Euro: War's das schon?

Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank, muss möglicherweise einmal mehr die Kastanien aus dem Feuer holen. (Bild: AFP)

Wir sind wieder am selben Punkt wie im letzten Dezember. Griechenland verfehlt seine Sparziele und hat bald kein Geld mehr, und die Renditen der italienischen und spanischen Staatsanleihen steigen in hohem Tempo. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Spanien und etwas später auch Italien kein Geld mehr zu vernünftigen Konditionen am Kapitalmarkt aufnehmen können.

Was muss getan werden, damit es nicht bald zu einer grossen europäischen Finanzkrise kommt?

Die Antwort liegt seit langem auf der Hand: Die Europäische Zentralbank (EZB) muss die Staatsanleihen der gefährdeten Länder auf dem Markt aufkaufen. Nur so können die Zinsen Spaniens und Italiens wieder auf ein erträgliches Niveau gesenkt werden. Das Bekanntgeben von neuen Sparmassnahmen bringt hingegen nichts. Das vertieft nur die Rezession und erhöht die Schuldenquote, was wiederum die Zinsen in die Höhe treibt.

Wird die EZB bald eingreifen? EZB-Chef Mario Draghi hat vor kurzem klar gemacht, dass eine solche Intervention nicht vorgesehen sei. Dasselbe sagte Draghi auch im letzten Dezember. Kurz danach versorgte er die Banken mit Liquidität zu tiefen Zinsen und langen Laufzeiten – eine historisch beispiellose Intervention, die unter dem Namen Long-Term Financing Operation (LTRO) bekannt gemacht worden ist. Die Massnahme hat gewirkt, die Katastrophe konnte fürs Erste abgewendet werden (siehe hier und hier).

Kommt jetzt bald ein ähnlicher Schachzug? Ich habe keine Ahnung. Man kann sich nicht vorstellen, dass die EZB zuschaut, wie die Eurozone zerfällt. Gleichzeitig kann man aber auch verstehen, dass die EZB nicht immer die Kastanien aus dem Feuer holen möchte, um nachher festzustellen, dass die Euro-Staaten zu wenig unternehmen, um den Euro auf eine dauerhafte Basis zu stellen.

Dennoch möchte ich ein Szenario zur Diskussion stellen.

  • Es kommt bald zu einem ausserordentlichen Gipfel in Brüssel.
  • Der Gipfel hat drei Ergebnisse: 1. Spanien muss sich unter den Rettungsschirm begeben. 2. Die Euroländer-Staatschefs verpflichten sich dazu, den eingeschlagenen Weg Richtung Banken- und Fiskalunion weiter zu verfolgen. (Das wird wie immer so formuliert sein, dass man sich alles und nichts darunter vorstellen kann.) 3. Es wird mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass sich Italien in einer ganz anderen Situation als Spanien befindet.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) kommt ins Spiel, entweder mit einer neuen Long Term Refinancing Operation (LTRO) oder einem temporären Staatsanleihen-Aufkaufprogramm. Letzteres wird man nicht als solches bezeichnen, sondern als «Operation zur Wiederherstellung des geldpolitischen Mechanismus». Bei der Ankündigung dieser Operation wird man ausdrücklich auf die Fortschritte Italiens bei der Umsetzung der Reformen und beim Sparkurs hinweisen. Eine ausserordentliche Operation der EZB sei deshalb gerechtfertigt. Im Grunde geht es aber nur darum zu verhindern, dass Italien auch den Rettungsschirm beanspruchen muss. Denn alle wissen: Wenn Italien unter den Schirm muss, geht bald das Geld aus, und dann ist endgültig fertig.

Oder lässt man die südeuropäischen Länder bald fallen? Die deutsche FDP hat eben zweimal bekräftigt, dass sie Griechenland kein Geld mehr geben möchte. Auch beim Internationalen Währungsfonds (IWF) wächst der Widerstand gegen neue Kredite an Athen. Und zuletzt hat auch der potentielle SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gesagt, er habe Zweifel, ob alle Länder in der Euro-Zone gehalten werden können. Das sind völlig neue Töne. Mehr denn je besteht die Gefahr, dass die Situation vollends eskaliert.

118 Kommentare zu «Euro: War's das schon?»

  • DC sagt:

    Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Lasst uns doch bei NULL anfangen und einfach mal das System vor die Wand knallen, dann sehen wir ja was übrig bleibt…

    Dieses Geschwafele vom bevorteilten Norden, als wenn es sich der Norden nicht irgendwo oder irgendwann erarbeitet und verdient hätte da zu stehen, wo er nun steht. Was hat den armen Süden den daran gehindert gleiche Standards, Qualität und Leistungen an den Tag zu lege als der Norden die Weichen gestellt hat?

    Der einzigste Fehler der wirklich begangen wurde ist doch, dass man versuchte schwache und starke Volkswirtschaften, welche auch noch vollkommen andere Mentalitäten und Einstellungen haben zu vereinen. Hätte man den Euro auf den so genannten „Norden“ begrenzt und nich die Touristaaten und den Ostblock mit reingenommen gäbe es das Problem garnicht.

  • A.HAedicke sagt:

    Ist es unsachlich, dass
    die Krise der Finanzmärkte durch die amerikanische Finanzmarktpolitik ausgelöst wurde?
    Ist es unsachlich, dass
    eine gegenseitige erpresserische Politik und Verknüpfung zwischen Wirtschaft, Finanzmärkten und Politik besteht?
    Ist es unsachlich, dass
    genau dieser Sachverhalt inzwischen selbst im bürgerlichen Lager im Bundestag so wörtlich bemängelt wird (siehe Frank Schäffler)?
    Ist es unsachlich, dass
    Verluste der Privatwirtschaft – allen voran Banken und Versicherungen – sozialisiert werden sollen, indem man Bad Banks durch die Regierungen verstaatlicht und man immer behauptet, dass künstliche Good Banks nicht insolvent werden dürfen?
    Geht es nicht weit über den Eindruck hinaus, dass gegenwärtig eine Plünderung der Völker betrieben wird?
    Nicht nur Bad Banks gehören in Staates Hand. Wir haben die Bundesbank. Die ist zu Deutschland noch loyal.
    Und der Zinseszins dieser Bank gehört dem Volk! Spekulanten raus aus Deutschland!
    Wer das Geschäftsrisiko eingeht muss auch das Geschäftsrisiko tragen!
    Geht es nicht um um sich greifenden Wahnsinn durch Gier anstatt um Pneumonie oder Diabetes?
    Warum hat die irische Regierung die Bürgschaft über Privatbanken übernommen und ihr Volk in den Ruin geführt?
    Weil diese Regierung das Volk vertrat?
    Nach mir die Sündflut – so wird heute in vielen Teilen Europas gewirtschaftet und regiert.
    Deutschland ist keine Arche Noah und auch nicht der Berg Arrarat für die untergehenden Teile Europas. So stark ist Deutschland nicht!
    Alle Länder, die aus dem Euro ausscheiden, können zurück in die Wechselkurs-Union. Warum wird die nicht einmal erwähnt?
    Ich hoffe, wenn diese Länder nicht wollen, dann will Deutschland. Sollen doch die anderen den Euro behalten.
    Ohne einen währungspolitischen Umbau Europas geht es nicht mehr. Das weiss jeder – Die Redakteure auch?

  • Linus Huber sagt:

    Auf meinem eigenen Mist gewachsen:

    Der Libor-Skandal könnte für die Bankster den gleichen Stolperstein darstellen, wie für Gangster Al Capone das Steuergesetz. In beiden Fällen waren wohl die Politiker zu involviert um direkt anzugreifen aber nutzten einen verhaeltnismaessig unwichtigen Aspekt, sich der Assoziation zu entledigen.

    • Thomas ernst sagt:

      @ Linus.

      Ja, vorausgesetzt die Politiker wollen die Bankster wirklich verknasten. Das glaube ich allerdings weniger. Timothy Geithner hat dem Treiben ja 5 Jahre tatenlos zugesehen, obwohl auch die Staatsanleihen der USA überhöhte Zinsen hatten. Der zurückgetretene Barclays-Chef wurde nicht eingebuchtet, sondern erhielt eine Abfindung von rund 20 Mio GBP….

  • Linus Huber sagt:

    Wieder einmal fuehle ich mich dazu erkoren, ein wenig an Paul Kruegmans Ruf zu ruetteln. Der entsprechende Link ist hier, wobei ich den Artikel (ausser dem Chart) zur Annehmlichkeit nachfolgend kopierte:

    http://www.theamericanconservative.com/articles/the-myth-of-wartime-prosperity/

    When pressed for a “success story” of their policies, Keynesians point with pride to World War II. They claim that it is the perfect illustration of the ability of massive government spending to lift an economy out of the doldrums.

    In the effort to battle this myth, Steve Horwitz and Michael J. McPhillips offer an interesting new article that analyzes diaries, newspapers, and other primary source documents from the wartime era. They show that average Americans on the home front certainly did not think they were living amidst a great economic recovery. Yet as I’ll show in this article—relying on the pioneering efforts of Robert Higgs—we can use even the official statistics to turn the conventional Keynesian account on its head.

    Before diving into the data, let me make a quick observation. I have heard many conservatives say, “FDR’s New Deal had nothing to do with fixing the economy. It was World War II that got us out of the Depression!” Yet when they say this, they give away the whole game. They are admitting that government spending can cure an economic downturn, and are just quibbling over whether it was FDR’s spending on schools and bridges, versus his spending on tanks and aircraft carriers.

    Now let’s get hip-deep in the actual numbers. Here are the official data for “Real Gross Domestic Product,” i.e. total economic output adjusting for changes in the purchasing power of the dollar. These are the government’s official estimates for how much “total stuff” the U.S. economy produced from 1929 through 1950:

    Private and Government Components of Real GDP, 1929-1950

    Chart showing how government spending increased during 1940-45 and decreased thereafter substantially.

    It is easy enough to see why the Keynesians think they have a slam-dunk case. Real GDP collapsed from 1929-1933. Then, with the start of FDR’s New Deal, output began a rapid recovery. However, the recovery faltered in 1938 (which the Keynesians blame on a foolishly early withdrawal of stimulus), meaning the country didn’t really escape the Great Depression until the massive wartime expenditures starting in the early 1940s.

    As I mentioned earlier, the economic historian Robert Higgs has peer-reviewed articles and book-length treatments of these issues. Higgs has pointed out several problems with using the official GDP statistics as a gauge of actual economic prosperity.

    For example, one major problem is that the government statistics count $1 million of military spending as the same amount of “real output” as $1 million of consumer spending on (say) automobiles. Yet this is wrong, because of the different institutional settings. When consumers voluntarily spend their money on automobiles, they are choosing to buy those particular goods rather than other ones, or rather than saving the money for the future. Thus, it is prima facie evidence that the “$1 million in vehicles” really do constitute a stock of output that confers genuine services to the new owners.

    In contrast, when government officials steer $1 million to military contractors to purchase some new tanks, we have much less reason to believe that this is the same amount of “real output.” The money was obtained involuntarily through taxation (or through deferred taxation in the form of government deficits), so we don’t know that the citizens value the tanks as much as they’d value new cars with the same price tag.

    Moreover, the government officials in charge of defense procurement can’t simply pocket the money if they choose not to spend it; their budgets are probably of the “use it or lose it” form, and in any event it would be very illegal for them to personally skim from tax funds. Rather, the way these officials can personally profit from their powerful positions is to steer sweetheart deals to particular companies, which then give plush “consultant” or “advisory” roles to these officials once they return to the private sector. So we can’t even say that the defense procurement officers value the new tanks as much as they would value $1 million of new cars if they had had that much money to personally spend.

    Thus we see that there is no reason to suppose that the large military spending (which was the lion’s share of the “Government” purchases in the early 1940s) of World War II was comparable to the same amount of “Private” output. Therefore, the total GDP figures—as represented by the cumulative height in the figure above—are very misleading.

    Yet the Keynesian case is weaker still. Suppose we accept, for the sake of argument, that $1 million of government spending is just as economically significant as $1 million of private investment or private consumer spending. Even so, the World War II era still doesn’t present a model for dealing with an economic depression.

    Look again at the figure above. Even on the Keynesians’ own terms, private GDP—the share of the economy devoted to civilian purposes—was lower during the height of the war than during 1933, the very worst year of the Great Depression. When we take into account the increase in population during the decade in between, the impact on the homefront is even more astounding.

    Let us suppose, then, that the government today did exactly what Paul Krugman recommends, and engaged in massive government purchases comparable to those during World War II. Yet rather than build tanks and bombers, instead the government today buys socially useful things (in Krugman’s vision) such as roads, bridges, parks, the services of additional police and firefighters, etc. If things turned out today the way they did during the war years, would Americans be happy with the result?

    I suggest they would not; they would reject the bargain, even on Krugman’s own terms. Suppose people took today as equivalent to 1941, and then the country proceeded to have similar government spending and economic performance as the official statistics show happened during World War II. That means private economic output would fall a total of 55 percent between now and 2015, or at an annualized rate of about 24 percent per year. Does the average American household right now want to suffer a 24 percent annual drop in their private standard of living, for three years in a row? This would put their standard of living back to around 1984 levels (and again, I’m not even accounting for population changes). Would the average household’s answer be affected if we told them about how many potholes would be filled, and how many new schools would be built during those three years?

    But wait, it gets worse. It’s not merely that there would be a 3-year period of extreme penury (in terms of private goods and services), in exchange for those things the government provides. After this burst of Keynesianism—again using World War II as the model, now by comparing 1941 to 1946—the federal government’s gross debt held by the public would have grown by a factor of five. Since the federal debt held by the public right now is about $10 trillion, that means mimicking the World War II experience would yield a federal debt of $50 trillion by 2017. This new fact is on top of the reversion to 1984 levels of private GDP. Again I ask: Is there any amount of new schoolteachers and bridges that would compensate for these two trends?

    In conclusion, let me be fair and point out that Paul Krugman et al. think that private living standards dropped during World War II because of rationing, not because of a bug in Keynesian pump-priming. Maybe, maybe not. My modest point in this article is that taking the government’s own statistics at face value, the vast majority of Americans would not want a Keynesian “solution” to our current economic depression, the way World War II allegedly “solved” the last Depression.

