Was tun, wenn es zu einem Run auf den Franken kommt?

Thomas Jordan, Direktor Nationalbank waehrend seiner Rede anlaesslich der ordentlichen Generalversammlung der Nationalbank am Freitag, 27. April 2012 in Bern. (KEYSTONE/Lukas Lehmann)

Welche Massnahmen zum Schutz des Franken wird die Nationalbank treffen? SNB-Direktor Thomas Jordan an der ordentlichen Generalversammlung der Nationalbank, 27. April 2012 in Bern. (Bild: Keystone/Lukas Lehmann)

Was würde die SNB tun, wenn die Eurozone zusammenbrechen würde und es zu einem Run auf den Schweizer Franken käme? SNB-Präsident Thomas Jordan gab in der «SonntagsZeitung» eine brisante Antwort:

Eine Massnahme wären Kapitalverkehrskontrollen, also Vorkehrungen, die den Zufluss von Kapital in die Schweiz direkt beeinflussen. Ich kann hier nicht in die Details gehen. Wir identifizieren diese Instrumente für den Fall, dass weitere Massnahmen nötig wären.

Welche Massnahmen meint Jordan? Wir wissen es nicht, aber es gibt im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: Besteuerung oder Verbot, wobei wir die erste Möglichkeit von vorneherein ausschliessen können. Negativzinsen oder Steuern auf Anlagen in Schweizer Franken können sehr leicht umgangen werden. Wenn Anleger zum Beispiel Franken auf dem Devisenmarkt in London kaufen, können sie ihre Frankenguthaben irgendwo auf der Welt halten, wo die Schweizer Behörden keinen Zugriff haben. Was auch gegen steuerliche Massnahmen spricht, sind die negativen Erfahrungen, die man in den 1970er-Jahren gemacht hat. Man kann also davon ausgehen, dass die SNB weiter gehende Massnahmen im Auge hat.

Die Tatsache, dass der wichtigste Devisenmarkt in London lokalisiert sind, stellt auch die Wirksamkeit von Verboten in Frage. Ich muss aber zugeben, dass ich zu wenig über die Funktionsweise von Devisenmärkten weiss, um hier eine kompetente Antwort zu geben. Kommentare von Profis sind also sehr willkommen.

Vor allem müsste man wissen, wie hoch das Volumen von frei flottierenden Schweizer Franken ist. Wenn das Volumen klein ist, könnte ein Verbot wirken. Die Behörden müssten lediglich den Schweizer Grossbanken für eine bestimmte Zeit verbieten, Franken auf den internationalen Devisenmärkten anzubieten. Wenn das Volumen an frei flottierenden Schweizer Franken gross ist, wird es äusserst schwierig, ein Verbot durchzusetzen.

Eine andere Frage ist, ob es sich die Schweiz mit ihrem internationalen Finanzplatz überhaupt leisten kann, einen so massiven Eingriff in den freien Kapitalverkehr vorzunehmen. Es würde sich ja um einen fundamentalen Bruch mit der Tradition handeln. Ich würde die Frage bejahen, aber nur unter der Bedingung, dass Kapitalkontrollen nur im äussersten Notfall für eine befristete Periode eingeführt würden. Würde die Schweiz deswegen angeprangert? Kaum, denn es ist seit 2008 normal geworden, dass die Staaten und Zentralbanken permanent mit unkonventionellen Massnahmen eingreifen.

Möglicherweise geht es der SNB ohnehin nur darum, kommunikativ in die Offensive zu gehen. Nachdem in der Öffentlichkeit klar geworden ist, dass sie die Untergrenze nicht auf 1.25 oder 1.30 CHF pro Euro anheben möchte, muss sie versuchen, ihre Entschlossenheit mit anderen Aussagen zu untermauern. Allerdings besteht dann wieder die Gefahr, dass die Drohung der SNB nicht glaubwürdig ist, da viele Anleger glauben, dass die Schweiz es nicht wagen würde, mit der Tradition zu brechen. Immerhin kann man feststellen, dass die Botschaft des SNB-Präsidenten überall angekommen ist – bei «Bloomberg News», der «Financial Times» und dem «Wall Street Journal».

Keine Kommentare zu «Was tun, wenn es zu einem Run auf den Franken kommt?»

  • herbert sagt:

    eins könnens nie machen diese herren das gesetz zwischen angebot und nachfrage aushebeln es geht einfach nicht und der franken war und ist immer noch eine fluchtwährung in krisenzeiten seis wirtschaftlich oder kriegerisch ( siehe irak Krieg 1991 )

  • Michael Schwarz sagt:

    die SNB sollte sich gedanken daüber machen, ob der CHF als Reservewährung der Welt zur Verfügung stellt. Womit das Weltwährungsystem sich wieder stabilisiert, und die Schweiz für die ökonomische Stabilität der Welt einen entscheidenden Beitrag leistet. Das Problem des Frankenstärkes endlich gelöst, die Bedeutung und Position der SNB in der Weltwirtschaft verstarkt wird.

  • Pelo Orli sagt:

    Jetzt haben uns die bürgerlichen Parteien Jahrzente lang erzählt, weg vom Staat. Nun ist eine grössere Krise gekommen und schreien nach dem Staat. Unter grenze supito fallen lassen, und überhaupt keine Interventionen mehr machen. Wenn das gesamte Finanzsystem implodiert, dann ist wieder wie bei allen ähnlichen Fällen niemand verantwortlich. Die SNB hat den Auftrag die Geldmenge zu kontollieren und die INflation im Greiff zu haben. Sie ist aber nicht zuständig um die Indiustrie vor dem Zusammenbruch zu retten. Da müsste eher das Parlament ein Unterstützungsprogamm für die gebeiutelte Export-Indistrie
    beschliessen. Die Untergrenze muss sofort aufgehoben werden.

  • Im allerschlimmsten Fall (bevor die Schweizer Wirtschaft aufgrund unkontrollierbarer Währungs-Bewegungen vollkommen kollabiert) könnte die Schweiz ja auch einfach den Franken für wertlos erklären, indem sie einen Neuen Franken herausgibt, und nur am Stichtag auf Schweizer Konti liegende Alt-Franken-Beträge 1:1 gegen Neue tauscht (Bargeld nur limitiert, mit Schweizer Pass, innerhalb 2er Tage bzw. mit täglich schlechterem Umtauschkurs, usw. usf.).

    Das würde den Ausländischen Franken-Zerstörer eine Lehre sein! Gute Idee, oder? 🙂

  • Linus Huber sagt:

    Regeln (1961 Treaty of Vienna) der korrupten Elite, erlauben es, dass der Chef des IMF keine Steuern zahlen muss, jedoch schreckt Lagarde deswegen nicht zurück von der Kritik der Griechen.

