Die Schweiz, Dänemark und Wilhelm Tell

Die Verteidigung des Frankens nimmt heroische Züge an: Tell-Statue vor dem Lausanner Kantonsgericht. (Keystone)
Die Euro-Krise hinterlässt weiter Spuren. Gemäss neusten Meldungen sind die Guthaben der Schweizer Banken bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) weiter gestiegen. Vermutlich wird die Bilanz der SNB Ende Juni einen neuen Rekordstand erreichen.
Angesichts der Turbulenzen um die griechischen Wahlen und der hohen Risikoprämien der spanischen Anleihen ist diese Nachricht wenig überraschend. Die Euro-Krise hat wieder eine bedrohliche Intensität erreicht. Wie Markus Diem Meier überzeugend gezeigt hat, vermögen die griechischen Wahlergebnisse die Lage nur vorübergehend zu beruhigen.
Dass die Stärke des Frankens weniger mit der Schweiz als mit der Eurozone zu tun hat, zeigen die neusten Entwicklungen in Dänemark. Zur Verteidigung des festen Wechselkurses der dänischen Krone gegenüber dem Euro ist die Notenbank gezwungen, Milliarden von Euro zu kaufen. Wie der neuste Bericht zeigt, sind die Devisenreserven von Ende Mai 2011 bis Ende Mai 2012 von 418,7 auf 462,7 Milliarden Kronen angestiegen. Diese Zahl entspricht etwa 25 Prozent des dänischen Bruttoinlandprodukts (BIP) – und nicht 140 Prozent, wie ich fälschlicherweise zuerst geschrieben habe (Danke für den Hinweis!). Zum Vergleich: Die SNB hält Devisen im Wert von 237,6 Milliarden Franken, was deutlich weniger als 50 Prozent des BIP entspricht.
Die dänische Sonderlösung ist mittlerweile zwanzig Jahre alt. Das dänische Volk sprach sich am 2. Juni 1992 mit einer knappen Mehrheit von 50,7 Prozent der Stimmen gegen den Vertrag von Maastricht bzw. die Einführung des Euro aus. Im Mai 1993 kam es zu einer zweiten Abstimmung. Diesmal nahm die Mehrheit des dänischen Volks mit 56,7 Prozent der Stimmen den Vertrag von Maastricht an, aber nur weil die Dänen die Krone behalten durften. Schliesslich kam es im Jahr im September 2000 zu einer dritten Abstimmung. Nun sprachen sich 53,2 Prozent der Stimmen gegen die Einführung des Euro aus.
Die Dänen, obwohl seit 1973 Mitglied der EG/EU, sind also gegenüber dem Euro ähnlich kritisch eingestellt wie die Schweizerinnen und Schweizer. Manche behaupten, dass die Verwandtschaft zwischen Dänemark und der Schweiz sogar weiter zurückreiche. So behaupteten im 18. Jahrhundert zwei anonyme Schweizer Schriftsteller, die Geschichte von Wilhelm Tell sei eigentlich eine dänische Sage. Die Behauptung fand wenig Begeisterung, wie man sich leicht vorstellen kann. Vielleicht folgt nun bald die posthume Rehabilitierung der beiden. Denn die Verteidigung der dänischen Krone und des Schweizer Frankens nimmt zunehmend heroische Züge an.
56 Kommentare zu «Die Schweiz, Dänemark und Wilhelm Tell»
Die US-Ökonomen propagieren weiterhin ihre expansive Geldpolitik, deshalb wird die Staatsverschuldung in den USA weiter steigen. Die Sparpolitik der EU ist entscheidend für die Gesundung des Finanz- und Wirtschaftssystems, es ist zwar schmerzhaft, aber nur durch Sparen können EU-Länder wie Griechenland, Portugal, Italien und Spanien finanzielle Gesundheit wieder erlangen. Die US-Ökonomen haben in letzten 60 Jahren versucht die Defizit abzubauen und Überschuss zu produzieren, beinahe haben Sie bis Jahr 2000 fast geschafft die Defizite abzubauen.
Die Investition in den USA wird für die internationale Investoren immer weniger attraktiv, weil die Risiken zu hoch sind. Das amerikanische politische System ist äussert instabil, wenn die politische Führung ausgetauscht wird. Die Tatsache ist es, dass die US-Ökonomen den Interessen der US-Politiker vertreten. Die Strategie basiert auf Kurzfristigkeit, die zwar kurzfristigen Erfolg zeigt, aber mittel- und langfristig die wirtschaftliche Entwicklung mehr schadet, dies neigt zur Blasenbildung und Kredit Exzesse. Nach 4 Jahren haben wir den Punkt erreicht, dass ohne QE der Kapitalmarkt nicht mehr überlebensfähig ist, d.h. Ben Bernank sollte sich bewusst sein, dass er für die mittelfristige Konzequenz seiner QEs tragen muss, in diesem Punkt hat er anscheint die Konzequenz seiner aggresiven Geldpolitik nicht begriffen.
Die EU-Politiker unterschätzen die Bedrohung der EU-Schuldkrise. Dies kann zur Destabilisierung des gesamt globalen Bankensystem kommen, was zum Bankrun führen könnnte. Die Gefahr, die von der EU-Schuldkrise ausgeht, ist gegenwärtig. Es wird keine verschont, weder die EU-Staaten, die noch finanziell gesund sind, noch die USA, Schwellenländer und Schweiz. Es könnte zu globalem Systemzusammenbruch führen, wie in 2007/2008.
Wenn die Fed mit seinem QE aufhört, dann wird das Kapitalmarkt kollabieren, dieses Mal gibt es keine Möglichkeit den Zins weiter zu senken; es wäre aus für alle Banken.
