Roosevelt: Versager oder Held?

Sorgt immer noch für Kontroversen zwischen den politischen Lagern: Der New Deal von Franklin D. Roosevelt. (Bild: Collection of David J. and Janice L. Frent)
Es ist schon 80 Jahre her, aber der New Deal von Franklin D. Roosevelt sorgt bis heute für grosse Kontroversen. Für die konservativen Republikaner war der New Deal ein Sündenfall, denn er beendete die liberale Ära. Für die progressiven Demokraten markiert er den Beginn des modernen Amerika und sollte fortgesetzt werden.
Demgegenüber herrscht in der Wirtschaftsgeschichte ein relativ grosser Konsens, was die Wirksamkeit der Krisenbekämpfung anbelangt. Weit über die Hälfte aller Forscherinnen und Forscher gibt der Roosevelt-Administration gute Noten für die unmittelbare Krisenbekämpfung, ist aber kritisch gegenüber den mittelfristigen Elementen des New Deal. Konkret: Die Bankensanierung und die Abwertung des US-Dollars unmittelbar nach Amtsbeginn im Frühling 1933 waren entscheidend für die Beendigung der Depression, während die Stabilisierung von Preisen und Löhnen mittels Kartellen und Subventionen – v. a. der National Industrial Recovery Act (Nira) – die Erholung eher verzögerten.
Wie wichtig die ersten beiden Massnahmen waren, lässt sich an der Entwicklung der monatlichen Industrieproduktion ablesen. Durch die Sanierung des Bankensystems und die Abwertung vermochte Roosevelt die Erwartungen ins Positive zu drehen. Die Unternehmen und Konsumenten freuten sich vor allem über das Ende der Deflation.

Die Kurve zeigt auch, dass die erste Begeisterung schnell verflog, aber das Ende der Depression dennoch eingeleitet war. Von 1933 bis 1936 erzielte die US-Wirtschaft das höchste Wachstum ihrer Geschichte. 1937–38 rutschte sie erneut in eine Krise, weil die Roosevelt-Administration zu abrupt den Staatshaushalt ins Gleichgewicht brachte und die Geldpolitik restriktiver gestaltete («Mistake of 1937»). Offenbar war die Wirtschaft noch nicht so weit genesen, dass sie eine Normalisierung der Finanz- und Geldpolitik verkraften konnte.
Die negative Seite des New Deal, nämlich die staatliche Lenkung von Löhnen und Preisen, ist weniger einfach darzustellen. Es braucht etwas kompliziertere Berechnungen. Der zurzeit massgebliche Beitrag zu diesem Thema stammt von M. Bordo, C. Erceg und Ch. Evans. Sie zeigen klar, dass die allzu schnellen Lohnsteigerungen ab 1933 den Aufschwung und das Beschäftigungswachstum eher bremsten.
Der New Deal war natürlich weit mehr als nur ein Krisenbekämpfungsprogramm. Die Roosevelt-Administration gründete die AHV, regulierte die Banken (siehe hier) oder errichtete die SEC (Securities and Exchange Commission). Hier hängt die Beurteilung in der Tat viel stärker von der politischen Philosophie ab. Aber bei den unmittelbaren Krisenmassnahmen ist es schwierig zu behaupten, Roosevelt habe alles falsch oder alles richtig gemacht. Ohne Bankensanierung und Abwertung hätte die Depression sehr wahrscheinlich noch länger gedauert – eine Lektion, die auch die Eurozone aufs Neue schmerzlich lernen muss.
78 Kommentare zu «Roosevelt: Versager oder Held?»
Eines ist sicher, nachdem die Galionsfigur der rechtsextremen Thinktanks, der US-Präsident Reagan, in den 80er Jahren, alle Schleusen geöffnet hat, mit dem unseligen Spruch «free enterprise» – von der FDP bei uns mit «weniger Staat» „übersetzt“ – und Reagan fast alle Gesetze aus der Roosevelt-Aera abgeschafft hat, ist die heutige weltweite Finanzkrise erst ermöglicht worden. Wenn Steinbrück (D) das Rad zurückdrehen will ist das mutig, aber wahrscheinlich unmöglich, denn es würde die Casino-Kapitalisten ins Mark treffen.
Diese Gauner können ruhig weiterfahren, die Völker zu bestehlen, denn schliesslich gab es bis heute – selbst in Spanien und Griechenland – noch keine richtigen Revolutionen…
Ich kenne Herrn Steinbrück seit langer Zeit -einmal an der Macht wird er kaum dergleichen tun was er jetzt offenbar verspricht. Steinbrück war als Finanzminister in Deutschland massgeblich beteiligt an diesem Schleusen öffnen, von dem Sie da sprechen.
FDR war ein grosser Staatsmann und Kommunikator. Nur einen Blick auf die Wirtschaft wird ihm nicht gerecht. Schliesslich sorgte er mit dem FSA (Farm Security Administration) dafuer, dass die Landwirtschaft weitgehend reformiert wurde, und dass man die Staedtler fuer mehr Solidaritaet mit den bitterarmen Bauern gewinnen konnte. MIt CCC schuf er auch ein Beschaeftigungsprogramm fuer die arbeitslosen Jungen dass den Republikanern eher kommunistich vorkam.
Allerdings haette selbst FDR die Krise nicht verhindern koennen wenn er frueher President geworden waere, denn er ist ja genau deshalb zum Praesidenten gewaehlt worden, weil er sich mit der Krise und ihre Ursachen grundlich auseinandersetzen musste und den New Deal entwarf. Seine Erfolge fuehrten auch zu grundlegenden Veraenderungen in der Sozialpolitik der USA.
Die Welt waere aber eine deutlich andere gewesen, gebe es den FDR nicht.
Die Arbeit der modernen Ökonomen hat sich grundlegend geändert, heute gilt es nicht mehr um die Ökonomie zu verstehen, sondern um die Ökonomie durch den ökonomischen Theorien zu gestalten. Die restliche Natürlichkeit in moderner Ökonomie steckt, wird restlos beseitigt. Der moderne Ökonom verstand sich als Architekt ökonomischer Systeme, nicht mehr Beobachter, diese Entwicklung ist bedenklich und zugleich gefährlich. Da kommt den Festglauben, dass die Ökonomie absolut steuerbar sei und weiter gefehlt. Der moderne Ökonom verletze das Grundprinzip in der Geisteswissenschaft.
@ Michael
Ja, Sie sehen es richtig.
Als Beispiel sind in einigen Bereichen der Preisbildung heute die Zentralbanken marktbestimmend, oder in anderen Worten „der Markt“. Der Marsch Richtung Zentralplanung geht unbehindert weiter und es scheint, dass Ökonomen vergessen haben, dass dieses Modell bewiesenermassen nicht erfolgreich sein dürfte (ausser für die korrupte Elite).
@George J. Hunziker: Der von ihnen kritisierte Satz mit „der New Deal … beendete die liberale Ära“ ist missverständlich, weil der US-Begriff Liberalismus sich vom europäischen unterscheidet und weil selbst in den USA „Liberalismus“ verschiedenes bedeuten kann. Der Autor dieses Beitrags meint mit „liberaler Ära“ wohl eine Ära, wo noch der klassische Liberalismus im Sinne eines Henry David Thoreau’s („that government is best which governs least.“) vorherrschte und die Philosophie des Indivdualismus und der Selbstveranwortung den Ruf nach Verzicht auf Regierungsinterventionen im ökonomischen Bereich nach sich zog. Diese Liberalen bekämpfen die Ideen der Sozialdemokratie und des Wohlfahrtsstaates.
In den USA bedeutete Liberalismus ursprünglich eine Betonung von Freiheitsrechten (Meinungs-, Presse-,Relgions- Glaubensfreiheit etc.). Mit Roosevelt’s New Deal kam der moderne, soziale Liberalismus, „a political philosophy exemplified by Franklin Delano Roosevelt’s New Deal and, later, Lyndon Johnson’s Great Society. It is a form of social liberalism, whose accomplishments include the Works Progress Administration and the Social Security Act in 1935, the Civil Rights Act of 1964, the Community Reinvestment Act and the Voting Rights Act of 1965.“
Wenn sie schreiben “ Dise ganze Auseinandersetzung ist so etwas wie ein Sturm im Wasserglas. FDR ist auch … der hochgeehrteste Präsident der USA“ so vergessen sie, dass FDR nicht nur den New Deal schuf, sondern die USA auch erfolgreich durch den 2. Weltkrieg führte, was die dominante Nachkriegsstellung der USA begründete.
Die Popularität Roosevelts und der relative Erfolg des New Deal beantwortet noch nicht die Frage, wie wichtig FDR’s New Deal für das Ende der Wirtschaftsdepression war und ob es eventuell noch bessere Optionen gab.
Erstens:
„Für die konservativen Republikaner war der New Deal ein Sündenfall, denn er beendete die liberale Ära.“
Schon die Einführung ist auf falschem Boden. Die konservativen Republikaner sind eben NICHT liberal, sondern konservative. Der New Deal startete den ‚Neuen Liberalismus‘ – nicht beendete ihn. Das Gegnteil zu behaupten ist ein „posterchild oxymoron“ (= „scharfsinniger Unsinn“).
Zweitens:
Dise ganze Auseinandersetzung ist so etwas wie ein Sturm im Wasserglas. FDR ist auch noch heute noch, nach George Washington und Abraham Lincoln, der hochgeehrteste Präsident der USA – so gemäss ABC poll oder sogar an zweiter Stell gemäss einem C-SPAN poll. Dies setzt voraus dass auch heute noch, seine Ideen und Aktivitäaten mehrheitlich positiv bewerted werden.
Nur erzkonservative Republikaner betrachten heute Präsident Regan in solchen erstrangigen Stellen. Natürlich sind das keine Wirtschaftsexperten sondern politische Fanatiker, die alles was den namen Regan anhängt, ungekaut schlucken. In Fachkreisen wird dem 40. US Präsdienten das Prädikat „woodoo economics“ erteilt, falls sich jeman wagt seine „trickle down“ Märchen as Wirtschftstheorie anzupreisen.
