Sind alle US-Wirtschaftsdaten falsch?

Fed-Chef Ben Bernanke sprichtüber die Notwendigkeit, die Arbeitslosigkeit in den USA zu senken, 26. März 2012. (Reuters)

Wie genau werden die wichtigen Wirtschaftsdaten berechnet? Fed-Chef Ben Bernanke spricht über Wirtschaftswachstum und die Notwendigkeit, die Arbeitslosigkeit in den USA zu senken, 26. März 2012. (Reuters)

Als Wirtschaftshistoriker ist man sich gewohnt, dass die Datenlage prekär ist. Die Schweiz hat zum Beispiel erst gegen Ende des Ersten Weltkrieg mit der Erhebung von Konsumentenpreisen begonnen. Die Inflation während des Kriegs war zu gross geworden, um ignoriert zu werden. Die nationale Buchhaltung der Schweiz kam sogar erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Und eine brauchbare Zahlungsbilanz kennen wir erst seit wenigen Jahrzehnten.

Wer zum Beispiel die wirtschaftlichen Folgen der Frankenüberbewertung in den 1930er-Jahren messen will, muss zuerst einen Produktionsindex auf der Grundlage des SBB-Transportvolumens oder des Energieverbrauchs schätzen. Der Aufwand lohnt sich, aber es bleibt immer ein gewisses Unbehagen zurück. Manchmal blickt man mit Neid zu den Ökonominnen und Ökonomen, die aktuelle Themen mit modernen Daten bearbeiten.

Oder ist der Unterschied gar nicht so gross?

Eben ist ein Buch im renommierten Verlag des Massachussetts Institute of Technology (MIT) erschienen, das den alarmierenden Titel trägt «Getting It Wrong: How Faulty Monetary Statistics Undermine the Fed, the Financial System, and the Economy» (hier eine Rezension). Darin behauptet der Autor William A. Barnet, ein ehemaliger Mitarbeiter der US-Zentralbank und ein angesehener Makroökonom, dass die Qualität der monetären Daten in den USA dramatisch gesunken sei.

Ähnliche Zweifel an der Datenqualität weckt auch die Webseite www.shadowstats.com, auf die ich in letzter Zeit öfters verwiesen worden bin. Dort versucht John Williams seit Jahren zu beweisen, dass die staatliche Messung der wichtigsten makroökonomischen Indikatoren irreführend ist. Die folgende Grafik zeigt als Beispiel die verschiedenen Messungen der Arbeitslosigkeit. Die rote Linie ist die offizielle Arbeitslosenquote, die wir monatlich in der Zeitung lesen. Die graue Linie ist die breitest mögliche Messung, die von den Behörden verwendet wird. Die blaue Linie beruht auf der von John Williams verwendeten Erhebungsmethode. Die Unterschiede sind gewaltig.

Williams Vorwürfe sind natürlich nicht unerwidert geblieben. Das Bureau of Labor Statistics (BLS), das die Arbeitslosenquoten zusammenstellt und publiziert, warf ihm Einseitigkeit vor. Williams stellt sich auf den Standpunkt, er verwende nur eine altbewährte Methode, die unnötig über Bord geworfen worden sei. Die Behörden ständen unter Rechtfertigungsdruck, nicht er. Auch bei der Inflationsrate kommt Williams zu anderen Ergebnissen. Offiziell liegt sie bei etwa zwei Prozent, laut Williams aber bei fünf Prozent. Dieser Unterschied hat enorme Implikationen für die Geldpolitik.

«Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.» Der Satz ist alt, aber deswegen längst nicht überholt. Wenn es stimmt, dass die US-Wirtschaftsdaten so ungenau sind, müssen wohl einige Kapitel der jüngsten Wirtschaftsgeschichte neu geschrieben werden. William A. Barnet benutzt in seinem Vorwort deutliche Worte:

When monetary assets yielded no interest, computing monetary aggregates by adding up different kinds of monetary assets was consistent with the relevant economic aggregation theory. Once monetary assets began paying different interest rates, simple-sum monetary aggregation became obsolete, and more complicated formulas became valid. But most of the world’s central banks did not fix their severely defective monetary aggregates. As a result monetary data became nearly useless to the public, to the financial industry, to the economics profession, and to the world’s central banks.

Keine Kommentare zu «Sind alle US-Wirtschaftsdaten falsch?»

  • Linus Huber sagt:

    Ich kann nicht widerstehen, nachfolgenden Text den Verehrern von Krugman zu vermitteln. Wer auf diesen Mann weiterhin hört, sollte sich ernsthaft um seine mentale Kapazität kümmern.

    Under fire by an EPJ reader, Paul Krugman said he was just joking, when he called for Alan Greenspan to create a housing bubble. Thanks to an anonymous commenter, we have the exact words Krugman used in 2002 when telling his „joke“:
    A few months ago the vast majority of business economists mocked concerns about a “double dip,“ a second leg to the downturn. But there were a few dogged iconoclasts out there, most notably Stephen Roach at Morgan Stanley. As I’ve repeatedly said in this column, the arguments of the double-dippers made a lot of sense. And their story now looks more plausible than ever.

    The basic point is that the recession of 2001 wasn’t a typical postwar slump, brought on when an inflation-fighting Fed raises interest rates and easily ended by a snapback in housing and consumer spending when the Fed brings rates back down again. This was a prewar-style recession, a morning after brought on by irrational exuberance. To fight this recession the Fed needs more than a snapback; it needs soaring household spending to offset moribund business investment. And to do that, as Paul McCulley of Pimco put it, Alan Greenspan needs to create a housing bubble to replace the Nasdaq bubble.

  • alessandro portmann sagt:

    Vereinfacht, zusammengefasst und kurz: Alles Bluff und heisse Luft. Die Staaten (ink.CH,Deutschland,USA) haben so viele Billionen Schulden dass sie diese niemals auch nur teilweise zurück zahlen können oder auch nur wollen. Überdimensionierte Banken,die seit Jahrzehnten Monopoly spielen und wenn schief geht zum Staat rennen und BR und Politiker aller Parteien welche Bankenpolitik machen um dann irgendmal in einen VR gewählt zu werden.. (Dieser Tage schon wieder..) Das ganze implodiert in den nächsten 10 Jahren und als bestes Szenario, mit viel Glück, fängt alles wieder von vorne an wie anno 1930. Happy days..

    • Marcel Senn sagt:

      @Portmann: bis zur Implosion geht es vermutlich weniger als 10 Jahre – schätze max 2-5J, unser Zyklus hat erst 1945 angefangen – zwischen 1930-45 fand die ganze schmerzhafte Resetphase statt und der 2.WK hat durch seine Zerstörungskraft die Grundlagen für einen Neuanfang, Wirtschaftswunder etc. gelegt.
      Nur wenn wir unsere Welt alle paar Jahrzehnte zusammenbomben müssen, damit das Wirtschaftssystem für eine nächste Zwischenphase funktionieren kann – dann sollten wir das System und seine Fehler vielleicht wirklich mal in seinen Grundlagen überdenken

      • alessandro portmann sagt:

        Total einverstanden, war nur vorsichtig mit der Zeitangabe.. Nur gibt es Leute/Länder die mit solchen Zusammenbrüchen wiederum Milliarden verdienen, die Schweiz war im WW2 ein solch krasses Beispiel.. Und ob diese es zulassen wenigstens die Grundlagen auch nur zu überdenken, wage ich zu bezweifeln.. Rettungsschirm über Rettungsschirm und dies obwohl alle schon längs pleite sind. Die Schweizer gehen auch hier wieder mit „gutem Beispiel“ voran: Die Banken werden durch den Staat geretten und nochmals gerettet und nochmals gerettet usw. Dieselben Politiker sitzen ja im VR, eine Opera buffa erster Güte.

  • Michael Schwarz sagt:

    Wir müssen die Notenbanker auch als Politiker einstufen, weil sie lügen und die Wahrheit zur eignen Gunst zu verdrehen, wie die Politiker es tun. Bei Politikern wissen wir, dass sie nicht vertrauen können, aber bei Notenbankern ist es nicht offensichtlich. Die statistischen Daten können von Notenbankern manipuliert werden, somit die Daten für die psychologische Manipulation der Öffentlichkeit eingesetzt werden. Die Notenbanker führen zur Zeit gegen den Investoren, werden die Notenbanker sozialistisch, der Trend bewegt sich in dieser Richtung. Die Rücksichtlose Expansion der Geldmenge, ohne auf die reale Inflation zu achten, solche Geldpolitik hat es nie funktioniert, weil sie einen Krieg zwischen den Notenbanken und Investoren auslöst, damit kündigt die Notenbanker die Zusammenarbeit mit dem Kaptialmarkt und den Investoren. Die Konzequenz ist ein schwächender Euro und die Destabilisierung der gesamten Euro-Zone. Es entkommt niemand, eine Rettung gibt es dieses Mal nicht.