„Each person is free to lend up to 100% of his money if he wishes, though most people would not do that in most circumstances.“
Zumindest dies ist falsch: Die einzigen Ersparnisse, die nicht verliehen werden müssen, sind materielle Güter (Rofstoffe, Grundstücke, Sachanlagen, und allenfalls Bargeld, das jedoch eigentlich auch eine Staatsanleihe ist. „Geld auf der Bank“ (Sparheft, Kontokorrent etc.) ist eine Forderung gegen die Bank, das Geld wird der Bank nicht zur Aufbewahrung gegeben (vorbehalten Banksafe), sondern ausgeliehen:
Jede Person muss 100% ihres Geldes weiterverleihen (siehe Baer zu Identität von Sparen und Investition.)
„What the bank must not do, what it has no right to do, is lend its depositors’ funds for longer than they expressly intended.“
Ist auch falsch: Die Bank verleiht nicht das Geld ihrer Einleger. Mit der Einzahlung bei der Bank wurde es Geld der Bank (Eigentum), der Einzahler ist nicht mehr Eigentümer von Geld, sondern Gläubiger einer Forderung gegenüber einer Bank. Der Beitrag suggeriert, die Bank müsse einem Einleger das Geld zurückzahlen, das sie weiter verliehen hat, die Bank zahlt ihm jedoch anderes Geld zurück. (Leihe ich Ihnen einen Hunderter, erwarte ich nicht diesen Hunderter zurück sondern irgendeinen.) Solange die Bank kreditwürdig ist, kann sie sich jederzeit das Geld leihen, dass sie zur Rückzahlung benötigt. Wenn in der heutigen Zeit von Duration mismatch geredet wird, betrifft dies kaum die Banken, sondern die Schuldner an sich: Eine lebenslange Investition (Hauskauf) wird mit einer 5 jährigen Hypothek finanziert, obwohl keine Aussicht besteht, den Gesamtbetrag innert 5 Jahren zu amortisieren. Das gleiche gilt für Saatsschulden, die nicht amortisiert, sondern beim Auslaufen mit einem neuen Kredit finanziert werden. Sind die Bedingungen bei der Neufinanzierung schlechter, wird die Investition unrentabel und eine Rückzahlung unmöglich. Der „mismatch“ liegt in der kurzfristigen Finanzierung langfristiger Investitionen, nicht bei den Banken, sondern deren Kreditnehmern.
Ausserdem vermischt der Beitrag Eigenkapital der Bank und bankenrechtliche Reserven: Das eine (Eigenkapital) ist das rechnerische Ergebnis unterschiedlichster Vorgänge (v.a. Bewertungen), welche auf Zukunftserwartungen beruhen, das andere (Reserven) eine absolute Grösse im jetzigen Zeitpunkt: Hat eine Bank 50% Reserven, jedoch ein negatives Eigenkapital, ist sie pleite und die Anleger kommen, vorbehalten der Einlagesicherung, zu einem Verlust, hat eine Bank keine Reserven, jedoch eine gesunde Bilanz (und Aussicht auf zukünftige Erträge) ist sie kreditfähig und kann sich das zur Auszahlung notwendige Geld jederzeit ausleihen.
„Jede Person muss 100% ihres Geldes weiterverleihen“
Dies ist nicht nachvollziehbar. Man muss nicht 100% seines Geldes verleihen, und tut dies meistens auch nicht, wenn man vorsichtig ist.
„Ist auch falsch: Die Bank verleiht nicht das Geld ihrer Einleger.“
Natürlich verleiht sie das Geld der Einleger; woher sonst kriegt sie das Geld zur Verfügung gestellt? Natürlich mag das Gefühl entstehen, dass das Geld Eigentum der Bank ist, jedoch darf dies nicht dazu führen, dass die Bank aufgrund ihrer Investitionen (da nicht konform mit der Fälligkeit zwischen Guthaben und Schulden) in Illiquiditaetsprobleme kommt. Illiquidität einer Bank sollte nicht das Problem der Zentralbank sein, sondern ihr eigenes Problem.
„Wenn in der heutigen Zeit von Duration mismatch geredet wird, betrifft dies kaum die Banken, sondern die Schuldner an sich“
Da reden Sie wirklich am Punkt vorbei. Die Bank ist verantwortlich für die eigene Liquidität. Nur geforderte und notwendige (aufgrund schlechter Sorgfalt bei Kreditvergabe) Abschreibungen können aufgrund zu tiefen Eigenkapitals problematisch werden, sofern die Bank in Bezug auf das Verfallsdatum von Einlagen sowie Anlagen achtet.
„Der “mismatch” liegt in der kurzfristigen Finanzierung langfristiger Investitionen, nicht bei den Banken, sondern deren Kreditnehmern.“
Oh, ein vielleicht sogar fragwürdiger Schuldner soll hier die Verantwortung tragen???? Die Banken sind verpflichtet dies bei Kreditvergabe zu prüfen. Dies stellt eine der Kernaufgaben der Banken dar. Die Schuldner sind natürlich grundsätzlich nicht unschuldig, jedoch besteht aus diesem Grunde die Funktion der Sorgfalt bei der Kreditvergabe. Ich kann jedem Wegelagerer einen Kredit geben, jedoch ist es nicht seine Schuld, wenn er diesen Kredit nicht zurückzahlen kann, sondern ich als Kreditgeber habe versagt.
Trotzdem, ich bin dankbar für Ihre Kritik.
Oh, ein vielleicht sogar fragwürdiger Schuldner soll hier die Verantwortung tragen????
Selbstverständlich, er ist der Kunde, denn die sind in ihrer Gesamtheit die Nachfrage, die Banken liefern das nachgefragte Produkt. Unternehmen schaffen nicht Produkte und dann eine Nachfrage dafür, sie befriedigen Nachfrage.
Aber das sehen nur Liberale Kapitalisten so, und Sie sind, wie Ihnen schon mehrmals nicht nur von mir gesagt wurde, im Kern Kommunist, Sie haben nur noch nicht gemerkt, dass Sie mit Ihren Argumenten konsequenterweise den Kapitalismus an sich kritisieren.
