Die Untergrenze und die alten Eidgenossen
Da sehen sich also die modernen Eidgenossen im vergangenen Sommer einer echten Bedrohung gegenüber, schliessen anfänglich die Reihen, um allen klar zu machen, dass sie alles tun werden, um die Bedrohung abzuwenden. Die Verteidigungslinie ist anfänglich so überzeugend, dass die Abwehr gar nicht erst getestet wird. Doch kaum wird sie dieser Tage – kein Jahr später – getestet, verlässt einen Teil der modernen Eidgenossen sogleich der Mut und diese fordern lauthals, die Verteidigungslinien sofort abzubrechen, weil ja sonst die Verteidigung Nachteile mit sich bringen könnte.
Klar, die Rede ist von der Euro-Franken-Untergrenze. Sie ist die Abwehrmassnahme gegen die existenzielle Bedrohung einer massiven weiteren Aufwertung des Frankens. In der Sonntagspresse von gestern erfahren wir, dass sich neu auch der Präsident des Gewerbeverbands, Hans Ulrich Bigler, daran stört, dass die Nationalbank den Mindest-Eurokurs von 1.20 Franken um jeden Preis verteidigen will. Tatsächlich ist das nicht nur eine Hasenfuss-Strategie, sondern auch aus ökonomischer Sicht verantwortungslos:
- Wenn politisch einflussreichen Kreise – dazu gehört der Gewerbeverband – die Untergrenze in Zweifel ziehen, dann tun sie nicht einfach ihre Meinung kund, sie beeinflussen und erhöhen damit die Kosten zur Aufrechterhaltung dieser Untergrenze. Das ist zuerst einmal einfachste Spieltheorie in der Praxis: Wenn jeder weiss, dass die SNB die Untergrenze um jeden Preis verteidigen wird, will kein Devisenspekulant sich die Finger mit einem Angriff verbrennen. Doch wenn das in Zweifel gerät, dann kommt das einer Einladung für solche Angriffe gleich und die Nationalbank muss sie durch Devisenkäufe gegen Franken abwehren (ein Vergleich dazu hier). Damit bewirken die Kritiker des Kurses der SNB genau das, was sie durch die Untergrenze befürchten: Eine Aufblähung der Frankengeldmenge und der Devisenreserven. Ja, die Untergrenze kommt auch ohne Angriffe von Spekulanten unter Druck, weil viele ihr Geld ganz einfach in der Schweiz in Sicherheit bringen wollen. Ein gezielter Angriff von internationalen Devisenhändlern würde die Sache aber sehr viel schlimmer und teurer machen.
- Bisher haben die internationalen Devisenhändler der SNB geglaubt, dass sie so entschieden vorgeht, wie sie verspricht. Deshalb hat es den gezielten Angriff auch nicht gegeben. In allen mir bekannten Studien von Banken und Devisenhäusern zu diesem Thema wird darauf verwiesen, dass die Überzeugungskraft der SNB wesentlich von der politischen Rückendeckung in der Schweiz abhängt, die sie für ihren Kurs geniesst. Denn technisch kann die Notenbank die Untergrenze ohnhin durchziehen: Die Schweizer Franken um Euro zu kaufen kann sie schliesslich aus dem Nichts erschaffen. Andersherum: Auf den Devisenmärkten wird die Kritik an der Untergrenze sehr genau registriert und als zunehmende Schwächung der Notenbank interpretiert.
- Nun könnte man argumentieren, eine Verteidigungslinie wie die Frankenuntergrenze mache keinen Sinn, wenn die Schlacht nur zu verlieren ist. Das wäre aber eine komplette Verkennung der Umtände. Die Eurokrise ist nicht Schicksal für alle Zukunft. Irgendwann kommt es zu einer Lösung oder zu einem Knall. Und selbst wenn die Eurozone im schlimmsten Fall komplett auseinanderfliegen würde, würde sich eine massive weitere Aufwertung des Frankens bei einer Aufgabe der Euro-Franken-Untergrenze nicht plötzlich in eine gerechtfertigte Bewertung gegenüber lauter Schrottwährungen verwandeln. Denn dann würde zum Beispiel ein Deutschland mit einer sehr teuren deutschen Mark oder ein ebenfalls sehr hoch bewerteter Nordeuro aus dem Scherbenhaufen hervorgehen. Der übermässige Aufwärtsdruck auf den Franken wird also irgendwann in Zukunft nachlassen. Dann kann die SNB die Untergrenze aufgeben.
- Die Überbewertung des Frankens nimmt ausserdem allein auch deswegen ab, weil die Inflationsraten in der Schweiz deutlich tiefer liegen, als in der Eurozone – im Moment haben wir in der Schweiz sogar eine leichte Deflation. Die Wettbewerbsfähigkeit durch die Preise (die sich aus den Währungsverhältnissen und dem Preisniveau – dem realen Wechselkurs – ergibt) verbessert sich für die Schweizer Wirtschaft also laufend. Anders gesagt ist der Schaden einer weiteren Aufwertung des Frankens in Zukunft sehr viel geringer als im Augenblick. In Zukunft kann die SNB die Untergrenze also auch deshalb sehr viel besser aufheben, als gerade jetzt.
Bleibt eigentlich nur die Frage, wieso die Untergrenze überhaupt in Zweifel gezogen wird. Bezogen auf den Präsidenten des Gewerbeverbands könnte man spekulieren, dass vielleicht viele Gewerbler unmittelbar keinen Nachteil des überteuerten Frankens erkennen. Sie verkaufen nicht ins Ausland. Einige sehen sich womöglich sogar als Profiteure der Franken-Überbewertung – immerhin verbilligt sie die Importgüter, die in ihre Produktion eingehen.
Doch auch diese Betrachtung greift massiv zu kurz. Die Schweizer Wirtschaft leidet angesichts ihrer wirtschaftlichen Offenheit insgesamt, wenn die Exportbranchen einbrechen. Wenn die Arbeitslosigkeit steigt, die Investitionen und der Konsum angesichts eines explodierenden Franken-Aussenwerts einbrechen, dann haben auch die Gewerbler ein massives Nachfrageproblem.
Es stimmt, die Verteidigung der Untergrenze birgt Risiken und kostet etwas. Aber wir leben nicht in einer perfekten Welt mit kostenlosen Alternativen. Im Gegenteil: Die Alternative ist viel schlimmer. Die Untergrenze jetzt aufzugeben, käme einer Einladung an die ganze Welt gleich, auf die Aufwertung des Frankens zu setzen. Die Glaubwürdigkeit der SNB wäre damit vollkommen dahin. Unter anderem auch aus diesem Grund ist übrigens auch die Idee mit einem Staatsfonds, der den Franken stützen soll, eine sehr schlechte Idee. Der Staat hat weder die Mittel, noch die Unabhängigkeit und auch nicht die Glaubwürdigkeit der Nationalbank.
Die Nationalbank ist die einzige geeignete Institution für die Verteidigung der Euro-Franken-Untergrenze. Es ist für die Schweizer Wirtschaft in dieser Krise existenziell, ihr dabei den Rücken zu stärken.
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Nennen wir die teuflischen Tätigkeiten Gottes Werk und lassen uns entsprechend wie Götter bezahlen. Oh, sollten wir uns geirrt haben, tut es uns leid, schliesslich habt Ihr, die Leute, die Politiker gewählt, welche uns dies erlaubten.
Gruebospel GmoH (Geseilschaft ohne Haftung)
Nein, Firmen/Banken mit nicht nachhaltige Geschaeftsmodelle duerfen nicht Bankrott gehen. Dies sicher zu stellen ist Aufgabe der Zentralbanken. Wenn niemand verlieren darf, werden alle verlieren.
Keinen Kommentar mehr, weil offensichtlich der eidgenössische Leidensdruck diesbezüglich noch nicht gross genug ist.Bisher wurde alle Warnrufe grosszügig ignoriert.
@ Fröhlich Walter H.
Sie sehen dies richtig. Die meisten Leute in der Schweiz betrachten das Problem als etwas, was andere betrifft und an uns anscheinend spurlos vorbeiziehen wird. Umso groesser wird die Enttäuschung und Wut ausfallen.
Oh, wir muessen einzig unsere Wettbewerbsfähigkeit beibehalten ist wohl der Slogan ohne die längerfristigen Auswirkungen einordnen zu können. Dabei wird nicht erkannt, dass wir weiterhin massive Klumpenrisiken in der Form von 2 Grossbanken, der kuerzlichen Wechselkursmanipulation sowie hoher Hypothekenbestaenden (Privatkrediten) beherbergen, welche uns in den nächsten Jahren unseren Staatshaushalt brutal durcheinander bringen können.
Also weiter die Häuslebauer, die Banken und Zentralbanken anfeuern, die Kreditmenge im System auszuweiten und alles wird gut. Die Idee von abrupten Veränderung, wie z.B. in der Natur als Phase Transition bekannt, sind nicht erwünscht sondern die lineare Denkweise beherrscht die Szene.
Nein, bevor die Aktionaere und Bondholder von Banken Geld verlieren dürfen, wird vorgezogen, die nichtbeteiligten Steuerzahler und Sozialhilfe-Empfaenger zur Pflicht heranzuziehen. Wenn objektiv betrachtet, stellt dies eine der korruptesten Phasen der Geschichte dar.
Leider muss ich feststellen, dass sich die meisten Kommentare auf die jetzige Vorgehensweise konzentrieren. Meines Erachtens schränkt diese Denkensweise aber die Möglichkeiten für mögliche Szenarien zu stark ein. Ich frage sie: Was würden die alten Eidgenossen in einer solchen Situation tun? Die Eidgenossen, ein freiheitsliebendes Volk, dass ohne Rücksicht auf andere jede Situation gnadenlos für ihre Sache nutzte. Sind sie bereit die Angelegenheit von jedem Standpunkt her zu betrachten! Versuchen sie zu erkennen, wo die Vorteile eines starken Frankens liegen und erarbeiten sie Szenarien die diese Vorteile zu gunsten unseres Landes und somit für alle Bürger ausnutzen! Kreative Vorschläge sind gefragt um diskutiert zu werden.
Zuerst muss man das Problem erkennen, welches die Weltwirtschaft bedrückt. Nur schon hierbei trennen sich die Geister und es werden Massnahmen ergriffen, welche das Grundproblem nicht ansprechen.
Über eine Periode von ca. 25 Jahren ist das Kreditvolumen weltweit massiv schneller gestiegen als die reale Wirtschaft. Dies förderte natürlich den Wachstum, da damit grundsätzlich die höhere Kreditaufnahme entsprechend positiv auf den Konsum wirkte. Dabei wurde vernachlässigt, dass diese Ausweitung des Kreditvolumens nicht nachhaltig sein kann, da Kredite einerseits zu verzinsen sind und andererseits auch innerhalb einer gewissen Periode zurück zu zahlen sind. Dies muss zwangsläufig zu Zahlungsausfällen auf Kredite führen. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ist an die Grenzen gestossen in Bezug auf die Bedienung dieses Kreditvolumens. Zur Zeit wird alles unternommen (von Zentralbanken und Regierungen), dieses Kreditvolumen zulasten der Sparer und der Allgemeinheit aufrecht zu erhalten und jegliche notwendige Abschreibung zu verhindern. Dies erhöht schrittweise die Staatsschulden weltweit. Es wird als Moral Hazard umschrieben, dass man die Banken eben einfach retten muss, obwohl sie den Schaden durch unvorsichtige Kreditausweitung ursprünglich verursachten und dabei 40-50% der Gewinne in Form von Boni an die Manager flossen. In Wirklichkeit handelt es sich um legalisierten Diebstahl.
Massnahmen sollten daraus ausgerichtet sein, das Kreditvolumen zu reduzieren und nicht unrueckzahlbare Kredite hin- und her zu schieben, um die Banken zu schonen.
Im Grunde gleichen die jetzigen Massnahmen in etwa dem Versuch, einen Alkoholiker mit einer Flasche Jack Daniels zu heilen. Solange der Whiskey fliesst, fühlt er sich immer wieder ganz gut bis zur nächsten Krise und bis zum schlussendlichen Kollaps. Es handelt sich um sehr verantwortungslosen Verhalten der Entscheidungsträger, welche versuchen das bestehende System aufrecht zu erhalten solange wie möglich, damit der groesste Diebstahl aller Zeiten nicht gestoppt wird. Noch kein einziger dieser Banker ist hinter Gittern.
Man hofft wohl, dass wenn man den Banken genug Zeit einräumt, diese ihre Bilanzen wieder in Ordnung bringen werden. Da die Schweiz bis anhin noch keine massiven Schäden in Bezug auf ihre Banken hinnehmen musste, liegt unsere Staatsverschuldung verhaeltnismaessig tief, was den Kurs der Währung beflügelt.
Jedoch haben auch wir einen hohen Stand an Schulden in der Schweiz, wenn man die Hypotheken betrachtet. Sollte die Weltwirtschaft einbrechen und wir trotz Manipulation der Währung ebenfalls eine Arbeitslosenquote von vielleicht 10% hinnehmen muessen, würden auch hier die Qualität etwelcher Hypothek fraglich werden.
Na ja, ich könnte hier noch lange schreiben, jedoch ist es nicht so einfach die Situation breit abgestützt darzustellen.
@ Thomas ernst
Eher anzusiedeln im Bereiche von Socionomics, diese psychoanalytische Untersuchung der Umstände, welche zur Krise führten könnte Sie interessieren.
http://org.sagepub.com/content/18/2/173.full.pdf
Als „Aussenstehender“ empfinde ich unsere Gesellschaft/Wirtschaft auch als manisch.
Wie werden Manische therapiert? Wie eine manische Kultur?
Wer die Untergrenze des Frankens öffentlich in Frage stellt, der kann nicht am Wohl des Landes interessiert sein. Wer schon gute Ratschläge geben will, der muss sich diskret direkt an die Nationalbank wenden. Wer öffentlich über die Untergrenze redet, der erzeugt nur grosse Kosten. Zu vermuten ist, dass diejenigen, welche öffentlich gegen die Untergrenze sprechen im Dienst von fremder oder eigener Devisen-Spekulation dies tun. Wer öffentlich gegen die Untergrenze spricht, vertritt nicht die Interessen der Schweiz und der Schweizer.
Dies zeigt das traditionelle Verhalten der Schweizer, im Ernstfall sind die Schweizer unbrauchbar, weil sie das Problem lieben umgehen, als es zu lösen – man wählt den Weg, der mit geringstem Widerstand.
Ja ja..die Schweiz und die wehrhaften Eidgenossen mit der Igelmentalität, habe wir das nicht alles schon irgend wann mal gehört ?
Es gehört doch zum Mythos. Mythen soll man aber nicht mit der wirklichen Geschichte verwechseln. Eine anderer Spruch lautet: Pick your battles wisely. Der Kampf um die Untergrenze hat leider mehr mit Don Quijote zu tun als mit Weisheit.
Was, bitte, ist wirkliche Geschichte anderes als institutionalisierter Mythos?
Glauben Sie an die unbefleckte Empfaengnis? Glauben Sie, Alexander eroberte Kleinasien – ganz alleine? Willhelm Tell? Pearl Harbour? 9/11? Dunkle Materie?
Die ganze Welt glaubt an Geschichten, die bloss gut erfunden sind. Diese bilden das gemeinsame Verständnis der Kultur.
Solange die Mehrheit in ihrem Lebensmärchen gefangen ist, werden wir weder eine rationale, noch eine spirituelle Kultur entwickeln können. Also bleiben die Märchen von Währungen und Wirtschaft die reale Illusion der Menschen.
Ich vermisse die Aussagen der Ökonomen, welche sonst immer alles besser wissen. Könnte es sein, dass sie ebenfalls nicht wissen, was Sache ist? Ansonsten lese ich hier nicht viel Lesenswertes und erkenne auch keinen würdigen Opponenten.
Hr. Diem sie geben also zu, dass in der heutigen Oekonomie nicht mehr die Reawirtschaft, sondern der Angriff auf die Psyche der Börsenhändler entscheidend ist. Ihrer Ansicht nach grenzt es an modernem Hochverrat, wenn der Gewerbeverband sich gegen das Einhalten der EURO-Untergrenze wehrt?
Das ist absolut starker, für mich völlig unverständlicher und vor allem schädlicher Tobak. Keine Wirtschaft der Welt sollte eine Devise auf Gedeih und Verderb an eine Leitdevise koppeln. Die SNB-Politik muss unverechenbar, unvorausshebar sein. Die Kunst ist im rechten Moment die rechten Währungen oder Realwerte (Gold-Silber etc) einzukaufen.
Das Verteidigen einer Untergrenze um jeden Preis schadet obgenannter freier SNB-Politik.
Ziel der SNB muss es sein einen starken Franken zu haben. Denn die kleinen und mittleren Betriebe (90% aller Unternehmen in der Schweiz) kaufen Maschinen und Produkte im Ausland ein und verkaufen ihre Produkte im Inland. Es ist irrsinnig die starke Währung für Spuhler und Co zu opfern. Innovation-Flexibilität-Konkurrenz-attraktive Auswahl und faire Preise gib es nur, wenn die KMUs weiter der tragende Pfeiler der schweizer Wirtschaft bleiben. Die grossen Unternehmen produzieren Massenware, absichtlich billige Qualität und erpressen zudem Politik und Kontrollinstitutionen und generieren im Verhältnis zu den KMUs sehr viel weniger Arbeitsplätze als die KMUs.