    • Ueli der Knecht sagt:

      @Schwartz
      Die Notenbanker sind ihrer Meinung also über Nacht zu „Sozialisten“ mutiert und deswegen hat der Investor ein Problem?
      Sie argumentieren wie ein strammer Stalinist, der angesichts des nicht erfüllten Plansolls ein paar Genossen als „Konterrevolutionäre“ an die Wand stellen lässt, damit man die Fehler nicht im System suchen muss.

      • Michael Schwarz sagt:

        @Ueli der Knecht:

        Die rücksichtslose Geldexpansion, ohne auf die Inflation und Verlust des Kaufkraftes zu beachten, ist ein sozialistisches und kommunistisches Verhalten, nämlich das Privatvermögen verstaatlich wird, durch der Inflation. Der grösste Profiteuer der Krise ist der Staat, weil der Staat den Grund findet, eine Geldpolitik zu betreiben, ohne Widerstand der Bevölkerung befürchten zu müssen, Inflation masssiv anzukubeln im Namen des Stimulus des Wachstums – die Verstaatlichung des Privatvermögens wird intensiviert, mit dem Vorwand des Wirtschaftswachstums und Arbeitslosigkeit.

        • Michael Schwarz sagt:

          Man glaubt gerne, wenn man in Uni WiWi studiert, bis PhD geschafft hat, hat man die Wirtschaft verstanden, ein Irrtum. Es gibt viele ökonomische Theorie, aber es gibt keine Garantie, das ist die ökonomische Wahrheit. Man lernt die Wirtschaftsgeschichte auswendig, aber die Zukunft bleibt weiterhin unbekannt.

        • Ueli der Knecht sagt:

          @Schwarz
          1. Wer sind die Eigentümer der Federal Reserve Bank? Nach Ihren wirren Thesen wohl die ersten Kapitalisten der Weltgeschichte, die sich selber enteignen wollen. –
          2. Die Staaten profitieren nach Ihren Vorstellungen davon, dass sie eine Krise heraufbeschwören, welche sie selber in den Bankrott treiben würde. Das ist schlicht absurd.
          3. Das Kapital muss zwangläufig wachsen, damit es nicht seinen Wert verliert.

  • ast sagt:

    „Dieser Zweckoptimismus wird bald durch eine wirkliche pessimistische Stimmung ersetzt werden, wenn die Krise erst einmal beim Volk ankommt“.

    Sie sprechen offenbar über Schweizer Herr Huber, denn in weiten Teilen der EU ist die Krise längst in grossen Teilen der Bevölkerung angekommen. Die Schweiz ist ein Sonderfall in mehrerer Hinsicht, aber dieser Status gerät nun zunehmend aus dem Ausland unter Beschuss -siehe CreditSuisse Affären und UBS. Die Krise ist in der Schweiz bereits angekommen bei den Sozialversicherungen, was den Menschen noch wenig Bewusst ist (bei tiefer Arbeitslosigkeit). Bereits im Gange sind jedoch Bestrebungen den Abbau der sozialen Sicherheit im Alter und beim Immobilienkauf. Im letzteren Fall wurden die Banken angewiesen das Freizügigkeitskapital nicht mehr als Sicherheit zu akzeptieren. Im Weiteren sind Bestrebungen im Gang die Krankenversicherung mehr zu privaisieren, was einer breiten Bevölkerungsschicht den Zugang zum Gesundheitssystem erschweren dürfte. Infolge der Notwendigkeit von Volksabstimmungen ist dem Abbau (noch) Grenzen gesetzt, aber die schlauen Eliten haben Lücken entdeckt um in wirtschaftlichen Angelegenheiten die Demokratie auszuschalten. Infolge der Existenz der europäischen Union und deren innerer Organisation können auf der Ebene EU bereits wesentliche organisatorische Teile ohne Zustimmung der Bevölkerung umgesetzt werden. Unter dem Deckmantel der Erhöung der Wettbewerbsfähigkeit und der Produktivität sind zahlreiche Bestrebungen im Gange die Bevölkerung der Nationalstaaten gegenüber Brüssel zu marginalisieren. Da Europa keinen durch die Bevölkerung wählbaren Präsidenten hat, kommt der Fiskalpakt ohne das US-Amerikanische Vorbild, wo der gewählte Präsident hohen Einfluss auf die Wirtschaftsregierung besitzt.
    Interessant ist ja dass ESM,Bankenunion und Fiskalpakt -alles Entscheidungen vorliegen wo letztlich der Demokratie die Mitbestimmung entzogen ist, weil Europa sehr wenig demokratische Substanz auf oberster Hirarchie besitzt. Beim Vorantreiben der Reformen wird der Einfluss durch Demokratie marginalisiert und auszuschalten versucht. Aus diesem grund sehe ich für das Gebilde Europa unter einer schweren krise wenig dauerhaften Bestand -denn die wenig demokratische Basistruktur der neuen Einrichtungen wird die Rückkehr des Nationalismus provozieren

    • Linus Huber sagt:

      Ich stimme Ihnen zu in Ihrer Analyse.

    • ast sagt:

      PS Totalitarismus Diktatur: -Monti wirft das Handtuch zugunsten des Herrn Grilli. Der ist sozusagen die schweizer Banken -US-Version des angeblich „deutschen“ Mario Monti ( der aber die Trilateral Kommission Europa führte und unter dem Aspekt der US-Anbindung die Bruegel Denkschmiede mit entworfen hat).

      Wie ich gehört habe soll Mario Monti zugusten von „Vittorio Grilli“ neuer italienischer Regierungschef werden. Auch der ist in der Finanzbranche bekannt und hier in der Schweiz sogar recht gut. Grilli war früher Geschäftsführer der Credit Suisse (First Boston). Während in Italien die Presse berichtet und auch in Deutschland (z.B. die FAZ) scheint man sich in der Schweiz noch wenig damit zu beschäftigen. In den USA studierte er von 1986 bis 1990 an der Yale University, am selben Ort wie zahlreiche andere Ökonomen. Auch dieser Exponent ist ebenfalls Mitglied der von Monti mitgegründeten europäischen Denkschmiede Bruegel, die derzeit vom letzten Ex Notenbankchef der EU Trichet geführt wird http://www.bruegel.org/about/person/view/207-vittorio-grilli/
      http://www.bruegel.org/about/board/

      Gilli sitzt im italienischen Aspen „goldman Sachs“ -Syndikat ein das in Italien von Giulio Tremonti gerführt wird, wo es um die Interessen der USA geht -vor allem im nahen Osten um in westlichem Interesse die Erdölvorkommen zu kontrollieren. Der Mann im tadellos sitzenden Nadelstreifen-Anzug und mit goldener Rolex „bewaffnet“ gilt als eiskalter Neoliberaler und ist ein Verfechter des Fiskapakt und gilt als Lobbyist der Finanzbranche (Banken).

      Sollte dieser Mann die Regierungsgeschäfte über Italien übernehmen, so kann man davon ausgehen das es um diese Nation sehr schlecht bestellt ist -und noch schlechter erscheint mir in den Ohren die Ankündigung des Silvio Berlusconi in die Regierung zurückkommen zu wollen.

      • Linus Huber sagt:

        Können wir nur hoffen, dass Grillo (movement 5 Stelle) erfolgreicher sein wird in den Wahlen als Grilli. Dann gibt es wenigstens gelegentlich etwas zu lachen. Es scheint, dass die korrupten Elite nicht an Personalmangel leidet.

        Nur kurz zu meiner Aussage, dass die Gemütsverfassung noch eher positiv als negativ ist. Ich verwende die Aktienmaerkte als Thermometer für die Gefuehlsverfassung, wobei sich diese ja bekannterweise schnell verändern können.

  • Linus Huber sagt:

    Der wichtigste Aspekt obigen Beitrags bezüglich der publizierten Daten besteht in der Tatsache, dass wir heute auf einmal alles in Frage stellen. Noch immer ist die allgemeine Gemütsverfassung der Bevölkerung eher positiv als negativ, da man an ein baldiges Ende der Krise zu glauben (oder zu hoffen) scheint. Dieser Zweckoptimismus wird bald durch eine wirkliche pessimistische Stimmung ersetzt werden, wenn die Krise erst einmal beim Volk ankommt. Das Vertrauen in die Institutionen wird sich über die kommenden Jahre weiter abschwächen, besonders wenn die Bevölkerung erkennen muss, dass auch die Politik und Zentralbanker nicht wirklich eine Lösung des bestehenden Problems finden werden, sondern einzig die Abschreibung von Fehlinvestitionen wirkliche Erlösung bringen wird.