    As with the Obama stimulus package, so too with wartime “prosperity”: Keynesians can’t point to what actually happened as evidence of their policies’ effectiveness, but instead contrast what happened with what their models show would have been the alternative. In any absolute sense, Americans during the war years experienced a serious drop in living standards, as both the official statistics and the new research by Horwitz and McPhillips show.

    • Thomas ernst sagt:

      Danke für das Einsammeln. Sehr erhellend. Der ganze Keynsianismus beruht also auf einer optischen Täuschung.

  • Thomas Ernst sagt:

    Wie Markus Gärtner hier
    http://blog.markusgaertner.com/2012/07/25/hollywood-oder-hollische-realitat-deutschland-gerat-in-den-eurostrudel-und-tony-blair-wirft-sich-schutzend-vor-die-banker/

    gezeigt hat, hat sich Tony Blair auf die Aeste hinaus gelassen, als er sagte, es nütze ja auch nichts, am Ende der Strasse 20 Banker an den Laternenpfählen aufzuhängen. (Der macht wohl auf Schadensbegrenzung, indem er von 20 statt 2000 spricht…)

    Mal abgesehen von der durchaus interessanten Idee – zitiere ich mal aus einem Kommentar zu Markus‘ blog (inzwischen gelöscht):
    Wie nennt man 20 an Laternenpfählen aufgehängte Banker? – Ein guter Anfang.

    Oh, oh, politisch völlig inkorrekt und sachlich natürlich völlig daneben. Man müsste ein gute Mischung von Top-Managern, Top-Politikern und Top-Bankern nehmen, nicht bloss die Banker. Oder so. Schliesslich nützt aufhängen ja gar nichts. Das hat man mit den Nazis auch gemacht und was passiert heute in den USA – eben!

    • Linus Huber sagt:

      Es nuetzt natürlich nichts (rein rational betrachtet), diese Leute aufzuhängen.

      Andererseits tun wir nicht viele Sachen, welche keinen rationalen Nutzen offeriert, jedoch eine gewisse Genugtuung (oder emotionales Wohlbefinden) hervorruft.

      Natürlich ist bis anhin der Leidensdruck noch viel zu klein, welcher als Basis für solche Aktionen notwendig ist. Dies kann sich jedoch in wenigen Jahren ändern.

      Ein interessanter Aspekt liegt in der Tatsache, dass solche Überlegungen sich sogar in den Gedanken eines Tony Blairs installiert haben. Dies ist Zeuge einer sich schleichenden Bewusstseinsveränderung, welche selbst solche selbstinduzierte Ignoranten wie Politiker zu treffen scheint.

      • Thomas ernst sagt:

        Ja, scharf beobachtet, der Bewusstseinswandel. Und, nach meiner Auffassung ist es der Bewusstseinswandel, der letztlich zählt.

  • ast sagt:

    Das Wort zum mit Spannung erwarteten INET Expertenpapier hat mir nun endgültig gezeigt, die Lösung der Eurokrise kommt erst nach dem Euro. Wohlan haben die Spanier nun inzwischen über 4 Billionen faule Assets in ihren Büchern, eine unvorstellbare Zahl -eine welche diese Ökonomen wegstecken als sei diese Vorgabe mit ein bisschen Konsen lösbar.

    Der fragwürdige und unwürdige Bericht Europäischer Spitzenökonomie:

    http://ineteconomics.org/council-euro-zone-crisis
    …er ist unwürdig für diese Ökonomen, sie haben sich damit selbst betrogen und sich zum Willensvollstrecker unverbesserlich veralteter neoliberaler Marktkonzepte gemacht -eine Ideologie dem diese Herrn angeblich nicht zugewandt seien.

    Hier ein aufschlussreicher Kommentar dazu: „Ökonomische Konsenssosse“
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=13992#more-13992

    …ich füge hinzu -in weiten Strecken wurde kein Konsens gefunden, was dann der Konsens sein soll! -also die Weiterführung der alten Spar -Rezepte.

  • Eric B. sagt:

    Noch sträuben sich Merkel und die anderen Euro-Retter gegen einen weiteren Offenbarungseid. Sie wollen es lieber auf die „sanfte“ Tour versuchen – mit Drohungen gegen Griechenland und Lockerungsübungen für Spanien.
    In diesem Kontext sind auch die jüngsten Äußerungen von Draghi zu verstehen. Die EZB werde sich nicht verweigern, wenn es wirklich ernst wird, so der EZB-Chef. Zur Tat schritt er jedoch noch nicht – ebensowenig wie die Eurogruppe, die nach einem Bericht der „Süddeutschen“ eine Intervention des EFSF am Anleihemarkt erwägt. Ob das reicht, um die Krise zu entschärfen, bleibt abzuwarten. http://lostineurope.posterous.com/ende-oder-wende

  • Marc sagt:

    M.E. liegt das Problem darin, dass durch all diese Massnahmen die Marktwirtschaft ausgehebelt wird: Schuldner werden nicht mehr zur Verantwortung gezogen, die Kosten werden dafür den Steuerzahlern aufgebürdet.

    Das Problem kann nur gelöst werden, wenn wir den marktwirtschaftlichen Mechnismus wieder herstellen. Vielleicht knallts dann und Banken müssen gerettet werden. Aber dann handelt es sich um eine einmalige Aktion, und die Banken müssen – um Vertrauen wieder herzustellen – wieder auf nachhaltige Geschäftsmodelle setzen.

  • Marcel Senn sagt:

    Na ja, wenn ich mir die Entwicklung der Target 2 Salden in den letzen paar Monaten so anschauen, was das aus einem simplen Ausgleichskontosystem zwischen den Zentralbanken der EZB so herangewuchert ist, dann sieht das schon langsam nach der Endphase aus. Die Guthaben der dt. Bundesbank stiegen von Dez 2011 von 498Mrd auf Ende Juni 728 Mrd, während die PIIGS mittlerweile bei minus 950 Mrd sind. Solange diese Zahlen nur als Buchwerte rumschwirren scheinen sie ziemlich harmlos, aber wenn dann durch Austritte einzelner Mitglieder Wertberichtigungen gemacht werden müssen, wird dass schnell mal zu einer Milliardenbombe, bei der sich die deutsche Bundesbank einiges ans Bein streichen muss.

    Hier die Saldenentwicklung aller Länder im Target 2 bis Ende Juni

    http://www.querschuesse.de/target2-salden/

  • Rolf Schumacher sagt:

    Heute war ein guter Tag. Ich bin positiv überracht über die HSG-St. Gallen. Ich bewundere den Mut kritische Studien an die Oeffentlichkeit zu bringen. Es war offensichtlich, dass die Ratingagenturen S&P, Fitch und Moody`s massgeblich daran beteiligt sind, dass alle Welt von einer Eurokrise spricht und die institutionellen Anleger wie hypnotisierte Meerschweinchen den Ratinglügen nachgejagt sind und immer noch nachjagen.
    Europa ist wirtschaftlich ein äusserst vitaler, dynamischer, progressiver Kontinent. Im Osten herrscht Aufbruchstimmung. Im Süden gibt es genügend Arbeitskräfte, welche durchaus gut ausgebildet sind und im Zentrum der EU gibt es gleich mehrere der grössten Wirtschaftsnationen mit genügend Arbeitsplätzen. Europa wurde von den USA und UK schwachgeredet und über Wallstreetinstrumente die da sind (systemrelevante Banken( D-Bank, CS, UBS, Unicredit, Bankia, Santander etc),Ratingagenture, IWF, EZB, BIZ in die Krise geschossen. Jeder vernünftige Beobachter der Situation weiss, dass UK und USA die Problemkinder der Welt sind. Deren Infrastruktur ist veraltet, Sozialprobleme nicht gelöst, die durchschnittliche Ausbildung miserabel, Schuldenberge die nicht auf normalem Weg abzubauen sind. Die kranken Devisen heissen Dollar und Pfund. Die Euro-Zone hat hingegen ganz grosses Potential.
    Ich bin der Meinung, dass man sich so schnell wie möglich, von der US-UK Manipulation lösen muss. Europa muss lernen ohne UK (gehört nicht zu Europa und sollte deshalb auch so behandelt werden) selbständig und mündig Wirtschaftspolitik zu betreiben.
    Es ist gut, dass die HSG (trotz Einmischung der Grossfinanz (sieheUBS- Mafiotti Geschenk an Uni Zürich) den Mut hat die mafiösen Vernetzungen aufzuzeigen. Es ist gut, dass Oekonomen die US-UK Gaunereien wissenschaftlich belegt an den Pranger stellen.
    Herzlichen Dank für den Mut.

    • Ueli der Knecht sagt:

      @Rolf Schumacher
      Ja ja – der „kerngesunde rheinische Industriekapitalismus“ versus die „angelsächsische Weltverschwörung“. Kommt mir irgendwie bekannt vor –

      • Rolf sagt:

        Der Rheinkapitalismus steht wenigstens zu seinem Namen. Er versteckt sich nicht unsauber hinter pseudopatriotischen Kitschfassaden. Die USA macht auf potemkinschen-Kitschpatriotismus (Vietnamkriegsveteranenshow bei heutigen Präsidentschaftsfassaden). Dass der Präsident vom internationalen Verbrechen gekauft ist (Waffenschieberei-Drogenhandel-Frauenhandel-Schutzgelderpressung-unsaubere Oeldeals etc) will man in den USA partout nicht sehen. Lieber UELI DER KNECHT ich bin nicht sicher ob Albert Bizius an ihren Ansichten seine Freude gehabt hätte. PS. Es ist an der Zeit, dass man die schwarze Spinne wieder in ihr Loch zwingt. Erst dann können wir wieder vernünftig geschäften. Solange die schwarze Mafia die Finanzwelt manipuliert, Zahlen verzerrt, erpresst, mordet und Kriege anzettelt, solange müssen wir mit allen Mitteln uns dagegen stemmen. Wer es nicht tut, verrät damit auch sich selber. Denn Worte und das Handeln überstehen das materielle Leben mit Sicherheit.

        • Rolf sagt:

          Mit Handeln meine ich die Taten.

        • Ueli der Knecht sagt:

          @Rolf
          Es genau so pseudopatriotisch, wenn irgendwelche „Eurozentristen“ sich damit brüsten den „besseren Kapitalismus“ zu besitzen als die Amis. Dass der US-Kongress von der Waffenindustrie, der Pharmaindustrie, der Erdölindustrie und der Finanzindustrie gekauft ist – ist hinlänglich bekannt. Doch in Europa siehts auch nicht besser aus – nur kann man hier halt nicht so seine Grossmachtphantasien ausleben, da einem die militärischen Mittel fehlen.
          Der Kapitalismus braucht den imperialistischen Krieg genauso wie er billige / willige Arbeitskräfte braucht. – Wie schon Karl Marx sagte: „It`s the system, stupid!“

          • Thomas Ernst sagt:

            @ Ueli

            Ich bin ja nicht oft Ihrer Meinung, aber wo Sie recht haben, haben Sie recht. Das muss auch mal gesagt sein.

    • Thomas Ernst sagt:

      @Rolf Schumacher

      Was ist „heute“ an der HSG passiert? Die Mainstreammedien schweigen sich aus…

  • ast sagt:

    Herr Straumann, man muss aufhören mit funktionalisischen Tips -die bringen nicht mehr viel, jedenfalls keinen Aufschwung in der Eurozone oder die Verhinderung staatlicher Zahlungsunfähigkeit.

    Für mich steht fest, die jahrelange Gehirnwäsche neoliberaler Rezepte stürzt Europa (und nicht nur diesen Kontinent) in den Abgrund. Die jahrelang vorangetriebenen prozyklischen Sparmassnahmen im Sozialen und bei den Strukturen, zugunsten eines uneingeschränkten Freiraums für so genannte Investoren (viele „privatisierte“ Gauner darunter) ist daran Schuld dass der Karren nicht mehr läuft. Zusammen mit der systemischen Eigenschaft von Fiat Money -wo man beliebig Zahlen auftürmen kann und auf die Zukunft abschieben. Dann haben wir noch die Heuschrecken, eine Plage die geflissentlich von der Presse ausgeklammert wird -wohl weil bei den Medien die Grashüpfer besonders aktiv waren. die Erosion historisch gewachsender Führungsstrukturen in den Konzernen durch deren Ausverkauf an Heuschrecken und deren Humisierung in Steuerparadiesen entzieht dem Staate und der Binnenwirtschaft Milliarden.

    Wie man nachlesen kann gehen die vor Steuern verschummelten Gelder Weltweit in die Billionen. Zusammen mit der „open end“ Fiatmoney -Zahlenkultur -wo etwa die USA Schulden auftürmen kann die selbst für die nächsten drei Generationen nicht mehr zurück bezahlt weren können -verbleibt nicht mehr viel Möglichkeiten im real existierenden Finanz-System. Es wäre besser endlich einzugestehen dass der globale Bailout kommt -und da sage ich besser früher wie später. Wäre das nämlich schnelle durchgestanden könnte man endich mit antizyklischen Massnahmen sowie einer Interpol gegen Steuerhinteriehung einen Neubeginn wagen.

  • reiner tiroch sagt:

    die Vorschläge sind einfach lächerlich, denn eine rettung ist bei den unzähligen verschwiegenen Billionen unmöglich geworden. statt weiter perlen vor die Säue werfen zu wollen, ist es ander Zeit den Menschen mal die Wahrheit einzuschenken. wenn die Währungsreform plötzlich kommt, werden sich alle total verarscht vorkommen ihr rettungspfeifen.

  • So genannte “Experten” sind bekanntlich solche, die von immer weniger immer mehr wissen, bis sie irgendwann von Nichts alles wissen.

    Die ganz hohe Kunst, von Nichts alles zu wissen, wurde von Priestern entwickelt:

    (Lutherbibel 1984 / Genesis_3,6) Und die Frau (Finanzkapital) sah, dass von dem Baum (Geldverleih) gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht (Urzins) und aß und gab ihrem Mann (Sachkapital), der bei ihr war, auch davon und er aß.