Zudem kaufen sich die grossen Unternehmen das Wissen der kleinen und auch noch unsere unabhängigen Bildungsinstitutionen. Es kann nicht das Ziel der Schweiz sein, eine zweit (dritt-viert-)Klassengesellschaft zu kreieren wie in den USA.
Es lebe die Innovation, die KMUS und der starke Franken.
Das ist stringent und klar!
Darum wird es der Mainstream und die SNB ignorieren.
@Schumacher: Sie müssen zugeben, dass es verstörend ist wenn der gleiche Gewerbeverband der vor ein paar Monaten den Einkaufstourismus eindämmen wollte nu für die Freigabe des Wechselkurses ist.
Es war schon vorher ein Fact dass die SNB nicht mehr frei entscheiden konnte; wenn die EZB die Zinsen nicht erhöhte konnte es die SNB auch nicht.
Man sieht auch gleich, dass Sie keine Ahnung von unseren KMUs haben. Wie kommen Sie auf die Idee, dass deren Arbeit vorallem der Import von Maschinen und Produkte ist? Sehr viele KMUs produzieren für den Weltmarkt und da gehen bis zu 95% ins Ausland, weitere sind Zuliefere für die Automobilindustrie und die werden grosse Problme kriegen wenn man Ihre Ideen durchzieht. Ein Maschinenhersteller kann weder bei der nächste Maschinengeneration einfach 20% aufschlagen noch die Kosten 20% senken. Hier noch ein Beispiel von einem Werkzeumaschinenhersteller mit ca 40 MA. Der baute Spezialfräsmaschinen für den Weltmarkt, durch die Sparübungen errodierten die Margen und die Aufträge wurden storniert. Vor einem Jahr ging die Firma dann in den Konkurs.Es geht hier nicht um die Grossen, die verlagern einfach die Produktion ins Ausland, Spuhler hat verschiedene Werke. Mit Ihrer Idee den harten Frankens zerstören Sie die KMUs und begreifen es nicht mal. Jemand der noch nie was entwickelt hat kann leicht irgendwelche Sprüche von Innovation vom Stapel lassen. Als Maschinenbauer finde ich es schrecklich wie Leute mit wenig Sachverstand Reden vom Stapel lasse über Dinge die sie irgendwo aufgeschnappt haben.
Noch was zu den grossen Firmen, die neute immer seltener anzutreffen sind. Diese haben in ihrer Umgebung eine Menge KMUs die als Zulieferer dienen. Fällt der Grossbetrieb weg können die Kleinen oft auch schliessen
Herr Diem Meier, ich halte die von der EU serienmässig durchgeführte „Bankenrettung“ als kriminelle Aktivität welche den Zerfall des Euro-Systems langfristig nicht aufhält sondern zementiert. In diesem politischen Umfeld des Zitronenkapitalismus für Banken ist die Navigation der Notenbanken nicht mehr im klassischen Sinne möglich, sondern wird ebenfalls Politisch.
Der aus der untergegangenen UDSSR bekannte Bürokratismus führender Eliten war genauso wenig sozial motiviert wie das nun in Europa durchgezogene „Target-2 -Politbüro“. Schon längst verbirgt sich hinter den Zahlen des Target-2 Systems ein systemischer Bankrott wo es nur eine Frage der Zeit ist bis es nicht mehr aufgeht und neue kriminelle Aktivität angegangen werden um die faulen Bankensysteme zu retten. Je länger man bankrotte faule Zitronen rettet, desto höher steigen die Zahlen der nationalen Schuldenuhren die nun als Zeitbombe über der deutschen Bundesbank tickert.
Da ist es verständlich das es zu Differenzen zwischen der (Real) -Wirtschaft und den Notenbanken kommt, die sich inzwischen stark politisiert haben. Die Realwirtschatf sieht wie die Notenbanken zu Gunsten der Bankenkonzerne navigieren und versuchen das Wasser auf ihre eigenen Mühlen zu treiben. Weder die Eliten der Realwirtschaft noch die der Finanzwirtschaft haben eine funktionierende Strategie um die Zukunft ihrer Basis zu sichern, denn Ausgangeslage ist ein bankrottes westliches Wirtschaftssystem das in eine Sackgasse der Produktivitätsauslagerung geführt worden ist und wo die Produkte die nun in Indien, China, Vietnam etc. hergestellt werden von der eigenen Bevölkerung nicht mehr genügend gekauft werden können.
Die Einsparungen im Sozialen und bei den Löhnen haben dazu geführt das die Zahlungskraft der breiten Bevölkerungsschicht relativ zu den Ländern wo ausgelagert wurde abgenommen hat. Nun funktioniert das profitable System nicht mehr, kaufen im Westen und produzieren in Asien. Es folgt nach der zu wenig sozialen Globalisierung der Kollaps des Systems das ein Rückfall auf mehr nationale Basis bewirken dürfte. In diesem Umfeld sind Konflikte vorprogrammiert, besonders in Europa das keine wirkliche Union ist, sondern ein lockeres Bündnis das nun wohl zerbricht, oder dann mit Gewalt zusammen geschweisst wird. Der mächtigste Part der EU ist Deutschland, aber der weiss was geschieht wenn zusammengeschweisst wird was nicht zusammen gehören kann. Das Konstrukt nennt sich nun „Bankenunion“ -aus meiner Sicht ist das die Finanzmafia die über Demokratie gestülpt werden soll und deshalb zum Scheitern vorbestimmt.
Ahh…endlich mal Klartext! Jubel!
Herr Ernst, es ist die Zeit gekommen um Klartext zu sprechen, auch weil die FED nun Zahlen vorgelegt hat welche Folgen die kriminellen Bankenrettungen für die Mittelschicht inwischen dort hat.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Krise-wirft-Amerikaner-um-20-Jahre-zurueck/story/21184845
Man muss es sich nur mal im Geist durchspielen, die Europäer müssen mehr Geld in das Bankensystem pumpen als die US-Amerikaner, weil sich hier die Wirtschaft mehr als in den USA ihr Kredit-Geld aus dem Bankensystem holt. Wenn in den USA der Wohlstand der Mittelschicht um 20 Jahre urück geworfen wurde, wieviel genau wird das in der EU-Zone erodieren? Wenn man in Analogie vermutet dass dies nochmals weitere 10 Jahre in die Vergangenheit ausmacht (positiv gerechnet), dann wäre Europa nach dem Bankenrettungsgau in der Mittelschicht im Schnitt um 30 Jahre zurückgeworfen innert 1-2 Jahren.
Der EU Mittelstand hätte dann ein Wohlstandszustand der dem im Jahr 1980 entspricht.
Wenn die Bankenrettungsprogramme nicht gestoppt werden sehe ich düstere Zeiten über dem Euro heraufkommen, namentlich für Mittelschicht und working poors. Währenddessen steigern sich die Vermögen der 0.1% -Eliten. Das muss man sagen, ist ein Verbrechen an der Gesellschaft, durchgezogen durch die Politik die im Lobbyismus der Finanzbranche in den letzten 20 Jahren ersäuft wurde.
@Meier: Seit dem verheerenden Kollaps von Lehmann Brothers hat niemand mehr den Mumm eine grössere Bank kollabieren zu lassen. Ich kann es irgendwie verstehen. Was soll man da machen? Man sollte Bankfusionen ab einer gewissen Grösse verbieten und zu grosse Banken zerschlagen, insbesondere wenn sie Staatshilfe beantragen. Und ja man sollte endlich die fehlbaren Manager hart bestrafen, dazu ist es noch nie gekommen.
Wenn w3ir es jetzt noch zulassen, dass die Geldleute unser Land und unsere Währung als Wertspeicher missbrauchen zerstören wir unsere industrielle Basis.
Noch was: Jetzt Schotten dicht machen und sich national abschotte führt zum vollständigen Elend. Wir mussen nicht die Rezepte der 30er nochmal hervorkramen.
Es gilt jetzt kühlen Kopf zu bewahren und möglichst wenig unüberlegtes zu tun.
Das ist der Irrsinn des Kapitalismus:
Er braucht USA-Mastkonsumenten und China-Hungerarbeiter.
Als Konsumenten (=Gewinnquelle) sollen die Menschen möglichst viel konsumieren (inkl. Verschuldung) und möglichst viel bezahlen, als Arbeiter (=Kostenquelle) aber möglichst wenig verdienen (am liebsten ersetzt man sie eh durch Maschinen).
So gibt es immer mehr Produkte, immer weniger Arbeit und immer weniger Einkommen.
Am Schluss des Kapitalismus sind dann alle Warenhäuser pumpenvoll mit Waren, die von Maschinen hergestellt wurden, die aber von niemandem mehr gekauft werden können, weil es keine Arbeit und damit kein Einkommen mehr gibt.
Zu solchen irrationalen Ergebnisse kommt es, wenn man Menschen zu eigennützigen Autisten in einem anonymen Markt degradiert und sie so wichtiger menschlicher Eigenschaften beraubt.
Es ist für mich schleierhaft wie man annehmen kann, dass aus 6 Milliarden Eigennützigen Autisten plus der unsichtbaren Hand des Marktes magischerweise was Gutes entstehen kann. Mich erinnert das viel eher an die gleichgeschalteten Lemmige.
Wenn die Industrie die Evolution in Automatisierung, Rationalisierung und Robottechnik weiter führt (was im Kapitalismus aus Gründen des nicht sozial abgefederten Wettbewerb die Folge ist), dann werden in 10 Jahren kaum mehr als einige paar Techniker dafür sorgen das z.B. Apple seine Mobiltelefone produzieren kann. Da braucht es dann auch kein China mehr, man kann die Fabrik dort aufstellen wo Energie am günstigsten ist (Saudi Arabien z.B.)
Was übrig bleibt an Arbeitsplätzen ist nicht viel, da selbst der Verkauf rationalisiert wird -in das Internet. übrigen ist anzumerken das im Schatten des Niedergangs der westlichen Industrie nun auch die Banken in einen Zustand der Automatisierung gekommen sind, inklusive der Börsen. Gewinne machen nur noch die Besitzer der Produktionsbetriebe und deren Anlageberater. Aber selbst Letztere sind nicht davor bewahrt durch Software ersetzt zu werden.
Arbeitsplätze werden in Zukunft sehr rar werden, jedenfalls Orte wo Arbeitsplätze zu Tausenden angeboten wurden früher. Die Politik hat auch diese Entwicklung verschlafen.
Vielleicht sollten wir unterscheiden zwischen Erwerbsplätzen, wo man Geld verdient, und blossen Arbeitsplätzen, wo man was tun kann/muss, aber kein Geld dafür erhält.
Erwerbsplätze für Menschen werden in der Industriegesellschaft laufend abgebaut. Arbeitsplätze kann jeder laufend erfinden. Das Problem ist, dass wir den Glaubennsatz verinnerlicht haben, dass es Geld nur fürs Arbeiten gibt. Das ist jetzt die Sackgasse.
90 Rappen für den Euro? Wäre doch gar nicht so schlecht. Dienstleister wie z.B. eine „Umbaufirma“ aus der EU gleich ennet der Grenze wären dann für’n Appel und n’Ei zu haben. Ob diese Schweizer Spekulanten dies so wollen…?
@kalimadu: Für mich ist relevant was ich für einen Gegenwert für mein Geld kriege und wie lange ist dafür arbeiten muss. Eigentlich ist ein Big Mac Index in interessantes Instrument. Übrigens warum behaupten Sie das das gesetzlich Pensionsalter in vielen EU Länder bei 60 liege? Es liegt bei den meisten Ländern bei 65 wie hier warum behaupten Sie einfach was? Das einzige Land das Pensionsalter 60 hat ist Frankreich und das gilt nur für Leute mit 42 Beitragsjahren.
Übrigens: Für mich gilt immer D als Vergleichsland, weil uns am ähnlichsten
Die Währungsunion ist ein politisches Produkt, hat nichts mit den marktwirtschaftlichen Realitäten zu tun und wurde mindestens 50 Jahre zu früh eingeführt. Die Realität wird uns alle einholen, mit oder ohne Untergrenze des CHF.
Ja. Soviel ist klar: Die Folgen werden uns einholen.
Und spätestens, wenn die Griechen beginnen, ihre steuerfreien Mulimillionaersreeder im Meer zu ersäufen aus lauter Wut, werden auch die hiesigen 1%er realisieren, dass man nicht alle Leute ständig verarschen kann.
In unseren Seen hat’s noch Platz für ein paar Schmarotzer und Abzocker!
Der Artikel zur Meinung von M. Diem Meier hätte für mich einen seriöseren und glaubhafteren Eindruck gemacht, wenn er die emotionale Komponente weggelassen hätte. Aber das hat auch sein Gutes: Man sieht daran, dass es hier nicht um gesicherte Erkenntnisse und die Wahl der besten (und nicht der „billigsten“) Lösung geht, sondern um Meinungen, Interpretationen, Starrsinn und Emotionen.
Wer unbedingt in die Vergangenheit blicken will, sollte auch daraus lernen. Und genau das haben wir nicht getan. Hat es keine Katastrophe gegeben, als der Euro innert ca. 3 Jahren ungebremst von 1.60 auf 1.20 fiel? Haben wir sie vielleicht einfach nicht bemerkt oder gar willentlich ignoriert? Was haben wir dagegen gemacht? Wer hat damals für die Auswirkungen „bezahlt“? Welche Nation konnte bisher Ihre Währung erfolgreich und ohne Konsequenzen langfristig in einem Korridor halten?
Der Elite gefällt „freie Marktwirtschaft“ immer nur dann, wenn sie zu ihrem Vorteil gereicht. Und die „Arbeitslosen“-Keule zieht uns jedesmal den Scheitel, wenn wir nicht, wie gewünscht, parieren. Daher dürfen wir Alle die Kosten dieser Umverteilung von unten nach oben in jeglicher Form begleichen.
Die Inflationsraten in der Vergangenheit zeigen genau, wohin solche Währungsmanipulationen führen.
Ist es wirklich sinnvoll, solche Experimente stur zu wiederholen, wenn wir ohnehin schon genau wissen, wohin das führt?
@Kohler : Die einen kommen mit der „Arbeitlosenkeule“ und Sie kontern mit der „Inflationkeule“ was?
Wenn Sie in die Vergangenheit blicken wollen, empfehle ich Ihnen die 90er Jahre, hoher CHF wenig Wachstum, hoher Arbeitslosigkeit; ich will nicht wieder dorthin!
Nicht so sehr der € sank sondern der CHF stieg und zwar gegenüber fast aller Währungen. Warum es noch nicht richtig durchschlug: Unsere wichtigsten Handelspartner haben Konjunktur, Lohnzurückhaltung, Binnenkonjunktur durch Zuwanderung. Was haben wir dagegen gemacht: Nulllohnrunden, höhere Arbeitszeit, Einkauf im Ausland, Outsourcing… Wer hat bezahlt: Der Arbeiter mit bis zu 4h mehr arbeitszeit pro Woche, mit Nulllohnrunden. Wer hat die Währung angebunden: China und zwar schon lange. Ich weiss dass DK die Währung auch angebunden hat und nehme an dass dies auchSD und NO tun
übrigens: Das letzte Mal richtig Inflation hatten wir in den 70er Jahren. Ich ziehe etwas Inflation dem Jobverust jederzeit vor
Nicht der Franken, der Euro ist überbewertet. Mit der Untergtrenze ist nichts zu gewinnen, es verschafft lediglich einer Minderheit einen Aufschub der Probleme. Zu einem Preis, der inakzeptabel ist.
Die alten Eidgenossen hätten die Politik- und Wirtschaftsbosse schon längst aus ihren Büros gezerrt und in den Seen ersäufft. Zumindes hier stimmt die Analyse, wir seien heute Feiglinge.
Statt hier zu schwadronieren gehen Sie mal nach Deutschland einkaufen und lassen Sie sich davon überzeugen wie stark der Euro „überbewertet“ ist.
Und bringen Sie mal einen Alternativvorschlag statt Schlagworte und Behauptungen abzusondern
Herr Wetter, ich denke mal Sie Verwechseln die Bewertung des CHF mit dem Kartellen die die importierten Produkte in der Schweiz künstlich verteuern. Und nicht zu vergessen, in vielen Teilen in EU gilt das Pensionsalter 60. Das müssten Sie dann auch dem Euro zu rechnen.
Sie haben nicht unrecht, Christoph.
Extrem, wie der Tagi unkritisch die Untergrenze verteidigt, wohl um keine Werbekunden zu verlieren.
@Armin genau so sehe ich es auch und viel andere auch die noch alle Tassen im Schrank haben, brandgefaehrlich ist das Stichwort.
Darum moechte ich nicht das der Motor ins stottern kommt.
Leider sind wir in eine Gesellschaft vorgestossen, wie im Sueden Europas, die gebenden und arbeitenden, die nehmenden und Sozial Abzocker, und die Reisli Frauen die unsere Errungenschaften einfach verschenken. „Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht“, so wird es kommen, bevor wir in die EU gezwungen werden wird es Krieg geben, ich glaube kaum das die Gutmenschen zu den Siegern zaehlen werden. Natuerlich wird der Ueberbringende gesteinigt, die Fakten werden anders aussehen und unsere Gesellschaft wir sich erneuern.. Mehr Respekt gegenueber dem Motor!!