    The IMF chief Christine Lagarde was accused of hypocrisy yesterday after it emerged that she pays no income tax – just days after blaming the Greeks for causing their financial peril by dodging their own [tax]bills.
    The managing director of the International Monetary Fund is paid a salary of $467,940 (£298,675), automatically increased every year according to inflation. On top of that she receives an allowance of $83,760 – payable without „justification“ – and additional expenses for entertainment…Stating that she had more sympathy for poor African children with little education than for jobless people complaining about austerity measures in Greece, she said last week: „As far as Athens is concerned, I also think about all those people who are trying to escape tax all the time. All these people in Greece who are trying to escape tax.“
    Speaking to The Guardian, she added that they could „help themselves collectively“ by „all paying their tax,“ and agreed that it was „payback time“ for ordinary Greeks.

    Nur ein kleines Beispiel der korrupten Elite. Ich werde weitere von Zeit zu Zeit im Blog kurz aufführen.

  • Solange die EURO-Kursstützung durch die SNB fortgesetzt wird,solange sind alle diesbezüglichen Bemühungen nutzlos. Mit einem EURO-Kurs von Fr. 1.20 als Untergrenze betreibt die SNB ein hochriskkantes, Spiel mit der zukünftigen Inflation.

  • will williamson sagt:

    Tip an alle Oberexperten in Währungsfragen: Die richtige Adresse für Eure Vorschläge lautet [email protected].

    • Thomas ernst sagt:

      Laberi.

      Nicht Begriffen wie ein Blog funktioniert. Schade.

      • will williamson sagt:

        „begriffen“ schreibt man im fall klein!

        • Thomas ernst sagt:

          Uii, jetzt aber ist der Intellekt explodiert!
          Will will was zu melden haben..da bin ich aber sowas von beeindruckt! Den Fall schreibt man im Fall gross, aber mit total 15 Neuronen ist will halt etwas limitiert….

          Wie wäre es mit Ausmalbuechern und einem Sandkasten, will?

          • will williamson sagt:

            Test bestanden mit 100 Punkten. Den „Fall“ schreibt man tatsächlich gross. Er hat’s doch tatsächlich gemerkt!

  • Marcel Senn sagt:

    Die SNB hat Ende April, als die Fremdwährungs-Reserven „nur“ noch 235 Mrd betragen haben eine historische Chance verpasst. Anstatt gegen den Markt zu segeln und an der Untergrenze festzuhalten, hätte sie vorerst die $,£, can $ Vorräte verkaufen sollen und dann die damals rund 100Mrd € – dies in einer unangekündigten Aktion (wie im September). Wenn Sie für den € im Schnitt (geschätzt) 1.10 bekommen hätten und der € gegenüber dem Fr. weiter bis vermutlich einiges unter Pari abgestürzt wäre, hätte die SNB zu tieferen Kursen wieder Stützungskäufe tätigen können. Paralell dazu hätte die SNB noch Call-Derivate auf den Franken kaufen können, diese hätten noch einen verstärkenden positiven Effekt gehabt auf diese Aktion.

    Gleichzeitig zu dieser Aktion hätte die Wirtschaft und Bevölkerung aufgerufen werden müssen, diesen günstigen € Kurs zu nutzen und € zu kaufen für Investitionen, Lagerauffüllung, Privatgebrauch – das hätte den Franken auch wieder geschwächt und zusammen mit der SNB hätte man nach 6-8Wochen wieder eine Kursuntergrenze von 1.2 oder sogar höher anpeilen können, dies mit € Beständen zu einem wesentlich tieferen Einstandskurs und damit geringerem Risisko. Momentan haben wir ca 150 Mrd € mit einem Einstandskurs von ca. 1.20 und es werden täglich mehr
    Kritiker meiner Idee sagen mir, ich solle die Aufgaben der SNB mal anschauen: Inflation zur Zeit null problem, Liquitätsversorgung und Bargeldverkehr gewährleistet, dann aber gemäss SNB Homepage:
    „Anlage der Währungsreserven
    Die Nationalbank verwaltet die Währungsreserven. Diese sichern das Vertrauen in den Franken und tragen dazu bei, Krisen zu verhindern bzw. zu überwinden. Sie können für Interventionen am Devisenmarkt eingesetzt werden.“

    Die Schweizer Wirtschaft hätte einen erstarkten CHF über ein Zeitfenster von max 2 Mten überlebt (man hätte sicher noch ein paar mildernde Massnahmen einbauen können), die SNB könnte mit einer viel besseren Eigenkapitalbasis und tendenziell eher tieferen Reserven wieder die Mindestgrenze anpeilen können, was ihr dank ihrer Omnipotenz auch gelungen wäre.

    Die jetztige Taktik erachte ich viel gefährlicher, wenn die € Bestände auf 300 Mrd oder noch mehr ansteigen, dann haben wir ein viel höheres Risiko, falls Griechenland, Spanien, Portugal etc. aus dem € Raum ausscheiden – dann wird die SNB irgendwann mal massives negatives EK haben, die Kantone bekommen dann auch nichts mehr.

    In unsicheren Zeiten wie diesen muss man unkonventionelle Wege gehen, ich glaub der Hildebrand wäre zu einer solchen Aktion fähig gewesen.

    • Marcel Senn sagt:

      Noch eine Anmerkung: ein anderer Kritiker hat mir geschrieben, dass es nicht Zweck der SNB Währungsgewinne zu machen, aber es ist definitv auch nicht der Zweck, Währungsverluste zu machen und irgendwann mal eine negatives Eigenkapital zu haben (auch wenn die SNB nicht bankrott gehen kann).
      Die ganze Geldmengenausweitung mit der heutigen Untergrenze hat momentan vielleicht keinen so grossen Einfluss auf die Inflation (da sie vor allem einen wertschützenden Zweck erfüllen), aber wenn diese SFR mal produktiv in den Geldkreislauf einfliessen sollte z.B. in 2-3 Jahren, wird dies zu Inflation führen, die SNB muss die Zinsen anheben, der Franken wird noch stärker, die sich abzeichnende Immoblase wird platzen….das wird dann ein ganz gefährliches Szenario für die CH

      • Urs Andermatt sagt:

        „Sich abzeichnende Immobilienblase“ … das halte ich für stark untertrieben. Die Schweizer Immobilienpreise sind bereits jetzt fernab von Gut und Böse. In meinen Augen ist die Blase längst da. Ich möchte nicht wissen, wie viele Finanzierungen auf Libor-Basis abgeschlossen sind. Da reicht die geringste Zinserhöhung aus, um eine Verdopplung der Zinslast auszulösen. Der Immobiliencrash ist vorprogrammiert.

        Der Schweizer Franken selbst ist als ungedeckte Papierwährung genauso gefährdet wie alle anderen Währungen – da sollte man sich nichts vormachen. Ein Goldfranken klingt insofern gut – aber woher soll die Schweiz das ganze Gold für die bereits gedruckten Franken bekommen bzw. diese bezahlen?