Sie wollen Kredit zu billigem Zins, UBS bringt Ihnenr Libor Hypo, und verkauft diese oder lässt sie sich garantieren oder lässt sie zuerst garantieren und verkauft sie dann, weil danach wird sie von Pensionskassen angebettelt, denen kann sie das Zeugs wieder andrehen. Nur zwischen Abschluss und Weitergabe des Kredites hat sie das Zeugs auf ihrer Bilanz. Grossbanken sind heute primär Händler von Kredit, nicht Gläubiger oder Schuldner dieser. Da Kredit eben keine Ware ist, die im Warenlager in der Bilanz zu finden wäre, heisst die Position Forderungen, und kann auch in den Passiven sein. Gläubiger sind die Grossbanken insbesondere von Staatsanleihen, solche die so genannt werden, halten sie als Liquiditätsreserven, da Staatsanleihen auch in grossen Mengen leicht handelbar sind und theoretisch geringe Kursschwankungen haben, und selbstverständlich sind auch ihre Reserveeinlagen und sonstigen Guthaben bei der Notenbank sowie das Bargeld nichts als Anleihen an den Staat. Darum gehen sie pleite wenn der Staat pleite geht. (Raiffeisen oder Kantonalbanken funktionieren ein wenig anders, die schliessen Kredite ab, um sie zu halten, aber auch die kaufen z.B. von UBS Kredite ab, oder verkaufen ihr welche, um ihre Budgets zu erreichen). Ich denke etwa so funktioniert es.
Man kann sicherlich unlogisch argumentieren, allerdings führt dies nicht zum Ziel. Wir muessen wohl ein sehr konkretes Beispiel erarbeiten in diesem Falle. Lieber Anh Toan, ich brauche unbedingt chf 50k und zahle Ihnen 10% Zinsen und bin bereit einen entsprechenden Vertrag mit einer 10-jaehrigen Amortisation zu unterzeichnen. Da Sie ja schwerlich mehr als 10% Zinsen anderweitig erhalten dürften, wäre es hiermit eine klare Entscheidung für Sie. Wenn Sie bereit sind, können wir dieses Geschäft in 2 Monaten abschliessen.
Ich habe meine Zweifel, dass Sie zu diesem Deal bereit sind. Der Grund liegt nicht darin, dass Sie das Geld nicht gerne zu diesen Konditionen anlegen wollen, sondern da Sie an meiner Fähigkeit und/oder Willigkeit der Zins- und Kapital-Rückzahlung zweifeln. Sie üben die natürliche Sorgfalt bei der Kreditvergabe, ansonsten Sie das Risiko des Verlustes eingehen.
„da Staatsanleihen auch in grossen Mengen leicht handelbar sind und theoretisch geringe Kursschwankungen haben“
Ich weiss nicht warum Sie glauben, dass Staatsanleihen theoretisch geringe Kursschwankungen haben. Sie wenden hier eine lineare Denkweise an, welche sich wohl auf die letzten 30 Jahre oder ähnlich bezieht. Wenn man sich in den Geschichtsbüchern orientiert, wird man sehr wohl immer wiederkehrende Kreditbooms finden, verbunden mit fragwürdigen Geschaeftsmodellen bei Banken und/oder basierend auf vermeintlicher Allmacht des Staates, welche in einem Crash enden. Dies ist ein natürlicher Vorgang wie die Jahreszeiten und sollte jedem Kreditanalyst bekannt sein.
Sind Sie eigentlich überzeugt, dass die europäischen Banken wirklich solvent wären, wenn ihre Assets marktgerecht bewertet würden und nicht basierend auf ihren Modellen?
@Linus Huber: „Da Sie ja schwerlich mehr als 10% Zinsen anderweitig erhalten dürften,…“
Da ich kein Angaben zur Risikobeurteilung eines Kredites an Sie habe, kann ich die Angemessenheit des Zinssatzes nicht beurteilen, wenn aber Spanien 7% bezahlen muss, erscheinen mir 10% für eine Kredit an Sie ohne Sicherheiten nicht besonders attraktiv. Die Anleihe von Madrid (CH0043057295) läuft zwar nur noch bis 2015 hat aber eine Rendite auf Verfall von 12%, erscheint mir zumindest eine prüfenswerte Alternative, zumal ich bei anderer Beurteilung jederzeit aussteigen könnte (Verkauf der Anleihe und Realisierung des eingetreten Verlustes), etwas, das mir bei einem Kredit an Sie wohl nur schwer möglich ist.
Wenn ich aber auf der anderen Seite einen Griechen habe, der einen Kredit zu 10% an Sie kaufen will (z.B. einen, der sein Geld lieber in Kredite an Schweizer in CHF als an griechische Banken in EUR verleiht), gewähre ich Ihnen den Kredit gerne, um ihn umgehend an den Griechen zu verkaufen: Der will das haben, ob dies für ihn sinnvoll ist oder nicht, ist nicht mein Problem.
Warum sollte ich Ihnen einen Kredit gewähren, der sich nicht verkaufen lässt? Dies würde doch nur bedeuten, dass ich Ihnen verglichen mit Marktpreisen zu gute Konditionen gewährt habe? Da besorge ich mir doch besser einen Kredit auf dem Markt zu für mich besseren Konditionen. Ich bin doch nicht doof!
Oh, ich wollte nicht implizieren, dass Sie doof sind.
Allerdings haben Sie damit die Bestätigung geliefert, dass es der Kreditgeber ist, welcher aus eigenem Interesse die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers evaluiert und nicht der Kreditnehmer oder Schuldner, wie Sie dies im obigen Text darzustellen versuchten.
Natürlich muss zum Beispiel auch eine Pensionskasse die Kreditwürdigkeit ihrer Schuldner überprüfen und sollte diese Prüfung auf der entsprechender Empfehlung einer Bank ablaufen, sollte die Bank bei inkorrekter Risikobewertung entsprechend haften muessen.
Wie auch immer, wir weichen hier immer weiter von den wichtigen Aussagen obiger Darstellung von Herrn Weiner ab mit diesen eher nebensächlichen Scheingefechten.
Es geht hier einzig um diesen Punkt.
Sie haben nichtimpliziert ich sei doof, Sie implizieren die Banken seien doof. Ich versichere Ihnen, dass sind die nicht.
