Kollaps erneut verschoben

Der Ausgang der Wahlen in Griechenland wird keinen anhaltenden Beruhigungseffekt haben: Ein Anhänger der Nea Dimokratia feiert den Wahlsieg seiner Partei in Athen, 17. Juni 2012. (Keystone)
Immer wieder dasselbe Bild: Das schlimmste wurde befürchtet, es trat (noch) nicht ein, die Märkte reagieren beruhigt. Gelöst ist nichts. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Panik kommt.
Klar, es geht erneut um die Eurozone – konkret um die Wahlen in Griechenland. Wovor sich alle gefürchtet haben, ist dort nicht eingetreten. Alexis Tsipras von der radikalen Linkspartei Syriza hat den Wahlsieg verpasst. Errungen hat ihn die konservative Nea Dimokratia unter Antonis Samaras. Laut Hochrechnungen scheint diese Partei zusammen mit der Ex-Regierungspartei Pasok rein rechnerisch die Regierung bilden zu können. Damit scheint die Gefahr gebannt, eine neue griechische Regierung könnte das mit der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) ausgehandelte Sparpaket ablehnen und damit eine Einstellung der dringend benötigten Kredite provozieren. Der erwartete rasche Staatsbankrott ist damit vorerst ein weiteres Mal abgewendet – vorerst!
Eigentlich ist Griechenland – gemessen an seinem Anteil an der Eurozone von weniger als 3 Prozent nicht besonders wichtig. Warum also jedesmal die Unruhe? Das Land ist der Testfall für die Politik der Euroländer. Hier entscheidet sich, was sie taugt, um die Krise in den Griff zu bekommen. Damit ist Griechenland auch das Einfallstor. Scheitert Griechenland, kann auch Spanien und Italien scheitern und damit nach Deutschland und Frankreich das dritt- und viertgrösste Euroland. Hierin besteht der wichtigste «Ansteckungseffekt». Im Kern leiden diese Länder trotz der Unterschiede bei den Ursachen der Krise (in Griechenland hat der Staat überbordet, in Spanien der Privatsektor) unter den gleichen Problemen. Und Griechenland hat eine historische, symbolische und strategische Bedeutung: Es ist die «Wiege der Demokratie». Und es ist eine wichtige Flanke gegen Osten. Der einstige deutsche Aussenminister Joschka Fischer hat das vor kurzem etwa so ausgedrückt: «Herr Putin steht bereit, wenn die Europäer Griechenland fallen lassen».
Ist die Gefahr mit dem heutigen Wahlresultat in Griechenland nun also gebannt? Leider nein. Der Kollaps wurde lediglich noch einmal verschoben. Warum?
Das grundlegende Problem in Griechenland und in der Eurokrise generell ist nicht gelöst – weder ökonomisch noch politisch. Die griechische Wirtschaft befindet sich in einer eigentlichen Depression. Seit 2008 schrumpft die Wirtschaft mit Raten von bis Minus 6.9 Prozent (im Jahr 2011 gemäss IWF). Erst 2014 soll das Land laut der gleichen Schätzung wieder wachsen. Doch diese Schätzung erscheint angesichts des dramatischen Zustands der griechischen Wirtschaft höchst gewagt. Ausserdem wurden schon bisher die positiven Prognosen enttäuscht. Die offizielle Arbeitslosenquote soll bis im nächsten Jahr auf knapp 20 Prozent steigen. So ist es ohne Wunder ausgeschlossen, dass dieses Land weitere geforderte scharfe Sparübungen unbeschadet überstehen kann, ohne noch tiefer in die Krise zu geraten und ohne politisch destabilisiert zu werden. Hier muss allein der Erfolg von Alexis Tsipras eine Warnung sein. Immerhin hat seine Partei nur knapp hinter der Nea Dimokratia abgeschlossen. Die extreme Linke und Rechte dürfte mit jedem weiteren Tag der Krise weiter zulegen. Kommt dazu, dass die kommende Regierung sich voraussichtlich genau aus jenen Parteien zusammensetzt, die Griechenland in das Schlamassel geführt haben, in dem sich das Land jetzt befindet. In einem ausgezeichneten Text über die Lage Griechenlands schrieb Nikos Konstandaras, Leitender Redaktor und Kolumnist der griechischen Tageszeitung «Kathimerini», in der «New York Times» noch vor der Wahl Folgendes über die Siegerpartei:
On one hand, there is New Democracy, a center-right party that has done much to undermine Greece’s economic reform and revival over the past two years. It refused to support the bailout agreement signed by the Greek government, the European Union and the International Monetary Fund on the grounds that it would stifle growth and so it undermined initiatives like tax reform that would have helped combat tax evasion by self-employed professionals and businesses. Yet it is now presenting itself as the responsible force that will stick to austerity and keep Greece in the euro zone.
Hier eine Grafiken zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit – gemessen in der von der OECD harmonisierten Quote (Quelle: Federal Reserve of St. Louis, FRED-Datenbank):

Eindrücklicher als jede Grafik beschreibt Nikos Konstandaras im oben bereits erwähnten Artikel der «New York Times» die Lage der Griechen:
Since last October, after the first suggestion that Greece might be forced out of the euro zone, we have lived with desperate uncertainty. Suicides, once few, are on the rise as the pressure becomes too much for some. Meanwhile, families and the disorganized and underfunded social security system can no longer cope. In a country of fewer than 11 million people, more than a million are jobless. Everyone else lives in fear that he or she may be next as companies close or lay off workers. Migrants are leaving and Greeks are emigrating. A recent study conducted on behalf of Panteion University in Athens suggests that 7 out of 10 Greeks between the ages of 18 and 24 hope to seek their fortune elsewhere.
This uncertainty has inspired radical choices. A cousin of mine, and his wife, left with their young child a few weeks after she was offered a job in Dubai, in the United Arab Emirates. They reasoned that one job in Dubai was more secure than two in Greece. In villages around the country, the unemployed and pensioners from cities and towns are returning to the land to clear fields and grow crops that they feel they and their extended families will need if the economy gets even worse. A friend, a successful lawyer, is thinking of going into farming as he sees his clients falling by the wayside. My elderly parents follow the news carefully, anxious about possible shortages of medicines. Having lived through many ups and downs, they are more sanguine than most: “Whatever happens to the many will happen to us as well,” my mother says.
The insecurity shakes us to our core. When I go to the A.T.M., I hold my breath until I hear the reassuring whirring sound that says the machine will give me what I’ve asked for. I wonder whether I will be so lucky next time. My wife and I have been working for more than 25 years, saving for our children’s education, because even though about half our salaries go to taxes and social security, we know that we must pay for private schools, that we cannot count on state hospitals, and that our pensions are not guaranteed. (All this because others do not pay taxes, and because successive governments did not do their work.)
Dass Griechenland dem Abwärtsstrudel im gegebenen institutionellen Rahmen der Eurozone nicht entkommen kann, ist mittlerweile «Common Sense». Bei der Wahl ging es einzig darum, ob der Staatsbankrott unmittelbar und ungeordnet eintritt und nicht um die Frage, ob er eintritt. Griechenland hat mit dem Euro eine zu teure Währung, die es nicht abwerten kann und es ist dafür zu wenig produktiv. Müsste Griechenland sich über die Kapitalmärkte verschulden, hätte es für Zehnjahresgelder einen jährlichen Zinssatz von 27 Perozent zu entrichten, denn auf dieser Höhe rentieren die ausstehenden Staatsanleihen. Griechenland ist und bleibt als Mitglied der real existierenden Eurozone auf Unterstützung angewiesen, sonst bleibt der Staatsbankrott gewiss und damit auch die Katastrophe. Eine Erläuterung dazu liefert die Schuldenfallenformel.
Die Beruhigung, die jetzt eintritt, kann daher nur temporär sein und getragen von der Hoffnung, dass die Politiker der Eurozone rechtzeitig doch noch eine tragfähige Lösung aus dem Hut zaubern. Doch genau danach sieht es nicht aus. Das warnende Beispiel dafür ist Spanien.
Die Ankündigung vor einer Woche, dass Spanien auf die Hilfe des Euro-Rettungsfonds zurückgreifen kann, sollte der Versicherung der Märkte dienen, dass allfällige Nachfolgewirkungen bei einem Wahlsieg von Syriza oder einem nicht eindeutigen Wahlausgang auf Griechenland beschränkt werden können. Dieser Beruhigungsversuch ist gründlich missglückt. Das wichtigste Krisenbarometer – die Rendite der Staatsanleihen – ist in Spanien nach der Hilfsankündigung kurzzeitig auf 7 Prozent gestiegen und in Italien erneut auf über 6 Prozent. Ein Zinssatz von dieser Höhe führt auf die Dauer auch diese beiden Länder in den Staatsbankrott – Italien ist wirtschaftlich das drittgrösste und Spanien das viertgrösste Euroland. Angesichts ihrer Wachstumsaussichten, der sozialen Kosten einer extrem hohen Arbeitslosigkeit und einer relativ geringen Inflation ist es bei einem solchen Zinssatz auch für diese Länder unmöglich, nur schon die Schuldenlast zu stabilisieren, geschweige denn, Schulden zurückzuzahlen.