      • Linus Huber sagt:

        Die Wirtschaft ist ein zu kompliziertes System um längerfristig erfolgreich und positiv beeinflusst werden zu können durch geldpolitische und finanzpolitische Manipulationen. Aufgrund des Erfolges von 1980 bis 2000, ist der Glaube jedoch hoch, dass Manipulationen in den genannten Bereichen zum Erfolg führen werden. Die Erfahrung seit ca. 2000 sollte uns eigentlich eines Besseren belehren, jedoch leben die meisten Entscheidungsträger noch nach den Prinzipien des letzten Jahrtausends.

  • Peter Lutz sagt:

    M.E. müsste es nicht eine 100%ige Golddeckung sein. Der „Sparfranken“ könnte m.E. auch wie bisher der CHF breit diversifiziert durch zB 50% Gold und ein breites Währungsbasket und andere hochqualitatitve Anlagen gedeckt sein – wie es im Franken früher auch der Fall war. Eventuell macht die Variante mit 100% Gold im aktuellen Umfeld auch mehr Sinn – das weiss ich nicht.

    Der Hauptunterschied der Währung wäre m.E. dass sie explizit zur Wertaufbewahrung bestimmt ist mit dem Ziel der Preisstabilität – was ja beim CHF momentan nicht der Fall ist. Die gesamte Währungspolitik wäre entsprechend auf Preisstabilität auszurichten: Kopplungen an andere Währungen wie die aktuelle EUR-Untergrenze, direktinterventionistische Eingriffe oder übermässige Ausweitung der Geldmenge zur Konjunkturstimulation wie momentan in der EZB/FED wären ausgeschlossen. Zwischen CHF und „Sparfranken“ würde selbstredend ein freier Wechselkurs bestehen.

    • Matthias Nötzli sagt:

      Finde ich eine super Idee! Ich habe momentan keine Ahnung, wo ich meine Sparguthaben hintun soll. Habe fast alles in Cash aber der Franken ist mir zu riskant, wenn der Euro abkackt geht’s mit dem Franken ebenfalls rasant bergab!

    • Linus Huber sagt:

      Eigentlich würde es ausreichen, die Handlungshindernisse fur Gold zu beseitigen und die Menschen entscheiden zu lassen, welche Währung (Gold hier als Währung betrachtet) sie bevorzugen. Dies wäre das Prinzip des wirklich freien Marktes, wo Regierungen und Zentralbanken IHRE Währung zwar weiter manipulieren können nach Herzenslust, jedoch den Menschen die freie Wahl überlassen.

  • was wollt ir denn ? in den zeitungen erscheinen seit zwei tagen inserate fuer kurs 1 zuz l fr/euro ! soll der bund dieses angebot und unter welcghem titel ueberhaupt verbieten ?

  • Peter Lutz sagt:

    Der Aufwertungsdruck entsteht ja in erster Linie aus dem Motiv heraus, dass die Leute ihr Geld in Sicherheit bringen wollen. Meines Erachtens ist dies nur möglich, indem Handelswährung und Wertaufbewahrungswährung getrennt werden. Es würde eine neue Währung eingeführt werden, zB der „Sparfranken“. Dieser Sparfranken wäre nicht an den Euro gekoppelt und würde von der SNB genau so bewirtschaftet wie der Franken in der Vergangenheit, nämlich möglichst hart, gedeckt durch Gold oder hochwertige Effekten, so dass keine Inflation entstehen könnte und er hätte eine hohe Reputation, da Währung der SNB. Die Einführung würde dazu führen, dass sämtliche Anleger welche Stabilität suchen, nicht nur ausländische, sondern auch Schweizer, in diesen Sparfranken gehen würden was schlagartig den Aufwertungsdruck vom normalen Franken wegnehmen würde. Damit wäre das Problem elegant gelöst und durch die resultierende Aufwertung EUR/CHF liesse sich wohl auch die Untergrenze wieder geordnet auflösen.
    Variante 2 wäre, dass keine Parallelwährung eingeführt würde aber die Untergrenze schrittweise aufgelöst würde, womit sich der reguläre Franken wohl ziemlich aufwerten würde, und gleichzeitig der Euro als Hauptwährung für die Exportindustrie gelten würde (Löhne würden in Euro bezahlt, mit einer Sonderregelung könnten auch Steuern zum Fixkurs 1.20 in Euro bezahlt werden – somit hätte die Exportindustrie endlich die von ihr gewünschte Planungssicherheit).

    • Linus Huber sagt:

      Warum nicht einen Goldfranken. Damit könnte ich mich unverzüglich anfreunden.

      • Andres Müller sagt:

        Die Schweiz müsste aus dem IWF austreten, denn dort ist nur aufgenommen wer seine Währung nicht an Gold bindet. Soviel ich weiss gibt es aber für Silber keine Bestimmung, habe derzeit jedenfalls nichts gefunden auf dem IWF -Netz. Vielleicht weiss das jemand?

        Aber die Meisten wissen nicht einmal das der IWF Goldbindung verbietet.

        • Linus Huber sagt:

          Es wird diskutiert, Gold wieder als Tier 1 Kapital anzuerkennen. Also schreiben Sie Gold noch nicht zu früh ab.

          Ich bin eh dafür, dass man sich aus meisten internationalen Gremien loest um wieder die ureigensten Interessen der Schweiz vertreten zu können. Die Frage ist heute nicht mehr, wer die in die nächste Krise schlittert, sondern wer sich danach bald möglichst wieder erholt und möglichst viel Substanz retten kann. Ich denke es lohnt sich möglichst schnell in den sauren Apfel zu beissen und dementsprechend einen zeitlichen Vorsprung zu gewinnen.

        • Thomas ernst sagt:

          Genau, raus aus den USA, alle US Bürger können keine Führungsfunktionen in CH Unternehmen innehaben, Schliessung der CIA-Europazentrale in Bern, raus aus den internationalen Gremien.

          Sofort Verhandlungen für eine neue Stabilitätszone mit China, Brasilien, Norwegen, Russland, Singapore, etc. Loslösung vom US-Diktat und US Imperialismus in IMF, NATO, UNO etc.

  • Linus Huber sagt:

    Es handelt sich nicht direkt um das Thema hier, jedoch spielt es mit. Die Meinung, dass Deflation mit allen Mitteln zu verhindern ist, basiert auf wackligen Beinen. Wir sollten Deflation begruessen und uns daran erfreuen. Es reduziert die Kosten des täglichen Lebens und fordert den Wohlstand desjenigen, welcher sich nicht überschuldete. Es ist sozusagen der Gegenpool zur Konsumer-Society und reinigt das System von Spekulation und Korruption.

    Natürlich würden nominale Gehälter sowie andere Bezüge sinken, jedoch nicht die Kaufkraft. Einzig jene, welche glaubten auf Pump leben zu können und welche an eine Lösung durch massive Inflation glaubten, würden in ihrer Überzeugung und in ihrem Fehlverhalten bestraft. Dies ist jedoch nicht sonderlich negativ in der Gesamtbetrachtung sondern eher förderlich für eine nachhaltige Zukunft.

