Vorbild Schweizerische Währungsunion

«Auf dass aus der Eidgenossenschaft einst eine Währungsunion werde»: Denkmal im Bundeshaus, Bild: Keystone

Wie kann eine Währungsunion funktionieren? Die Schweiz ist ein Beispiel dafür. Auch hier sind einige Länder (Kantone) der Union (Eidgenossenschaft) sehr viel stärker verschuldet als andere. Auch hier sind einige wirtschaftlich deutlich schwächer als andere. Nein, dass die Währungsunion in der Schweiz funktioniert, hat nichts mit Mentalitätsunterschieden zu tun. Es ist einzig die Folge angemessener Institutionen. Der Reihe nach:

Zuerst zur Verschuldung, Unten eine Grafik aus einer neuen Studie der Credit Suisse, die sich zum gleichen Thema wie dieser Blogbeitrag ausgelassen hat:

Dann zur wirtschaftlich deutlich unterschiedlichen Lage der Kantone. Umfassend Auskunft darüber gibt die folgende interaktive Grafik von BAK Basel Economics (Wirtschaftsatlas der Kantone). Beim draufklicken öffnet sich ein Fenster, das die Interaktivität ermöglicht:

Auch die Schweiz hat mit dem Franken eine Währung für alle ihre unterschiedlichen Wirtschaftsregionen. Warum funktioniert diese Währungsunion? Hier ein guter Überblick von Paul Krugman über die Voraussetzungen für das Funktionieren einer Währungsunion aus Sicht der ökonomischen Theorie. Wie sieht’s in der Schweiz aus?

  • Eine Währungsunion funktioniert je besser, je näher sie dem Ideal eines so genannten optimalen Währungsraums kommt. Das heisst, wenn die Vorteile einer gemeinsamen Währung die Nachteile überwiegen. Die Kantone der Schweiz sind tatsächlich eng miteinander verflochten, so dass es beträchtliche Vorteile hat, dass sie alle die gleiche Währung haben. Der Hauptnachteil liegt darin, dass den einzelnen Kantonen nur beschränkte Möglichkeiten zur konjunkturpolitischen Stabilisierung zur Verfügung stehen – vor allem keine Geldpolitik als gewöhnlich wichtigstes Instrument der Konjunkturpolitik. Laut einem der Grundtheoretiker von Optimalen Währungsräumen – Robert Mundell – spielt das dann keine Rolle, wenn die Produktionsfaktoren, insbesondere die Arbeitskräfte, ausreichend mobil sind. Wäre zum Beispiel das Wallis in einer Konjunkturkrise und herrscht in Zürich Hochkonjunktur, könnten die sonst arbeitslosen Walliser nach Zürich reisen, wo sie Jobs finden.
  • Nun ist diesbezüglich auch die Schweiz kein wirklich optimaler Währungsraum. Die Wanderbewegungen der Arbeitskräfte sorgen nicht für einen Ausgleich bei unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklungen in den Kantonen. In diesem Fall kommt die Einsicht eines zweiten Grundtheoretikers von optimalen Währungsräumen zum tragen – Peter Kenen: Eine Währungsunion braucht dann einen gewissen Grad an fiskalischer Integration – finanzielle Ausgleichsmechanismen zwischen den Ländern. Die Schweiz verfügt darüber:  Die Kantone helfen sich gegenseitig aus und der Bund hilft ebenfalls. Hier aus der Studie der Credit Suisse eine Grafik, die die «strukturellen Ausgleichzahlungen» zwischen den Kantonen zeigt:

Die Achse auf der rechten Seite und die rote Linie zeigt an, zu welchem Prozentsatz – gemessen an den eigenen Einnahmen – ein Kanton Nettozahler (postive Prozentsätze) oder Nettoempfänger (negative Prozentsätze) von Ausgleichszahlungen ist. Der blaue Anteil am jeweiligen Balken zeigt die Zahlungen, die die Kantone an andere bezahlen müssen oder von diesen erhalten (horizontale Transfers), die grauen Balken zeigen die Zahlungen, die die Kantone zum Ausgleich an den Bund bezahlen müssen oder von diesem erhalten (vertikale Transfers).

Ein Lesebeispiel. Der Kanton Zug bezahlt fast 20 Prozent seiner Annahmen als Finanzausgleich an andere schwächere Kantone. Wie alle Kantone – wenn auch in seinem Fall in einem geringen Ausmass – profitiert selbst er von Bundeszahlungen. Insgesamt ist der Kanton der grösste Nettozahler von allen. Obwalden dagegen ist der grösste Nettoempfänger von Stützungsgeldern vertikaler und horizontaler Art zusammengenommen: Sie belaufen sich auf mehr als 30 Prozent der eigenen Einnahmen. Die Grafik zeigt weiter, dass nur gerade vier Kantone insgesamt netto mehr an den Ausgleich (horizontal plus vertikal) bezahlen, als sie erhalten: Zug, Zürich, Genf und Basel Stadt.

  • Anders als in der Europäischen Währungsunion sind die Transferzahlungen (wie bei den Hilfspaketen) keine Kredite. Eine Rückzahlung wird nicht geschuldet, weshalb sie auch nicht zu einer weiteren Verschuldung des Empfängerlandes (Kantons) führen.
  • Bei jeder Umverteilung besteht grundsätzlich das« Moral Hazard»-Problem: Die Empfänger von Zahlungen haben Anreize, sich so zu verhalten, dass die Zahlungen weiter erfolgen. Entsprechend wenig Anstrengungen zur Befreiung von der Unterstützung werden sie dann  möglicherweise unternehmen. Das Schweizer System mindert diese «Moral Hazard»-Anreize so gut wie möglich. Die Kantone erhalten einen Finanzausgleich nicht aufgrund ihrer finanziellen Abschlüsse, sondern aufgrund ihres finanziellen Potenzials.  Ausserdem sind andere Kantone nicht verpflichtet, für einen allfälligen Konkurs eines anderen mit aufzukommen. Einen Präzedenzfall dafür hat es auf Kantonsebene allerdings noch nie gegeben. So bleiben die Kantone in ihrer Fiskalpolitik weitgehend unabhängig und stehen im Bereich der Steuern im Wettbewerb zueinander.
  • Einen wichtigen Anteil an den Stützungsmassnahmen und der Umverteilung haben die Zahlungen der auf Bundesebene angesiedelten Sozialversicherungen. Dieser Punkt ist für den Fall, dass einzelne Kantone/Regione/Bundesstaaten (USA)/Länder einer Währungsunion in die Krise geraten, einen besonders wichtige Stabilitätsfunktion.
  • Alle Mitgliedsländer (Kantone) der schweizerischen Währungsunion sind der gleichen Bankenaufsicht unterworfen. Ist eine Zürcher Grossbank gefährdet, muss damit nicht bloss der Kanton Zürich fertig werden, was das Vertrauen sofort noch weiter einbrechen liesse und einen Run auf die Bank auslösen könnte. Die Zentralbank der ganzen Währungsunion greift ein und stellt die nötige Liquidität zur Verfügung (wie 2008 im Fall der UBS), wenn das Überleben der Bank für die Stabilität der Wirtschaft unerlässlich ist. Ebenso existiert eine Einlagenversicherung unabhängig vom Ort der einzelnen Banken. Unsicherheiten über die Stabilität der Banken bleiben damit potenziell möglich, aber sie werden nicht noch durch Unsicherheiten über die Stabilität der Länder/Kantone (wie in der Europäischen Währungsunion) potenziert.
  • Die Umverteilung zwischen den Mitgliedsländern (Kantonen) der schweizerischen Währungsunion basiert auf einer verhältnismässig grossen demokratischen Mitbestimmung, sowohl auf Länderebene, wie auf Ebene der Union – mit direkten Einflussmöglichkeiten per Referenden und Initiativen. Das erhöht die Legitimation auch der Umverteilung in einem weit grösseren Ausmass, als das in der Europäischen Währungsunion möglich ist. Immerhin besteht auch die Schweiz aus kulturell ziemlich unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichen Sprachen.

75 Kommentare zu «Vorbild Schweizerische Währungsunion»

  • Lexi Pim sagt:

    Lediglich vier Kantone zahlen also den anderen 22 Schmarotzern die Rechnungen. Wann treten die 4 endlich aus der Schweiz aus und bilden ihren eigenen Währungsraum?

    Soviel schlaue Kommentare. Der große Unterschied zwischen der Schweiz und der EU ist doch ganz simpel der, dass es keinen gibt. Euroland ist gerade dabei, genau die Struktur aufzubauen, die es für einen einheitlichen Währungsraum nun mal braucht. Dazu gehören offensichtlich auch Transferzahlungen und gemeinsame Anleihen. So, wie das in jedem einzelnen Land bereits der Fall ist. Das Gerede über eine Euro-Krise ist deshalb Unsinn.

  • Kurt sagt:

    Soviel schlaue Kommentare. Der grosse Unterschied zwischen der Schweiz und der EU ist doch ganz simpel der, dass die Schweiz ein klein wenig weniger korrupt ist als einige Länder der EU.

  • Linus Huber sagt:

    Fuer Ökonomen, welche glauben, dass QE und/oder andere monetäre Manipulationen längerfristig positive Auswirkungen zeigen sollen, empfehle ich die folgenden Ausführungen zu lesen.

    http://www.debtdeflation.com/blogs/2012/07/25/philip-pilkington-market-monetarism-or-an-attempt-to-speed-up-the-decline-in-real-wages/

    • Michael Schwarz sagt:

      @Linus Huber:

      Die makroökonomischen Daten seit 50er belegen, dass die von Inflation getriebene Geldpolitik nicht funktionieren. Die Daten zeigen deutlich, dass das reale Wachstum erst zulegte, als die Inflation auf vernünfigen Bereich zurückging. Dies bestätigig meine wissenschaftliche These, dass die inflationäre Geldpolitik, bzw. die Kreditexpansion keine nachhaltige Wirkung auf das reale Wachstum hat, im Gegenteil, die Inflation vermindert das reale Wachstum.