    Natürlich werden wir damit an vermeintlichem finanziellem Vermögen negative Auswirkungen spüren und unsere Kaufkraft wird sich verringern, unabhängig davon, was die Entscheidungsträger unternehmen.

  • Stephan Lauterburg sagt:

    Die Schweiz ist nicht besser: Die Arbeitslosenquote bezieht sich nur auf die beim RAV gemeldeten Personen. Alle Personen, welche ausgesteuert sind, werden in der Arbeitslosenquote nicht berücksichtigt und somit ist die Quote gar nicht aussagefähig. Also wischen wir zuerst vor unserer eigenen Tür, bevor wir auf den Dreck der anderen hinweisen.

  • Michael Schwarz sagt:

    Der Gordon Geko wurde zur Realität der Finanzwelt. Man betreibt nicht nur Insider Geschäfte und Kursmanipulation, man veruntreut das Geld der Kunden, um eignes Luxusleben zu finanzieren, das ist das Ergebnis der Deregulierung letzter 20 Jahren. Die Deregulierungen letzter 20 Jahren haben Hochstapler und Trickbetrüger in die Finanzwelt gelockt, wo sie Mrd. in eignen Taschen erwirtschaftet, wenn die Performance nicht gut war, fälschen sie die Zahlen, schreibt sie um, womit sie gut aussieht. Das alle dient um eigne Unfähigkeit und inkompetenz zu verstecken.

    Wer glaubt, dass die Zentalbank nicht betrügt, ist naiv. Die Zentralbank betreibt das grösste Schnellballsystem der Welt, das Glück ist es, dass sie die Munition niemals ausgehen wird, wo die Finanztricktrüger im Nachteil sind.

    • Maria sagt:

      Ja, daher sollte jeder sein Geld aus dem Bankensystem abziehen. Zumindest, bis der Crash kommt. Danach werden wir leider auch mit totalitaeren Regierungen zu kaempfen haben.

      • Thomas ernst sagt:

        Zu spät!
        Die totalitären Regime haben wir schon (USA, Merkelstan, Bruesselkratie, Putinreich,…)

        • ast sagt:

          Die Demokratie stelle ich mir als abstrakt als Arbeitskraft vor deren Aufgabe es ist wählen zu gehen und um zu kontrollieren ob die Stimmenabgaben in Wirtschaft und Gesellschaft wirksam wird oder bleibt -inlusive der gewählten Regierung. Mir fällt in Europa vor allem Italien ein wo das nicht mehr stimmt, dort wurde die Arbeitskraft Demokratie zu Gunsten eines „Technokraten“ entlassen. Das ist der neue Trick der Antidemokraten, das Wort „Techokrat“ klingt weniger gefährlich als Diktator. Ein anderer Ort in Europa ohne die Arbeitskraft Demokrate wird derzeit mit dem ESM geschaffen, hier wird die Demokratie in ganz Europa aus der Mitbestimmung über Banken entlassen und andere Teile der Finanzpolitik kontrollieren zu können. Ein wesentliches Element des ESM ist dessen rechtliche Immunität und totalitäre Vollmachten über die beigetretenen Nationalstaaten. Einmal drin kann man nicht mehr aus dem ESM austreten. Der so vorgeschlagene Fiskalpak und die „Bankenunion“ ist eine Form des Totalitarismus welche das Wohl der Banken über das der Bevölkerung setzt. Das wurde bereits mit den Gesetzen über „to big to fail“ vorgekaut – to big to fail ist nichts anderes als die Umschreibung für eine Bankendiktatur.

          • Linus Huber sagt:

            Ich habe diesen Aspekt des ESM ebenfalls gelesen und es standen mir die Nackenhaare hoch.

            Trotzdem glaube ich, dass die demokratischen Kräfte, welche in Europa verhaeltnismassig tief verankert sind, nicht wirklich ausgehebelt werden können. Nicht umsonst haben die Sesselfurzer in Brüssels vor jeder Wahl Angstzustaende.
            Die Bevölkerung wird irgendwann die Nase so voll haben, dass sie Anti-EU Politiker wählen werden und vergangene Vereinbarungen als ungültig erklären.

  • Markus sagt:

    Noch so ein Wachstumstrot…
    der nicht kapiert hat, dass jährliches prozentuales Wachstum eine Exponentialfunktion ergibt,
    wie beim Zinseszins! Da helfen keine Quacksalber-Experten-Lösungen mehr!
    Exponentielles Wachstum kracht in einem endlichen System in regelmässigen Abständen an die Wand.
    Setzen sechs!

    Erstaunlich nur

    das uns Politiker weismachen wollen
    das so ein System funktionieren kann.

    • Thomas ernst sagt:

      …viel erstaunlicher scheint mir, dass immer noch so viele Leute die Lügen der Politikerinnen und Politiker für die Wahrheit halten. Nicht nur bei der EUR- Krise, auch die CO2-Lüge etc wird eifrig geglaubt und weitererzählt, das Märchen vom “ Fett macht dick“ findet bald Eingang in die Gesetze (Fettsteuer) und der Poebel jubelt.

      • Marcel Senn sagt:

        Dass man bei Politikern kritisch sein sollte und nichts vorbehaltlos glauben sollte bin ich mit Ihnen einverstanden. Aber einfach unfundiert alles als Lüge hinstellen ist ja keinen Deut besser als die Politiker.
        Wenn Fett nicht dick macht, wieso sind denn soviele Amis und Angelsachsen so massiv übergewichtig geworden in den letzten 30 Jahren, den ultimativen Beweis, dass CO2 null Einfluss auf den Klimawandel hat, habe ich bis jetzt auch noch nicht gehört.
        Kritiker wie Sie müssen eben auch mehr in die Beweispflicht genommen werden. Zu behaupten, alles sei Lüge ist primär einmal Propaganda – der Pöbel jubelt da auch

  • ast sagt:

    Ich nutze seit Jahren die Daten von Shadow Stats. Übrigens wird dort seit Jahren das baldige Ende des US$ vorangekündigt., was bisher (aus mir nachvollziehbaren Gründen) noch ausgeblieben ist. Ausgeblieben ist der Kollaps der USA bisher wohl aus dem Grund dass die Schuldenaufnahme in astronomische Höhen zugelassen wurde durch die Investoren, ziemlich sicher infolge der militärischen Stärke dieses Staates und weil der US$ welweite Verrechnungswährung ist. Diese (militärisch-politische) Stärke verursacht auch dass andere Währungsräume ebenfalls unter Druck geraten sind, und Shadowstats hat wohl übersehen dass praktisch alle Weltwährungen vom Schicksal des US$ unmittelbar abhängig sind. Ein US$ Crash würde sich durch die ganze Welt fortpflanzen -wie ein Zunami.

    Nichts desto trotz müssen die US-Amerikaner eine höhere Inflation erleiden als offiziell verlautbart wird sowie mit noch höhren realen Arbeitslosenraten. Das Schidksal der USA lässt sich wohl unter politischem Druck verzögern, aber der Staat kann sich aus relativ simplen Gründen kaum mehr erholen. Die Mittelschicht weil sie seit den 70er auf höhere Löhne vergeblich wartet kann die Schulden immer weniger helfen abzubauen und Steuern für die verbliebenen Goldesel im Land (die gibt es durchaus noch) lassen sich Politisch aber nicht durchsetzen -wohl erst beim Systemzusammenbruch.

  • Michael Schwarz sagt:

    Es gibt zwei Probleme, die die Ökonomen damit auseinandersetzen müssen. Erste, die Daten wird manipuliert, zweite, wenn man die richtigen Daten erhalten hat, sind die Daten zwischen den Ländern schwer vergleichbar. Die Ökonomen betreiben selbst betrug, wenn man die Daten ändern kann, ändern wir die Berechnungsmethode, womit die Daten schön aussieht. Seit langem habe ich vermutet, dass mit den Inflationsdaten etwas nicht stimmte – das erklärt warum der Goldpreis explodiert ist, lange hoch geblieben ist. Was der Fed durch der Zinssenkung nicht schafft, schafft er mit der Manipulation der Daten, somit die eigne Unfähigkeit und inkompetenz zu verbergen, natürlich es ist gut für die Präsidentschaftswahl Obamas.