All diese Schwierigkeiten werden dadurch akzentuiert, dass nicht nur die Eurozone insgesamt unter einer Rezession leidet, sondern sich auch die konjunkturellen Aussichten für die Weltwirtschaft insgesamt zunehmend eintrüben. Die jüngsten Daten aus den USA haben die Hoffnungen auf eine baldige Erholung enttäuscht. Die für die grösste Weltwirtschaft der Welt extrem hohe Arbeitslosenquote von 8,2 Prozent ist letzthin sogar wieder leicht angestiegen und selbst aus Fernost kommen von China zunehmend beunruhigende Konjunktursignale.
Die Antwort der Länder auf die Bedrohungen werden in nächster Zeit wahrscheinlich weitere Geldspritzen der Zentralbanken sein. Entsprechende Meldungen von koordinierten Aktionen unter ihnen haben schon letzte Woche die Aktienmärkte etwas aus ihrer Lethargie holen können. Wenn – wie in Spanien und Griechenland – die Angst vor möglicherweise bald illiquiden Banken bereits zu massiven Rückzügen von Einlagen führt, dann sind solche Liquiditätszusagen von Zentralbanken notwendig. Aber sie sind nur ein Schmerzmittel. Die Ursache des Schmerzes berühren sie nicht. Ohne grundlegende institutionelle Reformen kommt die Eurozone nicht zur Ruhe, sondern zerbricht am Ende. Deshalb hat auch das Wahlergebnis in Griechenland keinen anhaltenden Beruhigungseffekt.
64 Kommentare zu «Kollaps erneut verschoben»
Wenn Griechenland eine eigene Währung einführt, so wird dadurch der private Besitz von Euro als Bargeld und Auslandguthaben nicht berührt. Eine Abwertung hat daher gegenüber früheren Zeiten wo der Grossteil der Bevölkerung nicht ausweichen konnte eine viel begrenztere Wirkung.
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Echte Reformen welche die Konkurrenzfähigkeit und einen funktionierenden Staat herbei führen könnten sind derzeit von keiner griechischen Regierung zu erwarten. Imho könnte derzeit nur ein Militärputsch begabter Generäle eine rasche Wende herbeiführen. Ob es dort welche gibt weiss ich allerdings nicht.
Der Autor Markus Diem Meier übernimmt leider unkommentiert das zentrale Dogma, das der GR-Krise zu Grunde liegt: „Und Griechenland hat eine historische, symbolische und strategische Bedeutung: Es ist die «Wiege der Demokratie». Und es ist eine wichtige Flanke gegen Osten.“
Diese verfehlte, rein politische Sicht hat es GR erst ermöglicht, sich den Euro zu ergaunern und 10 Jahre lang mit Krediten zu Tiefstzinsen völlig verantwortungslos ausser Rand und Band Party zu feiern (Dass die Reeder und Bankbesitzer mehr feiern, als der Staatsangestellte, der seinen Arbeitstag im Café verbringt, liegt in der Natur des Systems).
Und so geht es weiter: noch immer die gleiche „Begründung“ scheint zu genügen, dass nun die Steuerzahler der vernünftigeren Euroländer ohne absehbares Ende ausgesogen werden. Und nochmals die gleiche Argumentation scheint zu genügen, uns allen den Blick zu versperren, dass es jetzt nur darum geht, die (privaten) Bankgewinne aus dem Geschäft mit der GR-Party abzusichern und die nun anfallenden Verluste zu sozialisieren. Solange die Empörten keinen Einfluss haben, geht das unverfroren so weiter: Island, Irland, Griechenland, Spanien…
Die aus meiner Sicht richtige „historische, symbolische und strategische Bedeutung“ Griechenlands wäre, die Hochkultur vor 2500 Jahren in Griechenland zu schätzen, ohne daraus Rechte und Privilegien für heute abzuleiten (weder Ägypten noch China sind deswegen in EU und Euro), und jetzt – strategisch gesprochen – eine Frontbegradigung vorzunehmen. Wer diese zu spät vornimmt, verliert den Krieg. Oder in der Gärtnersprache: Befreit den Baum von morschen Ästen, damit er wieder wachsen kann!
Wenn hier geschrieben steht: „Griechenland hat mit dem Euro eine zu teure Währung, die es nicht abwerten kann und es ist dafür zu wenig produktiv.“ Dann gilt für Deutschland genau das Umgekehrte: Der Euro ist zu billig und Deutschland kann – und will ihn selbstverständlich nicht aufwerten – und es ist (im Vergleich) zu produktiv… Beim Fussball ist so etwas gar nicht möglich: In der Championsleague können nur vergleichsweise gleichstarke Teams spielen, im Sport verfällt man nicht dem Irrtum, dass jeder mit jedem spielen kann… Genauso ist es aber in der Wirtschaft auch: Eine gemeinsame Währung ist wie ein Schraubstock wo der Fuss drin steckt, niemand kann sich mehr bewegen (auf- bzw. abwerten) das ist das Problem des Euro; darum ist er eine Totgeburt von Anfang an – und jetzt liegt er im Wachkoma auf der Intensivstation – und niemand traut sich, den Stecker raus zu ziehen. -Das werden die Märkte für die feigen Politiker erledigen…Ein Schneepflug kann nur solange Schnee vor sich her schieben solange die Schubkraft grösser ist als die Schneemasse. Beim Schulden machen wird der Berg einmal zu gross – und dann ist einfach Schluss, Amen, aus….ohne Rücksicht auf irgendwer….
Genau!
Die Frage, die bleibt, ist: Wie gross ist die Fallhöhe?
Zu Beginn der Krise hätte die Deutsche BuBa Griechenland noch mit einem Zustupf aus der Portokasse sanieren können. Dank Target-2 und anderen Verbrechen wird es nun wirklich garstig werden. Ich rechne mit einer Todesrate von rund 10% in Europa, bis das Gröbste überstanden ist.
Danken Sie es Henry Kissinger und seinen New World Order Bilderbergern, Mutti Merkel und dem trojanischen Pferd der US-Kriminellen in der Schweiz.
@ Thomas ernst
Ich stimme Ihnen zu, dass je länger man mit einer wirklichen „Lösung“ wartet, desto höher werden die Kosten. Warten wir also ab, bis sich die Summen in Spanien multiplizieren, und Italien und Frankreich……
In meinen Augen besteht die einzige nachhaltige Lösung im Abschreiben von nicht rückzahlbaren Schulden, was natürlich die Gläubiger massiv in Mitleidenschaft ziehen wird.
@Huber und Ernst: Kein Politiker in der Krisenländern will derjenige sein, der diesem Treiben ein Ende setzt und Bankrott erklärt, darum wird weitergebastelt und die Situation verschlimmert sich zunehmend, die Zinsen werden teurer und irgendwann langt es halt dann doch nicht mehr….aber dies wird noch immer verdrängt.
Argentinien hat das damals gemacht, gut sie hatten eine eigene Währung, die gegen den USD um zwei Drittel abgewertet wurde, Glück mit steigenden Rohstoffpreisen, dazu haben sie noch den Schuldenschnitt 2005 durchgesetzt und hätten so um 2007/08 die Chance gehabt einen seriösen Staatshaushalt aufzubauen – leider haben sie diese Chance nicht genutzt und momentan sieht es wieder düster aus – Devisenrestriktionen, 25% Inflation, Zwillingsdefizite, eine geplünderte Nationalbank, Einfuhrsperren, Wirtschaftskonflikte mit der halben Welt – wenn es so weitergeht, dann haben sie so um 2014 wieder 2001 – im Monopoly würde man sagen „Zurück zum Start“.
Die wirklich entscheidende Frage wird natürlich auch in diesem Blogbeitrag nicht gestellt: Wieviel hat man den Stimmenzählern bezahlt, damit ein Sieg der Linken verhindert wurde?
Das ist Griechenland – wieso sollten Wahlen als einziges im ganzen Land plötzlich korruptionsfrei ablaufen?
Die EU hat sicher das nötige Schmieröl diskret bereitgestellt.
