dem Umweg über eine Wirtschaftskrise) und die New World Order etablieren zu können. Genau das haben wir jetzt: Die nationalen Parlamente sind zu blossen Statisten degradiert – auch in der Schweiz! – während die Top-Politiker und Notenbanken ohne jede demokratische Legitimation und Kontrolle diktatorisch über das (wirtschaftliche) Wohlergehen und via Umverteilung auch über die Besitzverhältnisse. Die SNB und ihre Kurspolitik lässt grüssen. Empfehle Gold (physisch, im Tresor).

          • Oliver sagt:

            Wynne Godley 1992:

            …The central idea of the Maastricht Treaty is that the EC countries should move towards an economic and monetary union, with a single currency managed by an independent central bank. But how is the rest of economic policy to be run? As the treaty proposes no new institutions other than a European bank, its sponsors must suppose that nothing more is needed. But this could only be correct if modern economies were self-adjusting systems that didn’t need any management at all.

            I am driven to the conclusion that such a view – that economies are self-righting organisms which never under any circumstances need management at all – did indeed determine the way in which the Maastricht Treaty was framed. It is a crude and extreme version of the view which for some time now has constituted Europe’s conventional wisdom (though not that of the US or Japan) that governments are unable, and therefore should not try, to achieve any of the traditional goals of economic policy, such as growth and full employment. All that can legitimately be done, according to this view, is to control the money supply and balance the budget. It took a group largely composed of bankers (the Delors Committee) to reach the conclusion that an independent central bank was the only supra-national institution necessary to run an integrated, supra-national Europe.

            But there is much more to it all…

            http://www.lrb.co.uk/v14/n19/wynne-godley/maastricht-and-all-that

          • Thomas Ernst sagt:

            @ Oliver

            Danke für den Hinweis und den Link. Sehr gutes Material. Wenn ich den nächsten Abschnitt der Quelle nehme:

            „But there is much more to it all. It needs to be emphasised at the start that the establishment of a single currency in the EC would indeed bring to an end the sovereignty of its component nations and their power to take independent action on major issues. As Mr Tim Congdon has argued very cogently, the power to issue its own money, to make drafts on its own central bank, is the main thing which defines national independence. If a country gives up or loses this power, it acquires the status of a local authority or colony. Local authorities and regions obviously cannot devalue. But they also lose the power to finance deficits through money creation while other methods of raising finance are subject to central regulation. Nor can they change interest rates. As local authorities possess none of the instruments of macro-economic policy, their political choice is confined to relatively minor matters of emphasis – a bit more education here, a bit less infrastructure there. I think that when Jacques Delors lays new emphasis on the principle of ‘subsidiarity’, he is really only telling us we will be allowed to make decisions about a larger number of relatively unimportant matters than we might previously have supposed. Perhaps he will let us have curly cucumbers after all. Big deal!“

            so bedeutet das, dass das Vorgehen eine Mischung aus Dummheit und subversiver Absicht war. Frech!

    • Thomas Ernst sagt:

      @ Anh

      Warum ist Unabhängigkeit mit Verantwortungslosigkeit positiv korreliert? Ich meine, das Gegenteil ist wahr: Je weniger Vorgaben / Grenzen / Einschränkungen / Abhängigkeit, desto grösser die Verantwortung.

      • Anh Toan sagt:

        Der Unabhängiste auf dieser Welt ist der Papst; er ist niemandem verantwortlich ausser Gott, niemand kann in absetzen, impeachen, seine Immunität aufheben, verklagen, absetzten, Kompetenzen beschränken, nicht mal eine Ehefrau.

        Verantwortlichkeit bedeutet, dass jemand die Handlungen im Nachhinein prüft, es gibt also zumindest eine Rechenschaftspflicht, und dies macht den zu Prüfenden abhängig vom Prüfenden.

        Unabhängigkeit bedeutet, niemandem verantwortlich zu sein.

      • Thomas Ernst sagt:

        @ Anh

        Sie verwechseln Verantwortung mit Rechnenschaftspflicht. Das ist nicht dasselbe. Ein rein sprachliches Problem.

        • Anh Toan sagt:

          @homas ernst: Sie verwechseln rechtliche Verantwortung mit ethischer Verantwortung. Ethisch hat der Papst eine sehr hohe Verantwortung für die Kirche als Institution, für die Katholiken und irgendwo auch die Menschheit insgesamt, rechtlich hat er keine Verantwortung.

        • Thomas Ernst sagt:

          @ Anh

          Sie verwechseln Verantwortung mit rein juristischer Belangbarkeit. Das ist nicht dasselbe. Verantwortung als Begriff umfasst – sofern Sie nicht näher qualifizieren – jede Form der Verantwortung. Verantwortung (in jedem Wortsinne) entsteht nur, wenn eine Handlungs- bzw. Entscheidungsfreiheit da war.

          Wenn jemand „nicht anders konnte“, kann man ihn für sein Tun auch nicht bestrafen. Schon die katholische Morallehre hatte das begriffen, deshalb ist es KEINE Sünde, wenn man einer unwiderstehlichen Versuchung erliegt. Viele Soldaten und Polizisten werden von (juristischer) Schuld freigesprochen, weil sie einem Befehl gehorcht haben (und damit keine Entscheidungsfreiheit hatten).

          Jede Form der Abhängigkeit schränkt die eigene Entscheidungsfreiheit ein. Ja abhängiger jemand ist, desto weniger Verantwortung trägt er.

          Ihr Schluss ganz oben „Fordert man möglichst viel Unabhängigkeit, und damit entsprechend wenig Verantwortlichkeit für Notenbanken“ ist und bleibt logisch falsch, die daraus gezogenen Folgerungen sind damit nicht zu begründen – eher das Gegenteil davon.

          Logik ist offensichtlich ein schwieriges Geschäft.

  • Oliver sagt:

    Hongkong ist auch alles andere als ein sozialistischer Staat. Beim Economic Freedom Index der Heritage Foundation figuriert der Stadtstaat regelmässig an erster Stelle.

    Dieses blödsinnige Ranking von diesem rechtslastigen Think Tank? Ich bitte Sie, Herr Straumann.

    • Thomas Ernst sagt:

      @Oliver

      Können Sie das nicht besser?

      „Dieses blödsinnige Gedöns von diesem linksgewickelten Oliver – also ich bitte Sie!“ Was genau ist der semantische Gehalt von so einer Aussage?

      Klären Sie uns doch auf, weshalb das Ranking einseitig, manipuliert, unzuverlässig etc. ist? Sie wissen es ja offensichtlich besser. Also heraus damit – Fakten auf den Tisch (bzw auf den Bildschirm). Wenn Sie keine Fakten haben, dann schämen Sie sich 10′ in einer Ecke.

      • Oliver sagt:

        Ich habe 20 Jahre dort gewohnt. Es ist sicher was dran, aber das urteil ist subjektiv und komplett pauschal. Das Wort ‚Freiheit‘ ist das am meisten missbrauchte Wort in Amerika. Wessen Freiheit genau? 50% aller Hong Konger leben in Sozialwohnungen. Es gibt eine sehr gute allgemeine Krankenversicherung für alle, etc.. In Singapur wird ca 80% der Binnenwirtschaft durch staatliche Firmen bestritten. Anderseits hat HK die grösste Einkomensschere unter wohlhabenden Ländern, m.E. auch Dank des simplistischen Umverteilungssystems, dass die Herren des ‚Heritage Foundation‘ (schon der Name, wessen Heritage? Rich white men?) so positiv bewerten.

      • Oliver sagt:

        Beide Länder sind ausserdem keine Demokratien. Singapur ist ein quasi dynastisch geführter, sozialisitscher polizeistaat, Hong Kong ist eine von Peking indirekt gelenkte Pseudodemokratie. Aber politische Freiheiten waren den Ökonomen schon immer scheiss egal. HK hat anderseits ein sehr gutes, steuerlich finanziertes Bildungswesen. Etc. etc.

