Risikofaktor Bank

Banken sind wichtig für die Volkswirtschaft. Sie bezahlen viel Steuern und beschäftigen viele Leute, die sie auch noch gut bezahlen. Wieso also das Huhn prügeln, das die goldenen Eier legt? Um gleich bei den schrägen Vergleichen zu bleiben: Schiessen wir uns nicht selber ins Knie, wenn wir von den Finanzinstituten mehr Eigenkapital und Liquiditätspolster fordern?

Die SNB-Ökonomen Terhi Jokipii und Pierre Monnin.

Sollten wir die Warnrufe der Banken nicht ernst nehmen, die uns sagen, dass sie nur noch weniger Kredite geben können, wenn wir die neuen Regulierungen tatsächlich durchsetzen, und dass dann die ganze Volkswirtschaft leidet?

Nein.

Wenn wir Massnahmen ergreifen, die die Banken stabiler machen – auch wenn sie dann weniger Gewinne schreiben – dann nützt das uns weit mehr:

Wir stellen fest, dass ein stabiler Bankensektor für das zukünftige BIP-Wachstum von grosser Bedeutung ist: Auf Phasen von Instabilität folgt normalerweise eine Abnahme des realen Wirtschaftswachstums und umgekehrt. Zudem konnten wir zeigen, dass Phasen von Bankensektorinstabilität einen grösseren Einfluss auf das Wirtschaftswachstum haben als Phasen von grosser Stabilität. Dies lässt darauf schliessen, dass der Zusammenhang zwischen der Stabilität des Bankensektors und der Realwirtschaft nicht gleichmässig und stetig, sondern vielmehr nichtlinear ist. Ausserdem deuten unsere Resultate darauf hin, dass einer Instabilität des Bankensektors meist eine erhöhte Unsicherheit hinsichtlich des Wirtschaftswachstums folgt.

Was die Ökonomen der Schweizerischen Nationalbank Terhi Jokipii und Pierre Monnin hier schreiben (hier die vollständige Studie), bedeutet im Klartext: Stabile Banken nützen uns wirtschaftlich weniger, als sie uns schaden, wenn sie zu hohe Risiken eingehen. Und Banken waren in den letzten Jahren ziemlich oft instabil, wie folgende Grafik der beiden Ökonomen zeigt:

Auf der waagrechten Achse sind die Jahre seit 1980 aufgeführt. Die blauen Balken zeigen an, in vielen Ländern (senkrechte Achse) im entsprechenden Jahr Banken instabil waren. Die Grafik macht allerdings keine Angaben über Finanzkrisen. Die Ökonomen haben sich bewusst auf ein Mass für die Stabilität der Banken und nicht auf deren Krisen konzentriert. Denn sonst ist nicht klar, ob zuerst das Huhn da war oder das Ei: Ob die Bankenkrisen jeweils die Folge oder die Ursache einer abstürzenden Wirtschaft waren.

Dass eine schärfere Bankenregulierung letztlich der Gesamtwirtschaft mehr nützt, als schadet, zeigen auch zwei neue Studien der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ):

The benefits of higher capital and liquidity requirements accrue from reducing the probability of financial crisis and the output losses associated with such crises. The benefits substantially exceed the potential output costs for a range of higher capital and liquidity requirements.

Also, es geht uns besser, nicht schlechter, wenn wir die Banker einschränken. Und was ist mit deren verminderter Kreditvergabemöglichkeit? Das Argument ist nicht ganz falsch, hat aber erstens nur eine vorübergehende und zweitens nur eine sehr kleine volkswirtschaftliche Wirkung: Jede Erhöhung der risikogewichteten Eigenkapitalquote um 1 Prozent vermindert das Wachstum laut den BIZ-Ökonomen um lediglich 0,04 Prozent, wenn die Banken die Kapitalregeln innert vier Jahren einführen müssen. Und nochmals, langfristig nimmt das Wachstum durch die Einschränkungen der Banker sogar zu.