Von den Gegnern der Franken-Untergrenze liest man immer wieder, dass die Inflationsgefahr enorm sei. Eine technische Frage hierzu: Die Franken-Investoren haben ja kaum im Sinn, ihre Fränkli zu nehmen, in die Schweiz zu fahren und die hier auszugeben. Vielmehr sind sie einfach froh, wenn auf ihrem Kontoauszug CHF steht und nicht EUR.
Wenn also die vielen neuen Fränkli gar nie in Gefahr geraten, ausgegeben zu werden, kann das dann überhaupt die gefürchteten Inflationsfolgen entfalten?
(ich vermute nein, aber vielleicht weiss das jemand fundierter).
Natürlich kann die SNB wenn sie Geld druckt auch das gedruckte Geld wieder verbrennen. Was übrig bleibt sind die Papierkosten. Die Frage ist ob die SNB die Liquidität die sie geschaffen hat und in den Markt geworfen hat (Euro kauf) auch wieder rechtzeitig verbrennen kann. Wenn nicht dann schwirren halt CHF umher die mit dem Gütermarkt in keiner Relation stehen (Inflation). Falls die SNB aber die Untergrenze zum Verfassungsrang erklärt und für immer gültig sein sollte (was gewisse Kreise ja fordern) dann wird eben die Geldvermehrung der EZB und der ELA’s (Euros) die im Markt dann ankommt und eine für die Staatsschulden geniale Inflation bewirkt, den CHF automatisch mitentwerten.
(etwas rudimentär aber so in etwa läuft das Spiel) Gruess an Patrick.
Wenn ich schon in den CHF flüchte, und dann noch Negativzins in Kauf nehmen muss, überlege ich mir schon, ob es nicht bessere Anlagemöglichkeiten gäbe als das Kontokorrent. Z.Bsp. Immobilien? Hätte das Auswirkungen auf den Immobilienmarkt? Und falls ja, evtl. sogar auf die Mietzinsen? Think about.
Der Sinn einer frei konvertierbaren Währung ist, dass sich die verschiedenen kursbeeinflussenden Effekte irgendwo zu einem theoretischen Optimum treffen, und das ist dann der Handelskurs. Natürlich gibt es überzogene Kursschwankungen, die eher psychologische als sachliche Gründe haben, da können kurzfristige Interventionen der Notenbanken sinnvoll sein. Ob es aber sinnvoll ist, auf längere Zeit de-facto dem Euroraum beizutreten, indem man den Kurs fixiert, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Griechenland und Spanien erleben jetzt ja gerade die Nachteile einer fixen Koppelung.
Stattdessen könnten wir uns auch freuen: Bei einem hohen Frankenkurs werden Rohstoffe – die Lebenselemente unserer verarbeitenden Industrie – billig wie noch nie, was wiederum die Herstellungskosten von praktisch allem senkt, was wir produzieren. Unsere Pensionskassen könnten günstig Immobilien im europäischen Ausland kaufen und so die Sicherheit unserer Altersvorsorge durch Diversifikation steigern. Sicher, ein längerfristig starker Franken mischt die Karten neu: Rein exportorientierte Unternehmen haben’s schwerer, während Unternehmen, die auf den heimischen Markt konzentriert sind, dank günstigerer Energie und Rohstoffen florieren. Aber ist ein neues Mischen der Karten denn wirklich immer so schlecht? Die Verkrustungen der Wirtschaft zu lösen, hat auch Vorteile.
Wer schon mehr als 10 Jahre bei den Wirtschaftsmeldungen zuhört kann sich bestimmt erinnern, dass das Gejammer bei einem schwachen Franken mindestens so laut ist, wie bei einem starken Franken. Wir sollten also nicht auf die Lautstärke des Gejammers hören, sondern rational bleiben.
@Stefan W.: Wenn Sie in der Industrie arbeiten würden, hätten Sie schon bemerkt dass die Rohstoffe einen sehr geringen Anteil an unseren Produkte haben.
Sie sagen GR und SP erleben die Nachteile der „fixen Koppelung“, wir sind aber eher D als GR und SP, denn D erlebt zur Zeit die Vorteile der fixen Koppelung, die Arbeitslosigkeit ist so tief wie nie in den letzten 20 Jahren.
Übrigens wie sollen ausl. Immobilien für die PK eine gute Rendite abwerfen, wenn sich die Leute dort die Miete nicht leisten können. Schon mal von der Familie Erb gehört die sich mit ausl. Immobilien in den Ruin wirtschaftete. Übrigens: Mit jeder Aufwertung des CHF sinkt der Wert unserer Auslandanlagen in CHf und damit Ihr Pensionsguthaben.
Ich mag mich nicht erinnern dass je über den schwachen CHF gejammert wurde. 2007 gings uns gut wir hatten Jobs und die Inflation war niedrig. 1996 dagegen war der CHF hoch wir hatten fast kein Wachstum und die Arbeitslosigkeit lag bei 6%
Ich lasse nicht nur Schlagworte vom Stapel sondern argumentiere auch und versuche die Zusammenhänge zu sehen
In D hat eine recht kleine Oberschicht profitiert. Die dafür gewaltig. Für mehr als 90% der Arbeitenden stagniert der inflationsbereinigte Lohn dagegen schon lange.
Mit Diversifizieren meine ich eben nicht, ein neues Klumpenrisiko. „Das Ausland“ ist ja kein homogener Block. Eben erzählten Sie, dass es den Deutschen so gut geht und ein paar Sätze später können sie sich keine Miete mehr leisten.
Versuchen, die Zusammenhänge zu sehen: Das tun wir alle. Zur Zeit gibt die SNB eine enorme Menge Geld aus, um einem Teil der Wirtschaft und der Spekulanten einen Gefallen zu tun. Ob das letztlich wirklich sinnvoll ist, scheint mir nicht so klar zu sein.
@Stefan W.: Investitionen in Immobilien tragen immer ein Risiko. Übrigenns nochmals: Jeden Auslandgeschäft ist ein Verlustgeschäft wenn der CHF hochgeht. Auch muss ich Ihnen mitteilen dass es unmöglich ist alles im Inland zu investieren, besonders nicht wenn die Wirtschaft durch einen hohen CHF abgewürgt wird.
Da auch ich „das Ausland“ nicht als homogenen Block sehe, er wähnte ich D als Ort wo man wieder einen Job finden kann und da Sie von billigen Immobilien schrieben, dachte ich, dass Sie damit wohl SP meinten und wollte dauf hinweisen, dass in Ländern mit gecrashtem Immobilienmarkt meist auch kein guter Markt für Mietwohnungen ist.
Ihre Behauptung dass die SNB mit der CHF Anbindung einen Gefallen tut ist abenteuerlich, denn die Spekulieren auf eine Aufwertung. Gegen eine Aufwertung kann eine NB unendlich lange durchhalten, gegen Abwertung genau so lange wie sie Devisen hat. Ich erinnere an FR und GB Anfangs der 90er
Ahh!
Endlich einer, der den fundamentalen Unterschied zwischen Aufwertungsdruck und Abwertungsdruck begriffen hat. Das erstere ist ein Luxusproblem, das zweite eine echte Bedrohung.
Eine rare Spezies, solche Denker. Behaltet ihn im Auge. Die übrigen Schwafli könnt ihr auch ausblenden.
@ Rene Wetter
Wenn Sie wirklich versuchen die Situation zu verstehen und zugleich auch noch Englisch sprechen, empfehle ich Ihnen des Inhalt des Interviews Steve Keens zu lesen, welches ich im letzten Blog platzierte.
@Linus Huber: Kann ich machen. Aber ich bilde mir meine Meinung nicht indem ich das nachbete was andere schreiben. Ich spreche mit Leuten in verschiedenen Ländern und habe viele Erfahrungen gemacht und auch schon Crashs vor Ort erlebt (Mexiko, Argentinien), man kriegt ein gewsses Gefühl wenns aus dem Ruder läuft.Verschiedene Länder haben verschiedene Lösungsansätze für die massiven Probleme die wir haben. Das von der SNB angewandte Model zeigt (bis jetzt) gute Resultate: Wachstum, wenig Inflation relativ geringe Arbeitslosigkeit. Ein Problem ist, dass wir wegen tiefer Zinsen zu einer Immoblase neigen. Leider hat man immer noch nicht begriffen, dass es noch andere Mittel gibt als die Zinsen zu erhöhen (was wir zur Zeit nicht können).
Kontroverse Diskussionen über die CHF Anbindung finde ich nicht hilfreich, das ist etwa wie wenn die Armee darüber diskutieren würde ab welche Höhe der Mannschftverluste man kaptitulieren würde. Wir sollten gescheiter mal zusehen wie das andere Länder wie NO,DK und SD lösen
Kann mir jemand sagen warum die Schweiz eine eigene Währung braucht wenn die Währungspolitik diese an eine andere Währung koppelt? Mittel und langfristig ist die der Tod des Schweizer Franken und es muss wohl im Interesse der Politik sein diese Untergrenze zu manifestieren. Es wäre der EU Beitritt ohne eine Volksabstimmung und wie in der Eurozone Krise wird dann irgendwann der Punkt des NO RETURN erreicht sein. Alternativlos sagt man dem dann. Seit Jahren werden den KMU’s neue Kosten und sonstige Regulatorien aufgezwängt. Jetzt kommt der Staat und will mit dem ganzen Volksvermögen genau diese KMU’s retten weil diese nicht mehr Wettbewerbsfähig sind. Politischer Irsinn sondergleichen. Das BIP der Schweiz wächst wegen Einwanderung und den dazugehörigen tausenden neuen Staatsstellen. Keine einzige Massnahme der Politik hat nachhaltiges Wachstum initiert. Die Verstaatlichung der privaten Entwicklungshilfeindustrie spricht Bände. Das Zinsmassaker an den Renten und Pensionen wird verschwiegen und unter „Collateral Damages“ verharmlost.
Das staatliche Medien (SF) und linker Medienjournalismus eine Hexenjagd auf Kritiker der Untergrenze veranstalten ist einer Demokratie und freien Gesellschaft unwürdig und brandgefährlich. Da ist ein missbrauchtes Weltwoche Coverbild die harmlosteste Variante eines Kritik-Journalismus.
@Koellner: Sie wissen aber auch, dass PK Anlagen auch im Ausland angelegt werden? mit jeder weiteren Aufwertung des CHF entstehen neue Verluste, die ihre Pension in Gefahr bringen. Die verluste liegten jetzt schon bei 50Mrd CHF. Bei weiteren Aufwertungen kommt es zu weiteren Verlusten. Abbau von Arbeitsplätze und Firmenschliessungen bringen Ihre PK Guthaben weiter in Bedrängnis. Auf Aufwertung werden auch die Zinsen geesenk, also noch weniger Ertrag.
Und hören Sie doch auf mit dem ewigen SVP Schwachsinn, des „linken Medienjournalismus“. Wem die NZZ zuwenig rechts ist kann die Schweizerzeit und die Weltwoche lesen oder Blocher TV gucken
Die PK-Anlagen werden durchschnittlich mit mehr als 40% in Schweizer Obligationen angelegt. Die Schweizer Pensionskassen haben übrigens ihre Euro-Bestände mehrheitlich reduziert, sie gehören also alle auch zu den Spekulanten.
Hier der Link zur Swisscanto Studie (die Informationen sind in der Präsentation von Hr. Bänziger):
http://www.swisscanto.ch/ch/de/berufliche-vorsorge/pensionskassenstudie
Als Mitglied des Gewerbevereins Wädenswil protestiere ich heftig gegen die eigenmächtige Verbandsleitung. Eine solche Aussage muss wohl abgewägt werden und bedarf einer breiten Unterstützung der Basis, die m. E. klar fehlt.
Bravo! Ich hoffe Sie und die anderen Stimmen Ihrer Meinung werden noch weiter zu hören sein.
…was tun Sie als Grüner denn im Gewerbeverein? Da sind normalerweise Leute, die ihre Brötchen mit arbeiten verdienen.
Witzchnollä
DAS GANZE IST DOCH EIN RIESIGES DILEMMA. Gegenüber Euro-Deutschland ist der Franken massiv unterbewertet, aber gegenüber Euro-Süd wie Spanien, Griechenland, Protugal etc ist der Franken deutlich überbewertet. Da der Euro sowieso abgewertet wird, ob die Südländer aussteigen oder nicht, ist die 1.20.– Grenze wohl auf die lange Sich nicht zu halten. Warum gibt man den Franken nicht frei und senkt GLEICHZEITIG die Löhne, Mieten, Preise, etc um 20% in der Schweiz? Wäre das politisch überhaupt möglich? Aber es ist doch der einzig realistische Weg? BITTE UM ANTWORT!
Das mit der Preis / Lohnsenkung ist gar nicht möglich, nicht mal in einer Diktatur, man müsste ja auch jedem 20% des Vermögens konfiszieren und 20% der Schulden erlassen. Die Basis der Miete ist ja eine Hypothekarschuld
Das mit den Lohnsenkungen ist schon möglich, das ist genau das was die Spanier und Griechen machen müssen, wenn sie den Euro behalten wollen (als starke Währung). Das Problem ist aber schon, dass es dann auch hier in der Schweiz einige Leute gäbe, die ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen können. Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird, die Südländer werden aussteigen, vielleicht erst bei den nächsten Wahlen.
@ Adam
Die Idee Löhne, Mieten und Preise etc. zu senken ist aufgrund verschiedener Aspekt nicht realisierbar, wie z.B. des das bestehende hohe Kreditvolumen in der Schweiz, welches natürlich dadurch nicht sinken würde. Zusätzlich würde diese Aktion den chf-Wert weiter stärken und nicht schwächen.
Es gibt andere Möglichkeiten den chf-Wert zu senken, ohne dass die SNB sich mit massiven Beständen von Fremdwährungen eindeckt. Die Drohung von wirklich Geld drucken würde Wunder wirken, nur sollte dieses nicht an die Banken gehen sondern an die Bürger.
Diese Anbindung an den Euro ist ein MUSS für jeden EU-Beitrittsbefürworter, denn dadurch können wir mehr Waren Exportieren, mehr EU-Bürger importieren…. Komisch, komisch,,,, warum wächst denn die deutsche Bevölkerung nicht jedes Jahr um 5% – warum haben denn die nicht jedes Jahr im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungszahl hunderttausende neuer Asylbewerber ? Komisch, komisch….
Die Untergrenze muss sofort aufgehoben werden, EWS, SNB und die EURO TURBOS haben genueg Geschirr verschlagen. Wir muessen RETTEN was zu RETTEN ist, den sie wissen nicht was sie tun. Natuerlich habe ich taeglich meine FT hier in Cape Canaveral ins Haus geliefert. Oder glaubt jemand im Ernst 100 Milliarden koennen Spanien RETTEN, da reichen nicht einmal 1.000 Milliarden. Wir sind im totalen Wirtschaftkrieg weltweit. Nach Spanien werden andere folgen und dann gehts ans Eingemachte hier in den Vereinigten Staaten. Bin gespannt wohin die Abzocker untertauchen oder wieder auftauchen. Es hat Gruende wieso die Moslems, immerhin 1.2 Milliarden, so unzufrieden sind, wobei ich sicher nicht der einzige bin der dies erkannt hat. Bern und sein Wasser-Kopf muss ausgeleert werden, auch wenn einigen Couleur’s dies nicht gefaellt. Sie muessen sich nur die Geschichte von 843 bis zur Gruendung der Alten Eydgenossenschaft anschauen, mit den Gruendervaeter und seinen Templar und dem Untergang von Jerusalem dann faengt die Glocke an zu laeuten. Zuerich und sein Umfeld ist der Motor unserer heutigen Schweiz und der Berner Wasser-Kopf stellt alles auf den Kopf, es ist Betrug am Buerger jeden Couleur’s, uebrigens wurde ich geboren waehrend des WWII also habe ich den Namen Steiger schon gehoert, war doch ein Berner, oder?
Was ist das für eine Anhäufung von Unsinn den Sie da uns auftischen. Was hat das miteinander zu tun? Warum müssen Sie so eine wirren Haufen Schlagworte niederschreiben?
@Saurenmann: PFZ, Sie haben die PFZ vergessen!! Wie konnten Sie nur, dabei hätte ihr Text alle Stammtischniveauthemen sonst sauber abgedeckt. Bisschen EWS, Verschwörungstheorien und natürlich der gute alte Rassimus. Da können sich natürlich nicht einfach die PFZ weglassen… Aber darf ich Sie fragen, kommen Sie aus dem Trollenland? Weil irgendwie wirkt ihr Text ein bisschen zu übertrieben um noch glaubhaft als eine ernsthafte Meinung durchzugehen.
Herr MDM: Schon richtig, solche Aussagen wie in der Sonntagszeitung können tatsächlich die Glaubwürdigkeit der SNB in Zweifel ziehen. Nur, ist diesbezügliches Lamentieren fehl am Platz. Entweder Sie wollen (propagieren) eine offene Gesprächskultur und Medienberichterstattung, oder aber Sie sorgen dafür, dass jeder Artikel vor Publikation der Ombudsstelle vorgelegt wird.
Wie sonst kann es sein, dass in dieser Sache aufgheult wird, in anderen Dossiers mit weit grösserer Tragweite aber die offenbar eben so breit abgestützte, offene Gesprächskultur bemüht wird? Beispiel gefällig?