    • Thomas ernst sagt:

      @ Linus

      Bin sehr für Ihre reinigende Kraft der Deflation.

      Es gibt aber einen 2.-Runden-Effekt: Durch die Deflation wird gehortetes Geld von selber mehr Wert, wie mit einem Superzins. Die Leute würden daher nach aller Möglichkeit alle Käufe möglichst verschieben so lange es geht.

      Nun ist aber Wirtschaft wie ein Motor – Nachfrage treibt Produktion treibt Löhne treibt Nachfrage. Je schneller es dreht, desto mehr Leuten geht es wirtschaftlich gut (sorry, seeehr vereinfacht). Deflation tritt auf die Bremse und würgt den Motor ab. Das ist Fakt, keine Illusion.

      Alternative Geldmodelle haben darum häufig einen eingebauten Geldverschleissmechanismus. Die Note, die heute 100 Wert ist, ist nächste Woche nur noch 98 Wert – es sei denn, ich bezahle damit einen Kauf, dann ist die Note wieder frisch. Ziel ist, ohne Inflation zu schaffen das Geld immer möglichst im Kreislauf zu halten.

      • Linus Huber sagt:

        @ Thomas Ernst

        In den nächsten Jahren wird sich die Frage stellen, ob man das Vertrauen in die Währungen vernichtet (Hyperinflation) oder Deflation zulaesst.

        Die gegenwärtige Geldpolitik wird den Konsum mittelfristig ebenfalls einbrechen lassen, da die unsichere Zukunft die Menschen zum Sparen bewegen wird (natürlich wird sich irgendwann die Frage stellen, welches Medium wir zum Sparen verwenden). Der Abbau von privaten Schulden hat grundsätzlich, wenn auch erst in kleinem Rahmen, begonnen, dürfte jedoch zunehmen. Während einige massiv durch diese Geldpolitik profitieren, leidet die Allgemeinheit zunehmend.

        Da Zentralbanken im Falle von Hyperinflation ihre Macht verlieren würden, besteht sehr wohl eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass wir in nicht allzu ferner Zeit eine deflationäre Phase erleben dürften. Das gesamte Kreditvolumen beinhaltet zu viele Fehlinvestitionen, welche einfach nicht mehr „service-able“ sein werden, speziell wenn sich der Konsum und damit die Wirtschaftsleistung reduziert. Das Keynesische Modell wird bald sein Ende finden.

        • Thomas Ernst sagt:

          @ Linus

          „da die unsichere Zukunft die Menschen zum Sparen bewegen wird“ – ja, das ist eine natürliche und plausible Reaktion.

          In meinem Umfeld (nicht statistisch signifikant) stelle ich aber eine andere Reaktion fest: Das ist eh nur bedrucktes Papier, wir wissen, dass die Politik(er) so funktioniert, dass wir am Schluss das Nachsehen haben, also: Wozu sparen? Wenn Du pleite bist, gibt’s halt Sozialhilfe, und zwar gleichviel, egal, ob Du vorher gespart oder geprasst hast. Futsch ist futsch.

          Für mich ist das der reale Hintergrund für die immer noch erstaunlich positiven Wirtschafts- und vor allem Konsumdaten in der Schweiz und z.B. in Süddeutschland.

          Mit der „wozu Sparen“ Mentalität wird Konsum generiert, der natürlich die Wirtschaft treibt…

          Ja, es ist nicht Keynes (der Staat), es ist die Einstellung der Menschen – das ist ohnehin schon ein erster Schritt in die nützliche Zukunft. Politik, Staaten, Hierarchien sind Schnee von gestern.

  • geba sagt:

    Wenn der Euro crasht, fliegt der Franken gleich hinterher.Die SNB kann also völlig beruhigt sein.Den Eurocrash wird der Franken kaum überleben.

    • Thomas ernst sagt:

      Haben Sie auch noch etwas Inhalt, um diese Höhle Behauptung mit Leben zu füllen?
      Was heisst „crasht“ ? Wertverlust gegenüber welcher Währung?

      • Daniel Munkerl sagt:

        @Thomas

        Herr Geba will sagen, das dann die Schweizer Franken überdimensionale Stärke erlangt – vielleicht sowas:

        2008 = zirka 1.60/65 EUR/CHF
        2009 = zirka 1.50/55 EUR/CHF
        2010 = zirka 1.35/40 im Durschnitt EUR/CHF (brutale Verstärkung des CHF innerhalb eines Jahres)
        2011 = zirka 1.20/25 (mit Intervention !) EUR/CHF
        2012 = zirka 1.20 (mit erneuter Intervention !) EUR/CHF
        Prognose: ???? = viel tiefer als 1 EUR/CHF (da Kampf verloren …)

        Diese Währungshüter spielen mit dem Leid von vielen Familien, aber selber krümmt es ihnen kein Haar !!!

      • Thomas ernst sagt:

        @ Daniel

        Wir sind uns sicher hier einig, dass die Währungsmanipulationen nie jene treffen / benachteiligen, welche sie machen. Trotzdem kann ich auch in einem Kurs von 0.80 noch keine Existentielle Krise der Schweiz erkennen. Der USD war mal 4.20, heute um die 0.90. Wir haben’s überlebt.

        Apokalyptisch ist eher das Elend der Griechen. New Scientist meldet, dass in GR – der Europagrenze zu Afrika – seither Krise alarmierende Zahlen für Neuinfekte für so Zeug wie West-Nil-Virus, Hepatitis, Polio und die Maul-und-Klauenseuche rapportiert werden. Medecines du Monde hat schon 10 fache Patientenzahlen, weil Arbeitslose nicht staatlich versichert sind.
        Die HIV-Neuinfektionen im Drogenmilieu sind Ende 2011 sprunghaft angestiegen. Es gab ein Gerücht, infizierte würden 700 EUR/Monat vom Staat erhalten und bekämen verbilligte Drogen. Die Leute haben sich absichtlich angesteckt…

        DAS ist m.E. Die wahre Katastrophe und der Preis, den die Merkels, Montis und Ackermänner andere für ihre Gier und Überheblichkeit zählen lassen.

        • Daniel Munkerl sagt:

          @ Thomas

          Ja, das sind wir uns einig; aber die Währungskrise wurde bis dato nur diskutiert oder ? G-20 Treffen ohne Erfolge …

          Manchmal frage ich mich schon, warum wir solche Meeting haben – es geht doch immer nur ums Geld – aber die Zeit wird kommen, wo sich die betroffenen Bürger wirklich wehren.

          Die Puppen Merkel, Monti und Co. sind sowieso nur Marionetten, welche durch Konzerne gesteuert sind – die heutigen weltführenden Konzerne haben einen extremen politischen Einfluss; welche entweder von Ehemaligen oder von deren Göttis (Zöglinge) geführt werden.