    Silvio Gesell: Die Übertragung des Urzinses auf das Sachkapital
    http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/5_4.htm

    Alle elementaren volkswirtschaftlichen Zusammenhänge, die mit genialen, archetypischen Bildern und Metaphern in Genesis_1,1-11,9 exakt umschrieben sind, wurden durch die Überdeckung mit gegenständlich-naiven Fehlinterpretationen (so genannte Exegese der Priesterschaft) über Jahrtausende aus dem Begriffsvermögen der halbwegs zivilisierten Menschheit vollständig ausgeblendet.

    Da es egal ist, welchen Unsinn die jeweilige Priesterschaft redet, solange die eigentliche, makroökonomische Bedeutung im Verborgenen bleibt, erfüllen die Priester noch heute ihre Aufgabe, auch wenn sie schon lange nicht mehr wissen, was sie tun (etwa seit dem 6. vorchristlichen Jahrhundert). Und weil Priester sich stets in Bescheidenheit üben, wissen sie natürlich nicht, dass sie von Nichts alles wissen, sondern glauben nur daran.

    Dieser Glaube wurde im Lauf der Geschichte von an Hochschulen indoktrinierten “Wirtschaftsexperten” und vom Volk gewählten “Spitzenpolitikern” übernommen, sodass man heute nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich bei Adam und Eva anfangen muss, um solchen Patienten die Marktwirtschaft zu erklären:

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html

    • ast sagt:

      Herr Wehmeier, die Ökonomie hat schon Parallelen und Analogie zur religiösen Priesterschaft. Der Grund dabei ist das Finanzsystem, das eine Konstruktion zur Machterhaltung der Eliten ist -als Nachfolger zum Adel entstanden. Zuvor galt (zumindest in Europa) bei eben deren Priesterschaft Geld als schmutzig -ein Glaube der seit Luther vielleicht besser hätte bewahrt werden sollen, zu ungunsen von anderem Unsinn ritueller Gehirnwäsche.

      Die zitierten Verfahren und Techniken (egal elche gerade von Ökonomen erwähnt werden) dienen alleine dem Machterhalt der Eliten, danach der Banken (ich denke seit einigen Jahrzehnten sind Banken und Eliten zu einer einzigen Lobby verschmolzen. Betrachtet man die Menschen mehr transzendiert aus einer bestimmten Entfernung aus dem Weltraum, so gewinnt man eine bessere Übersicht.

      Der Erfolg der modernen Wissenschaft kam schlieslich daher, dass er sich in den Mikrokosmus und den Makrokosmos eingearbeitet hat -was Priestern und Ökonomen scheinbar noch weniger gelingt als vom Uropa der Psychologie (sigmunf Freud) bereits vor Jahrzehnten verkündet. Stattdessen flüchtet sich die Ökonomie in kleinkrämischeres Paranoia des Marktotalitarismus -so als ob Politik (wenn diese nicht zu Gunsten der Märkte arbeiten) -oder wenn man so will dem modernen heiligen Geist- verloren wäre. Die Möglichkeit einer staatlichen Arbeitsbeschaffung (ohne die dafür angeblich notwendige Marktmittelbeschaffung durch Investoren) ist bereits fern der ökonomischen Scheuklappe -klingt bestenfalls nach Sozialismus oder Nordkorea. Das der Totalitarismus der Ökonomie sich selbst aber NICHT als Totaliär betrachtet -fällt eben (fast) nur noch dem betrachtenden intelligenten Alien aus dem Weltraum auf.

      • @ ast

        Warum versuchen Sie nicht, ein Bewusstsein zu entwickeln? Stattdessen präsentieren Sie mir hier ein Panorama Ihrer zahlreichen naiven Denkfehler, auf die ich im Einzelnen nicht eingehen möchte. Nur soviel: Ein Untertan ist nicht jemand, der arm an Geld und Macht ist, sondern jemand, der die Welt nicht versteht. Sie verstehen (noch) so gut wie nichts. Aber ich kann Ihnen versichern: Diejenigen, denen gegenüber Sie sich hier untertänig präsentieren, verstehen weniger als nichts.

  • JaJa sagt:

    Sowie ich’s verstanden habe, steht dem Euro nichts gegenueber. Diese Waehrung wurde aus dem Nichts geschaffen, ohne Goldunterlage, ohne vorher gueltige Landeswertpapiere, ohne hinterlegte Aktien oder Obligationen, ohne hinterlegte Laendereien. Was ist denn neben den Schulden vorhanden ? Neben kurzfristigen, wirtschaftsabhaengigen Verbindlichkeiten, wie Loehne, Rechnungen uns so fallen mir auch Pensionskassenguthaben ein. Dazu faellt mir der Begriff „Sozialisierte Katastrophe“ ein. Frueher wurden zum Fuellen der Kassen auch Laendereien verkauft, zB Alaska ging fuer eine Million von Russland an die USA. Weshalb koennen heutzutage keine Laendereien mehr verkauft werden ? Anstelle der endlosen Stuetzungsaktion der Schweiz an den Euro koennten wir doch auch meterweise die Lombardei kaufen. Oder meterweise Land auf der anderen Seite des Rheines.

  • Villiger sagt:

    Das Ganze ist ausser Kontrolle geraten und der Zusammenbruch ist nicht mehr zu stoppen. All die Versäumnisse der letzten Jahre schlagen jetzt voll durch und sind unmöglich in dieser kurzen Zeit zu korrigieren. Das Projekt „Euro“ ist gescheitert – zurück zum Start und Neubeginn von ganz unten wird unvermeidlich sein. Man muss froh sein, wenn keine sozialen Unruhen oder Bürgerkriege ausbrechen. Die Politiker, insbersondere die Euro-Turbos, haben versagt.

    • ast sagt:

      Herr Villiger, „Das Projekt “Euro” ist gescheitert“ -zu kurz gedacht- nicht der Euro -ALLES ist gescheitert -vom US$ über den Euro ¨ber den Yen, das Pfund bis -zum Sfr. der künstlich „erniedrigt“ werden muss. Das gesamte westliche und inzwischen globalisierte Fiatmoney System erfährt seinen üblichen wiederkehrenden Kollaps – einer der bereits vor Karl Marx immer wieder zu beobachten war. Grund dafür ist, wir haben uns zwar in eingen Gebieten weiter entwickelt -aber bei der Ökonomie stiess das an Grenzen -weil die Eliten ihre Machtansprüche nicht aus der Hand geben wollen -und sie schlieslich die Demokratie bezwangen (siehe etwa den Richterspruch des Bundesverfassungsgericht in unserem nördlichen Nachbarland heute). die Politik hat Angst vor zu viel Demokratie, jedenfalls wenn es um das grosse Geld geht. Da möchte man doch lieber (wie beim ESM) den Totalitarismus und die absolute Immunität (selbst bei Menschenrechten) der mit „Sozialabbau“ beauftragten europäischen ESM -Bankerkommission zu gunsten einer Bankenunion. Ein scheusslicheres Unwort als Bankenunion wird im Jahr 2012 kaum mehr erfunden.

      • Anh Toan sagt:

        Herr ast, etwas frei zitiert „Das gesamte westliche und inzwischen globalisierte Fiatmoney System ist gescheitert“. – zu kurz gedacht – die Menschheit an sich ist gescheitert. In Zigtausenden von Jahren haben die Menschen, völlig unabhängig von Geld- oder Wirtschaftssystemen, ihre Ressourcen im wesentlichen darauf verwendet, ihren Nachbarn die Köpfe einzuhauen, sie zu berauben und vergewaltigen. Diejenigen, welche etwas stärker oder schlauer als die anderen sind, nutzen ihre Überlegenheit, um die Schwächeren und Dümmeren zu unterdrücken und auszusaugen. Gelegentlich kooperieren Menschen, nämlich dann, wenn es hilft, alle gemeinsam zu unterdrücken und auszurauben. Ist beim gemeinsamen Gegner nichts mehr zu holen, wendet man sch gegen den ehemaligen Alliierten. Der Mensch definiert Fortschritt wie folgt: Steinschleudern – Katapult – Minenwerfer – Stalinorgel – Streubomben, oder Fäkalien und Pech von den Burgmauern – Napalm, Agent Orange und Sarin aus F-18s. Ist die Welt damit tatsächlich besser geworden für die Menschen? Wir haben uns nirgendwo wirklich weiter entwickelt, das Experiment Mensch ist gescheitert. Nur die unverbesserliche naiven Gutmenschen glauben noch, die Menschheit sei noch zu retten, betreiben Nekrophilie an einer nicht lebensfähigen Missgeburt der Evolution.

        • Ueli der Knecht sagt:

          @anh Toan
          „…betreiben Nekrophilie an einer nicht lebensfähigen Missgeburt der Evolution.“ Naja – immerhin haben wir die Pornographie, Punkmusik, Bier und Plastik erfunden!

        • ast sagt:

          Hauptursache für Kriege waren im Wesentlichen im Altertum:
          1. Völkerwanderung
          2. Naturkatastrophen
          3. Überbevölkerung
          4. Krankheiten

          Der Mensch mag ein naturvorgegebenes Gewaltpotential haben, aber wir sind so ein Zwischending zwischen Raubtier und Vegetarier. Im Moment von Ungleichgewichten neigt der Mensch dazu gewaltsame Konfliklösungen in die Überlegung mit einzubeziehen. Insofern wenig Ungleichgewichte vorhanden ist, gibt es kaum Kriegspotential. Das Problem ist, das Finanzsystem ist in sich darauf aus ständig neue Ungleichgewichte zu produzieren, nicht ohne Grund wird der Kapitalimus mit einem Haifisch verglichen. Die Lösung lautet, wir benötigen ein „vegetarisches Finanzsystem“. Vielleicht sollte man um dies zu erreichen auch nur Veganier zulassen zur Diskussion 😉

          • Ueli der Knecht sagt:

            @ast
            Ein „vegetarischer Kapitalismus“ ist eine schöne contradictio in adiecto – aber ich würde mich auch einfach mit der „Abschaffung“ dieser elendigen Maschine begügnen. Das Perverse ist doch, dass wir ein historisch gewordenes System mit einer Naturtatsache verwechseln und schon den Gedanken abwegig finden, dass wir uns anders organisieren könnten. Stattdessen füttern wir Tag für Tag unseren Gott „Mammon“ und dieser schenkt uns als Gegenleistung eine ordentliche Tracht Prügel.

      • Thomas Ernst sagt:

        @ Anh

        Ihre Analyse ist von Emotionen, nicht von Fakten geprägt. Ich zitiere: „In Zigtausenden von Jahren haben die Menschen, völlig unabhängig von Geld- oder Wirtschaftssystemen, ihre Ressourcen im wesentlichen darauf verwendet, ihren Nachbarn die Köpfe einzuhauen, sie zu berauben und vergewaltigen. Diejenigen, welche etwas stärker oder schlauer als die anderen sind, nutzen ihre Überlegenheit, um die Schwächeren und Dümmeren zu unterdrücken und auszusaugen. Gelegentlich kooperieren Menschen, nämlich dann, wenn es hilft, alle gemeinsam zu unterdrücken und auszurauben.“

        (1) Krieg wurde vor ca. 8’000 Jahren erfunden. Die magisch geprägten Jäger/Sammlerkulturen kannten keinen Krieg, da für sie das Leben zyklisch und der Tod keine relevante Grösse war. Heute lebende Stämme im Amazonas, die immer noch auf dieser Kulturstufe leben, kennen keinen Totenkult, keine Anhnenreihen und erinnern sich nicht an die die Verstorbenen. Sie haben auch keinen Begriff für Vergangenheit und Zukunft. Dafür hat jeder Baum, jeder Flussarm, jeder Fels seinen Namen und einen eigene Energie.

        (2) Erst mit dem Aufkommen der „Zivilisation“ (Ackerbau/Viehzucht) entwickeln sich Schrift und die lineare Zeit. Erst hier kommt das Bedürfnis nach Unsterblichkeit (Pyramiden, Eroberungen) und der Wunsch, den eigenen Tod durch das Abschlachten von Anderen zu vermeiden. (Siehe auch: Jean Gebser, Ken Wilber, Willy Sutter, Charles Eisenstein)

        (3) Die moderne systemische Evolutionstheorie zeigt (zusammen mit der Systemtheorie und der Theorie dissipativer Systeme) klar auf, dass das zentrale und überwiegende Merkmal der Evolution die Kooperation, und nicht, wie die meisten glauben, die Konkurrenz darstellt.

        Sie als Unternehmer müssten wissen, dass Sie mit weitaus mehr Partnern zusammenarbeiten (alle Kunden, alle Mitarbeiter, alle Lieferanten), als Sie konkurrieren (wieviele andere Schweizer Unternehmer bieten Buchhaltungsdienstleistungen aus Vietnam an?? Etwa 0.05 ??).

        Wie Brian Davis in seinem unschlagbaren Buch „Why Beliefs Matter“ gezeigt hat, prägt unser Glaubenssystem unsere Wahrnehmung – selbst bei Naturwissenschaftern und sogenannt rationalen Menschen, wozu Sie sich sicher zählen.

        Der Glaubenssatz des „Survival of the Fittest“ ist nichts mehr als eben das – ein Glaubenssatz. Wenn Sie das biologisch mal nachprüfen wollen, googeln Sie „Survival of the fastest“…. (Wenn Sie sich trauen, sich mit Ejaculo Präcox zu befassen.)

        –> Die Menschheit ist keinesfalls gescheitert, solange sie noch Grössen wie Martin Luther King, den Dalai Lama und Manfred Müller hervorbringt.

        Lassen Sie doch für einen kurzen Moment Ihren grassierenden Materialismus und Ihr verzweifeltes Festhalten an Mutti und den Euro los, und geben Sie sich der Weisheit des Universums hin (Theta-Brain-State). Eine Wohltat! There is nothing to do and nowhere to go.