Und selbst wenn deren Gewinne dadurch schrumpfen, ist das ganz ok. Denn wenn die Banken die eingegangenen Risken auf die Allgemeinheit abwälzen können, ist es nur logisch, dass sie dadurch profitabler sind. Ein Unternehmen, das seine Abfälle im nächsten Fluss entsorgen kann, produziert auch billiger und damit profitabler. Beide werden von der Allgemeinheit subventioniert. Die Allgemeinheit profitiert deshalb davon, wenn das unterbunden wird.

Andere Ansichten?

21 Kommentare zu «Risikofaktor Bank»

  • Andreas sagt:

    Kennt hier jemand das Schweizerische Spielbankengesetz? http://www.admin.ch/ch/d/sr/9/935.52.de.pdf Hier ist es nachzulesen. Es wurde erlassen mit dem Hintergedanken dass Casinos nur dann wirtschaftlich sinnvoll sind, wenn sie streng reguliert und hoch besteuert sind. Die Lektüre des Gesetzes ist mit dem Gedanken an Finanzmarktregulierung ebenso erhellend wie amüsant.

  • Patrick Ryf sagt:

    @ Stefan Haller Solange die systemrelevanten Grossbanken die Politiker damit erpressen können, dass wenn sie nicht machen was man ihnen sagt, das ganze Finanz-Sytem kollabiert und das ganze Land ins Chaos stürzt, werden sie so weiter machen können. Sie sind Finanz-Talibans, die quasi mit einem Srengstoffgürtel vor den Politikern stehen und sagen, gebt uns was wir wollen oder wir sprengen Alles in die Luft. Das man kleine Banken untergehen lässt, macht ihnen keine Angst, weil solange sie die To big to Fail Erpressungs-Masche aufrecht erhalten können, ihnen dieses Schicksal erspart bleibt. Im Gegenteil profitiren sie sogar davon, dass man ihnen diese kleinen Banken zum Frass vorwirft. Solange sich die Politiker damit erpressen lassen und den Gross-Banken diesen Sonderschutz gewähren, sind sie total in der Hand der Hochfinanz und diese wird ihre Macht immer mehr ausweiten. In diesem Sinne, liegt es wirklich in der Hand der Politiker, mit geeigneten Massnahmen uns Alle aus dieser Geiselhaft zu befreien.

  • Ladislav Jirucha sagt:

    Die Bankmitarbeiter haben genau dieselben Interessen, wie bei anderen Firmen, nämlich die Resultate der eigenen Firma zu verbessern. Dies geht allerdings nur zu Lasten von Lieferanten, bzw. Abnehmern. Die dritte Möglichkeit, eigene Personalkosten zu senken, wäre Schuss ins eigene Knie.
    Also es werden den „Kundenberatern“ Produkte zur Verfügung gestellt, welche profitable für die Bank sind, allerdings muss der Kunde wissen, dass er dabei einen grossen Teil, wenn den ganzen, abschreiben muss. Die Bank hat aber Freude und falls was schief geht, der Steuerzahler steht ja gerade. Hauptsache der Champagner fliesst und neulich wieder Original Kaviar zur Verfügung steht.

  • lucienne rosset sagt:

    m.E. wären Banken langfristig konkurrenzfähiger, wenn sie mit hohem Eigenkapital, also Sicherheit und Stabilität, werben! Dadurch würde wieder vermehrt Kapital in die Schweiz fliessen.

  • fritz mauti sagt:

    Banken sind wichtig für die Volkswirtschaft, wenn sie; steuern zahlen wie die andern, nicht spekulieren, nicht ausbeuten und nicht einfluss (manipulieren) auf auslaendische regierungen praktizieren. das weltwirtschafts-system ist ANTISOZIAL, ANTIDEMOKRATISCH oder besser gesagt UNMENSCHLICH (teuflisch). die banken und ihre besitzer (faule und herzlose kapitalisten)zerstoehren unseren planeten und zusammen mit ihm, die menschheit!!! das traurige aber ist, dass die religionen diesem absurden, vulgeren getue mit gekreutzten armen zu sehen und ihren nutzen daraus ziehen. die menschheit und unsere kleine welt wird friedlicher werden, wenn die regierungen ihre hauptaufmerksamkeit wieder in die erziehung und das wohlbefinden der voelker richten. der SOZIALISMUS ist der richtige weg!! aber jedereizeler weltbuerger muss sich bewusst sein, dass niemand wichtiger ist als der naechste und oder die andern. das wohlbefinden der gemeinschaft ist erstrangig,OK?? ich wohne nun auch schon ueber 20 jahre in brasilien und muss am eigenen leibe erfahren, wie herzlos die kapitalisten ihr UNWESEN treiben.multikonzerne (auch schweizerische) erziehlen milliarden gewinne jahr fuer jahr. die bankzinse sind die hoechsten der welt, somit locken die brasilianer die kapitalistischen spekulanten, welche wiederum das brasilianische volk mit uebersetzten preisen ausbeuten. es ist mir bewusst, dass ihre zeitung solche komentare nicht veroeffentlichen wird, weil auch die zeitungen, radios und die tvs im besitz diesen unmenschlichen geschoepfe sind. zum schluss moechte ich alle sozialistis lebenden menschen zum NACHDENKEN auffordern!!!! wie koennte unsere welt sein ohne EGOISTEN, ohne STOLZE, ohne ANHAFTIGKEIT, ohne VERGELTUNG??? die menschheit erzogen fuer den FRIEDEN!!! in verbundenheit, fritz mauti.

  • beat buerki sagt:

    wichtig ist nochmal rauszustreichen, die banken bezahlen direkt und indirekt sehr viele steuern und sind wichtig, vorallem für die schweiz.

    regulieren, klar, nach so einer krise ist das sinnvoll. aber man sollte aufpassen, dass man die banken gegenüber der konkurrenz aus dem ausland nicht benachteiligt, sonst schiessen wir uns wirklich ins eigene knie. wer ist schon so blöd und schwächt einen seiner besten steuerzahler bewusst und über gebühr? die maschinenindustrie zum beispiel, subventionieren wir auch seit jahren über die snb die den chf zu schwächen versucht, das findet man aber gemeinhin als völlig ok. obwohl man da auch weiss, dass es ihnen langfristig bekommt, wenn sie effizienter werden müssen, weil der franken stark ist.

    also, regulieren, klar, aber immer so, dass genug luft für entwicklung und gute geschäfte besteht. das kommt uns allen zu gute, denn ansonsten bezahlen wir nur noch mehr steuern.

  • Stefan Haller sagt:

    @Ryf. Wenn sie glauben, dass die vielen Banken Pleiten der letzten Jahre wirklich eine Signalwirkung hatten, warum haben dann weder UBS noch CS etwas daraus gemacht?
    Gewisse Funktionäre in dem so heiligen Sektor kassieren derart hohe „Gagen“, dass Ihnen jedes Mittel recht ist diese auch zu halten. Das Wohl des einzelnen Mitarbeiters spielt da keine Rolle mehr. Ebensowenig fürchten die sich vor Konsequenzen, da sie ja keine Ahnung haben was in ihren Reihen vor sich ging…

    Nein – Zufferey sagt das ganz richtig. Es muss etwas getan werden, auch wenn es hart ist. Aber es entfaltet sich nur dann richtig, wenn man es in allen Finanz Hochburgen angeht.

    Einschub:
    —-
    Auf der anderen Seite wäre die komplette Abschaffung von Geld vielleicht wirklich das einzige wahre und heilsame für diesen Planeten. Wenn alle die gleichen Möglichkeiten haben, Bildung zu erlangen und sich gegenseitig zu ergänzen.
    —-