      Das Fazit: das reale Wachstum kann nur durch die Stabilität der Währung und des politischen Systems erzeugt werden. Die Zentralbanken haben viel wenigen Einfluss auf das reale Wachsstum, als die Ökonomen es annehmen. Was Krugmann von Zentralbanken fordert, ist reiner Propaganda der US-Ökonomen – der Glauben ist stärker als der Verstand.

  • Franz Brenner sagt:

    Selbstverständlich wäre dies die Lösung. Das Problem ist (entgegen der weitverbreiteten Meinung) nicht der Verschuldungsgrad gewisser Länder, sondern die Zahlungsbilanzen. Mit dem Finanzausgleich wäre das Problem gelöst.
    Die zweite, noch viel bessere Variante wäre, den Euro aufzulösen.

  • Friderike Zeller sagt:

    Der entscheidende Unterschied zwischen den Währunsunionen besteht darin, dass es im Gegensatz zu der Schweiz bei der Europäischen Wirtschafts- und Währunsunion um einen Bund souveräner Staaten, aber nicht um einen Bundesstaat handelt. Die schweizereischen Kantone können zum Beispiel keine Leistungsbilanzsalden und Auslandspositionen aufbauen, etwas, das die EWU zerreißen wird.

  • TedS sagt:

    Nein, das klappt nicht auf europäischer ebene….letztens sind Schweizer auch Schweizer….sie haben eine lange geschichte….ein zusammengefühl….eine einheit….und eine nationale identität, benehmen, kultur auch wenn die sprachen mehrfältig sind…das ist überhaupt nicht der fall in europa….die mentalitäten sind total verschieden
    und ein vergleich mit den USA würde fast das selbe kommentar hervorbringen.

  • Rolf Schumacher sagt:

    Ich verfolge diesen Blog nun schon seit geraumer Zeit. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass Europa Spielball der Wallstreet und City London ist.
    a) Das Aufgeben des unabhängigen sfr (Binden an den Euro) war selbstmord.
    b) Die Konstruktion der Bankenriesen UBS und CS war unverantwortlich. Dass diese Banken von US-UK Managern geführt werden, ohne dass die Politik einschreitet ist eine horrende Frechheit.

    Wir sind darauf und daran unsere Unabhängigkeit dem grössten Kriegstreibern und Gangstern der Welt zu verkaufen. In diesem Wirtschaftsblog wird über Statistiken und historisch unrelevantes diskutiert. An der Diskussion machen diverse studierte Oekonomen mit. Es kommt mir so vor, als ob die Schweiz von einem riesigen Waldbrand aufgefressen würde und die Köpfer der CH-Feuerwehr darüber weshalb Nero damals Rom angesteckt hat.

    Spuhler-Ospel-Blocher-heissen die Kräfte, welche die UBS gegründet haben und heute Sergio Mafiotti als Kapitän akzeptieren. Es sind dieselben Kräfte die dafür waren, dass die CH einen grossten Teil der Goldreserven zum Spottpreis verscherbelten (fürs Volch schrie der Herrliberger, in Tat und Warhheit tat er es für seine US-UK Freunde). Schlimmer noch die HIldebrandattacke. Hildebrand hat eine möglicherweise einen klitzekleinen Fehler gemacht. Hildebrand musste aber nicht wegen diesem kleinen Fehler weg, sondern weil er verlauten liess, dass er nicht gewillt ist, den sfr bedingungslos an den schwindsüchtigen Euro zu binden.
    Deshalb musste Hildebrand im Auftrag der US-UK-BIZ-EZB-Gangster weg. Don Blocher als deren oberste Vertretung in der CH-Politik u. Wirtschaft hat den schmutzigen Auftrag ausgeführt und hüllt sich noch heute in Immunität.

    Es geht um Lug, Trug, Beschiss und vor allem Raub am Volksvermögen. Es werden täglich zig Milliarden sfr vernichtet. Eigentlich müsste das Volk auf der Strasse stehen und gegen die Verbrecher (Blocher-Spuhler-Ospel-SNB) etc marschiren. Ich sehe den Tag kommen an dem dies geschieht. Leider wird das gar nichts bringen, weil Blocher u. CO (Insiderwissen) haben und sich ihre Taschen mit Millionen von damals billigen Dollars und Pfund gefüllt haben und so entweder günstig in der Scheiz leben könne oder so wie Ben Ali, Nassr und andere politisch-wirtschaftliche Schwerverbrecher sich ins ausländische Exil absetzen werden.
    Wir hatten Wohlstand und Frieden in Europa (auch in Südeuropa) und wir werden von liederlichen US-UK Kräften erneut in den Abgrund gerissen.
    Batman sucks????????

    • Thomas ernst sagt:

      @ Rolf

      Die USA und die Geldelite sind schon seit dem 2. Weltkrieg daran, die Macht der UK-USA Verbrecher mit anderen Mitteln, als offensichtlichem Krieg zu sichern ( siehe z.B. Council of Foreign Relations, Trilaterale Kommission, Bilderberger, NATO etc.).

      Ja, solange wir amerikahörige Figuren wie EWS in führenden Positionen haben, werden wir auch von den US- Verbrechern regiert.

  • Linus Huber sagt:

    Um hier auf diesen Beitrag einzugehen, überlegte ich mir, worin wohl der hauptsächliche Unterschied zwischen der Schweiz und dem EURO-Raum besteht. Es ist wichtig, in diesem Zusammenhang den historischen Hintergrund zu berücksichtigen.

    Soweit ich richtig informiert bin, führte die Schweiz einen Finanzausgleich in den 50iger Jahren ein. Der 2. Weltkrieg hat die Schweiz wohl zu einer richtigen Schicksalsgemeinschaft zusammengeschweisst, welche solch einen politischen Entscheid ermöglichte. Die erste Version dieses Systems des Finanzausgleichs zwischen den Kantonen war mit einigen Mängeln versehen, welche teilweise zu schlechter Haushaltsführung der Kantone verführte. Dieser Aspekt wurde durch eine entsprechende Revision in den 90iger Jahren mehr oder weniger behoben.

    Das schweizerische Bewusstsein einer Schicksalsgemeinschaft aufgrund der Auswirkungen des 2. Weltkrieges ist dabei von entscheidender Bedeutung. Ebenfalls fiel der Entscheid in einer Periode, welche vom Willen des Neuaufbaus beherrscht wurde und die Schweiz aufgrund der Tatsache, dass quasi nichts innerhalb der Schweiz zerstört wurde, im Verhältnis zu den Nachbarstaaten sich in einer wirtschaftlich sehr guten Position befand. Eine gewisse Aufbruchstimmung dieser Jahre dürfte mit ein Grund gewesen sein.

    Europa befand sich ebenfalls in einer Art Aufbruchsstimmung nach dem Fall der Mauer und dem Sieg des Westen über das kommunistische Modell. Diese Stimmung wurde weiter angeheizt durch die massive Kreditausweitung bis etwa 2007. Alle Entscheide PRO EU fielen mehr oder weniger in diese Zeitphase. Was jedoch nie stattgefunden hat, ist eine Phase, welche die EU aufgrund einer aeusseren Bedrohung zusammenschweisste. Es ist deshalb auch nicht weiter verwunderlich, dass wenn man einen Deutschen im nicht europäischen Raum nach seiner Herkunft fragt, er nie „EU“ als Auskunft geben würde. Dies im Gegensatz zu einem Amerikaner oder Schweizer. Die Bürger fühlen sich nicht als EU Bürger sondern als Bürger Frankreichs, Italiens oder was auch immer.

    Ebenfalls wurde die allgemeine Aufbruchsstimmung aufgrund der Wirtschaftskrise durch eine eher immer pessimistischere Stimmung ersetzt. In Krisenzeiten besinnt man sich verstärkt auf seine direkte Umgebung oder in andern Worten, man versucht sich selber allererst zu retten. Es wäre ja auch nicht sinnvoll, wenn die Sauerstoffmasken in einem Flugzeug vor unsere Köpfe fallen, zuerst diese seinem daneben sitzenden Kinde überzustülpen, sondern zu allererst muss man sich um seine eigene Handlungsfähigkeit kümmern.

    Die Infragestellung der linearen Denkweise der meisten EU/EURO-Enthusiasten stoesst noch immer auf sture Ablehnung gegenüber der Idee, dass, wenn die Idee der „EU“ überhaupt längerfristig Erfolg haben will, sie diese Phase dazu verwendet, fehlerhafte Entschlüsse heute aufzuheben und eine neue und bedeutend mehr auf das Volk abgestützte Neuentwicklung in vielleicht 10 Jahren in die Wege leitet.

    Es gibt sicherlich noch viele weitere Aspekte, welche ich hier nicht einmal angesprochen habe und derer ich mir vielleicht auch nicht bewusst bin, wie z.B. das massive und zunehmende Auseinanderklaffen von empfundener Gerechtigkeit und angewendetem Recht oder die massive Zunahme von Regulierungen etc.

    • Thomas Ernst sagt:

      @ Linus

      Sie sprechen hier richtigerweise die Veränderung der Mentalität und der Kultur an, welche in Euroland nie stattgefunden hat, und welcher auch nie stattfinden wird, solange die Politicos den Leuten auf der Strasse die Beschlüsse einfach über den Kopf hauen.
      Änderung der Mentalität und Kultur ist aber – wie schon lange bekannt – eine Kunst für sich und dauert eine gefühlte Ewigkeit.