@Roli: Beim Senken der Staatsverschuldung auf 60% ist die Schweiz wohl nicht mitgemeint, die Schweiz hat ja nur 40% Staatsverschuldung bezogen auf das BIP.
Aber gewiss haben Sie recht, andere Staaten sollten die Schulden erheblich abbauen.
Zitat „Dazu könnte man auf allen Vermögen eine 10%ige Solidartätssteuer erheben“
So wird das aber wohl nichts.
Erstens ist eine überbordende Staatsverschuldung ein Ausdruck von Systemfehlern. Und solange diese nicht identifiziert und (erfolgreich!) behoben sind, bekommt man die Staatsverschuldung nicht mit einer Solidartätssteuer in den Griff.
Zweitens fördern Sie mit einer Reichensteuer wohl in etwa in gleichem Masse Steuerausfälle durch Abwanderung ins Ausland wie Sie Einnahmen generieren. Zuerst müsste man fundamental das Steuersystem umkrempeln und alle Staatsangehörige im Ausland zu Steuerpflichtigen erklären (hat heute einzig die USA). Nur so könnte man Steuerflucht wirksam bremsen.
Jede Lösung, welche das Kreditvolumen erweitert, ist eine Scheinlösung und vergleichbar mit dem Versuch, einen Alkoholiker mit einer Flasche Jack Daniels heilen zu wollen.
Die Reduktion der Kreditvolumina stoesst noch immer auf grossen Widerstand, da dies natürlich auch die vermeintlich angehäuften Vermögen dahinschmelzen laesst und die Finanzindustrie ins Mark treffen dürfte, welche sich nicht mehr auf dem Ruecken der wirklichen Wirtschaft risikolos bereichern kann.
Ich gehe davon aus, dass einzig der Rückgang des Konsums schlussendlich die Entscheidungsträger zwingen wird, sich mit einer wirklichen Lösung auseinanderzusetzen.
Wir brauchen heute einen NEW DEAL, sonst kommen wir nicht aus der Rezession heraus. Man sollte das Problem beim Namen nennen: die westlichen Staaten sind alle verschuldet und zwar massiv, wenn man die impliziten Schulden (unfinanzierte Renten) dazu rechnet.
Es gibt nur eine Lösung:
SCHULDEN ABBAUEN, AUSGABEN REDUZIEREN.
Dazu könnte man auf allen Vermögen eine 10%ige Solidartätssteuer erheben, damit die Staatsverschuldung auf 60% abbauen und gkleichzeitig eine Schuldenbremse einführen.
Die Sozialausgaben reduzieren – ARBEITEN MUSS SICH WIEDER LOHNEN (Agenda 2010!)
Die Steuren gerecht erheben – Steuerschlupflöcher stopfen – das Schuden machen nicht mehr belohnen, und das sparen fürs alter wieder fördern. Heute belohnt das System die Schudenmacher (leasing, Konsum auf Kredit etc.)
Geld ist gespeicherte Arbeit und kann nicht einfach gedruckt werden – sonst wird es entwertet und der Sparer und Rentner wird bestraft.
„Geld ist gespeicherte Arbeit und kann nicht einfach gedruckt werden – sonst wird es entwertet und der Sparer und Rentner wird bestraft.“
Dieser Satz gefallt mir gut und ich bin mit Ihnen gleicher Meinung, dass wir sogenanntes „sound money“ haben sollten, welches nicht durch dauernde Manipulationen der Zentralbanken und Regierungen seiner Kaufkraft beraubt wird, da dies die Grundlagen der Marktwirtschaft, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie untergräbt.
@Roli
„Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! Und wer war mit dabei? Die Grüne Partei!“
„Arbeit muss sich wieder lohnen“ ist doch der Schlachtruf der Sozialdemokraten seit 100 Jahren – irgendwie langweilt das langsam. Wie wärs mit „Arbeit nur noch Nachmittags“ oder „Arbeit nur noch als Freizeitsport für Deppen“.
Reagan: Versager oder Held?
Als Reagan an die Macht kam, war die US Wirtschaft in ihrer schlimmsten Situation seit den 30er Jahren, durchaus vergleichbar, wenn nicht gar schlimmer, als der heutige Zustand. wenn auch über eine scharfe Rezession (Volcker hat die Inflation brutal gestoppt, Operation gelungen, Patient fast gestorben) in seinen ersten zwei Amtsjahren, hat er die Wirtschaft wieder auf Trab gebracht.
Hat er es mit Krieg gemacht? Er hat den Erzfeind der USA die UDSSR gespalten, das heutige Russland ist noch immer ein mächtiger Staat, jedoch nicht mit der damaligen UDSSR vergleichbar. Er hat Kriege geführt oder führen lassen (Grenada, El Salvador, Nicaragua, Marcos, Duvalier, Idi Amin, Hussein und das südafrikanische Apartheit Regime unterstützt, wollte den kalten Krieg mit der UDSSR ins Weltall tragen. Für all dies brauchte er zumindest keine gigantische militärische Rüstungsindustrie mit Massenproduktion, das Geld floss eher zu Wissenschaft und Forschung, das Internet und GPS könnten als massentaugliche Anwendung vielleicht auf Reagan begründet werden. Die wirtschaftliche Verbesserung ist meines Erachtens in erster Linie mit dem seit 1981 zuerst auf Grund schacher Nachfrage wegen der Rezession, und dann aus dem faktischen Brechen des OPEC Kartells zurückzuführen. Der Nachfragerückgang in der Retzession hat das Kartell gesprengt, es tat plötzlich weh, die Mengenbeschränkungen einzuhalten.
@Karin Gut hat schon recht: Politiker machen die Weltgeschichte nur sehr bedingt und in Ausnahmefällen, meistens sind sie getrieben von ausserhalb ihres Einflussbereiches liegenden Ereignissen. Sie versuchen lediglich, trotzdem ihre Position zu halten. Meistens ist es schlicht Glück, wenn ihre Amtszeit im Nachhinein als positiv beurteilt wird.
@ Anh Toan
„Volcker hat die Inflation brutal gestoppt, Operation gelungen, Patient fast gestorben)“
Eine Volkswirtschaft kann nicht sterben. Was jedoch offensichtlich ist, liegt in der Tatsache, dass die vorhergehenden Manipulationen (das Problem begann ja 1965 oder spätestens 1974) eben das Problem verschärften, bis man endlich richtig handelte. Es braucht jedes mal viel Zeit, bis die Entscheidungsträger den Weg finden, wobei es teilweise sicherlich auch mit der gesellschaftlichen Akzeptanz für drastische Korrekturen vorhergehender Fehlentscheide zu tun hat, da man schlussendlich erkennt, dass der eingeschlagene Weg immer steiniger und unbegehbarer wird.
Ich denke, dass wir in den kommenden Jahren ebenfalls schlussendlich bereit sein werden, die nötigen und drastischen Korrekturen der verfehlten Geld- und Finanzpolitik zu initieren.
@Linus Huber; „…dass die vorhergehenden Manipulationen eben das Problem verschärften“
mag richtig sein, vielleicht auch falsch, oder teilweise richtig (der Ölpreis spielte wohl schon eine Rolle), so oder so ist dies eine Meinung und nicht eine Tatsache.
Meinungen als Tatsachen zu bezeichnen ist auch eine Form (versuchter) Manipulation. Kommentare, die nicht zwischen Meinung und Tatsachen unterscheiden, werden im Politblog gerne genommen.
Können Volkswirtschaften nicht sterben, kann Euro, EU oder Punkrock nicht sterben. Wenn die Volkswirtschaft nicht sterben kann, wo geht die dann hin, wenn sie (fast) nicht mehr existiert (z.B Vietnam Anfang 80er, Eritrea heute)?
@Ahn Toan
Sie schreiben, dass unter Reagan „keine gigantische, kostspielige militärische Rüstungsindustrie“ betrieben wurde und das Reagan eher in „friedliche Forschung“ investiert habe.
Da muss ich Sie leider „ein wenig“ korrigieren:
Unter der Reagan-Bush-Administration arbeiteten über 30`000 US-Industrieunternehmen und mehr als 7 Millionen Amerikaner für den „militärisch-industriellen Komplex“. Unter Reagan / Bush wurden dafür an jedem Arbeitstag mehr als 50`000 Lieferkontrakte von den Bevollmächtigten des Pentagons und der Waffengattungen unterschrieben und Tag für Tag fast 900 Millionen Dollar dafür ausgegeben.
In den ersten Jahren der Reagan / Bush Administration standen in den USA rund zwei Millionen Menschen unter Waffen.
Der Verteidigungsminister unter Reagan, Caspar Weinberger, legte dem Kongress 1981 einen Fünfjahresplan zur Wiederaufrüstung in Höhe von insgesamt 1.5 Billionen Dollar vor.
Vor allem „rentabel“ für die Waffenfirmen sollte dieses Geschäft werden: Rolf Winter hat gezeigt, dass die erste Reagan-Bush-Regierung für 75% mehr Geld für die Air Force nur 8% mehr Flugzeuge erhielt.; für 91% mehr Geld für Raketen nur 6% mehr Raketen; für 147% mehr Geld für die Panzerwaffe nur 30% mehr Panzer.
Kleines Beispiel AMRAAM-Rakete: 1977 bezifferte man den Stückpreis in Washington auf 45`000 Dollar, 1981 stieg der Preis schon auf 115`000 Dollar, bis 1984 kletterte er auf 435`000 Dollar, schliesslich kosteten die ersten 90 Raketen pro Stück 871`000 Dollar – und noch 1989 trafen nur die allerwenigsten dieser Raketen überhaupt ihr Ziel, wohl das Beste, was man von ihnen sagen kann.