      • Oliver sagt:

        Dank ökonomischer Freiheiten, bzw. der Unfähigkeit auch nur ein vernünftiges Minimum an Umweltgesetzten einzuführen, hat HK ein groteskes Mass an Luftverschmutzung. 1/3 des HK Parlaments besteht aus nicht gewählten Vertretern von Businessinteressen, 1/3 wird direkt von dem von Peking ernannten CEO eingesetzt.

      • Thomas Ernst sagt:

        @ Oliver

        Soweit ich das sehe, bestätgen Ihre etwas näheren Angaben nur, was das Ranking auch aussagt, nämlich „Economic Freedom“. Das ist nicht zu verwechseln mit individueller Freiheit (Redefreiheit, Bewegungsfreiheit, etc.) und auch nicht Lebensqualität (da müsste man die Umweltqualität etc. mit einbeziehen).

        Der Index misst offensichtlich nur die ökonomische Freiheit (in der Schweiz früher als „Handels- und Gewerbefreiheit“ bezeichnet). Diese kann auch in einem Staat sehr hoch sein, wo die Bürger ansonsten nicht viel zu melden haben. Gerade das Fehlen von allerlei Vorschriften und Auflagen (die Schweiz hat da eine lange Liste von Bau-, Produkte-, Umwelt- und Sozialvorschriften, welche die Wirtschaft einengen und behindern) dürfte bei dem Index positiv gewichtet werden.

        Mir scheint, dass der Index gar nicht so schlecht berechnet ist – auch wenn Ihnen das offensichtlich nicht passt.

        • Oliver sagt:

          Ja, aber implizit wird ökonomische Freiheit mit Höherer Lebensqualität bzw. mit der Ermöglichung des ‚pursuit of happiness‘ gleichgesetzt, obwohl du ganz richtig darauf hindeutest, dass sich die beiden sogar gegenläufig verhalten können. Es wird suggeriert, dass das übergeordnete Ziel (Lebensqualität) nur erreicht werden kann, wenn es sich dem prinzipiell wertneutralen Ziel (wirtschaftliche Freiheit) unterordnet. Ein klassischer Fall von konservativem ‚Framing‘. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass eine zu hohe wirtschaftliche Freiheit für eine Mehrheit der Bevölkerung zwangsmässig zu einer Verschlechterung der Lebensqualität führt, da sich letztere in grossem Masse relativ definiert.

  • Wenn Herr Straumann von „der Wissenschaft“ spricht, meint er dann jene Ökonomie, die die Finanzkrise 2008 basierend auf ihren realistischen, logisch konsistenten Modellen korrekt vorausgesagt hat? Auch erhielt Jan Tinbergen nicht den ersten Nobelpreis für Ökonomie, sondern den „Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel“, aber wie alles, das mit Ökonomie zu tun hat, wird auch hier durch eine Finanzinstitut vorgegaukelt, was nicht ist.

    Ich möchte Herrn Straumann nicht auf die Füsse treten, denn ich schätze seine Analysen am TV oder in gedruckten Medien als (für einen Ökonomen) ungewöhnlich un-ideologisch. Aber man sollte aufhören, Ökonomie als Wissenschaft zu bezeichnen, solange sie nichts weiter als „Wunschdenken gepaart mit schlechter Mathematik“ (S.Keen) ist.

    .end.of.rant

    • Thomas Ernst sagt:

      @ Ralph Sommerer

      Sie haben offensichtlich keine wirkliche Anhnung, was“ Wissenschaft“ ist.

      Wissenschaft ist keine Disziplin wie Chemie oder Physik oder Psychologie, sondern eine besondere Art der Herangehensweise an ein Thema. Der wissenschaftliche Approach zeichnet sich dadurch aus, dass man eben gerade nicht seine vorgefasste Meinung zu belegen sucht, sondern dass man ein Modell (eine Theorie) entwirft, Daten sammelt und versucht herauszufinden, ob die Daten die Theorie stützen oder widerlegen. Diese Arbeitstechnik kann man auf Naturwissenschaftliche Phänomene ebenso anwenden, wie auf Fragen der Medizin, Geistheilung, UFOs, Evolution, Götter oder Oekonomie.

      Nachdem Sie oben uns so exakt (kleinkariert?) erklärt haben, wie der Wirtschaftsnobelpreis korrekt heisst, sollten Sie nicht dem Fehler verfallen, die Volkswirtschaft einfach in Bausch und Bogen als Unwissenschaft zu bezeichnen. Das wäre ein Armutszeugnis. Wenn Sie hingegen behaupten, dass diese oder jene Meinung dieses oder jenes Oekonomen wohl wenig mit seriöser wissenschaftlicher Arbeit zu tun hat, würde ich Ihnen wohl angelegentlich zustimmen.

      • Sie haben meine Hauptkritik an der Ökonomie in einer Präzision und Eleganz formuliert, wie ich sie selten gesehen habe. Wie Sie korrekt schreiben, ist Wissenschaft in erster Linie eine Methode, und genau diese Methode verletzt die Ökonomie in eklatanter und systematischer Weise.

        EIn wesentlicher Teil der ökonomischen Lehre besteht eben gerade darin, „vorgefasste Meinung zu belegen“ (zB. die Behauptung, freie Märkte seien grundsätzlich im Gleichgewicht), egal „ob die Daten die Theorie stützen oder widerlegen“. Tatsächlich haben Ökonomen selbst (!) mit Hilfe ihrer Überlegungen grundlegende Thesen widerlegt (weil sie zu Widersprüchen führen), dann aber die Thesen nicht verworfen (wie es eine Wissenschaft tun würde), sondern mit immer abstruseren Annahmen ihre Thesen zu „retten“ versucht.

        So mag es den Laien überraschen, dass die ökonomische Lehre eine Volkswirtschaft modelliert, die aus einem einzigen Kunden besteht, der ein einziges Produkt von einer einzigen Firma kauft, deren einziger Angestellter und Kapitalgeber er ist. Er verfügt ausserdem über universelles Wissen und kann die Zukunft korrekt vorhersagen. In den ökonomischen Lehren kommt Geld nicht vor, Schulden werden lediglich als zeitlich versetzter Konsum angesehen, und der Kapitalismus wird unter Weglassung des Konzepts des Kapitalisten modelliert. Da wundert es natürlich nicht, dass die Finanzkrise nicht vorhergesehen werden kann, denn Krisen kommen im Modell schlicht nicht vor, da das System eben im Gleichgewicht ist.

        Unter all diesem Betrug schien es mir deshalb gerechtfertigt, darauf hinzuweisen, dass selbst bei harmlosen Dingen die Wahrheit verdreht wird. Ansonsten haben Sie meine Kritik an der ökonomischen (Irr-)Lehre treffend zusammengefasst. Es macht keinen Sinn, mit Ökonomen auf der Basis ihrer Thesen zu debattieren (denn von Ökonomie verstehe ich nichts), aber wenn es Logik, Mathematik oder grundlegende Prinzipien und Methoden der Wissenschaft betrifft (etwa der Tatsache, dass aus falschen Annahmen keine gültigen Schlussfolgerungen gezogen werden können), bin ich durchaus befähigt, die Ökonomie zu konfrontieren.

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Zielkonflikte entstanden durch Verallgemeinung der geldpolitischen Massnahmen, nämlich der Referenzsatz der Zentralbank. Die Steuerung es einzelnen Sektors in Wirtschaft wurde dadurch verunmöglicht. Die Wirtschaft entwickelt sich unterschiedlich stark zwischen den Ländern und Sektoren, deshalb benötigt unterschiedliche Zinssätze und Massnahme. Das kann eine Zentralbank umsetzen.

    Eine zentralisierte Unterscheidung in der geldpolitischen Massnahme, wird das Ungleichgewicht in der Wirtschaft verstärken. Die Zentralbank muss sich um die Preisstabilität sorgen, sowie der Wohlstand der Nation kümmern.

  • Greg sagt:

    Privat geschöpftes Girageld einfach abschaffen!

    (Warum sollen nur Privatbanken Geld vermehren können? Wenn das jeder machen „dürfte“ hätten alle gleiche Voraussetzungen – alles Andere ist UNLAUTERER WETTBEWERB!)

    Geld soll allen nützen, also muss man es demokratisieren!