1) Ex-NR Hämmerle, Zisyadis und Adlaten (wie z.Bsp. Ihre ansonsten eher nicht so aktive Halbnamensveterin aus der CVP) besuchen in privater MIssion (oder war es im Rahmen einer Überprüfung der Entwicklungshilfe?) die armen Diener/Innen der Hamas im Gazastreifen und geben öffentliche Kritik über den Staat Israel ab. Ein gefundenes Fressen für die Medien, welche den Bericht ausstrahlen, während sich die ganze westliche Hemisphäre darum bemüht, den Staat Israel zu schützen. Wie kann es also sein, dass Hämmerle offziell an einem Schnellbau-Kurs für Katyusha-Raketen bei der Hamas teil nimmt, unsere Aussenpolitik diese Terroristen aber öffentlich ablehnt?
2) Fall Strahm… weitere Erläuterungen sind hier nicht notwendig. Ein klassisches Eigentor mit Ansage und darüber hinaus eine Aktion welche die gesamte Aussenpolitik der CH unterminiert. WS, Ambühl & Co. werden’s danken.
Mir scheint demnach, Sie wollen gerne eine offene Gesprächskultur und Medienfreiheit, wo und wenn’s gerade passt.. Andersdenkende sollen dann aber schweigen. Absolutes NoGo von meiner Seite.
PS: Ich bin auch für eine Ombudsstelle, die dann selbstverständlich bürgerlich besetzt ist.
Warum passt die SNB den Kurs nicht einfach schrittweise an, wie z.B. China das auch macht. Man sagt z.B. dass man den CHF max. 5% stärker werden lässt gegenüber dem EUR pro Jahr – danach schreitet die SNB wieder ein. Damit kann sich die Exportindustrie anpassen und hat nicht sofort einen starken Schock, gleichzeitig passt sich der Kurs jedoch langfristig der Realität an. Das wär doch ein guter Mittelweg, ich verstehe nicht, was dagegen spricht?
Die Untergrenze der SNB ist schon bei ihrer Einführung eine zwiespältige Sache gewesen. Sie hilft der Exportindustrie und dem Tourismus in der Schweiz.Auf der anderen Seite verteuert sie die Importe. Wir bezahlen also mehr für Autos, Benzin etc. Man bedenke aber, dass die Abwertung einer Währung, z.B. des Euros dazu führt, dass sich die andere Währung (hier CHF) verteuert. Wenn nun ein Land seine Währung abwertet, verteuern sich die Waren des Handelspartner dieses Landes. Wird der Franken also zu stark, gehen hier Arbeitsplätze ans Ausland verloren, mitunter wandern ganze Industrien ab.
Die Aufgabe der SNB ist es, mit der Geld- und Währungspolitik dem „Gesamtinteresse“ des Landes zu dienen (vgl. Art. 99 Abs. 2 BV). Das Gesamtinteresse bedeutet etwa, dass die SNB nicht nur der Export- und Tourismusindustrie helfen darf. Auch die Konsumenten und andere, etwa Importeure, sind zu berücksichtigen. Insofern hat die SNB zur Zeit eine höchst diffizile Aufgabe, nämlich die richtige Balance zu finden bzw. zu halten. Die gewählte Untergrenze scheint zur Zeit zu funktionieren, aber sie bringt die Gefahr der Teuerung mit sich. Insofern ist sie nicht sakrosankt, und auch andere Mittel sind auszuloten. Aber die Aufhebung der Währungsuntergrenze ohne Ersatz durch andere Mittel würde den Euro so günstig machen, dass wohl grosse Teile unserer Industrien abwandern oder zugrunde gehen würden.
Die Einführung der Untergrenze war verhaeltnismaessig wenig umstritten. Ich erinnere mich eine Sendung gesehen zu haben, an welcher alle sich begeistert dafür aussprachen mit der einzigen Ausnahme eines älteren Herrn (ich glaube es war der Besitzer von Kambli), welcher sich wunderte, dass alle andern Teilnehmer sich so sicher waren.
Ich persönlich war gegen die Einführung der Untergrenze aus dem einfachen Grund, dass Zentralbanken im Allgemeinen schon genug manipulative Geldpolitik betrieben und die Risiken einfach nicht eingeschätzt werden können. Allerdings teile ich im jetzigen Zeitpunkt die Einstellung von Herrn Diem, wobei es andere Wege geben dürfte um den chf zu schwächen.
Ziel heutiger Geldpolitik sollte sein, Massnahmen so zu gestalten, dass dadurch das Kreditvolumen reduziert wird. Wenn wir den chf schwächen wollen, muessen wir nur richtig drohen, die Währung wirklich zu verwässern. Die eröffnet andere mögliche Wege, welche zugleich darauf abzielen, das Kreditvolumen innerhalb der Schweiz zu reduzieren.
Die SNB kann Geld schaffen aus dem Nichts um Euros zu kaufen. Was da abläuft ist ganz klar Betrug !
Verhaften wir die SNB und schaffen sie aus! ; ))
Ja, Herr Leimgruber.
Leider läuft dieser Betrug nicht nur seit gestern ab, sondern seit 100 Jahren, wo der Wert des $ in etwa 95% der Kaufkraft verlor. Wir sind ehrliche Menschen und werden von solchen Besserwissern dauernd verarscht. Das ist leider die Situation und ich kann Ihnen nur beipflichten.
…naja, das ganze auf Märchen (Stabilität der Währung) und Erzählungen (Gold, Gold) aufgebaute Kartenhaus ist am Ende und wird noch zu unseren Lebzeiten zusammenbrechen. Die Zeit der Heimlichkeiten und der Vertuschung ist vorbei.
Wir Schweizer können den Euro nicht retten. Die SNB hat nun etwa 300 Milliarden Euro gekauft um diese 1.20 zu halten. Wenn der Euro jetzt nur 10% an Wert verliert – was mit der Rettungschirmpolitik ja sehr realistisch ist, gibt das 30 Milliarden Verlust für die SNB. Reale Verluste, die der Steuerzahler begleichen muss. Einfach so…
Ich verstehe einfach nicht, dass alle wegen der Frankenstärke so am jammern sind. Überlegt sich denn niemand, dass man dies auch zum Vorteil der Schweiz nutzen kann. Die alten Eidgenossen hätten dies jedenfalls getan. Und zwar ohne Skrupel. Leider ist diese kämpferische Ader in der heutigen Zeit verloren gegangen.
Wie soll nun die Frankenstärke genutzt werden? Hier ein Vorschlag: Die SNB beginnt Schweizer Franken zu drucken und kauft damit Realwerte im Ausland (ob dies über einen Staatsfond gemacht werden muss, ist meines Erachtens sekundär). Damit wird zwar die Geldmenge erhöht, aber das Vermögen der Schweiz gleichzeitig auch. Eigentlich ist es sogar ein sehr gutes Geschäft, da man Papier gegen reale Werte tauscht.
Wie die Märkte darauf reagieren ist danach eigentlich egal. Um dies aufzuzeigen hier der „utopische“ Extrempunkt: Die kleine Schweiz druckt Papier und kauft damit die ganze Welt. Dies kann der Rest der Welt nicht zulassen und wird auch die entsprechenden Massnahmen dagegen ergreifen.
Sparer sind nichts anderes als Spekulanten, die Geld das sie zum Leben nachweislich nicht brauchen, auf wundersame Weise und nicht durch Arbeit mehren wollen. Das funktioniert aber auf Dauer genauso wenig, wie das endlose Wachstum der Marktwirtschaft. Und warum ausgerechnet jene Generation, die voll auf dieses Umverteilungssystem gesetzt hat, sich jetzt ueber angebliche Verluste beklagt, das zeigt hoechstens, dass man verdraengt hat, dass einen auch selbst treffen kann. Dumm gelaufen.
@ Carmen
Ideologie macht blind. Kann ich Ihnen einen Blindenhund vermitteln?
Die meisten Mittelständler sparen, um in Krisenzeiten und im Alter eine Reserve zu haben, um im Alter nicht der Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen, und sich einen Rest Eigenständigkeit zu bewahren. Der Kapitalertrag ist sekundär.
Nur die 1%er und Möchtegerns leben vom Ertrag ihres Vermoegens.
Aber solche Differenzierungen gehen wohl weit über Ihren linkssozialistischen Horizont. Brainwashed.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Der CHF wird definitv aufgegeben. Dann werden wir in der CH die Euro.Inflation und die Euro-Zinssätze haben. Die günstige FInanzierung von Häusern usw würde veschwinden. Schulden würden aber schneller weginflationiert.
2. Die Euro-Untergrenze ist zeitlich begrenzt. Es ist nicht absehbar, dass sich der Euro langfristig aufwerten wird, weil die Inflation im Euroraum höher ist als in der CH und weil die Bankenkrise nur mit Inflation gelöst werden kann. Jede Absenkung des Kurses um 1 % wird bei der SNB zig MiIliarden vernichten. Bei gleichen Zinsen im EU-Raum und der CH wird es sich für EU-Bürger lohnen, Vermögen in CHF zu halten und von den zukünftigen Absenkungen des Euros zu profitieren. Man kann nicht annehmen, dass dies nur Buchverluste für die SNB sind, weil ja die Gegenseite einen realen Gewinn gemacht hat (eben: 100’000 Einfamilienhäuser). Somit ist die jetzige Strategie der SNB, die dem Export heute Vorteile verschafft, mit massiven realen Kosten in der Zukunft verbunden.
Sie müssen ein Blöcher-Anhänger und Neoliberaler sein! Als verantwortungsbewusster Bürger darf man solche Dinge nicht aussprechen, sonst funktioniert die SNB-„Strategie“ nicht…
Wurde der Exportindustrie klar kommuniziert, dass es sich bei dieser Übung nur um eine zeitlich sehr limitierte Anpassungsphase handelt? Falls dies nicht der Fall ist, wird die Exportindustrie eben gerade nicht die nötigen Effizienzsteigerung, Innovationen und anderen Massnahmen einleiten, die ihr auch ein Frankenparität erlauben würde. Solche Massnahmen MÜSSEN ZWINGEND als temporär kommuniziert werden. Ansonsten fehlt der Anreiz kostspieliege Anpassungen einzuleiten. Nur darauf warten, dass der Euro sich von selbst verteuert wäre bequem aber auf Grund der Realität doch ein wenig naiv.
Politikern und sonstigen Exponenten einen Maulkorb zu verpassen, entspricht nicht unserer Meinungs- und Informationsfreiheit. Die Frage stelle ich aber an die 4. Gewalt in unserem Staat. Muss jedes Hirngespinst von sogenannten Meinungsmachern publiziert werden? Meinungsäusserungen des gewöhnlichen Mitbürgers werden ja auch selektiv ausgewählt, gekürzt oder gar nicht erst publiziert. Ich bin der Ansicht, dass jeder seine Meinung sagen darf. Wo ich aber entschieden dagegen bin ist, dass Politiker und Verbandsfunktionäre unserer SNB Ratschläge erteilen und sie unter Druck setzen wollen. Die SNB entscheidet eigenständig, und das soll auch so bleiben. Was ein Staatsfonds bringt, hat die Investition von Singapur in die UBS gezeigt – ein totales Fiasko!
Auch das Fed in den USA musste die Einwiligung des Treasury Department einholen, als es die Banken mit Notenbankgeld gerettet hat. Wenn die Notenbank unüblich grosse Risiken eingeht, bei denen der Staat nachher die allfälligen Verluste zu tragen hätte, ist das normal. Die Unabhängigkeit der Notenbanken wurde eingeführt, damit diese von der Politik nicht unter Druck gesetzt werden, die Ausgaben des Staates mit der Notenpresse zu finanzieren. Auch in China steht der Staat für die Risiken der Deviseninterventionen gerade.
Die Kommentare dieser Kritiker kamen übrigens erst nach der Bekanntgabe, dass die SNB massiv am Devisenmarkt Euros kaufen musste. Es sind nicht die Kommentare, die für die Kapitalzuflüsse verantwortlich sind, sondern die verschlechterte Lage in Europa.
Das Halten der Untergrenze scheint für viele eine Glaubensfrage geworden zu sein. Sogar die SNB ist vorsichtiger geworden mit der Lage der europäischen Währung, sonst würde sie nicht für den Fall durchplanen, wie sie Kapitalkontrollen einführen kann.
Es geht nicht mehr nur um Psychologie. Am Anfang der Griechenlandkrise hat auch alles von Spekulanten gesprochen, die Lage sei nicht so schlimm. Jetzt wurde Griechenland effektiv aufgegeben, der Staat dort kann nicht einmal Steuern eintreiben. Wie wollen die die Schulden jemals wieder zurückzahlen, wenn nichts funktioniert?
Die Untergrenze zum Euro hat nicht nur mit Psychologie zu tun. Klar ist der Franken überbewertet, wenn man die Warenpreise anschaut. Aber man kann eben (mit freiem Kapitalverkehr) mit dem Franken nicht nur Waren sondern auch Finanzanlagen kaufen.
Freier Kapitalverkehr hat viele Vorteile, aber wenn plötzlich die Hälfte der Industrienationen nicht mehr gewillt scheinen, für die Schulden aufzukommen, die sie mal gemacht haben, dann löst dies Fluchtbewegungen aus, die eine kleine Volkswirtschaft wie die Schweiz nicht verträgt. Man kann jetzt Geld ausgeben, um den Franken zu stützen. Das geht aber nur gut, wenn das Phänomen ein kurzfristiges ist. Wenn die Probleme in Europa nicht gelöst werden (oder nicht gelöst werden können) dann ist dies zum Scheitern verurteilt.
Die einzige Möglichkeit, wie sich die Schweiz vor weiteren Verlusten oder dem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit schützen kann, wären die Einführung von einer Art Kapitalverkehrskontrollen. Es gibt Mittel, die einigermassen gut funktionieren.
Hier werden solche Massnahmen diskutiert:
http://ftalphaville.ft.com/blog/2012/05/31/1023881/why-switzerland-is-the-new-china/
Diese hätten auch Nachteile, aber lieber der Finanzplatz macht etwas Verluste als dass die Schweiz bald verschuldet ist wie Irland.
„verschuldet wie Irland“?
Es ist ein elementarer Unterschied, ob man wie Irland dem Geld nachhecheln muss, oder ob einem wie hier die Ausländer die Türe einrennen, weil alle ums Verrecken jetzt CHF haben wollen.
Wie stupid kann man eigentlich sein, diesen elementaren Unterschied zu übersehen?
Wenn die SNB ein paar hundert Milliarden in den Sand setzt, dann sind wir verschuldet wie Irland. Die Schweiz hat momentan etwa 220 Mrd. öffentliche Schulden. Wenn die Eurokrise sich weiter verschlimmert, dann sind die Devisenreserven der SNB schon ein Risiko. Es ist naiv zu glauben, der Eurokurs würde beibehalten, wenn die EZB dazu gewungen sein wird, Staaten weiter mit Notenbankgeld zu retten.
Ja, Herr Diem, damit beweisen Sie messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf!
„Bleibt eigentlich nur die Frage, wieso die Untergrenze überhaupt in Zweifel gezogen wird.“ So argumentieren Linkspopulisten und opportunistische Gutmenschen; das sind emotionale Argumente und keine sachlichen. Die Sachfrage ist, warum überhaupt eine Untergrenze gesetzt wurde! Jeder Eingriff in den freien Markt bewirkt eine Marktverzerrung, die sich früher oder später korrigiert. Und je später das geschieht, desto teurer wird es für diejenigen, die kurzfristig profitieren konnten. Die sozialistischen Bruderländer bezahlten ihre Marktexperimente mit dem oekonomischen und politischen Untergang; Griechenland und Spanien werden heute zur Kasse gebeten für ihre sozialistischen Gaukeleien. Und die Schweizer Politiker beschlossen populistisch und kopflos eine letztendlich nicht haltbare CHF-Untergrenze, ohne auch nur an die nachhaltigen Konsequenzen oder an die Optionen für einen Ausstieg zu denken. Diem redet als linker Vorschnorrer dem staatlichen Interventionismus das Wort; wenn er von Oekonomie etwas verstehen würde, wäre er nicht zu solch unsäglichen Schreiben verdammt. Diem wäre bei EsoTV gut aufgehoben; seine journalistischen „Analysen“ jedoch sind die Bits nicht wert, die sie besetzen… Der freie Markt wird sich rächen, auch am Schweizer Franken!
Herr sie wissen nicht was sie tun! EWS, SNB und die EURO TURBOS begreifen es nie. Wir kommen an einen Punkt bevor 1848 und ich als Zuercher habe nichts dagegen das die Karten neu gemischt werden, Bern und die Politiker haben ausgedient. Uns wird es so wie der EU ergehen, aufspalten und ausspucken, die Berg Kantone und kleineren Kantone werden verschwinden. Moeglicherweise wird der Kanton Zuerich mit Baden und Bayern und Vorarlberg eine Regional Verbindung eingehen, und die Subventions Kantone sich selbst ueberlassen. Unser Strukturen sind erstklassig und unser Finanz- und Arbeitsmarkt ausgewogen, der Sonderbunds Krieg laest gruessen. Wir haben endgueltig die Schnauze voll von Bern und seiner Beamtenschaft!! Der Rest kann sich ja einigeln und vom Tourismus leben, sonst bringen sie nur Unkosten und Aerger. Der BR kann ja Reisli machen nach Tunesien und diese gleich alle behalten, 12 Milliarden fuer Entwicklungs Hilfe die muessen Krank sein!!