    Man wäre naiv, wenn man glaubt, dass nur der Libor manipuliert wird. Nur durch die Manipulation halte man den Kapitalmarkt am Leben, ohne die Manpulation wird den Kurs anders aussehen, als heute.

    • Michael Schwarz sagt:

      Denken Sie an George Soros, wie er sein Vermögen durch der Devisenspekulation verdiente, nicht weil er gut ist, sondern er die Manipulation des Devisenkurses verstanden hat. Wer glaubt, dass der Devisenmarkt nicht manipulierbar sei, weil der zu gross ist, hat sich geirrt. Soros hat alle gezeigt, dass die Manipulation des Devisenmarktes durchaus realisierbar wäre – die Theorie des Effiziente Markt Hypothese einfach falsch ist, es ist reine Fantasie und Wunschdenken der Ökonomen.

    • Michael Schwarz sagt:

      In der Statistik wurde die M3 nicht mehr berechnet, man sollte fragen, warum. Die Antwort ist klar, weil die M3 den wahren Zustand der US-Verschuldung zeigt, das ist die unbequeme Wahr. Die zweite Methode der Manipulation ist, wenn die Zahlen nicht gut aussieht, werden sie abgeschafft, man zeigt nur die Daten, die gut aussieht, wie M1,M2 – die Halbwahrheit ist eine Lüge.

  • Bruno Bänninger sagt:

    Wer weiss wirklich welche Zahlen, Bilanzen und Statistiken richtig sind. Welcher Regierungschef steht heute noch mit seinem Namen und seiner ganzen Persönlichkeit hinter seinem Tun und übernimmt volle Verantwortung? Welcher Banker? Welcher CEO? usw.
    Wieso trauen die Menschen nicht mehr dem hohlen Geschwätz der Eliten geschweige denn irgendwelchen Zahlen die morgen schon keine Gültigkeit mehr haben und der gelebten Wirklichkeit widersprechen? (Z.B. Arbeitslosenzahlen)
    Mindestens so gefährlich wie die Finanzkrise ist die weltweite Vertrauenskrise. Beide sind hausgemacht und nicht einfach so passiert. Und beide lassen sich nicht mit Schwatzen bewältigen.

  • Marcel Senn sagt:

    Bei der Geldmenge M3 haben sich die Amis nicht mal mehr die Mühe gemacht diese zu manipulieren – die wurde einfach abgestellt und als unwichtig und eh verzerrt erklärt…da kommt man sich doch fast schon vor wie in Nordkorea

  • Gregor Müller sagt:

    Der nächste „statistische“ Witz, die USA behalten ihr AAA …. warum lassen wir uns diese Schmierenkomödie eigentlich gefallen?

    Das Schlimmste an dieser „Moral“ ist, dass es sich bezahlt macht zu Lügen, Verschleiern, Verschleppen, zu Korrumpieren und zu „betrügen“.

    Ein hoch auf die Rücksichtslosgigkeit und Verantwortungslosigkeit. (Kapitalistischer Faschismus!)

    Zugegeben, ein Volk verdient nicht mehr, als das es wählt oder eben zulässt. Wenn es sogar zu „dumm“ ist zu erkennen, dass man den „Bock nicht zum Gärtner“ ernennen darf und dem „Neusprech“ gedankenlos zunickt, gibt es keine Rettung bis der bittere „Hair“ Cut angesetzt wird und Köpfe rollen…

    Die statistiken sind mehr „Menschenbild“ denn „Wissen-SCHAFT“… würg ….

    -> „auch für den TAGI zu empfehlen!) http://www.querschuesse.de/

    • Linus Huber sagt:

      @ Gregor Mueller

      Wenn ich mich nicht irre, wurde die USA vor etwa einem Jahr auf AA heruntergestuft.

  • martin sagt:

    Was soll dieser Artikel? Geht’s noch. Irgenwelche Theorien aufstellen ohne auch nur am Rande darauf hinzuweisen, worin denn die Unterschiede zwischen offiziellen und irgendwelchen (Verschwörungs-?)theoretischen Messungen liegen. Wie kommt den dieser Typ auf seine Zahlen. Worin bestehen den die Messunterschiede ? Da kann ja jeder kommen …

  • Daniel Munkerl sagt:

    Die US-Wirtschaftdaten waren schon immer falsch, da die Daten immer wieder revidiert werden und dazu haben sie auch noch einen stark marktbewegenden Charakter – was natürlich den Amerikaner nützt.

    Ehrlichkeit und Moral war bisher noch NIE die Praxis der Amerikaner – man hat nicht die meisten Milliardäre und Millionäre, wenn die Gerechtigkeit im Vordergrund stehen würde …

    Alleine schon die Geldmengepolitik in der USA lässt Fragen offen … keine Statistik seit Jahren – warum wohl ? Weil alles so toll ist und doch ein anderer Grund ???

    Scientology oder doch nur ein reiner Zufall ? Wenn man die Namen so hört, wird man zur Besinnung kommen und sich fragen, warum ???

  • Bruno Waldvogel-Frei sagt:

    Danke, Herr Straumann. Ich gehöre zu den Leuten, die schon lange darauf hinweisen. Die Zahlen der Arbeitslosen sind ja meistens geschönt, so ist es. Gerade auch in einem Wahljahr können schlechte Zahlen einem Kandidaten das Genick brechen. Die Wahrheit kommt immer erst nach den Wahlen ans Licht, da sie „vertagt“ worden ist. Siehe Frankreich. Auch bei uns in der Schweiz oder in Deutschland geschieht dasselbe. Leute, die nicht mehr in gewissen Auffangprogrammen drin sind, ausgesteuert wurden oder sonstwie durch die Maschen fallen, fallen automatisch aus der Statistik raus. Ebenso in den USA. So hat man sie zwar aus der Statistik raus. Aber natürlich sind sie immer noch da. Ähnliches lässt sich über die Inflationsrate sagen. Dort nehmen die Schlaumeier einfache andere Dinge in den Warenkorb, oder definieren den Warenkorb neu. Natürlich ist es z.B. toll, wenn Kühlschränke oder Computer billiger werden (im Gegensatz zu Weizenprodukten). Nur: Weizenprodukte brauche ich täglich, Computer oder Kühlschränke kaufe ich in der Regel einmal pro Jahr, oder noch seltener. Wenn man das mal durchschaut hat… Ich finde, Leute wie John Williams machen eine wichtigen und guten Job. Sie sind natürlich der Stachel im Fleisch der Politiker. Und natürlich wird man sie loshaben wollen. Aber diese unabhängigen Leute sind enorm wichtig. Nur schon deswegen, weil sie unbequeme Fragen stellen.

    • Michael Schwarz sagt:

      Das ist die Basis der Demokratie, nämlich dass man die unbequemen Fragen stellt, und die Dinge hinterfragt.

  • lucius mayer sagt:

    Die allermeisten Menschen brauchen irgend einen Glauben – z. B. an «wertneutrale Informationen». Schon wieder eine Ent-Täuschung! So etwas gibt es gar nicht. Aber Glauben macht selig.

  • Marcel Senn sagt:

    Im untenstehenden Video von knapp 20 Minuten werden die geläufigsten US Tricksereien der letzten 50Jahre anschaulich dargestellt, was soll man da noch dazu sagen – unser GDP steigt dank der Hedonik!

    http://www.peakprosperity.com/crashcourse/deutsch/kapitel-16-unscharfe-zahlen

  • Joachim Ziemssen sagt:

    Oekonomie ist keine Wissenschaft; also können die Resultate von oekonomischer Forschung oder deren Modellen und Vorhersagen nur immer Approximationen, d.h. Annäherungen sein. Dies gesagt, ist naiv, wer glaubt, dass Regierungen tatsächliche Zahlen preisgeben und kommunizieren. Selbst wenn sie das täten, so weiss jeder, der selbständig denken kann, dass diese Zahlen geschönt, getürkt, arrangiert sind um die Leser das glauben zu machen, was sie aus Regierungssicht glauben sollen. In der Physik oder Mathematik nützen falsche Resultate nichts, denn die physikalischen Grundgesetze lassen sich nicht ausser Kraft setzen. In der Oekonomie aber täuscht man – auch und vor allem als Regierung! – die andern so weit, als man glaubt, ungeschoren davonzukommen. Die gravierenden Konsequenzen dieses unehrlichen politisch-oekonomischen Handelns wurden im wirtschaftlichen (und auch politischen) Untergang des Kommunismus und Sozialismus evident; neu in Griechenland, Italien und Portugal. Und der neue französische Präsident hat mit seiner angekündigten Senkung des Rentenalters wohl Stimmen geholt; bezahlen aber kann Frankreich das nicht, auch wenn Modelle und Statistiken präsentiert wurden, die genau das beweisen sollten. Und die dummen Wähler wählten glaubten, was sie glauben wollten. Womit wir wieder bei den getürkten Daten des Staates sind. Und es möge ja keiner glauben, in der Schweiz sei es besser! Der Schweizer Staat hat im Moment einfach so unanständig viel (zu viel) Geld, dass es weder auffällt noch drauf ankommt.