Eine Wahlbeeinflussung im grossen Stil ist sehr unwahrscheinlich. Zudem ist das Resultat plausibel in Bezug auf die Wahlen vom Mai: Alle kleinen Parteien haben bestenfalls den Stimmanteil gehalten oder Stimmen verloren, denn nachdem im Mai ND und Syriza als stärkste Parteien feststanden, machte es am meisten Sinn sich bei der zweiten Wahl auf die Seite von ND oder Syriza zu schlagen. Dementsprechend legten ND und Syriza je rund 10% zu.
…schon, nur der Unterschied zwischen ND und Syriza ist so gering, dass es nicht einmal vieler auffälliger Manipulation bedarf. Und vor allem:
Die EU-Kraten haben alles, wirklich alles versucht, um das Ende des Euro zu verhindern, und die Griechen sind ausserordentlich korruptionserfahren. Eine Hand wäscht die andere…
Ihr Verdacht laesst sich nicht komplett von der Hand weisen.
Im Grunde ändert dies eh nicht viel, da sie ob oder ohne Bankrott-Erklaerung, es sowieso sind.
Wichtiger waren Wohl die Wahlen in Frankreich, wo jetzt die Sozialisten ungehindert sehr fragliche Entscheide fällen werden.
Wie auch immer, das System ist bereits so zerbrechlich, dass ein kleiner Windstoss das ganze Kartenhaus einbrechen lassen wird. Einzig der Zeitpunkt ist fraglich, eben wie die Voraussage des nächsten Erdbebens. Irgendwann muss sich der Druck entladen.
Der Yield für spanische Anleihe ist über 7% angestiegen, was die Rettung der Banken und der Abbau der Staatsverschuldung Spaniens erschwert werden. Die EZB muss jetzt wieder aktiv werden, bzw. spanische Staatsanleihe aufzukaufen, die Stabilität in EURO-Zone wiederhergestellt wird.
Geld ist nur tote Materie. Es bildet einen Gegenwert für einen Wert. Nicht mehr und nicht weniger. Das Zins und Zinseszinssytem ist und bleibt das Problem. Wir brauchen Banken, die das tun was ihr Auftrag ist Geld für Werte verschiben und dafür bekommen sie eine Gebühr. Max 2%. Das muss eine Gesellschaftsaufgabe sein. Das jetzige System wo 1% der Menschen über 99% Herrschen, wird nicht mehr lange aufgehene, dann haben wir Chaos und Krieg. Auch in der schönen ruhigen Schweiz. Wer gibt empfängt überreich, wer nimmt verliert alles. Ist ein einfaches Naturgesetz – schon mal nachgedacht.
Geld ist nicht einmal tote Materie; das wäre z.B. Gold. Es ist der Inbegriff des Vertrauens, dass es SPÄTER einmal gegen einen wirklichen Wert eingetauscht werden kann!
Die Tatsache, dass es sich automatisch vermehren soll OHNE zugrunde liegende Wertvermehrung (durch Arbeit usw.) scheint mir auch ein Grundübel, denn wenn ich sozusagen die „Hoffnung auf Gegenwert“ vermehre, aber nicht zugleich auch den „Wert“, dann sieht das zunächst zwar keiner, aber mit der Zeit wird die Diskrepanz auffallen – dann nämlich wenn die Menschen den Wert realisieren wollen!
Und das scheint heute ja weitgehend der Fall zu sein: Gelder flottieren um den Globus, die weitere Gelder „aufsaugen“ wollen, aber ohne realen Gegenwert. Drum leiht man das Geld auch den dubiosesten Schuldnern! Die man mit exorbitanten Zinsforderungen zugleich in den Ruin treibt. Und damit steht der bitteren Armut, in die Griechenland zur Zeit getrieben wird durch reinen Schuldendienst, ein unendlicher Überfluss an herum vagabundierendem Geld, der eigentlich vernichtet gehört.
Was ja, historisch gesehen, auch immer wieder passiert ist: durch Kriege, Bankrotte, Wirtschaftskrisen, usw. usw. Die NOTWENDIGER BESTANDTEIL dieses ewigen Geldvermehrungs-Systems sind!
Und was tut man im Moment gegen die Krise? Eigentlich nur eins scheint wirklich zu „nützen“: Die verschiedenen Nationalbanken vermehren die umlaufende Geldmenge einfach „unendlich“. Oder anders gesagt: Man löscht mit Benzin! Die Maschine ist kaputt, klemmt und quietscht, aber man giesst einfach unendlich Öl darüber – dann hört man das chrosen und quetschen nicht mehr so…
Wenn nun einer Kapital hat, der andere eine gute Geschäftsidee, dann kann der erste dem zweiten Geld ausleihen. Und weil der zweite ja jetzt einen Gewinn macht (hoffentlich), kann er dem ersten auch einen kleinen Anteil davon abgeben. Das ist doch die Grundidee des Zinses; dagegen kann ich kaum etwas haben. Gleichzeitig müsste der Wert des Darlehens aber auch abnehmen, denn der Gegenwert – das laufende Geschäft – verliert Wert durch „Abnutzung“. Was aber darüber hinaus geht an exorbitanter Geldvermehrung ist für mich nicht nachvollziehbar! Meines Erachtens dürften Banken, als Finanzdienstleister, keine Gewinne erwirtschaften, d.h. sie müssten „gemeinnützig“ organisiert sein; das wäre für mich die mindeste notwendige Reform des Bankenwesens!
Denn wieso soll ich eingentlich mein Geld einer Bank zur Verfügung stellen, die mit ihrer „Kapitalrendite“ von 20% prahlt? Ich will doch dass mein Geld dort sicher aufgehoben ist – nicht dass die Bank sich daran bedient – direkt oder indirekt!
@Cornelis Bockemühl. Es ist doch gar nicht nötig die Banken (und was immer es noch für finanzielle Dienstleister es gibt) die Möglichkeit eines Gewinns zu entsagen? Wenn transparent ist wie Gewinne zustande kommen, sind sie wertvolle Informationen für den Markt (sprich Kunden, Investoren) über die Qualität eines Bankunternehmens.
Viel wäre dagegen schon erreicht, wenn Glass-Steagall wiederhergestellt würde, damit das Einlagen- und Kreditgeschäft und das Wertpapiergeschäft nicht vermischt werden, wie Sie zurecht bemängeln.
Und vor allem sollten insolvente Banken nicht vom Staat gerettet werden, und wenn schon dann nur unter Enteignung der Aktionäre und Entlassung des Top-Managements.
Das mit dem Gewinn verstehe ich halt ganz naiv so: Ich gebe mein Geld einem Sachverständigen zur treuen Bewahrung. Da das Geld weiter ausgeliehen wird und dadurch einen Zins abwirft, werde ich an diesem Zins beteiligt: Ist ja immerhin noch mein Geld! Für ihre Dienstleistung darf die Bank natürlich auch einen Teil behalten.
Wenn ich nun allerdings höre dass sie diesen Teil maximiert – d.h. einen extra hohen Gewinn macht: Muss ich mich dann nicht ein wenig betrogen fühlen? Oder soll ich gar stolz auf „meine Bank“ sein weil sie so toll geschäftet?
Das wäre dann so eine Art „Stockholm-Syndrom“: Ich werde betrogen – und bin zugleich stolz auf die Geschicklichkeit „meiner Betrüger“…
Vielleicht etwas radikal formuliert, aber als ich vor ein paar Jahren mal eine Broschüre von meiner KK bekam wo der Geschäftsführer ganz stolz darauf verwies wie die Kasse in den vergangenen Jahren ihre Reserven aufstocken konnte – da habe ich mich auch gefragt ob ich dort an der richtigen Adresse bin! 😉
Oder kurz: Ich würde einem Finanzdienstleister am meisten vertrauen wenn er gemeinnützig organisiert ist und sich nicht erklärtermassen mit Hilfe meines Geldes vor allem selber bereichern will! Was ja nicht heisst dass er für seine Arbeit nicht seinen Lohn haben soll.
Ja gut. Aber lassen wir mal annehmen, dass der Staat durch kluge Regulierung einen freien Markt ermöglicht. Dann wird es doch hoffentlich auch noch eine konkurrenzierende Bank geben, die Ihnen eine höhere Vergütungszins zugesteht. Vielleicht ist diese ja genossenschaftlich organisiert, wie die Mobiliar bei den Versicherer. Und dann wechseln Sie die Bank, und mit Ihnen viele andere unzufriedene Kunden. Da wären im Markt jene Banken, welche nur für sich selbst wirtschaften, bald ohne Kundschaft. Und das ganz ohne staatlichen Zwang. Heute gibt es bereits erhebliche Zins-Unterschiede zwischen den Banken und die Grossen Zwei wurden z.B. durch die Konkurrenz mehr oder wenig gezwungen ihre Zinsen in der 3. Säule anzuheben.