„…die Berg Kantone und kleineren Kantone werden verschwinden.“
Wohin?
Egal, hauptsächlich sie sind weg, am besten inkl. EWS, der notorischen Verräterin.
Euro Turbos, Frau BP EWS und die SNB? Daher weht der Wind, Nein Danke! 1948 Eduard von Steiger, Nein Danke. Wir haben schon lange genug, von „hetzenden Politikern“, ihrer Couleur, die aus persönlicher Rache, die SNB schwächen wollen. Diese Strategie wird nicht aufgehen. Das Volk hat schon lange gemerkt, wie der Hase läuft. Eure einzige Waffe ist der EU-Beitritt, um den es gar nicht geht. Panikmache! Die EU ist eine der grössten und wichtigsten Kundinnen der Schweiz. Wie sollen wir exportieren, wenn der Franken überbewertet ist? Herr Spuhler und einige andere intelligente SVPler sind der gleichen Meinung.
Herr Kappeler hat sogar gemeint, dass derjenige welcher die Aufhebung der Untergrenze verlangt ein Landesveräter sei. Meiner Meinung nach nicht ganz zu Unrecht. Was vielen Leuten nicht bewusst ist, ist dass die Schweiz im Ausland mehr Vermögen als Schulden hat – unter anderem auch PK-Gelder. Bei einer Aufhebung der Untergrenze zum jetzigen Zeitpunkt müsste die CH mit erheblichen Verlusten rechnen.
Herr Diem, sie bringen hier einiges durcheinander, habe ich das Gefühl!
Im letzten Abschnitt sagen Sie, dass die Inflation in den Euroländern höher ist als in der Schweiz. Dies führt doch dazu, dass der Euro immer weniger Wert hat. Die Untergrenze wäre also immer schwieriger zu halten! Dies macht die Situation für die SNB schlimmer nicht besser!
Wie Herr Krieger schon erwähnt hat, ist anzunehmen, dass der Staatsfonds die Gelder anlegt, die die SNB bei der Stützung der Währung entgegennimmt. Da der Staat sowieso für die Verluste der SNB aufkommen werden muss, ist es nicht verfehlt, wenn er mitzureden hat, wie die Gelder angelegt werden. Würde die Eidgenossenschaft das Geld für die Frankenstützung auf dem Markt aufnehmen, dann würde der Franken gar nicht geschwächt.
Der Staatsfonds ist aber auch nicht ohne Risiken, er macht wohl Verluste, falls sich der Euro wieder erhohlt.
Die Meinung dürfte sein, dass sich die Produktion durch die Inflation verteuert und dadurch die Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zur Schweiz abnimmt. Und wieso sollen Verluste entstehen, wenn sich der Euro erholt? Der Staatsfond oder die SNB legen ja die Euros an. Wenn sich der Euro erholt, gibts beim Umtausch mehr Franken. Kann natürlich sein, dass er sich nicht genug erholt. Dann bleibt ein Verlust. Grösser dürfte dieser aber ausfallen, wenn sich der Euro nicht erholt.
Wenn sich der Euro stark erhohlen würde (nicht sehr wahrscheinlich, aber wenn nur Deutschland und die Nordstaaten dabei bleiben möglich), dann würden die Aktien wohl eher sinken. Wenn eine Währung erstarkt dann sinken die Aktien. Die SNB wäre in diesem Fall also besser bedient, wenn sie nur Euro-Obligationen hält
Für den Fall, dass die SNB die aktuelle Strategie (ohne Staatsfonds, der in Aktien investiert) beibehält, dann kommt es nicht darauf an, ob Deutschland mehr oder weniger konkurrenzfähig ist. Wenn der Euro abwertet und die SNB den Wert des Frankens stabil halten will (ein Verfassungsauftrag) dann wird sie die Untergrenze aufgeben müssen. Dann gibt es Verluste. Die SNB kann natürlich die Untergrenze beibehalten, dann gibt es für die SNB keine Verluste aber das Geld der Schweizer Sparer und ein Grossteil der Pensionskassenguthaben werden gleich wie in den Euroländern entwertet. Dann bezahlen wir die „Inflationsteuer“, welche vor allem den meistverschuldeten Ländern zugute kommt.
Wenn der Euro sich erhohlt, dann geht die Rechnung der SNB auf. Das Problem ist, dass die SNB davon ausgeht, dass die sich die EZB nicht dazu bringen lässt, das Schuldenproblem durch Inflation zu lösen (das heisst, Geld drucken und wenn die Zinsen steigen würden noch mehr Staatsanleihen kaufen, damit die Zinsen trotz Inflation tief bleiben, sich also die reale Last der Schulden verringert). Es sieht aber immer mehr danach aus, dass dies nicht der Fall ist.
Die Konkurrenzfähigkeit wird aber nur dann abnehmen, wenn sich die Löhne in Deutschland real aufwerten. Wenn nur das Geld weniger Wert hat und die Löhne entsprechend erhöht werden, dann ändert sich nichts. Und für die SNB kommt es nur darauf an, wie sich der Euro zum Rest der Welt entwickelt. Wenn der Euro zum Dollar oder anderen Währungen um 30% sinkt, dann werden wir dies mitmachen (mit all den negativen Folgen) oder die Untergrenze wird aufgehoben, was zu Verlusten bei der SNB führt.
@Bucher. Bei einer durchschnittlichen Inflation von 3% wäre die EUR/CHF Parität in ca. 6 Jahren erreicht. Wo also sehen Sie da ein Problem? Was hat ein Staatsfonds der Eidgenössenschaft mit der Geldpolitik der SNB zu tun? Von welchen Verlusten sprechen Sie? Und wie kann sich die Schweiz mit sieben Millionen Einwohner von ihrem Hauptwirtschaftspartner mit etwa 500 Millionen erfolgreich abgrenzen? Die Argumentationen Ihrer ‚Glaubensgenossen‘ beschränken sich alleine auf ein Einkaufseldorado mit einem starken Schweizer Franken. Dies zum Schaden der erwerbstätigen Bevölkerung. Die Schweiz besteht nicht nur aus CHF-Millionären und Rentnern.
Roman Günter: Der Staatsfonds ist dazu gedacht, die Devisen, die die SNB bei der Schwächung ihrer Währung kaufen muss irgendwie anders anzulegen als in Euro-Obligationen. Offenbar ist das Vertrauen darauf, dass diese eine gute Investition sind, bei vielen in der Schweiz geschwunden. Es zeichnet sich ja ab, dass die Eurokrise eher noch schlimmer wird.
Das Problem mit dem Staatsfonds (der ja in Aktien und Realwerte investieren soll) ist, dass er nur einen Lösung ist für den Fall, dass der Euro tatsächlich stark abwertet. Dann könnte die SNB die Untergrenze anpassen, ihre Reserven würden aber nicht automatisch weniger Wert sein wie dies mit Euro-Obligationen der Fall ist. Sollten allerdings schon bald einige Staaten aus dem Euro aussteigen, dann würde der Euro der restlichen Länder wohl aufwerten.
Das hat nichts mit Einkaufseldorado zu tun, es hat mit der langfristigen Glaubwürdigkeit der Währung zu tun. Der Euro ist daran, diese zu verlieren und wir binden unsere Währung genau jetzt an diesen.
Falsch….
Glaubt der Artikelschreiber denn, dass sich Deutschland immer weiter verschulden kann und die Währung trotzdem in einem neuen Nordeuro stark sein wird……?
Verschuldete Länder bleiben verschuldet und das drückt auf die Bonität, ob der Euro nun so oder so heisst.
Lösen sich die hunderten von Milliarden Schulden die das Land bis dahin auftürmt etwa in Nichts auf…..?
Nein, man kann eine Wirtschaft nicht endlos belasten.
Die einen denken das Deutschland in einem auseinandergebrochenen EU Währungsraum als starke Nation herausgehen wird, ja, denke dem wird so sein, aber erst nach Jahren in denen auch der Staat durchgerüttelt wird.
Und in dieser Zeit kann es sehr wohl sein das auch der Nordeuro, so es ihn denn geben wird, nicht immer stark ist.
Also die Schweiz hat viele Möglichkeiten an der Frankenuntergrenze Geld zu verlieren, nicht zuletzt weil sie das eben durch die Notenpress finanziert.
Was wäre eigentlich wenn die Schweiz noch eine Golddeckung hätte………könnte man dann auch einfach die Notenpresse anwerfen….???
Und was wäre, wenn man etwas von den hunderten von Milliarden der Nationalbank im Inland einsetzen würde…..???
Und sollte man nicht die Idee eines Nationalfonds prüfen, …obwohl Aktien und Beteiligungen auch nicht ohne Risiko sind…???
Was wäre eigentlich wenn die Schweiz noch eine Golddeckung hätte………könnte man dann auch einfach die Notenpresse anwerfen….???
Auch ohne Golddeckung braucht man die Notenpresse nicht anzuwerfen. Heute schraubt man im Computer die gewünschten Zahlen hoch. Das braucht nicht mal mehr Papier.
Mit der Golddeckung könnte man natürlich nicht x-beliebig aufstocken, da ja das Ausmass der Deckung definiert wäre. Aber die Bindung der Währung an das Gold ist nach den Statuten des IWF verboten. Die Schweiz ist diesem Verein 1992 beigetreten. Die Goldeinlösungspflicht wurde schon 1971 von Nixon aufgehoben. Dies und das Ende des Vietnamkrieges sind u.a. Ursachen des rasanten Abstiegs des Dollars vom seinerzeitigen Kurs von 4.30 gegenüber dem CHF.
Der Goldstandard wäre auch keine Lösung. Der Goldpreis ist äusserst volatil in Krisen. Es würde genügen, wenn die meisten Staaten solide Finanzen hätten. Momentan ist dies nicht der Fall und deshalb haben wir die Krise. Es sind nicht die „Spekulanten“, diese reagieren nur – zwar oft wie eine Herde wilder Tiere – aber meist nicht ohne Grund.
@Roth
Japan hat eine Schuldenstand von 220% Deutschland etwa 85% der Yen ist hart; der Nordeuro würde mangels Alternativen aufwerten und die dortigen Volswirtschaften in Bedrängnis bringen.
1. Bei Golddeckung kann man nur soviel Geld drucken wie man Gold zur Deckung hat. Kein praktikables System für eine Moderne Volkswirtschaft, in Krisenzeiten kann nicht angemessen reagiert werden. Zudem gabs nie 100%ige Golddeckung
2. Beim Einsatz in der Schweiz würde es sofort zu Inflation kommen, da das Geld nich gebunkert sondern ausgegeben wird
3. Man kann den Nationalfond prüfen, es könnte aber sein, dass die anderen Länder was dagegen haben, dass wir mit frischgedruckten CHF ihre Industrie aufkaufen. Es könnte mächtig Ärger geben und ein Wirtschaftskrieg können wir nicht gebrauchen
Vor kurzem hat doch der Gewerbeverband dazu aufgefordert, man solle in der Schweiz einkaufen. Jetzt kommt der Bigler und verlangt die Aufgabe des Firewalls von 1.20. Da wäre der Euro dann für etwa 0.90 erhältlich. D.h. es gibt mehr Euro für Franken. Das wird die Leute erst recht zum Einkauf im Ausland motivieren. Für mich ist es schleierhaft, wie Bigler innert kurzer Zeit einen derartigen Schwenk machen kann.
Herr Bigler wägt ab, was schlimmer für die Schweiz ist. Ein Abschwung in der kurzen Frist oder der langfristige Abstieg im Tandem mit der Eurozone!
Nein Herr Krieger. Herr Bigler wägt gar nichts ab. Machen Sie doch einmal konkrete Überlegungen mit welcher Arbeitslosigkeit wir zu rechnen hätten und wie wir diese bewältigen wollen. Mit einem kurzen Abschwung ist jedenfalls nicht zu rechnen. Ich warte gespannt darauf.
Die Untergrenze muss ja nicht sofort aufgegeben werden. Vielleicht wären Kapitalverkehrskontrollen vorzuziehen, damit wenigstens das Verlustrisiko der SNB nicht steigt. Langfristige Anlagen in der Schweiz könnten immer noch erlaubt werden aber einfach das Geld in Schweizer Konti zu parkieren sollte erschwert werden. Oder man könnte die Untergrenze auf einen Währungskorb festlegen.
Ob die Arbeitslosigkeit so stark ansteigt, wenn der Kurs zum Euro ansteigt, ist zu bezweifeln. Es kommt auf den Frankenkurs auf alle Abnehmerländer an. Und wenn die EU an Kaufkraft verliert, dann gibt es eine höhere Nachfrage aus anderen Ländern.
@Krieger: Warum soll es plötzlich mehr Nachfrage aus anderen Ländern geben und wie kommen Sie dazu zu glauben, dass dies den Ausfall in Europa kompensieren wird? Der CHF wird sich im Vergleich zu den meisten anderen Währungen aufwerten, das hat er schon 2011 getan. Übrigens der Aufbau neuer Absatzmärkte (so Sie denn da sind) dauert Jahre und nicht Wochen. z.B. Zulieferanten der Europ Autoindustrie werden nicht huschhusch Zulieferer der jap Autoindustrie, auch darum nicht weil die schon Zulieferer haben
Der Laie, der wenig von der Exportwirtschaft versteht, schreibt daher und glaubt die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Glauben Sie mir die Anbindung der Währung ist momentan das kleinste Übel. Ähnlich wie es für ein Schiff das kleinste Übel ist bei schwerem Sturm im Hafen zu sein.
Rene Wetter: Die Frage ist doch wieviel diese Anbindung kosten wird. Und wir leben nicht nur von der Exportwirtschaft. Übrigens hat noch keine Firma in der Schweiz geschlossen, trotzdem dass der Franken von 1.55 auf 1.20 pro Euro gestiegen ist.
@Krieger: Ich bin seit Jahren in der Maschinenindustrie und habe mit vielen Leute gesprochen und kann das sicher besser beurteilen als Sie. Ich weiss von mehreren Betrieben die den Konkurs anmelden mussten und ich weiss von vielen Betrieben, die keinen Gewinn mehr machen. Wir können von Glück reden, dass unser wichtigster Handelspartner Deutschland relativ gut läuft. Sie würden verstehen dass man den Leuten nicht einfach 20% mehr Lohn zahlen kann um konkurrenzfähig zu sein, warum können Sie nicht verstehen dass eine 20%ige Aufwertung noch schlimmer ist.
Herr Wetter: Was denken die Leute mit denen Sie gesprochen haben von anderen Massnahmen, den Kapitalzufluss zu stoppen? Offenbar gibt es einige Mittel, die funktionieren. Als erstes wäre ein leicht negativer Zins auf die Bankreserven bei der SNB, dann Steuern auf kurzfristige Anlagen in CHF, die mit Fremdwährungen bezahlt werden. Es ist ja schon recht, die Exportindustrie zu schützen, aber wenn es uns mehr kostet als die Exportfirmen sonst Verluste machen würden, dann ist das fragwürdig.
@Krieger: Die Leute sehen die Anbindung als notwendiges Übel. Die brauchen Planungssicherheit, damit sie Massnahmen einleiden können um die Konurrenzfähigkeit zu erhalten. Es geht ja nich unbedingt darum dass Kapital in die Schweiz fliesst, der CHF ist nun mal eine Währung die überall gehandelt wird, also wird es mit der Kapitalflusskontrole nichts werden. Ob solche Einschränkungen unserem Finanzplatz guttun ist auch zu bezweifeln.
Si schreiben: Wir leben nicht nur von der Exportwirtschaft: Das ist Korrekt aber im Gegensatz zu den USA haben wir keinen grossen Binnenmarkt, viele Firmen bis herunter zum Dorfbäcker sind mit den exportierenden Betrieben verbunden
Herr Wetter: Der Franken wertet aber auf, weil die Leute ihr Geld in die Schweiz bringen. Sie halten keine Franken-Konti auf griechischen oder spanischen Banken. Es gibt auch nicht soviele kurzfristige Schweizer Obligationen, die man kaufen könnte. Das Geld, das die SNB schafft wird gleich wieder bei ihr deponiert. Negativzinsen auf diesem Geld würde die Banken abhalten, neue Einlagen anzunehmen. Das und Steuern auf Neueinlagen bei Schweizer Banken sind auch Kapitalkontrollen. Diese sind nicht 100% effektiv, aber würde den Kapitalzufluss bremsen und die Risiken der SNB verkleinern.
Die Frage ist doch, ob wir sonst die Exportwirtschaft nicht lieber mit Subventionen über Wasser halten, wenn das schlussendlich langfristig weniger kostet, als die stabile Währung aufzugeben.
Lesen Sie diesen Artikel über den Euro:
http://ftalphaville.ft.com/blog/2012/06/11/1037631/the-euro-as-em-currency/
Der Euro ist keine solide Währung mehr, wir sollten unsere Währung nicht an den Euro binden.