      Politiker wollen aber ihre Wiederwahl und sie wollen in die Geschichte als grosse Helden eingehen (myhisches Weltbild). Das verträgt sich schlecht mit den glazialen Prozessen in der Gesellschaft.

      Die Kulturwandelprozesse finden aber sehr wohl statt. Man muss nur mal 50 Jahre zurückschauen und den Unterschied in der allgemeinen Einstellung zu z.B. dem Rauchen oder der Gleichberechtigung der Geschlechter anschauen.

    • Martin Holzherr sagt:

      Dem Euro-Raum fehlten von Beginn weg die nötigen Institutionen für einen funktionierenden Währungsraum und zudem herrschte die Meinung vor, der bestehende lockere Staatenbund in dem jeder Staat seine eigenen Ziele verfolgt, eine eigene Außenpolitik, eine eigene Finanzpolitik, eine eigene Sozial- und Wirtschaftspolitik, könne ohne Abstriche beibehalten werden. Das funktionierte scheinbar bis zur Krise, dann wurde offensichtlich, dass eine strenge Anwendung der no-bailout-Regel zum Auseinanderbrechen der Währunsunion führen würde. Doch das reine Reagieren auf die Krise ohne eine gemeinsame Vision wie die Eurozone strukturiert und welche zentralen Lenkunsgremien geschaffen werden sollen, zeigt dass den Ländern die Bereitschaft für den nötigen Souveränitätsverzicht fehlt. Das Selbstbewusstsein vieler Euro-Länder lässt den für den Erhalt der Euro-Zone nötigen Souveränitätsverzicht auch gar nicht zu. Françoise Hollande hat das in die Formel gepresst: Deutschland will Eurobonds ganz am Schluss, wir wollen sie am Anfang. Er will also Euro-Bonds ohne Auflagen, ohne Zwang dass Frankreich z.B das gleiche Renteneintrittsalter wie Deutschland einführt.

    • Sehr einverstanden. Ein amerikanischer Forscher, ein Soziologe, welcher die unterschiedliche Umstezung des Regionen-Gesetzes in den 70er Jahren erforschte stellte ernüchtert fest: die norditalienische und die süditalienische Mentalität werden noch immer von Ereignissen geprägt, welche um das Jahr 1000 oder noch weiter zurück liegen. Insofern erklärt der Rütli-Schwur in nuce den Sonderfall Schweiz immer noch besser als die Strukturen,die Folgerichtig daraus wuchsen. Europa will eine säkulare gottlose Union sein: das wird nicht klappen. In einem obigen Kommentar hab ich das schon ausgeführt. Er harrt noch der Freischaltung.

      • Thomas ernst sagt:

        @ Georgio

        Sie bestätigen meine Auffassung, dass die Mythen, Märchen, und Dramen, die die Eltern ihren kleinen Kindern erzählen, 1000x stärker wirken, als der spätere Geschichtsunterricht in der Schule.

        Mythen – für die CH etwa die Tell-Sage oder das Reduit des 2.Weltkrieges – formen trotz Wissenschaft und Aufklärung das Denken der Leute.

        Kulturwandel wäre dann die Veränderung dieser Mythen…

        • Lieber Thomas Ernst, Sie haben ein falsches Mythenbild. Mythen sind vernarbte wunden. Und nicht willkürliche Setzungen. In ihnen ist eine Wahrheit enthalten. Wer sie wegkratzen will, blutet wieder. Darum fürchte ich dass Europa, das sich Post-Religiös, post-national und post-konfessionell, als rein rational-säkular-sozialistisches Unternehmen verstanden hat, wird wieder dort enden, wo es schon 1618 bis 1648 war. Weil man eben die „Märchen“ wegkratzen wolllte, hat man die blutenden Wunden zwischen evangelischem Norden (die Länder, die heute zum nulltarif oder zu negativzinsen geld kriegen) und katholischem süden (länder die nicht unter 5% Geld kriegen). Und darum halte ich gar nichts davon im jetzigen Europa mit der Beschneidungsdebatte nochmals eine ebenso unsinnige wie unnötige Front zu eröffnen. Aber das gehört nicht hier hin.

        • Thomas ernst sagt:

          @Giorgio

          Interessante Überlegungen.

          Ich spielte mit meiner Verwendung des Begriffs „mythisch“ allerdings auf die Entwicklungstypologie der Kulturen nach Jean Gebser, dargestellt in Ken Wilber’s “ Halbzeit der Evolution“ an.

          Was sich in Europa und anderswo als rational-aufgeklärte Gesellschaft ausgibt, ist realiter bloss eine alte Feudalstruktur mit einer wissenschaftlich-rationalen Tünche. Hierarchien (mythisch), Machtzirkel (mythisch), Sippensolidarität und Glaubenssätze haben die geistige Lufthoheit. Von echter demokratischer Gleichberechtigung keine Spur.

          Gold, Geld, Kriege und Pyramiden sind alles Erfindungen der ersten Ackerbau- und Tierzuchtzivilisationen. Und auch unsere Gesellschaft huldigt immer noch dem schnöden Mammon und gibt Billionen für Krieg aus.

          Um Charles Eisenstein zu zitieren: Das erschreckendste daran ist, dass wir das alles für normal halten. Dass wir glauben, ein Ausbildungssystem, das aus kreativen Kindern willfährige Zahnräder von Industriebetrieben macht sei vernünftig und Kampf und Krieg ein dem Menschen angeborener und damit unvermeidlicher Wesenszug.

        • Linus Huber sagt:

          @ Giorgio & Thomas

          Beneidenswert, wenn man mit solcher Tiefe und mit so vielen Referenzen argumentieren und vergangene Denker zitieren kann. Ich lese Eure Kommentare immer mit Genuss.

        • Anh Toan sagt:

          Letztendlich sind Mythen eines: Lügen!

        • Anh Toan sagt:

          Jede gute Lüge enthält auch Wahrheit, sonst würde sie sofort als Lüge erkannt. Mythen sind Lügengeschichten, so wahr die Geschichten am Fernsehen „based on a true story“!

        • Thomas ernst sagt:

          @ Anh

          Mythen sind nicht gewöhnliche Lügen, sondern in Geschichten verpackte Weltsichten. Der Tell-Mythos vom unerschrockenen Verteidiger der Freiheit hat der Schweiz im 2. Weltkrieg wohl per Saldo einiges an Leid und Zersteorung erspart.

          Heute ist etwa der CO2-Mythos ein Beispiel, wie sich Wahrnehmung grossmassstäblich beeinflussen lässt. Ebenso ist der „War on Terror“ ein gepflegter Mythos, mit dem sich die sonst relativ autonomistisch eingestellten US-Amerikaner allerlei Beschränkungen und Ueberwachungen durch die CIA-gesteuerte Regierung gefallen lassen. Auch das Merkel-Credo “ Scheitert der Euro, scheitert Europa“ lässt sich leicht als mythischer Manipulationsversuch entlarven.

          Aufgrund unserer evolutionären Entwicklung sind wir auf solche „geschichtliche“ Lehrbotschaften trainiert. Wie jede Waschmittelwerbung und jede Schulung für Praesentationstechnik zeigt, muss man den Leuten eine Story erzählen, wenn man etwas erreichen will. Ich habe letzte Woche drei Tage mit Diskussionen zugebracht, mit welcher „Storyline“ wir unser Projekt durch die Geschäftsleitung bringen.

          Wichtig ist, dass wir Menschen den Einfluss und Stellenwert der mythischen Kulturstufe erkennen und akzeptieren, aber trotzdem auch die rationale und – wenn möglich – die spirituelle Ebene des Lebens mit in unsere Entscheidungen einbeziehen. Nur so werden wir aus dem gegenwärtigen mythisch-materialistischen Schlamassel einigermassen unbeschadet hinausfinden.

          Die Idee der „Community“ oder „Union“ in der Europäischen Union ist ja sicher ein Fortschritt gegenüber dem mythischen Nationalstaatendenken. Aber ein mythisches Nationalstaatendenken auf Europaniveau, wo Clanfuehrer wie im Mittelalter Buendnisse eingehen und Verrat zum normalen Politikhandwerk gehört, ist nur die Weiterführung einer überholten Kulturstufe in noch grösserer Dimension, wo sie noch mehr Schaden anrichtet.

          Schicken wir doch Mutti Merkel einfach zurück zur Stasi, wo sie herkommt!

    • Martin Holzherr sagt:

      Viele unterscheiden zuwenig zwischen EU und Eurozone. Die EU war und ist ein Erfolg weit über den Binnenhandel hinaus. Auch die EU-Forschungsprojekte und viele EU-weite Projekte profitieren von der europäischen Gemeinschaft.

      Der grosse Irrtum der Euro-Zonen Erfinder war der Glaube, eine Währungsgemeinschaft wäre der nächste logische Schritt für die EU oder die meisten Staaten in der EU und als Mitglied der Eurozone wären praktisch keine weiteren Voraussetzungen zu erfüllen als sie schon ein normales EU-Mitglied erfüllt.

      Linus Huber führt viele (völker-)psychologische Gründe an, warum die Voraussetzungen für den Euro schlecht waren. Das stimmt sicher. Doch viel wichtiger ist das Fehlen der Institutionen, die eine Währungsgemeinschaft braucht und das Fehlen der Bereitschaft wesentliche Souveränitätsrechte zugunsten der Währungsgemeinschaft aufzugeben.