        • Ueli der Knecht sagt:

          @Thomas Ernst
          Ja und hier muss ich Sie mal loben! „Survival of the fastest“ – oder: „Smells like teenage spirit“ –

        • Linus Huber sagt:

          @ Thomas Ernst

          Ich kann Ihrer Argumentation folgen. Trotzdem zweifle ich daran, dass Ihre Erkenntnisse in der gegenwärtigen Geschichtsperiode eine grosse Rolle spielen dürften. Eine solch tiefgreifende Bewusstseinsveränderung, welche Sie in diesem Sinne proklamieren, dauert viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte.

          Damit will ich natürlich nicht die Validität Ihrer Aussage bezweifeln, sondern einzig die Machbarkeit/Anwendbarkeit in Frage stellen. Dies zeigt sich auch in der Tatsache, wie die von Ihnen erwähnten Persönlichkeiten marginalisiert sind in der heutigen Gesellschaft und dadurch eher wenig in der Lage sind, Einfluss auf die Entwicklung auszuüben (King mag ja einen gewissen Einfluss gehabt haben, aber dies liegt nun wirklich 40 Jahre zurueck).

          • Thomas ernst sagt:

            @ Linus

            Selbstverständlich sind solche kulturellen Entwicklungen enorm langfristig. Es geht aber nicht um eine Umstellung (heute mythisches Hierarchiedenken, morgen spirituell geprägter Rationalismus), sondern um eine Gewichtsverschiebung. Dabei spielen nichtlineare Prozesse eine zentrale Rolle, und komplexe Systeme erreichen irgendwann ihren Kipp-Punkt, wo eine geringe Bewegung das Erscheinungsbild in kurzer Zeit völlig veraendern kann. Denken Sie etwa an eine Lawine.

            Buddha, Jesus und andere haben vor tausenden von Jahren erste Schritte vorgemacht. Heute spüren wir doch alle (zumindest hier im Westen), dass sich die Sache mit dem Wirtschaftswachstum, dem Materialismus, der Gier und Angst irgendwie totgelaufen hat.

            Ich bin davon überzeugt, dass wir sehr kurz vor dem Tipping Point stehen. Die 2012 Weltuntergangsvorstellungen sind m.E. Ausdruck dieser Vorahnung.

          • Linus Huber sagt:

            @ Thomas Ernst

            So dargestellt, kann ich Ihnen beipflichten.

        • Anh Toan sagt:

          @thomas ernst: Mein Komentar vom 26.07 9:49 entspricht keineswegs meiner Sicht der Menschheit. Es hat nur so schön gepasst auf die voranstehenden Kommentare: Euro taugt nix – Fiat Geld taugt nix – Menschheit taugt nix.

  • R. Tosoni sagt:

    Es kehrt dann Ruhe ein, wenn ein $ gleich 1 Euro, gleich £ gleich 1 Sfr. ist.
    Dann können alle NB Weltweit im Gleichschritt Geld drucken, ohne dass es für das einzelene Land von Nachteil wäre. Ausser die Weltwirtschaft wird definitiv an die Wand gefahren.
    Aber das wird noch eine Weile dauern. Nur ja nichts am heutigen Finanzsystem ändern. Mehr als 20 Jahre nachdem der sowjetische Kommunismus zusammengebrochen ist, liegt der westliche Kapitalismus am Boden!

  • Martin Holzherr sagt:

    Die Euro-Zone war von Beginn weg falsch konstruiert, indem die Anforderungen an eine Währungsunion zu tief angesetzt wurden. Der Stabilitätspakt mit der Verschuldungs- und Defizitgrenze, genügt als einzige Absicherung gegen eine Fehlentwicklung nicht. Es bräuchte folgendes:
    1) Klare Regeln, welche Länder unter welchen Bedingungen den Euro-Raum verlassen müssen, wobei das auch temporär sein könnte.
    2) eine Fiskalunion
    3) eine zentrale Bankenaufsicht oder gar Bankenunion, eine Abschaffung der Nationalbanken, da ihr Wirken mit der EZB kollidiert

    Wichtig ist vor allem Punkt 1). Länder sollten die Währungsunion auch verlassen können. Die Euro-Zone ist momentan zu inhomogen als das sie in dieser Form bestehen bleiben könnte.

  • René R. Meier sagt:

    Keine Verträge mit Griechen, Italienern, Spaniern usw. ohne (1) Schriftlichkeit (2) Sicherheit der Sanktionierung im Falle der Nichterfüllung. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung.

  • Alexander Dominguez sagt:

    Ich höre immer nur Kredite, Kredite und nochmals Kredite. Was bedeutet das denn ? Dass die Schuldenwirtschaft nie aufhören wird und die Schulden immer grösser werden. Ob sich die Südländer jetzt zu 2% oder zu 7% finanzieren, ändert doch am Grundübel nichts. Man tut dann so, als können diese Länder, wenn es dann wirtschaftlich mal wieder läuft, die Kredite zurückzahlen könnten und die Schulden abbauen würden. Jeder, der nur einen Funken Verstand hat, hat schon lange gemerkt, dass Länder wie Griechenland, Spanien oder Italien ihre Schulden nie zurückzahlen können. Dazu sind sie wirtschaftlich zu schwach und das wird sich auch nicht einfach ändern. Aber eben, es wird weiter Geld in dieses marode Schuldensystem gepumpt, bis die Wirklichkeit all die Tagträumer in der Politik einholt.

    • Dany sagt:

      Ein genereller Neuanfang wäre hart, aber konsequent – weltweit … oder wursteln alle Länder immer weiter so .. was wir das Resultat am Schluss sein ?

      • Anh Toan sagt:

        Am Schluss sind wir alle tot.

        • Linus Huber sagt:

          Ein typischer aber idiotischer Satz von Keynes.

          • Anh Toan sagt:

            Jetzt hab ich mich stundenlang bemüht, aber ich kann keinen Satz finden, der grundsätzlich, also in jeder denkbaren Situation, idiotisch ist.

            Die Frage von @Dani schrie nach dieser Antwort, auch wenn sie wohl rhetorisch gemeint war. Ich hätte @Dany auch fragen können, wo der Reset Button für die Welt ist. Neuanfang. Auslieferungszustand wieder herstellen. Um sowas zu erreichen, müsste man alles kaputtschlageen, nicht nur die Banken und die Börsen und Notenbanker und Ceo, nein auch die Bauernhöfe, die Autos und die Flugzeuge, die Computer, die Bücher, die Bildungsindustrie, die alten Machtstrukturen halt. Dann muss mjan allen alles verbieten, sonst nutzen die Mächtigen nur ihre Verbindungen um wieder de Macht zu übernnehmen. Pol Pot hats mit den killing field vorgemacht, wie so ein Reset geht „hart, aber konsequent“. Lese ich die Träume von Kommentatoren, schaudert mich die Politik keineswegs. Dass es @Dani kaum so gemeint hat, vermag mich keineswegs zu beruhigen.

          • Ueli der Knecht sagt:

            @Dominguez
            Der Kapitalismus funktioniert halt nur noch auf Pump – inwiefern man dann „die Südländer“ gegen „die Nordländer“ ausspielen muss, ist mir schleierhaft. Versteckter Rassismus (oder in ihrem Fall wohl „Selbsthass“) bringt einen bei dieser Geschichte auch nicht weiter.
            @Anh Toan
            Alles was für Sie eine Alternative zum Kapitalismus darstellt sind die „killing fields“ von Pol Pot? Kein Wunder, dass Sie auf Teufel komm raus den status quo „erhalten“ wollen.

    • Linus Huber sagt:

      @ Alexander

      Sie erkennen die Situation richtig. Einzig der Weg der Liquidation von Fehlinvestitionen wird uns helfen. Das „Bekaempfen“ von zu viel Schulden mit noch mehr Schulden ist vergleichbar mit der Idee, einen Alkoholiker mit einer Flasche Jack Daniels heilen zu wollen.

      • Martin Holzherr sagt:

        Sarah Wagenknecht scheint – laut SPON – der gleichen Überzeugung zu sein. Sie will alle Staatsschulden über 60% liquidieren und anschließend die für die Realwirtschaft wichtigen Banken rekapitalisieren.

        • Linus Huber sagt:

          @ Martin

          Es gibt verschiedene Wege dies zu bewerkstelligen. Jedoch sollten solche Lösungen ebenfalls das Problem des TBTF beinhalten und eine gewisse Ausgewogenheit. Ebenfalls müsste das zukünftige Wachstum des Kreditvolumens an das Wirtschaftswachstum gekoppelt werden, um nicht die gleiche Misere in ein paar Jahren erneut zu produzieren.

        • Linus Huber sagt:

          Ich habe jetzt diesen Vorschlag von Frau Wagenknecht kurz überflogen. Was mich besonders daran stört, ist die Idee, dass die Ausgewogenheit nicht gewährleistet ist. Einer, welcher z.B. 1 Mio. auf der Bank hat wird geschuetzt, waehrend jener mit einer Rentenversicherung, welche aufgrund der Abschreibungen auf Staatsanleihen eine tiefere Rente erhält, wird nicht geschützt. Eine richtige und faire Lösung muss vom Volk in einem Referendum bewilligt werden und am besten werden die Leute mit einbezogen in der Lösung. Ebenfalls würde die Lösung jene Staaten mit höheren Schulden bevorzugen, was keine faire Lösung darstellt.

          Es besteht die Möglichkeit die Basisgeldmenge auszuweiten und damit bestehende Kredite aufzulösen. Aber auch dies benötigt eine der Bevölkerungsmenge entsprechenden Ausführung um zu verhindern, dass Fehlverhalten sich gelohnt hat. Mit Ziel der Übung muss sein, dass das Kreditvolumen in etwa dem gleichen Rahmen sich reduziert, wie die Basisgeldmenge ausgeweitet wird, womit die Banken automatisch ihre Bilanzsummen massiv reduzieren muessen. Da dies die Macht der Banken reduziert, sind die Aussichten auf Erfolg z.Z. noch schwach.

  • H.Trickler sagt:

    Nein Hr. Straumann:

    Wir sind nicht an derselben Stelle wie letzten Dezember. Diesmal geht Griechenland wirklich in Konkurs!

    Bleibt zu hoffen, dass dies die übrigen PIGS so aufrüttelt dass sie das Ruder noch herumwerfen, sonst werden die anderen Länder aus dem Euro austreten müssen.

    • ast sagt:

      Richtig Herr Trickler, und Spanien steht auch nicht am selben Ort wie vor einem Jahr -es wurde schlimmer -besonders für die drangsalierte Bevölkerung, voran die jüngern Menschen. Der Spiegel schreibt heute -ausgerechnet Frau Wagenknecht von den Linken würde mit einer „Erzliberalen Lösung“ die beste Nase haben.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sahra-wagenknechts-konzept-zur-euro-rettung-a-845862.html

      Nun, was Frau Wagenknecht da sagt wird wohl irgendwann kommen, mit und ohne irgendwelchen Parteifarben -denn der Sachzwang wird den Schnitt schliesslich unausweichlich werden lassen -und dann stellt sich nur noch die Frage wie man die Revolution verhindert -egal ob von Links oder von Rechts. Allerdings, würde diese Lösung kommen, so würde man auch nr wiede die Schraube der Geschichte etwas zurück drehen -mehr nicht. Es würde kaum lange gehen bis sich die Ungleichgewichte erneut auftürmen -wenn schon müsste nach dem globalen Bailout eine Finanzmarkreform durchgezogen werden, eine Reform bei der ich jedenfalls das Bankengewebe nicht mehr in privater Hand sehe, aber auch nicht in Staates Hand. Ich stelle mir die Schaffung einer unabhängigen Kreditunion vor. die Angestellten zwar vom Staate bezahlt, aber die Anlageverwaltung eine Art Genossenschaft -die der Bevölkerung gehört und die demokratisch kontrolliert wird -ebenso die Politik der „Banken“ -wenn man die noch so nennen könnte. Aber diese Vision mag noch ein paar Jahrhunderte zu früh sein -ich bin nicht sonderlich optimistisch-aber auch nicht allzu pessimistisch das sich nichts ändert -weil es eben ändern muss.

  • M. Kallmann sagt:

    Gebt den Ländern wieder ihre eigene Währung. Der Euro ist nicht mehr zu retten. Europa ist geistig noch nicht bereit für eine „United States of Europe“: Auf der heutigen Basis kann es demzufolge auch zu keiner Vergemeinschaftung von Schulden kommen.

  • Anh Toan sagt:

    Ein Freund von mir halt mal gemeint, man müsse von 18-28 Rente bekommen, in diesem Alter sei das Leben an sich viel zu gut, als dass man es mit Arbeit verschwenden könne. So betrachtet widersprechen sich arbeitslose und verlorene Jugend.

    Der Finanzsektor ist, genau wie der Pharma-, Rohstoff- Rüstungs- Medien- oder Technologiesektor amoralisch. Unmoralisch oder moralisch sind Menschen, nicht Sektoren. Ich bezweifle, dass in der Finanzindustrie mehr unmoralische Menschen arbeiten, als in jeder anderen Industrie, das gilt auch für die Politik oder die Zuhälterei.

    • H.Trickler sagt:

      Eine kürzliche wissenschaftliche Studie will bei Bankern sehr fragwürdige Charaktereigenschaften gehäuft festgestellt haben…

    • Linus Huber sagt:

      Die Funktion einer Bank sind nicht mit andern Industrien vergleichbar.

      • Anh Toan sagt:

        Alles ist mit allem vergleichbar, nur mit Vergleich lassen sich Unterschiede erkennen.

        Zu (r Subjektivität von) Moral und Banken fällt mir eine Szene aus einem Comic ein: Lucky Luck schiesst Mitten durch ein Bündel Banknoten, dass der Betrüger/Gauner/Falschspieler in seinen neben seinen Kopf erhobenen Händen hält. Der Gauner meint: „Auf Banknoten schiessen ist unmoralisch!“

  • Michael Schwarz sagt:

    @Tobias Straumann:

    Sie waren für eine Zinssenkung in der Eu-Zone, das ist das Ergebnis der Zinssenkung der EZB. Die Zinssenkung vor allem die Senkung des Zinssatzes von Einlagen auf Null, hat den Zerfall des Euro bewirkt, dies hat wieder um die Situation in der Eu-Zone, die bereits instabil ist, zusätzlich destabilisiert. Man kann sagen, dass die EZB durch der Zinssenkung Öl ins Feuer gegossen hat und die Spekulation auf Zerfall des Euro massiv verstärkt wurde. Vor allem die Inflation in EU-Zone von Mai bis Juni konstant blieb, also es gibt keinen Grund den Zins zu senken, weil die Inflation in Euro-Zone relativ hoch ist.