Ich habe nur zwei Dinge am Artikel zu kritisieren, da ich den Rest des Artikels nur überflogen habe. Mir ist eigentlich schon lange aus Prinzip verleidet, noch irgendeinem Ökonomen zuzuhören. Die Grundlagen der ökonomischen Lehre sind totaler Humbug. Nichts stimmt, am wenigsten das, was angeblich allgemein bekannt ist! Was in der Irrlehre nicht in sich selber widersprüchlich oder schlicht mathematisch falsch ist, wird solange zurechtgebogen/gelogen (die Qualität der Annahmen spiele ja bekanntlich keine Rolle, nur die der Voraussagen — Friedmann), bis das gewünschte Ergebnis heraus schaut. Gegenbeweise werden ignoriert bzw summarisch abgelehnt, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Aber egal. Meine Kritik:
1. Ein Wahlsieg der Linksallianz wäre keinesfalls die Katastrophe gewesen, als die der Autor sie darstellt. (Vgl http://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/Ich-war-mein-Leben-lang-kein-Linker/story/22954988) Die Linken sind keine Idioten und hätten das Notwendige getan, um aus dem Schlamassel herauszukommen, aber eben wirtschaftsverträglich.
2. Die Behauptung, ein Wahlsieg der Linksallianz hätte die „Einstellung der dringend benötigten Kredite provozier[t]“, ist eine jener „Kleinen Lügen“, die immer gerne fallengelassen werden, um das Wasser zu trüben. Tatsächlich geht nur ein geringer Teil der „dringend benötigten“ Kredite an den Staat zur Finanzierung von Staatsausgaben. Das meiste fliesst zur Bedienung der ausstehenden Kredite als Zinszahlung direkt wieder nach Deutschland.
Mist, der Link oben funktioniert nicht. Die schliessende Klammer gehört nicht dazu. Hier der korrigierte Link:
http://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/Ich-war-mein-Leben-lang-kein-Linker/story/22954988
🙁
Nichts, aber auch gar nichts von dem, was die Eurozone derzeit dringend bräuchte, steht bereit. Nicht einmal die neue „Brandschutzmauer“ ist fertig – der Euro-Rettungsschirm ESM kommt, wenn alles gut geht, erst im Juli, und er ist jetzt schon zu klein. Weil dies so ist, müssen nun G-20 und Notenbanken der ganzen Welt Feuerwehr-Bereitschaft spielen. Europa allein schafft es nicht mehr, dies ist die traurige Botschaft dieses Wochenendes. http://lostineurope.posterous.com/lehman-20
Erich Chauvi:Die Weltwirtschaft mit seinen verschiedenen Währungen wird immer undurchsichtiger, was die einzelnen Menschen
ohne zu Arbeiten zu übermässigen Verdienst anregt und andern nicht einmal ein tägliche Mahlzeit überlässt.So kann es auch
nicht so einfach weitergehen.Die Benachteiligten werden irgendwann erwachen und unsere Luxusgesellschaft überraschen.
Ein Weltwährung wo jeder Weltbürger pro Monat einen bestimmten Betrag vom Staat gedruckten „Global (als Weltwährung)
erhalten würde auch wenn der Bürger im Moment keine Arbeit hätte,zum Leben müsste es reichen.Die arbeitenden würden noch
dazu einen pro Monat einen Lohn in Global erhalten so könnten die Weltbevölkerung friedlich und gut ernährt nebeneinander leben.Jedes Land druckt soviel Global wie seine Bevölkerungszahl lautet.Somit könnten die Währungsprobleme gelöst werden.
Lesen Sie mehr über die Global-Idee: http://www.chiavi.ch Blog drücken von Aktuelle Beiträge “ Weltwährung „- Existenz für Alle
öffnen 6.Febr. 2012
Ok – und wie kommen wir von jetzt da hin?
Ich kann mich der Meinung von Cornelis Bockemühl nur ansdchliessen! Ohne naseweis sein zu wollen, muss ich in voller Demut, aber doch ganz klar feststellen: Das konnte nicht gut gehen! Trotz aller ökonomischen und finanztechnischen Komplexität ist die Sache doch recht simpel. Ein Nicht-Staat, der trotz dieses Status eine gewaltige, wahrscheinlich beinahe wirkungslose Bürokratie-Maschinereie am Leben erhält, führt den wirtschaftlichen Tod der eigenen Gesellschaft mutwillig selbst herbei. Bei aller Symapthie und Respekt für die Griechen, Griechenland, dessen Kultur in der Antike, die Philosophen, usw., müssen auch wohlmeinende Freunde des Landes sagen: Liebe Griechen, so geht das nicht! Was das Land braucht, sind ausländische, private Investoren, freie Unternehmer, die etwas produzieren, verkaufen und auch exportieren, dadurch wertschöpfende Arbeitsplätze schaffen und die Handelsbilanz verbessern. Cash-flow muss im Land selbst erwirtschaftet werden, Steuern bezahlt und Gewinne re-investiert werden. Das ist aber ein langer, steiniger Weg. Aber nur dieser führt zu einem nachhaltigen Erfolg. Die Griechen müssen versuchen, ihre teilweise tragische Geschichte zu überwinden. Wenn die Schlitzohrigkeit zum Breitensport degeneriert, ist Hopfen und Malz verloren. Europa kann sich nur wünschen, dass Griechenland den Pfad des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Pragmartismus finden wird. Es ist auch kein wirklich kleines Land. Das wird fälschlicherweise immer wieder kolportiert. Es ist mehr als dreimal so gross wie die Schweiz und hat ca. 3 Mio mehr Einwohner. Es ist in Bezug auf diese Paramter weder mit Liechtenstein noch mit Luxemburg vergleichbar. Das Problem sind a) die praktisch inexistenten staatlichen Strukturen, b) der wirkliche Willen, sich nicht nur egoistisch für sich selbst einzusetzen, sondern für das Gemeinwesen und c) die speziielle Mentalität, die selbstverständlich auch positive Seiten hat, aber in einer leistungs- und wettbewerbsorientierten Welt wenig hilfeich ist.
„Das Problem sind a) die praktisch inexistenten staatlichen Strukturen, b) der wirkliche Willen, sich nicht nur egoistisch für sich selbst einzusetzen, sondern für das Gemeinwesen und c) die speziielle Mentalität, die selbstverständlich auch positive Seiten hat, aber in einer leistungs- und wettbewerbsorientierten Welt wenig hilfeich ist.“
Dieses Problem bestand bereits, als die Banken großzügig Kredite ausstellten. Wenn ich einem Schlendrian Geld ausleihe, und damit meine Sorgfaltspflicht bei der Kreditvergabe verletze, ist es ganz normal, dass ich den Schaden und die Schmäh zu tragen habe (Aktionäre, Bondholder, Manager).
Das eigentliche Problem besteht ja schlussendlich, dass wir für dieses Fehlverhalten zur Verantwortung gezogen werden, während jene Kreise, die dies verursachten, sich weiter an Boni vergnügen.
der kollaps wird kommen. euro- und bankenkrise in griechenland sind nur die spitze des eisberges. generierung von wertschöpfung und produktivität erfordert eine intakte volkswirtschaft; und die ist in griechenland nicht gegeben; somit -> ein kollaps auf raten
@ Markus Diem Meier
Dies ist ein guter Artikel. Ich freue mich besonders, dass Sie die Differenzierung zwischen Liquidität und Solvency machen. Sie sprechen auch den Aspekt der Zinsproblematik an, welches sehr interessant ist. Ebenfalls beziehen Sie sich auf den Business-Cycle, welcher von vielen Ökonomen oft vernachlässigt wird. Zusätzlich erwähnen Sie, dass Massnahmen der Zentralbanken eben nur Schmerzmittel sind und das Problem nicht wirklich lösen. Wirklich ein guter Artikel – Danke.
Wenn man die Situation betrachtet, muessen Länder wie z.B. Italien Geld aufnehmen zu sagen wir 5 oder 6% um es über welchen Mechanismus auch immer Griechenland zu vielleicht 3 oder 4% zur Verfügung zu stellen. Worin besteht hier die Logik?
Ein Aspekt, den Sie sicher intensiv studiert haben und in den vergangenen Jahren wahrscheinlich oft wieder nachgeschlagen haben, ist der Ablauf einer Kreditkontraktion nach dem Platzen einer Kreditblase. Es handelt sich ja diesbezüglich nicht um ein rein europäisches Problem, sondern um ein weltweites Ereignis. Wenn Sie die Muse finden, diesbezüglich einen ausführlichen Artikel mit entsprechenden konkreten geschichtlichen Beispielen zu publizieren, wäre ich Ihnen dankbar.