  • Michael Berger sagt:

    Es wäre an dieser Stelle auch nötig, sich zu überlegen, was man unter einer „wahren“, „falschen“ oder „gefälschten“ Statistik versteht. Die Annahme, es sei möglich mit einer Statistik die Welt zu erfassen „wie sie wirklich ist“, also die Wahrheit, ist irrig. Eine Statistik erfasst das, was der Statistiker erfassen will, und das ist ein kleiner „Ausschnitt“ der Welt. Die Wahl des Ausschnittes ist zu einem grossen Teil willkürlich und von Definitionen abhängig. Der Kommentar von Herrn Farhadi gibt dazu ein gutes Beispiel: Je nachdem wie man Arbeitslosigkeit definiert, kommt etwas anderes heraus. Keine der beiden Zahlen ist falsch (solange nicht statistische Fehler unterlaufen sind), sie beschreiben einfach etwas anderes. Jemandem einen statistischen Fehler vorzuwerfen, wäre etwa wie wenn Person A sagt „Es liegen 10 Äpfel auf dem Tisch“ und Person B entgegnet „Falsch, es liegen 20 Früchte auf dem Tisch, du hast die Birnen weggelassen“. Tatsächlich besteht zwischen den beiden Aussagen kein Widerspruch. Vorausgesetzt, dass beide richtig gezählt haben, könne beide „die Wahrheit“ sagen. Welche Aussage man bevorzugt, d.h. für sinnvoller erachtet, ist kein statistisches Problem, sondern eine Frage der Definition und der Interessen. Das Problem sind daher nur selten gefälschte oder falsche Statistiken, welchen man nicht trauen kann/will. Bei jeder Statistik sollte man sich aber über die Interessen der Auftraggeber und Verfasser im Klaren sein.

    • Maria sagt:

      Nun, wenn Ihre Rentenerhoehung von der Inflationsrate abhaengt, muss man sich schon fragen, ob die Zahlen einfach „falsch“ sind oder „gefaelscht“. Dann ist es naemlich nicht mehr egal. Nicht wahr? Aber natuerlich ist es illusorisch anzunehmen, dass Regierungen an der „Wahrheit“ interessiert sind. Es ist ja, wie Clinton schon so schoen gesagt hat, abhaengig davon, was die Definition von „ist“ ist.

  • Wundrak Dieter sagt:

    Was bleibt uns schon als ganz normaler Bürger übrig, dass wir solche Zahlen von solchen Spezialisten zu lesen haben. Was dann richtig davon ist, das wissen nur die Götter. Nur eines weiss ich, dass man mit noch mehr Schulden nicht mehr diese Welt kann verbessern. Möglich war es nach dem 2. Weltkrieg, wo kaum etwas vorhanden war. Heute, so würde ich sagen, da ist es doch ganz anders. Eine Steigerung des Bruttosozialprodukts ist meiner Meinung nur noch möglich, wenn es um die Werthaltigkeit geht von zu produzierenden Produkten. So sage ich es in einem Schluss-Satz, der vermehrte Konsum geht mir auf die Nerven. Einfach leben und glücklich sein, so etwas höre ich von vielen, dies ist heute das Motto von vielen Bürger und auch von uns als Familie. So auch betreffend Reisen, warum in der Ferne schweifen, wenn es zu Hause ist doch auch so schön bzw. sogar sehr nah.

  • Anh Toan sagt:

    @Parvaneh Fehradi und Michael Schwarz: Der Journalist schreibt von „falschen“ Zahlen, sie machen daraus „gefälschte“ Zahlen. Berechne ich die US Arbeitslosenzahl anhand der Mehrlingsgeburten in Alaska, wären die Zahlen wohl falsch, jedoch keine Fälschung, solange diese Berechnungsmethode ersichtlich ist.

    Die Arbeitslosenzahlen sind auch zwingend falsch, weil sie keine Schwarzarbeit, und keine Arbeit in illegalen Tätigkeiten berücksichtigen.

    Es ist das Versäumnis der Oekonomen, wenn sie die Berechnung der Zahlen bei der Interpretation derselben nicht berücksichtigen. Die US Arbeitslosenzahl ist nur schwer mit der italienischen Arbeitslosenzahl vergleichbar. Selbst in der Schweiz hat Basel-Stadt eine „vernünftige“ Arbeitslosenzahl, dafür unmengen IV-Rentner.

    • Marcel Senn sagt:

      @ Hallo Ahn, ich konnte oben endlich mal meinen lange gehegten Unmut über unsere verfälschten SECO Zahlen kundtun – wenn man das Datenmaterial schon mit gesundem Menschenverstand und ein bisschen rechnen als fehlerhaft entpuppen kann – vor allem wenn ein Land gutes Datenamterial hat und das schlichtweg nicht benutzt wird – ist das doch ein Armutszeugnis

    • Das Wort Fälschung ist schon korrekt und angemessen, weil das Ziel solcher Massnahmen in der Regel die Irreführung der Konsumenten der entsprechenden Statistik ist.
      Wenn Zahlen, Annahmen und Berechnungsmethoden absichtlich geändert werden um für sich und seine Politik ein möglichst vorteilhaftes Bild zu erzeugen, dann ist das eine Fälschung, sprich ein Betrug.
      Ziel der Statistik ist es (oder sollte es sein), die Realität abzubilden, nicht den Auftraggeber der Statistik in möglichst vorteilhaftem Licht erscheinen zu lassen, damit dieser so weiter machen kann wie bisher – obwohl er in der Realität eventuell grossen Schaden anrichtet.
      Mit Buchhaltung ist es dasselbe. Deren wichtigste Aufgabe ist es auch die wahren wirtschaftlichen Verhältnisse eines Betriebes wiederzugeben und nicht den CEO durch frisierte Zahlen in bestem Licht erscheinen lassen. Stellt man letzteres fest, kann man auch hier getrost von Fälschung und Betrug sprechen.

    • Anh Toan sagt:

      Es gibt keine „richtige“ Berechnung von Arbeitslosenzahlen. Das ist immer eine Frage der Definition: In Vietnam gibt es wohl 80% Arbeitslose, wenn man Arbeitslosigkeit anhand eines fehlenden Arbeitsvertrages mit Sozialleistungen betrachtet. Andererseits kann man sagen, in Vietnam sei die Arbeitslosigkeit 0%, jeder hat irgend etwas zu tun, um zum Auskommen der Familie bei zu tragen.

      Als Buchhalter weiss ich, dass die Buchhaltung nicht die wirtschaftlichen Verhältnisse eines Unternehmens wiedergibt. Ich weiss aber, im Idealfall, wie das Ergebnis berechnet wurde, und bin darum in der Lage, dieses zu werten.

      Die Krux mit den meisten Oekonomen, auch Buchhaltern oder Betriebswirten, ist, dass sie glauben, Zahlen geben Realität wieder, seien richtig oder gar wahr.

    • Anh Toan sagt:

      Oekonomen kommen mir vor wie Capitano Schettino, der sein Schiff bei klarem Wetter und ruhiger See auf Giglio fährt, weil seine Zahlen (Kursberechnung etc.) sagen, dort sei Wasser und nicht Giglio.

      • mikkesch sagt:

        In der Tat! Die Oekonomen sind alle kleine Schettinos. Und die Journis sind die auf dem Leuchtturm, ohne Funk und ohne Technologien. Sie sehen nur was im Lichtkegel ersichtlich ist.

  • Michael Schwarz sagt:

    Ich habe seit lange vermutet, dass die statistischen Daten manipuliert wurden. Beispiele die Inflation Daten aus den USA nicht die Realität entsprach, wenn man die preisliche Entwicklung in den USA in letzten 4 Jahren beobachtet hat. Das sagt auch die Amis selbst, die in USA leben, sie glauben nicht an die Inflationsdaten, weil die Preise in letzten 4 Jahren deutlich gestiegen sind, naturlich dies ist eine subjektive Wahrnehmen der US-Konsumenten. Die Inflation von 5% ist durchaus realistisch, weil die Geldmenge so stark und so schnell anstieg, deshalb muss die eine positive Wirkung auf Inflation zeigen. Die offizielle Statistik gibt an, dass die Inflation in letzten 4 Jahren nicht 4% in den USA stieg, obwohl die Rohlöl Preis sich mehr als verdoppelt haben.