    Eine Monetative ist die Lösung.

    • Thomas sagt:

      @ Greg

      Es kann im Prinzip jeder Geld vermehren: Wenn Sie eine Aktiengesellschaft gründen müssen Sie in der Regel das Aktienkapital in staatlichem Geld hinterlegen. Wenn aber Ihre Gesellschaft genügend attraktiv ist, können Sie Dinge erwerben im Austausch gegen ihre eigenen Aktien. Oft werden Firmen gekauft und die Zahlung heisst dann: 50% in bar und 50% in eigenen Aktien.

      Das ist faktisch ebenfalls Geldschöpfung aus dem Nichts (bzw. aus dem Glauben oder aus dem Vertrauen). Wenn ihre schöne Firma dann floppt, zerfällt der Wert der Aktien und sie haben weniger als am Anfang. Genau wie bei einer Währung. Der einzige Unterschied ist, dass hinter einer Landeswährung in der Regel eine staatliche Organisation steht, die via Steuern (das ist ja dasselbe wie Diebstahl, man nimmt jemandem etwas weg, ohne dass er eine Gegenleistung bekommt) zu neuen Mitteln kommen kann, und die Firma muss den Kunden überzeugen und ein Produkt/Dienstleistung erbringen.

      • Serena Reyes sagt:

        Ist schon krass, Steuern als Diebstahl zu bezeichen ! Damit bezahlen (kaufen ) wir unsere Regierung, Justiz, Polizei und vieles mehr. Wollen Sie einen Staat ohne diese Dinge ?

        • Thomas Ernst sagt:

          @Serena

          In der Summe der Steuern dienen diese sicher auch dazu, Polizeigüter wie öffentliche Ordnung, Gesetze etc zu machen und die Leute zu bezahlen, die das ganze betreiben („Beamte“).

          ABER: Ich kann von allen diesen Dingen auch profitieren, wenn ich keine Steuern zahle und ich erhalte keine besseren Leistungen, wenn ich hohe Steuern bezahlen muss. Die Legaldefinition von Steuer ist „eine voraussetzungslos geschuldete Abgabe“, d.h. der Staat als Steuereintreiber gibt mit KEINE Gegenleistung für mein Geld.

          Wenn ich die Steuern nicht freiwillig zahle, nimmt mir der Staat das Geld einfach weg. Wenn jemand mir Geld wegnimmt ohne mir eine Gegenleistung zu geben, nennt man das Diebstahl. Steuern sind legalisierter Diebstahl. Da können Sie sich noch lange aufregen, dass ich die Wahrheit hier blosslege, die Sie nicht sehen wollen.

      • Greg sagt:

        @Thomas: Ein gutes Beispiel – Facebook. So werde Sie geholfen und die „Dummen“ im Schneball – Geld – System abgezockt.

        Wenn das „Risiko“ kalkulierbar wäre, könnte man ja damit einverstanden sein. Da der „Zahlungsverkehr“ eben „Lebensnotwendig?“ ist, sind Staaten vom Kapital (Banken) erpressbar geworden.
        Ergo muss man kleinere, verdaubare Brötchen backen.

        Am einfachsten, wenn nur das geborgt werden darf, was schon vorhanden ist. -> eine Monetative, ohne Zinsgeschöpftes Geld.

        • Thomas Ernst sagt:

          @ Greg
          Sie finden in mir durchaus einen Befürworter der Monetative (d.h. des Konzepts. Realiter würden die Politicos das Ding wohl eh wieder pervertieren).

          Die Idee mehrerer Konkurrierender Währungen ist durchaus nicht speziell neu. Israel hatte zu Zeiten seiner Hyperinflation den USD als schwarze Parallelwährung, und in Südamerika war es üblich, mit Dollars zu zahlen – trotz Landeswährung.

          Das Problem heute in Europa scheint mir vor allem, dass nicht mal die Schweiz sich aus dem EUR-Zirkus wirklich raushalten kann (wegen der wirtschaftlichen Verflechtung). Und dem Rubel, Renminbi oder der Aussie-Pfund traue ich auch nicht über den Weg, mal abgesehen davon dass meine Mitarbeiter ihr Salär in CHF wollen, und nicht in einer Exotenwährung wie Fukbuk Aktien oder Siemens-Schuldverschreibungen.

  • Stefan Richti sagt:

    Auf gar keinen Fall sollte die Nationalbank noch mehr Spielraum erhalten. Es wäre sogar im Gegenteil an der Zeit, diesen Laden und das gesamte Geldmonopol des Staates abzuschaffen und durch freies Marktgeld zu ersetzen, dass sich wie jedes Gut im Markt bewähren muss. Durch die zügellose expansive Geldpolitik wird Volksvermögen in unglaublicher Höhe via Inflation vernichtet. Es gibt keinen Grund, weshalb man bei einem der wichtigsten Wirtschaftsgüter (Geld) ein staatliches Monopol haben sollte. Daher: End the SNB!

    • John Peer sagt:

      100 Punkte – dem ist nichts beizufügen.

      • Greg sagt:

        „DUMM“ sind nicht alle…… – wer würde Ihrem vorgeschlagenem Geld noch vertrauen…

        • John Peer sagt:

          Gutes Argument – drum kauf ich in Zukunft mein Auto, mein Essen und meine Lebensversicherung beim Staat!

          • Greg sagt:

            letztlich ist FIAT – Geld Vertrauenssache. Nur müssen Sie das gesetzlich anerkannte ZAHLUNGMITTEL Bargeld akzeptieren, um etwas zu kaufen. Bei Girageld machen Sie das aus Gewohnheitsgründen automatisch…

            Sie dürfen natürlich ihr Auto auch tauschen. Wenn Sie es mit Kumuluspunkten versuchen, wird „jeder“ Händler abwinken, ausser Sie erhöhen Ihren Einsatz.

            Der Staat „wäre“ eher Garant, dass eine „Geldeinheit“ seinen „Wert“ behält. Die Banken kümmert das nicht, sie verdienen ja prozenzual am Geldvolumen, das ja steigt …

            Der Ihnen wohl „unsympathische Staat“ sollte für den Ordnungsrahmen sorgen, damit die Teilnehmer nicht übervorteilt wären. Banken sind es aber…. deshalb braucht es eine Monetative.

        • Greg sagt:

          übrigens – über 90% ist ja „Bankengeschöpftes“ Geld aus dem „Nichts“ – das ist KEIN staatlich anerkanntes Geld. Deshalb müssen Sparer auch um ihren „Bazen“ fürchten.

          Gesetzliches Zahlungsmittel ist nur Bargeld, das Bankenkreise & Lobby(Politiker) gerne abschaffen würden, um ihren virtuellen „Geldwert- Informationshimmel“ ins unendliche wachsen zu lassen.

          Im Grunde genommen haben die Nationalbanken die Gelschöpfung schon lange micht mehr im Griff! Ansonsten müssten die exorbitanten Schulden nicht von den Steuerzahlern geschultert werden…. ein Domino gefällig? ….

          • John Peer sagt:

            Natürlich ist Giralgeld staatlich anerkanntes Geld, sonst würde der Staat ja die Banken wegen Betrugs vor Gericht zerren.

    • Oliver sagt:

      Geld ist kein Gut.

      • John Peer sagt:

        Es ist ein spezielles Gut. Aber echtes Hartgeld ist nichtsdestrotz ein Gut. Fiatgeld nicht, da bin ich mit Ihnen einverstanden.

        • Oliver sagt:

          nope

        • Linus Huber sagt:

          Wenn unter Hartgeld Gold gemeint ist, na ja, ist es sehr wohl ein Gut, welches allerdings grundsätzlich nicht manipulierbar ist. Wann immer die Menschen die Wahl hatten, wählten sie Gold als Geld.

          Allerdings behindert Gold die staatliche Macht, weswegen es vor allem heute von den Entscheidungsträgern verteufelt wird.

    • Linus Huber sagt:

      @ Stefan

      Ich stimme Ihnen zu.