          Übrigens ja, der USD war mal 4.20, aber dort war die Zinspolitik genau umgekehrt – darum denke ich, dass wir in einen sogenannten Corner gelandet sind; welche KEINEN Ausweg mehr auszeigen kann – der Neuanfang wird meiner Meinung Tatsache. In anderen Worten, ein Crash des Finanzschauplatzes (weltweit) wäre sinnvoll, aber natürlich mit sehr viel Leid verbunden.

          Eine Umverteilung von oben nach unten hat viele Formen, wie es zum Beispiel Amerika in den 30er-Jahren der New Deal unter US-Präsident Franklin Roosevelt getan hat. Eine Währungsreformen oder Schuldenstreichungen sind Formen, welche aber zuletzt immer wieder auf den Bürger zurückschlagen durch Steuern. Egal wie man es dreht; für den Bürger spielt es dabei überhaupt keine Rolle, wo im System die Schulden sind. Die privaten Schulden muss er bezahlen. Die Schulden, die der Staat gemacht hat, muss er über seine Steuern bezahlen. Und die Schulden, die Unternehmen gemacht haben, zahlt er über die Produkte, die er kauft. Das heißt, alle belasten ihn am Ende.

          Man hätte die Märkte vor einigen Jahren ihrem Schicksal überlassen sollen – Eingriffe sind fatale Fehler, welche ein Verzerrung des Markts mit sich ziehen.

          Finansystem ist vor dem Kollaps und alles andere wäre eine reine Lüge nach meiner Meinung !!!

          • Thomas ernst sagt:

            Ja. Wie lange noch?

          • Linus Huber sagt:

            Ich stimme Ihnen zu Daniel.

            Die Verletzung von marktwirtschaftlichen Regeln und von Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit (Eigentumsrechte) in dem Ausmasse, wie wir dies über die letzten Jahre erleben wird negative Nebenwirkungen erzeugen, welche irgendwann nicht mehr durch Manipulationen zu korrigieren sind. Zentralplanung wird nie funktionieren, da dies schrittweise die Wirtschaft lähmen wird.

            Der einseitige Fokus der Zentralbanken auf Inflation der Konsumentenpreise und die Vernachlässigung, der Wirkung auf Investitionsgüter, durch die Politik der tiefen Zinsen seit mindestens dem Jahre 1995 liess das Kreditvolumen massiv anwachsen und die damit verbundenen Preise fuer Investitionsgüter. Dies produzierte viele Fehlinvestitionen (Investitionen, welche nicht fähig sind Zinsen und Amortisation zu leisten), welche das System zunehmend belasten. Die Idee, die Kosten von Fehlinvestitionen der Allgemeinheit aufzuladen ist nicht nur aus ethischen Aspekten grundfalsch, sondern verletzt die Prinzipien der Marktwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit. Damit entstehen falsche Anreize, indem jene, welche die Fehlinvestitionen machten, nicht für ihre Fehler zu Buessen haben, sondern unschuldige Mitglieder der Gesellschaft.

  • Dr. Gor sagt:

    P.S. Niemand tauscht bei einem Kurs von 1,2010 Euro in CHF, dann kann man ja gleich im Euro bleiben und ein paar mickrige Bruchteile eines Prozentes mehr an Zinsen kassieren. Die Gefahr des Bruchs der Untergrenze besteht nur in einem möglichen Gefühl der Unentschlossenheit der SNB, den die Märkte zurecht wahrnehmen. Man erinnere sich an den November 2011, als die Lage um den EUR noch ernster war. Und wie war der Kurs damals? Bei rund 1,25. Man könnte mitten in der Krise problemlos einen Kurs von 1,25 oder 1,30 festlegen und die Märkte würden es akzeptieren.
    Noch ein Beispiel gefällig?… warum spricht niemand davon, dass die Bindung der dänischen Krone an den EUR in Gefahr sei wegen der vielen Probleme der Eurozone? Warum wertet die dän. Krone nicht gegenüber dem Euro auf, warum hat niemand in den Denketagen in Kopenhagen zittrige Hände? Dänemark ist als Ökonomie mindestens so solide wie die Schweiz. Am Ende brauchen die Märkte eine entschlossene Hand und nur wenn sie sie nicht bekommen, geht es drunter und drüber.

    • Alois Krieger sagt:

      Ja klar kann man das tun. Wenn aber die EU entscheidet, die Staatsdefizite wie Entwicklungsländer mit dem Drucken von Geld zu sanieren, dann versinken wir mit dem Rest von Europa in die Armut. Der Schweizer Franken wird dann in Tandem mit dem Euro entwerten, die Firmen in der Schweiz werden es schwer haben, Kapital zu bekommen, die Zinsen werden steigen. Das trifft dann nicht nur die Sparer und Rentner, die ihr Geld verlieren. Es wird die ganze Wirtschaft treffen, wenn mal das Vertrauen verloren ist, dann wird nicht mehr investiert. Die geretteten zwei, drei Prozent weniger Arbeitslosigkeit in der kurzen Frist werden wir dann mit viel höheren Arbeitslosenzahlen während Jahren bezahlen.

      Wir hatten das Glück beim Euro nicht involviert zu sein, unsere Nationalbank hat es geschafft, die Schweiz in eine ähnliche Situation zu manövrieren wie die Deutschen. Wir zahlen jetzt auch die Schulden der verantwortungslosen Südstaaten.

      Übrigens: wieso muss die SNB denn so stark intervenieren, wenn niemand den Euro zu 1.20 wechseln will?

  • Dieter Förster sagt:

    Unter Notrecht zum Vollmachten-Regime der End-30er & 40er Jahre mit einem riigiden Kapital-Regime? Konkret: SWIFT & SEPA müssten im Verkehr mit dem Ausland (teil)blockiert werden. Das geht aber doch nur mit einem us-amerikanischen OK: Washington sitzt zumindest an den SWIFT Schalthebeln. Man erinnere sich das die USA (im Umfeld) von 09/11 von der EU eine SEPA-Spiegelung verlangt haben! Der Asien- & London-Handel ist von CH nur schwer zu kontrollieren.

  • schmid oliver sagt:

    Sollte es Negativ-zinsen geben kann der Bund gleich ein neues Budget zur Sanierung der Pensionskassen aufstellen. Diese sind ja mit den heutigen Niedrigzinsen schon am Limit, mit Negativ-Zinsen würden wohl alle in eine gröbere Unterdeckung kommen da keine Erträge mehr generiert werden können. Den CHF um jeden Preis verteidigen heisst also nicht nur, dass die SNB in Ihrer Bilanz grosse Risiken eingeht sondert direkt zahlen dafür alle Versicherten der Pensionskassen sowie alle Sparer welche keinen Zins mehr erhalten bzw. real Geld verlieren (Nullzins – Inflation= Verlust). Rechnen Sie mal was das kostet Herr Jordan !