Nichts Neues in diesem Bericht, und trotzdem ist er genial, danke Herr Meier! Die Ergänzung von der NYT ist ebenfalls interessant zu lesen. Was mich verstört ist die Tatsache, dass die Masse an dieser gesamten Thematik nicht interessiert ist oder schlichtweg dessen Ausmass nicht begreift. Der Schafsmichel lebt von Tag zu Tag, getrieben vom Konsum und der Prestige. Diese Finanzkrise, sobald sie dann in ihrem vollen Ausmasse eintritt, wird unser aller Leben verändern. Zusammenbrechende Volkswirtschaften, Depression, Bürgerkriege…, wie in den 1930er Jahren…, davon bin ich überzeugt!
@ Samuel Frei
Sie erkennen die Situation gut. Ich teile Ihre Meinung.
Nach der Jahresmitte werden sich auch langsam die Prognosen über die Budgets 2013 der öffentlichen Haushalte ihren Weg in die Öffentlichkeit suchen. Es ist sehr zu vermuten, dass diese fürs nächste Jahr noch grössere Defizite budgetieren müssen als für 2012 – die Abwärtsspirale wird sich erneut in Zahlen fassen lassen, die ungelösten Ursachen der Krise ziehen das nach sich.
Und man wird auch verstärkt sehen, dass die Schweiz sich der Krise nicht entziehen kann. Die Steuereinkünfte werden signifkant tiefer zu prognostizieren sein als noch vor einem Jahr.
Auch wenn durch die Wahl in Griechenland nichts gelöst ist, so wird gerade durch das Feshtalten der Griechen am Euro trotz der Misere, die er ihnen bringt die Position Merkels gefestigt: Wer im Euro bleiben will, bleibt es nur zu den Bedingugen, die Deutschland akzeptiert, eine Vergemeinschaftung der Schulden, wie von den Südländern gewünscht, gibt es nicht oder nur über die Leiche Merkels.
Bleibt Merkel und Deutschland hart und bleiben die Südländer zu den Bedingungen Deutschlands im Euro, so besteht die Gefahr, dass diese Länder auf Dauer marginalisiert werden und nur noch als Ferienziel der deutschen Urlauber etwas taugen.
@Martin Holzherr: Im Prinzip ja, jedoch ist nicht die Wiortschaftskraft der Länder so unterschiedlich, starke Länder haben nur grösseren Anteil am starken Regionen, schwächere Länder haben einen grösseren Anteil an schwächeren Regionen. Die Lombardei kommt selbst mit Hessen oder Bayern mit. Marginalisiert werden die Randregionen, ausser sie werden zu Tourismusgebieten (siehe Wallis).
Die Sonne scheint, das Gras wächst, das Wasser fliesst – so leben vielleicht viele in Indien. Unsere Wirtschaft und unser Konsum setzen Energie und Rohstoffe um im Engerie-Gegenwert von 4000 Watt pro Person (also mehr als wenn man alle Kochherdplatten im Dauerbetrieb auf Höchststufe heizen lassen würde). Alleine in einem kleinen iPhone sind Teile und Rohstoffe enthalten, welche aus Dutzenden von verschiedenen Ländern und allen Kontinenten stammen. Diese ganzen Wirtschaftskreisläufe sind untrennbar mit dem Finanzsystem verknüpft – wenn das Geldsystem weg ist, dann können Sie sich auch iPhone und den ganzen Rest komplett und ersatzlos abschminken…
Das Problem dabei ist nur, dass jeder etwas beitragen sollte/müsste. Und das wird den 1%, die aktuell die Welt beherrschen nicht gefallen. Im Moment kann denen doch nichts besseres passieren, die Welt ist versklavt mit Schulden – es kann also ohne Aufwand Geld verdient werden. Dass dabei 99% unzufrieden sind und davon 98% glauben, dass es so sein muss wird so schnell nichts ändern.
Wir leben hier im Wohlstand, können uns alles leisten und warten darauf, dass es besser wird. Erzähl doch mal in Afrika einem 12-jährigen wie schlecht es uns geht, da wir alle nur Schulden haben und 38h die Woche arbeiten müssen, 5 Wochen im Jahr Freizeitstress haben weil wir bei dem Angebot nicht wissen, was als erstes zu tun ist.
Der 12-jährige wird davon nicht viel verstehen, er kennt kein Geld und keine Freizeit, er kennt nur 16h / Tag hart arbeiten, genug zu essen zu bekommen um nicht zu verhundern, Wasser zu trinken in dem wir nichtmal eine Fuss reinstecken würden, in einer Höhle oder Blechhütte schlafen und wenn jemand von Europa erzählt das wohl als erfundenes Schlaraffenland sehen.
Wieso sollte sich hier bei uns also nur ansatzweise etwas ändern, wenn nicht mal die ärmsten Menschen auf der Welt gegen ihre Unterdrückung aufbegehren?
@ Gruebler
Der Leidensdruck im täglichen Leben ist noch sehr bescheiden.
Anstehende Veränderungen haben jedoch die Tendenz mit einer plötzlichen, ja explosionsartigen Geschwindigkeit viele als sicher angenommene Parameter zu verändern. Wir genossen eine lange Periode vermeintlicher Stabilität, welche die Voraussetzung ist, um eine Phase hoher Instabilität zu erzeugen.
Die gegenwärtigen Massnahmen versuchen zu stabilisieren. Leider bewirken sie genau das Gegenteil, da zuerst die korrupten Elemente zu entfernen sind, und damit wieder ein Anreiz für Verhalten, welches für die Gesellschaft positiv ist, entsteht.
Bei der momentanen Entwicklung wäre es wünschenswert gewesen, wenn Griechenland endlich einen Kurswechsel eingeläutet hätte und dem Euro (nicht Europa!) den Rücken zugedreht hätte. Es ist nun damit zu rechnen, dass der Kollaps bei Ländern wie Spanien und Italien erfolgen wird, welche eine viel grössere Wirtschaftskraft besitzen. Dass ein solcher Kollaps viel stärker und unkontrollierter erfolgt, kann sich jeder selber ausdenken.
Wie kann es sein, dass Länder mit solch bedeutenden Ressourcen – Griechenland mit Gas/Öl und Spanien der ‚Garten Europas‘ – solche finanziellen Probleme besitzen?
Die Antwort liegt auf der Hand: unser Geldsystem (Geldproduktion, Zinseszins) verursacht eine Umverteilung des Geldes/Schulden zu den Reichen. Diese exponentiell wachsende Umverteilung kennt keine sozialen oder politischen Grenzen. Umso höher die Produktivität in einem Land ist, umso später gerät es in den Sog der Schulden. Somit ist klar, wieso es bei Griechenland anfängt und bei Deutschland aufhört.
Das die Chance für den geordneten Ausstieg vom griechischen Volk nicht genutzt werden, kann verschiedene Gründe besitzen. Es ist jedoch sonderbar, das Parteien die sich jahrelang bekämpfen, innerhalb von zwei Monaten einen solchen Gesinnungswandel durchzogen haben. Es kommt doch sehr schnell der Verdacht auf, dass bestimmte Gläubiger/Reiche noch mehr Zeit benötigen um neue Opfer zu suchen, auf denen sie ihre Schulden umwälzen können. Und da liegt das Problem dieser Gläubiger: wo finde ich noch jemanden, welcher noch nicht verschuldet ist?
Wenn der Kollaps da ist, werden Länder mit natürlichen Ressourcen die besseren Voraussetzungen für den weiteren Verlauf besitzen. Und hier besteht das wirkliche – von der Masse nicht erkannte – Risiko von Griechenland: derzeit erfolgt ein Ausverkauf des Landes an die Chinesen.
Es liegt also im Interesse von Europa das sich Griechenland möglichst schnell stabilisiert – als europäisches Mitglied jedoch mit einer eigenen Währung, welche der Leistungsfähigkeit des Landes entspricht. Ein Staatsbankrott ist halb so schlimm (siehe Argentinien 2002) und sinnvoller, als das griechische Volk mit neuen Krediten noch mehr zu verschulden.
Da unser Vorsorge- und Sozialsystem in diesem Geld-Casino mitspielt, würde uns ein solcher Staatsbankrott auch treffen. Wir müssen jedoch erkennen, dass unser Sozialsystem dadurch den Profit (Zins) zulasten anderer erwirtschaftet.