    In mehrere Artikel habe ich gegen der Zinssenkung der EZB ausgesprochen, weil die Senkung die ganze Euro-Zone destabilsieren könnte – das ist gescheh. Die EZB muss jetzt auf die Wiederherstellung der Stabilität fokussieren. Sie kann keine unüberlegte Massnahme mehr leisten.

    D.h. die EZB muss zuerst dem Euro stabilisieren und die Spekulation gegen dem Euro eine Ende machen. Dann muss sie Anleihe von Spanieren und Italien in grossem Stil aufkaufen. Ich zweifele an Draghis Fähigkeit als Notenbanker, weil er die Gefahr der Destabilisierung des Euro und der Länder wie Spanien nicht verstanden hat. Wie wir sehen, dass die Ökonomen, die in den USA PhD erworben hatten, weissen im ökonomischen Verstandnis viele Diffizite auf, und Ideologie der Kreditexpansion ist stärker als dem Vernunft des menschlichen Verstandes.

  • R. Meiehans sagt:

    Die hohen Zinsen sind nicht durch die höhe der Verschuldung verursacht sondern sind als Risikoprämie zu werten, weil eine latente Gefahr droht das Spanien etc. aus dem Euro ausscheidet. Mathematisches Beispiel Szenario: Austrittsrisiko über die nächsten 3 Jahre bei 50%, Abwertung im Fall des Austritts ca. 50%, Zinsen über drei Jahre 3×7,6%= 25% d.h. bei investierten 100€ liegt das Risiko 50€ zu verlieren bei 50% also 25€. Dank 25% Zinsen auf 100€ über 3 Jahre werde ich genau für dieses Risiko entschädigt. Ich weiss Handgelenk mal Pii das Ganze aber in etwa so dürfte es aussehen.

    Was nützt also ein Eingreifen der EZB? Der Grund für ein Ausscheiden Spaniens liegt daran das Spanien nicht „Fit“ genug ist für den Euro. Kann die EZB daran was ändern? Nein. Kann die EU/IWF was ändern? Evtl. Kann Spanien daran was ändern? Ja!!!

    Um nochmals zurück auf den Artikel zu kommen. Angenommen die EZB finanziert Spanien etc nicht nur indirekt über den Sekundärmarkt sondern auch direkt. Spanien müsste 0% Zinsen zahlen. Was wäre gewonnen? Die Spanische Wirtschaft wird nicht fitter deswegen. Das viele Geld würde erst recht ineffiziente Strukturen bilden und viel Geld würde in Spekulationsgeschäfte fliessen. Mir ist einfach nicht klar, inwiefern die EZB Spanien wirklich helfen kann, ausser das ein Zusammenbruch des Euro ähnlich wie im letzten Dezember weiter hinausgeschoben werden kann. Ohne Schuldenerlass profitieren nämlich nur die Gläubiger von den EZB Hilfen. Wenn mir jemand erklären kann inwiefern die EZB Ländern wie Spanien tatsächlich nachhaltig Hilfe leistet wäre ich dankbar.

    • Linus Huber sagt:

      @ Meierhans

      Sie liegen genau richtig mit Ihrer Aussage. Die einzige Lösung, welche wir jeweils aufgetischt kriegen, besteht darin, das Problem (die Kreditmenge) weiter zu erhöhen.

      Analogie:

      Als Alkoholiker würde ich gerne den Arzt besuchen, da er mir jedesmal eine Kiste Bier oder eine Flasche Jack Daniels verschreiben würde und natürlich zulasten der Allgemeinheit … und alles geht gut (bis zum schlussendlichen Kollaps).

  • Dany sagt:

    Die verlorene, arbeitslose Jugend ist ein Resultat vom Größenwahn der EU-Politiker. Der Finanzsektor hat das System ausgenutzt, was grundsätzlich unmoralisch ist; aber die politik hat es, sozusagen, absichtlich verschlafen die Reformen für diese Industriebranche auszusprechen.

    Für mich gibt es nur zwei mögliche Szenarien:

    1) Zusammenbruch der Eurozone mit seinen dramatischen Folgen

    2) Eine massive Abwertung des Euro zum US-Dollar

    Dutzende EU-Gipfel und hyperaktive Politik-Shows haben daran nichts geändert; aber ich bin überzeugt, dass die Bürger der EU die verantwortlichen Politiker zur Rechenschaft ziehen werden.

    Deutschland lebt in einer Blase der Euphorie – dabei sind sie momentan im Zentrum eines Orkans mit trügerischer Windstille.

    • H.Trickler sagt:

      > „aber ich bin überzeugt, dass die Bürger der EU die verantwortlichen Politiker zur Rechenschaft ziehen werden.“
      .
      Wie den bitte? Rücktritt bei vollem Ruhegehalt ist der Normalfall. Nur in der franz. Revolution sind tatsächlich viele Köpfe gerollt 😉

      • Dany sagt:

        Ja dann wird es Zeit – die europäische-unionische Revolution auszurufen … (diese Köpfe verdienen es – wie sie es ja selber sagen – Ruhegehalt für was eigentlich ? – Abzocke pur !!!)

      • Linus Huber sagt:

        @ H. Trickler

        Es geht den Menschen noch immer viel zu gut. Dies dürfte sich jedoch in den nächsten Jahren ändern und es ist nicht ausgeschlossen, dass wir ein paar Banker und Politiker im Zueri-See ersaufen lassen, wenn der Pöbel die Oberhand gewinnen wird. Bitte verstehen Sie das Wort Pöbel nicht; ich verwende es hier nicht in bewertender Form.

      • Thomas Ernst sagt:

        @ H. Trickler

        Wann haben, bitteschön, in der Vergangenheit die Deutschen jemals ihre Staatsverbrecher eigenhändig zur Verantwortung gezogen? Wo wären die denn mal gegen die Obrigkeit aufgestanden? Die Nazikacke mussten die Alliierten beseitigen, die DDR wurde von CIA-Drahtziehern gekippt, für welchen die Montagsdemos die Fassade bildeten.

        Die Deutschen sind von A bis Z obrigkeitshörig, politisch im wesentlichen desinteressiert und träge. Solange man denen ihren Fussball gibt (und Mutti tut das natürlich) werden die bestenfalls ein bisschen meckern. Revolution in Deutschland? Kicher!

        • Andreas Dombek sagt:

          @Thomas Lustig

          Gratulation für Ihre Schweizerrevolutionstradition! Saubere Analyse. Ihr Auge, Hirn und Schreibfinger bringt es auf den Monitor.

          Herrlichste gloriose Gegenwart und ruhmreiche Vergangenheit der revolutionären Schweiz spricht für Ihre klare und historisch belegbare Aussage. Schaut man zurück, wird man z. B. in den Jahren 1989, 1918, 1848, 1830 und 1798 tatsächlich in Europa nur Schweizerrevolutionäre entdecken. Es wimmelt nur so von revolutionären Schweizerhelden. Der wohl einzige „schweizerische“ Revolutionär, Willi Tell, war nicht mal ein nativer Schweizer.
          Drum: Mythos tut sichtlich in Ihrer Schweiz und Ihnen not.

          Wat nu, Thomas Ernst, was tut die Schweiz mit so vielen Revolutionären. Oder ist es eher doch auch nur ein Hort von gewissen Teilen bürgerlichen Angsthasen. ängstlichen Bünzlis, zwielichtigern Bankstern, gierigen Geldsäcken, trägen Maulhelden und harmlosen sowie arg lustig-revolutionären Schreiberlingen?

          Hilfe, ich krieg einen Zwerchfelldurchbruch!

        • Thomas ernst sagt:

          @ Dombeck

          Ich hätte Ihnen mehr Intelligenz zugetraut. Merken Sie nicht, dass Sie hier nach dem Prinzip „Ich noed, er au“ argumentieren? Mit keinem Wort habe ich die Verhältnisse in der Schweiz als besser dargestellt. Das steht auch nicht zur Diskussion.

          Sie haben noch nicht einmal versucht, meine Behauptung, die Deutschen seien politisch kastriert und zu Aufständen gar nicht fähig irgendwie zu widerlegen.

          Wie soll denn in einem Land, in dem staatlich gelenkte Gleichmacherei von einer grossen Mehrheit befürwortet wird, wo Freiheit generell wenig zaehlt, wo Parlamentarier wie in der DDR und Nordkorea Vorlagen abnicken, die sie nicht einmal gesehen haben, wie soll, Bittgesuchen, in so einer Kultur der Anpassung ploetzlich das Protestpotential herkommen?

          Nur zu, widerlegen Sie mich! Ich hätte gerne einen freiheitsbewussteren Nachbarn. Wo ist der?

          • Andreas Dombek sagt:

            @ Thomas Listig

            Man muss nicht mehr Intelligenz besitzen, als man hat, um hier etwas zu schreiben. Das beweisen Sie und ich doch vortrefflich.

            Wie kann man Ihre verallgemeinernde Aussage, die Deutschen seien politisch kastriert und zu Aufständen gar nicht fähig, überhaupt in sachlicher Form oder durch Witz, Logik oder Historie widerlegen. Ihre Behauptung will augenscheinlich gar nicht widerlegt werden, sondern ist ein in die Diskussion hineingeworfener Allgemeinplatz. Wie ein Knochen hineingeworfen wird in eine raufende Hundemeute. Meine Frage wegen der schw. Revolution bleibt sicherlich für alle Zukunft gewiss unbeantwortet. Garantiert!

            Herrlich Ihr Vergleich des jetzig gemeinten deutschen Parlamentarismus mit faschistischen Systemen a la DDR und Nordkorea. Ein schlauer Bub hat mal überschlagen, dass man ca. 300 Jahre werden müsste, um all die Eingaben, welche im dt. Bundestag eingereicht werden, zeitgleich und in qualifizierter Tiefe durcharbeiten wollte. Dies kann man im gewissen Vergleich annähernd auch auf das schweizerische Parlament übertragen. Berücksichtigt man dabei noch die Berner, wird dann sicherlich sich der gemeinte Äquivalenzwert dann garantiert auf mindestens 301 Jahre erhöhen. Ob das schw. Parlament der Demokratie, Freiheit und der Rechtschaffenheit näher steht als jedes andere Parlament in Europa und gar als der hier explizit gemeinte deutsche Bundestag, entzieht sich meiner Bewertungsfähigkeit!

            Um Ihre Behauptungen zu erschüttern, ist man leider dazu verdammt, ein etwas unglückliches Gleichnis heranzuziehen. Wenn in einer speziellen Anstallt ein Klient dem Onkel Doktor seine eigenen Visionen beschreibt, heißt es doch nicht, dass der Onkel Doktor auch diese sehen kann – oder gar muss. Er kann diese Visionen eigentlich nur ausdeuten, bewerten und versuchen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

            Also wenn Sie solche dumpfen Visionen über Ihren nördlichen Nachbarn haben, dann haben Sie ein Problemchen und nicht der nördliche Nachbar. Sie müssen zu Ihren lustigen Interpretationen die Beweise bringen und nicht der Beschuldigte zu seiner Entschuldung. Sie verdrehen hier die ordentliche Beweisführung. Nun, um einen realistischen Vergleich bezüglich des von Ihnen postulierten Protestpotentials zwischen unserem dt. Abnickerparlament und Ihrem über alles freiheitlichen schw. Parlament zu tätigen, konnte ich beim besten Willen keine Messlatte finden.

            Vielleicht finden Sie in Ihrer Visionenwelt solch eine und stellen mir dann zur freundlichen Verfügung. Davor brauchen Sie aber keine Angst haben, denn dass werde ich Ihrem Onkel Doktor nicht weiter sagen.
            Einen freiheitsbewussten Nachbarn möchten Sie? Armer @ Thomas ernst, den suche ich auch!

          • Ueli der Knecht sagt:

            @Thomas Ernst
            Der Staat ist per se „gelenkte Gleichmacherei“ – Sie haben die Wahl zwischen Pepsi und Coke.

  • Der Euro in der jetzigen Besetzung ist so oder so am Ende. Solange die beteiligten Staaten – und dazu gehört auch Deutschland – mehr Geld für das Laufende ausgeben als sie einnehmen, wird aus der Werthaltigkeit des Euros nichts. Kommt noch dazu, dass wir es hier nicht mit einem Einnahmeproblem sonderen mit einer uferlosen Misswirtschaft zu tun haben. Die Fiskalität der Euro-Staaten hat Höchstwerte erreicht, das lässt sich nicht mehr toppen. Auf der anderen Seite bekommt der Steuerzahler Jahr für Jahr weniger Gegenleistungen. Keine der beteiligten Staaten hat bis anhin greifbare Anstrengungen unternommen eine ausgeglichene Rechnung vorzulegen. Es muss ja nicht überall nach dem gleichen Muster gespart werden, aber der sogenannte Service Public muss effizienter werden.

    Eine Fiskal- und Bankenunion bringt gar nichts. Es gibt bereits zahlreiche übergeordnete Regeln in der EU, deren Nichteinhaltung für den „fehlbaren“ Mitgliedsstaat in der Praxis folgenlos bleibt. Siehe Rumänien, Bulgarien, Ungarn … Was mental nicht zusammenpasst, kann auch nicht per Verordnung passend gemacht werden. Die Griechen ticken nun mal anders als die Spaniere etc. Matchentscheidend sind nur die Regulatorien, die sich in der Praxis auch umsetzen lassen. Eine Vorschrift, deren Missachtung eine Geldbusse nach sich zieht – ist ein Witz, wenn ein zahlungsunfähiger Staat gebüsst wird.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Griechenland und allenfalls andere Staaten durchaus eine neue Chance mit einer eigenen Währung haben könnten. Ob dies allerdings deren Wettbewerbsfähigkeit im Exportgeschäft stärkt, mag ich bezweifeln. Griechenland hatte ja früher eine eigene Währung. Der griechische Export ist statistisch kaum erfassbar. Ich sehe keine konkreten Anzeigen, dass die betroffenen Volkswirtschaften mit einer neuen Währung den Exportanteil wesentlich steigern können. Im Binnenmarkt wird Griechenland auch nicht gross punkten können. Haupteinnahmequelle ist der Tourismus. Ohne funktionierende Infrastruktur wird es schwierig werden.