      Es würde mir schon ausreichen, wenn wir eine nicht manipulierbare Währung gesetzlich unterstützen und als Zahlungsmittel anerkennen würden. Mal sehen, wer noch in seiner gegenwärtigen Landeswährung sparen würde, wenn wirkliche Konkurrenz zugelassen würde.

  • Achim Hase sagt:

    Wieso muss die Zentralbank den Hypothekenmarkt (sprich Asset-Preise) kontrollieren? Das kann auch eine andere Institution erledigen. Nur leider stecken so viel Interessen im Immobilienmarkt, dass es politisch schwierig ist, einen Boom zu bremsen. Verdienen doch alle gut damit.

    Ich bin gegen jegliche steuerliche Förderung der privaten Verschuldung. Das setzt Fehlanreize und führt zu Blasen. In Holland platzt diese Blase gerade (man konnte lange alle Hypothekenzinsen von der Einkommensteuer abziehen), die Schweiz ist vielleicht das nächste Opfer. Jeder will wohnen, das muss man nicht staatlich fördern. Eine Förderung von 1000 Franken bewirkt eine Preiserhöhung um 1000 Franken.

    • Linus Huber sagt:

      @ Achim

      Gut erkannt, es besteht ein Ping=Pong zwischen Wohnungseigentum fördernden Massnahmen (Unkontrollierte Ausdehnung des Kreditvolumens / Steuerliche Bevorteilung etc.) und dem Preis-Level in dieser Investitionsklasse. „Easy Credit“ Konditionen führen zu Preissteigerungen.

      Aus diesem Grunde sollte man Kredit im Bereiche des Wohneigentums nicht aufgrund des Wertes des Investitionsobjektes erteilen sondern aufgrund des Verhältnisses des jährlichen Einkommens des Kreditnehmers zum erteilten Kredit. Dies wirkt einer Blasenbildung entgegen.

      Ebenfalls sollte die Ausdehnung von Kredit nie steuerlich gefördert werden, sondern eine nachhaltige Lebensweise.

    • Martin Holzherr sagt:

      Etwas weiter gefasst geht es um Instrumente zur Bekämpfung von Finanz- und Spekulationsblasen jeder Art
      Erstes und allerwichtigstes Mittel Blasen zu verhindern ist wohl einfach, dass man Blasen nicht noch steuerlich oder durch politische Einflussnahme fördert. In der Subprime-Krise wurde Hauseigentum massiv gefördert und zwar bereits durch Bill Clinton, später verstärkt noch durch W.Bush. Ein wichtiges Mittel dazu waren die halbstaatlichen Institute Freddie Mac und Fannie Mae, welche von Clinton und Bush dazu aufgefordert wurden den Immobilienbesitz auch gerade von Habenichtsen zu fördern.
      Es gibt immer mehr und immer schneller hintereinander Finanz- und Wirtschaftsblasen und daran sind zu einem wichtigen Teil die niedrigen Zinsen der Nationalbanken verantwortlich. Immobilienblasen sind nur die gefährlichste Form solcher Blasen, denn Immobilienkrisen halten typischerweise mehrere Jahre bis zu einem Jahrzehnt an. Aber auch die Spekulation mit Rohstoffen und vieles mehr an fragwürdiger Kredit- und Geldvergabe wird durch die tiefen Zinsen gefördert.

      Eine zusätzliche Bremse der Kreditvergabe im Immobilienbereich ist sicher sinnvoll und eventuell von der Nationalbank zu orchestrieren. Längerfristig allerdings führt kein Weg daran vorbei, die Tiefzinsphase zu beenden.

      • Linus Huber sagt:

        @ Martin

        Auch heute sind wir wieder in einer Blase. Es handelt sich je nach Sichtweise um eine „Bail out“ Blase oder um eine „Public Debt“ Blase.

        Auch diese wurde durch massive Erweiterung des Kreditvolumens erzeugt um die natürlich anstehende deflationäre Phase zu verhindern. Jedoch auch diese Blase wird platzen. Einzig die Frage besteht darin, ob wir den Wert der Währungen zuerst zerstören oder ob wir uns bewusst um die Reduktion der Kreditblase kümmern.

        Schmerzhaft wird es auf jeden Fall werden, da die Kaufkraft des Durchschnittsbuergers in beiden Fällen einbrechen dürfte.

      • Oliver sagt:

        Der Einfluss von Fördermassnahmen an Mindermittelte Haushälte auf die Subprime Krise wird komplett übertrieben und ist in seiner Ausprägung in den Medien wahlweise als ‚reverse class warfare‘, Opferbeschuldigung oder einfach als Rassismus zu betrachten.

        Selbst wenn ein Kreditinstitut dazu gezwungen wird einen gewissen Anteil seiner Hyptheken an Haushälte mit niedrigem Einkommen zu günstigen Konditionen zu machen (der Anteil war übrigens verschwindend gering), ist dies für das Risikoprofil als Ganzes insofern kein Problem, als es via einer zusätzlichen Risikoprämie an andere Hasuhälte wettgemacht werden kann. Nicht anderes als eine Umverteilung – was ja auch Sinn und Zweck der Sache ist. Keine Bank wurde je gezwungen insgesamt zu hohe Risiken einzugehen.

        Der Grund, warum Kreditinstitute trotzdem zu grosse Risiken eingegangen sind, (in der Schlussphase der Blase bei bis zu 50% aller vergebenen Kredite!!) ist ganz woanders zu suchen. Es bestand die Möglichkeit sich gegen solche Risiken zu versichern. Nicht nur implizit via Staatsgarantien, sondern ganz explizit via Versicherungsverträgen wie z.B. CDS. Die durch die Ausgeber dieser Versicherungspapiere neu erworbenen Risiken wurden dann in mehreren weiteren Schritten aufgeteilt und als zunehmend opake ‚Investitionsprudukte‘, vornehmlich mit AAA Status, schlussendlich an Pensionskassen, Gemeinden und andere kleinere Anleger, aber auch Banken selber, verkauft. Solange die Preise am steigen waren, gab es Abnehmer. Ein Grund dafür war, dass diese Papiere als Sicherheiten für weitere Kredite gebraucht werden können. Die Schlange beisst sich also in den eigenen Schwanz und wird dabei immer grösser, was zu immer höheren Preisen führt etc. Den Rest der Geschichte kennen wir…

        • Anh Toan sagt:

          @Oliver: Was Uncle Sam im Bemühen um seine sozial Schwachen macht (gib Ihnen eine Hypo, dann haben sie ein Haus, die Zinsen zahlen sich aus der Wertsteigerung von selbst), ist dem amerikanischen Mittelstand billig und denjenigen die reich werden wollen, lieb. Uncle Sam sagt, macht Schulden, dann gehts Euch besser, wers macht, und die Schulden richtig investiet wurde zumindest in de jüngeren Vergangenheit viel reicher als derjenige, der nur spart. Ausserdem muss, sollte die Sache mit den Schulden schief laufen, der Staat auch einspringen, dr kann sich nicht leisten, dass praktisch alle Hausbesitzer pleite gehen wehgen der Kettenreaktion aus fallenden Immobilienpreisen, weil dann auch alles zusammenbrechen würde: Die staatliche Auffanggarantie gibts nicht nur für Banken, die gibt es genauso für Hausbesitzer (Refinanzierungsprogramme in den USA).

          Angenommen in der Schweiz brechen die Immobilienpreise um 40% ein: Versteigerungen en masse, weiter sinkende Preise, die PK Guthaben welche zum „günstigen“ Erwerb vorbezogen werden könnten sind auch viel kleiner, die Banken geben keine neue Hypotheken, sie haben schon viel zu viele alte in ihren Büchern, Raiffaisen kündigt allen Kunden die Hypo aus wichtigem Grund, entweder die Politik hilft in diesem Fall, oder wir sind alle arm, ob wir vorher das Risiko eingegangen sind oder nicht, ist irrelevant.