In den USA zahlten Rüstungsriesen mit Milliarden Dollar Reingewinn in den ersten vier Jahren der Reagan Regierung keinen Cent Einkommenssteuer: zum Beispiel „Lockheed“ mit 1.7 Milliarden Dollar Profit, „Boeing“ mit 2.1 Milliarden Dollar Profit, „General Electric“ mit 9.6 Milliarden Dollar Profit.
@Ueli der Knecht: GPS wurde entwickelt, um auf den Feind zielen zu können ohne diesen sehen zu müssen. (Wenn ich den Feind sehen muss zum Zielen, kann er mich sehen und kann vielleicht schneller schiessen. Mit GPS brauche ich nur eine direkte Linie zum Schiessen, nicht zum Zielen). Ich habe nicht von „friedlicher Forschung“ geschrieben. Forschung und Entwicklung war schon immer zu einem grossen Teil auf kriegerische Auseinandersetzung gerichtet, es ist ein Unterschied, ab Geld ausgegeben wird, um Panzer- und Flugzeuge in Grosserien zu bauen um sie in einen Krieg zu schicken, wo sie zerstört werden, oder anderes zerstören, oder ob das Geld in die Entwicklung von Dingen wie Aviatik überhaupt, Radar, GPS, Internet oder Kevlar investiert wird. Denn das dabei entwickelte Know How lässt sich, im Unterschied zu Panzern und Kampfflugzeugen auch zivil nutzen.
Ich habe auch nicht gesagt, es sei wenig Geld in den militärisch industriellen Komplex geflossen, sondern dass es dort keine (auffällige) Massenproduktion gegeben hätte, mit welcher der Rückgang der Arbeitslosigkeit erklärt werden könnte. (Verglichen z.B. mit der Flugzeug-, Schiffs- und Panzerproduktion im 2. WK).
General Electric hat bestimmt auch Rüstungsaktivitäten, ich habe aber zum ersten Mal von General Electric als Rüstungskonzern gelesen, GE wurde allenfalls als Bank betrachtet. (General Dynamics ist ein Rüstungskonzern). Bei Boeing ist das Verhältnis zwischen militärischen und zivilen Aufträgen etwa 50:50, Lockheed kann als Rüstungskonzern bezeichnet werden.
@Anh Toan
Da haben Sie Recht – eine prinzipiell „friedliche“ Forschung ist wohl eher im Reich der Märchen anzusiedeln.
Man kann eben jedes technische Produkt sowohl zur Unterdrückung, als auch zur Befreiung einsetzen – selbst eine Atombombe ist weder gut noch böse. Nun, Reagan hat aber auch Panzer und Flugzeuge in Grosserien herstellen lassen und wer sonst sollte denn auch mit GPS ausgerüstet werden – ausser vielleicht noch die Navy.
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war die dritte Industrielle Revolution im vollen Gange – d.h. die Fabriken (in diesem Fall Waffenschmieden – hört sich doch schön antiquiert an!) wandelten sich immer mehr in computerisierte Roboterstädte. Immerhin arbeiteten immer noch 7 Millionen Menschen für den militärisch industriellen Komplex der USA – was mir angesichts des technischen Fortschritts in der Robotik – als eine gewaltige Zahl erscheint. Die „seligen Zeiten“ des 2. Weltkrieges – als man noch die Arbeitslosenstatistik mit Krieg „fälschen“ konnte – waren freilich vorbei.
Die Frage stellt sich, ob Roosevelt heute mit seinem Konzept erfolg haben wird. Die Einstellung des Menschen und wirtschaftliche Bedingungen haben sich grundlegend verändert gegenüber der 1930er. Obwohl Ben Bernankes expanisve Geldpolitik in die Wirtschaftsgeschichte einging, geholfen hat es nicht. Die Arbeitslosigkeit steigt in den USA wieder, die Investition geht wieder zurück und die negative Nachwirkung der expansiven Geldpolitik werden wir in kommenden Jahren zu spüren bekommen.
Was war, gehört zum Vergangenheit, was wir interessieren, ist was sein wird. Roosvelt wird genau so machtlos sein, wenn er noch leben würde.
@Beat
Die grossen Blöcke können sich schon seit den Tagen des Kalten Krieges nicht mehr ein direktes „Gemetzel“ leisten – da dies sonst das Ende der Menschheit im wahrsten Sinne des Wortes bedeuten würde. Also wurden halt zig Stellvertreterkriege in der dritten und zweiten Welt („the backyard“) vom Zaun gebrochen, welche in der Summe auch gewaltiges Leid hervorgerufen haben.
Übrigens: Ich könnte Ihnen sogar beweisen, dass ohne die „kleine Anschubhilfe“ der US Grossfinanz und auch gewichtiger US Industriegrössen – weder die russische Revolution, noch die „Pseudorevolution der Nazis“ jemals eine Chance gehabt hätten – aber ich trink lieber noch ein Bier und geniesse den lauen Sommerabend. Ein andermal…
Good luck!
Cheers!
Ich bin nicht einverstanden mit der Darstellung dass nur der Krieg die Wirtschaft der USA so saniert hat. Er hat zwar über den Zwangskonsum eine enorme offensichtliche Wirkung, diese ist jedoch von der tatsäcklichen momentanen Situation des Landes in der Geschichte der Industrialisierung abhängig. Ich bin der Meinung dass die scheinbar Nachhaltige positive Wirkung des Krieges auf die Wirtschaft also darauf beruht, dass im Grunde ein gewisser Hunger nach mehr Infrastruktur (Autobahnen / schnelles Reisen -> Flugzeuge) bereits vorhanden, aber nciht gedeckt war. Wenn also eine Gesellschaft im offensichtlichen Ueberfluss lebt wie heute, kann ein Krieg keine solche nachhaltige Verbesserung der Wirtschaft erbringen. So wurden z.B. nach dem 1. Weltkrieg sehr viele Kampfflugzeuge in den Eilpostdienst übernommen, Kriegsinfrasruktur erbrachte eine Leistung die sonst niemand erbringen konnte. Heute sind friedlich genutzte Computersysteme, die Kommunikations – Infrastruktur etc. etc. dermassen weitgehend ausgebaut, dass bei einem neuerlichen Krieg ähnlicher DImension global nur noch (wirtschaftliche) Verlierer zu erwarten sind. Ungeachtet wer den Krieg gewinnt, so das überhaupt möglich ist.
Genau!
Irgendwie Befremdlich, dass ein Krieg der nur Zerstörung bringt und Waffen erfordert die sonst nicht nutzbringend eingesetzt werden können die besseren Ankurbelungsresulate bringen soll. Ich denke eher dass es daran liegt, dass man für einen Krieg eher bereit ist grosse Summen zu opfern. Die USA sind da ein typisches Beispiel; es sind Riesensummen für die Armee da aber fast keines zur Erneuerung von Infrastruktur. Das Ganze ist irgendwie krank. Auch die USA haben den Krieg auf Pump geführt 1946 stan der Schuldenstand bei 160%. Auch ist es eine Tatsache, dass Rüstung relativ wenig Arbeitsplätze schafft und keine Folgeinvestitionen.
@Renee Wetter
1. Im Kapitalismus ist es schlichtweg egal mit was man Profit macht – Hauptsache Profit!
2. Einen Krieg auf Pump zu führen ist doch normal und macht auch Sinn. Vor allem wenn die Verlierer nachher zur Kasse gebeten werden und man 50% der Weltindustrieproduktion besitzt.
3. In den dreissiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts steckte der Computer und die Robotik noch in den Kinderschuhen – es brauchte also zig Millionen von Menschen in den Fabriken, welche all die Rüstungsgüter nach dem Fliessbandprinzip von Ford herstellten. Alleine 11 Millionen Menschen waren in der Army beschäftigt.
4. Der 2. Weltkrieg und der folgende kalte Krieg schafften Folgeinvestitionen en masse und waren eine unerschöpfliche Profitquelle.
Wenn ein Staat z.b. Ein Kraftwerk baut kann er nachher Strom verkaufen, kauft er Panzer hat er nur Kosten und keinen Ertrag. Rüstungsindustrie brachte schon damals in Relation des Warenwertes wenig Arbeitsplätze. Aber es mussten ja viele Schiffe gebaut werden da die Deutschen sie versenkten.
Die Verlierer zur Kasse beten waren nach dem WW nicht möglich man hätte auch vom WW I. Gelernt. Nicht allen bekam der Krieg gut. GB ist seither auf dem Abstieg.
Profit und Krieg.
Ich war grundsätzlich auch der Meinung, dass ein Krieg eine formidable Gelegenheit ist um viel Geld zu verdienen. Nur, gibt es dazu Belege. Ich erinnere mich nur gerade an McNamara in Fog of War. Seine Aussage war, dass Ford im 2WK gerade so Break even war und kaum Gewinne (Shareholder value) generiert hat. Wer weiss mehr?
@Beat S. Eberle
Und ich erinnere mich daran, dass Mc Namara in diesem Film (fog of war) nur einmal geweint hat – nämlich bei der Schilderung von der Ermordung seines ehemaligen Chefs namens Kennedy, welcher übrigens den Vietnamkrieg begann.
Am Rande: Ford war ein grosser Bewunderer des „Führers“ und dieser wiederum besass ein grosses „Fordportrait“ in seinem „Arbeitszimmer“.
@Beat S. Eberle
Auf youtube: „Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde“
Sehr informative Doku
“ Im Kapitalismus ist es schlichtweg egal mit was man Profit macht – Hauptsache Profit!“
Eine treffende Aussage, das ist es was man hinter dem Wettbewerb der Märkte zu verstehen hat. Wäre es anderers, dann wäre im Westen ein riesiger Aufschrei erfolgt als die Chinesen während Jahrzehnten den Westen mit Billigprodukten versorgt hatten. Der Aufsteig der Chinesen zur Wirtschaftsmacht geschah (und geschieht noch immer) durch eine strenge Hirarchisierung der Gesellschaft -bei der ein grosser Teil für eine Schale Reis den Reichtum der viel wenigeren Anderen arbeitet. In der Geschichte Chinas war dieses Vehalten nichts Neues, ebensowenig wie bei Japanern und Deutschen.