      Der Stabilitätspakt mit den Verschuldungs-und Defizitobergrenzen, der als einzige Sicherheitsmassnahme eingeführt wurde genügte von vornherein nicht, selbst wenn er von den Einzelstaaten erfüllt worden wäre. Einfach darum, weil sich eine Verschuldung relativ schnell aufbauen kann – wie das ja die Immobilienkrise in Spanien gezeigt hat. Mit anderen Worten: Die Eurozone war ein Schönwetterprojekt. Und beim Aufziehen von Gewitterwolken sind die Leute nicht etwa zusammengestanden, sondern jeder hat für sich geschaut wie er dem Unwetter am besten entkomme.

      • Thomas ernst sagt:

        ..ah ja? Ein Erfolg? Worin denn?

        Alle Vorteile hätte man mit einer gewöhnlichen Freihandelszone auch ohne den Brüsseler Kleptokratenwasserkopf haben können…

        • TedS sagt:

          Thomas….ich bin die ganz selbe meinung…..Freihandel war da….konnte ausgebaut werden….und die Mobilität von Personen hätte sich verbessern können….nur der riesentraum der politiker war dahinter

      • Linus Huber sagt:

        @ Martin

        Ich kann Ihnen nicht wirklich widersprechen hier, trotzdem …..

        sehe ich die Angelegenheit ein wenig anders. Die Ambition der EU Politiker führte zur Einheitswährung des EURO mit dem Hintergedanken, dass dadurch die andern institutionellen Funktionen dadurch erzwungen werden können. Diese Politiker unterlagen der Illusion des Vereinigten Europas und trachteten danach, Geschichte zu schreiben. Dieser Weg wurde gewählt, weil sich die Erkenntnis aufdrängte, dass die verschiedenen Länder (das Stimmvolk) nicht bereit waren, soviel an Souveränität und demokratischer Selbstbestimmung an eine eher undemokratische zentralistische Machtkonzentration abzutreten.

        • TedS sagt:

          100% damit einverstanden…
          es ist aber schief geraten….sehr

        • Martin Holzherr sagt:

          Es sind doch die gleichen oder ähnlichen EU Politiker, die den Euro eingeführt haben und die jetzt die Euro-Krise meistern sollen. Doch in der Krise sind die Länder nicht dazu bereit auch nur ein iota an Souveränität aufzugeben. Deutschland wäre möglicherweise längerfristig bereit dazu, Budget- und Haushaltsmacht an eine EU-Behörde abzugeben, wenn diese EU-Behörde nach den gleichen Kriterien arbeiten würde wie die entsprechenden deutschen Stellen. Frankreich dagegen kann seine Souveränität aus prinzipiellen Gründen nicht abgeben, denn es ist ein zentralistisch geführtes Land und wenn die Zentralmacht an Brüssel geht bleibt nicht mehr viel von Frankreich übrig.

          Der ursprüngliche Stabilitätspakt – jeder Staat bleibt unter 60% Verschuldung und unter 3% Defizit – war doch nur deshalb nötig, weil die Euro-Zone weiterhin ein lockerer Staatenbund bleiben sollte und jeder bis zu einer gewissen Oberlimite nach seiner eigenen Facon haushalten dürfen sollte.

          Wenn es EU-Politiker oder EU-Beamte gab, die an eine stärkere Integration, erzwungen durch den Euro dachten, dann waren das wohl nicht regierende Politiker sondern Strategen mit einer längerfristigen Vision.

          Diese Strategie versagt aber kläglich und zwar gerade wegen der Euro-Krise, die die Unterschiede zwischen den Ländern ständig grösser macht und auch die Interessen auseinanderstreben lässt. Deutschland kann momentan noch gut mit der Euro-Krise leben zumal der schwächer werdende Euro ihrer exportorientierten Wirtschaft entgegenkommt. Deutschland hat aber auch eine starke Angst vor der Haftung, davor dass sie am Schluss die ganze Krise zahlen muss. Wenn dann ein stärkeres Engagement und mehr Haftung Deutschlands für die Schulden anderer eine Frage der Verfassungsmässigkeit wird und die deutsche Bevölkerung nicht mehr mitmachen will kommt irgendwann der grosse Knall, wo Deutschland aus dem Euro aussteigen muss – entweder wegen den Verfassungsrichtern oder wegen Volkstumulten.

          Es sieht gar nicht rosig aus für den Euro.

      • Anh Toan sagt:

        @Martin Holzherr: Salopp ist die EU Eurozone + UK: Man sollte die Beitrittswilligen und die Staaten mit formal oder faktisch angebundener Währung zur Eurozone zählen. Das ist zwar formell falsch, ich glaube materiell ist diese Sichtweise richtig.

  • ast sagt:

    Diese Analysen über Währungsräume drehen aus meiner Sicht am wirklichen Problem vorbei. Das tatsächliche Problem ist -es funktoniert langfristig nirgends mehr so weiter auch nicht in der Schweiz. Das wirkliche Problem ist Fiat Money, das Finanzsystem mit Währungen die unendliche Verschuldung. ebenso ist die Open-end Spekulation möglich, es kann mit mathematisch unmöglich grossen Summen (im Verhältnis zum BIP) gerechnet werden. es ist möglich Rohstoffe spekulativ in unendlicher Höhe zu Papier umzuwandeln und Sicherheiten unendlich gebündelt zu verteilen. Der Wettbewerb zwingt Investoren, Banken und Staaten in immer ultmativ höheren Zahlen zu rechnen, auf der anderen Seite steigen die Vermögen einiger Milliardäre in Bereiche hoch die einem zum Beispiel bei Herrn Zuckerberg vonFacebook zum lachen reizen.

    Die Währungsräume sind nicht nur in Europa in verheerend ungesundem Zustand, es betrifft US$ den Yen und innerhalb der Abhängigkeiten auch die Chinesen. Ich widerspreche der These dass eine Währung nur funktionieren kann wenn alle an diese Währung angeschlossenen Staaten am gleichen Strick ziehen. Würde der Euro wie der US$ eine Welthandelswährung in der man Rohstoffe verrechnet, niemand würde glauben dass er zerbrechen würde -wegen Spanien oder Griechenland. Die Kalifornier sind genauso Bankrott wie die Spanier -und die Aussichten ebenso düster.

    Und wenn ich schon dabei bin, die Währungshüter (ich meine vor allem die Politik) des sFr. haben in den letzten Jahren vollkommen versagt, sonst müsste heute nicht der Notenbankchef persönlich schwitzend vor dem Kursbaromenter sitzen.Antizyklisch investieren scheint in der Schweiz trotz Schuldenbremsen-Analyse quer zu den Erfordernissen. Natürlich entsteht ein Aufwärtsdruck auf den Franken, wenn man in der Welt mit erfolgreichem Sozialabbau prahlt.

    Wenn ich mir anschaue was gegenwärtig den Rohstoffindex „Rogers International Commodity Index“ in die Höhe treibt, so sind das nicht nur Naturkatastrophen wie Dürre und dergleichen. Nein. es hat eine Flucht in bestimmte Rohstoffe eingesetzt -und hier spreche ich nicht über Gold oder Silber, sondern über ein ganzes Spektrum von Gütern.

  • Das von Straumann ausgeführte mag alles finanztheortisch richtig sein. Was aus kulturanthropologischer Sicht weit entscheidender ist: diese Strukturen wuchsen weil die „Eid-Genossenschaft“ sich in ihrem Ursprung als dem „Jüngsten Gericht“ verantwortlicher Männerbund verstanden hat. Es gibt eine transzendente Haftung. Dies zeigt sich in der Hilfeleistung unter Einsatz des eigenen Lebens im Krieg. Es gibt in der eidgenössischen Schlachtengeschichte unzählige Episoden, welche dies Solidarität bezeugen: die Urner, die ohne Bündnisverpflichtung über den verscheiten Pass den bedrohten Glarnern (die einen „bösen Bund“ hatten), 1388 bei Näfels zu Hilfe eilten und fielen. Oder 1861 beim Brand von Glarus: eine Sammeltätigkeit in der Ganzen Eidgenossenschaft. Der „Moral Hazard“ wird in der Eidgenossenschaft durch das „Jüngste Gericht“ (das protestantische, Katholisch, jüdisch oder muslimisch etwa gleich funktioniert). Dies alles fehlt Europa: Europa ist ein Katholiken-Verband (De Gasperi – Schumann – Adenauer) unter dem amerikanischen Atomschirm mit sozialistischer Verantwortungsdiffusion (grossem „Moral Hazard“). Europa taumelt in der Euro-Krise dem Jahr 1618 entgegen. Leider!

  • Martin Holzherr sagt:

    Wenn man funktionierende Währungsunionen, also die USA oder die Schweiz mit der Möchte-Gern-Währungsunion Euro-Zone vergleicht wird eines klar: Die hohe Souveränitiät, die die einzelnen Euro-Länder jetzt noch auf praktisch allen Gebieten haben, kann in einer funktionierenden Wärhungsunion nicht bestehen bleiben. Ein Land das Transferzahlungen erhält – und darum wird eine funktionierende Wärhungsunion nicht herumkommen – kann doch keine eigene Armee unterhalten wie das Griechenland tut und dafür Gründe vorbringen, die dem Rest der Union nicht einleuchten (Griechenland rüstet gegen die stetige Gefahr Türkei, einen EU-Beitrittskandidaten).

    Auch das mit den Eurobonds, die auch in dieser Zeitung immer wieder als Lösung gebracht wird, ist nur unter Bedingungen denkbar: Nämlich denen, dass der Haushalt (aktuelle Ausgaben, Budgetplan) derjenigen Länder, die Eurobonds trotz oder wegen steigender Verschuldung beziehen, von einer gemeinsamen Kontrollstelle überwacht werden muss.