          • Oliver sagt:

            muss weg, aber hier ein link zum thema:

            http://www.interfluidity.com/posts/1256656346.shtml

          • Linus Huber sagt:

            @ Oliver

            Interessante Analyse unter dem Link. Danke

          • Anh Toan sagt:

            @Oliver: Mir sagt der Link, Greenspan/Bernanke seien verantwortlich, dass Konsum über Kreditausweitung finanziert wurde: Nun ist dies letztlich auch Uncle Sam der seinen Bürgern sagt, macht Schulden zur Finanzierung nicht nur von Investitionen, sogar sondern sogar für euren Konsum.

            Von den von Dir angeführten CDS steht im Link kein Wort.

            Die Politik hat das Lenkungsprimat, die Probleme waren bekannt (CIA, FED etc.), wurden entweder unterschätzt oder schlicht vorsätzlich ignoriert. Grübel muss entschädigungslos gehen, wenn sich Adoboli verzockt, weil er als CEO die Verantwortung trägt, Greenspan geht ehrenhaft in Rente, Bernanke führt die gleiche Politik weiter.

          • Oliver sagt:

            Ich weiss, du hältst die meiste Kritik an den Praktiken der Finanzwirtschaft für heisse luft von Leuten, die nicht wissen wovon sie sprechen.

            Meines Erachtens waren die oben beschriebenen Mechanismen dafür verantwortlich, dass sich die Landpreise derart von den Fundamentals der Realwirtschaft entfernen konnten.

            Laut gängiger Theorie hätte dies gar nicht passieren können, da erstens Märkte über die best mögliche Information verfügen und daher immer ein präzises Abbild der Realität sind (sic!), sofern sie nicht gerade von externen Schocks belästigt oder durch zu viele Gesetze in ihrere Effizienz gestört werden. Genau aus diesen Gründen wurde der privaten Verschuldung, d.h. der Kreditaufnahme von Privaten bei Banken, keine Beachtung geschenkt. Sie wurde wahrgenommen und gefördert (wie im Link beschrieben), aber nicht als systemisch problematisch erkannt.

            Sämtliche Schulen der formellen Ökonomie haben mit diesen Prämissen gearbeitet. Das Augenmerk galt, und gilt immernoch, einzig und allein der Staatsverschuldung und der externen Position. Die ‚Great Moderation‘ ist eine Wortschöpfung Bernankes. Die Vorstellung war, dass das in dem Link beschriebene System die Überwindung von Zyklen und der makroökonomischen Instabilität darstellte. Wenige heterodoxe Schulen hatten bereits im Vorfeld gewarnt und komischerweise finden sie auch im Nachhinein wenig gehör. Hier eine gute Zusammenfassung zum Thema: http://www.nea.org/assets/docs/HE/TA09EconomistGalbraith.pdf

            Zusammengefasst: die private Kreditausweitung wurde aktiv gefördert, da sie laut Modell nicht zu Problemen führen konnte. Der Mechanismus für die unkontrollierte Ausweitung von Krediten ist aber m.E., wie oben beschrieben, eher in der Struktur der Finanzbranche zu finden als in irgendwelchen Bestrebungen zur Umverteilung.

          • Oliver sagt:

            Hier noch die ‚Great Moderation‘ bzw. ‚The Great Unravelling‘ in Bildern:

            http://windyanabasis.wordpress.com/2012/08/06/the-great-unravelling/

          • Anh Toan sagt:

            @Oliver: Die meiste Kritik, die ich an Banken höre oder lese ist heisse Luft von Leuten, die nicht wissen, wovon sie sprechen: Bsp.: Die UBS hätte sich bei Facebook verzockt, ist noch immer die Meinung bei den Kommentatoren, selbst unter dem Artikel, der sagt, Nasdaq würde zahlen, nur um die Höhe wird noch gestritten. Die meinen eine Bank sei eine Institution die Geld aufbewahrt, so eine Art Gepäckaufbewahrung am Bahnhof, fordern nicht fraktionales banking usw.usw. Die Politik lässt sie in diesem glauben, sie ist froh, einen Schuldigen für die Misere gefunden zu haben.

            Du gehörst nicht zu diesen Kommentatoren, dennoch ist auch Deine Argumentation nicht richtig: Wenn ich Dir 10 leihe, kann ich diese Forderung an einen meiner Gläubiger entweder als Zahlung geben, oder als Sicherheit hinterlegen für meine Schulden. Im zweiten Fall wirst Du wirtschaftlich betrachtet mit den 10 zu meinem Bürgen. Werden verbriefte, gebündelte und mit CDS versicherte Hypotheken als Sicherheit für weitere Kredite hinterlegt, ist dies nicht mit einer Schlange zu vergleichen, die sich in den Schwanz beisst.

            Aber angenommen, die von Dir beschriebenen Mechanismen seien primär ursächlich gewesen für die explodierenden Immobilienpreise, waren all diese Instrumente legal, von unzähligen Aufsichtsbehörden und lizenzierten und unter staatlicher Aufsicht stehenden Revisionsgesellschaften abgesegnet, das FED wusste was läuft, das Finanzdep wusste was läuft, die Börsenaufsicht wusste was läuft, der CIA wusste was läuft, es wäre Aufgabe der Politik gewesen, dies zu stoppen. Die Politik beansprucht das Lenkungsprimat, die oberste Macht im Staate zu sein, die Regeln unseres Zusammenlebens letztinstanzlich zu gestalten, der Staat ist schuld, weil er die Finanzbranche dies machen liess. Die Regeln haben nicht die Banken gemacht, die Regeln hat der Staat gemacht. Mir darüber meine Zweifel zu nehmen, erscheint mir ein sehr schwieriges Unterfangen.

            Im Kern hat die Politik das Verhalten initiiert (tiefe Zinsen, Wohneigentumsförderung), als das Spiel am laufen war noch heftig das Feuer weiter angeblasen, ja sogar selbst als es schon zusammengebrochen war (Bearn Sterns) versucht, die Probleme zu negieren, dann zu verniedlichen und als alles nicht mehr ging, schnell auf die Banken gezeigt: Bei den schwarzen Schafen der Branche haben selbst vielfache Informationen, Bilanzen die schlicht nicht stimmen konnten, niemanden von den staatlichen Aufsichtsbehörden dazu gebracht, einzuschreiten. Erst als Madoff nicht mehr Zahlungsfähig war, ist das Ganze aufgeflogen. Dann hat man ihn zu hunderten von Jahren Gefängnis verurteilt, wegen Betrug, um zu demonstrieren, wie hart man gegen die böse Finanzbranche vorgeht (und gegen diejenigen, die von den Reichen klauen, das haben die Armen nur nicht verstanden).

            Die Politiker jedoch haben erhalten, was immer wollen, nämlich mehr Macht. (Sonst wären sie Banker oder gute Anwälte oder Start-Up Gründer und reich geworden, statt in die Politik zu gehen: Mehr Aufsichtsbehörden mit mehr Befugnissen sammeln Information vordergründig über Banken, in Wirklichkeit über die Bürger. Bei der Steuerhinterziehungsdebatte läuft das gleiche Spiel.

          • Linus Huber sagt:

            @ Oliver

            Auch der 2. Link zu Galbraith’s Darstellung ist gut, wobei nicht neu für mich.

            Er kritisiert eigentlich die Verbohrtheit der gängigen Lehre und ihre Resistenz, andere ökonomische Modelle zu erwägen, sowie ihre Resistenz gegenüber Kritik. Wenigstens mit ein Grund mag darin liegen, dass ein Ökonom, welcher nicht die gängige Lehre vertritt, es verhaeltnismaessig schwierig hat, einen anständig bezahlten Job zu finden.

            In diesem Zusammenhang kommt mir die Frage Ron Paul’s an Bernanke in einer Anhörung in den Sinn, welche sinngemäß in etwa wie folgt lautete: Würden Sie aufgrund von erwiesenermassen ereigneten Fehlern in geldpolitischen Entscheiden irgend wann bereit sein, die Theorien, worauf ihre Strategie beruht, zu hinterfragen?

            Die kleinlaute Antwort: Wenn solch ein Fall eintreten sollte, werden wir sicherlich neue Erkenntnisse mit berücksichtigen.

            Bernanke sieht auch heute die Fehler in seinen Theorien und Modellen nicht ein, wobei er natürlich der überwiegenden Mehrzahl der Entscheidungsträger gleichkommt.