Es handelt sich grundsätzlich um einen ganz natürlich Prozess, welcher vor unseren Augen abläuft. Griechenland ist lediglich ein Symptom des Problems, welches die weltweite Kreditkontraktion als Folge des Platzen der Kreditblase beinhaltet. In der Geschichte finden sich zahlreiche solche Beispiele, wobei in den meisten Fällen ebenfalls die entsprechenden Entscheidungsträger auch glaubten, durch Manipulation das grundsätzliche Problem eines im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung zu hohen Kreditvolumens zu bekämpfen.
Einzig was daraus resultiert besteht, dass der unschuldige und bescheidene Bürger, welcher sich nie verschuldete, zur Kasse gebeten wird. Wohlstand kann man nicht mit geldpolitischen Massnahmen produzieren, sondern einzig die Umverteilung von Wohlstand.
In hundert Jahren wird in den Geschichtsbüchern zu lesen sein, dass in dieser Zeitperiode der groesste Diebstahl aller Zeiten am hellen Tageslicht vor den Augen der gesamten Bevölkerung ablief und diese dies gar nicht richtig begriff.
Es wird gar nichts schlimmes passieren. Die Sonne scheint, das Gras wächst, das Wasser fliesst, usw. auch ohne Geld und Gold und Banken und Börsen. Die Erde schenkt uns alles, was wir zum leben brauchen und wollen – in mehrfachem Überfluss. Wir müssen mit diesen Geschenken nur richtig umgehen. Zurzeit behandlen wir sie so, wie ein Elefant den Porzellanladen.
Uns werden einfach nur bald die Augen aufgehen, wenn wir merken, dass Geld lediglich eine menschliche Erfindung ist, ein Spiel, das von gewieften Menschen so gestaltet wird, dass sie kaum etwas tun müssen und trotzdem in Saus und Braus leben können, während ehrliche und fleissige Menschen nicht verstehen, weshalb sie kaum auf einen grünen Zweig kommen trotz aller Plackerei.
Das Geldsystem ist hoffnungslos veraltet, denn es ist nur eine Optimierung des Tauschsystems. Die Zukunft ist geldfrei und heisst „Beitragen statt Tauschen“. Die Access-Gesellschaft steht vor der Tür. Es wird also nichts schlimmes passieren, im Gegenteil: das Schlimme hört nun endlich auf zu existieren.
…Pssst, macht keinen Krach, Nadine ist so süss, wenn sie träumt!
… ja, dann ist es ja gut dass ich nicht am richtigen thread angehängt habe … sonst wäre sie vielleicht aus dem traum aufgewacht … pssst … aber manchmal frage ich mich schon, warum gehen gewisse leute nicht einfach nach afrika in die savanne und tauschen dort büffelmilch gegen maniok?
Nun stellen Sie sich doch mal vor, „die Krise“ schlägt voll zu. Sie haben Ihren Job verloren, die Wohnung wurde gekündigt, das gesparte Geld wurde zuerst „eingefroren“ und dann im Verhältnis 1:1000 abgewertet. Und wovon Sie morgen leben sollen wissen Sie schlicht nicht!
Statt dessen sitzen Sie irgendwo in der Gegend, die Sonne scheint so wie heute… Nun, vielleicht werden Sie es garnicht sehen, sondern nur daran denken, wie Sie irgendwie wieder auf die Beine zu bekommen. Oder Sie sind depressiv und blasen nur noch Trübsal.
Oder aber Sie entdecken genau dies: Die Welt ist ja noch immer schön! Wieso habe ich das bisher kaum gesehen? In welchem Traum von Geld, Erfolg und Karriere war ich denn so lange gefangen?
…und in diesem Moment – aber keinen Augenblick früher! – werden Sie bemerken dass nicht Nadine Binsberger es war die hier geträumt hat… 😉
Nichts gegen träumen, besser man wacht auf bevor man steriles Verbandsmaterial oder gar Antibiotika braucht.
@Binsberger: Was schreiben sie denn da für wirres Zeugs. Überfluss? Kein Geld? Tauschsystem veraltet? Was ist mit dem Gesetz der Knappheit von Ressourcen, dem Dilemma der doppelten Koinzidenz der Wünsche, und wie soll Arbeitsteilung ohne Tauschsystem funktionieren? Wollen Sie, dass wir wieder wie die anderen Primaten in den Bäumen leben?
„Was ist mit dem Gesetz der Knappheit von Ressourcen“
Was soll denn das für ein Gesetz sein? Auf jeden Fall ist es kein natürliches bzw. universelles Gesetz wie z.B. das Gravitationsgesetz. Das Wort „knapp“ ist ja eine menschliche Erfindung. Ja, Ressourcen sind begrenzt. Aber wie der Mensch mit diesem Fakt umgeht, bleibt seiner Kreativität überlassen und wird nicht von „Knappheits-Gesetzen“ bestimmt.
„doppelten Koinzidenz der Wünsche“
Wenn ich das google dann kommen dazu formal-logische Überlegungen zu Tauschproblemen von Kindern im Sandkasten. Wow was für eine überzeugende Grundlage für eine Ökonomie.
Ein Wunder, dass man nicht gleich Affen statt Kinder herbeizieht. Typisch männliche Ökonomie: Die Beziehungs- und somit Kooperationsfähigkeit von Menschen wird total ignoriert. Man traut dem Menschen nur das denkbar Schlechteste zu („Der Mensch ist des Menschen Wolf“; Hobbes). Übrigens eine Beleidigung des Wolfes, der ein überaus soziales Tier ist. Gemäss dieser Logik ist es dann besser, mann schliesst alles menschliche aus dem Wirtschaftsprozess aus und degradiert die Menschen zu eigennützigen Autisten, die in einem anonymen Markt aufeinander treffen. Und die göttliche Weisheit der unsichtbaren Hand des Marktes macht dann, dass alles irgendwie gut kommt.
Ein solche Ökonomie ist aber in etwa so primitiv, wie wenn man dem Menschen das Grosshirn entfernen würde und er sein Dasein wieder mit dem Stammhirn und dem Limbischen System bewältigen würde. Börsenzocker funktionieren übrigens sehr über das Stammhirn und das Limbische System, je primitiver und rücksichtsloser, desto kurzfristig erfolgreicher.
Ja, Geld sollte eigentlich Arbeitsteilung, Tausch/Handel und generell wirtschafltiches Tätigsein erleichtern. Tatsache ist aber, dass Geld auch Leute von wirtschaftlichem Handeln ausschliesst. Ohne Geld=kein wirtschaftliches Tätigsein. Beispiel Depression in den 30ern.
Die Frage ist, mit welchen Konzepten wirtschaftliches Tätigsein erleichtert werden kann, wie Ideen und Produkte, die unser Leben verbessern sich möglichst leicht verbreiten können.
Geld kann da nicht die letzte und entgültige Antwort sein. Konzepte wie „Open Source; Common Lisence“ zeigen ev. neue Möglichkeiten auf.
@Albert Baer: Frau Binsberger schrieb „Die Erde schenkt uns alles, was wir zum leben brauchen und wollen – in mehrfachem Überfluss“. Das geht vielleicht in der Phantasie von Frau Binsberger auf. In der realen Welt sind aus der Perspektive des Menschen aber alle Ressourcen knapp. Nennen Sie mir einige Ressourcen welche Sie als nicht knapp (im Sinne, dass der Mensch diese Begrenztheit spürt) betrachten, und ich versuche Ihnen zu antworten worin die Knappheit (verborgen) liegt.
Bezüglich der Koinzidenz der Wüsche. Das ist kein abstraktes Phenomen. Das real existierende Tauschproblem ist der Grund dafür, dass sich in den meisten Kulturen nachweislich irgendein Gegenstand als universelles Tauschmittel etabliert hat. Historisch gesehen waren dies meist Silber und Gold (=Geld) aber auch andere Stoffe wie Salz. Nur die Existenz von Geld ermöglicht den Tauschpartnern – die schlussendlich zusammen „den Markt“ bilden – die Kostenkalkulation, welche Voraussetzung für die effiziente Allkokation der knappen Ressourcen ist. Die Soviet Union kannte keine offizielle Märkte ergo keine Preise ergo keine effiziente Ressourcenallokation ergo kein Wohlstand. Kann man schon in den Texten von Ludwig von Mises anfangs 20. Jahrhundert nachlesen.
Und gerade weil der Mensch ein kooperatives Wesen ist (und nicht destotrotz), ist Geld entstanden, ohne welches er seine kooperativen Fähigkeiten nicht zufriedenstellend auszunutzen vermag.