    Insgesamt ist die Eurozone zu inhomogen um in dieser Form weiterbestehen zu können und es gibt zuwenig finanz- und wirtschaftsstarke Länder um sie zu einem Erfolg zu machen. Möglicherweise wäre es gar nicht so schlecht für die Zukunft der Eurozone, wenn beispielsweise Italien austreten würde (es hat einen Primärüberschuss und seit Eurobeitritt stagniert Italien) . Spanien wäre als kleineres Euro-Land auf Transferzahlungen angewiesen und würde zuerst wirtschaftlich marginialisiert und in dieser Situation einen Grossteil seines Nachwuchses als gesuchte Arbeitskräfte nach Deutschland abgeben. Mit der Zeit könnte Spanien in Bezug auf Industriepolitik und Lebens- und Arbeitsverhälntisse dem Vorbild Deutschlands nachleben und wirtschaftlich wieder aufsteigen.

    Alle jetztigen Euro-Länder durchsiechen mit der Aussicht, dass ab 2018 die Bankenunion kommt und noch später eine stärkere politische Uniton – dafür reicht schlicht die Zeit nicht und es wäre eine viel zu lange Zeit der Stagnation vor allem in den Südländern.

    • ast sagt:

      …“funktionierende Währungsunionen, also die USA….“

      Herr Holzherr, in den USA gibt es viele lokale Bestrebungen den Untergang einzelner Regionen innerhalb des US$ zu verhindern, unter anderem mit der Einführung lokaler Währungssysteme, so zum Beispiel der BerkShare ..http://www.berkshares.org/

      Wenn man von Funktionieren einer Währung spricht, dann müsste man die Funktion Schulden-Management weit höher setzen als dies die USA gerade tun. Der US$ hält sich nur noch zusammen, weil der Staat die grösste militärische Supermacht ist und deshalb der US$ die noch unangefochtene Welthandelswährung. Würde die USA noch etwas mehr an Vertrauen in seine Stärke verlieren, dann würden ihre Bonds steigen, und das liegt derzeit gar nicht mehr drin dort drüben.

      Ich würde keinen Cent verwetten, welche Währung zuerst schlapp macht -der US$ oder der Euro. Rein rechnerisch müsste ich auf den US$ tippen den es zuerst trifft. Aber da die Welt ein Machtspielchen ist bei dem militärische Stärke eine grosse Rolle spielt, könnte es entweder den Euro oder den japanischen Yen zur Reform treffen, oder vielleicht das britische Pfund.

      • Thomas ernst sagt:

        Die wenigsten wissen, dass Ghadaffi ( ein unbestritten seit Jahren übler Kerl) von den US-Kriminellen erst eliminiert wurde, als er begann, Oelkontrakte in EUR statt in USD zu schliessen. Hätte das Schule gemacht, waren die Verunreinigten Staaten von Amerika heute weg vom Fenster.

        Also wurde er eliminiert. Hat zwar Sarko auch nichts genützt, aber ein echter Bilderberger findet ja immer wieder ein Poestchen bei guten Freunden. Wird auch EWS, wenn sie den CHF dann mal endgültig ruiniert hat und die CH der EU (Pudel der USA) und der NATO beigetreten ist.

  • Hans Kolpak sagt:

    Es ist immer das Selbe: Einkommen wird versteuert statt der Verbrauch. Subventionen und Steuervorteile erfordern einen umfangreichen Behördenapparat. All das ist überflüssig, denn zunächst einmal müssen die Personalkosten für die Bürokratie in Behörden und Unternehmen gleichermaßen erwirtschaft werden. Bürokraten sind aber nur Schmarotzer.

    Das Steuerrecht ist so kompliziert, daß kein Mensch, kein Steuerfachmann und keine sonstige Maßnahme imstande ist, das exakt umzusetzen, was festgelegt worden ist.

    Was darf von einem einfachen Steuerrecht erwartet werden? Ist es realistisch, im Laufe von dreißig Jahren ein einfaches Steuerrecht Schritt für Schritt einzuführen, auch wenn keiner im voraus wissen kann, wie es sich entwickeln wird? Es gibt seit Jahren eine Reihe von Vorstellungen und es gab auch schon Regierungen auf diesem Planeten, die erfolgreich einfaches Steuerrecht eingeführt haben.

    Statt vieler Erhebungsformen kann das Endziel eine einzige Steuer sein, was im Laufe von 30 Jahren machbar ist. Die Fachleute für diesen gesellschaftlichen Paradigmenwechsel haben wir. Und das Steuervieh würde sofort zustimmen, weil es dann nämlich einkommensteuerfrei lebt.

    Wenn am Ende der Reform nur noch Umsatzsteuer gezahlt wird, sind die meisten der heutigen wirtschaftlichen Probleme gelöst. Nur wer Geld ausgibt, zahlt auch Steuern, sonst niemand. Eine solche Steuerreform ist mehrheitsfähig, weil ALLE davon profitieren, auch die, die heute “steuerfrei” sind.

    Hans Kolpak
    Deutsche ZivilGesellschaft

  • Walter Kuhn sagt:

    Ab 1865 war die Schweiz zusammen mit Frankreich, Italien und Belgien Mitglied der Lateinischen Münzunion, eines Währungszusammenschlusses, der auf dem Goldpreis beruhte. (Das Ende kam im Wesentlichen weil Silber- und Goldpreis zu sehr auseinanderdrifteten.) Auch Griechenland trat damals bei. Schon damals haben sich die auch damals hoch verschuldeten Griechen durch falsche Angaben hereingeschmuggelt, und sie passten auch geographisch und wirtschaftlich nicht so recht nach Mitteleuropa.

    • Martin Holzherr sagt:

      Griechenland war 1843, 1860, 1893 und 1931 bankrott. Diese Staatsbankrotte waren grossteils auf übersteigerte Militärausgaben zurückzuführen, wobei im Hintergrund die Dauerfehde mit der Türkei stand.
      Auch heute gibt Griechenland überproportional (im EU pro-Kopf-Vergleich) viel für das Miltiär aus, nämich etwa 10 Milliarden Euro pro Jahr.

  • lucius mayer sagt:

    Wieder eine typisch neo-liberale Losung, die ganz wirklichkeitsfremd ist: «Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied». Die Menschen werden mit ganz verschiedenen inneren und äußeren Eigenschaften und Vermögen ausgestattet, also in sehr hohem Ausmaß ungleich. Es gibt körperlich und / oder seelisch schwer Beeinträchtigte, die lebenslang auf Fremdhilfe angewiesen sind. Das subjektive «Glück» lässt sich zudem kaum allgemeingültig definieren, bemisst sich nicht nur in Einkommen und Vermögen.

    • ast sagt:

      Sehr Korrekt Herr Mayer, der Anti-Neoliberale sagt wohl eher: Wer hat dem wird noch mehr gegeben!

      Lange muss man nicht suchen um diese These zu unterstützen, siehe den Artikel heute im Tagi über den Billigkredit für Zuckerbergs Villa in Kalifornien. http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Zuckerbergs-guenstige-Villa/story/28469536

      Das gilt auch für den Kanton Zug, die hohen Ausgleichszahlungen täuschen darüber hinweg, dass die tiefen Steursätze für Millionäre in Zug solcherart „investoren“ anlocken und die Ausgleichzahlung im Vergleich dazu eher zu tief sind. In der Schweiz müsste der Zahlungsausgleich erhöht weden -aber das wollen die reichen Eliten natürlich nicht.

      Die Wirtschaft funktioniert tatsächlich unwiderlegbar so, wer bereits viel Geld hat der erhält die besten Konditonen bei den Banken. Das gilt auch für die Schweiz, die Investoren verzichten bei Bonds zu gunsten einer vermeindlichen Sicherheit auf hohe Gewinne. Ein „schlauer“ Investor hält sich einige Scheiben Edelmetalle und Bonds stabiler Länder, um im Notfall agesichert zu sein, die Gewinne holt er sich in kürzeren Abständen aus kurzfristigen Bonds von Ländern wie Italien, Spaien usw.

      Frau Karin Gut hat es bereits angesprochen, die grösse eines Währungsraums ist heute mit Ausschlag gebend für das Wohlergehen, ich füge hinzu -wenn kleinere Währungsräume Steuerparadiese unterhalten sind sie im Vorteil. Wer in der Geschichte sucht findet in der ‚Hansestadt Hamburg“ hervorragendes Sudienmaterial um die These zu unterstützen dass sich die reichen Eliten immer irgendwo ein Steuerparadies in der Nähe offen halten wollen -das gilt auch für Leute wie Schäuble.

      „Es gibt körperlich und / oder seelisch schwer Beeinträchtigte, die lebenslang auf Fremdhilfe angewiesen sind“

      Wenn die Zeiten härter werden, dann wird der Sparzwang zuerst diese Menschen treffen, das ist in der Schweiz bereits in vollem Gang.

    • Anh Toan sagt:

      Ich habe von jungen gesunden und gebildeten Spaniern geschrieben. Jeder hat Handicaps, jeder hat Stärken. was ist besser, arm und hübsch oder reich und hässlich geboren zu sein? Schwach und schlau oder stark und dumm? Ich habe nicht von Menschen mit besonderen Herausforderungen gesprochen. Für junge gesunde und gebildete ist es nirgendwo wirklich Scheisse, nur haben die an anderen Orten (Asien, Südamerika, Afrika) keine Zeit für Demos, sondern sie müssen arbeiten.