    Die Banken sind im heutigen Status Quo wichtig in mehrfacher Sicht. Das heisst aber nicht, dass man Ihnen jedes Recht eingestehen soll, ohneeinen Zaun zu ziehen um die Grenze des Guten zu markieren. Einige Bannken jammern ab dem Wunsch die EK Quote zu erhöhen. Fakt ist: Würden nicht so einige Top Leute derart viel Geld abkassieren, wäre es eine Kleinigkeit diese zu erfüllen und damit auch in Krisenzeiten nicht sofort 100e oder 1000e MA’s zu entlassen. Während das Kader nach wie Vor seine Sptzenlöhne bekommt ud Bonus kassiert. aber ebe…

    • Patrick Ryf sagt:

      @Stafan Haller Die Pleite von schon über Hundert Banken Pleiten in den USA, hat die Raub-Tier-Banken, die angeblich to-Big to-to-Fail sind, noch Grösser und Mächtiger gemacht. Die Signalwirkung ist da, es hat sich gelohnt, keiner wurde zur Rechenschaft gezogen, also werden Die jetzt noch mal so richtig zulangen. Hände hoch, gebt uns einen nächsten Bailout-Bonus oder das ganze System kollabiert. Dass diese Typen immer noch frei rumlaufen zeigt, wie degeneriert das System schon ist. Sie werden erst aufhören, wenn nicht mehr zu holen ist. Dieses Finanz- und Geld-System, hat den Punkt of no Return erreicht und ist auch nicht mehr zu retten. Wir als Arbeitsteilige Gesellschaft brauchen Geld, um effizient kooperieren zu können. Wir sollten darüber diskutieren, welches Geld-System den Menschen zum Vorteil gereicht. Ein grosser Leverage entsteht durch die fraktionale Geldschöpfung der Banken und diversen Derivaten. Dies kommt meiner Meinug nach einer Lizenz zum Falschgeld drucken gleich, deshalb bin ich für einen 100% Geld-Standard.

  • Andreas Dombek sagt:

    Das Beispiel von Hr. Meier mit den in den Fluss geschütteten, dadurch „kostengünstig entsorgten“ Abfällen ist in ersten Moment etwas hinkend scheinend, aber ein tolles und zugleich sinninhaltlich erschreckend richtiges Beispiel. Der Normalbürger und Normalsteuerzahlen muss zunächst die aufgetürmte Selbstüberhöhung der Banken überwinden und diesen unnötig angehäuften Schutt den Banken von diesen selbst schmerzfrei und kostenneutral beseitigen lassen. Wenn man in der realen Wirklichkeit historisch zurückgeht, wird man die wahren Entstehungsorte dieser Institution finden: Auf den jeweiligen Märkten als Wechsel, Umrechner, Leiher, Kreditgeber, Fern- und Transferabwickler, Geld-Deponierer u.a.m. mit ihren Tischen und Bänken zwischen den Ständen für Korn, Brot, Gemüse, Fellen, Schlachtvieh und den Bedarfsgegenständen des täglichen Bedarfs. Also mittendrin im wirklichen Leben, neben den Marktleuten, Gauklern, Schaustellern und sonstigen fahrenden Volk.
    Heutzutage wird man den Verdacht nicht los, diese Berufsgruppe der Geldwechsel und Banker habe sich mit einigen anderen Berufsgruppen aus dem Marktbereich zusammengetan, da man heurig auf den Märkten keine Gaukler, Schausteller und fahrendes Volk mehr sieht. Etliche Opfer von solchen Geldkaufleuten meinen, diese Geldleute hätte sich mit solchen Schaumachern zusammengetan und hätten dann den überwachten Marktplatz verlassen. Dadurch konnten sie sich der dortigen ständischen und harten Marktaufsicht entziehen, bei welcher z. B. der Bäcker für zu kleine Brote an den Pranger kam oder auch mit seinen Ohren an die Tür der Backstube genagelt wurde.
    Der moderne Bürger hat über diese Bankenpolitik längst jegliche Überblick, geschweige Kontrolle verloren und kann auch kaum als Staatsbürger gegen seltsamste Aussagen und Entscheidungen der Banken reagieren. Die Banken machen oft selbstverantwortliche Spielregeln, denen sie sich unterwerfen und die sie auch noch selbsttätig durchführen sowie überprüfen möchten. Es ist schon seltsam: Als moderner Mensch spürt man den Wunsch in sich aufkeimen, mindestens für den Bankensektor, die altwürdige und oft wirkungsvolle alte ständische Ordnung zurückzuhaben.
    Die Banker wieder in das wirkliche und saftige Leben des realen Marktlebens zurückzustellen und sie dem realen Marktbetrieb dienen lasse! Der Banker sei der Diener der realen Marktwirtschaft und nicht der Taktgeber der produzierenden, erschaffenden, verteilenden, erwerbenden und verbrauchenden übrigen Markteilnehmer. Notfalls sollte der Banker bei seltsamen Vorgaben, bei Manipulationsverdacht, stiller Drohung wie in den Berichten oben oder gar erwiesener Trickserei an die lange Leine, wenn es nichts nützt sollte dann an die kurze Kette gebunden oder schlussendlich auch an den Prangen gestellt werden. Dazu braucht es Willen, Mut und Entscheidung, sonst entgleitet das Bankenwesen in die unendlichen Tiefen der Unkontrollierbarkeit. Die Banken sollten das Schmiermittel der Wirtschaft bleiben, dürfen aber kein Scheintreibstoff werden.