    Die Ehrlichkeit kann man von Amis nicht erwarten, es liegt in der Tradtion der Amerikaner zu lügen und die Leute über den Tisch zu ziehen. Die US-Kultur kennt keine Ehrlichkeit oder Disziplin, was sie kennen, sind Goldrauch, Gewalt. Die UBS wollte zweite Goldman Sache sein, wo steht sie heute, weil die Manager die US-Mentalität nicht kennen, somit wurden sie richtig über den Tisch gezogen, dies kostet der UBS Mrd.

    • Bitta sagt:

      und seit wann ist der Preisanstieg linear zur Inflation? Der kann auch durch andere Details begründet werden.

      • Michael Schwarz sagt:

        @Bitta:

        Die Entwicklung des Preisanstiegs ist zwar nicht exakt linear zur Inflationsentwicklung, bzw. Rauschen. Aber grossen und ganzen korreliert sich die Beiden.

        • Maria sagt:

          Seit Ende 2009 steigen in den USA die Lebensmittelpreise, die Preise fuer Elektrizitaet und seit 2011 auch die Wasserpreise kontinuierlich 5-10% pro Jahr. Weil ausserdem auch viele Leute ihre Haeuser verlieren, steigen auch die Mieten je nach Stadt ~10% pro Jahr. Bei Krankenpassenbeitraegen ist es etwa dasselbe. Das Problem ist, dass „Inflation“ in den USA hauptsaechlich die Preise auf dem Haeusermarkt misst. Da diese immer noch nicht steigen, ist die Inflationsrate kuenstlich tief. Was die USA hat ist Inflation bei den Preisen und Deflation bei den Loehnen.

          • Michael Schwarz sagt:

            @Maria:

            Das ist das Zeigen der falschen Geldpolitik der Fed, bzw. Verlust des Kaufkraftes. Das wird die Verschuldung in den USA weiter steigen lassen. Dies wird der Grundlage sein für die nächste Krise, die das gasamte Finanzsystem in die Wacken bringen wird. Für nächste Krise gibt es keine Rettung, weder für den US-Staaten noch Federal Debts.

            Die Theorie der Monetaristen ist gescheitet, aber der Glauben ist als die Wahrheit. Die Ökonomen sind kein Wissenschaftler, sie sind Prister des ökonomischen Glaubenstheorie und Repräsentant und Verkäufer des Buchverlages.

          • Linus Huber sagt:

            @ Maria

            Häuser Preise sind nicht Teil des Konsumenten-Preis-Index (cpi).

  • Mikki sagt:

    Anfällig für „Manipulationen“ ist der Warenkorb des Konsumentenpreisindex (und dessen Gewichtung). Da wird bei Produktersersetzungen allzu oft tiefere Qualität hineingenommen, bzw. bei Verschiebungen von Konsumpräferenzen (z.B. Smartphones, Tablets) oft viel zu spät adjustiert. Zudem werden gewisse Werte (bewusst?) nicht erfasst (z.B. Häuserpreise in den USA – es wird auf Mietpreise abgestellt).

    • Linus Huber sagt:

      Hi Mikki

      Ja, das ist reine Willkür und sehr ätzend, was sich diese Statisten erlauben.

  • W.Hürlimann sagt:

    Das Beispiel der Arbeitslosenstatistik, ob richtig oder weniger richtig sei dahingestellt, zeigt deutlich wie wir uns an Zahlen klammern, die grossen Einlfuss auf die Psyche haben. Entgegen jeder Vernunft, stagniert in den USA seit 2008 die Arbeitslosenquote bei ~8.8 %. Wir wissen, dass es sehr viel mehr sind, weil viele nach einer gewissen Zeit aus der Statistik fallen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Statistiken ohne Verfälschung, einfach aufgrund der isolierten Betrachtung und der Enthaltung von anderen Daten ein Wirtschaftsbild suggerieren, das so in der Realität nicht stattfindet. Die Schichten der Gesellschaft, die davon betroffen sind, bekommen diese Auswirkungen am Leib zu spüren, jedoch fehlt ihnen ein Sprachrohr. Die Medien übernehmen zunehmend die Funktione einer reinen Berichterstattung auf Boulevardniveau. Die Zeiten um Watergate scheinen vorbei zu sein, ging es dort noch darum den Wahrheitsgehalt von Behörden, Konzernen und Regierung zu prüfen und diese in die Pflicht zu nehmen. Davon hat man sich gründlich verabschiedet. Ein Grund mag die schwindende Leserzahl durch die Substitution elektronischer Medien sein, wahrscheinlicher ist die Abhängigkeit von nationaler Wirtschaft & Subventionen. Ich vermisse die kritische Beäugung von Zahlen im allgemeinen und die aus meiner Sicht fehlenden Verknüpfungen gegenteiliger Nachrichtenmeldungen, die jeglicher Vernunft widersprechen. Ein Bsp. von gestern: Griechenland erfüllt einmal mehr die Sparanstrengungen nicht, Italien muss nach Aussagen Montis unter den Rettungschirm, das Urteil über die Ratifizierung des ESM in D ist noch aussstehend und jetzt kommts: Die griechischen Bürger bringen ihr Geld zurück auf die griechischen Banken, weil das Vertrauen wieder gefunden wurde! Also lieber Tagi eine Meinung bilden ist die Sache des Lesers, die Aufgabe der Zeitung ist es den Rechsstaat zu bewahren. Ich schlage vor, dass sie eine neue Sparte mit dem Titel „Vernetzt nachgehackt“ schaffen und widersprüchlich Artikel in ihrem eigene Blatt analysieren. Sie finden jeden Tag einige unterschiedlich Berichte, die sich im Kern um das gleiche Thema kümmern, sich in der Schlussfolgerung diametral unterscheiden. Ich unterstelle ihne nicht die falsche Berichterstattung, ich behaupte dass sie als Autoren eines Berichtes genau das machen, was in den Statistiken vorkommt, es fehlen weiterreichende Daten. D.h. die Redaktionsleitung erkennt nicht, dass mehrer Journalisten an den gleichen Themen arbeiten und ein Bericht unfangreicher wird, aber auch substantieller. Falls sie einen Vorschlag wie diese Rubrik organisatorisch funtkioneren soll haben möchten, meine E-Mail Adresse haben sie, ich würde das kostenlos machen.

  • Die Arbeitslosenzahlen in den U.S.A. sind tatsächlich ein gutes Beispiel um zu zeigen, wie mit man mit den „richtigen“ Annahmen und Definitionen die Statistiken so manipuliert, dass sie die eigenen Aussagen bestätigen.
    Zunächst die U3 Arbeitslosenratel: Das ist die offizielle Arbeitslosenrate nach ILO und beinhaltet Menschen ohne Arbeitsstelle, welche in den letzten 4 Wochen aktive nach Arbeit suchten.
    Dann die U6 Arbeitslosenrate: Das ist U3 + Menschen, die aufgrund der schlechten ökonomischen Verhältnisse entmutigt sind und aufgehört haben nach Arbeit zu suchen + Teilzeitarbeiter, welche gerne Vollzeit arbeiten würden, aber dies aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage nicht können.
    Das U3 berechnet und kommuniziert wird, ist erst seit der Clinton Administration so, vorher wurde eine alte Methode verwendet (U6), welche Shadowstats beibehalten hat.
    Bei dem Wechsel fielen ca. 5 Mio Arbeitslose aus der Statistik. Kleiner Trick – grosse Wirkung.
    Das BLS hat aber noch andere Tricks auf Lager, wie z.B. das BDA (birth-death adjustment). Dies ist eine opaque Zahl mit der die neu gegründeten Firmen geschätzt werden sollen. Die Zahl ist eine auf Annahmen beruhende Schätzung, keine Messung der Realität. Details dazu gibt es hier: http://seekingalpha.com/article/117296-true-unemployment-rate-is-not-reflected-in-government-numbers.
    Statistik ist ein wertvolles Werkzeug, wenn man es richtig verwendet. Es ist leider aber auch betrugsanfällig, wenn Kreise die Statistik führen, welche nicht an wissenschaftlichen Erkenntnissen interessiert sind, sondern daran, ihre Macht auszubauen.
    Statistiken werden wohl überall gefälscht (oder geschönt), in einigen Ländern weiss man es, in anderen vermutet man es.