Roosevelt versuchte mit seiner Politik den Vorteil der gerechten Verteilung herauszustreichen, ein Versuch der seit der französischen Revolution und der Aufklärung zur Entwicklung der Demokratie führte. Tatsächlich benötigt Demokratie eine Regulierung der Finanzärkte nach sozialen Gesichtpunkten -wie eben Gerechtigkeit.
In den letzten Jahrzehnten erfolgte im Westen allerdings die stufenweise Abkehr vom Sinn für Gerechtigkeit die eine Demokratie auszeichnen sollte. Vorangetrieben wurde der sogenannt frei Markwettbewerb und eine beschleunigte Privatisierung. Diese zeichnen sich eben NICHT durch Gerechtigkeit aus.
Wissenschaftler haben kürzlich herausgefunden dass zum Beispiel Schimpansen nicht in der Lage sind Gerechtigkeit zu empfinden, sie streichen jeden möglichen Gewinn immer für sich selbst ein. Das Spiel um Alles oder Nichts verweigern die Menschenaffen erst dann, wenn sie zum Vorneherein sichtbar als Verlierer feststehen.
Erst vor etwa 4 Millionnen Jahren entwickelte die Menschheit diesen für eine Demokratie wichtigen Ansatz -nämlich die Marktgerechtigkeit. Im Gegensatz zum Wort Marktwettbewerb spielte die Marktgerechtigkeit in den letzten Jahren eine immer geringere Rolle -ja man ist sogar darin übergegangen den freien Wettbewerb als Schöpfer jeder Art von Gerechtigkeit in die Handlungsweise von Politik und Gesellschaft einzuführen.
Unter gewissen Bedingungen verliert der Mensch den erst 4 Millionen Jahre alten Sinne für Gerechtigkeit, das ist immer dann der Fall wenn er wie im Spiel mit den Schimpansen glaubt zum ohnehin als Verlierer festzustehen. Mit Ausbau des Markttotalitarismus (freier Wettbewerb) erscheint Gerchtigkeit per se zum Vorneherein als Verliererin festzustehen. Aus diesem Grund war es den Eliten möglich eine Politik zu betreiben die immer mehr nur ihnen selbst diente, und im Gegensatz dazu die Sozialen Leistungen bei der breiten Bevölkerung abzubauen. Es gelang- weil immer wieder die Rede von Alles oder Nichts auftauchte -wie Steinbrück mit der Aussage „Deutschland muss wieder ganz oben mitspielen“ den Menschen eingetrichtert wurde. Die soziale Globalisierung ist rückläufig, der totalitär gemeinte frei Markt eine Ideologie geworden die an das Leben der Menschenaffen erinnert.
Weder Bankenregulierung, noch durch sonstigen Hokuspokus kam die zuvor so krisengebeutelte US-Wirtschaft wieder in Schwung. Nur durch den Krieg:
Bereits zwischen August 1939 und dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten im Dezember 1941 verdoppelte sich deren Industrieproduktion. Insgesamt steigen die Importe um 50%, die Exporte verdreifachen sich, der Aktivsaldo ist 1945 doppelt soch hoch wie der der von 1920, als man schon durch den Ersten Weltkrieg so immens sich saniert hatte. Das europäische Fiasko brachte den USA auch jetzt wieder das Heil. „Fünf Jahre Krieg in Europa und Asien waren wirksamer als alle wirschaftlichen und finanziellen Massnahmen des New Deal zwischen 1932 und 1939“ (Claude Julien). Von 13 Millionen Arbeitslosen 1932 gab es 1938 noch immer 11 Millionen – trotz Roosevelt und „New Deal“. Der Krieg aber brachte die Vollbeschäftigung und das volle Geschäft.
1941 besitzen die USA nur etwas über 1000 Panzer; in fünf Jahren bauen sie 86`338. 1941 besitzen sie lediglich 1157 kampfbereite Flugzeuge, doch innerhalb von fünf Jahren produzieren sie 297`000 dazu. Und schliessen dort zwischen den zwei Weltkriegen bedeutende Werften wegen Mangel an Aufträgen, so verfünffacht sich zwischen 1941 und 1944 der Bau von Handelsschiffen. Gleichzeitig aber produziert man 746 Kriegsschiffe, 24`000 Landungsfahrzeuge, Hunderttausende von Lastfahrzeugen, drei Millionen Maschinengewehre, die Atombombe…
@ Ueli
Hier teile ich Ihre Ansicht nicht. Es darf wohl richtigerweise darauf hingewiesen werden, dass sich die Wirtschaft Mitte der 40iger Jahre wirklich erholte, jedoch als Grund den Krieg zu verwenden, drängt sich aufgrund der zeitlichen Übereinstimmung zwar auf, ist jedoch eine fragwürdige Hypothese.
Erhöhte Wirtschaftsleistung mit zugleich massiver Erhöhung des Staatsdefizits ist keine nachhaltige Wirtschaftspolitik und dies traf auf die Kriegsjahre zu. Was jedoch wichtig ist in diesem Zusammenhang, ist der Umstand, dass die Bevölkerung sehr spartanisch lebte fur vielleicht 15 Jahre und wirkliche Sparvermoegen (höhere Arbeitsleistung als Konsum) anhäufte, welche selbst die durch den Krieg verursachten Staatsschulden problemlos finanzierten.
Die industrielle Produktion als Mass des Wohlstandes der Bevölkerung, ist ein falscher Massstab, wie auch das Verwenden des BIPs ohne die Veränderung des Verschuldungsgrades (privat/öffentlich) zu berücksichtigen.
@Linus Huber
Nun, Herr Huber, ein Hoch auf den „spartanischen Bürger“, der Jahrzehnte später noch beim Stichwort „Marschallplan“ feuchte Augen bekommt.
Aber nochmal zu meiner „Hypothese“:
In Europa begann nach dessen militärischer Eroberung die friedliche. Ein US-Konzern nach dem anderen investierte in den zuvor zerbombten und zerschossenen Städten. Und die Rechnung, dass eine im Krieg ruinierte Wirtschaft schneller wächst als eine, die den Krieg glänzend überstand, erwies sich als richtig, zumal auch die US-Banken von Anfang an mitspielten, deren Politik in Europa war: alte Investitionen retten, neue vornehmen. Das Bankhaus Dillon Read z.B. setzte so sehr auf die Rentabilität seiner Anlagen im Nachkriegsdeutschland, dass es deutschen Industriebossen noch vor Kriegsende eine Privatanleihe von einer Milliarde Dollar anbot.
Man gründete Filialen, baute Fabriken, erwarb Aktienmajoritäten. Man nahm Fusionen vor, kaufte ganze Betriebe, kaufte Bergwerke und Banken. Die Sache nahm einen ähnlichen Verlauf wie das frühere Vorgehen in Lateinamerika. Die Beherrschung der Alten Welt durch die Neue begann. Man schuf hundertweise Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Man überzog Westeuropa mit einem Netz wirtschaftlicher Einfluss- und Machtsphären, und alles geschah mit einem Tempo ohnegleichen. Ganze Branchen, die Mineralöl-, die Büromaschinen-, Landmaschinen-, die Kosmetikindustrie u.a. wurden von US-Firmen weitgehend beherrscht. Selbst im kleinen Holland gab es schon im März 1960 nicht weniger als 105 Filialen der grössten amerikanischen Gesellschaften. Noch in der Schweiz, deren Binnenmarkt für die US-Haie gewöhnlich nicht sehr attraktiv ist, existierten 1960 immerhin 320 amerikanische Firmen, 1961 etwa 400, 1962 schon 520.
Die New York Times bezifferte gleichwohl nach ihren mehrfach geprüften Angaben am 15. April 1963 die Gesamtanlagen der USA in Europa auf 44.8 Milliarden Dollar (zu diesem Zeitpunkt war der Dollar noch was wert!).
@ Ueli
Das eine schliesst das andere nicht aus.
Die negative Stimmung der 30iger Jahre fand sozusagen mit dem Krieg den Klimax, was dazu führte, dass sich der Pendel wieder in die andere Richtung bewegen konnte. Es wäre ja nicht ausgeschlossen gewesen, dass sich neue Kriegsschauplätze entwickelt hätten 1945.
Die Menschheit unterliegt langfristigen Zyklen, vergleichbar mit den Jahreszeiten. Diese Abschnitte werden durch Bewusstseinsveränderungen aufgebaut, welche sich jeweils schrittweise in einem wirtschaftlichen und politischen Prozess der Veränderungen bemerkbar machen. Z.B. ist der nach dem Krieg erfolgte Baby-Boom zeuge der sich verbesserten Stimmung und der neuen Zuversicht in die Zukunft.
In meinen Augen unterliegen wir zur Zeit ebenfalls einer fundamentalen Bewusstseinsveränderung, welche in den kommenden Jahren grosse Veränderungen hervorrufen dürfte. Die Verteidigung des Status Quo, wie gegenwärtig von den Entscheidungsträgern betrieben wird, dürfte schrittweise der Einsicht weichen, dass die Rettung von nicht nachhaltigen Systemen im Endeffekt groesseren Schaden produziert, als wenn man sich auf die Grundwerte besinnt, welche eine Gesellschaft erfolgreich macht.
Off topic, aber interessant in Bezug auf die schrittweise Untergrabung der Rechtsstaatlichkeit, der zunehmenden Überwachung der Bürger und Zerstörung der Meinungsfreiheit..
The west has just become a giant banana republic
Simon Black on AUGUST 16, 2012
August 16, 2012
Carthage, Tunisia
Wikileaks founder Julian Assange has made an admirable habit of enraging western governments over the last few years, particularly the United States.