  • Dr. Gor sagt:

    Ich glaube, die SNB versteht leider nicht ganz die derzeit gültigen Mechanismen auf dem Devisenmarkt. Der Glaube, der CHF sei als sicherer Hafen für Euro-Anlagen gefragt, ist seit Einführung des Mindestkurses veraltet und falsch. Ebenso ist die Vorstellung falsch, eine Aufwertung des Euro gegenüber dem USD würde den Druck auf die Untergrenze mindern. Das Gegenteil ist richtig.
    Der CHF konkurriert als möglicher sicherer Hafen mit dem USD und mit dem JPY, nicht mit dem Euro, an den er gekoppelt ist. Gegenüber den ersten beiden Währungen hat der CHF momentan einen schlechten Stand, weil er zusammen mit dem Euro abwertet. Der CHF wird in seiner „peer group“ also immer weniger attraktiv, als safe haven taugt er momentan nicht – warum sollte dann die Untergrenze in Gefahr sein? Schließlich wertet auch die NOK und SEK in der jetzigen Phase nicht gegenüber dem Euro auf, obwohl hier keine Käufe der Notenbanken statt finden.
    Da die SNB in letzter Zeit viele Euros in GBP und USD tauscht, sind sie momentan ganz happy, glaube ich, sie machen Gewinne und die Grenze ist nicht in Gefahr. Das Problem wird sein, wenn der EUR wieder gegenüber USD aufwertet und die SNB mit ihren USD und GBP-Positionen Verluste machen wird. Dann wird man erst verstehen, welche Denkfehler man gemacht hat – weil ja dann der CHF gegenüber dem USD und JPY als safe haven attraktiver werden und verstärkt in dieser Funktion nachgefragt wird. Also wird die Untergrenze eher mit einem steigenden Euro-Dollar-Kurs in Gefahr geraten. Die Kommunikation der SNB ist im Moment desaströs, weil sie die Mechanismen nicht verstehen.

  • Michael Schwarz sagt:

    Mit SNB zu beschäftigen ist reine Zeitverschwendung, weil sie die Mechanismen des Devisenmarktes nicht verstand. Seit Sep. 2011 als die Untergrenze eingefürht wurde, hat sie reichliche Zeit gehabt die fundamentale Daten zu verändern und die Untergrenze systematisch anzuheben, aber nichts geschieht es. Die Schweiz benötigt höheres Inflationsziel bei 2% und Zunahme der Geldmenge. Bis jetzt hat die SNB die Entschlossenheit dem Devisenmarkt nicht gezeigt, bzw. die SNB hat den Marktteilnehmen enttäuscht.

    • Michael Schwarz sagt:

      Jetzt kommt der Zwang, was sollte die SNB tun? Es gibt kaum Spielraum für die SNB. Ich gratulieren die SNB für Ihre Beharrlichkeit und Selbsttäuschung. Die Kernaufgabe einer Zentralbank basiert auf die Manipulation eigner Währung, wenn Jordan dies versteht, bzw. blind am Free Market glaubt, dann sollte er in Privatwirtschaft einen Job suchen.

      Die Währungsmanipulation bzw. Korrektur sind die wichtigeste Aufgabe einer Zentralbank, sie steuert die Ressource Allokation, Stabilität des Finanzmarktes und Gleichgewicht, das ist der Grund warum die Zentralbank existiere.

      • will williamson sagt:

        Ich würde sagen: „Michael Schwarz for President SNB!“ Mit diesem Sprung „über den Jordan“ weiss man dann bei der SNB, was zu tun ist!

        • Michael Schwarz sagt:

          @will williamson

          Es ist übertrieben zu sagen dass ich besser weiss was zu tun wäre. Wenn Sie meine Kommentare in letzten 7 Monaten über das Thema „Franken Stärke“ verfolgt haben, werden Sie feststellen, dass meine Prognose mehr oder wenig angetreten ist. Die SNB hat die Untergrenze des Frankens und Geldmenge nicht fleissig erhöhert, jetzt bekommt die SNB kein Luft mehr zum Atmen. Kurz gesagt: die SNB ist für jetzige Situation selbst verantwortlich, sie tut weder etwas Gutes für sich nocht für die Schweizer Wirtschaft.

          Fazit: Alle was ich über die Themen „Franken Stärke“ und „die Griechen“ geschrieben habe, habe ich schrieben. Weitere Kommentare über solche Themen sind reine Zeitverschwendung, weil sie sich wiederholen und keine neue Information oder Prognose beinhalten werden.

          • Walter Meili sagt:

            Untergrenze des Sfr erhöhen? Das hiesse noch mehr Euros kaufen! Wenn sie etwas auf den Markt werfen müssen sie immer dagegen etwas kaufen.

      • Michael Schwarz sagt:

        Ich fordert Jodan und die Führung der SNB auf, die M2 und Pi -Star in der Schweiz zu erhöhen und am Niveau von Deutschland anzunähen. Es ist eine Illusion der SNB zu glauben, dass der Free Market das Problem des Starken Frankens von sich aus lösen würde. Was hat die SNB von Krise gelernt. nämlich wenig, weil sie immer noch am Free Market Paradigmen festhalte.

        • Linus Huber sagt:

          Lernen heisst nicht , dass man die Fehler anderer nachvollzieht, sondern kreative Lösungen sucht, um den Gegner zu besiegen.

          • Daniel Munkerl sagt:

            @Linus Huber

            Das Problem liegt an der Grösse des Gegners und kreative Lösungen erwarte ich von diesen leuten, welche an der Position der Profilneurose Millionen verdienen – oder muss man diesen Leute nur hohe Löhne zahlen ?

            Fazit: Die großen europäischen Fondsverwalter haben begonnen, ihre Euro-Bestände zu verkaufen und was macht die SNB ?

            Es ist besser, man lässt die hochdotierten Personen über eine Währungsreform diskutieren und diskutieren und diskutieren und diskutieren bis alle Akteure genug daran verdient haben oder ?

          • Michael Schwarz sagt:

            @Linus Huber

            Der Spielraum der Kreativität in der Geldpolitik ist limitiert. Der Fed ist ein gutes Beispiel für die Creativity of Monetary expansion. Die SNB hat es immer noch nicht gegriffen, dass wir im Währungskrieg uns bereits befindet, jede versucht auf die Kosten anderer Nation Wachstum zu erzielen. Das ist der Grund warum die Schweiz besonders schwier getroffen ist.

            Fazit: es ist kein Fehler wenn die SNB das Gleichgewicht wiederherstellt, weil dies zur Kernaufgabe einer Zentralbank gehört, kurzgesagt, die SNB erledigt ihren Job nicht vollständig.

  • Linus Huber sagt:

    Das dargestellte Problem ist schwierig, da wir Massnahmen ins Auge fassen, welche die marktwirtschaftlichen Regeln grundsätzlich verletzen. Aus diesem Grunde sollte man die Angelegenheit in einem viel groesserem Rahmen betrachten und versuchen, mit etwelchen Massnahmen zugleich andere Probleme zu lösen. Ich war immer gegen eine Festlegung des chf Kurses.