    Bezüglich Italien darf man etwas zuversichtlicher sein. Sollte die Mafia tatsächlich 30% des BIP kontrollieren, haben wir es hier doch mit einem rubusten Teilnehmer zu tun, der sehr wohl in der Lage ist, seine Schäfchen im Trockenen zu behalten. Salopp gesagt: Das offizielle Italien ist pleite, der Mafia geht es nach wie vor gut, der Italiener selbst war nie richtig pleite. Fragt sich, wer in Italien was falsch macht.

  • Peter Keller sagt:

    Im Jahr 2000 hatte ich eine Wette abgeschlossen, dass der EURO das Jahr 2013 nicht überleben wird. Nun sieht es ganz danach aus, dass ich die Wette sogar verlieren könnte, sollte das Kunstgebilde EURO auseinanderbrechen.
    Warum kam es dazu?
    a) die Konfergenzkriterien, die durchaus mal Sinn machten, wurden dermassen aufgeweicht, dass ein EURO plötzlich nicht mehr die starke Währung sein konnte.
    b) Die sinnlose und ausufernde Erweiterung des Eurolandes wurde ungebremst vorangetrieben. Lügen wurden aufgetischt und zwar von der EU wie auch der interessierten Länder. Wachstumswahn wurde der Vernunft geopfert.
    c) Blindes Vertrauen in die südlichen Länder. Jeder, der glaubt, dass die Länder im Süden ganz ehrlich mit ihren Bilanzen sind, der ist wirklich mit Blindheit geschlagen.
    d) Weiter wurden sinnvolle Bremsen (zum Beispiel, dass kein Eurostaat für die Schulden des anderen Staates aufkommen darf) über Bord geworfen. Dies wiederum um das „Grossreich“ Euroraum zusammen zu halten.
    e) Die Banken wurden nie in die Pflicht genommen. Die Regierungen (inkl. Die Schweiz) haben vor den Banken gekuscht und tun es noch immer.
    f) Die Balkanländer wollten den Euro um zu profitieren. Geben und nehmen ist für diese Länder aber ein unbekanntes Wortspiel.

    Fazit: Je länger dieses Trauerspiel im Euroraum noch anhalten wird, umso schlimmer wird es den Euroraum (inkl. Der Schweiz) treffen. Also lieber Ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Klar wird es einige Jahre bunt wirbeln und überall krachen aber langfristig gesehen wird es für jedes Land besser sein, wenn es wieder seine eigene Währung hat.

    • JaJa sagt:

      >b) Die sinnlose und ausufernde Erweiterung des Eurolandes wurde ungebremst vorangetrieben. Lügen wurden aufgetischt und zwar von der EU wie auch der interessierten Länder. Wachstumswahn wurde der Vernunft geopfert.

      Seltsamerweise sind die neuen Laender nicht bei den Schuldnern. Denen wurde die Mitgliedschaft im Euroland ja auch nicht geschenkt, sondern die mussten vorher Bedingungen erfuellen.

  • Lidija Jametti sagt:

    Die ganz grosse Wirtschafts-und Finanzdiplomatie im EU Raum ist an ihre Grenze gestossen und da gibt es nichts mehr, wo man Liquidität schöpfen könnte.
    Philosophisch gesehen könnte man natürlich die Philosophie der US FED übernehmen und den Finanzmarkt in der EU für Kletti und Pletti fluten lassen um die verführerische Macht der erlangten Gewohnheiten, die in einer Wegwerfgesellschaft zu Selbstverständlichkeit geworden sind, nämlich produzieren und exportieren an Leute, die die Ware gar nicht finanzieren können, geschweige denn bezahlen.
    Die Auffassung, dass man mehr produzieren muss, mehr, als der EU Markt oder eben Weltmärkte brauchen ist zu einer Floske geworden. Auf dem Beispiel Deutschlands sieht man, dass die Leute primär Arbeit suchen und die Bedürfnisse werden in den Bereichen Lohn und Gesundheit überlebenswichtig. In diesen Jahren von der Politik nach 2003 wurde den Selbsbetrug in Deutschland und in Frankreich so hoch angegangen, dass selbst den Dümmsten heute klar ist, dass der Euro sich selbst abgeschafft hat.
    Die Politik in DE und FR aber auch in Italien und in Spanien muss den Schuldenabtragungsdienst in eigener Verantwortung und in Zusammenarbeit mit Brüssels Nutzniessers inklusive Deutschland kontrolliert aus dieser desaströsen Währung herausführen.
    Mehtfach habe ich darauf hingewiesen, dass die SPD Politik mit dem Herrn Eichel, als Finanzminister und dann anschliessend mit dem Finanzminister Steinbrück in der grossen Koalition CDU/CSU/SPD an der Spitze mit Frau Merkel die Stahlmauer des MaastrichtsaAbkommens durchbrochen haben. Das war ein Betrug am ersten Stabiliitätspakt der EU.
    Nun heute nutzen keine zusätzliche Duogespräche zwischen Merkel und Sarkozy. Heute müssen die grössten Nutzniesser dieser Grosskoalition in Europa, nämlich die Griechen, die Spanier, die Franzosen, die Italiener und Deutschland für sich den Weg in die Zukunft ebnen, den Weg des kontrollierten Ausgangs aus dem Euro.
    Eine Alternative wäre, dass man den USA FED Weg begeht.
    Niemand kann diese Schulden stemmen. Auch die EZB kann es nicht, wenn schon die allergrössten Geldgeber des IMF eine Hilfe an Griechen verweigern.
    Das wars mit dem Euro. Jawohl.
    Solche Fehler macht die Politik in Deutschland nur einmal.
    Jetzt können sie nicht mehr mit der Stimme des Herrn Steinbrücks und des Eichels oder des Trittins für sich werben. Heute weiss die ganze Welt, was das für ein Betrug an den Völkern in Europa war, um den eigenen Absatzmarkt gross zu halten.

  • Dieter C. Kuser sagt:

    Wann faellt das uebergrosse EU-Spielmobil auseinader? Die urspruengliche Idee, dass sich ‚aehnliche Laender‘ zu einer Union zusammenschliessen ist passabel geistreich und uralt — aber was wurde da alles ‚gebastelt‘, um ‚Unterschede‘ zu ignorieren und/oder zu verschleiern.

    • Thomas ernst sagt:

      Sehr einverstanden. Statt aus der Vielfalt Nutzen zu ziehen und Kreativität zu generieren, wird in der EU alles nivelliert, bis hin zur Bananenkrümmung und dem Zuckergehalt von Karamellbonbons.

      Immerhin wird so die EU den UK-US-kriminellen Weltbeherrschern nicht gefährlich.

  • Anh Toan sagt:

    Kauft nicht die EZB die spanischen und italienischen Staatsanleihen, tut dies vielleicht das FED (und die BOJ und SNB): Der schwächelnde Euro gefährdet das auf einem schwachen USD beruhende Wirtschaftswachstum der US Wirtschaft, drückt auf die Gewinne und Margen der Apples, IBMs, Intels und Harley Davidsons. Weiteres Kaufen von US Staatsanleihen erscheint sinnlos, die erwarteten Realzinsen sind bereits auf 10 Jahre negativ. Nachdem sich der USD ein wenig von seinen massiven Verlusten seit 2002 erholt hat, reden die Amis bereits von Dollarstärke, mit einem starken USD kann die US Wirtschaft seit 40 Jahren nicht mehr dauerhaft leben: Die USA sind zu einem Schwellenland geworden, dessen Volkswirtschaft auf eine schwache Währung angewiesen ist.

    Ich frage mich, ob die europäische Politik bewusst keine rasche Lösung der Europrobleme angeht. Eine Lösung der inneren Probleme würde zu einer massiven Euroaufwertung führen, was wiederum nicht im Interesse Europas ist. Das politische Hin und Her in Euroland, macht vor allem die Finanzmärkte nervös, die Finanzmärkte sind in erster Linie Amis.

    • Ueli der Knecht sagt:

      @Anh Toan
      „Ich frage mich, ob die europäische Politik bewusst keine rasche Lösung der Europrobleme angeht…“
      Ja und ich frage mich ob Sie diese Zeilen in einem „getrübten Bewusstseinszustand“ schreiben.

      • Anh Toan sagt:

        Müssen wir davon ausgehen, dass Politiker immer das Falsche tun, immer nur ihre persönlichen Interessen verfolgen?

        Ein schwacher Euro ist überlebensnotwenig für Euroland, nicht auf Grund der inneren Ungleichgewichte, die verändert ein tiefer Aussenwert des Euro nicht, sondern als Abwehr der chinesischen und US Politik der künstlichen Währungsabwertung.

        Ich bleibe dabei, eine rasche Lösung der Eurokrise würde zu einer massiven Aufwertung des Euro zu USD und CNY führen, damit auch zu anderen Schwellenländern (Korea, Indien).

        Der USD bestimmt die Welt, alle Fnanzmacht geht vom FED aus: Das FED hat agiert, auch angegriffen von den Chinesen, welche die USA mit unterbewerteter Währung und Industriespionage (kein Businessplan ist in China einfacher finanzierbar, als einer der darauf beruht, ein auf gehackten US-Geschäftsgeheimnissen basierendes Produkt zu Tiefstpreisen auf den Markt zu bringen) und der Rest reagiert.

        Wer will einen starken Euro in diesem Umfeld? Europa hat einen starken Euro so nötig wie einen Kropf, erst die Eurostärke hat die inneren europäischen Probleme nahezu untragbar werden lassen. Exportieren die Deutschen in die Welt, steigen die Exporte Europas Süden nach Deutschland, dort sind die Zulieferer und auch Produktionsstandorte von Siemens und VW.

        Die europäische Wirtschaft braucht die EU und den Euro nicht primär, um ihre inneren Probleme zu lösen, EU und Euro sind primär aussenwirtschaftliche Instrumente: Der Binnenmarkt zum Beispiel sagt vor allem, wer von diesem Markt ausgeschlossen bleibt, ist im Kern eine protektionistische Massnahme.

        Ich erachte es nicht als einen getrübten Bewusstseinszustand, Dinge aus einer komplett anderen Richtung zu betrachten, im Gegenteil erweitert die Frage, ob es nicht ganz anders sein könnte, das Bewusstsein. Wenn Sie mir Argumente bringen, warum Europa einen starken Euro braucht, warum die Amis einen schwachen Euro brauchen, was kompletter Humbug ist an meiner Hypothese („Ich frage mich“) könnten wir beide unser Denken erweitern.

        • Pjotr sagt:

          Ich stimme Anh Toan zu, dass die Euroschwäche vor alllem für Deutschland ein willkommender „Kollateralnutzen“ der Verunsicherung der Finanzmärkte ist! Ob dieser wirtschaftlichen Nutzen allerdings größer ist als der Primärschaden – die hohe Zinsbelastung der südlichen Länder und die Belastung der öffentlichen Haushalte der nördlichen Länder durch die Hilfspakete – scheint mir doch zweifelhaft (und ist wohl auch kaum objektiv messbar). Allerdings kommt noch ein weitere Punkt dazu: Der wirtschaftliche Druck auf die südlichen Länder ist der Hebel, der vielleicht Strukturrefeormen möglich macht, die jedenfalls – ob mit schwachem, erst recht aber mit starkem Euro – nötig sind; dieser Druck unterstützt den entsprechenden politischen bzw rechtlichen Druck (Maastricht-Kriterien), der aber nie ausgereicht hat. Darin liegt ein weiterer – politischer – „Kollateralnutzen“ einer Perpetuierung der Krise. Und vielleicht werden von der Politik die beiden „Kollateralnutzen“ zusammen für größer als der Primärschaden gehalten?

          • Ueli der Knecht sagt:

            @Pjotr
            Ich halte es für höchst unwahrscheinlich, dass „die Politik“ so rational „Kosten“ und „Nutzen“ gegenrechnet und uns alle für „dumm verkaufen“ kann. An Griechenland wurde ein Exempel statuiert und dabei hat sich die Politikerkaste / Wirtschaftskaste schon grandios „verrechnet“, indem die Herrschaften davon ausgingen, dass der Flächenbrand mit einem so kleinen Brandsatz schon nicht einsetzen wird. Nun sehen wir im Wochentakt wie sich die Akteure von einer Aktion zur nächsten hangeln, ohne dass auch nur im Ansatz klar wäre wie die Schwergewichte Spanien und Italien überhaupt in nützlicher Frist auf einen grünen Zweig kommen könnten. Nein, Irrationalität ist nicht die neue Rationalität und auch die Herren in der Chefetage sind nur noch sprachlos angesichts der Schäden, die schon angerichtet wurden. Jetzt davon ausgehen, dass die selbe Entourage sich plötzlich in einem genialen Moment von ihrer Placebomedizin verabschiedet und den gordischen Knoten durchschlägt – scheint mir mehr Wunschdenken als irgendwas. Aber eben – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. –

        • Gerhard Rohner sagt:

          Interessant!

        • Ueli der Knecht sagt:

          @Anh Toan
          „Ein schwacher Euro ist überlebensnotwendig für Euroland…“
          Ja – aber nur wenn Euroland überhaupt überlebt. Dies ist aber nur möglich wenn die Eurobonds zeitig kommen – dummerweise ist dies wiederum höchst unwahrweinlich, da sich die politischen Akteure über die Konditionen nicht einig werden.