The Loan: An Exchange of Wealth for Income
@ Anh Toan, Oliver, Baer
Wie beurteilt Ihr die folgenden Auslegungen?
© Jan 21 by Keith Weiner
As the title of this essay suggests, a loan is an exchange of wealth for income. Like everything else in a free market (imagine happier days of yore), it is a voluntary trade. Contrary to the endemic language of victimization, both parties regard themselves as gaining thereby, or else they would not enter into the transaction.
In a loan, one party is the borrower and the other is the lender. Mechanically, it is very simple. The lender gives the borrower money and the borrower agrees to pay interest on the outstanding balance and to repay the principle.
As with many principles in economics, one can shed light on a trade by looking back in history to a time before the trade existed and considering how the trade developed.
It is part of the nature of being a human that one is born unable to work, living on the surplus produced by one’s parents. One grows up and then one can work for a time. And then one becomes old and infirm, living but not able to work. If one wishes not to starve to death in old age, one can have lots of children and hope that they will care for their parents in their old age. Or, one can produce more than one consumes and hoard the difference.
One discovers that certain goods are better for hoarding than others. Beyond a little food for the next winter season, one cannot hoard very much. One of the uses of the monetary commodity is to carry value over time. So one uses a part of one’s weekly income to buy, for example, silver. And over the years, one accumulates a pile of silver. Then, when one is no longer able to work, one can sell the silver a little at a time to buy food, clothing, fuel, etc.
Like direct barter trade, this is inefficient. And there is the risk of outliving one’s hoard. So at some point, a long time ago, they discovered lending. Lending makes possible the concept of saving, as distinct from hoarding. It is as significant a change as when people discovered money and solved the problem of “coincidence of wants”. This is for the same reason: direct exchange is replaced by indirect exchange and thereby made much more efficient.
With this new innovation, one can lend one’s silver hoard in old age and get an income from the interest payments. One can budget to live on the interest, with no risk of running out of money. That is, one can exchange one’s wealth for income.
If there is a lender, there must also be a borrower or there is no trade. Who is the borrower? He is typically someone young, who has an income and an opportunity to grow his income. But the opportunity—for example, to build his own shop—requires capital that he does not have and does not want to spend half his working years accumulating. The trade is therefore mutually beneficial. Neither is “exploiting” the other, and neither is a victim. Both gain from the deal, or else they would not agree to it. The lender needs the income and the borrower needs the wealth. They agree on an interest rate, a term, and an amortization schedule and the deal is consummated.
I want to emphasize that we are still contemplating the world long before the advent of the bank. There is still the problem of “coincidence of wants” with regard to lending; the old man with the hoard must somehow come across the young man with the income and the opportunity. The young man must have a need for an amount equal to what the old man wants to lend (or an amount much smaller so that the old man can lend the remainder to another young man). The old man cannot diversify easily, and therefore his credit risk is unduly concentrated in the one young man’s business. And bid-ask spreads on interest rates are very wide, and thus whichever party needs the other more urgently (typically the borrower) is at a large disadvantage.
Of course the very next innovation that they discovered is that one need not hoard silver one’s whole career and offer to lend it only when one retires. One can lend even while one is working to earn interest and let it compound. This innovation lead to the creation of banks.
But before we get to the bank, I want to drill a little more deeply into the structure of money and credit that develops.
Before the loan, we had only money (i.e. specie). After the loan, we have a more complex structure. The lender has a paper asset; he is the creditor of the young man and his business who must pay him specie in the future. But the lender does not have the money any more. The borrower has the money, but only temporarily. He will typically spend the money. In our example, he will hire the various laborers to clear a plot of land, build a building and he will buy tools and inventory.
What will those laborers and vendors do with the money? Likely they will keep some of it, spend some of it… and lend some of it. That’s right. The proceeds that come from what began as a loan from someone’s hoard have been disbursed into the economy and eventually land in the hands of someone who lends them again! The “same” money is being lent again!
And what will the next borrower do with it? Spend it. And what will those who earn it do? Spend some, keep some, and lend some. Again.
There is an expansion of credit! There is no particular limit to how far it can expand. In fact, it will develop iteratively into the same topology (mathematical structure) as one observes with fractional reserve banking under a proper, unadulterated gold standard!
Without banks, there are two concepts that are not applicable yet. First is “reserve ratio”. Each person is free to lend up to 100% of his money if he wishes, though most people would not do that in most circumstances.
And second is duration mismatch. Since each lender is lending his own money, by definition and by nature he is lending it for precisely as long as he means to. And if he makes a mistake, only he will bear the consequences. If one lends for 10 years duration, and a year later one realizes that one needs the money, one must go to the market to try to find someone who will buy the loan. And then discover the other side of that large bid-ask spread, as one may take a loss doing this.
Now, let’s fast forward to the advent of the investment bank. Like everyone else in the free market, the bank must do something to add value or else it will not find willing trading partners. What does the bank do?
As I hinted above, the bank is the market maker. The market maker narrows the bid-ask spread, which benefits everyone. The bank does this by standardizing loans into bonds, and the bank stands ready to buy or sell such bonds. The bank also aggregates bonds across multiple lenders and across multiple borrowers. This solves the problem of excessive credit risk concentration, coincidence of wants (i.e. size matching), and saves both lenders and borrowers enormous amounts of time. And of course if either needs to get out of a deal when circumstances change, the bank makes a liquid market.
The bank must be careful to protect its own solvency in case of credit risk greater than it assumed. This is the reason for keeping some of its capital in reserve! If the bank lent 100% of its funds, then it would be bankrupt if any loan ever defaulted.
What the bank must not do, what it has no right to do, is lend its depositors’ funds for longer than they expressly intended. If a depositor wants to lend for 5 years, it is not the right of the bank to lend that depositor’s money for 10! The bank has no right to declare, “well, we have a reserve ratio greater than our estimated credit risk and therefore we are safe to borrow short from our depositors to lend long”
Not only has the bank no way to know what reserve ratio will be proof against a run on the bank, but it is inevitable that a run will occur. This is because the depositors think they will be getting their money back, but the bank is concealing the fact that they won’t behind an opaque balance sheet and a large operation. So, sooner or later, depositors need their money for something and the bank cannot honor its obligations. So the bank must sell bonds in quantity. If other banks are in the same situation, the bond market suddenly goes “no bid”.