    Probleme in der Schweiz bestehen in „TBTF“ Banken, in zu hohen privaten Krediten und ein zu starker Schweizer Franken, welche mittelfristig wohl die Wirtschaft schwächen dürfte (dies kann auch eintreffen mit schwächerem chf).

    Um den chf zu schwächen, muessen wir „Geld drucken“. Die Frage stellt sich, wer wohl leiden wird, wenn sich die Lage negativ entwickelt. Wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Probleme auf die Schweizer-Bevoelkerung verlagert werden, wenn es eng wird. Also sollten etwelche Massnahmen in ersten Linie zum Wohle der Bevölkerung getroffen werden.

    Wenn man jedem Schweizer eine Gutschrift von „neuen“ chf (z.B. 10,000) macht, welche er dazu verwendet, erstranging Schulden zu reduzieren, wird dies positiv auf 2 obiger Probleme wirken. Der Wechselkurs dürfte sinken, wenn bekannt wird, dass wir offiziell Geld drucken. Ebenfalls dürfte es die privaten Schulden reduzieren, welches den Banken erlaubt, ihre Eigenkapitalquote hochzufahren. Natürlich muessten die Banken verpflichtet werden, ihr Eigenkapital massiv anzuheben, ansonsten sie weiter spekulieren und uns einem grossen Risiko aussetzen.

    Wenn chf 10,000 nicht reichten, kann man noch mal 10,000 nachschieben. Der Schock wäre allerdings gross, wenn diese Strategie offiziell angewendet wird und die Spekulation würde sehr risikoreich werden.

  • Thomas sagt:

    Würde die SNB den Verkauf ihrer Goldreserven ankünden, wäre es schnell vorbei mit dem Run auf den Franken.

    • Thomas ernst sagt:

      Die Goldreserven bestehen nur auf dem Papier. Physisch waren sie mal in den USA, aber es gibt keine Kontrollen und keine Gewissheit, dass die Amis das Gold nicht längst veruntreut haben. Also wäre schrittweises Abstossen der eigentlich wertlosen Goldzertifikate das gescheiteste, was die SNB tun könnte.

      • Daniel Munkerl sagt:

        … sobald die wertlosen Goldzertifikate abgestossen würden, hätten die Amis einen Grund den Goldpreis noch weiter in Höhe zu puschen – dieses Arbitrage-Spielchen machen sie schon seit Jahrhunderten !!!

        … und die SNB ist viel zu klein gegenüber anderen Nationalbanken – lächerlich, ja fast zum Auslachen …

        Es ist egal wie man es macht, die Geschädigten sind immer die Konsumenten – nicht der Exporteur oder Importeur ;-D

        • Andres Müller sagt:

          Die Grösse der SNB widerspiegelt nicht ihre reale Stärke. Stark ist eine Notenbank dann, wenn die von ihr verwaltete Währung weltweit einen hohen Sicherheitswert besitzt, was gegenwärtig der Fall ist. Ist der Sicherheitswert hoch, was sich in der zu bezahlenden höhe der Ausfallversicherung widerspiegelt, dann besitzt sie viel Marktmacht. Die zu bezahlende Höhe der Ausfallversicherung für Kredite in sFr. ist fast so niedrig wie die der USA (mit derem Bonus als Weltleitwährung Nr. 1).

          Somit kann die SNB sehr flexibel intervenieren.

  • Mark B sagt:

    Die Finanzkrise wird für wohl noch zum Marignano für die Schweizer Finanzbranche. Es wird der Bevölkerung langsam klar werden, dass die (wohl vor allem dank steuerlichen Anreizen in der Schweiz domizilierten) Grosskonzerne zwar in guten Zeiten Wohlstand bringen, aber das Land zu starken Risiken aussetzen. Zudem kommt der Wohlstand nur wenigen zugute, die Kosten tragen alle.

  • Yves Latour sagt:

    Die SNB sollte einmal echte negative Zinsen in Betracht ziehen: für Einlagen muss von Geschäftsbanken gezahlt werden, dafür werden die Geschäftsbanken für Ausleihungen bezahlt. Ausleihungen sind nur gegen Kollaterale möglich, womit die Assetpreise gestützt würden und sich als Konsequenz die stärksten Schuldner automatisch entschulden. Die Staatsschulden würden sich somit selbst abtragen, der Marktmechanismus würde wieder greifen und wir würden von diesen unsäglichen quasi-sozialistischen Massnahmen befreit.
    Diese Massnahme würde sich auch positiv auf den Interbankenmarkt auswirken.

  • Daniel Munkerl sagt:

    Was tun, wenn es zu einem Run auf den Franken kommt?

    Egal, was man macht – es wird immer eine fatale Wirkung in die eine oder andere Richtung geben. Vor 2 Jahren hat man schon bei G-20 Meetings die Probleme angesprochen, aber wie immer, nichts gemacht. Man kann den heutigen Kreislauf nur durch eine abrupte Veränderung stoppen; ansonsten werden die brandgefährlichen Thesen zur Realität.

    Das Wort „Crash“ ist leider der richtige Weg zur einer Normalität – heutzutage haben nur noch die grossen Firmen das sagen und die kleinen Mitbewerber enden entweder im bürokratischen Elend (juristische Vorgehen) oder sie werden gezwungen durch Auflagen ihre Strategie zu überdenken.

    Die Tiefzinspolitik der Schweiz hilft zwar momentan, aber die Auswirkungen sind fatal, da man die Schuldenpolitik fördert und der Weg zurück ist einfach nicht mehr machbar – ausser es kommt zum Finale (Crash); was gesund wäre.

    Jeder Kleinunternehmer muss für alle Schulden aufkommen, sonst Konkurs; aber die Grossunternehmen werden durch ihre Verfilzung (Vetterliwirtschaft) geschont und besser noch durch Steuergelder am Leben erhalten.

    Die Willkürangelegenheiten müssen den gleichen Nenner haben, sonst kommt es früher oder später zum eiskalten Krieg !!!