          • Anh Toan sagt:

            Eurobonds sind das Ziel, stehen am Ende des Weges zu einem Bundesstaat. Sie werden der Finanzierung der Aufgaben=Kompetenzen=Verpflichtungen=Souveränität Europas dienen, zu denen auch gehört, den Gliedstaaten eine angemessene Finanzierung zur Erfüllung ihrer Aufgaben zu garantieren. Eine Transformation bestehender schlechten Schulden in Eurobonds hielte ich für eine schlechte Idee: Schlauer erscheint mir, einen begrenzten Betrag Eurobonds auszugeben und damit spanische Anleihen am Markt (weit unter dem Nominalwert) zu kaufen. Die Rettungsschirme haben meines Erachtens übrigens ähnliche Ergebnisse, wie eine Teilumwandlung von Gliedstaatenschulden in Geminschaftsschulden. Es werden nicht bestehende Schulden gewandelt, jedoch erhalten die schwachen Staaten Zugang zu neuen Schulden. Für ihre alten Schulden zahlen sie nicht die Kapitalmarktrenditen, sondern die Nominalzinsen auf dem Papier. (Basnken bewerten Schulden zum Marktwert, da wirds heikel). Wie @George Aengenheister richtig kritisiert, werden die Schwachen unter dem Rettungsschirmen nicht gerettet, sondern mit zu hohen Zinsen bestraft. Man verspricht sich wohl eine generalpräventive Wirkung, die ist aber auch im Strafrecht umstritten.

          • Linus Huber sagt:

            Eine sehr fragwürdige Analyse der Situation. EURO-Bonds sind doch nicht die Lösung sondern ein weiterer Schritt in die falsche Richtung.

      • Thomas Zaugg sagt:

        Interessante Hypothese – frage mich auch schon lange, ob es nicht auch Gewinner der Krise gibt. Es könnte auch sein, dass dieser Druck aufgebaut wird, damit man den – zugegebenermassen mittlerweilen teueren – Besitzstand der Arbeitnehmer notfallmässig auflösen kann, um auf der einen Seite die Kosten für die Arbeit zu senken und auf der anderen Seite über die öffentliche Hand die Kapitalgewinne nachhaltig zu finanzieren. Gewinner sind sicherlich die Teilnehmer am freien Kapitalverkehr, die ihre Guthaben im richtigen Moment von einer Währung zur anderen konvertieren können. Verlierer könnten die sein, die mit viel Angst leben und sich immer günstiger verkaufen und am Schluss als Steuerzahler und Staatsbürger die Rechnung bezahlen und zuschauen müssen, wie ihre Ersparnisse sich in Luft auflösen.
        Daher frage ich mich wirklich, wie weit man dem Druck des Marktes überhaupt nachgeben sollte.
        Einen grossen Haken hat ihre Überlegung jedoch: die Ratingagenturen sind doch angeblich US gesteuert. Wieso sollten die helfen, den Euro kleinzuraten?

        • Ueli der Knecht sagt:

          @Thomas Zaugg
          Ich empfehle Ihnen das Buch „Shock Doctrine“ von Naomi Klein – da wird bis ins kleinste Detail beschrieben wie die „Elite“ von Krisen profitiert. Dass die Ratingagenturen nichts weiter als Marionetten des US-Angelsächsischen Kapitals seien – ist nichts als eine hirnverbrannte Verschwörungstheorie von rechten Ideologen, die nicht begreifen wollen, dass es nur „einen Kapitalismus“ gibt.

          • Thomas Zaugg sagt:

            Ja, Shock Doctrine beschreibt tatsächlich meine Vermutung – wenn das Werk und die Autorin gemäss Wikipedia auch wissenschaftlich eher umstritten ist. Ich persönlich habe auch immer grosse Mühe mit solchen Verschwörungstheorien. Wenn wir tatsächlich soweit wären, dass wenige Superreiche alles derart manipulieren könnten, bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich das wissen will. Komme mir dann so ähnlich vor wie im Film „Matrix“: eine kleine, ersetzbare Energiequelle.
            Wenn es vielleicht auch nicht Personen sind, so bin ich doch überzeugt davon, dass das System des Kapitalismus fehlerhaft ist und langsam aber sicher auf eine Katastrophe zusteuert, wenn zuviele Leute nicht mehr partizipieren können. Die Macht des Kapitals und dessen Einfluss auf die Politik und Medien bieten einfach zuviel Möglichkeiten für Missbrauch; wenn die Strippenzieher dann allzu skrupellos agieren und uns Normalos zuwenig Brot und Spiele gönnen, dann müssen irgendwann wieder Köpfe rollen. Wobei auch das könnte gewollt sein: damit liesse sich das Thema Überbevölkerung angehen…

          • Thomas ernst sagt:

            @ Thomas Zaugg

            Was wir heute auf der Welt vorfinden ist keinesfalls mehr Kapitalismus und auch kein (Neo)Liberalismus, sondern Faschismus: Die Regierungsform, in der sich Grossfinanz und Grosspolitik im Hinterzimmer darüber verständigt, wie es laufen soll. Danach wird ein grosses Theater vorgespielt, damit die Normalos, der Pöbel wie Sie und ich, keinen Verdacht schöpfen und brav weiter malochen und Steuern, Abgaben und überhöhte Preise bezahlen. Zum Dank duerfen wir dann die manipulierten Verdummungsprogramme des Staatsfernsehens und deren döflichen U-Programme konsumieren, damit auch das letzte selbständige Neuron Harakiri begeht.

            Kapitalismus? Welcher Etikettenschwindel!

        • Linus Huber sagt:

          Oh, es gibt genug Leute, die vom Status Quo profitieren. Dies ist der eigentliche Grund, dass man verzweifelt daran festhält. Da sind zum einen all die überflüssigen Politiker in Brüssels, das Heer verdingter staatlicher Aufsichtsbehörden und/oder ähnliche Funktionäre, welche von den Banken hofiert werden, sowie natürlich die Banker selber, welche alles bis anhin ganz gut zu ihren Gunsten beeinflussen konnten. Es ist die eigentliche Elite, welche sich an das gute Leben gewöhnt hat und dieses verteidigt, unabhängig davon, wie viel Schaden für die Allgemeinheit dadurch erzeugt wird.

    • Franz Mueller sagt:

      Die USA brachen vor bald fünf Jahren die monetäre Krise vom Zaun, vor drei Jahren geriet die EU in den Abwärtssog. Wie es weitergehen wird, weiss keiner, nicht mal das Orakel von Delphi! Die Medien suhlen sich gerne in Weltuntergangstimmung, das erhöht die Spannungen. Es kommt alles wie es kommen muss, mit oder ohne den Segen der SNB. Noch ist nicht mal GR pleite, obwohl der Untergang der Hellenen seit mindestens zwei Jahren hätte stattfinden müssen, gemäss vieler „Experten“. Gut möglich, dass die Schuldenwirtschaft in der EU und den USA fröhlich weitergeht, die Druckmaschinen anwerfen und frisches Geld auf die Märkte schwemmen. Genau das geschieht zur Zeit, die USA mit dem $ sind in dieser Sparte klarer Oliympiasieger.

      • Linus Huber sagt:

        Es gibt historische Beispiele, wie das Platzen einer Kreditblase vonstatten geht. Leider werden diese Beispiele von der Presse viel zu wenig publiziert um die gegenwärtige Situation in einen historischen Zusammenhang zu stellen.

  • Harry Harrer sagt:

    Mir sind die unverlässlichen Details der Dynamik egal. Die verlässliche Invariante hingegen ist, dass Politiker mit Zugriff auf die Notenpresse solange Papiergeld drucken bis es wertlos ist. In der Krise beschleunigt sich dieser Prozess. Alles andere ist nur begleitendes Streichkonzert.

    Man kann sich eine Karriere machen das Spiel zu illustrieren und so zu tun als sei es ganz neu, authentisch, intellektuell fassbar, spannend und das Ergebnis völlig unvorhersehbar. Man kann das Spiel in immer neue und neuere Worte fassen, immer neu verschachteln, immer neu begründen. Aber das nüchterne und lächerlich simple Endergebnis wird ganz schlicht der Nullwert der Währung sein, sei es durch Währungsreform oder Hyperinflation.

    Wer wollte konnte das schon ab 2007 erkennen. Und wer dies tat und sich entsprechend finanziell positionierte, der musste bis heute den Zug weder bereuen noch abändern. Alle anderen wollen es wohl nicht sehen, da sie sich immer noch in der Phase des Leugnens befinden und an ein unrealistisches Menschenbild glauben. Seid gewarnt, ihr werdet für das Leugnen einen hohen Preis zahlen.

    • C.H Wolf sagt:

      @Harry Harrer
      Einigermassen schlüssige Analyse der Situation. Die unheilige Allianz zwischen blauäugigen Wählern und machthungrigen Politikern wird sich solange hochschaukeln bis das Ganze implodiert. Nichts gegen die hübschen Länder im Süden, aber wer gigantische Hängebrücken in Griechland, Flüfhäfen in Spanien oder Autobahnen in Süditalien baut die sich die betroffenen Länder eigentlich gar nicht leisten können und das mit Korruption und Beteiligung des organisierten Verbrechens ausgarniert hat nun mal keine Zukunft. Geld das man nicht hat kann man nicht ausgeben, es sei denn man borgt sich das Geld solange bis der Gebende auch keins mehr hat.
      Der Abstieg wird hart werden. Sehr hart.

    • David sagt:

      Hyperinflation…diese Prognose wird nun schon seit Jahren gebetsmühlenartig wiederholt. Und trotzdem sinken die Preise. Deflation ist da. Die Zinsen auf dem Nullpunkt oder sogar negativ. Zeit ist nichts mehr Wert. Es gibt ein Überangebot von Waren und Dienstleistungen. Niemand kann höhere Preise durchsetzen. Das wirkt sich auch auf die Rohstoffpreise aus. Das Fed druckt und druckt, aber das Geld gelangt nicht in den Wirtschaftskreislauf. Ihre Prognose wurde schon längst koherent widerlegt. Das ist keine Liquiditätskrise sondern eine Bonitätskrise. Die entwickelten Länder müssen reformieren, sparen und zu ehrlichem Geschäften zurückkehren. Die aktuellen Geschehnisse sehe ich nicht als Katastrophe, sondern als notwendige Voraussetzung dafür, dass der Grundstein für den nächsten Aufschwung gelegt werden kann. Wer jetzt die Lösung nur darin sieht, ein hübsches Edelmetall zu bunkern, ist in seiner Sicht eingeschränkt. Geduld und Durchhaltewille ist gefragt. Das kann noch 10 Jahre dauern bis zur Wende, aber die Welt wird nicht untergehen. Bio- und Nanotechnologie, neue Energieformen und Robotik warten auf Unternehmer und nicht hortende Angstmacher.

    • Rudolf Mühlemann sagt:

      Als wirklich kleines Licht bin ich sehr zurückhaltend mit der Äusserung einer apodiktischen Meinung. Trotzdem: Ökonomie ist eigentlich eine logische und in ihrem Kern sogar simple Sache: Ich will mehr kassieren als ich ausgebe. Die menschliche Gier hat die menschliche Existenz naturgemäss kompliziert, weil jeder und jede seit Jahrhunderten versucht, irgendwelche materielle Vorteile für sich selbst auf irgendwelche Art zu erzielen. Das ist im Prinzip legitim. Ohne Egoismus gibt es keine Entwicklung. Wenn man die Maslow’sche Bedürfnispyramide begriffen hat, weiss man auch warum. Dabei ist es eigentlich gleichgültig, ob ein Individuum als Kapitalist oder als Marxist denkt. Beide handeln gleich: Egoistisch. Nur: Das kapitalistische Modell basiert aber im Wesentlichen auf Leistung und Wettbewerb des Einzelnen, der Firmen und der Märkte. Das marxistische auf staatlicher Allmacht, deren totalitärer und repressiver Kern systemimmanent ist. Olympische Spiele ohne Wettbewerb wären ein „Non valeur“ und somit obsolet. Was für die olympischen Spiele gilt, ist in der Wirtschaft nicht anders. Womit wir beim aktuellen Problem angelangt sind. Die wirtschaftliche Situation der Südlänger lässt sich nicht gesundbeten. Deren Hauptursache ist die Mentalität von deren Bürgern. Diese lässt sich auch nicht gesundbeten. Das Problem wird bleiben. Die Frage ist nur, wie lange es noch gehen wird bis der finale Knall eintritt.

  • jo kissling sagt:

    Immer wieder faszinierend, wie längstens geäusserte Meinung und Warnungen, erst mal negiert,
    dann bekämpft werden, um am Ende als eigene Weisheiten präsentiert zu bekommen !
    Die Wandlugsfähigkeit eines Peer Steinbrück beweist einmal mehr, dass selbst einem Sozialdemokraten
    das eigen Hemd näher ist als das seines Nachbarn.
    Die schon vor 1-2 Jahren geforderten Massnahmen, wie zB.Entlassung Griechenlands aus derEuro-Zone,
    hätte dem Steuerzahler in Europa manches erspart, und würde es immernoch.
    Es ist schon so, mit harten Entscheidungen gewinnt man weder Stimmen noch Wahlen. Es wird aber den
    Sozialdemokraten obliegen, der eigenen Klientel die ganze Wahrheit zu verkaufen !
    Und dies schafft nicht jeder.

    • Anh Toan sagt:

      2010 war Steinbrück noch sehr für Eurobonds. Noch Ende 2011 hat er im Spiegel Eurobonds vehement empfohlen. Steinbrück ist eine Lachnummer.

  • George Aengenheister sagt:

    Es wird nicht gut ausgehen, wenn die Starken sich für die nächsten zehn Jahre Kredite zu null Prozent sichern und die Schwachen dazu gezwungen werden, sieben-Prozenter zu zementieren. Die Wippe senkt sich rasant unter dem Gewicht der Starken und das Ende der Fahrt ist immer der Boden der Realität. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als jetzt den Südländern günstigere Kredite als die der Starken zu offerieren, vielleicht 2% für den Süden und 3% für die Nordländer. Der Wettbewerbsvorteil des Nordens würde so allmählich ausgeglichen. Der Markt spielt nicht mehr, zu viele und zu reiche Gecke im Spiel, alle auf Vorteil spekulierend. Wir müssen jetzt den Süden stützen, sonst geht es wirklich schief aus.

    • Linus Huber sagt:

      @ George

      Wer genau soll die Risikopraemie berappen? Fehlinvestitionen muessen abgeschrieben werden und nicht mit noch mehr Kredit zu noch bekämpft werden.