The bank has no legal right and no moral right to lend a demand deposit or to lend a time deposit for one day longer than its duration. And even then, the bank has no mathematical expectation that it can get away with it forever.
Like every other actor in the market (and more broadly, in civilization) the bank adds enormous value to everyone it transacts with, provided it acts honestly. If a bank chooses to act dishonestly (or there is a central bank that centrally plans money, credit, interest, and discount and forces all banks to play dirty) then it can destroy value rather than creating it.
Unfortunately, in 2012 the world is in this sorry state. It is not the nature of banks or banking per se, it is not the nature of borrowing and lending per se, it is not the nature of fractional reserves per se. It is duration mismatch, central planning, counterfeit credit, buyers of last/only resort, falling interest rates, and a lack of any extinguisher of debt that are the causes of our monetary ills.
Zur Zeit ist fragwürdig wie die EU-Politiker die Wirtschaft- und Schuldpolitik betreibt. Der Lösungsansatz ist weiter nicht in Sicht. Die EU wird von überschuldeten Ländern erpresst, die Griechen wollen die Kondition der Rückzahlung wieder verhandeln. Die Tatsache ist es, dass die griechischen Banken bereits Insolvent ist, der Bankrun ist nur eine Frage von Wochen, auch wenn die griechische Regierung Bankholiday einführt, sie kann die Wirklichkeit nicht ändern, dass die Griechen insolvent ist, somit haben sie keinen Zugang zum Kapitalmarkt, bei EZB haben sie ihre Glaubswürdigkeit längste verspielt. Was der einzige Weg für die Griechen bleibt, ist die Erpressung. Es ist die Frage der Zeit, dass die Griechen aus der EU ausgeworfen wird, weil alle von den Griechen genug haben.
Ich liebe Nigel Farages unverblümte Aussagen in Bezug auf die gegenwärtige europäische Politik, welche in Brüssel verfolgt wird.
Nigel Farage ist Mitglied des EU-Parlaments in Brüssel und bezeichnet die gegenwärtige Politik mit korrekten Ausdrücken, wie Ponzi Scheme und scheut auch nicht davor zurück, den EC-Praesident als „delusional idiot“ zu titulieren.
Wie auch immer man die Lage beurteilt, es lohnt sich immer diesem Mann zuzuhören. Hier ist der Link:
http://www.youtube.com/watch?v=zTN7hL5fgWo&feature=player_embedded
Nigel ist immer lustig…
Wir sind gar nicht in der Lage, die langfristigen Auswirkungen dieser Waehrungsmanipulationen wirklich abzuschätzen.
Wie in einem Eco-System, eine Zielvorgabe in einem Bereich beeinflusst sämtliche Prozesse innerhalb des Systems und produziert somit auch unbeabsichtigte Konsequenzen, welche sich vielleicht erst in einigen Jahren als eine neue fast unüberwindbare Schwierigkeit präsentiert. Jedoch denken die gegenwärtigen Entscheidungsträger höchstens in Zeiträumen von 2-3 Jahren, was in historischer Betrachtungsweise nicht einmal bis zur Nasenspitze reicht.
Für die Eurokraten ist strategisches Planen das Nachdenken über die nächste Woche. Soviel zum Horizont
Was definitv ein Unterschied zwischen Dänemark und er Schweiz ist und von der Redaktion leider fälschlicherweise als Kurzbeschreibung unter dem „Bildli“ des Artikels so geschrieben hat, ist dass wir Schweizer den CHF KEINEN fixen Wechselkurs zum EUR haben, sondern nur eine Untergrenze festgelegt haben. Kleines Detail – erheblicher Unterschied.
„Wie Markus Diem Meier überzeugend gezeigt hat, vermögen die griechischen Wahlergebnisse die Lage nur vorübergehend zu beruhigen“
Natürlich, Nostradamus hätte es heute wieder leichter neue Katastrophen voranzukündigen. Allerdings mangelt es vielfach an der Bestimmung der Ursachen einer vorgespürten Katastrophe, darüber schweigen sich die Propheten meistens aus, oder dann sind ihre Aussagen von mangelnder Substanz.
Geht man all diesen Ursachen der Finanzkrise in ihrer Kausalkette zum Ursprung hin nach, so kommt man vielleicht zu folgendem Ergebnis:
Ursache der Krise ist es, simpel gesagt, dass es im real existierenden Kapitalismus möglich ist ohne einen Finger zu krümmen Millionen abzuräumen. Drüben in den USA behauptet ein gewisser Herr Benmosche, Chef des versicherungskonzern AIG, dass wir in Zukunft bis 80 arbeiten müssen, um die Rentenkassen nicht zu ruinieren. Das ist eine Aussage die in diese Richtung verweist, aber wiederum die Falschen für das Finanzloch bezahlen lassen will. In Wirklichkeit ist Vollbeschäftigung bis 80 nicht möglich, weil es immer weniger Arbeitsplätze gibt -durch Rationalisierung, Miniaturisierung usw
Die tatsächliche Ursache der Krise liegt in der Eigenart des kapitalistischen Wirtschaftssystems begründet -Wer viel besitzt dem wird noch mehr gegeben- selbst wenn da gar nichts selber gearbeitet wird. Die Politik ist darauf ausgerichtet dass Geldanlagen automatisch eine Wertsteigerung erfahren sollen. Wenn dies nicht mehr garantiertl ist, dann spricht man von Finanzkrise. Also immer dann wenn die Wertsteigerung von Wertpapier in Gefahr ist, dann eilen die Politiker hin um den „Sozialismus für Reiche“ zu retten. Über was sich viele täuschen ist, es gibt keine Wirtschaftssystem ohne soziale Bevorzugung einer Minderheit, immer die der Eliten. Der aggressivste Kapitalismus ist gleichzeitig ein Zitronensozialismus. Nur die Demokratie ist in der Lage eine zu einseitige Bevorzugung einer Minderheit zu verhindern. Aus diesem Grund wird Demokratie von den Krisen-Ökonomen der EU und der USA derzeit als Gefahr empfunden. Vielleicht wäre es an der Zeit wenn dieser Notenbanken -Kurs vor das Volk gebracht wird -in der Schweiz und in Dänemark. Es wäre interessant ob die Bevölkerung diese Euroanbindung absegnen würde -ich bezweifle das. Man würde es vermutlich ablehnen, weil die Menschen instinktiv spüren dass wiederum nur eine Minderheit von den Stützungskäufen profitiert.