Bravo! Herr Diem Meier, gewisse Politiker probieren seit Tagen die SNB zu schwächen. Es sind die selbsternannten „Eidgenossen“! Die, die Schweiz in ihr persönliches „Avalon“ oder little Singapure verwandeln möchten. Das ist gefährlich für Firmen und den Tourismus. Herr Jordan darf sich nicht beeinflussen lassen. Die Schweiz ist bekannt für ihre Verlässlichkeit, das wissen andere Staaten, darum gab es bis jetzt auch keine Attacke, der Mindestkurs muss gehalten werden. Bis jetzt haben wir keinen Verlust gemacht, wie uns gewisse Kreise einreden wollen. Die Schweiz ist kein Hort für Spekulanten, falsche „Eidgenossen“ mit deutschen Wurzeln und „Landesverräter“, sie gehört allen Arbeitern, die Steuern bezahlen und ihre Jobs behalten wollen. Den seriösen Firmenpatrons, die zum Wohle der Schweiz, ihre Geschäfte aufgebaut haben und trotz Schwierigkeiten, ihre Waren exportieren wollen.
Die SNB ist aber momentan der grösste Spekulant im Land. Sie verwettet das Geld der Schweizer Sparer darauf, dass der Euro seinen Wert behält!
Es wäre wohl besser gewesen, wenn Blocher nichts mit der SNB-Sache zu tun gehabt hätte. Jetzt haben die Linken das Gefühl, die Schwächung des Frankens sei in ihrem Interesse. Normalerweise haben sich die Gewerkschaften gegen die Schwächung ihrer Währung immer gewehrt. Es bedeutet tiefere reale Löhne und die Entwertung der Pensionsansprüche. Aber die Gewerkschaften sind heute wohl wie Politiker, nur noch auf die Unterstützung der Leute in den nächsten 1-2 Jahren aus. Arbeitslosigkeit jetzt ist ein Problem, eine Misere in 5 Jahren betrifft sie nicht. Dann sind neue Apparatschiks am Ruder.
Wir haben weder Arbeitslosigkeit, noch sonstige Verluste. Die SNB wettet nicht, sondern stützt den EURO. Ihre „intelligenten“ Kommentare, zeugen von „überragendem Fachwissen“. Die Probleme der EU, sind auch unsere, wir sind keine Insel. Das dümmliche Links-Rechtsdenken, nimmt bei ihrer unter Paranoia leidenden Partei, langsam manische Züge an.Anstatt die SNB, zu unterstützen, wird sie kritisiert, von Menschen die nicht den Hauch einer Ahnung, der Aufgaben einer Nationalbank haben.
Die Euro-Untergrenze wird von linker Seite deswegen befürwortet, weil ein starker Franken zu höherer Arbeitlosigkeit führt. Ich kenne mich mit Geldpolitik aus, ich bringe hier aber nur meine Meinung zum Ausdruck. Ich weiss sehr gut, was die Aufgaben einer Notenbank sind. Sie bringen aber keine Argumente, sie finden nur wir sollten der SNB vertrauen und still sein, oder?
Ich habe kein Problem, in diesen Fragen meine Meinung zu revidieren, aber Sie müssen dazu Gründe liefern. Was ist die Aufgabe der Notenbank? Ist das Hauptziel der Schweizer Notenbank nicht die. Hier ein Auszug aus dem Verfassungsartikel der Notenbank:
Der Geld- und Währungsartikel verankert die Unabhängigkeit der Nationalbank und verpflichtet sie, aus ihren Erträgen ausreichende Währungsreserven zu bilden, einen Teil davon in Gold. Damit soll das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wertstabilität des Geldes gesichert werden. Der Notenbankauftrag ist so gefasst, dass die Nationalbank eine Geld- und Währungspolitik zu führen hat, die dem Gesamtinteresse des Landes dient.
Die Wertstabilität des Geldes war immer das Hauptziel der Notenbanken, viele Notenbanken haben dies als einziges Ziel.
Es sind wohl Sie, die ein Schwarz-Weiss-Denken haben, wenn sie sofort annehmen, ich sei bei der SVP, wenn ich kritisches zur Strategie der SNB sage. Die SVP ist übrigens nicht für oder gegen die Untergrenze. Sphuler (der Eisenbahnwagen exportiert) ist für die Beibehaltung der Untergrenze wie auch viele Kleinunternehmer, die denken, sie würden profitieren, wenn es in der Schweiz hohe Inflation gibt. Das stimmt wohl auch in der kurzen Frist, langfristig ist aber eine solide Währung wichtig. Diese Gewerbler werden dann für die Bankkredite in 5 oder 10 Jahren Zinsen bezahlen wie die Italiener mit der Lira, wenn es dazu kommt.
Die SNB tut genau das! Was passiert, wenn es zu Firmenschliessungen kommt? Die Arbeitslosen, die AHV und die Pensionskassen. Herr Jordan hat das im Griff, unsere Währung ist solid. 2011 hat man dem EX SNB.Präsidenten vorgeworfen, er hätte Milliarden verspekuliert und er würde einen gewaltigen Verlust einfahren. Es waren 13,5 Milliarden Gewinn, die an die übrerraschten Kantone verteilt wurden.
Roger Borer: Schauen sie sich mal die Grafik mit den Verlusten / Gewinnen der SNB an:
http://www.zerohedge.com/news/guest-post-david-versus-goliath-%E2%80%93-snb-against-everybody-else
Die SNB hat erst mal 30 Mrd. Verlust gemacht, dann hat sie Gewinn bei der Abwertung des CHF gemacht. Jetzt ist der Eurokurs fix, sie kann keine Gewinne mehr machen, nur noch grössere Risiken aufbauen.
Die SNB scheint eine Idee zu haben, was das „Gesamtinteresse des Landes“ ist und scheint bereit, allenfalls die Geldwertstabilität dafür zu opfern. Ob das klug ist, wird sich zeigen.
Sie kennen sich also mit Geldpolitik aus, warum erzählen sie denn derartig pauschal formulierten Unsinn? In der ersten Vorlesung zur Makroökonomie würde man hören, dass jede Nationalbank zwei Gegenläufige Ziele erreichen will, Beschäftigungsgrad und Stabilität der Währung.
Als nächstes, der groesste Teil der Exporte der Schweiz gehen In die EU. Wenn man nun die Margen anschaut, die ein CH Unternehmen das exportiert noch hat (falls es überhaupt) , eine weitere Senkung können diese nicht verkraften.
Wie Aktien auf Kursveränderungen der Währungen/ reagieren kann kaum pauschal gesagt werden…
Die SNB hat Gewinn an Kantone ausgeschüttet was allenfalls keine sinnvolle herangehensweise ist….Verluste sind für die SNB nicht ein eigentliches Problem ihre Performance wird nicht über Gewinn oder Verlust berechnet. Da haben sie wohl auch ein Verstaendnisproblem….
etc. Lesen Sie mal ein paar Papers zur Thematik, …. Vlt. verstehen Sie danach mehr davon….
Schliesslich ist’s eine Glaubensfrage. Meine Meinung ist die Geldpolitik muss alles tun um die negativen Folgen auf die CH Industrie abzuwenden…So, dass die CH Industrie Zeit hat sich an die geänderten Bedingungen anzupassen. Der absolute Wert einer Währung relativ zu einer anderen ist, wie sie vlt wissen irrelevant. Industrie aus dem Ausland neu anzusiedeln, die weggezogen ist aufgrund der unrentablen Bedingungen ist wesentlich schwieriger als mit etwas Inflation umzugehen und im Moment haben wir nach wie vor Deflation in der CH.
@Krieger
Im Gesammtinteresse des Landes liegt es zu verhindern, dass die Arbeitlosigkeit mir nichts dir nichts auf 15% schnellt. Das würde das Land eher in eine wirschaftliche Negativspirale führen. Die Währung dahingegen stabil zu halten z.B. gegenüber dem Goldpreis macht das Land nicht stabiler. (*) Und darunter leiden letztentlich, na wer wohl? Genau! Die „Büetzer“… Die Reichen die von ihren Kapitalgewinnen leben können, denen macht das nichts aus, im Gegenteil, sie gehen auf „Aktienshoping“ und erfreuen sich ihrer tollen neuen Dividenden… Aber dem Büetzer schadet so etwas massiv!
(*) letzentlich leben wir sowieso mit anderen Menschen zusammen und nicht mit Gold, unsere Währung ist daher besser der Leistungsfähigkeit der Menschen um uns herum anzupassen als anderen Fixwerten. Zumindest in der momentanen Situation, sonst hätte ich nichts gegen einen Goldstandart einzuwenden. Das ist meine momentane Meinung dazu.
Natürlich wird der Franken abgewertet und Rohstoffe etc. werden langfristig gsehen teurer. Aber da Asien uns ohnehin überflügelt müssen wird damit sowieso rechnen. Daher gibt es für mich keinen Grund die SNB intervention für falsch zu halten. Die SNB „stabilisiert die Gesamtsituation“, wenn man es so sagen will. Und eine stabile Gesamtsituation kommt letzentlich der Wirtschaft zu gute. Sehen Sie mal rüber nach Griechenland. Dort wütet im Moment die Panik. Die Menschen trauen keinem mehr und das Ergebniss ist eine Negativspirale. Dem Land geht es immer schlechter, obwohl es jetzt eigentlich aufwärtsgehen müsste. Aber die Sozilogie/Psychologie ist ein seltsames Dind das die Menschen zu seltsamen Verhalten leitet. Das müssen wir um jeden Preis verhindern. Darum, danke SNB.
Ich sehe gerade das mir beim schreiben im „Eifer des Gefechts“ eine ganze Menge dummer Schreibfehler unterlaufen sind. Ich bitte diese zu entschuldigen.
Hans Müller: In jedem Volkswirtschaftsbuch steht aber auch, dass keynesianische Geldpolitik nur kurzfristig wirksam ist. In der langen Frist kann man durch Inflation keine tiefere Arbeitslosenzahlen erreichen.
Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mit Geldpolitik funktioniert, wenn es keine strukturellen Probleme gibt. Jetzt sind wir schon seit 4 oder 5 Jahren in der Rezession.
Ich bin übrigens nicht für eine sofortige Aufhebung der Eurountergrenze, aber das unbegrenzte Aufkaufen von Devisen ist keine Lösung. Man sollte die Risiken minimieren und zum Beispiel eininge Formen von Kapitalkontrollen einführen. Es gibt jetzt auch Instrumente, die vom IMF neuerdings nicht mehr abgelehnt werden.
Eine negative Verzinsung der Bankguthaben bei der SNB wäre eine solche oder die Besteuerung von kurzfristigen Anlagen von Ausländern in der Schweiz. Andernfalls ermöglicht die SNB die Kapitalflucht aus den Krisenstaaten auf Kosten der Schweizer Steuerzahler.
Hans Müller: zu den Exporten in die EU. Wenn die EU Staaten weniger Kaufkraft haben, dann wird sich der Export in andere Staaten erhöhen. Der CHF hat gegenüer dem US-Dollar seit dem Tiefstpunkt um 30% abgewertet, gegenüber Währungen der Emerging Market noch mehr, deshalb läuft auch die Exportwirtschaft noch gut.
Die Deutschen Unternehmen machen hohe Gewinne wegen der schwache Währung, diese können sich die Schweizer Maschinen immer noch leisten.
Man kann schon etwas gegen eine zu starke Aufwertung des Frankens tun, aber die (faktische) Anbindung an den Euro ist nicht klug, wenn schon eine Untergrenze an einen Währungskorb. Dann hätte der Euro einen Anteil von 50% und wir würden den Niedergang Europas nicht ganz mitmachen.
Mich wundert nur noch eines: Wie lange dauert es bis auch die SNB keine Mittel mehr zur Verfuegung hat, um die Untergrenze von 1.20 gegen die Abwertung des EURO zu halten? Wenn ich so rueberschiele in die Eurozone sieht es – seien wir mal ehrlich – nicht rosig aus. Und auch wenn die deutsche Kanzlerin das Gefuehl hat, dass die deutsche Wirtschaft es weiter vermag, Finanz-Schlag um Schlag in der EU abzupuffern – so habe ich langsam wirklich ein mulmiges Gefuehl bei dieser „Gesamtlage“ – ich mag kaum zusehen, wie die SNB weitere Millarden verbraet. Als die Untergrenze festgesetzt wurde, war es noch JEDEM klar, dass dieses Szenario nur fuer ein paar Monate, maximal 1 Jahr hinhalten wuerde.
Mal angenommen, die Europaeische Finanz-/Wirtschaftskriese haelt optimistischerweise nur noch 1 weiteres Jahr an (wers glaubt….) und Griechenland, Spanien, Italien, Portugal koennen „gehalten“ werden, was ungeheure Aufwendungen seitens der derzeit noch finanzstaerkeren EU-Staaten bedeutete, wie wuerde sich der EURO entwickeln und wie rasch? Kann die SNB solange durchhalten? … und MIT WESSEN MITTELN??
Die ganzen Theorien, was eine SNB zu tun hat und was ihr Auftrag ist, sind bald obsolet, zu diskutieren, wenn bald keine Mittel mehr fuer solche Uebungen zur Verfuegung stehen… oder sehe ich das komplett falsch 🙂
@Krieger: Aus ihren Äusserungen muss ich schliessen, dass Sie Rentner sind und deshalb der Geldwertstabilität alle unterordnen wollen. Ich für meinen Teil finde es ziemlich unfair wenn wir der aktiven Generation alles aufbürden und ihre Jobs opfern wollen, nur damit die Vermögensbesitzer ungeschoren davonkommen. Die Kursuntergrenze von CHF 1.20 ist ein Kompromiss, aber ein Kompromiss der weh tut.
Ich habe bis jetzt noch keinen vernünftigen Alternativvorschlag dazu gesehen, der zudem realisierbar ist.
Wie ich schon erwähnte: Die Schweiz als kleines Land kann nicht als Wertspeicher für alle Vermögensbesitzer der Welt hinhalten
Rene Wetter: Ich bin nicht Rentner, ich habe vor kurzem mein Studium abgeschlossen. Aber ich denke weiter als über die nächsten zwei Jahre hinaus. Lieber im nächsten Jahr keinen Job als ein Leben lang hohe Steuern zahlen, um die Verluste der Notenbank zu zahlen oder doppelt so hohe Mieten bezahlen, weil die Hypotheken in der Zukunft viel teurer sein werden. Wenn das Gelddrucken eine Lösung wäre, dann wären jetzt viele Entwicklungsländer besser dran. Wenn ein Staat Geld druckt, um seine Schulden zu zahlen, dann ist das immer ein schlechtes Zeichen für die Zukunft. Die Schweiz macht das zwar nicht, aber sie druckt Geld und zahlt damit die Schulden anderer Länder.
@Krieger: Ist ihnen schon aufgefallen, dass man trotz den tiefen Zinsen hier viel höhere Mieten bezahlt als anderswo? Warum ist das so? Wegen den tiefen Zinsen. Das erlaubt es uns sich stärker zu verschulden (die Schweizer Haushalte sind was Hypotheken anbetrifft sehr hoch verschuldet) das wiederum jagt die Immopreise hoch und führt zu Blasen. Wir werden dann in einem überteuerten Land leben und uns nichts leisten können.
Wenn wir wieder 6% oder mehr Prozent Arbeitslose haben werden Sie es als Berufseinsteiger schwer haben und eine längere Krise wird Ihre Karriere stark beeinträchtigen. Wegen den Steuern würde ich mir nicht allzuviele Sorgen machen, das sind Probleme für eine kleine Geldelite, der Normalbürger muss sich mehr Sorgen wegen hoher Wohnkosten und Krankenkassenprämien machen.
Es ist ein Unterschied ob man Geld druckt um Devisen zu kaufen oder um Schulden zu decken, Ihr Beispiel mit den Entwicklungsländer ist nur lächerlich. Die SNB zahlt keine Schulden der anderen Länder sondern kauft deren Staatspapiere die Zinsen abwerfen. Oder ist jeder der Staatspapiere kauft (Ausnahme solche von GR) ein Idiot?
Man kann es auch wie Japan machen, die liessen den Yen frei floaten und haben sei 20 Jahren! praktisch kein Wachstum und alle Ankurbelungsversuche des Staates schlugen fehl, momentan ist der Schuldenstand bei 220% und die Aktien haben noch 25% des Wertes von 1990.
Wir hatten schon mal eine ähnliche Situation in den 90er, hoher Franken wenig Wachstum und hohe Arbeitslosigkeit. Studieren Sie mal die 90er Jahre, die Sie nicht im Arbeitsprozess erlebten. Aber als Studienabgänger sollten Sie auch in der Lage sein eigenständig und vernetzt zu denken und nicht nur die Parolen irgendwelcher Führer nachzubeten.
Rene Wetter: Die Steuern zahlt die arbeitende Bevölkerung und die Südstaaten hatten ein riesiges Problem mit der Glaubwürdigkeit ihrer Währungen, deshalb wollten sie auch den Euro nach der deutschen DM. Als sie dann die günstigen Zinsen hatten haben sie munter weiter Schulden gemacht und jetzt sind sie wieder gleich weit, mit der Ausnahme dass jetzt auch Deutschland im Boot sitzt.
Das Zinsniveau wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. In der Schweiz sind die Mieten an die Hypothekarzinsen gekoppelt. Ich weiss schon, dass die wirkliche Ursache für die hohen Preise das beschränkte Angebot Wohnungen sind.
Die tiefen Steuern sind ein wichtiger Standortvorteil für die Schweiz, wir sind gut damit gefahren. Ich glaube kaum, dass diese nur das Problem „einer kleinen Geldelite sind“. Schauen Sie nach Deutschland, möchten Sie 50% Einkommenssteuer bezahlen? Die meisten Steuern werden von Lohnbezügern bezahlt, die Reichen sind mobil und weichen mit ihrem Geld nach Asien aus, wenn Europa weiter nach links rutscht.