          • Anh Toan sagt:

            @Oliver: Wenn die Politik es unterlässt, Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuführen, ist dann der Autoindustrie vorzuwerfen, dass es immer mehr Verkehrsunfälle gibt, weil sie immer schnellere Autos baut (und verkauft!)?

            Auf dieser Sichtweise scheinen mir die meisten Vorwürfe an Banken zu beruhen.

            Klar haben die Banken mit ihren raffinierten Instrumenten die Geschichte immer mehr aufgeblasen, genauso wie die Autondustrie ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen immer schnellere Autos bauen würde. Mit entsprechender Aerodynamik wären 450 Kmh auf langen Autobahngeraden durchaus erzielbar, bei 250 Kmh waren wir schon 1970.

          • Oliver sagt:

            @Ahn

            Es liegt mir fern, die Verantwortung der Politik, der Zentralbanken und vor allem der Wirtschaftswissenschaften zu leugnen. Und ferner sind nicht nur sie Schuld, sondern wir alle (wie immer). Ich gebe dir auch Recht, dass wenn der CEO einer Bank zum Rcktritt gezwungen wird, dies genauso sehr für einen Greenspan, Bernanke und Gregory Mankiw gelten sollte. Ich lamentiere eine Krise der Ideologien und Methoden und nicht eine Verschwörung von bösen Bankern oder Zentralbankern oder sonstigen Geheimlogen. Zur Revitalisierung der Wirtschaftswissenschaften bedarf es zuerst einer genauen Analyse der bestehenden Mechanismen.

          • Anh Toan sagt:

            @Oliver: „da erstens Märkte über die best mögliche Information verfügen und daher immer ein präzises Abbild der Realität sind (sic!)“

            Ich mag die Diskussionen mit Dir, ich mag Deine Kommentare, im Kern liegen unsere Meinungen sehr nahe beieinander:

            Das Zitat hat schon recht, es wir nur falsch verstanden: Das präzise Abbild der Realität ist eine Momentaufnahme, die Zukunft ist nicht real, die Vergangenheit ist nicht real, nur gerade dieser Moment ist real. Märkte kennen den richtigen Preis JETZT, nicht in einem Jahr, einer Woche, Sekunde. Auch bei Optionen kann aus dem Preis nicht auf den Wert des Basiswertes am Verfalltag geschlossen werden, sondern lediglich auf den Wert des Rechtes, den Basiswert am Verfalltag zu kaufen/verkaufen JETZT.

            Was etwas heute wert hat, sagt mir der Markt, was es morgen wert hat, weiss auch der Markt nicht. Futurum incertum.

        • Linus Huber sagt:

          @ Oliver

          Ich gehe teilweise mit Ihnen einig, jedoch unterlassen Sie die Kritik an den Zentralbanken, welche sehr wohl in der Lage gewesen wären, die Ausdehnung des Kreditvolumens (weit über dem Wirtschaftswachstum) durch geldpolitische Massnahmen zu unterbinden.

          Es zeigt, wie verfehlt der Fokus auf die Inflation des cpi als Schwerpunkt der Geldpolitik ist.

          Ihr unten aufgeführter Link bestätigt übrigens meine These, dass wohl ein Rückgang des Konsums schrittweise die von den Zentralbanken gewählten Strategien als ineffektiv erscheinen lassen und damit die Nachhaltigkeit verschiedener Komponenten noch stärker untergraben werden dürfte.

  • Eduard Kohler sagt:

    Die Entscheidung Euro zu kaufen ist die schlechteste aller Moeglichkeiten um im Euroraum zu investieren, um wiederum den Franken gegen den Euro zu stabilisieren. Aussichtsreicher waeren : der Kauf von soliden Industriefirmen, der Kauf von Land, Kreditvergabe fuer Infrastruktur, Kauf von Nutzungsrechten von Infrastruktur, sinnvollerweise in EU Laendern, die eine Chance haben das Europroblem zu ueberstehen, also noerdlichen Laendern.
    Mit solchen Massnahmen haette man noch eine Gegenleistung fuer den Fall, dass die Nationalbank sich von einer Bindung zum weiter fallenden Euro loesen muss.

    • Anh Toan sagt:

      @Eduard Kohler: „Die Entscheidung Euro zu kaufen ist die schlechteste aller Moeglichkeiten um im Euroraum zu investieren,…“

      @Oliver: Wollte sowas schon in unserer DFiskussion schreiben:
      @Linus Huber:

      Nur fast richtig, da zu eng: Die Entscheidung Geld zu halten ist die schlechteste aller Möglichkeiten zu investieren, denn Geld verliert laufend an Wert, bringt eigentlich immer reale Kaufkraftverluste.

      Im Umkehrschluss ist also der beste Entscheid, Geld zu verkaufen = Geld zu shorten = Schulden machen, dies bringt eigentlich immer reale Kaufkraftgewinne.

      Nun wird aber auch ein Long zum Short gebraucht, es gibt keine einseitige Trades, man kann nichts kaufen ohne etwas zu verkaufen (mind. Geld), mann kann nichts verkaufen ohne etwas zu kaufen (mind. Geld). Erfahrungsgemäss sind Immobilien die sicherste Longposition, mit der besten Rendite, da die Kosten de Shortposition durch die tiefen Hypothekarzinsen reduziert werden.

      Nun braucht man keine Hedgefonds mehr, kein HTF, keine CDS, keine Investmentbanken, der Immobilienboom ist unausweichlich, sobald das Kapital dies verstanden hat, und das Kapital versteht sowas ziemlich schnell:

      Wenn die Notenbanken mit ihrer Geldpolitik gerade die Immobilienblasen verantworten, wie sollte man dann auf die Idee kommen, Ihnen die Bekämpfung der Blasen zu übertragen? Würden die Notenbanken ihre richtigerweise einzige Aufgabe (Geldwert) wirklich achten, gäbe es keinen Immobilienboom, keine Finanzkrise, keine Schuldenkrise.

      • Anh Toan sagt:

        Bei „@Linus Huber“ fehlt: Das hätten doch Sie schreiben können (?)

      • Linus Huber sagt:

        @ Anh Toan

        „Erfahrungsgemäss sind Immobilien die sicherste Longposition“

        Sagen Sie das einem Japaner, Amerikaner, Holländer, Engländer und Australier, welche Ihnen wohl heute widersprechen würden. Eine eindimensionale Betrachtungsweise führt zu keinem verwertbarem Ergebnis.

        „Wenn die Notenbanken mit ihrer Geldpolitik gerade die Immobilienblasen verantworten, wie sollte man dann auf die Idee kommen, Ihnen die Bekämpfung der Blasen zu übertragen? Würden die Notenbanken ihre richtigerweise einzige Aufgabe (Geldwert) wirklich achten, gäbe es keinen Immobilienboom, keine Finanzkrise, keine Schuldenkrise.“

        Dies scheinen Sie langsam zu begreifen. Es liegt in der Natur der Sache, dass jene welche Fehlleistungen produzieren nach noch mehr Macht streben um eben das Resultat ihrer Fehlleistungen scheinbar korrigieren zu können, nicht ahnend, dass sie mit den neuen Massnahmen neue Probleme für die Zukunft kreieren.

        • Anh Toan sagt:

          @Linus Huber: Immobilien sind die beste Longposition, da sie sich am billigsten Finanzieren lassen. Eine Liborhypothek gibts in CHF unter 1% bei einer Belastung von mindestens 65%, ein Lombardkredit für Nestle Novartis etc Aktien gibts wohl bestenfalls knapp unter 3% bei Beleihung von höchstens 50%, das ist drei bis fünf mal so teuer. Und dass dies für alle Marktteilnehmer so ist, macht Immobilien zur sichersten, und damit nicht zur absolut sicheren, absolut sichere Anlagen gibt es nicht, Longposition. Die beste Longposition für alle Marktteilnehmer, für das Kapital, ist logischerweise die sicherste, wenn alle den Short trade wollen. Und darum war die intuitive Wahl des Adjektives in meinem Kommentar nicht falsch.