Most notably, his release of classified diplomatic documents in 2010 proved ruthlessly embarrassing, shining a spotlight on the absurd, petty little world of international relations.
Ever since, the US government has done everything it can to stop him. Short of assassination. They shut down his website, but mirror sites instantly popped up. They sought legal action, but their efforts have been impeded by the bureaucratic deftness of his attorneys. They froze his bank accounts… but donations have poured in from all over the world.
Along the way, Uncle Sam co-opted a number of allied nations to set aside their principles for the sake of US interests–
Switzerland rolled over immediately and shuttered Assange’s bank accounts.
Australia (his home country) has remained conspicuously silent on the matter, raising not a single word of protest in his defense. One high ranking Aussie politician even publicly suggested that Assange should be killed.
Sweden has happily played along, trumping up dubious allegations about Assange and issuing an international arrest warrant.
And now there’s the UK, where Assange has been based. The British government located and arrested him, yet after his legal team was able to secure bail and delay extradition, Assange sought refuge at the Ecuadoran embassy in London. He’s been living there for two months in violation of his bail.
Assange knows that, if extradited to Sweden, he’ll be shipped off to face the death penalty in the US… so the stakes are clearly high. He even petitioned Ecuador’s president Rafael Correa for political asylum, and just hours ago, Correa agreed.
Swarms of British police have now descended on the Ecuadoran embassy in London. This, on the heels of the British Foreign Ministry issuing a warning letter to Ecuador’s government threatening to “take actions in order to arrest Mr. Assange in the current premises of the [Ecuadoran] embassy.”
Such a move would be appalling, to say the least.
Embassies are hallowed sovereign ground, not to be trespassed. Ever. This is the most sacrosanct, fundamental, inviolable principle of international relations, explicitly codified in both the Vienna Convention on Diplomatic Relations (1961) and the Vienna Convention on Consular Relations (1963). Article 27 of the latter, for example, states that “the receiving State [the UK in this case] shall, even in case of armed conflict, respect and protect the consular premises, together with the property of the consular post and the consular archives.”
International law seems pretty obvious here. Yet British police stand ready to storm the embassy, arrest Assange, and tear down decades of diplomatic precedent.
In a way this is almost poetic. Assange is the man who exposed western diplomacy for the fraud that it is. That he would be sent to his death by an egregious violation of its most fundamental principle seems strangely appropriate.
Regardless, the whole affair is perhaps the foulest example that western governments will ignore their own laws, or selectively apply them, whenever they see fit.
Legal precedent means nothing. Rule of law means nothing. Free speech means nothing. Their own treaties mean nothing. It’s unbelievable. Anyone in the west who honestly thinks he’s still living in a free society is either a fool or completely out of touch.
If that seems too radical an idea, consider that ECUADOR is now the only nation which stands to defend freedom and human rights against an assault from the United States, the United Kingdom, and their spineless allies.
The west has just become a giant banana republic. Have you hit your breaking point yet? If not now… when?
Der Westen ist weder bereit die politischen Konsequenzen für das Treiben seiner Eliten und der ihnen zuarbeitenden Banken (Korruption, Bilanz-Betrug, Bestechung -Bildung krimineller Finanz- Ponzi-Netzwerke, Zitronensozialismus für Reiche) zu tragen, noch ist man nach dem WTC-Anschlag jemals wieder zu normalen völkerrechtlichen Verhältnissen zurückgekehrt. Noch immer gibt es Geheimgefängnisse und vor der Öffentlichkeit unsichtbare transatlantische Allianzen. Vor 20 Jahren hätte die wenig demokratische Machtergreifung eines Mario Monti in Italien noch zu einem Aufschrei der Entrüstung geführt, insbesondere wegen dessen mit ihm verbundene Finanz- Eliten-Netzwerken.
Auch das Problem der Steuerinterziehung wird je nach nationalem Interesse behandelt, so etwa haben die USA eigene Steuerparadiese für Reiche, während sie sich bei anderen Ländern über kriminelle Machenschaften beklagen. Daselbe gilt für Deutschland und dessen in Singapur und den USA operierenden Töchtern der Deutschen Bank, der Herr Schäuble hat bis heute noch keinen Versuch gestartet mit Singapur gegen Steuerhinterziehung vorzugehen, während die Schweiz zu Kompromissen geladen wird. Je nach Nation halten sich deren Eliten ihre eigenen Steuerparadiese frei, während der Öffentlichkeit hartes Vorgehen gegen Schwarzgeld vorgegaukelt wird.
Dies hat durchaus auch noch weitere Gründe, denn eine sehr hohe Menge von Wertpapieren und Bankbilanzen enthalten gebündelte Werte die vom Wohlergehen von Steuerparadiesen und deren elitären Kostgängern abhängig sind.
Letzlich kann der Niedergang des Westens kaum mehr verhindert werden da seit Thatcher und Reagonomics die Mittelschicht und die Arbeiter/Angestellten -Schicht wieder aus dem „New Deal“ herausgeworfen wurde und die Bevölkerung auf den Glauben an eine umfassende elitäre Privatisierung und damit auf eine Ponzischema-Hirarchisierung der Ökonomie getrimmt wurde.
Weder Europa noch die USA erleben einen Niedergang der Mittelschicht, sondern lediglich eine Stagnation. Neu hat sich zuerst in den USA seit den späten 1970ern, später auch in Europa eine neue Schicht von Ultra-Reichen ausgebildet, die aber nur 1% der Bevölkerung ausmacht. Der Artikel Income inequality in the United States zeigt, dass sich das Haushalts-Einkommen der Top-1% der Bevölkerung zwischen 1979 und 2005 um 180% erhöht hat, das der Top-5% um 70% während es für den Rest der Bevölkerung weniger als 25% zugenommen hat.
Die Wahrheit des Satzes, dass „die Mittelschicht und die Arbeiter/Angestellten -Schicht wieder aus dem “New Deal” herausgeworfen wurde“ hängt davon ab, was man unter dem „New Deal“ versteht. Der ursprüngliche „New Deal“ wollte mit Relief, Recovery, and Reform im Relief-Teil die Arbeitslosigkeit und die Armut bekämpfen. In Deutschland und der Schweiz ist das nur noch in geringem Mass nötig.
Ein neuer „New Deal“ könnte aber für die PIIGS-Länder nötig werden mit ihrer hohen Arbeitslosigkeit.
Der grösste Unterschied zwischen der Euro-Krise und der Zeit der Depression in den USA ist der, dass die Depression praktisch die ganze USA erfasste, während bis jetzt die Euro-Länder in zwei Gruppen zerfallen, wobei die PIIGS-Staaten Verhältnisse erleben, die durchaus mit der Depression in den 1930ern vergleichbar ist.
Herr Holzherr -was Deutschland anbetrifft- Warum glauben Sie wandern so viele Deutsche in die Schweiz aus?
Die Mittelschicht in Deutschland erodiert, genauso wie dies in den USA seit den 70er Jahren geschieht. Die Subprime-Krise in den USA wäre nicht entstanden, wenn die Mittelschicht dort nicht erodiert.
Die Schweiz kann man wohl nicht als Referenz für die Notwendigkeit eines New Deal verwenden, der gesamte Finanzbubble der Welt läuft (noch) zu hohem Anteil durch unser Land. Im Falle einer weitern Zuspitzung der prekären Lage in Europa und den USA muss die Schweiz allerdings damit rechnen besser sich jetzt schon auf einen new deal vorzubereiten. Der Finanzlobby ist es zwar bisher gelungen ihre Verschuldung via Rettungspaketen auszuglätten, der Pot für diese Hilfen wird aber immer kleiner -selbst wenn in Europas Finanzbehörden zur Bankenregulierung praktisch ausschliesslich Vertreter von Banken einsitzen (was tatsächlich der Fall ist).
Die Bankenrettungen sind der grösste Raubzug in der Geschichte der westlichen Demokratien, sie entsprechen ähnlicher Machenschaften deren sich die Kommunisten zur Bereicherung ihrer Parteibüros bedient hatten -Plünderung der Staatskasse und deren Verschuldung. Die Rettung der Banken ist ein Zitronensozialismus für Reiche die darin einmündet dass deren oberste Managerschicht sogar neue Rekordeinkommen erreichen.
Eine Sache möchte ich noch hinzufügen, die mir wichtig erscheint. Bei der Analyse ob in den USA die Mittlschicht erodiert oder nicht muss man die Statistik zu Hilfe nehmen. Leider aber werden diese dort seit Reagan ständig kosmetisch manipuliert, egal ob bei der Zahl von Arbeitlosen, der Bemessung der Inflation oder den Angaben über das BIP und den Gini-Koeffizienten handelt. Die Bemessung des Warenkorbes zur Berechnung der Inflation, was wiederum Aussagen über höhere oder tiefere Löhne erlauben sollte, wurde vor einigen Jahren massiv verändert -worauf hier im Blog bereits hingewiesen wurde unter Hinweis auf die Webseite shadowstats.com . Die Kalkulation der Inflation entspricht in den USA nicht der realen spürbaren Inflation. Wäre es anders, die Privaverschuldug hätte nicht in diesem Ausmass zugenommen wie andere Statistiken wiederum aussagen. Auch sollte man verstehen dass die Möglichkeiten in den USA um sich privat verschulden zu können -massiv zugenommen hat. Je mehr Private sich verschuden können, desto eher ist es ihnen möglich den aktuellen Lebensstandard zu erhalten, aber dafür den in der Zukunft aufs Spiel zu setzen.
Ja dieser neue Kapitalismus, der ist ausbeutungsmässig mindestens so abartig wie der Sozialismus, wenn nicht sogar wie der Kommunismus!
@ ast
Ich gehe mit Ihnen einig.