Wenn Kapital günstig ist, dann werden auch mehr Arbeiter nachgefragt. Wenn wir die Einwanderung nur etwas begrenzen, dann wirkt sich das positiver auf die Arbeitnehmer aus als jeder Schutz oder Subventionen für die Exportindustrie.
Man muss nicht viele Ersparnisse haben, um einen starken Franken zu wollen. Wie gesagt, ich würde den Franken jetzt auch nicht freigeben. Aber ich würde auf keinen Fall mehr weitere hunderte von Milliarden von Euro-Obligationen kaufen. Ich würde schon behaupten, dass es eher dumm ist, jetzt als privater Staatsanleihen zu kaufen. Die Preise für Staatsanleihen werden momentan von den Notenbanken künstlich gestützt. Solange die Krise anhält sind deutsche Anleihen vielleicht interessant, aber nur für den Fall, dass die EZB nicht zuviel Geld druckt, dass sie dann nicht mehr vom Markt nehmen kann.
Rene Wetter: Ich habe eher das Gefühl dass viele Journalisten und Kommentatoren die Keynesianischen Rezepte ihrer Ökonomen-Idole wie Krugman nachbeten. Vielleicht kann es sich die USA mit dem Dollar als Reservewährung noch einmal leisten, ihre Schulden durch Inflation zu schmälern. Eventuell nur dank der Schwäche des Euros. Ich habe mich in den letzten Jahren sehr eingehend mit Geldpolitik befasst und wie Sie sicher wissen, ist das kaum die gängige Meinung von Uni-Professoren.
Stephan Guyer: Die SNB kann die Untergrenze schon halten, sie muss das Geld nur drucken. Es ist etwas anderes seine Währung zu schwächen als sie mit Käufen zu verteidigen. Die Frage ist, ob sie die mögliche hohe Inflation in Kauf nehmen will.
@Krieger: Wenn Sie ja soviel von NB’s verstehen: Was machen eigentlich die anderen Länder wie DK, NO und SD? Die müssten doch das gleiche Problem haben wie die Schweiz. Anscheinend geht das dort alles ohne grosses Geschreih.
Weiter, was ist mit Singapur, HongKong und Taiwan? Aufgrund der noch viel grösseren Währungsreserven dieser Länder muss ich wohl annehmen dass die eine ähnliche Strategie fahren.
Noch was zu Keynes und Co, was funktioniert und was nicht ist umstritten. Jedenfalls zeigen die Theorien von A. Hayek und wie die alle heissen auch keine guten Resultaten. Sie können mir gerne widersprechung und aufzeigen was und wo funktioniert hat.
Herr Wetter: Dänermark hat auch dieselben Probleme, aber Dänemark ist sonst nicht so interessant für ausländische Investitionen (hohe Steuern). Aber die Dänen haben negative Zinsen eingeführt, das bringt der Notenbank Einnahmen anstatt Milliarden von Devisenreserven:
http://www.bullion-investor.net/2011/12/daenemark-hat-negativzinsen-bei-staatsanleihen-anleger-vertrauen-der-daenischen-krone/
Norwegen hat einen Staatsfonds weil es die Einnahmen aus den Ölvorkommen anlegen muss. Weil Norwegen soviele Einnahmen aus dem Öl hat, ist es auch nicht verschuldet. Als Anleger können sie dort nicht viel Geld anlegen, ohne den Markt zu verzerren. Der Markt für Schweizer Obligationen ist auch klein, aber genug gross. Und die SNB hat in der Krise noch unbeschränkt Schweizer Franken geschaffen. Sie ermöglichte damit die Kapitalflucht aus Ländern wie Griechenland. Der Steuerzahler bezahlt die Kollateralschäden.
Übrigens, ich glaube nicht, dass die Steuern „ein Problem einer kleinen Finanzelite“ sind. Schauen Sie sich Griechenland an, die Leute haben das wohl auch gemeint und vom Staat immer mehr Stellen und Geld auf Pump verlangt. Wer zahlt jetzt die Zeche?
HongKong hat einen Peg zum Dollar, sie haben keine eigene Geldpolitik. Deshalb haben sie keine Probleme mit kurzfristigem Geld, das in ihr Land strömt. Aber sie haben wegen der tiefen Zinsen eine Immobilienblase, die sie nicht mit höheren Zinsen bekämpfen können.
Zu Hayek usw: Ich will ja nicht, dass wir alles dem Markt überlassen. Das Geldsystem ist ja sowieso eine künstliche Konstruktion und die Notenbanksysteme haben nicht viel mit freiem Markt zu tun. Wenn einen Krise psychologischer Natur ist, dann kann Geldpolitik durchaus nützlich sein. Aber ich bezweifle, dass eine Situation wie heute (oder in den 30er Jahren) einfach durch mehr Geld drucken gelöst werden kann. Die Vermögenswerte waren künstlich aufgebläht, es muss eine Korrektur stattfinden. Die Vermögen der Reichen sind in keinem Verhältnis mehr zu den Arbeitseinkommen der normalen Bevölkerung. Aber die Notenbanken verhindern, dass es zu einem Aktiencrash kommt. Damit gewinnen sie Zeit, aber die Probleme werden nicht gelöst. Es lohnt sich nicht zu investieren, weil der Konsum nicht anzieht. Die von den Notenbanken garantierten 0% sind besser als jede Investition.
Aber welcher Schweizer lebt schon von seinem Ersparniss??? 1 – 5% der Bevölkerung, nämmlich den Blocher, Grübel und Konsorten. Aber wir ALLEN leben von unsere Arbeit oder Renten, und diese hängen von der REALLEN Wirtschaft ab. Es darf uns wohl egal sein dass die Inflation (durch Erschaffung von Schweizer Franken) den grossen Sparer etwas vom Kapital wegnehme !!!
J. Beauverd: Glauben Sie wirklich, dass die 1-5% ihr Geld nicht gegen Inflation abgesichert haben? Nur schon wegen der Steuern lohnt es sich, Schulden zu machen. Praktisch alle Unternehmer haben Schulden, die meisten Häuser in der Schweiz sind zu einem hohen Anteil mit Krediten finanziert. Franken-Obligationen halten vor allem Versicherungen und Pensionskassen (und Reiche, die sich das Geld von Banken verwalten lassen). Die anderen halten Obligationen nur währen der Krise, um abzuwarten bis die Aktien oder Immobilien wieder billig werden. Sie steigen aus, wenn Inflation droht. Aber mit ihrem PK-Geld können Sie das nicht machen und wenn Sie nicht schon genug Geld haben, dann bekommen sich auch keinen Kredit von einer Bank (zu einem vernünftigen Zins).
Sie werden ja sehen, wer in Griechenland sein Geld verliert. Die Reichen haben ihr Geld schon lange ausser Landes gebracht. Jetzt stehen die normalen Bürger Schlange an den Bancomaten.
Herr Borer: Sie denken zu kurzfristig. Genau die Arbeiter, die Steuern bezahlen und ihren Job behalten wollen, werden die Zeche bezahlen. Nicht heute, aber morgen oder übermorgen um so schmerzlicher. Offensichtlich haben die meisten verlernt die Auswirkungen langfristig und umfassend zu sehen.
@Kriftner: Wenn der CHF hochgeht werden wir Arbeitsplätze verlieren, das haben wir letztmals in den 90er, da bezahlte der Arbeiter die Zeche und das wird er auch jetz wieder tun. Sie deuten nur an, dass Sie alles besser wissen, machen Andeutungen ohne Fakten auf den Tisch zu legen. Der Normalbürger hier lebt von seinem Lohn, nur eine privilegierte Minderheit kann von den Ersparnissen leben. Man kann nicht die Jobs der aktiven Generation den Interessen der Vermögensbesitzer opfern.
Und wovon leben sie nach 65? Wenn Sie nicht von 2000 Franken AHV alleine leben wollen, dann sind Sie auf die Pensoinskassengelder angewiesen. Diese werden zu 40% in CHF Obligationen gehalten.
Ja genau. Sie haben offenbar vergessen, dass die EMS-Chemei zur Familie Blocher gehört und bei einer Aufwertung des Schweizer Franken das Unternehmen bzw. die Familie Blocher als Aktionär grossen Schaden erleidet. Falsche „Eidgenossen“? „Landesverräter“? Da nehmen Sie aber starke Worte in den Mund und haben offenbar gar nichts begriffen. Es sind eher Realisten.
Herr Stocker,
bei Ihrer Überlegung haben Sie nur das operative Geschäft berücksichtigt. Denken Sie das die EMS Chemie kein Hedging macht? Ich bin der Überzeugung, dass die EMS Chemie ihre Währungsrisiken abgesichert hat.
Der Staatsfonds würde die Devisenreserven der SNB verwalten, der Staat könnte gar nicht den Franken stützen ohne dass die Notenbank das Geld dafür druckt! Ich nehme an, Herr Diem, hier ist Ihnen ein Fehler unterlaufen. Wenn die Eidgenossenschaft Geld auf dem Kapitalmarkt aufnehmen müsste, um den Franken zu schwächen, dann würde das garantiert nicht funktionieren. Der Franken, der durch den Staatsfonds auf den Markt gebracht wird, würde durch die neue Staatsverschuldung gleich wieder vom Markt genommen.
Der Staatsfonds würde in Realwerte im Ausland anlegen, damit würden die Verluste minimiert, wenn der Euro beibehalten wird und hohe Inflation generiert wird (ein realistisches Szenario für die längere Frist).
Der Staatsfonds birgt aber auch hohe Risiken, treten Griechenland und Spanien aus ohne viel mehr Geld von Deutschland und den Nordländern zu bekommen, dann wird sich der Euro erhohlen. Der Franken wird dann gegenüber den Währungen der Südstaaten massiv aufwerten, gegenüber dem Euro und den Währungen der Asiaten wahrscheinlich nicht. Der Dollar wäre dann wohl im Fokus der Finanzmärkte, wenn sich dort keine langfristige Lösung für das Budgetdefizit abzeichnet.
Herr Grübel ist kein Schweizer, schon gar kein Eidgenosse. Wer trifft denn heute bereits für unser Land wichtige Entscheidungen? Die gleichen super Manager und Politiker Klasse die Griechenland ins Oekonomische Mittelalter kaputgespart hat.
Herr Grübel ist ein fähiger Manager und arbeitet nicht mehr für die Grossbanken. Wer ist schon noch ein „echter Schweizer“ hier? Man sollte seine Argumente anhören, er versteht auf jeden Fall die Zusammenhänge in der Wirtschaft, was man von vielen Politikern nicht behaupten kann.
Herr Grübel ist ein Profiteur, nicht mehr und nicht weniger.
Herr Grübel hat seine Schäfchen im trockenen und könnte sich irgenwo auf eine tropische Insel absetzen. Er ist auch nicht darauf angewiesen, dass der Schweizer Franken in der Zukunft noch was wert ist, er kann sein Geld schon so verwalten, dass er die Inflation umgehen kann – ganz im Gegensatz zu normalen Schweizern, die ihre Ersparnisse in den Pensionskassen haben.
Nur, weil er von der impliziten Staatsgarantie als Bankenchef profitiert hat, muss nicht heissen, dass er nicht am Wohlergehen unseres Staates interessiert ist. Das wäre die Aufgabe der Politik gewesen, die Risiken zu umgehen. Er wäre wohl als Bankchef sofort abgesetzt worden, hätte er dagegen angekämpft. Oder sehen sie jetzt ein Exportunternehmen, das gegen die implizite Subvention der Notenbank ankämpft? (Ausser Blocher, eine Ems-Chemie würde kurzfristig sicher profitieren von einem schwachen Franken).
Als echter Schweizer mit Volkswirtschaftsstudium teile ich die Ansicht von Sandra Studer. Ob Grübel ein fähiger Manager war ist umstritten. Wahrscheinlich hängt er immer noch seinen alten Philosophien über das Bankgewerbe nach.
Nun, Grübel ist auf jeden Fall ein erfolgreicher Sanierer. Sanierer sind aber nicht unbedingt diejenigen, die etwas aufbauen, zumal etwas Neues. Deshalb kann man ihn meiner Ansicht nach als Manager schätzen aber man muss nicht alles gut finden, was er sonst noch so äussert.
Zu den alten Eidgenossen – meine Vermutung – die drehen sich schon seit einiger Zeit im „Grabe“ um. Banken längst nicht der einzige Grund um in der Folge ganze Regionen (auch in der Schweiz) zum beben zu bringen.
„Es stimmt, die Verteidigung der Untergrenze bringt Risiken und kostet was“…
Diese Verteidigung kann uns die solide Währung und einen grossen Teil des Vermögens des Mittelstandes kosten!
Es gibt nicht nur die EU als Exportland. Für Asien und die USA ist die Schweiz im letzen Halbjahr billiger geworden, die Wirtschaft ist auf Kurs für 4% Wachstum! Noch kein Exportunternehmen hat Verluste gemacht!
Völlig unverständlich, dass sich alle nur auf die katastrophale Währung Euro konzentrieren. Wo ist der Weitblick auf die anderen Märkte geblieben? Der Ausstieg aus der Währungsbindung wird je länger je schwieriger werden und die Verluste nur aufgeschoben. Die, welche diese Strategie verteidigen, denken nur kurzfristig oder an den eigenen Profit. Wenn dann die Katastrophe da sein wird, verkriechen sich alle Verantwortlichen und Zustimmer. Das dicke Ende kommt noch. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!
Das ist richtig, der Franken hat sich gegenüber dem US-Dollar bereits um 30% abgewertet dank der Euro-Untergrenze.
Sie nehmen immer den einen Tag wo der € / CHF Kurs praktisch 1:1 war als Basis und lamentieren über den hohen Verlust. Als der Kurs auf 1.2 festgesetzt wurde lag der € etwa bei 1.11. Sie blenden aus, dass es bei Abstürzen immer eine Gegenbewegung gibt.
Der Punkt ist, dass der Euro momentan das Problem ist und weniger der Schweizer Franken. Und was Sorgen macht ist nicht die Kaufkraft des Euros heute sondern was man damit in 5 Jahren noch kaufen kann.
Die Kritik kam erst als die Eurokrise (nicht ganz unerwartet) sich verschlimmerte und es sich abzeichnet, dass die EZB das Problem mit Gelddrucken lösen will. Vor einem Jahr hat man noch geglaubt, die Bundesbank-Leute in der EZB würden sich durchsetzten, jetzt sind sie einer um den anderen zurückgetreten.
Geht die Eurozone tatsächlich in die Brüche und Deutschland hat vorher nicht zuviel Geld ausgegeben, so dass es selbst nicht mehr Kreditwürdig ist, dann entstehen vielleicht keine Verluste für die SNB. Aber Frankreich müsste auch in der Eurozone bleiben.
Über die Mechanismen des europäischen Währungssystems ist Deutschland aber bereits mit so hohen Beträgen involviert, dass es sich ein Zerbrechen des Euro gar nicht leisten kann. In diesem Fall müssen die Schulden gemeinsam getragen oder der Euro weiter entwertet werden. In beiden Fällen macht die SNB unbegrenzt weiter Verluste, wenn sie die Untergrenze nicht aufgibt. Je länger sie wartet, desto höher die möglichen Verluste.
Es stimmt, die SNB macht nicht garantiert Verluste, aber wir haben uns in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben, das sehr gefährlich ist. Ich verstehe nicht, wieso ihr Tagi-Blogger das nicht wahrhaben wollt, wenn schon 70% Eurer Leser finden, es braucht eine Exit-Strategie!
Als Strategie schönreden und die Risiken nicht wahrhaben, nur um die vielleicht verfehlte Untergrenze der SNB ein paar Monate aufrecht zu erhalten, finde ich nicht schlau.
Die Schweiz hat nur noch die Möglichkeit, einigermassen aus dem Schlamassel zu kommen, wenn sie jetzt schnellstens die Kapitalflucht in die Schweiz erschwert (Aussetzen der Immobilienverkäufe an Ausländer, negative Zinsen auf die Devisenreserven bei der Nationalbank, eine Steuer auf ausländische Guthaben bei Schweizer Banken). Das wird der Finanzindustrie schaden, aber wollen wir uns wie Irland verschulden, damit die Banken besser rentieren?
Wenn die Banken nochmals zu retten sind, dann sollen die Aktionäre und das Management ihr Geld verlieren, wenn möglich müssen die Schuldner der Banken auch an den Verlusten beteiligt werden. Man hat aus dem Anfang der Krise nichts gelernt und jetzt sind wir bald wieder am selben Ort.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe befürchten sie also schlicht das die EZB das Problem mit Gelddruck lösen muss was es für die SNB immer schwieriger machen wird, die € SFR Untergrenze zu halten.
Die „Kosten“ die sie erwähnen dürften dabei primär Zinsen auf die gekauften Euro bestände sein.
(die SNB nimmt ja €-Kredite auf da sie keine andere Möglichkeit hat, Euro aus dem Wirtschaftskreislauf zu nehmen denn sie kann ja den Leitzins für Euros nicht mitbestimmen)
Diese Kosten führen zusammen mit dem tiefen Leitzins zu einer Inflation. Diese dürfte aber kaum je die 1% Marke übersteigen. Und naja, thats it. Sehen sie das nicht auch so?