          • Linus Huber sagt:

            Eine gute Longposition liegt vor, wenn man mit einer Wertsteigerung rechnen kann. Wenn jedoch die Zinsen schon am Tiefpunkt angekommen sind, gibt es nur noch eine Richtung und nämlich nach oben. Wie sich dies auf den Wert der Immobilien positiv auswirken soll, ist mir ein Rätsel.

          • Thomas Ernst sagt:

            @ Linus

            „Eine gute Longposition liegt vor, wenn man mit einer Wertsteigerung rechnen kann“ – Ich nehme an, Sie unterstellen eine relative Wertsteigerung. Eine Longposition kann auch sinnvoll sein, wenn sie zu einem Wertverlust führt, sofern alle übrigen Positionen noch grössere Wertverluste einfahren, und man die mit Shortpositionen einzugehenden Risiken scheut.

            Zweifellos hat das Zinsniveau einen Einfluss auf die Immobilienpreise, doch aus meiner Sicht nur indirekt: Durch tiefe Zinsen können sich mehr Leute die Hypo leisten –> steigende Nachfrage –> höhere Preise (und vice versa). Die Nachfrage wird aber auch z.B. durch die Zuwanderung beeinflusst wird, welche mehr mit der Attraktivität des Landes, Steuerniveau etc. zu tun hat, als mit dem Zinsniveau. Ausserdem können z.B. durch externe Faktoren (Freihalteinitiative, 2-Wohnungs-Initiative etc) das Angebot künstlich verknappt (präzise: die Ausweitung des Angebotes beschränkt) werden, was ebenfalls die Immobilienpreise in die Höhe treibt.

            Darüber hinaus kann man in Immobilien keine echten Shortpositionen haben. Short heisst ja, Wertobjekte (üblicherweise Währungen, Wertschriften, ev. Commodities) zu verkaufen, die man gar nicht besitzt, sondern nur geliehen hat, in der Annahme, diese zum Abwicklungszeitpunkt auf dem Markt günstiger einkaufen zu können. Damit Sie in Wertschriften short gehen können, muss Ihnen jemand die Papiere leihen. Das tun Banken heute routinemässig, da sie das „Securities Lending“ als Standard in ihren Depotkonditionen haben. D.h. wenn Sie bei der UBS 1000 Nestle-Aktien haben, kann die UBS diese verleihen (und schreibt Ihnen einen bescheidenen Anteil am Ertrag des Securities Lending gut).

            Der Spekulant leiht sich also bei der UBS 1000 Nestle für 6 Monate. Er verkauft diese Aktien auf dem Markt und liefert an seine Gegenpartei. Nach 6 Monaten muss er diese Aktien auf dem Markt zurückkaufen, um sie der UBS zurückgeben zu können, welche sie wieder in Ihr Depot legt.

            Mit Immobilien geht das nicht, da man sich keine Immobilien leihen kann. Wenn Sie ein Haus mieten, können Sie es nicht verkaufen, da Sie im Grundbuch nicht als Eigentümer eingetragen sind. Sie können nur drin wohnen. Damit klappt das mit dem Short bei Immo nicht. Sie können nur in Derivaten (Asset backed Securities) auf Immobilien short gehen. Was bei solchen Deals herauskommen kann hat uns die US-Immobilienkrise 2008 genügend deutlich gezeigt.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: Sie haben schon recht, dass steigende Zinsen den Trend versauern lassen, jedoch sind steigende Zinsen im aktuellen Umfeld allenfalls wegen einem Immobilienboom zu erwarten, das bedeutet zuerst verdient man Geld mit dem Investment, inklusive mit dem aus Schulden finanzierten Teil, nicht nur mit dem Eigenkapital, erst dann steigen die Zinsen. Beginnen die Notenbanken mit Zinserhöhungen, oder denken sie bereits darüber nach, ist es Zeit, zumindest das Exposure zu reduzieren, solange jedoch nur die Frage ist, welche Zentralbank schneller Geld druckt, erscheinen mir steigende Zinsen ziemlich unrealistisch, und da sie selbst nominal negativ sind, sehe ich nicht, warum sie nicht noch weiter fallen sollten. Aber zumindest für einen Teil der Finanzierung sollte das Zinsrisiko langfristig abgesichert werden, damit haben Se sicher recht. Das geht bei Hypotheken in den USA für 30 Jahre problemlos, ich weiss nicht, wie lange CH Banken Festhypotheken anbieten.

          • Thomas Ernst sagt:

            @ Anh

            Ich der CH sind die längsten Festhypotheken 10 Jahre. Ich habe noch nie ein längeres Angebot gesehen. Ob das nur Usanz/Herdentrieb oder ev. gesetzl. Vorschrift ist, weiss ich nicht. Da die Risiken in den längeren Festhypotheken eingepreist sind, werden sie auch schnell unattraktiv.

            Heute:
            1 Jahres Libor: ca. 1% (monatlich gerechneter Libor 0.91%)
            10 Jahres Libor 1.8…2% (für 1. Hypothek, d.h. bis etwa 65% Belehnung)

          • Linus Huber sagt:

            @ Thomas Ernst

            Natürlich gibt es andere Faktoren, welche die Immo Preise beeinflussen. Jedoch aufgrund der gegenwärtigen Zinssituation liegt in meinen Augen kein Grund zu einem Kauf vor. Andere Faktoren mögen diesen Aspekt sicherlich überwiegen, wobei man sich natürlich auch die Frage stellen kann, ob wir in einigen Jahren vielleicht eine ganz andere wirtschaftliche Situation haben könnten (wir haben kein Anrecht gepachtet, welches besagt, dass wir nie hohe Arbeitslosenzahlen erleben werden), in welcher es vielleicht eher wieder zur Abwanderung der ausländischen Arbeitskräfte kommt, nur als Beispiel. Ebenfalls ist immer schwer abzuschätzen, wann eine Blase genau platzt und in jedem Markt bestehen jedesmal unzählige Gründe, warum ein Boom logischer Weise weitergehen soll. Auf jeden Fall haben wir einen extrem hohen Hypothekarbestand in der Schweiz, was ich persönlich als negativ betrachte.

            Ob Reverse ETF’s oder andere Instrumente im Bereiche des schweizerischen Immobilienmarktes bestehen, weiss ich nicht, da es mich nicht interessiert.

            Mit short oder long Positionen bin ich sehr vertraut, da ich selber in Futures aktiv bin.

          • Thomas Ernst sagt:

            @ Linus

            Es ist ja immer die Frage, zu welchem Zweck man investiert. Geht es um Gewinn/Ertrag oder „nur“ um Absicherung? Selbst bewohntes Grundeigentum ist sicher eine gute langfristige Anlage, auch wenn unklar ist, wie der „echte“ Ertrag aussieht.

            Geht es um Gewinn, müsste man die Immobilie vermieten, was eigene Risiken und Aufwände hat. Angesichts des bevorstehenden EUR-Crash ist man aber in Immobilien vielleicht doch besser investiert.

            Ein Kollege von mir, der seit langen Jahren sein Geld mit Anlageberatung und Vermögensverwaltung verdient, empfahl mir kürzlich folgendes: 1 Haus (selbstbewohnt), möglichst geringe Hypothek. Der Rest des Vermögens: 1/4 in Gold (physisch, im Tresor, kein „Papiergold“), 1/4 in Noten (CHF, physisch, im Tresor), 1/4 in Cash (CHF, auf der Bank), 1/4 in Aktien, die einen persönlich interessieren (keine Fonds etc.).

            Da er die Märkte seit über 20 Jahren täglich studiert, halte ich ihn für einen echten Profi. Der Hinweis auf das Geld/Gold physisch hat mir doch zu denken gegeben…

          • Linus Huber sagt:

            @ Thomas Ernst

            Der Mann versteht die Situation. Ich bin noch extremer als er.

  • Erik Schellenberg sagt:

    Es gibt sehr wohl andere Werkzeuge als die Zinskeule!