    Kapitalismus ist offensichtlich ein derart schwaches sozi-ökonomisches Modell, dass er für nicht mal funktioniert, wenn a) die Kreditschleusen vollständig offen sind; b) die Zahlen zu seinen Gunsten vollständig gefälscht sind, c) er sich die Gesetze auf den Leib schreiben kann und d) er die vollständige Kontrolle über die Gesellschaft innehat (unter Ausschaltung der Demokratie).

    Nun wundert es einem aufgrund welcher Daten man heute schliesst, dass der Kapitalismus erfolgreicher war als der „Sozialismus“ – offensichtlich aufgrund von gefälschten Daten, einer Geldschwemme und von etlichen PR Lügen.

    • Marcel Senn sagt:

      @ Unsere Arbeitslosenzahl entspricht ja auch nicht der ILO (U3 entsprechend), die wäre in der CH bis zu 1.6 % höher, Statistik sei dank, hat das SECO jetzt rausgefunden, dass sie endlich die 2010 Volkszählungszahlen nehmen können, die auf einer Beschäftigtenzahl von 4.32 Millionen ausgeht und nicht mehr von der 2000 Volkszählung mit 3.95 Millionen somit ist es nach alter Rechnungsart 2.9% und nach neuer haben wir 2.7%. Nach ILO hatten wir 4.3% per Ende März, die Arbeitslosen nach ILO oder auch (U3) wird da 197000 Arbeitslose, wenn man das aufrechnet komme ich auf eine Beschäftigungszahl von 4.581 Mio, welche weit höher ist als die 2010 Volkszählungszahl, dann wiederum gibt das BFS an die Zahl der Erbwerbstätigen per Q1 sei 4.731 Mio, dann würde die ILO Quote auch wieder um 0.15% tiefer sein.

      Da kommt ja kein Mensch mehr draus, aber alle rechnen dann mit diesen verfälschten Zahlen….

      Das BfS hat immer aktuelle Zahlen, es kann doch nicht sein, dass das SECO 10 Jahre veraltete Zahlen als Grundlage nutzt, dann wird die Grundlage ruckartig verändert und was jetzt die alten weiterführen oder die Statistiken rückwirkend ändern…mich dünkt das alles ziemlich unprofessionell – und dann noch mit der SECO Statistik, warum nehmen wir nicht die ILO als Basis, dann würden wir wenigsten gleich viel schummeln wie die Amis – wir sind ja viel schlimmer, weisen tiefe Arbeitslosenzahlen aus – für was eigentlich ist das gut, ich seh absolut keinen Sinn auf unserem tiefen Level die Arbeitslosenzahlen zu schönen, das ist Selbstbetrug und initiiert mehr negative als positive Effekte

      • tommaso sagt:

        Das SECO publiziert die Arbeitslosenzahlen der gemeldeten Arbeitslosen. Das SECO behauptet auch gar nichts anderes. Die nicht gemeldeten Arbeitslosen sind darin nicht enthalten, weil sie – eben – nicht gemeldet sind. Dazu gibt es aber beispielsweise die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung SAKE, die aber nur quartalsweise erhoben wird. Dort werden die genannten 4,3% erreicht. Das ist aber alles öffentlich zugänglich und wird von niemandem versteckt. Auch die Ausgesteuerten werden jeden Monat vom SECO publiziert. Und auch hierzu gibt es etliche Studien, von Aeppli et al.
        Zu den Erwerbspersonen, aufgrund derer die Quoten berechnet werden. Früher wurden diese in den Volkszählungen erhoben, die bis 2000 Vollerhebungen waren. 2010 fand die erste Volkszählung nach Stichprobenmethode statt. Darum dauerte es so lange. In der SAKE sind zwar auch Erwerbspersonenzahlen enthalten, aber die Stichprobe ist zu klein, um sie auf Kantobe herunterzubrechen.

        • Marcel Senn sagt:

          @Tommaso; Ausgesteuerte Stellenlose oder auch stellensuchende Wiedereinsteiger ohne Recht auf Arbeitslosengeld sind von mir aus gesehen auch Arbeitslose – aber die verschwinden einfach – Ausgesteuerte gab es 3914 pro Monat im Schnitt im Jahre 2011, also fast 47000, ein Teil davon schraubt seine Ansprüche zurück und nimmt einen schlechtbezahlten Job an, sofern er einen solchen findet, andere verbraten ihr Restvermögen bis sie an das 4000 Fr. Fürsorgemax kommen. Es hat da doch noch eine grosse Grauzone – und ich finde die SECO Zahlen einfach zu schönfärberisch. Ich sehe die Problematik mit den nicht Arbeitslosengelder beziehenden Stellensuchenden, die ja im Juni rund 51569 höher lag (Zwischenverdienst, Beschäftigungsprogramm, Militär etc.) als die gemeldeten 114868.

          Und mit den neuerlichen Aenderungen, resp. den Kürzungen der Bezugsdauer, Studenten Wartefrist etc. verschärft sich diese Problematik. Ich finde die SAKE Zahl einiges realistischer, aber kommuniziert in den Medien wird die SECO Zahl – und es regen sich dann auch immer viele Leute fürchterlich auf bei der Publikation – nicht zu Unrecht.

          • tommaso sagt:

            Grundsätzlich bin ich völlig einverstanden. Mich nervt auch, dass das SECO die Arbeitslosen- und nicht die Stellensuchendenzahlen in den Vordergrund stellt. Was ich sagen will: das SECO verschleiert nicht, dass es nicht alle Erwerbslosen erfasst, sondern nur die registrierten, nur wird das in den Medien nicht so kommuniziert. Aber die nicht gemeldeten sind schwieriger zu erheben, weil es viele darunter hat, die nicht auf einem RAV registriert sind, weil sie nicht bezugsberechtigt sind oder weil sie nicht wollen. Aber wie man in der SAKE sieht, sind es nicht -zigmal mehr, sondern schätzungsweise etwa doppelt so viele wie offiziell ausgewiesen.

    • Stephan sagt:

      Gut gesprochen, gut recherchiert und mit der richtigen Schlussfolgerung: der Kapitalismus kommt an seine Grenzen. Diese sind erreicht, wenn Opfer dieses Systems (Ausgesteuerte, Arme, Arbeitslose…) sich zusammenfinden, um gemeinsam eine Änderung zu bewirken. Die Profiteure des Systems (die Reichen, Mächtigen) werden dies zu verhindern suchen, weshalb es über kurz oder lang zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen wird. Es wundert mich sowieso, wie ruhig es allgemein ist, offensichtlich funktioniert die Formel Brot und Spiele für das Volk nach wie vor. Spannende Zeiten.

    • Neuer Bewerber um den Preis des Besten Satzes der jemals in einem Kommentar zu lesen war:

      „Kapitalismus ist offensichtlich ein derart schwaches sozi-ökonomisches Modell, dass er für nicht mal funktioniert, wenn a) die Kreditschleusen vollständig offen sind; b) die Zahlen zu seinen Gunsten vollständig gefälscht sind, c) er sich die Gesetze auf den Leib schreiben kann und d) er die vollständige Kontrolle über die Gesellschaft innehat (unter Ausschaltung der Demokratie).“

      Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, was wohl der Grund ist, weshalb keine der Jünger der Kirche des Freien Marktes auf die 4 Punkte eingehen.

      • Linus Huber sagt:

        1. Freier Markt und Kapitalismus sind nicht gleich zu stellen – bitte.
        2. Woher nehmen Sie die Idee, dass wir in einem System des Freien Marktes leben?

        • Anh Toan sagt:

          @Linus Huber: Sie outen sich mit diesem Kommentar als Jünger freier Märkte: Sie behaupten auf den Philippinen zu leben. Da sollten Sie doch Erfahrung damit haben, auf Schwarzmärkten von Kartellen ausgebeutet zu werden? Ohne Rechtsschutz einem Lieferanten ausgeliefert zu sein, der minderwertige Ware liefert wie mit der Injektionsspritze mit Wasser aufgewertete Shrimps, gefälschte Importsprituosen auch im Supermarktregal, kaum ein Produkt zu kaufen, dass nicht irgendwo abgekupfert wurde, ausgebeutete Landflüchtlinge die 19 Stunden knechten und fünf Stungden auf dem Boden schlafen? Ich denke, Sie sehen in einem freien Markt etwas Gutes, weil Sie ziemlich wenig sehen.

          • Linus Huber sagt:

            Ich habe lediglich die Aussage in seiner Kernaussage hinterfragt. Also muesen Sie deswegen nicht persönlich werden.