„Embassies are hallowed sovereign ground, not to be trespassed. Ever“
But not forever: Die Vereinbarung, welche einer Liegenschaft den Botschaftstatuas gewährt, kann gekündigt werden, das Botschaftspersonal kann ausgewiesen werden. Völkerrechtlich nicht zu beanstanden, wenn die entsprechenden Verträge (Frist und Form der Aufhebung des Botschaftsstatus) eingehalten werden.
„….consider that ECUADOR is now the only nation which stands to defend freedom and human rights against an assault from the United States, the United Kingdom, and their spineless allies“
Ecuador als letztr Hort von Freiheit und Menschenrechten auf der Welt, was’n Schwachsinn.
„In a way this is almost poetic“ Nein: This is completly pathetic, muss es heissen, Poesie kann ich darin etwa soviel erkennen, wie in einem Raumplanungsgesetz. Das Assange meint, als Held das Recht zu haben, Ftrauen zu vergewaltigen, ist doch eher pathetisch als poetisch. Fremdwörter sind Glücksache,
Assange sollte zum Islam konvertieren, dann könnte er darauf HOFFEN, die USA richten ihn hin, damit hätte er Zugang zu Jungfrauen, die nicht Nein sagen können.
Helden haben Abrecht auf Jungfrauen soviel sie wollen, es ist Pflicht dieser Jungfrauen, sich zur Verfügung der Helden zu halten,
Wenn eine Frau, mit der ich Sex hatte, beghauptet, ich hätte sie vergewaltigt, wäre ich jederzeit bereit, dies auch vor einem Gericht zu diskutieren. Kommt das Gericht zum Schluss, es war eine Vergewaltigung, muss ich mein Sexualverhalten überdenken, kommt das Gericht zum gegenteiligen Schluss, habe ich zumindest meinen Ruf und mein Selbstvertrauen als Liebhaber ein wenig wieder hergestellt.
@ Anh Toan
Sie sind ein guter Status Quo Vertreter, der jede sich anbahnende Entwicklung als nichtig und fantastisch abtut.
Unter Berücksichtigung, wie die Rechtsstaatlichkeit immer stärker ausgehöhlt wird in den Westlichen Staaten, kann ich persönlich Assanges Vorsicht sehr gut verstehen. Wir muessen unseren Finger nicht auf andere Staaten richten um unsere eigenen Probleme zu verniedlichen.
@Linus Huber: „Status Quo Vertreter“ hat man mir hier auch vorgeworfen, als ich die Facebook likes von Occupy mit denjenigen von Britney Spears verglichen habe.
Sie bejammern Verlust an Rechtsstaatlichkeit, aber verteidigen Manning, der als Soldat nun mal Geheimnisse verraten hat. Sich freiwillig dem Militärstrafrecht unterstellt hat. Das ist verdammt heftig in jeder Armee dieser Welt. Und wäre ich in dieser Armee, und diese Armee würde tatsächlich Kriege führen, bei denen meine Freunde gestorben sind, würde ich wohl dem Manning am liebsten was auch immer.
Vielleicht kann ich der allgemeinen Lobhubelei auf Assange nicht zustimmen, weil ich noch immer nicht weiss, was er uns Wichtiges offenbart hat. Bei Watergate weiss ich was, nur nicht mehr wer, bei Wikileaks wer, aber nicht was. Ist der Bote wichtiger als die Nachricht, ist die Nachricht nicht wichtig, und damit auch der Bote nicht.
Aber vielleicht kann mich ja einer der Assange Fans erklären, welche Informationen wir dank seinem heldenhaften Einsatz haben? Kann durchaus sein, dass ich etwas verpasst habe.
@ Anh Toan
Unterstellen Sie mir bitte nicht Sachen, welche ich nicht aussagte.
Ich verteidige niemanden, sondern erkläre einzig, dass ich Assanges Vorsicht gut verstehen kann. Versuchen Sie auf gemachte Aussagen einzugehen und nicht auf von Ihnen produzierte Unterstellungen.
Ebenfalls ist das Prinzip der Verteidigung „andere sind noch schlimmer“ in meinen Augen eine unwürdige Art, welche sicherlich bejubelt wird an einem Stammtisch, jedoch die eigene Unzulänglichkeit herzlich gut demonstriert.
Roosevelt 1932 (!): „Ich werde Deutschland zermalmen.“
Ich habe bis heute nicht begriffen was Deutschland den USA angetan hat um eine derartige Aussage hervorzurufen.
Wirtschaftlich gesehen hat er später Stalin 10 Milliarden $ geschenkt.
Wenn ich selbst 1932Präsident der USA gewesen wäre, dann hätte ich nach dem Durchlesen von „Mein Kampf“ und der Machtergreifung Hitlers und Mussolini, der Einrichtung von ersten Massenvernichtungslagern und Denunziation gegen Juden -die Konsequenzen noch viel früher gezogen als erst 1940.
@ ast „Mein Kampf“ war nicht das Werk eines Spinners, sondern das Programm eines Verbrechers. Alle Politiker Europas, die Kenntnis davon hatten, hätten sofort reagieren müssen. Spätestens bei der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht am 1935 oder der darauffolgenden Remilitarisierung der entmilitarisierten Zone am Rhein wäre dies für Frankreich und England durchaus noch möglich gewesen mit wenigen Mitteln. Aber man schwelgte damals und auch in München noch in der Illusion eines Friedens für die nächste Generation. Roosevelt kann kein Vorwurf gemacht werden, er war weitab vom Geschütz. Leider wird sich die Geschichte in näherer Zukunft wiederholen, allerdings unter anderen Vorzeichen.
1932 und Machtergreifung?? Mussolini?? Massenvernichtungslager?? Woher haben Sie diese Infos? Wenn es interessiert suchen Sie nach: Das Roosevelt Vermächtnis und der Fall Tyler Kent.
Böse Zungen behaupten (Krugman) , dass erst der zweite Weltkrieg (bzw. dessen Vorbereitung) den „new Deal“ in einen längeren Aufschwung überführte. http://www.youtube.com/watch?v=Nqokurh6Ptg&feature=plcp (Originalrede)
Mit der berühmten Rede „Arsenal of Democracy“ am 29 Dezember 1040 wurde ein Pakt zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geschaffen um die weltweite Gefährung der Demokratie zu beseitigen. Das Ergebnis können Sie auf der Fortsetzung der oben abgebildeten Industrieproduktions- Kurve der USA erkennen. Massgeblich daran beteiligt war der Ausbau der Waffenindustrie
Sehr interessante Rede (auch die vorangehende Bankenkrise kommt in der Rede vor) …. die Rede die in der heutigen Zeit auf Wiederholung wartet, was die Gefährung der Demokratie (besonders in Europa und den USA) anbetrifft.
sollte natürlich 29 Dezember 1940 heissen, sorry
@ Tobias Straumann:
Das Konzept der Destabilisation zur Gunst des kurzfristigen Wachstums ist in den USA nicht aufgegangen, es wird auch nicht aufgehen, die Aussenhandelstheorie (J-Curve) hat sich in letzten 20 Jahren nie bewahrheitet. Der Verlust des Kaufkraftes hat zum Abbau der Mittelklasse und sozialer Elent geführt und die Rohstoffpreise in die Höhe getrieben. Wir müssen mit dem Währungskrieg aufhören, der wird alle industrienationen ruinieren. Es ist eine falsche Vorstellung, dass das Wachstum der Stabilität vorzieht. Die wirtschaftliche Entwicklung USA seit 1999 zeigt diesen Effekt deutlich, dass das nachhaltige Wachstum ohne die Stabilität ein geborgtes Wachstum ist, bzw. das Wachstum auf Pump, ohne die Stabilität, nicht lange anhalten wird.
Meine Aussage gilt auch für die EZB, nämlich die Stabilität(Preisstabiltiät) der EU Vorrang hat, als die kurzfristige Reduktion der Arbeitslosigkeit oder des kurzfristigen Wachstums. Wenn der Euro fällt, fällt auch die Euro-Zone. Die Stabilität in EU kann nur durch einen starken Euro wiederherstellen.
PS: Straumann, Sie wurden von US-neoliberale ökonomische Theorie verführt.
Preisstabilität?
Dies ist ein komplexer Aspekt, welcher jedoch sehr vereinfacht wurde durch die Verwendung des cpi’s (Konsumentenpreisindexes) als Massstab. Viel wichtiger wäre es, das Geldvolumen (Basis- plus Kreditvolumen) zu messen und diese Groesse an das Wirtschaftswachstum zu koppeln.
Es ist doch verhaeltnismaessig unwichtig, wenn sich die Konsumgüter um einige Prozent pro Jahr senken (aufgrund der entsprechenden Produktivitätssteigerungen), wie wir dies bei elektronischen Geraeten z.B. erkennen. Dass Zentralbanken sich auf ein solch naives Modell beziehen zur Formulierung der Geldpolitik zeigt das mangelnde Verständnis ökonomischer Zusammenhänge.
@Linus Huber: „Viel wichtiger wäre es, das Geldvolumen (Basis- plus Kreditvolumen) zu messen und……“
Na. dann messen Sie mal schön! M1, M2, M3 oder M(1+X)?
Das ist nicht meine Aufgabe, sondern sollte die Aufgabe der Zentralbanken sein. Leider haben diese vollständig versagt, was in diesen bubbles ausartete.
heute müsste die frage lauten
> angela merkel & co Versager oder Helden?
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten werden die meisten Politiker entsprechend der vorherrschenden negativen Stimmung als Versager qualifiziert.
Was jedoch in den Geschichtsbüchern in 100 Jahren stehen wird, ist heute unmöglich vorherzusagen. Geschichtsschreibung produziert oft Charakterisierungen übersteigerter positiver oder negativer Eigenschaften und der Person zugeordneter Leistungen (obwohl diese Person meist unter Zugzwang handelte) und es wird oft vergessen, dass niemand so gut ist wie man sagt und niemand so schlecht ist wie man sagt.