  • Patrick Ryf sagt:

    Die Banken-Industrie müsste man viel mehr den freien Markkräften überlassen, als sie noch mehr zu regulieren. Es ist die am meisten regulierteste Industrie überhaupt und man kann deutlich sehen, wohin das geführt hat. Das Grundübel fängt damit an, dass ein Zentralbanken-Monopol eine monetäre Planwirtschaft ist, den freien Markt fundamental verzerrt, und eine Fehl-Allocation der Resourcen verursacht. Eine Bank die im freien Markt agieren muss, wird wenn sie ihre Kunden betrügt oder über zu wenig Eigenkapital verfügt, dass Vertrauen ihrer Kunden verlieren und geht Bankrott, dass ist besser und heilsamer als 1000 Regeln von irgendwelchen Funktionären. Durch die staatlichen Regulierungen ist es den Banken möglich, ganz legal ungedecktes Falschgeld in Umlauf zu bringen, spekulative Wetten abzuschliessen und am Schluss die Verluste dem Steuerzahler aufzubürden. Das ganze hat eher etwas mit Geld-Monopolismus, Banken-Sozialismus und mafiösen Zwangsstrukturen, als mit einem freien Markt zu tun. Der freie Markt wäre eine heilsame Medizin für diese dank Regulierungen geschützte und mit Privilegien versehene Banker-Gilde.

    • Nadine Binsberger sagt:

      Einverstanden – aber nur, weil der „wirklich freie Markt“ ein sehr autodestruktiver Mechanismus ist und ein Ende der Banken durchaus im Sinne einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen wäre. Wenn man etwas zerstören will, dann sollte man es dem wirklich freien Markt aussetzen. Jeder Externe der kann, wird sich am erzwungenen Profit-Output eines Unternehmens oder einer Branche so lange beteiligen, bis das Unternehmen ausgelaugt ist und das Blutsauger-Kapital von den Unternehmens-Leichen lassen und zum nächsten Opfer weiterziehen muss.

    • Pascal Schneider sagt:

      Herr Ryf, bei allem Respekt, aber informieren Sie sich doch einmal über die Grundlagen des Marktversagens und studieren Sie die Kapitel Informationsassymetrien und Externe Effekte sehr genau. Überdenken Sie dann Ihre Aussage und schreiben Sie einen angebrachten Kommentar. Links sind wohl nicht erlaubt, aber im aktuellen DasMagazin finden Sie ebenfalls einen interessanten Artikel, der in etwa alle Ihre Argumente stichhaltig und nicht „Daumen-in-die-Luft-haltend“ widerlegt. Vielen Dank.