      Wäre ich 25 jähriger Spanier, würde ich wegziehen, mir sagen, im Unterschied zu einem Afrikaner oder Asiaten kann ich in ganz Europa arbeiten, von Skandinavien südwärts bis es keine Arbeit mehr gibt. Vielleicht würde ich auch in Spanien bleiben, Demos sind cool, da gibts Bands und Mädels und man kann sich erst noch gut und wichtig dabei fühlen, vielleicht ein bisschen Agression abbauen, Revolution spielen, bis der Rückreisebus oder -flug an Mama’s Tisch fährt. Wow, wäre geil wieder jung zu sein, und ein wenig auf Anarchie zu machen:

      Sex Pistols: Anarchy in the UK 1977

      I am an anti-christ
      I am an anarchist
      Don’t know what I want but
      I know how to get it
      I wanna destroy the passer by cos I

      I wanna BE anarchy!

      Aber Sie haben schon recht, Anarchisten sind nicht extremistisdche Kommunisten, sondern extremistische Neoliberale.

      • ast sagt:

        kommt darauf an „wie“ gebildet jemand ist. Wessen Bildung auch ethische (Leit)Linien umfasst, der kann möglicherweise zum Ergebnis kommen dass gegenwärtig aus ethischen Gründen gewisse Wohlstand versprechenden Karrieren nicht in Frage kommen (wie etwa Banker) -weil sie gegen seine humanistische Bildung gerichtet wären.

        Ein Gang in das Ausland könnte aus denselben Gründen nicht in Frage kommen, er oder sie würde vielleicht im Lande noch gebraucht, von seinen Angehörigen oder dem Staat. Anh Toan, neben den weltlichen Gesetzen gibt es noch die Tradition abendländischer Ethik und Philosophie -gewisse Grundsätze (sofern man diese erarbeitet hat für sich) sind mit der gegenwärtigen Finanzarchitektur nicht vereinbar, ebenso wenig vielleicht wie Sigmund Freud immer wieder auf das Schicksal von (kranken gut augebildeten) Menschen traf die daran erkrankt waren weil sie gegen alle ethisch humanen Grundsätzen verstiessen die sie für sich gelernt hatten in der Jugend. Man kann zur Auffassung gelangen das Reichstum nur noch dann möglich ist, wenn man die ethische Konsistenz seiner eigenen Person aufgibt -was übrigens ad example vielen Inellektuellen in Libyen noch heute Kummer bereitet. Unsere nach neoliberalen sozialdarwinistischen Prinzipien ausgerichtete Wirtschaft lässt möglicherweise keine gute (in materieller Hinsicht) Karriere eines besonders gebildeten Menschen (mehr) zu. Denken sie an den Umgang mit Kunden bei den Banken, da haben Untersuchungen mehrmals das Ergebnis das dort immer weniger kundenfreundliche Kultur herrscht, vielmehr Egoismus und krankhafte Gier bis hin zu Paranoia gegen Worte wie „Gutmenschen“ Ökonomie, „soziale Verantwortung“, Ehrlichkeit. Aus diesem grund sind inzwischen schn viele Manager aus diesem Beruf wieder ausgestiegen, andere Wohlstand versprechende Berufe sind auc betroffen -etwa „Atomtechnologie, Physiker, Ärzte usw.

        • Anh Toan sagt:

          @ast: Ich habe nichts gegen einen Spanier, der Arbeitslosenhilfe bezieht als Arzt und in Kambodscha gratis aushilft, weil seine Ethik im dies gebietet. Der Anlageberater kann als Fundraiser für NGO arbeiten, der Atomphysiker soll gefälligst nach Wegen für Lagerung und Sicherheit suchen, keiner soll rumheulen, wie ungerecht die Welt mit ihm war. Er hätte auch in Mali oder Peru oder Sibirien zur Welt kommen können, dann könnte er nicht rumheulen. Rumheulen ist ein Luxus, den man sich zuerst einmal leisten können muss.

  • Karin Gut sagt:

    Man vergisst bei solchen Vorbilds-Vergleichen oft, dass die geographische Ausdehnung eine grosse Rolle spielt. Die Schweiz ist so gross wie ein mittleres Deutsches Bundesland, weshalb es schon ein innerdeutscher Kraftakt war, den den Westen Deutschlands für den teuern Ostaufbau zu motivieren.

    In Italien beispielsweise ist die Vereinigung zum heutigen Nationalstaat zwar schon 150 Jahre her, aber der Süden ist noch immer chronisch auf die Unterstützung des Nordens angewiesen, bzw. der Süden hat sich daran gewöhnt, dass man einfach Schmarotzen kann.

    Wenn schon unterschiedliche Mentalitäten in den grossen Nationalstaaten schwierig anzugleichen sind, dann kann man dies für das heterogene EU-Gebilde gleich vergessen. Zukunftsfähiger sind wohl eher Modelle, in denen Selbsbestimmung und konsequente Selbstverantwortung in kleinräumigeren Strukturen** liegen. Ein total verschmolzenes Europa hingegen wird nicht funktionieren.

    ** Die Grösse der Schweiz liefert vielleicht einen guten Anhaltspunkt, in welcher geographischen Ausdehnung bedingungslose Solidarität möglich ist

    • Anh Toan sagt:

      @Karin Gut: (Uni Basel?) Betrachtet man die Reise- und Transportzeiten, die Heiraten über Landesgrenzen, die Studentenaustauschprogramme, den Tourismus, ist Europa viel kleiner als die Schweiz vor hundert Jahren.

      • Karin Gut sagt:

        Hmm, ja, eine interessante Überlegung mit den Reisezeiten etc. Die Mobilität steigt – die Welt schrumpft. Wenn ich mir das aber genau überlege, dann die heute so grosse Mobilität nicht eine Folge davon, dass der Mensch als emotionales Wesen sich so geändert hätte und nun in der Lage sein wüde, eine x-fach grössere Menschenmenge in sein Herz zu schliessen. Vielmehr ist die heute so grosse Mobilität eine Folge technischer Innovationen. Ich meine wir jetten zwar hin und her udn von da nach dort, aber der Mensch der da jettet ist im Wesentlichen noch der selbe Mensch. Das Funktionieren oder das Scheitern menschlicher Gesellschaften ist wohl auch heute noch viel mehr eine Angelegenheit der Emotionen statt dem dem Wissen und dem Verstand.

        Der Mensch scheint wie viele Tiere eine Neigung dazu zu haben fast digital in 2 Gruppen zu teilen: „diese Artgenossen gehören zu uns“ und „diese Artgenossen gehören nicht zu uns“. Das bildet Grenzen, oft territorial fixiert (und mit Grenzen kommen auch schnell auch die Fragen von Frieden und Streit zwischen den Gruppen ins Spiel, Solidarität und Missgunst). Unsere Teilung „diese Artgenossen gehören zu uns“ und „diese Artgenossen gehören nicht zu uns“ wandelt sich ganz gewiss mit dem Wandel unserer Welt, aber was hat welchen Einfluss? – das ist eine komplexe Sache.

      • Tom sagt:

        @Karin Gut und andere, die die Landesgrösse als Kriterium herbeizerren: Es gibt (sehr) viele grössere Länder als die Schweiz. Einige davon haben eine deutliche Ausprägung als Bundesstaat und sie kennen keine Krise von der Art und dem Ausmass der jetzigen Euro-Krise (Bsp. USA, Brasilien, wie auch die BRD damals mit D-Mark). Ich denke die im Artikel genannten Gründe sind interessante Anhaltspunkte, wobei unsere „Währungsunion“ zudem noch in den Genuss einer viel enger verknüpften (Budget-)Politik und einer handlungsfähigen Nationalbank kommt.

        • Karin Gut sagt:

          @Tom: Den Kernpunkt von oben haben Sie einfach unter den Tisch gewischt. Es ging um die geographische Ausdehnung bei welcher bedingungslose Solidarität noch einigermassen funktioniert.

          Also konkret kann man sich z.B. anschauen wie tief Arme fallen können. Während in der Schweiz auch für Arme ein ansehnlicher Lebenstandard gewährleistet ist, fällt ein US-Amerikaner relativ rasch einmal auf einen Lebensstandard von Drittwelt-Niveau. Die USA ist somit ganz offensichtlich zu gross, als dass sich wohlhabendere Bevölkerungsschichten beim Geben sicher genug wären, dass sie von den Empfangenden nicht ausgenutzt würden.

          Tatsächlich ist es so, dass wie ein Quasi-Naturgesetz bei immer grösseren Staaten (sowohl Ausdehnung als auch Anzahl Einwohner) die Tendenz immer stärker wird, dass schmarotzende Minderheiten in der Bevölkerung die Hilfsbereitschaft auszunutzen beginnen und damit die Hilfsbereitschaft ins Wanken gerät.

    • Martin Holzherr sagt:

      Es gibt nicht wenige Ökonomen, die den Paria-Status Süditaliens auf die Währungsunion – Lire als gemeinsame Währung ganz Italiens – zurückführen.
      Es war und ist ein Irrtum, dass von einer Währungsunion und einer politischen Union die Schwächeren profitieren.
      Ein Finanztransfer macht aus einem Schwachen nicht einen Starken.
      Die PIIGS-Länder glaubten ja durch den Beitritt zur Euro-Zone aufzusteigen und als neue Familienmitglieder etwas vom Reichtum der bessergestellten Länder abzubekommen. Ein verhängnisvoller und erst noch absehbarer Irrtum

      • Thomas Ernst sagt:

        @Martin

        Ich zweifle daran, dass „Die PIIGS-Länder glaubten [ja] durch den Beitritt zur Euro-Zone aufzusteigen und als neue Familienmitglieder etwas vom Reichtum der bessergestellten Länder abzubekommen.“

        Der Mann von der Strasse wurde in all den Ländern gar nie gefragt, ob er den EUR haben will, das haben die Politbarone entschieden. Und diese sahen vor allem die Möglichkeit, viel billiger zu Krediten zu kommen, mit denen sie ihre Stimmen für die Wiederwahl gekauft haben.