Die Däne haben die Chance wahrgenommen, was macht die Schweiz, nichts. Wie ich zuvor schrieb, dass der Zinssatz in der Schweiz zu hoch sei, das hat die Däne realisiert. Die negative Zinse existieren nicht in der Theorie, aber in der Praxis funktionert duchaus problemlos, da sehen wir wie die Diskrepanz zwischen der Finanztheorie und Praxis entsteht.
@Michael Schwar: Negative Zinsen: Gelingt es mir, mich zu überschulden (finde ich die Kreditgeber) werde ich reich. Je mehr überschuldet, umso reicher werde ich. Scheint mir nicht gerade die richtigen Incentives zu liefern.
Die Schuldkrise in EURO-Zone ist noch nicht längste überstanden. Das EU-Banksystem muss von EZB subventioniert werden. Das Bankrunproblem ist in Problemländern nicht gelöst, das Kaptial fliesst aus solchen Ländern aus, in Industrieländern, die ein gesundes Banksystem haben. Das Ungleichgewicht zwischen den EU-Mitgliederstaaten vergrössert sich zunehmend, und die EU-Politiker haben keine Lösungsansätze, die die Schuldkrise in EU endgüntig verbannt wird.
Nächste Finanzkrise ist in der Vorbereitung, die Schuldblase wird grösser und grösser, bis es platzt, dann gibt es keine Rettung mehr für Banken und Finanzmarkt, und der Abgrund steht nahe.
Ich finde die Strategie der SNB die einzig gangabre Alternative. In Dänemark funktioniert es auch schon 20 Jahre – also! Die andere Alternative wäre die Einführung des Euros. Übrigens, ich finde den Euro die grösste Errungenschaft Europas seit der Wende. Bin ein grosser Fan.
Viele hirnlose Euphoriker und bezahlte Mietmaeuler sind lautstark Fan von solchen Fehlkonstruktionen.
„Herr Fahrlehrer, schadet es dem Motor, wenn ich ohne Benzin weiterfahre?“
Wenn Wilhelm Tell Däne gewesen wäre, hätte er seinen Pfeil nicht auf einen Apfel sondern auf ein Smörrebröd schiessen müssen.
Das Wilhelm Tell auf einer Dänischen Sage beruht ist allgemein anerkannt (vielleicht nicht im Freilichtmuseum Schweiz, aber im Rest der Welt).
Das unser Willi wohl eher kein Heroe war ist offensichtlich. Schliesslich hat er den Gessler aus dem Hinterhalt erschossen. Was daran Heldenhaft sein soll ist mir bis heute schleierhaft. Entspricht aber meines erachtens sehr schön der verzerrten Sichtweise gewisser Schweizer auf Ihre Geschichte, Ihr Land und auch der gegenwärtigen Situation der Schweiz in der Welt.
Naja, Hauptsache der Kerl ist tot!
Ich denke, viele Europäer hätten auch so ihre persönliche Abschussliste, mit oder ohne Hinterhalt. Mir würde es schon reichen, wenn man den US-gesteuerten Verräterinnen in hohen Ämtern den Stecker ziehen würde. In der EU genauso wie hierzulande.
Muss ja nicht gleich final enden. 20 Jahre Abwaschen in einer Unikantine würde mir als Bestrafung für solche Figuren schon reichen.
Die früheren Eidgenossen waren damals auch keine edlen Ritter, welche nach Regeln kämpften, sondern Guerilla-Krieger, welchen die Regeln völlig egal waren, Hauptsache man gewinnt.
Zum Glück ist etwas vom kämpferischen, freiheitsliebenden Ursprung noch hängen geblieben in der Schweiz, auch wenn das die gewählten Politiker zum grossen Teil verdrängen.
Seltsam, wie falsch die meisten die Bedeutung und Auswirkung einer gemeinsamen Währung wahrnehmen. Es wird kolportiert, Francois Mitterand habe von Deutschland als Preis für die Wiedervereinigung die Einführung einer gemeinsamen Währung, eben des Euro gefordert. Noch mehr als Frankreich haben die PIGS-Länder Wohlstand und Aufstieg durch den Euro erwartet.
Diese Länder mit ehemals schwächerer Währung und wiederholten Abwertungen versprachen sich den Reichtum der erfolgreichen Nordländer durch die gemeinsame Währung. Teilhabe am Reichtum durch Teilhabe an der Währung der Reichen, war die dahinter steckende Vorstellung.
Der Effekt war haargenau umgekehrt. Profitiert haben Deutschland und seine östlichen und nördlichen Nachbarn vom Euro, weil er etwas schwächer wurde als die Vor-Euro-Währung (in Deutschland also die DM). Deutschland als früherer Exportweltmeister und als Land das weiterhin stark exportorientiert ist profitierte von der neuen etwas schwächeren Währung und die, diese Währung am meisten gewünscht haben profitierten von den tiefen Zinsen und der günstigen Kreditaufnahme. Doch genau das führte die PIIGS ins Verderben.
Für die Schweiz wäre es möglicherweise besser gewesen, der Euro-Zone beizutreten ohne zugleich der EU beizutreten, den die Schweiz ist ähnlich exportabhängig wie Deutschland.