Können Sie vielleicht erläutern wie Geld Leute von wirtschaftlichem Handeln ausschliesst? Ich komme da nich nach. Ich glaube eher, dass der Überfluss an Regeln und Einfluss des Staates die Leute in der freien Bewirtschaftung ihrer eigenen Arbeitsressource einschränkt. Ist es nicht eher so, dass der Mensch ohne wirtschaftliches Handeln (z.B. Arbeit) vom Geld ausgeschlossen ist? Übrigens, in der grossen Depression waren in den USA immerhin noch 75% der arbeitsfähigen Leute nicht arbeitslos, also weder von wirtschaftlichem Handeln noch vom Geld ausgeschlossen.
…wie kann man bloss so einen naiven blödsinn schreiben……träumen sie weiter, frau binsberger….
@Rittermann 13:53:
Welcher Teil ist naiver Blödsinn? „Die Sonne scheint, das Gras wächst, … auch ohne Geld und Gold und Banken und Börsen“? Oder eher „Die Erde schenkt uns alles, was wir zum leben brauchen und wollen im Überfluss“? Oder vielleicht „…dass Geld lediglich eine menschliche Erfindung ist“? Oder dass es „nur eine Optimierung des Tauschsystems ist“? Oder dass „Investoren“ Geld verdienen, ohne einen Finger zu krümmen? Bei welchen dieser Aussagen haben Sie andere gesicherte Informationen?
Die meisten weiteren Aussagen betreffen die Zukunft und können weder von mir noch von Ihnen als gesichert wahr oder falsch bezeichnet werden. Allerdings erscheinen diese Vermutungen über die Entwicklung der Zukunft als wahrscheinlich, vorausgesetzt die vorangegangenen Aussagen wären nicht komplett falsch. Deshalb bitte ich Sie mich aufzuklären darüber, an welcher Stelle ich etwas falsches annehme oder vermute.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen!
Der Teil mit dem Tauschsystem ist historisch betrachtet fragwürdig. Ethnologen und Numismatiker gehen heute davon aus, dass Geld seinen Ursprung teilweise im Strafrecht und im Brautgeld hat, wo es als Schadenersatz bzw. Ablöse-Entgelt und damit als symbolische, objektivierte und vergleichbare Markierung einer ansonsten nicht ‚zahlbaren‘ Schuld zum Einsatz kam. Reziprozität ist bei solch menschlichen Geschäften eine heikle Angelegenheit und da kann sich ein abstrakter Schuldträger als patentes schlichtendes Mittel erweisen.
Die Verteilung von materiellen Gütern funktionierte in vielen einfachen Gesellschaften meist nach eher sozialistischen Prinzipien (Jeder nach seinen Fähigkeiten – Jedem nach seinen Bedürfnissen). Einzig im Fernhandel mit unbekannten Dritten sind nachweislich Gelder, oft in Münzform, von Handelshäusern oder anderen politischen oder religiösen Autoritäten, analog zu heutigen Bankkrediten, ausgestellt worden.
Nicht dass die Frage nach dem Ursprung des Geldes je abschliessend wird beantwortet werden können. Aber die Aussage, dass Geld nur eine Optimierung des Tauschhandels ist, greift sicherlich zu kurz. Geld war schon immer ein soziales Konstrukt als Status Symbol und Zeichen der Macht dessen, dem etwas ohne Gegenleistung zustand. Es war auch immer schon Träger einer noch zu bezahlenden Schuld und niemals ein eigentliches Ding ins sich. Es sollte nicht verniedlicht werden.
Geld war schon immer…Zeichen der Macht dessen, dem etwas ohne Gegenleistung zustand.
Korrektur: der Träger selbst hat die Leistung natürlich erbracht. Der Schuldner nicht.
@ Anh
Diese Pseudo-Überlegenheit, aus der Sie Nadine mit Herablassung behandeln, steht ihnen Ihnen nicht und Sie haben das auch nicht nötig.
Unser monetäres System fährt sich tatsächlich, wie Nadine richtig bemerkt, gerade gegen die Wand. Wir alle werden den Crash noch erleben.
Ich teile allerdings Nadines Hoffnung nicht, dass das schmerzfrei passieren wird – auch nicht in Fernost.
@Thomas Ernst: Ich denke Nadine Binsberger ist intelligent genug, selber zu wissen, dass sie träumt, andererseits selbstbewusst genug, etwa wie John Lennon (You may say, I’m a dreamer, but I’m not the only one) oder Martin Luther King (I had a dream), dies nicht als Herablassung zu verstehen. Im Gegenteil denke ich, dass sie Ihre Unterstützung nicht braucht, diese eine Form von Herablassung Ihrerseits ist, denn Nadine Binsberger ist keine „Mamsell in destress“, die einen Macho Helden braucht, der sie rettet.
Die optimistischen Träume Nadine Binsbergers lese ich lieber als MDM’s Defätismus, sie enthalten nahezu eine Protestsongpoesie, wobei sich „das Schlimme hört nun endlich auf zu existieren“ bestenfalls für einen Korea Pop Song für den asiatischen Massenmarkt endet, da hat Eduardo Bennato schon etwas mehr Qualität:
Seconda stella a destra
questo è il cammino
e poi dritto,
fino al mattino
poi la strada la trovi da te
porta all’isola che non c’è.
und in der Mitte kommt
Son d’accordo con voi
non esiste una terra
dove non ci son santi né eroi
e se non ci son ladri
se non c’è mai la guerra
forse è proprio l’isola
che non c’è. che non c’è
Und richtig gut wird dann die letzte Strophe:
E ti prendono in giro
se continui a cercarla
ma non darti per vinto perché
chi ci ha già rinunciato
e ti ride alle spalle
forse è ancora più pazzo di te
Davor ziehe ich meinen Hut und wünsche mir, sowas schreiben zu können.
Am Anfang von Frau Binsbergers Kommentar war da nur noch eine Trompete und „summertime, and the living is easy“ in meinem Kopf, dies ist aber eindeutig an ein Kind gerichtet als Trost.
Defätist!
Vielleicht, oder einfach Realist?
Und der Fall wird doch kommen und nach GR geht es weiter. Die Kriese hat den Euroraum fest im Griff. Die CH kommt am Schluss auch noch dran. Der Neuanfang muss besser sein und weg mit den Banken,die das alles ausgelöst haben!!!
Das einzige, was sich dabei ändert, ist die Fallhöhe !
Yes, Sir!
Das ist das einzige, was man mit Sicherheit vorhersagen kann.
@ernst 18:24: Einspruch! Die Finanzwelt ist virtuell, die ganze Logik dahinter ist reine Projektion, die Krise ist eine Illusion – also woher und wohin soll man denn bitte fallen? Ok, vielleicht aus der Virtualität in die Realität? Das nenne ich aber nicht fallen sondern eher auftauchen. Wenn man beim Auftauchen die Oberfläche erreicht hat, gibt es keinen Knall und keine Revolution, sondern ganz einfach Luft zum Atmen.
Apropos Revolution: in einer Access- oder Open-Source-Gesellschaft sind alle Menschen maximal reich. Selbst die reichsten Menschen von heute werden noch reicher sein als heute. Denn heute hat niemand die grenzenlose Freiheit, die in einer Open-Source-Gesellschaft jeder Mensch haben wird. Es lohnt sich also für ausnahmslos alle, die Open-Source-Gesellschaft so rasch als möglich zu realisieren.
Eigentlich heisst das doch dass die Interessenlage genau umgekehrt ist wie uns immer in den Nachrichten suggeriert wird!?? Uns wird gesagt: Es ist im Interesse der Griechen, im Euroraum zu bleiben – und wenn sie brav sind und alle Kröten schlucken die ihnen offeriert werden, dann dürfen sie das auch!
Aber ist es nicht so dass Griechenland eh nur die Wahl hat zwischen Pest und Cholera? Mit einem kleinen Unterschied: Der Staatsbankrott ist schon lange Realität, nur noch nicht erklärt. Das ist in jedem Fall eine Katastrophe, nur hat man ohne Euro-Einbindung und die dauernde Krötenschluckerei ein paar mehr Freiheiten, sich wieder hoch zu strampeln.
Auf der anderen Seite ist der Euro – eine Währungsunion auf deren fehlende Zukunftsträchtigkeit Ökonomen und Kommentatoren schon seit seiner Einführung wetten. Aus einfachen historischen Erfahrungen heraus: Es ist noch nie gelungen, derart unterschiedliche Länder, Ökonomien, politische Kulturen usw. usw. über längere Zeit unter einem einzigen Währungsdach zu behalten! Niemand weiss aber WANN der Zerfall eintreten wird. Der Austritt von Griechenland wäre dann zwar ökonomisch noch keine Katastrophe für die Eurozone, aber sozusagen der Hornstoss, der die Jagd eröffnet – an deren Ende ein zerfallender Euroraum stünde, und ein paar sehr sehr reiche Investoren, die aus ihren Mega-Wetten Mega-Gewinne ziehen konnten – auf Kosten des „alten Kontinents“!