      • Anh Toan sagt:

        @Martin Holzherr: Der türkischen Wirtschaft gehts wohl deutlich besser als der griechischen. Die „starken“ Griechen dürfen aber nach Deutschland, die „schwachen“ Griechen erhalten vermutlich die besseren Sozialleistungen als „schwache“ Türken. Geht es tatsächlich dem türkischen Mittelstand besser als dem griechischen, oder wem genau geht es besser in der Türkei als in vom Euro gebeutelten Griechenland?

        Den Sizilianern geht’s ziemlich gut, nur ihrer Wirtschaft nicht, das macht aber nichts, solange es der Wirtschaft Norditaliens, (zu der auch viele Sizilianer als Arbeitnehmer in Mailand beitragen) gut geht. Ausserdem hat Sizilien in den letzten vielleicht vierzig Jahren z.B die Region um Neapel überholt. Vor knapp vierzig Jahren habe ich in Palermo gemeint, in der dritten Welt zu sein, heute sehe ich Neapel als dritte Welt. Ich weiss nicht, ob sich dies in italienischen Zahlen widerspiegelt, für mich konnte Sizilien sich innerhalb Italiens wenn auch langsam dennoch positiv entwickeln, das einst blühende Neapel (Amalfi, Capri) hingegen versinkt wörtlich im Dreck.

        Wie Sie beschreiben Herr Holzherr, schadet eine starke Währung der Wirtschaft einer schwachen Region. Andererseits werden den Einwohnern der schwachen Region mehr Möglichkeiten in einem grösseren Wirtschaftsraum geboten, die Schwache Region lebt von Rentnern und dem in den Wirtschaftszentren verdienten Löhnen (Pendler, Wochenaufenthalter usw.). Mit Ihrer Argumentation müsste man für die Zentren aller Wirtschaftsmetropolen eigene Währungen einführen, um die umliegenden Gebiete konkurrenzfähig zu halten: SG, SH, TG, AG, SO, bräuchten eine schwächere Währung als die Stadt Zürich, sonst werden sie auf Dauer ausgeblutet. Sie können es aber auch machen wie ZG & Co, und auch mit der starken Währung vom Wirtschaftszentrum leben. Manche sagen, dies sei parasitär, ich meine, es ist Notwehr um den Nachteil der Währungsunion zu kompensieren. Griechenland oder Portugal könnten an ihren Stränden pauschalbesteuerte EU-Millionäre ansiedeln, für mich war dies die Strategie der Iren in der EU Tiefste Steuern, liberalster Arbeitsmarkt: Es ging so gut, dass es in Kombination mit den tiefen Zinsen überkochte.

        Logisch, dass die Urner ohne Möglichkeit der Währungsabwertung, kleinere Chancen haben, Zürich zu überholen, als mit dieser Option. Jede Option etwas anders zu machen als der Gegner ist eine Möglichkeit mehr, diesen zu überholen. Die Frage bleibt jedoch, ob nicht andere Vorteile des gemeinsamen Wirtschaftsraumes, die Nachteile auch für die Schwachen überwiegen.

  • Lidija Jametti sagt:

    Kann sein, dass diese Abhandlung unter den in der EU herrschenden Umständen helfen würde richtige Schlüsse daraus zu ziehen und den Austritt einiger Länder aus der EuroWährungsunion beschleunigt.
    Schon erstaunlich wie umständlich Brüssel auf diese falsche Euro-Konstruktion reagiert.
    Politische Ideologie anstatt Wirtschaft – das kann nicht gut gehen.

  • Niemand sagt:

    In Deutschland haben wir auch eine Währungsunion von 16 Kantonen (wir nennen sie Länder). Die funktioniert mehr recht als schlecht, weil bestimte Länder seit Jahrzehnten regelmäßig für die milliardenschweren Defizite anderer Länder über einen so genannten Länderfinanzausgleich aufkommen. So der bayrische Ministerpräsident und die Richter wollen, ist mit diesem Hubug hoffentlich auch bald Schluß.

  • Growald, Salvator sagt:

    Und wie funktioniert das mit Fürstentum Liechtenstein? Die haben doch auch den Schweizer Franken, oder? Was gibt es da für Mechanismen/Regeln/…

  • Franz sagt:

    In der EU kann das aber nicht funktionieren weil es dort zu unterschiedliche Gesetze gibt. In D darf man, sofern man die volle Rente will, erst mit 67 in Rente – woanders geht das schon mit 60 oder früher. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

  • M.Sold sagt:

    Vielleicht eine Anmerkung zur Schuldenlast in Genf. Die Organisationen vor Ort zahlen KEINE Steuern. Mitarbeiter von dort ansässigen Organisationen zahlen meist auch keine Steuern. Also kann man nur noch von der minimal verdienenden Migros-Kassierin überproportionale Steuern verlangen. Und diese Kleinverdiener, die schon Mühe haben eine zahlbare Wohnung zu finden, sollen auch noch solche Kantone retten.
    Zwar soll der Finanzausgleich auch ausgleichend wirken und die Belastungen einigermassen gerecht teilen, aber es muss aufhören, dass Firmen und Organisationen sowie auch deren Mitarbeiter neutral und steuerbefreit behandelt werden. Das gleiche gilt auch für Obwalden. Hier gehört der Finanzausgleich komplett gestrichen, da sie auch für Steuerbefreiung für Firmenzuzüge und Organisationen bieten. Ausserdem begünstigt die Progression dort extrem die Grossverdiener. Bei allem Respekt für den Finanzausgleich und auch seiner Fairness, müssten diese Punkte sicher interkantonal auf den Tisch kommen und neu geregelt werden. Allerdings ist es wie bei allem, dass Veränderungen heute leider nur noch mehr Nachteile und keine Vorteile für die gesamte Schweiz bringen.

    • Tom sagt:

      Man sollte Schuldenlast immer in Relation zum Gegenwert (z.B. bestehende Infrastruktur) stellen.Genf ist zwar der höchstverschuldete Kanton, gleichzeitig gehört er dennoch zu den Nettozahlern (2. Graphik). So schlimm kann es also nicht stehen um den Kanton mit dem grossen Springbrunnen.

  • Martin Schneider sagt:

    Meiner Meinung nach trägt noch ein anderer Faktor als die erwähnten „angemessenen Institutionen“ zum Erfolg bei: Als „Willensnation“ will die grosse Mehrheit der BürgerInnen eine (föderalistische) Einheit bilden, sie wird als überaus vorteilhaft für alle (‚reiche‘ wie ‚arme‘ Kantone) empfunden. Man identifiziert sich sehr stark mit der Nation Schweiz.

    Dagegen zeigen Befragungen, dass die überwältigende Bevölkerungsmehrheit der EU diese als alles andere als vorteilhaft empfindet; in den ‚reichen‘ Ländern fühlt man sich als ‚unfreiwilliger Bankomat‘, und in den ‚armen‘ Ländern fühlt man sich durch die ‚Einmischung von aussen‘ in Stolz und Souveränität verletzt. Niemand identifiziert sich im Bauch mit der EU, es werden lediglich verkopft individuelle spezifische Vorteile begrüsst….

  • Anh Toan sagt:

    Fahren junge, gesunde und gebildete Spanier mit dem Bus von Katalonien nach Madrid, um gegen die ihnen widerfahren Ungerechtigkeiten zu protestieren, rate ich Ihnen, von ihren Rechten Gebrauch zu machen und einen Bus oder Billigflieger nach D, A, CH oder NL zu nehmen und sich dort einen Job zu suchen. Hört auf zu heulen und übernehmt Eigenverantwortung. Nutzt die Vorteile des Binnenmarktes statt über dessen Nachteile zu heulen. Jeder ist seines Glückes Schmied. Die „faulen“ Afrikaner riskieren ihr Leben für einen Job in einem Land viel weiter weg.

    • slowy sagt:

      Ich bin der Meinung, dass ein Minimum an Empathie an den Tag gelegt werden muss. Stell dir vor, die Hälfte (!) deiner jugendlichen Freunde sind arbeitslos. Du bist gut ausgebildet. Du willst arbeiten. Du liebst dein Land, deine Heimat. Du gehst nach Madrid, um zu demonstrieren. Und dann kommt jemand und sagt dir: „Hör auf zu heulen, geh ins Ausland arbeiten!“.

      In der schönen und reichen Schweiz ist es sehr einfach, solche Reden von sich zu geben.

  • Anh Toan sagt:

    „Ausserdem sind andere Kantone nicht verpflichtet, für einen allfälligen Konkurs eines anderen mit aufzukommen. Einen Präzedenzfall dafür hat es auf Kantonsebene allerdings noch nie gegeben.“

    aus

    Art 44 BV

    Bund und Kantone unterstützen einander in der Erfüllung ihrer Aufgaben und
    arbeiten zusammen.
    2
    Sie schulden einander Rücksicht und Beistand. Sie leisten einander Amts- und
    Rechtshilfe.

    und

    Art 47 BV

    Art. 47 Eigenständigkeit der Kantone
    1
    Der Bund wahrt die Eigenständigkeit der Kantone.
    2
    Er belässt den Kantonen ausreichend eigene Aufgaben und beachtet ihre Organisationsautonomie. Er belässt den Kantonen ausreichende Finanzierungsquellen und trägt dazu bei, dass sie über die notwendigen finanziellen Mittel zur Erfüllung ihrer
    Aufgaben verfügen.