Deutschland „profitiert“ etwa im gleichen Mass wie die Schweiz, wenn sie die Untergrenze verteidigt. Die Wirtschaft läuft, den Umsatz mit dem Süden müssen die Steuerzahler über die Währungsstützung bezahlen. Deutschland stände jetzt wohl besser da, wenn es nie in die Währungsunion eingetreten wäre, aber das Volk wurde ja nicht gefragt und hinters Licht geführt (no-bailout-Klausel).
@ Martin
Ihre an sich korrekten Überlegungen differenzieren zuwenig zwischen kurzfristigen und langfristigen Effekten. Kurzfristig haben die PIIGS von den tiefen Zinsen, verschuldeten sich masslos und konsumierten über ihre Verhältnisse.
Jetzt kommt seit 2008 die Quittung in Form von nicht marktfähigen Strukturen und der Unmöglichkeit, kompetitiv abzuwerten. Der Euro, einst Schlüssel zum schnellen Wohlstand, wird jetzt zur tödlichen Eisernen Minna, zum Korsett, das der Wirtschaft die Luft abschnürt.
In dieser Perspektive trifft sich das südländische Naturell (carpe diem, Sorgen können wir uns Morgen immer noch machen)
Mit der generell kurzsichtigen Denk- und Handlungsweise der Berufspolitiker.
Von Literaturgeschichte hat Herr Straumann als Wirtschaftshistoriker offenbar wenig Ahnung. Die These des Berner Pfarrers Uriel Freudenberger, dass die Apfelschusssage ihren Ursprung in der „Gesta Danorum“ von Saxo Grammaticus (12. Jahrhundert, also lange vor 1291) hat, gilt längst als bestätigt. Auch in der altnordischen Thidrekssaga (13. Jahrhundert) gibt es eine ähnliche Geschichte, während Tell in der Schweiz erst 1470 im Weissen Buch von Sarnen erwähnt wird.
Um die Frage in der Überschrift zu beantworten: Es wird solange funktionieren bis der Euro kollabiert 😉
Und dann war wieder einmal niemand Schuld und man konnte es ja nicht wissen oder sich auf Eventualitäten vorbeiten.
@ Hans Noetig
Genau so ist es. Es funktioniert bis es eben nicht mehr funktioniert. Was nicht nachhaltig ist und nicht auf ewig weiter gehen kann, wird auch nicht ewig weitergehen. Eigentlich produzieren wir dadurch ein weiteres nicht nachhaltiges Ungleichgewicht mit hohem Verlustrisiko.
An all die 99 Prozentigen, Globalisierungs- und Kapitalismuskritiker, weil der Beitrag hier wenig hergibt, der Euro schon lange totgesagt wurde (frei nach Friedrich dem Grossen könnte man fragen, „Hund, willst Du ewig leben?) und mich Eure Antwort darauf interessiert. Heute auf dieser Plattform (Capgemini: world wealth report):
Die Anzahl der Dollar Millionäre ist weltweit im 2012 um 0.8% gestiegen.
Das Vermögen aller Dollarmillionäre ging weltweit im 2012 insgesamt um 1.7% zurück.
Die Behauptung, immer weniger werden immer reicher, erweist sich als Lüge, zumindest für dieses Jahr aus einer globalen Optik. Richtig wäre, immer mehr werden reich, die welche schon reich sind, werden weniger reich.
„The population of high net worth individuals increased 0.8% to 11.0 million in 2011 while overall wealth declined by 1.7% to US$42.0 trillion.“
Also ich übersetze das eher mit 0,8% mehr Dollarmillionäre, und ein Rückgang des gesamten Vermögens um 1,7% (also nicht nur das der Dollarmillionäre). Aber evtl hätte ich auch mehr lesen sollen und es wird woanders noch genauer erklärt.
@hans nötig: Ja mehr lesen.
Am meisten abgenommen hat das Vermögen der Superreichen (mehr als 30 Mio Dollar): „Ultra HNWI wealth declined by 4.9% during the same period.“
Diese Aussagen aus dem World Wealth Report sind nicht geeignet, um eine Globale Umverteilung von Wohlstand zu belegen. Als ob sie von der Formel-1 Unfallstatistik auf die Sicherheit auf den Strassen weltweilt schliessen wollten.
So behaupte ich einfach mal, dass die Weltbevölkerung schneller wächst als Dollarmillionäre.
@Ella Lurino: Das Wachstum der Weltbevölkerung ist tatsächlich leicht höher als das Wachstum der Millionäre, ein Argument dass ich übersehen habe, jedoch wächst die Weltbevölkerung fast nur noch in Sub Sahara Afrika, und dort gibts kaum viele Millionäre.
Das ist totaler Unsinn, denn die höchsten Wachtumsraten der Weltbevölkerung sind nach wie vor im Grossraum Indien zu finden plus in weiteren Staaten Asiens. Auch Südamerika wächst.
@ Ahn Toan
Ich kann Ihnen insofern zustimmen, dass der Pendel langsam auf die andere andere Seite ausschlagen dürfte nachdem für viele Jahre die Umverteilung von unten nach oben tatsächlich stattfand.
Alles hängt mit der Ausweitung oder Kontraktion der weltweiten Kreditmenge zusammen und sobald die Entscheidungsträger ihre Munition zur Aufrechterhaltung des bestehenden Kreditvolumens verschossen haben oder weitere Massnahmen keine positive Wirkung mehr zeigen, werden die 1% ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Dies dürfte uns verhaeltnismaessig stärker treffen, da anscheinend über 9% der Schweizer Millionäre sind.
Habe mich dabei gleich auch noch verrechnet – 75 Milliarden Franken entsprechen ja 140 % des dänischen BIP.
So hätte ja sogar Äthiopien noch das höhere BIP als Dänemark. Da hat der Autor wohl Kronen mit Franken verwechselt. 🙂
Gemäss Hr. Straubhaar beläuft sich also das dänische BIP auf ca. 75 Milliarden Schweizer Franken. Ich denke die Dänen würden sich schön dafür bedanken……..
Vonwegen Straubhaar…
Danke für den Hinweis. Meine Zahl lag tatsächlich weit daneben. Ich habe die entsprechende Stelle mittlerweile korrigiert.