      • Patrick Ryf sagt:

        Herr Schneider, danke für den Tip mit dem Artikel im DasMagazin, es war sehr interessant. Eine der Hauptaufgaben des Staates ist es, Ihre Bürger durch Gesetze vor Betrug, Enteignung und Willkür anderer Bürger, Gruppen oder Behörden zu schützen. Wenn nun die Politik, wichtige Gesetze wie einen Glass-Steagall-Act, zum Schutze des Bürgers abschafft und einen Leverage von 1 zu 50, und jegliche Derivate zulässt, so dass der Bürger quasi zum Plündern frei gegeben wird, ist dies nicht ein Marktversagen, sondern ein Versagen der Politik. Ein freier Markt heisst nicht, dass es keine Regeln gibt und man mit krimineller Energie Andere erpressen und ausrauben kann. Das Primat der Politik muss dort ganz klare Grenzen setzen. Aber ich bin ganz klar gegen Regulierungen, die es den Banken ermöglichen, ein Ponzi-Spiel aufs nächste Ponzi-Spiel zu türmen um dieses dann mit einer Ponzi-Versicherung noch zu steigern, um die Menschen, wollen wir es doch Einmal ganz klar beim Namen nennen, zu betrügen.

  • Banki Moon sagt:

    „Stell dir vor, es gibt Geld – und keiner braucht es (mehr)!“ – Ein altes Sprichwort der Friedensbewergung der 80er Jahre adaptiert auf die heutige Zeit – das wäre das Horrorszenario für die Finanzökonomie – könnte eines Tages wahr werden, odr?

  • Martin Bürger sagt:

    ja wenn es so einfach wäre. Wer glaubt, die von Politiker regulierten Bereiche laufen besser mit weniger Risiko, der träumt. Klar muss man auf Krisen reagieren und die nötigen Massnahmen zur Verhinderung des selben Problems einleiten. Aber ob die Politiker wirklich im Interesse der Sache entscheiden oder eher ihrer persönlichen Interessen, scheint dahingestellt. Wir sind führend in der Welt, was Bankdienstleistungen betrifft, unser Standortvorteil zugunsten politischer Profilierungen zu opfern wäre auch schade. 11% der gesamten Wertschöpftung wird im Finanzsektor erzielt. Ich bitte nur, bei Regulierungen den Kopf einzuschalten und die Regulierungen mit dem Ausland abzustimmen, bevor das Ausland wieder über uns lacht, weil wir uns selber „in den Fuss schiessen“!

    • Leo Schale sagt:

      Seit wann ist die Schweiz führend? Etwa im Anwerben von Fluchtgeldern? Nein, sie redet sich andauernd führend. Allein asiatische Banken (u.a. Singapoore) sind diesbezüglich ein Thema.

    • Anton Keller sagt:

      Eine Schweizer Bank, die hauptsächlich die Wertschöpfung in Singapur erwirtschaftet und dies mit Beschätfigten, welche in Singapur steurn zahlen, ist für die Schweiz besonders unterstützungswürdig.

  • Aladin Sarkösy sagt:

    Banken verhalten sich wie Teppichhändler: Sie jammern den Preis hoch – damit sie zum Schluss dort abschliessen können wo sie es für richtig halten.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Was ich absolut geil finde an der Aufmachung dieses Blogs, ist die Reminiszenz an das legendäre Album der Sex Pistols „Never Mind the Bollocks“. Das sagt mehr als tausend Worte, bravo! Und ja natürlich muss man die Banken an die kurze Leine nehmen. Vor allem im Bereich des Futures-Handels, und dort vor allem im Rohstoffbereich. Aber den Staat, der so lange geschlafen- oder einfach weg geschaut hat, auch gleich. Und die Pensionskassen erst… es gibt viel zu tun, packen wir’s an! Wir, die Zivilgesellschaft, der Staat und der Markt werden’s zusammen schon richten, aber nur zusammen, nicht etwa einzeln und unkontrolliert. Sonst artet das am Schluss noch in einen Great Rock’n’Roll Swindle aus…

  • Patrick Tigri sagt:

    Banker sind höhere Wesen. Heilige. Götter. Die DARF man nicht einschränken. Das wäre Sünde. (

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