    Daraus liesse sich wohl keine direkte Haftung eines Kantons für Schulden eines anderen begründen. Eine Haftung des Bundes (und damit indirekt der anderen Kantone) für Kantonsschulden liesse sich insbesondere mit dem letzten Halbsatz von Artikel 47/2 durchaus begründen. Der Umfang der Haftung, kaum im Sinne einer Bürgschaft, sondern z.B. als Schadenersatzforderung aus Vernachlässigung der Beistandspflicht, dürfte bei der Zahlungsunfähigkeit eines Kantons die Gerichte jahrelang beschäftigen, Eine Formulierung wie für die Eurozone, welche explizit statuiert, dass kein Land für die Schulden eines anderen haftet, findet sich jedoch nicht in der Verfassung eines Bundesstaates. Der Zentralstaat hat eine klare Fürsorge und Beistandspflicht für die Finanzen der Gliedstaaten.

  • Reto Burgener sagt:

    Das ist eben KEIN Modell für die EU. Dass dies für die Schweiz funktioniert, nicht aber für die EU, ist offensichtlich: Eine einzelne Nation hat eine starke Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl. Zweitens eine gemeinsame Regierung. Dieselbe Analyse könnte man für jedes einzelne Land dieser Erde zeigen. Als Anleitung für den EURO-Raum taugt sie nicht.

    • Urs Brunner sagt:

      Dass es nach 700 Jahren eine Zusammengehörigkeit gibt, ist ja kein Wunder. Die interessante Frage wäre allerdings, ob dieses Zusammengehörigkeitsgefühl schon vorher da war, oder erst durch die Union (bzw. Eidgenossenschaft) entstanden ist. In der Anfangszeit unseres Landes war auch jeder zunächst mal Zürcher, Walliser oder Urner, das Gefühl „Schweizer“ zu sein, dürfte erst viel später gekommen sein. Ursache und Wirkung ist keineswegs so eindeutig, wie Sie das behaupten.

      • Lieber Urs Brunner, es wurde in den letzten 40 Jahren viel Quatsch über die Schweiz geschrieben. Sie sei erst 1848 entstanden, oder 1803 von Napoleon erfunden worden. Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Zusammengehörigkeitsgefühl eben auf blutigen Schlachten beruht. spätestens seit der Schlacht von Sempach 1386 als es Urner, Zuger, Luzerner, Zürcher, Schwyzer, Unterwalder Tote zu betrauern gab und einen gemeinsamen Sieg zu feiern wurde „eidgenosse“ zu einem durchaus volkstümlichen Begriff. Als 1444 die Eidgenossen den Armagnaken eine blutige Schlacht lieferten und 1476/77 den mächtigsten Fürsten Europas, Karl den Kühnen, und sein glänzendes Söldnerheer vernichteten und venetianische, französische, deutsche und englische Augenzeuge nach Hause berichteten war „das Schweizerland“ auch im Ausland eine feste politisch-militärische Grösse, die auch in den Roman „Utopia“ von Thomas Morus eingang fand und von Macchiavelli als einzige Republik Europas beschrieben wurde, welche in die fussstapfen der Römer getreten ist. Und auf dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, dass mit Hektolitern von Blut erkauft wurde, ist der ganze Rest gebaut. Vergessen sie das pazifistische Gewäsch heutiger, selbsternannter „Intellektueller“.

        • Pascal Baumann sagt:

          Ich kann euch dazu nur „Die Geschichte der Schweiz“ von Volker Reinhardt empfehlen. Das Gefühl der Zusammengehörigket oder einer gemeinsamen Identität bestand schon eine Weile, der Wille, sich von einem Staatenbund (Tagsatzung) zu einem Bundesstaat zu wandeln, fehlte leider für ein paar Generationen. Es brauchte erst die Revolution in Frankreich und Napoleon’s Einfall, um das zu verwirklichen.

        • Albert Meier sagt:

          @Giorgio

          Was für ein Schwachsinn!

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Schweiz ist ein gutes Beispiel für einen gut funktionierten Währungsraum, weil die Schweiz klein ist, somit erleichtet die Netzung der Kantonen. In Gegenzug der EU steht die Grösse und Imkompabilität der Verwaltung zwischen EU-Ländern ein Problem dar. Der Finanzausgleich findet zwischen den Eu-Ländern bereits statt, sogar Länder wie Griechenland bekommen finanzielle Unterstützung, obwohl sie nicht verdient haben.

    Das Verwaltungssystem muss zuerst auf gleichen Standard gebracht werden. Besonders in Ländern, die wirtschaftlich unterentwickelt sind und die effizienten Kontrollmechanismen müssen erst entwickelt werden. Die Arbeit der Europäischen Integration hat gerade angefangen; es wird Jahren in Anspruch nehmen, bis die Integration abgeschlossen werden kann. Erst wenn die Eu-Länder nicht nur wirtschaftlich, auch politisch integriert sind, kann eine stabile Euro-Zone entstehen.

    Die Streitigkeiten zwischen Eu-Politiker sind nicht anderes als Zuschiebung der Verantwortlichkeit der europäischen Schuldkrise. Das ist nicht nur kontraproduktiv, und verursacht mehr Unsicherheit im Kapitalmarkt, die Verweigerung der ECB verschlimmert die Situation zusätzlich. Die ECB hat in letzter Zeit die Arbeit nicht gemacht, weil sie die Stabilität des europäischen Finanzsystems vor den Augen verlor und die Kontrollaufgabe nicht nachkam.

    • Michael Schwarz sagt:

      Wenn der Euro abstützt, stützt die EU auch ab. Draghi hat den Zusammenhang zwischen dem Euro und der Stabilität der EU nicht verstanden. Die Gefahr für die Euro-Zone ist gegenwärtig, dass das Euro-Finanzsystem die Stabilität vollständig verlieren wird.

      Es gibt viele Idioten auf diese Welt, aber die EZB übertrifft alle, der Franken ist noch mehr unterdruck, sowie die Schweizer Wirtschaft. Der Franken ist weiterhin sehr stark, aber die SNB hat nicht versucht dem Franken auf konjunktelle Schwächen vorzubereiten. Die Schweizer Wirtschaft wird in laufenden und kommenden Jahren gewaltiges Problem haben. Der CH-Arbeitsmarkt wird sich zunehmend verschlechtern.

      • Erik Schellenberg sagt:

        Geh erst mal in die Schule bevor du schreibst!

        • Brönnimann sagt:

          Sehr geehrter Herr Schellenberg, haben Sie sich schon überlegt, ob Herr Schwarz Romand oder Tessiner sein könnte? Somit dürfte man seine Sprachkenntnis als sehr gut bezeichnen. Ein wenig mehr Respekt wäre so oder so angebracht, es geht ja wohl mehr um die Sache, als um die Form. Ihr kurzer Beitrag ist übrigens nicht ganz ohne Fehler, wie der meinige möglicherweise ebenfalls nicht. Mit besten Grüssen, M. Brönnimann

    • Rolf Weber sagt:

      PS: Ein sehr guter Artikel! Die Frage ist spannend und habe ich mir schon lange gestellt.
      @Michael Schwarz: Was die Grösse anbetrifft, glaube ich, kann das kaum das Entscheidende sein. Die USA sind diesbezueglich mind. ebenso verschieden (New York, Massachussets, California versus Louisiana, Alabama, Mississippi), wobei Wirtschaftsleistung bzw. Verschuldung nochmals ein viel komplexeres Bild ergeben. In anderen grossen Ländern wie Brasilien z.B., ist der Unterschied der Gliedstaaten noch viel groesser. In Brasilien z.B. zwischen den Gliedstaaten Sao Paulo, Parana und Rio de Janeiro einerseits und den Nord- und vielen Nordoststaaten (z.B. Amapa, Roroima, Rondonia, Acre, Tocantins, usw.).

      • Michael Schwarz sagt:

        @Weber:

        Das Problem in der EU ist die imkompatibilität in der Verwaltung und mangelnde Kontrolle. Die Politiker in der überschuldeten Eu-Ländern sind eigentlich nicht an das Problem der Verschuldung interessiert, weil sie einerseits keine Fachkompetenz besitzen, anderseits interessieren sie auch nicht besonders, weil das Verschuldungsproblem deren politiischer Karriere nicht förderlich ist. Kurz gesagt, zwischen den Politiker der Eu-Ländern verstehen sich nicht gut, weil sie unterschiedliche poitische Einstellung und Interesse haben.

        • Thomas ernst sagt:

          @Michael

          Meinen Sie wirklich Inkompatibilität? Oder doch eher Inkompetenz?

          • Michael Schwarz sagt:

            @Thomas:

            Das erste Problem(inkompatibilität):
            Die inkompabilität des Verwaltungssystems zwischen entwickelten Eu-Ländern wie Deutschland und Griechenland, Portugal ist ein grosses Problem. Die Methode der Berechung ist auch unterschiedlich zum Deutschland.

            Das zweite Problem(inkompetenz):
            Die Eu-Politiker und Draghi haben die Gefahr der Instabilität nicht erkannt, jetzt merken sie erst, dass diese Gefahr gegenwärtig ist – das fehlende Verständnis in Ökonomie und Finanzmärkten ist das Problem bei entwickelten Eu-Ländern.

            Wie Sie sehen, dass das Problem ist mehrseitig und komplex. Die jüngste Zinssenkung verstärkt die Unsicherheit zusätzlich, deshalb schrieb ich, dass die Zinssenkung eine geldpolitiische Fehlerentscheidung in jetziger Situation ist. Was jetzt dringend wichtig ist, die Stabilität in Eu wiederherzustellen, das Wachstum sollte zur Zeit nicht das Ziel sein.

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