    Um es nochmals in Erinnerung zu rufen für alle Träumer – in Hongkong (wie auch in China) ist der Boden im Eigentum des Staates!
    Bei Bedarf wird Land zur Überbauung offeriert (versteigert) um die Wohnkosten zu dämpfen.
    Auch sind strengere Vorschriften zum Erwerb von Wohnungen als Erst-, Zweit-, Dritt-Residenz vorgesehen mit Konzessionen, Eigenkapitalvorschriften und Rückzahlungsmodalitäten.

    Falls man davon ausgeht, dass Wohnungen zum Wohnen da sind und nicht zum Investieren (!) ist das der richtige Ansatz, der der wirtschaftlichen Entwicklung so viel Raum wie notwendig lässt.

  • Linus Huber sagt:

    Jede Zentralbank ist überfordert, wenn ihre geldpolitische Aufgabe nicht alleine darin besteht, die Wertbestaendigkeit der Währung und damit die Systemsicherung als oberstes Ziel zu erkennen. Sobald dieses grundsätzliche Prinzip verletzt wird, entsteht die Gefahr nicht nachhaltiger Einflussnahme im Wirtschaftssystem, wie z.B. die Vermischung von Liquiditätsproblemen mit Bonitaetsproblemen. Es ist im Grunde genau die Verletzung dieses Prinzips, welches zu einem immer dichtmaschigerem Regulierungsnetz führen muss und dadurch eine eh schon komplexe Angelegenheit noch unübersichtlicher gestaltet.

    Das Problem liegt natürlich in der Situation, dass unverantwortliches Handeln einer führenden Zentralbank die kleineren Zentralbanken in eine aussichtslose Position drängt, und damit den Druck schlechter Geldpolitik weitergibt. Man könnte auch sagen, kurzfristig orientierte Geldpolitik verdrängt zusehends die nachhaltige Geldpolitik.

    Da die SNB in dieser Umgebung nicht wirklich unabhängig ist, fände ich es wohl angemessen, dass wir unsere Geldpolitik einer öffentlichen Diskussion unterwerfen um eine demokratische Grundlage für deren Grundsätze und Richtlinien zu erarbeiten. Der Grund für diesen Vorschlag liegt in der Tatsache, dass schlussendlich der einzelne Bürger von geldpolitischen Entscheiden betroffen sein dürfte und da, wie gesagt, die SNB nicht wirklich unabhängig ist sondern unter dem Einfluss des FED, der EZB sowie den Banken handelt und nicht in erster Linie im Interesse des Schweizer-Buergers.

    • Anh Toan sagt:

      Also die SNB kann nicht anders („das Problem liegt natürlich in der Situation, dass unverantwortliches Handeln einer führenden Zentralbank….), der Schweizer Bürger könnte aber schon anders handeln, er könnte sich den von der FED gesetzten Tatsachen verweigern, und so seine Interessen wahren?

      Sicher doch!

      • Linus Huber sagt:

        Ja, es gibt Wege unkonventioneller Art.

        • Anh Toan sagt:

          Genau, und der Schweizer Bürger ist bekannt dafür, sich für unkonventionelle Wege zu entscheiden.

          • Linus Huber sagt:

            Es ist weniger eine Frage des Buergerwillens, als viel mehr die Frage der Verhinderungstaktik der Elite.

          • Anh Toan sagt:

            Die Bürger sind zu bescheuert, ihre Interessen gegenüber der Elite zu vertreten?

          • Linus Huber sagt:

            „Die Bürger sind zu bescheuert, ihre Interessen gegenüber der Elite zu vertreten?“

            Was soll den solch eine Aussage heissen?

            Ich kann vielleicht zustimmen, wenn man erkennt, dass die Zeit dafür noch nicht reif ist, da der Leidensdruck sich noch nicht genügend aufbaute. Davon abgesehen, glaube ich nicht, dass die meisten Bürger Ihnen so ähnlich sind.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: Ich habe gefragt, ob dies Ihre Aussage ist: Wenn die Elite mit Taktik die Durchsetzung des Bürgerwillens verhindern kann, hat der Bürger entweder zu wenig Macht oder er ist zu doof, die Taktik der Elite zu durchschauen. (Entweder er merkt nicht dass er verarscht wird = er ist doof, oder er kann sich nicht wehren = er ist zu schwach). Der Bürger ist in der Mehrheit ist gegenüber der Elite ist (es wird behauptet 99:1, im Grundsatz folgt aber aus der Definition von Elite, dass es sich um eine relativ kleine Minderheit handelt). Er hat aktives und passives Wahlrecht / Initiative / Referendum / Meinungsäusserungs- und Versammlungsfreiheit usw. hat. Also ist der doch nicht zu schwach und folglich zu doof, wenn er sich nicht gegen die Elite wehrt.

            Ist der Bürger nicht fähig, das Problem einer ihn ausbeutenden Elite zu erkennen und wehren, stellt sich die Frage, wie er andere Probleme erkennen und angehen könnte, also ob er die notwendigen Voraussetzungen hat, die Gesellaschaft zu führen, oder ob dies nicht besser einer Elite zu überlassen ist:

            Dies alles haben Sie, der Verteidiger von Volksrechten, der Veurteiler der Eliten gesagt, ich denke lediglich über die Konsequenz Ihrer Aussage nach und frage, ob Sie das sagen wollten und falls nein, was denn?

          • Linus Huber sagt:

            Ich bin es müde, Ihnen jeden Aspekt zu erklaeren, da Sie eine ausgesprochen lange Leitung zu haben scheinen. Somit ist dies wohl eine meiner letzten Antworten auf ihre banalen Argumente.

            Der Mensch ist grundsätzlich träge und ein Gewohnheitstier. Solange er keinen zwingenden Grund erkennt, wird er an der gewohnten Situation festhalten, da dies scheinbare Sicherheit bietet. Unter diesen Bedingungen ist es verhaeltnismaessig einfach, mit entsprechender Bewirtschaftung der Medien eine schleichende Entwicklung fur längere Zeit zu vertuschen und jede aufklärerische Tendenz in der Berichterstattung zu disqualifizieren. Es wird jedoch der Zeitpunkt kommen, an welchen es an das Eingemachte geht und die Bevölkerung das Resultat der Korruption der Elite spüren wird, nämlich wann die Kaufkraft spürbar absackt.

            Je länger wir jedoch mit echten Lösungen warten, welche sehr wohl auf medialer Aufarbeitung beruhen, desto groesser wird die Gefahr, dass wir gar nichts mehr zu entscheiden haben. Dies hat nichts mit Dummheit oder Doof zu tun, sondern um Voraussicht, welche jedoch bei den Entscheidungsträgern liegen sollte, da der Durchschnittsbürger ja gar keine Zeit hat, sich individuell selbst intensiv damit zu befassen.

            Wie erklärt, handelt es sich um eine schleichende Entwicklung, die teilweise selbst von sehr geschulten Leuten nicht einmal erkannt wird. Auch die Medienwelt ist leider sehr mit der Elite verbunden und kein Journalist wird es wagen (ausser in Scheingefechten) sich diesem Problem mit der notwendigen Ernsthaftigkeit zu widmen um seinen Job nicht in Gefahr zu bringen.

  • Annemarie Richard sagt:

    Soll die (SNB) mehr Kompetenzen bei der Überwachung….. . Umstritten in Politik und Wissenschaft. Nicht nur. Damit wären wir der EU wieder einen Schritt näher. Werden wir (Bankensektor) nicht schon genügend überwacht (D). Dies der Anfang einer Übernahme der NB durch…. . Eigene Erfahrungen wichtiger als „manipulierte“ Erfahrungen anderer. Meine Frage – ist der Schreiber ein Schweizer oder nur Helfer in der Not.

    • Anh Toan sagt:

      @Annemarie Richard: Ihre Orthographie, Respekt!

      • Stadelman Reto sagt:

        @Anh Toan
        Bitte, solche Kommentare sind kleinlich…
        Ich gebe Ihnen zwar recht, was Richard schreibt ist über weite Strecken mühsam zum lesen, trotzdem sehe ich in solcher Kritik eher immer der Versuch vom Thema abzulenken. Bei Ihnen ist das zwar nicht der Fall, trotzdem, bitte lassen Sie es.

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