Auf lange Sicht ist eine Exitstrategie daher natürlich unbedint nögit. Bis dahin muss aber die Panik von dem Märkten verschwunden sein damit der SFR sich langsam und vernünftig aufwertet. Vor allem aber ist es nötig, dass sich unsere (Export) Wirtschaft anpassen kann. Das ganze braucht vor allem eines: Zeit. Daher ist die Strategie der SNB absolut richtig.
Natürlich werden wir uns irgendwann fragen müssen, ob wir unsere Exportwirtschaft und Industrie immer weiter verteidigen möchten. Denn durch die Abwertung des Frankens steigen die Kosten für Rohstoffe etc. Aber wenn der Franken allgemein durch die € Anbindung abwertet, sind wir preislich irgendwann sogar wieder mit Asien konkurrenzfähig… Und spätestens dann schliesst sich der Kreis der Globalisierung wieder, OHNE dass wir in der Zwischenzeit mal kurz alles verliehren und massive soziale Umwälzungen haben.
Das ist natürlich noch alles in weiter Ferne und Spekulation. (Wahrscheinlich wir auch Asien die eigenen Währungen abwerten wodurch sich wieder alles ändert) Aber trotzdem sehe ich auch langfristig den Nutzen hinter der SNB intervention.
Stadelmann: In der Krise gibt es nie Inflation, ausser das Vertrauen in die Währung geht ganz verloren. Aber je weiter sich die EU-Staaten in Schulden manövrieren, wird es später nicht mehr möglich, das Geld aus dem Verkehr zu ziehen. Es kann zu hohen Inflationsraten von mehr als 5% jährlich kommen. 5% von 300 Mrd. sind immerhin 15 Mrd Verlust für die SNB. Wenn sich die Inflation aber mal abzeichnet dann kommt noch mehr Geld in die Schweiz. Dann werden die Verluste grösser und grösser.
Ich kann Ihnen nicht ganz folgen. Die SNB hat sagen wir mal 300Mrd Euro. Wenn deren Wert wegbricht kann sie die ausgegebenen SFr nicht mehr herinholen. Das stimmt.
Aber die SNB hohlt sich die Euro nicht indem sie einfach sagt: „Hey, hier habt ihr 400Mrd. SFr, gebt uns 300Mrd. €“. Sie nimmt einen Kredit in € auf den sie in Form von Schuldzinsen bezahlt. Daher sind nicht 400Mrd Sfr auf dem Markt die sie hereinhohlen müsste. Die Inflation ist demnach „schleichend“ über mehrer Jahre hinweg auf tiefem Niveau.
Sehen sie das nicht auch so?
@Krieger
Ich habe gerade gemerkt das ich einen ziemlichen Mist geschrieben habe. Ich bitte um Entschuldigung. Die SNB tauscht die Euros ja einfach gegen die CHF. Es kommt nicht zu „Schuldzinsen“ und was auch immer ich mir sonst zusammengereimt habe. Demnach muss meine Frage nicht mehr beantwortet werden.
Meine grundästzliche Aussage aber bleibt. Die wäre wie folgt:
„Im Gesammtinteresse des Landes liegt es zu verhindern, dass die Arbeitlosigkeit mir nichts dir nichts auf 15% schnellt. Das würde das Land eher in eine wirschaftliche Negativspirale führen. Die Währung dahingegen stabil zu halten z.B. gegenüber dem Goldpreis macht das Land nicht stabiler. (*) Und darunter leiden letztentlich, na wer wohl? Genau! Die “Büetzer”… Die Reichen die von ihren Kapitalgewinnen leben können, denen macht das nichts aus, im Gegenteil, sie gehen auf “Aktienshoping” und erfreuen sich ihrer tollen neuen Dividenden… Aber dem Büetzer schadet so etwas massiv!
(*) letzentlich leben wir sowieso mit anderen Menschen zusammen und nicht mit Gold, unsere Währung ist daher besser der Leistungsfähigkeit der Menschen um uns herum anzupassen als anderen Fixwerten. Zumindest in der momentanen Situation, sonst hätte ich nichts gegen einen Goldstandart einzuwenden. Das ist meine momentane Meinung dazu.
Natürlich wird der Franken abgewertet und Rohstoffe etc. werden langfristig gsehen teurer. Aber da Asien uns ohnehin überflügelt müssen wird damit sowieso rechnen. Daher gibt es für mich keinen Grund die SNB intervention für falsch zu halten. Die SNB “stabilisiert die Gesamtsituation”, wenn man es so sagen will. Und eine stabile Gesamtsituation kommt letzentlich der Wirtschaft zu gute. Sehen Sie mal rüber nach Griechenland. Dort wütet im Moment die Panik. Die Menschen trauen keinem mehr und das Ergebniss ist eine Negativspirale. Dem Land geht es immer schlechter, obwohl es jetzt eigentlich aufwärtsgehen müsste. Aber die Sozilogie/Psychologie ist ein seltsames Dind das die Menschen zu seltsamen Verhalten leitet. Das müssen wir um jeden Preis verhindern. Darum, danke SNB.“
Stadelmann Reto: Kurzfristig macht es schon Sinn gegen einen überbewerteten Franken zu intervenieren, um die Arbeitslosigkeit tiefer zu halten. Leider sind aber die Probleme in der EU nicht kurzfristiger Natur. Wie wir jetzt sehen, hat auch Italien Probleme mit den Banken. Es ist eine Frage des Preises, ob wir nicht lieber etwas mehr Arbeitslosigkeit haben. Die Intervention der Notenbank kann sehr teuer zu stehen kommen, das ist nicht sicher, aber wahrscheinlich.
Wenn die Verluste der Notenbank mal zu hoch sind, dann können wir die Untergrenze gar nicht mehr aufgeben. In diesem Fall hat wohl die EZB den Euro stark entwertet. Das Dumme ist, dass eben bei einer Entwertung des Frankens nicht etwas die Vermögensdifferenzen kleiner würden, weil die Reichen „so viel Geld haben“. Die Reichen haben meist Schulden aus steuerlichen Gründen, sie profitieren teilweise von Inflation. Die Pensionskassen und Sparkonti der normalen Bürger würden aber entwertet, was natürlich auch nicht gerade gut für die Konjuktur ist.
Dazu kommt, dass wir wohl in Zukunft viel höhere Zinsen bezahlen müssten, wenn der Franken einmal hohe Inflationsraten hatte. Es wird dann höhere Arbeitslosigkeit und steigende Lebenshaltungskosten etwas später in der Zukunft geben. Wir kaufen uns die aktuelle gute Konjunktur sehr teuer ein mit der Frankenuntergrenze.
Eventuell könnte man aber die Frankenuntergrenze beibehalten und es erschweren, dass Geld in die Schweiz flieht. Gemäss IMF gibt es Mittel, die einingermassen (nicht perfekt) funktionieren. Die Banken wollen dies natürlich nicht, weil sie momentan viel neues Geld bekommen wegen der Krise, aber wenn das auf Kosten der Steuerzahler geht, dann sollte man hier Prioritäten setzen.
Stadelmann Reto: Ein Goldstandard zu den heutigen Goldpreisen wäre noch viel riskanter als die Devisenreserven. Gold ist zum Spekulationsobjekt geworden und wäre als Währung unbrauchbar. Ein Zahlungsmittel sollte einen stabilen Wert haben, damit die Wirtschaft planen kann. Aber eben, der stabile Wert gegenüber einer Krisenwährung ist etwas anderes.
Journalistisch eine interessante Parallele.
Fakt ist, wenn wir nun EURO kaufen und das Kapital nun in relativ sicheren deutschen Anlagen investieren werden wir über kurz oder (eher) lang daran verdienen. Die realen Sachwerte Deutschlands werden immer ihren Wert haben und somit auch die dann vorhandene Währung bestimmen.
>> Durchziehen
Bin der gleichen Ansicht. Falls der Euro verschwindet, wird die neue deutsche Währung das Schicksal des CHF erleiden und massiv aufwerten. Der Euro ist für die deutsche Wirtschaft klar zu tief bewertet. Dieser Umstand in Verbindung mit den auf breiter Basis bezahlten Dumpinglöhnen ist Grundlage für den Exporterfolg.
Ja klar wird sie aufwerten, aber vor allem gegenüber den Staaten, die ohne die Union mit Deutschland und den Nordländern sowieso keine starke Währung gehabt hätten. Der Süden Europas würde wohl erst mal verarmen, hätte dann aber die Chance, mit einer abgewerteten Währung wieder konkurrenfähig zu werden.
Wenn Frankreich im Euro bleibt, dann steht der Rest des Euroraumes auch nicht so solide da, dass der Euro so starkt aufwerten könnte. Und zudem ist das Geld der Reichen bereits aus dem Süden abgeflossen, das Geld der einfachen Sparer würde wohl sowieso über Nacht in die neue Währung konvertiert. Es wäre gar nicht mehr viel Kapital da, das fliehen kann. Zudem würden die Nordeuropäer Häuser und Firmen im Süden kaufen, wenn diese über Nacht 50% billiger werden. Das schwächt den Rest-Euro dann sowieso.
Die Argumentation, dass alles kollabiere, wenn man die Südstaaten aus dem Euro entlässt, bringen vor allem die Banken in Umlauf. Diese würden wohl nochmals gerettet werden müssen, diesmal wäre es wohl kaum mehr möglich, diesen so gute Deals wie in der letzten Rettung zu gewähren. Die Staaten würden die Banken diesmal wohl übernehmen. Deshalb wollen die Banken dies auch mit allen Mitteln verhindern. Die UBS warnt sogar vor Krieg, wenn der Euro aufgeben wird. Das ist lächerlich und nur Panikmache zu ihrem eigenen Schutz.
Was wird den eigentlich in Südländern noch produziert? Die sind ja schon längst zu reinen Absatzmärkten des Nordens verkommen, daher auch die Ungleichgewichte. Wie sollen die dann konkurrenzfähig sein?
Norditalien ist einigermassen konkurrenzfähig, auch die Gegend um Barcelona in Spanien. Diese würden mit einer schwächeren Währung boomen. Auch würden viele Häuser, die jetzt in Spanien niemand will schnell von Rentnern aus dem Norden nachgefragt. Dann gibt es noch die Landwirtschaft, Tourismus.
Es wäre besser, die Konsequenzen zu ziehen und allenfalls die Banken zu retten (aber zu ungünstigen Konditionen für die Aktionäre) als jahrelang zu flicken und am Schluss stehen alle geschwächt da.
Das einzige Positive an der jetztigen Entwicklung ist, dass die Südstaaten vielleicht etwas mit ihrer Klientel-Wirtschaft aufräumen müssen.
Stures Festhalten ohne kritische Neubeurteilung kann tief und tiefer in die Sackgasse führen. Auch die alten Eidgenossen hätten in den Schlachten nicht so erfolgreich geschlachtet, wenn sie die Herausforderungen nicht immer mit Variantenreichtum und Ideenreichtum durchgezogen hätten…
Die grosse Herausforderung an den Märkten sind nicht „die Spekulanten“ (irgendwelche einzelne Bösewichte, von denen man gar nie so genau weiss wer das sein soll), die grosse Herausforderung ist der Herdentrieb bzw. sich selbst verstärkende Tendenzen oder Blasenbildungen.
Z.B.
– 2003 war EUR:USD etwa 1:1, es wäre also durchaus denkbar dass der Euro vom heutigen Stand weitere 20% abwertet auf das Niveau von 2003.
– Die SNB muss dann mit gigantischen Käufen den EUR-Sinkflug nachvollziehen und muss den Franken gegenüber dem USD und überhaupt praktisch gegenüber dem Rest der Welt massiv abwerten.
– Für fast alle Devisenbesitzer (ausser EUR und CHF) wird es immer attraktiver in den geschwächten Franken zu investieren.
– Vor allem scheint es immer unwahrscheinlicher, dass der Franken noch tiefer sinken wird. Darum wird immer mehr Franken gekauft.
– Dann gibt es immer mehr Gerüchte, dass die SNB auf x-1000-Milliarden Devisen sitzt und die Schwächung bald aufgeben muss.
– Das treibt die Käufe weiter an.
– Die SNB muss kapitulieren… und wenn die SNB zu spät kapituliert, dann kapitulieren wir alle mit…
@Gut: Je mehr Angriffe gegen die SNB gefahren werden, desto teurer wird es den Kurs zu halten. Das ermintertz die Devisenhändler. Wir können es nicht zulassen dass unsere währung wie ein Gummiball auf und niederhüpft. Sie würden ja auch keine Armee haben wollen und gleich noch mitteilen nach 1000 Toten kapitulieren wir. Damit ist die Armee gleich nutzlos.
Lassen wir den CHF hochgehen, schmiert die Wirtschaft ab, anschliessend geht der CHF runter, die Arbeitsplätze sind dann weg und kommen nicht einfach wieder. Nehmen Sie mal einen Augenschein im deindustrialisierten GB.
Statt nur Schlagworte vom Stapel zu lassen sollte man auch brauchbare Alternativvorschläge bringen statt nur die SNB zu kritisieren. Zölle und Exportsubventionen sind keine Lösungen, da es zu Klagen kommen wird.
Wir hatten in den 90er eine ähnliche Situation, aber nicht so extrem. Der CHF ging hoch das Wachstum blieb weg die Arbeitslosigkeit war hoch (bis über 6%) im Tessin sogar bis 9%. Die 90er waren für viele ein verlorenes Jahrzeht und ich will nicht dorthin zurück wo wenige reich wurden und der grosse Rest den Gürtel enger schnallen musste.
Noch ein Beispiel eine Landes mit zu starker Währung: Japan! Seit 20 Jahren praktisch kein Wachstum und hochverschuldet durch verschiedene Ankurbelungsversuche des Staates
Auf der anderen Seite China, das die Währung an den $ angebunden hat und die Wirtschaft läuft. Sind das alles einfach dumme Leute die nichts verstehen?
Wir können nich als Wertaufbewahrungsspeicher für die ganze Welt dienen, wer Angst um sein Vermögen hat soll Gold kaufen statt unsere Wirtschaft durch CHF Käufe in Gefahr zu bringen
Herr Wetter: Kapitalkontrollen werden in solchen Lagen toleriert. Hier können sie die Beurteilung des IMF sehen:
„IMF Develops Framework to Manage Capital Inflows“
http://www.imf.org/external/pubs/ft/survey/so/2011/NEW040511B.htm
Diese wären weniger riskant als eine Euro-Untergrenze.
Oder eine Untergrenze gegen einen Korb von Währungen, dann wären wir nicht auf Gedeih und Verderb dem Schicksal des Euros ausgeliefert.
@ Alois
Genau!
Eine Abstützung gegen einen Währungskorb würde uns viel weniger verwundbar machen, als die sinnlose Fixierung auf den maroden und todgeweihten EUR.
Japan hat seit 10 Jahren die Verluste ihrer Banken nicht wahrhaben wollen. Genau was man in Europa seit 2008 macht.
@René Wetter:
Sie glauben ja wohl nicht im Ernst, dass irgend eine Devisen-Transaktion beeinflusst wird, wenn ich auf die Konstruktions-Fehler der SNB-Untergrenze hinweise – und es deswegen für die SNB teurer wird, den Kurs zu halten.
Nicht die Festlegung einer Untergrenze an sich war ein Fehler, sondern WIE die Untergrenze festgelegt wurde war schlecht, sehr schlecht. Das ist ganz bestimmt nicht nur mir aufgefallen, rund um den Globus hat man längst die Schwächen der SNB-Untergrenze analysiert.
Schwäche 1 ist die alleinige Orientierung am EUR, ist oben schon erklärt.
Schwäche 2: 1.20 sind zu hoch bzw. zu nahe an der Kaufkraftparität. Statt kurzzeitiges Überschiessen der Aufwertung zu verhindern, stemmt man sich nun gegen den gesamten Markt.
Schwäche 3 ist die fixe Grenze von 1.20: Auch ohne Krisen wird der Franken gegenüber den meisten anderen Währungen stetig stärker (Kaufkraftparität). Wenn auch gering, so muss auch dieser Beitrag auf lange Sicht unbedingt im Mindestkurs abgebildet werden, ev. sogar überproportional angewendet werden, um ohne Begründung die Untergrenze schieben zu können um eine gewisse Aufwertung zuzulassen.
Nicht gut, Fr. Gut. Bei einer Untergrenze für einen Wechselkurs gibt es keinen Varianten- und Ideenreichtum. Entweder hat man eine Untergrenze und die ist stabil, oder man hat gar keine. Natürlich kann auch etwas gemacht werden, aber typischerweise nur 1 einziges Mal. Als Beispiel wären alle die Interventionen zu nennen die Hr. Hildebrand vor der Installation der Untergrenze ohne öffentliche Bekanntgabe getätigt hat: Auf all diesen € hat er für die Schweiz Milliarden herausgeholt. Ausnahme natürlich jene die er auf einem höheren Kurs als die spätere Untergrenze getätigt hat. Aber nach dem 6.10. also nach der öffentlichen Bekanntgabe der Untergrenze, gab es nur noch den einen Weg. Alles andere hätte ein komplettes Scheitern der Aktion zur Folge. Was der Gewerbeverband schwafelt ist völliger Unsinn. Kaum hatte sich der Erfolg eingestellt, haben viele angefangen einen noch höheren Kurs, z.B. 1.25 oder sogar 1.30 zu fordern. Nun plötzlich wieder eine Aufgabe der Untergrenze. Beides ist Unsinn und darf nicht passieren.