Ob Roosevelt was an der Krise ändern hätte können, werden wir nie wissen. Aber eines ist sicher er hätte nicht einen Finanzminister wie Mellon gehabt der völlig auf Abbruchgearbeitet und die Krise noch verschlimmert hatte. Sturheit und Ideologie sind in einer Krise nie gute Ansätze.
Man diskutiert immer wieder die Bedeutung des New Deals, die Keynes Anhänger überhöhen ihn die Marktfundamentalisten werten ihn ab. Es ist so, dass erst der 2. Weltkrieg die Wirtschaft in die Gänge brachte. Aber was war die massive Aufrüstung anderes als ein keynesianisches Programm und eigentlich ein destruktives (aber es war notwendig). Nach dem Krieg hatte die USA eine Schuldenstand von 160% des BIP! Aber vorher hat man jahrelang über Ankurbelungmassnahmen mit zivilen Projekten diskutiert aber man wollte keine Schulden machen. Irgendwie ist es schizophren dass man bereit ist Riesensummen für destruktive Rüstungsprojekte auszugeben aber bei Infrastrukturprojekten die darauf folgende Investition generieren würden einem das Geld reut. Man kann es heute wieder in den USA sehen wo die Repulikaner keine Abstriche bei der Rüstung wollen aber sämtlich anderen Projekte sabotieren. Gewisse lernen nichts dazu
Im Unterschied zu einem rein keynesianischen Programm – z.B. sinnlos ein Loch in die Erde buddeln – kann man die amerikanischen Kriegsvorbereitungen als Investition beurteilen – eine Investition, die dem Kriegsgewinner – den USA – einen grossen Ertrag einspielte indem sie der USA Handelsvorteile und einen grossen Anteil beim Wiederaufbau Europas brachte. Zudem konnte die USA die führende Stellung in der internationalen Finanzordnung einnehmen (Bretton-Woods-System).
Ganz anders hätte es ausgesehen, wenn die US-Kriegsausgaben für die Katz gewesen wären und sich Nazi-Deutschland hätte behaupten können.
Völlig richtig, Martin Holzherr. René Wetter liegt natürlich auch nicht falsch. Aber die Sache ist verdammt komplex. Die Kriegsanstrengungen der USA waren natürlich zwangsläufig gewaltig, sie waren zwingend erforderlich und ein Investment in den Frieden, Freiheit und wirtschaftlicher Prosperität. Auch die Schweiz hat von diesem Investment profitiert, und wie. Wenn Hitler den Krieg für sich entschieden hätte, dann gute Nacht. Die Fehlinvestition wären monströs und eben sinnlos gewesen. Das war auch eine Art „Geschäftsrisiko“. Dass die Amerikaner aber auch keine Waisenknaben sind, wird in Europa immer überbetont. Auch aktuell wieder. Tatsache ist, dass sie die antidemokratischen Kräfte im Pazifik und in Europa mit einem gigantischen Aufwand an Menschenleben, Material und Geld niedergerungen haben. Diese Wahrheit wird von den wenig geschichtsbewussten Europäern selbstgefällig ignoriert. Auch in den Jahrzehnten des kalten Krieges waren die Amis unverzichtbar. Sie machten auch grobe Fehler. Aber der Saldo stimmt. So, jetzt werden die Ami-Hasser über mich herziehen.
Ich meine da nicht Löcher in die Erde zu buddeln, das einzige wirklich sinnlose Programm haben die Engländer wärend der Hungersnot Anf. 19JH in Irtland durchgezogen als sie überall Umfassungsmäuerchen bauen liessen. Das Errichten von Talsperren die einerseits Energie und anderseits Flutkontrolle bringen ist aber sicher sinnvoller als Hochrüsten und sich anschliessend die Infrastrukur zu zerstören die man dann wieder aufbaut. Ich blende dabei mal die Notwenigkeit der Zerschlagung Nazideutschlands aus. Heute könnte ein langfristiges Programm die Reduzierung unserer Abhängigkeitvon fossilen Brennstoffen sein. Das würde auch Erträge bringen und zusätzlichen Nutzen. Also sinnvoller als sich ständig hochzurüsten
Was man Roosevelt zugestehen muss: Er verharrte nicht in Lethargie, sondern machte etwas. Dieses „etwas“ war mit Sicherheit nicht das überhaupt erreichbare Optimum, aber immerhin. Den grossen „Erfolg“ brachte erst der Zweite Weltkrieg; wenigstens wirtschaftlich. Die Industrieproduktion konnte auf Kriegswirtschaft umgestellt und hochgefahren werden. Dieser Effekt ist mit Sicherheit nicht den Bemühungen Roosevelts anzurechnen. Man macht immer wieder den Fehler, den wirtschaftspolitischen Aktivitäten des Staates eine zu grosse Bedeutung beizumessen. Wenigstens bei uns in Europa. Letzten Endes muss echte Nachfrage entstehen, die auf den Märkten zu suchen ist und dann in Produktion umgesetzt werden kann. Ein Krieg schafft auch Nachfrage; ein grosser Krieg schafft eine grosse Nachfrage. Wobei man aber am Beispiel Nazideutschlands exemplarisch sehen kann, dass eine überdimensionierte Rüstungsproduktion, die natürlich in einer ersten Phase die Wirtschaft ankurbelt, die aber auf aggressiver militärischer Espansion und, im „Erfolgsfall“, auf Ressourcendiebstahl im Grossformat ausgerichtet ist, alles andere als nachhaltig ist. Die Philosophie von Keynes kann nicht greifen, weil das Leistungsprinzip nicht ausgehebelt werden kann. Die Basis des leistungssystems bildet das Individuum.
jein, Kriege schaffen zwar Nachfrage, aber heben in nicht den Wohlstand der Bevölkerung.
Nach einer Bubble Phase, wie die 20iger Jahre, braucht es einfach eine gewisse Periode das Wirtschaftssystem heilen zu lassen. In dieser Zeit reduziert sich der Lebensstandard und die produzierten Ungleichgewichte (produziert durch fehlerhafte Geldpolitik, welche Fehlinvestitionen förderte) werden schrittweise abgebaut. Der Krieg brachte nicht Wohlstand, sondern die Tatsache, dass um 1945 die Bevölkerung sich der sinnlosen Kredite der 20iger entledigt hatte sowie die in diesen Jahren angehäuften privaten Ersparnisse erlaubten es nicht nur die hohe Staatsverschuldung rasch zu reduzieren, sondern auch mit neuem Elan in die Zukunft zu investieren.
Es ist zu sagen, dass viele Politiker (speziell in den USA) am Ende WW2 Angst hatten, wir würden wieder in die Wirtschaftskrise der 30iger zurückfallen und zwar genau mit dieser Begründung im Auge, dass Kriege wirtschaftlichem Aufschwung entsprechen. Dies ist ein oft wiederholter Mythos.
Ich bin mit Ihnen absolut d’accord, Linus Huber. Kriege kosten gewaltige Summen, die den (allgemeinen) Wohlstand beeinträchtigen. Dass es „Kriegsgewinnler“ gibt, dürfte unstrittig sein. Aber: Kriege sind nach wie vor integraler Bestandteil der Wirklichkeit. Wenn sie ausbrechen, und sie brechen immer wieder aus, wie uns die Geschichte lehrt, stimulieren sie natürlicherst einmal die industrielle Produktion und schaffen Arbeitsplätze. Diese können natürlich nicht nachhaltig sein. Die Folge? Geldentwertung! Die angehäuften Staatsschulden können auf „seriöse“ Weise gar nicht mehr abgebaut werden. Die Rezepte zu deren Eliminierung sind bekannt. In der EURO-Zone ist man ohne Krieg an diesen Nullpunkt gelangt. Man kratzt sich am Kopf und stellt sich selbst die Frage: Wie konnte das während einer langen Phase des Friedens in Europa überhaupt passieren? Antwort: durch Verschleuderung gar nicht vorhandener Geldmittel.
Schauen Sie sich mal dieVerschuldungszahlen der Länder nach dem WW II an: D 700% USA 160%, das waren noch andere Dimensionen. Vergleichen wir die heutigen Zahlen mit denen auch den 90er, sind heute viele Länder stärker verschuldet PT,GR,IRL, GB andere etwa gleich: IT wiederum andere weniger: D, CH, SD. Warum die hohe Verschuldung? Meist nicht weil geprasst wurde, z.B für Rüstung wurde sogar weniger ausgegeben. Viele Länder „mussten“ ihre unglückseligen Banken retten: D,GB,BE,IRL, GB… In anderen Ländern wurden schlicht und ergreifend die Steuern nicht bezahlt. Allein die Rettung der HRE kostete D über 100 Mia €, von solchen Summen konnte man vor ein paar Jahren nicht mal denken. Von diesem Geld könnte man mehrere Projekte in der Grösse der NEAT durchziehen. Dann ist zu erwähnen, dass die Reichen und die multinationalen Firmen dank dem internationalen Steuerwettbewerb kaum noch Steuern bezahlen und die damit erwarteten zusätzlichen Arbeitsplätze ausblieben. Als Regierung macht man sich unbeliebt wenn man die Steuern erhöht oder Kürzungen vornimmt, wenn man an der Macht bleiben will bleibt nur die Schulden zu erhöhen. Die Verschleuderung von Geld dürfte sich gegenüber den 70er und 80er nicht wesentlich verändert haben. Man muss das Augenmerk auf die Parameter lenken, die sich verändert haben.
Für mich sind die USA ein gutes Beispiel: In den 80er wurden unter Reagan die Steuern gesenkt in der Annahme dass es dann zu erhöhtem Wachstum, mehr Arbeitsplätzen und dadurch mehr Steuern kommmen würde (Laffer Kurve etc). Das Einzige was wuchs war der Schuldenberg, die Arbeitsplätze wanderten von Standort zu Standort wo man gerade Subentionen und Steuervergünstigungen abholen konnte. Die Europäer machten das den USA alles nach. In den 90ern kam ein Buch unter dem Titel „Die Globalismusfalle“ raus, darin ist das Ganze erschreckend genau beschrieben.