Die SNB könnte es besser als die Dänen anstellen, indem sie statt wertlosem Eurogeld Aktien von hervorragenden Euro-Unternehmen kauft. Dadurch kann die SNB den CHF-Wechselkurs im Band halten und gleichzeitig von realen Wirtschaftsweten profitieren.
Der Vergleich mit Wilhelm Tell ist etwas verfehlt. Winkelried wäre passender! Immerhin werden die Eidgenossen für den schönen Europa-Traum einen hohen Preis bezahlen.
Verwandtschaft – klar: sieht man doch schon an den Fahnen!
Ja, offenbar hat dort das Volk auch noch gesunden Menschenverstand aber die Regierung versteht es, die Euro-Einführung über die Hintertür doch noch zu erlangen.
Was wollen Sie denn? Wechselkurs freigeben? Gleichbedeutend mit wirtschaftlichem Harakiri?
Wir leben nun mal in Europa – und unsere Nachbarn sind unsere wichtigsten Handelspartner! Egal ob wir ihre Organisationen und Währungen lieben oder nicht.
@Bockemühl
Geben Sie den Polemikern keine Antwort. Es gibt immer wieder Hurrapatrioten die die Wahrheit verleugnen. Ich habe es aufgegeben diese Menschen dazu bewegen zu wollen, an Stelle von emotionalem Geschreibsel lieber sachlich korrekte Schriften zu erstellen und ernsthaft über das Thema nachzudenken.
Und warum sollten sie auch nicht so emotional sein? 80% der Menschen sind es. Ohne nachzudenken folgen sie ihren Gefühlen. Man nennt das dann Selbstverwirklichung, manchmal sogar Courage…
Seine eigene Meinung hinterfragen? Fehlanzeige…
Also lassen Sie sie einfach, die müssen selber darauf kommen was gut für sie ist…
Genau!
Als Bild: Wir und die Dänen haben je ein kleines Ruderboot, das an der fahrenden Titanic angedockt hat. Die Dänen verkaufen den Titanic-Passagieren Designer-Geschirr, wir haben auf unserer Schaluppe einen Würstchenstand. Das Geschäft läuft nicht schlecht.
Leider beginnt die Titanic abzusaufen, weil der toxische Euro ein Loch in die Sektionen 7-11 gefressen hat und nun Wasser reinläuft. Die Offiziere der Titanic – ein kopfloser Haufen – pumpt zum Ausgleich Wasser in alle übrigen Sektionen. Dabei ertrinken leider einige Dutzend 4.klass-Passagiere und eine Handvoll Heizer in ihren Kojen, aber dafür liegt der Kahn noch eben im Wasser und fährt weiter. Schliesslich will ja der Kapitän noch das Blaue Band holen.
Nun die Frage: Sollen sich DK und CH von diesem todgeweihten Seekoloss losmachen, um nicht in den Strudel gerissen zu werden – und dabei ihr gesamtes Geschäft mit den Titanisten verlieren, oder sollen sie angebunden bleiben, mit dem Risiko, bei der nächsten grösseren Welle in die Tiefe gerissen zu werden?
Ich denke, die Sache ist wirklich komplex und es gibt keine richtigen Lösungen.
Gute Analogie!
Es gibt andere Möglichkeiten, die kurzfristigen Kapitalzuflüsse zu beschränken. Steuern auf Neugeldzuflüsse, leicht negative Zinsen auf Bankguthaben bei der SNB als Beispiel. Aber mit der momentanen Lösung profitieren eben viele. Die SNB und schlussendlich der Staat gehen die Risiken ein, das Baugewerbe und die Finanzindustrie profitieren von den Kapitalzuströmen.
@Cornelius Bockemühl
Wie sehen Sie diese wohl nun realistischere historische Verwandtschaft: Die Farben weißes Kreuz auf rotem Grund der heutigen Schweiz und des heutigen Dänemarks als zwar schon irgendwie Verwandte, aber doch eher als Töchter der ehemaligen Kriegsstandarte der alten Mutter Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation).
Was haben die ganz Guten und Lieben den SNB Devisen-und Aktien-Dealer H durch dick und dünn verteidigt….sie gönnen ihm sogar die 14,5 Mio.- Abzocke im neuen Hedgefonds-Jöbli. Nun handelt es sich natürlich um die Jordan-Strategie mit den vielen Euros……und es wird wohl nicht mehr all zu lange dauern bis die „Finanz-Experten“ dieses Blöggleins den H noch heilig sprechen. Ich denke, statt all die Euros zu kaufen und all die Milliarden Wechselkurs-Verluste einfach so hinzunehmen, wäre es wohl einfacher, die von den Kursverlusten gebeutelten Branchen mit einem Wachstums/Konjunktur/Modernisierungs-Pakt..oder wie man es nennen will, mit ein paar 100 Milliönchen zu unterstützen. O.K. das geht ja natürlich wieder nicht, da unsere „Diplomaten“ ja überall nette Verträge unterzeichneten….und die Schweiz das einzige Land weltweit ist, das sich an solche „Vereinbarungen“ hält……..oder ist es bloss die Angst, dass unsere lieben Bundesrätinnen nicht mehr zu den weltbekannten und weltweit nur noch mitleidig belächelten devoten rückgratlosen Einknickorgien bestellt und aufgeboten werden, um Kavallerie und Peitschenknaller-Drohungen entgegen zu nehmen
„…einfacher, die Kursverlusten gebeutelten Branchen mit einem Wachstums/Konjunktur/Modernisierungs-Pakt….“
Bruhaha, der war gut! Das letzte Paket war ja auch ein voller Erfolg gell? 😉
Ob die SNB eine gute Währungspolitik fährt, kann ich nicht sehr gut beurteilen, dazu fehlt mir das Fachwissen.
Aber das Rumhacken auf der SNB seitens Blocher und seiner Anhänger und die Präsentation der „Alternativen“ nimmt immer absurdere Züge an, soviel weiss ich.