Und das wiederum wissen die Griechen doch auch ziemlich gut! Weswegen sie versuchen, auf eine dritte Option zu spekulieren (neben Bankrott in Euro bzw. in Drachmen): Die EU-Ökonomen verstehen die symbolische Bedeutung eines Euro-Austritts von GR – und sie kennen den Preis: das Land muss ökonomisch so lange unterstützt werden bis es wieder selber laufen kann. Was zwar SEHR lange dauern kann, aber vielleicht doch eher leistbar ist als eine „Rettung“ von Spanien und Italien, sobald die geballte Welt-Finanz-Spekulationsmacht einmal gegen diese Länder wettet!
Es ist himmelnochmal nicht die „Welt-Finanz-Spekulationsmacht“ die „gegen diese Länder wettet“! Wer in irgendwas Geld investiert, schätzt die zukünftige Entwicklungen ab und investiert so, dass der Profit optimal ist. Es sind immer zuerst politische Fehlentscheidungen und mangelhafte staatliche Rahmenbedingungen, von welchen turbulente Entwicklungen ausgehen. Banken und Bauindustrie befeuerten die spanische Immobilienblase wo immer es ging – wenn nun nach dem Platzen der Blase das Vertrauen in die Regenerationsfähigkeit von Spanien fehlt, dann ist das keine Wette sondern ein Abbild der desolaten Realität.
Der Unterschied ist zugegebenermassen ein gradueller – aber er existiert:
– Es gibt Häuser, die zum wohnen da sind, und andere die Geldanlage-Objekte sind! Wer behauptet das sei das gleiche möge doch einfach nur mal hinschauen: Man sieht den Häusern den Unterschied ja von weitem an! Die Wohnqualität leidet massiv.
– Es gibt Investitionen in Firmen die der Firma dienen, und solche die nur für die Maximierung der Kapitalrendite getätigt werden. Auch das ist theoretisch zwar das gleiche – und dennoch: Man sieht’s den Firmen doch ebenfalls an! Und es ist immer zum Schaden der Firmen.
– Es gibt Währungskurs-Schwankungen, die durch die unterschiedliche Produktivität zustande kommen, und es gibt Schwankungen die rein durch Devisen-Verschiebungen zustande kommen – zum massiven Schaden der Realwirtschaft.
– usw.
Der Grund ist einfach der dass unendliche Kapitalien vorhanden sind, die irgendwie „arbeiten“ sollen. Anders gesagt: Die quasi irgendwie mehr Geld zusammen saugen sollen. Und dies sind die Kapitalien, die auf bestimmte Marktentwicklungen wetten. Klar, die Trends müssen zunächst real sein, aber erst durch die Wetten werden sie übertrieben und zum Desaster.
Wir brauchen Geld zum Wirtschaften, aber himmelnochmal: GELD KANN NICHT ARBEITEN!
Unser eigener Beitrag zu diesem Irrsinn ist unser Pensionskassen-Kapital, welches bekanntlich auch durch langes Herumliegen irgendwie weiteres Geld „aufsaugen“ soll. Klar, meins auch – ich sitze schliesslich im gleichen Boot wie wir alle! 😉
Eigentlich ist das den meisten klar: Geld ist nicht da, damit es arbeitet, sondernd damit WIR arbeiten können. Dennoch liegt es in der Natur des Menschen, andere für sich arbeiten zu lassen, wenn die Möglichkeiten ihn fast dazu noch auffordern. Sklaverei zieht sich über die ganze Historie der Natur und des Menschen dahin. Und unser Finanzsystem schafft auch wieder eine moderne Form der Sklaverei. Mussten früher in Europa und den USA Menschen als Sklaven arbeiten, so sind es heute Geister (Buchgelder). Mit der Aufhebung des Goldstandards 1931 und definitiv mit der Lösung der Goldbindung 1973 war der Flaschengeist befreit. Sein Name ist Kapital und er arbeitet für uns. Dabei wäre Kapital als Mittel sehr wichtig für eine gesunde Ökonomie. Nur, es sollte an der Realwirtschaft gebunden bleiben: Geld gegen Realleistung, Wettspiele im grossen Stil sind verboten. Irgendwann werden ein paar visonäre Staatsmänner/frauen (nicht Politiker) ein solches Finanzsystem schaffen (und natürlich nicht wieder den Goldstandard). Ich hoffen, dass es in Europa nicht zu einer Neuauflage des amerikanischen Bürgerkrieges kommt, wo die Geld-Soll-Arbeiten Verfechter gegen die Geld-Ist-Mittel Verfechter kämpfen.
Finanz-Spekulation ist letztlich nur ein Nebenschauplatz. Die heutige Krise ist eine Krise der Globalisierung oder genauer eine Krise als Folge, dass Billiglohnländer in grossen Ausmass in die Weltwirtschaft eingetreten sind. Der dadurch nicht mehr konkurrenzfähig Westen, der alles in China kauft, hat versucht mit einer Schuldenwirtschaft dennoch die Beschäftigung zu halten. Die Menschen im Westen waren so nicht mehr in der Produktion tätig, sondern hauptsächlich im sich gegenseitig billige Produkte aus China zu verkaufen, die man mit Schulden erwarb. Die Menschen im Westen haben sich über das neue Konsumschlaraffenland, in welchem man nichts mehr produzieren muss, weil China einen alles scheinbar gratis liefert gefreut und dabei nicht gemerkt, wie sich die Macht und der Reichtum immer mehr nach China verschiebt. Nun hat der Westen die bittere Rechnung zu bezahlen. Hätte man früher Handelsschranken gegen die Dumpingpreise von China und Co errichtet, wäre das nicht passiert und die Welt wäre stabiler und allen ging es besser, auch den Chinesen, die nämlich besser für sich selbst als den Westen produzieren würde. Sie hätten mit 1 Millliarde Einwohner genug Bedarf dafür und hätten mehr davon als von wertarmen Dollars und Euros.
@Ernst 20:25: Wunderbar, sehr schöne Zusammenfassung. Vielen Dank!
Zitat: „Es sind immer zuerst politische Fehlentscheidungen und mangelhafte staatliche Rahmenbedingungen, von welchen turbulente Entwicklungen ausgehen.“
Das ist Kinderlogik! Nein nein, Mama und Papa dürfen mir ja nichts vorschreiben – ich will nur tun was mir passt!
Aber wenn ich dann auf die Nase falle kann’s garnicht schnelle genug gehen bis die Mama kommt zum trösten und alles wieder flickt…
Erwachsene tendieren dazu, da dann nochmals einen drauf zu setzen: Während Kinder manchmal durchaus einsehen wenn sie an irgendwas selber schuld sind, reissen die gerade frisch mit Staatshilfe geretteten Finanz-Glücksritter noch einen drauf und dröhnen laut von „staatlichen Fehlentscheiden und Misswirtschaft“…
Als vor vier Jahren die Finanzkrise losging und die Staaten schnell schnell Milliarden ins Bankensystem pumpten dachte ich auch: Ok, das ist zwar Wahnsinn, aber es ist halt eine Notsituation! Dass die Finanzwelt den Staaten schon unmittelbar nachher aus genau dieser Rettung einen Strick dreht hat mich schon ziemlich schockiert…
Die Spanier hatten kein Schuldenproblem, durch die sogenannten ‚Rettung‘ bekommen sie jedoch jetzt eins. Kein Wunder, Stiglitz hat es korrekterweise als ‚Voodoo-Economics‘ betitelt, die EZB leiht den spanischen Banken zu 1% Geld, die spanischen Banken kaufen damit spanische Bonds welche 6% abwerfen, die spanische Regierung investiert dann dieses Geld seinerseits wieder in ’seine‘ Banken um diese zu retten. Das ganze ist komplett absurd.
In dem Sinne muss ich auch dem Artikel widersprechen, die Kredite sind von Griechenland keineswegs ‚dringend benötigt‘. Ganz im Gegenteil, von diesen Krediten sehen die Griechen nix, ihre Situation wird nur noch schlimmer während sich der Schuldenberg weiter anhäuft.
Ich stimme Ihnen zu Rudolf Steiner. Es handelt sich um Korruption zugunsten der Banken, wobei der schlimmste Teil darin besteht, dass man den Bankern weiter erlaubt sich zu bereichern als sie endlich zur Verantwortung zu ziehen. Interessant ist auch die Tatsache, wie die Banker es verstanden haben, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die politische Ebene zu verschieben.