@ Rudolf
„Verschleuderung gar nicht vorhandener Geldmittel“
Man kann es so ausdrücken, während ich vorzugsweise von Fehlinvestitionen rede.
Der Grund dieser Entwicklung ist vielseitig jedoch gründet hauptsächlich in der mangelhaften Geldpolitik der Zentralbanken, welche das Wachstum des Kreditvolumens im System (bedeutend stärker als die Wirtschaft) als nicht relevant für die Zinspolitik betrachteten. Der Fokus rein auf die Inflationsrate (ausgewiesen in cpi) zu richten, war sehr naiv. Es wurde übersehen, dass sich inflationäre Tendenzen in anderen Bereichen festsetzten und dass aufgrund der massiven Produktivitätssteigerungen der cpi durchaus deflationär hätte sein dürfen.
Wirklich bedenklich ist vor allem, dass diese Entscheidungsträger erstens die Ursache des Problems nicht wirklich anerkennen wollen und um ihre falschen Theorien zu beweisen, um so massiver die gleiche falsche Geldpolitik betreiben, welche uns in dieses Dilemma führte.
Kleiner Nachsatz:
Am Ende eines Booms, welcher durch das Aufblähen des Kreditvolumens basierte, gibt es keine einfachen und schmerzlosen Lösungen.
Das Kreditvolumen wird reduziert werden, entweder geplant aufgrund gewonnener Einsicht oder ungeordnet durch die unumgänglichen Bankrott-Verfahren, welche das Kreditvolumen ebenfalls reduzieren (der Wertverlust südeuropäischer Staatsanleihen ist ein Beispiel). Die gegenwärtige Konkursverschleppung produziert zusätzliche Schäden (z.B. vor 2 oder 3 Jahren hätte der Konkurs Griechenlands einen Bruchteil gekostet).
Immer groessere Volumina auf den Bankbilanzen sind rein fiktiv (nach Modell bewertet) und entsprechen nicht mehr dem Marktwert. Eines nicht allzu fernen Tages werden auch diese Verluste anerkannt werden muessen.
Angenommen Roosevelt wäre schon 3 Jahre früher Präsident geworden. Hätte sich dann die Wirtschaft nach den ersten Einbrüchen Ende 20er wieder gefangen und es wäre gar nicht zur Grossen Depression gekommen?
Ich glaube kaum jemand würde ernsthaft behaupten wollen, Roosevelt hätte die Depression abwenden können, wenn er 3 Jahre früher Präsident geworden wäre. Die Eigendynamik wirtschaftlicher Systeme wird meist stark unterschätzt. Wäre Roosevelt von 1930 bis 1933 Präsident gewesen und ab 1933 wieder jemand anders – der Verlauf der Industrieproduktion der USA hätte wohl nicht erheblich anders ausgesehen.
Wirtschaftliche Systeme sind komplexe Netzwerke vieler Individuen und Cluster. Bestimmte Faktoren können zwar zu erheblichen Verwerfungen im System führen, die inhärente Kraft zur Selbst-Regenerierung ist aber sehr stark. Es ist deshalb viel anspruchsvoller sich ankündigende Verwerfungen zu erkennen und präventiv zu dämpfen, statt hinterher den ohnehin innewohnenden Regenerierungsprozess zu begleiten.
Ich gehe mit Ihnen einig, Karin.
Eine Depression kann man ja wohl nicht als „innewohnenden Regenerierungsprozess“ bezeichnen. Hier geht es übrigens nur um die Frage wie man auf eine bereits manifest gewordene Krise richtig reagiert, nicht darum wie man die Krise von vornherein durch präventive Massnahmen abwendet. Es steht also der Satz „Die Bankensanierung und die Abwertung des US-Dollars unmittelbar nach Amtsbeginn im Frühling 1933 waren entscheidend für die Beendigung der Depression“ zur Debatte, wobei der Autor im Artikel ja gerade mitteilt, dass sich praktisch alle Wirtschaftshistoriker einig seien, das seien die richtigen, entscheidenden Massnahmen gewesen um das Blatt zu wenden.
Die Behaupung, Roosevel hätte, wenn er schon 1930 Präsident gewesen wäre, die Depression nicht abwenden können, mag stimmen, denn 1930 war noch vielen gar nicht bewusst, dass eine Depression bevorstand. Wären allerdings die Massnahmen Bankensanierung und Abwertung schon 1930 ergriffen worden, hätte der Verlauf vielleicht doch anders ausgesehen.
Übrgens sind heute ebenfalls viele Ökonomen der Ansicht, dass sich nach der Finanzkrise 2008 sehr gut eine Depression hätte einstellen können, wenn das FED und die amerikanische Regierung nicht darauf reagiert hätten.
@ Martin
Sie gehen von der Annahme aus, dass wir die schwierige Phase hinter uns haben und quasi die Depression mithilfe der verschiedenen Manipulationen verhinderten. Ich erkenne eher eine Verschleppung der Krise als eine nachhaltige Lösung in diesen manipulativen Aktionen von Zentralbanken und Regierungen.
Reden wir in 5 Jahren wieder darüber, ob die Depression wirklich abgewendet wurde.
@Martin Holzherr: Nicht die Depression ist der Regenerierungsprozess, die Rückkehr zum Potenzialwachstum ist der Regenerierungsprozess. Wir sprechen hier von einem auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftssystem, das folglich zu euphorisch übersteigertem Wachstum neigen kann. Auf die Euphorie/Blase folgt dann praktisch zwangsläufig die Ernüchterung/Rezession etc. Was vorher übersteigertes Tempo war, gibt nun eine Ausbremsung, Konsum und Investitionen werden aufgeschoben – aber nicht aufgehoben, die Wirtschaftskreisläufe kommen bald schon wieder besser in Gang.
Sie können sich das vereinfacht vorstellen wenn Sie Joggen. Laufen Sie ein paar Minuten lang mit stark erhöhtem Tempo. Irgendwann sind Sie so ausgepustet (Sie über Ihr Potenzial hinaus „der Zeit voraus“ gelaufen), dass Sie zwangsläufig das Tempo stark reduzieren müssen (Einbruch), bis sich der Kreislauf wieder normalisiert hat. Unter dem Strich werden Sie etwas langsamer sein, als wenn Sie konstant gelaufen wären (aber es macht erstaunlich wenig Unterschied).
frau gut
j-ein zu ihren thesen
> wären zur zeit der ersten griechenlandkriese nicht die neoliberalen
– mit merkel & co an der macht gewesen, hätten wir heute euro-bonds
> dadurch die währungsspekulation verhindert
> und die kriesen-staaten könnten arbeitsplätze und konsum generieren
> je nach dem wie die weichen gestellt werden verändert sich auch die grosswetterlage
.
> eins ist sicher, durch sparen kann kein wachstum entstehen
– weniger konsum weniger arbeitsplätze — der teufelskreis beginnt
.
> was sagte schon henry ford der erste
– wenn jeder arbeiter sich einen FORD kaufen kann
– geht es ALLEN besser (auch der wirtschaft)
>> dadurch die währungsspekulation verhindert <> eins ist sicher, durch sparen kann kein wachstum entstehen <<
Ja, Kredite sind unabdingbar für die Erzielung eines optimalen Wachstums. Leider ist aber die Versuchung gross, zuviel Schulden zu machen. Mit zuviel geliehenem Geld wird ein nicht nachhaltiges Wachstum erzielt. Das geliehene Geld versickert irgendwo und der notwenige Effekt um die Rückzahlung (oder überhaupt noch die Zinszahlung) vornehmen zu können ist nicht da. Alles verpufft, leere Taschen weit und breit, Katerstimmung und schlimmer. Die grössten Spezialisten im Geld-Verpuffen wie Griechenland sind auch die ersten, welche an den Rand des Kollapses kommen.
(Wiederholung, übermässiger Einsatz von ist meinem Kommentar nicht gut bekommen)
++ dadurch die währungsspekulation verhindert ++
Der Finanzmarkt ist aus dem Ruder gelaufen, verhindern von Spekulation können Sie vergessen, Eurobonds hin oder her.
++ eins ist sicher, durch sparen kann kein wachstum entstehen ++
Ja, Kredite sind unabdingbar für die Erzielung eines optimalen Wachstums. Leider ist aber die Versuchung gross, zuviel Schulden zu machen. Mit zuviel geliehenem Geld wird ein nicht nachhaltiges Wachstum erzielt. Das geliehene Geld versickert irgendwo und der notwenige Effekt um die Rückzahlung (oder überhaupt noch die Zinszahlung) vornehmen zu können ist nicht da. Alles verpufft, leere Taschen weit und breit, Katerstimmung und schlimmer. Die grössten Spezialisten im Geld-Verpuffen wie Griechenland sind auch die ersten, welche an den Rand des Kollapses kommen.
Geld drucken produziert keinen nachhaltigen Wohlstand.
Ihr Vorschlag beinhaltet das Verlagern des Kredit-Risikos auf unbeteiligte Mitglieder anderer Staaten. Dadurch werden marktwirtschaftliche, rechtsstaatliche sowie demokratische Werte schrittweise untergraben.
Wir muessen nicht spekulatives Verhalten fördern, sondern jene belohnen, welche sich nachhaltig verhalten. Es wird natürlich schmerzen, jedoch einen Alkoholiker immer wieder mit einer Flasche Jack Daniels zu heilen führt schlussendlich zum Kollaps.
warum nicht frau gut? vielleicht waren es gerade die (auch im text erwähnten) sozialen errungenschaften der roosevelt-regierung, welche den unterschied machten. er hat die dominanz von big business gebrochen und amerika den weg in eine moderne zukunft gewiesen. leider haben die amerikaner seit dem schauspieler-präsidenten den rückwärtsgang eingelegt, aber vielleicht schafft obama ja wirklich wieder eine trendwende.