      • George Aengenheister sagt:

        @Huber. Die Festsetzung der Risikoprämie wird tatsächlich am besten vom Markt bestimmt, bloss der spielt nicht. in Panik werden immer falsche Deals zementiert. Der bevorteilte Norden sichert sich gerade für max 2 Dekaden superbillig Kredite und für den Süden gilt das Gegenteil. Deutschland spart in den nächsten zehn Jahren Hunderte Milliarden an Zinszahlungen während wir dem Süden in den nächsten zehn Jahren 2000 Milliarden an Zinsleistung abpressen. Das hat nichts mit Risikoprämien zu tun, sondern ist zutiefst beschämend.

        • Linus Huber sagt:

          Der sogenannte Süden hatte bis Einführung des EUROS die gerechten Risikopraemien, welches sich durch höhere Zinsen in jenen Ländern ausdrückte. Nach der EURO-Einfuehrung haben die Banken das Risiko dieser Länder aufgrund Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht bei Kreditvergabe vernachlässigt, womit diese Länder zu günstigen Krediten kamen. Es war jedoch schon immer bekannt und belegt, dass diese Länder nicht sehr gut mit ihrem Staatshaushalt umgehen. Damit war es an den Banken, das Kreditvolumen durch die Forderung höherer Zinsen einzuschränken. Wenn wir jedoch Banken haben, welche glauben, dass das Risiko der Allgemeinheit aufgehalst werden kann, während sie selber ihre Bonuskultur pflegen, entstehen solche Auswüchse, welchen wir heute gegenüber stehen.

          Die ganze Situation basiert auf der verfehlten Geldpolitik der Zentralbanken sowie der dauernden Rettungsaktionen indem zukünftige wirtschaftliche Leistung verpfändet wird. Was nicht rückzahlbar ist, sollte abgeschrieben werden. Punkt.

          • George Aengenheister sagt:

            @ Huber. Das mit den lotterigen Staatshaushalten im Süden ist nicht ganz richtig. Spanien hatte vor der Krise recht solide Bilanzen, ist aber von der Immoblase bös auf dem falschen Fuss erwischt worden. Der Süd-Schlendrian im Haushalten ist mag auch Einfluss haben, ist aber sicher nicht ursächlich für die Misere. Hohe Zinsen für Staatspapiere zerstören aber jede Bilanz, insbesondere wenn der Pleitegeier schon kreist. Wir sollten unbedingt keine weiteren nachteiligen Verträge mit den Südländern abschliessen. Ich bleibe dabei: Wir müssen den Süden vor der Pleite bewahren. Jeder Rappen zählt….

    • Dieter C. Kuser sagt:

      „Wir müssen jetzt den Süden stützen, sonst geht es wirklich schief aus.“ Fuer wen? … und wenn alle helfen, ‚verteilen‘ wir da nicht nur die ‚Folgen‘?

      • George Aengenheister sagt:

        @ Dieter. Für wen? Für uns alle! Stehen wir nicht zusammen, wird es zusammenbrechen, das ganze Kartenhaus aus schlechten Verträgen untereinander. Diese belasten natürlich die Bilanzen und bereitet uns viel Kopfweh, ist aber lösbar. Die Summe der Schulden ist zwar hässlich, aber im Grundsatz weniger beängstigend, als wir vermuten. Die Totalverschuldung in der westlichen Welt liegt bei rund 3,5 mal GDP, die Staatsschulden im Schnitt bei 80% GDP (von den üblichen Ausreissern abgesehen), von der Differenz ist vieles sinnvoll investiert und wird ordentlich amortisiert. Über den Daumen gepeilt betragen die Schulden vermutlich etwa 1 bis 1.2 mal das Jahreseinkommen eines wirtschaftlich tätigen Haushalts. Verteilen wir diese Schulden auf drei Generationen, die gleichzeitig wirtschaftlich tätig sind und strecken wir den Zeitraum für die Amortisation, so besteht gewiss kein Anlass, alles zusammenbrechen zu lassen. Wir müssen aber die Bilanzen vor der jährlichen Zensur schützen, am besten durch Entfernen von langfristigen Schuldpositionen und diese andersweitig parken. Als Beispiel: Die leidigen Blasen-Exzesse im spanischen Immobilenbereich könnte man etwa so parken: Den Käufern das Investierte Eigenkapital minus 20% zurückerstatten, sofern sie einverstanden sind, die Bankschulden an eine Eigentums-Gesellschaft übertragen, diese refinanzieren sich zu vernünftigen Konditionen bei interessierten Investoren. Die neuen Eigentümer amortisieren die Immobilien über dreissig bis Vierzig Jahre auf null, übertragen die Verwaltung und Instandhaltung an eine Immoverwaltung, die sich um die Vermietung kümmert. Nach frühestens zwanzig Jahren dürfen die Liegenschaften zum Verkauf angeboten werden. Weitere Ausführungen während hier wünschbar, aber der Platz zu eng. Hoffentlich wird die Absicht klar.
        Fazit: Noch ist nichts verloren und Panik beschwört nur Nationalismus und Faschismus herbei.

        • Ueli der Knecht sagt:

          @George Aengenheister
          Ach, jetzt haben die Buchhalter auch schon eine „Theorie“ entwickelt wie man den Kapitalismus „retten“ könnte.
          Gratulation!
          „…die neuen Eigentümer amortisieren die Immobilien über dreissig bis vierzig Jahre auf null, übertragen die Verwaltung und Instandhaltung an eine Immoverwaltung, die sich um die Vermietung kümmert. Nach frühestens zwanzig Jahren dürfen die Liegenschaften zum Verkauf angeboten werden. Weitere Ausführungen währen hier wünschbar, aber der Platz zu eng.“ – Also ich muss sagen: Das ist doch alles schon recht konkret und bedarf nur noch kleiner Verbesserungen!

          • George Aengenheister sagt:

            @ Ueli der Knecht. Sorry, wurde schon spät und keine Lust mehr. Sie haben es erfasst. Alles sind blosse Buchhaltungsprobleme und die Krux ist die jährliche Bilanz. Bei der UBS hat die Rettung per Kreditvergabe sowie das Entfernen von schlechten Risiken aus der Bilanz zumindest geholfen. Es gibt viele Schwarzmaler, die einen Untergang der UBS mit maliziösem Grinsen begrüsst hätten, ob das denn wirklich besser gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. Jede Bilanz ist schwer zu führen, wenn grosse Positionen plötzlich massiv tiefer bewertet werden. In einem solchen Fall hilft immer nur höheres Gläubigervertrauen, um einen Konkurs zu verhindern. In einer kredit-basierten Wirtschaft hängt alles vom Vertrauen des Gläubigers ab, deshalb heisst er ja auch so, und dieser kann jeden Kreditnehmer it die Pleite treiben. Ein einfaches Bespiel: Sie haben ein Haus für eine Million gekauft, solide mit 25 % Eigenkapital finanziert und die Hypothek über eine dreiviertel Kiste ist fair. Sinkt nun die Bewertung Ihres Heimes aufgrund von allgemeiner Marktpanik unter Sechshunderttausend, kriegen sie einen netten Brief von einer bößen Bank, dass sie etwas nachschütten sollen. Können Sie aber nicht, weil sie grad investiert haben und deshalb ist aus der Traum und sie dürfen Ihren Hausschlüssel abgeben. Der Profiteur wartet schon darauf, Ihr

          • George Aengenheister sagt:

            @ Ueli der Knecht . Geht hier weiter…. Ihr Eigenheim zu günstigem Preis zu erwerben. Eine faire Bank hingegen würde auf tief durchatmen und wird schon wieder machen und sie wären gerettet. Jahre später sind sie angenehm reich. Tödlich sind immer hohe Zinsforderungen bei ungenügender Solvenz, damit schlagen wir alles tot.
            Und ich bin Mechaniker, nicht Buchhalter.

          • Ueli der Knecht sagt:

            @Aengenheister
            Mit der UBS-Rettung und dem Häuslebauer haben Sie zwei Beispiele gebracht, die eben aufzeigen, dass mit zweierlei Mass gemessen wird. Der Staat wurde erst aktiv als die Sache (der Kreditexzess) schon längstens gegessen war und die Bank ihm nun eine Kanone an die Brust setzen konnte.
            Der bürgerliche Staat hinkt den „Realitäten“, die der Kapitalismus durch sein anarchistisches Treiben generiert, immer mehr hinterher und kann eigentlich nur noch die gröbsten Entgleisungen ein wenig korrigieren. Der Staat ist vom Kapital abhängig und deswegen ist er auch Befehlsempfänger und ganz bestimmt nicht souverän in seinen Entscheidungen. Die Staaten (in Europa und Amerika) mussten ihre Banken retten – damit das Kreditkartenhaus nicht zusammenfällt und somit die ganze „reale Ökonomie“ crasht – diese ist nämlich bei näherer Betrachtung selbst eine Fata Morgana.

    • Tomas Kafwiese sagt:

      Die einzige Loesung ist: Weg mit dem Euro! Dann koennen die Suedschuldner abwerten, wie frueher, und die hohen Zinsen sind dann egal, auch wie frueher! Wir behalten dann wenigstens unser sauer verdientes Geld, sonst gibt’s Haue, also braune Katastrophe, weil keinen Bock mehr auf diese Eurokraten, wie 1933 die Demokraten! Will man das vwirklich?

      • George Aengenheister sagt:

        @Tomas. Der Euro mag vielleicht tatsächlich ein Fehlkonstrukt sein, aber nun ist er real und so rasch lässt er sich auch nicht beseitigen. Da sind in zehn Jahren unzählige Kontrakte vereinbart worden und zu Recht beruft sich jeder auf Vertragssicherheit. Dies ist ja, im Vebund mit dem garantierten Eigentumsrecht, auch der Kern eines freien Marktes. Ist diese Sicherheit nicht mehr gegeben, werden die Anwälte viel Arbeit erledigen müssen. Und das wäre das gute Szenario. Ihrem Votum, eine Rückkehr zu unabhängigen Nationalstaaten wäre viel besser, möchte ich folgendes entgegenhalten: Wohlstand entsteht ja im allgemeinen aus kluger Arbeitsteilung und gerechter Verteilung und die Verteidigung nationaler Interessen ohne Zusammenarbeit hat ja immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen geführt, zum Nachteil von allen. Die Konstrukteure der gemeinsamen Währung haben wohl eines unterschätzt: Kleine Differenzen von Inflation und Produktivität zwischen den Starken und den Schwachen in der Höhe von drei Prozent, kumuliert über zehn Jahre ergibt halt schnell 30 % Wettbewerbsnachteil. Wir sollten es ebenso wieder in Ordnung bringen: Die Inflation im Norden über die Löhne erhöhen und im Süden die Inflation senken, über die nächsten zehn Jahre und wie erwähnt, nicht mit hohen Zinsen den Konkurs einleiten. Und wir fahren so häufig wie möglich in den Süden und essen Pizza, Paella und Gyros anstatt zu Angst-sparen. Lieber tausend Euro im Süden ausgeben, als zu null Deutsche Bonds kaufen. Und man kann ja soo fein essen an der Wärme, das haben die voll im Griff, weder faul noch frech, sondern dankbar für jedes Geschäft. Die Alternativen sind furchterregend. Pizza und Co sind gut und ungefährlich. Wir werden das schon schaffen.

        • Linus Huber sagt:

          @ George

          „Da sind in zehn Jahren unzählige Kontrakte vereinbart worden und zu Recht beruft sich jeder auf Vertragssicherheit. Dies ist ja, im Vebund mit dem garantierten Eigentumsrecht, auch der Kern eines freien Marktes.“

          Verträge sind soviel Wert, wie die Parteien, welche sie eingehen. Wenn ich einem Schlendrian Geld ausleihe und dabei die Sorgfalt bei der Kreditvergabe vernachlässige, bin ich selber Schuld, wenn ich nach ein paar Jahren diesen Kredit als Fehlinvestition abzuschreiben habe. Dies ist der Kern eines freien Marktes. Die Mentalität der suedlichen Staaten war auch vor 10 Jahren bekannt und das eigentliche Übel liegt darin, dass diejenigen, welche ihre Sorgfaltspflicht nicht ausübten, die Kosten ihrer Fehlinvestitionen der Allgemeinheit unterjubeln. Hierin besteht die Verletzung der Eigentumsrechte und nicht darin, dass diese Staatsanleihen schrittweise wieder die Risikopraemie im Zins enthalten.

          Die Einhaltung marktwirtschaftlicher Regeln sowie des Geistes der Rechtsstaatlichkeit (in Bezug auf Eigentumsrechte) verlangt ganz klar, dass diese Staaten ein Konkursverfahren durchführen und nicht, dass die Kosten von Fehlentscheidungen jenen aufgeladen werden, welche damit nichts zu tun hatten, sondern diese Kosten dort anfallen, wo sie kreiert wurden i.E. bei den unverantwortlichen Kreditgebern.

          Ihre Idee, dass wir diese Situation in den nächsten 10 Jahren mit entsprechender Manipulation rückgängig machen können, gehoert in den Bereich der Märchenwelt.

          • Ueli der Knecht sagt:

            @Linus Huber
            Der Kapitalismus „sollte“ so funktionieren wie Sie es gerne hätten – tut er aber nicht. Da fragt sich jetzt nur wer sich der „Realität“ anpassen sollte. Es gibt halt offensichtlich einen markanten Unterschied zwischen bürgerlicher Ideologie und bürgerlicher Realpolitik – da können Sie noch so lange vom „Geist der Rechtsstaatlichkeit“ faseln – es hilft alles nichts – die Sachzwänge des Systems bestimmen wo`s langgeht.

          • Linus Huber sagt:

            @ Ueli

            Ich verneine nicht, dass Realpolitik nicht idealer Marktwirtschaft entspricht (die Frage liegt hier eher im Ausmass der Abweichung). Jedoch werden die dadurch entstehenden Anreize für Verhalten, welches schädlich ist für die Gesellschaft, das Problem nicht lösen, sondern es mittelfristig verschärfen.

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