            Ich denke, dass wir immer weniger Freien Markt haben, sondern dass Zentralbanken und Regierungen langsam den eigentliche Markt darstellen. Wir sind ueberreguliert und die Wirtschaft ist uebermanipuliert, sodass wir immer mehr einer Planwirtschaft gleichen. Es handelt sich hier nicht um die Idee des uneingeschraenkten und total Freien Marktes sondern um das Mass der Regulierungen und Manipulationen. Diese Regulierungen produzieren ja genau das Übel, dass man sich unter Einhaltung dieser Regeln alles straffrei erlauben kann.

            Was reden Sie von Rechtsschutz in den Philippinen. Das hat ja gar nichts damit zu tun. Aber grundsätzlich lebe ich hier bedeutend freier als in der Schweiz und wenigstens ist, im Gegensatz zu der Schweiz, Korruption noch erschwinglich, wobei ich natürlich niemandem seinen Lebensentwurf auch nur im geringsten kritisieren will. Schlussendlich hat alles Vor- und Nachteile, womit jeder selber wissen muss, was ihm besser passt. Ich denke ich habe einiges mehr gesehen als Sie in Ihrem Leben aus dem Grunde, dass ich Sie noch verhaeltnismaessig jung schätze und aufgrund der Tatsache, dass ich über 30 Jahre in verschiedenen Ländern ausserhalb der Schweiz lebte.

            Na ja, man muss eben einen Lieferanten mit gutem Ruf finden. Ist etwa das gleiche, wie wenn Banken sicherstellen, dass ein Kreditnehmer auch wirklich fähig sein wird, die Schulden später zurück zu zahlen.

      • Anh Toan sagt:

        Ich sehe mich keineswegs als Jünger eines freien Marktes, wenn schon als Jünger eines staatlich eingegrenzten Marktes (Konsumentenschutz, Arbeitnehmerschutz). Der zitierte Satz tönt echt gut, ich kann eine Entgegnung in drei Worten liefern:

        Alles ist relativ.

        Damit mir diese Antort nicht als Trivialität ausgelegt wird, begründe ich:

        – Die Kreditschleusen sind offen, sind sie komplett offen? Können wir massive Negativzinsen haben?
        – Die Zahlen sind nicht gefälscht, sondern so kalkuliert, den Hersteller dieser Zahlen in einem guten Licht dastehen zu lassen, wer etwas anderes erwartet, ist naiv.
        – Der Kapitalismus hat sich kaum Betriebsräte, getrennte Damen und Herrenklos oder Zölle auf den Leib schreiben lassen
        – Der Kapitalismus kann nicht die vollständige Kontrolle über die Menschen haben, das konnte auch der Imperialismus oder der Katholizismus oder der Apfelmus nicht, das können allenfalls Menschen, es ist aber noch keinem gelungen.

        Ich bin jederzeit bereit Alternativen zu prüfen, nichts ist perfekt, Soziallismus im Sinne von Sammlung der Verfügungsmacht über das gesamte Eigentum in den Händen eines, meist von einer einzigen Person dominierten, Rates, (Politbüro) ist keine Alternative für mich, Kapitalismus ist Privateigentum, Privateigentum ist Kapitalismus, da stimmt mir auch Frau Fehradi zu. Wer soll vergemeinschaftetes Eigentum wie verwalten? Geben mir die Sozialisten darauf eine Antwort, überdenke ich die Sache ganz bestimmt, selber kann ich keine finden.

        • Ueli der Knecht sagt:

          @Anh Toan
          Alternativen zum bestehenden System („Anarchie der Warenproduktion“) sind nicht als Patentrezepte lieferbar, sondern müssen auf allen denkbaren Ebenen entwickelt / gelebt werden.
          Unter aller Kritik – und das heisst: Selbst wenn es keine Perspektiven der Veränderung gäbe, selbst dann könnte es nur um die Denunziation der Gegenwart gehen, könnte es nur darum zu tun sein, diese Gegenwart, „unmöglich zu machen“, weil sie an sich schon „unmöglich“ ist: nämlich lächerlich, irrational, kläglich und epimetheisch.
          Angesichts der objektiven Voraussetzungen, die die Geschichte sich hat angelegen sein lassen zu schaffen, angesichts all der technologischen Kapazitäten, ist ein Festhalten am status quo in der Tat nur noch peinlich:
          Hier blinder Konsum und dort absolute Misere, das Beherrschtsein durch sachliche Mächte (die „Märkte“), das das Gerede von „Freiheit“ zum Hohn werden lässt, das Wachstumsdiktat, das dazu führt, dass man Raubbau an den globalen Ressourcen betreibt, Herstellung von Schnickschnack, geplante Obsoleszenz, Produktion von Biosprit während eine Milliarde Menschen an Hunger verrecken, globale Produktion, wo doch die Waren auch dort, wo man sie im Endeffekt braucht – und nicht nur in Malaysia oder China – , fabriziert werden könnten, sinnlose Tätigkeiten von der Börse bis hin zur Reklame, absolut degradierende Freizeitvergnügen (vom Fernsehen mit seinen Reality-Shows über Computerspiele bis hin zum Massentourismus), die geistige Verkommenheit (und nicht nur im „Prekariat“), political correctness und andere Kindereien, Schönheits- und Jugendwahn, Überlegenheitsdünkel, Opferhysterie, Esoterik, kurz: die gesamte Produktions- und Konsumtionsweise des Kapitalsystems ist es wert, wegen Verblödung, die schier an Fahrlässigkeit grenzt, über den Haufen geworfen zu werden.

          • Anh Toan sagt:

            @Ueli der Knecht:

            Ich finde die gesunkene Kindersterblichkeit und Lebensarbeitszeit, der/die/das steigende Lebenserwartung, Fleischkonsum, Neuwagenzulassungen, Organtransplantationen usw. nicht „lächerlich, irrational, kläglich und epimetheisch.“

          • Ueli der Knecht sagt:

            @anh Toan
            Glauben Sie etwa, dass medizinischer Fortschritt, Alphabetisierung breiter Bevölkerungsschichten, Mechanisierung der Landwirtschaft und allgemein „Kultur“ nur in einem kapitalistischen Rahmen möglich ist? Es ist ja gerade die jetzige Irrationalität der „ökonomischen Rationalität“, dass die Produktivkräfte von den Produktionverhältnissen gefesselt sind und angesichts des jetzigen technologischen Potentials objektiv kein Mangel mehr herrschen müsste.

  • Roman Maerski sagt:

    was ist daran neu, auf Zerohedge wird das täglich diskutiert. Natürlich sind die Daten gefälscht. Die wohl austarierten Gleichgewichtsmodelle der Volkswirtschafter sind dann das Papier nicht wert auf dem sie drauf stehen, Leider haben wir eine sehr Zahlen- und Formelgläubige Gesellschaft und Wirtschaft. Wir rechnen Daten hinter die dritte Stelle hinter dem Komma (zb JOLTS), und ignorieren dabei mit Gewalt, dass sich Mess-Fehler, nicht anders als in der Physik, potenzieren. Was herauskommt ist ein Witz. Dannn noch die Daten in China; Stichwort bridges to nowhere; immerhin vor noch nicht allzu langer Zeit galten dei chines. Wirtschaftsführer und Doktrin sogar bei uns als Nachahmenswert.. Dabei machen sie die gleichen Fehler wie alle Menschen; sie wollen gut dastehen, ihr Gesicht wahren; das erste was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Wahrheit der sog. Makro-Daten. Jeder Bürger soll sich selbst ein Bild machen. Mein Ratschlag ist: Gold kaufen und es vergraben, dazu noch einen Notvorrat an Lebensmitteln und Munition für den kommenden Bürgerkrieg.

    • ast sagt:

      Nun will die italienische Statistikbehörde streiken und nächstes Jahr nichts publizieren. Der Grund ist, man habe nun unter Monti unter hohen Kürzungen zu leiden und könne keine zuverlässigen Daten mehr anbieten.

      • Linus Huber sagt:

        Vielleicht ist es langsam besser, wenn wir gar keine Statistiken mehr führen, da sie höchst wahrscheinlich Grund zu zusätzlicher depressiver Stimmung sein dürften. (a joke is allowed, I hope)

  • Baer sagt:

    Das ist eine gute Gelegenheit, genauer über Theorie nachzudenken. Beispiel Einkommenstheorie: Gemäss neoklassischer Theorie wird Einkommen sowohl bei Lohnzahlung wie auch Konsumzahlung bloss transferiert, von A nach B und von B nach A. Wann aber wird neues Einkommen geschaffen, wann wird altes zerstört?

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