  • Armin Koellner sagt:

    Die Eurountergrenze sowie die bereits am Anschlag fahrende Zinspolitik der SNB hinterlässt mehr Benachteiligte als gedacht. De Facto sagt die Untergrenze nichts anderes aus als dass die SNB der einzige Akteur auf dem Markt ist welcher den Schweizerfranken für massiv überbewertet hält. Hildebrand hat dies auch bei einem Kurs von 1.40 gedacht. Die Wette ist nicht aufgegangen und hat der SNB massive Verluste beschert. Die Währungsreservern von gegen 350Mia$ (das meiste davon in Euro) sind die viertgrössten der Welt. Nur Japan, Russland, Brasilien haben mehr Währungsreserven. Wir sprechen hier von einem Land mit gegen 8Mio Einwohner. Die Kosten für diese Politik tragen die Importeure und die enteigneten Sparguthaben. Meines Erachtens ist es ein fataler Irrglaube dass die Notenbanken die unglaubliche Geldschwemme kontrollieren kann. Aufgrund der richtigerweise intransparenten Kommunikation der SNB ist es aber schwierig die Risiken der schweizerischen Geldpolitik richtig einzuordnen. Die SNB hat eine Wette gegen den Markt gestartet (in dem sie den Markt vorübergehend ausschaltet) bei welcher sie den Einsatz grenzenlos erhöht. Das ist wie ein Pokerspiel wo am Schluss noch die Autoschlüssel und der Bootsschlüssel im Pott sind. Die erste Wette (1.40) hat die SNB deutlich verloren, die zweite Wette noch deutlicher (die SNB rechnete allenfalls mit wenigen Wochen oder Monaten der Eurokrise) und wie es beim Wetten gang und gäbe ist hat sie bei der dritten Wette den Einsatz noch erhöht. Die Währungsreserven deuten auf eine Bilanz des Grauens bei der SNB und vermutlich bleibt ausser kleinen Feinjustierungen (Negativzinsen) nur noch das Prinzip Hoffnung dass die gefährliche und eigenlich unverantwortliche Geldpolitik des Pokerns aufgeht.

    • Achim Hase sagt:

      Ein nicht ganz unwahrscheinliches Szenario ist, dass die Schweiz letztendlich dem Euro beitreten muss. Auch nach einer Beruhigung der Eurokrise wird der Druck auf den CHF wohl nicht sonderlich nachlassen. Ewig wird die SNB die Schwächung des Frankens nicht durchhalten.

    • Markus B sagt:

      Ich finde das sehen Sie richtig. Die SNB muss allerdings nicht zwangsweise Verluste einfahren, wenn die Eurozone zusammenbricht, aber das Risiko wird allmählich zu gross. Wenn die SNB z.B. vornehmlich deutsche Staatsanleihen besitzt und Spanien und Griechenland austreten, ohne dass Deutschland sich mit dem Retten dieser Staaten übertut, dann würde der Euro wohl wieder aufwerten. Aber momentan schaut es nicht danach aus. Deutschland stopft weiter die Löcher und wird am Schluss noch seine eigenen Banken sanieren müssen und dann wohl in Sachen Staatsverschuldung auch nicht mehr so toll dastehen.

      Die SNB sollte ihre Devisenreserven umschichten und die Untergrenze zu einem Korb von Währungen definieren. (Hätte Hildebrand das getan, wären die Konservativen in der Schweiz wohl auch nicht so scharf auf seinen Kopf gewesen. Die Fixierung zum kriselnden Euro war eine Provokation für die EU-kritischen Politiker in der Schweiz).

    • Thomas sagt:

      Einverstanden, nur: die erste Wettrunde lief im Bereich CHF 1.50-1.51 und nicht die Importeure, sondern die Konsumenten von Importgütern sind die Geschädigten.

    • Linus Huber sagt:

      Sie sehen dies richtig. Die SNB spielt Monopoly mit UNSERER Währung. Ökonomen sehen dies natürlich anders, ohne die längerfristigen Nebenwirkungen auch nur annaehernd beziffern zu können.

      Marktverzerrende Manipulationen sollten zumindest so gestaltet werden, dass jene, welche später die negativen Auswirkungen spüren muessen, heute belohnt werden. Alles andere ist Korruption.

  • Hans Schlauri sagt:

    Die Situation ist brandgefährlich und Lösungen schwierig. Ein Vorschlag in der allgemeinen Ratlosigkeit: Immobilienkauf durch Ausländer befristet verbieten. Der Vorschlag ist problematisch, weil der Immobilienkauf lediglich eine Art Zweitrundeneffekt der Frankennachfrage ist. Das Verbot könnte aber gleichzeitig bremsend wirken auf Frankennachfrage und Immobilienblase. Es brennt eben an vielen Fronten! Als billiger Jakob unter den Zentralbanken senkte die SNB die Leitzinsen schon seit vielen Jahren, längst vor dem Europroblem, auf ein weltweit einmalig tiefes Niveau. Das führte zwar, u.a. wegen Billigprodukten aus Fernost, nicht zu einer Inflation der Konsumgüterpreise, aber umso mehr zu einer Inflation der Vermögensgüter, wie z. B. Immobilien. Die tatsächliche Gesamtinflation ist wesentlich höher als die offiziell ausgewiesene. Wir haben die weltweit grösste private Verschuldung. Mit ihrer Tiefzinspolitik unterstützt die SNB seit langem dieses Schuldenbabylon. Und jetzt verschärft die Geldmengenausweitung durch die gesteigerte Frankennachfrage die Inflationsgefahr zusätzlich. Tiefzinspolitik und Inflation haben aber fatale Wirkungen, z. B. die Unterdeckung der Pensionskassen als Folge der tiefen Obligationenzinsen.

    • Alois Krieger sagt:

      Dieser Vorschlag ist überhaupt nicht problematisch und in der Krise gut zu rechtfertigen. Die Personenfreizügigkeit werden wir wohl auch aussetzen müssen, wenn die Eurozone auseinanderfällt.

      Wir können dann immer noch mit der Eurozone neu verhandeln, mit dem Rest, der in ein oder zwei Jahren noch dabei ist….

      • Pascal Meister sagt:

        PS: Die Personenfreizügigkeit ist nicht mit der Euro-Zone vereinbart, sondern mit der EU. Bis jetzt spricht noch niemand ernsthaft davon, Griechenland aus der EU auszuschliessen, obwohl das eine sehr sinnvolle Massnahme wäre (finde ich). Von der PFZ profitieren heute also auch Grossbritannien, Schweden, Dänemark, Polen, Litauen usw. ohne Euro.

        • Alois Krieger sagt:

          Die Deutschen werden wohl zumindest damit drohen müssen, um wenigstens einen Teil des Geldes wieder zurückzubekommen, das sie über die EZB nach Griechenland gepumpt haben.

          Und wenn Spanien, Griechenland und Portugal im Euro bleiben, dann wird es Druck auf die Löhne überall sonst geben. Irgendwann wollen diese Jobs im Ausland. Nicht zu schweigen von den Deutschen, die zahlen jetzt schon 50% Steuern. Wenn der Staat dort weiter Geld für die Euro-Rettung verpulvert, kommen immer mehr Deutsche in die Schweiz arbeiten und steuern zahlen. Irgendwann wird es dann auch den Europa-Fans zuviel. Auf jeden Fall wird die PFZ auch in den EU Ländern bald nicht mehr so beliebt sein, wenn die Wirtschaft nicht läuft oder wenn der Lohndruck zu gross wird.

    • Linus Huber sagt:

      @ Hans Schlauri

      Sie sehen das Problem richtig. Die Tiefpolitik der Zentralbanken der letzten 20 Jahre hat uns grundsätzlich in diese Krise manövriert und anstelle das Problem zu erkennen, wird immer massiver das gleiche Rezept wiederholt.

      Die immer wiederkehrende Repetition eines Versuches mit der Hoffnung eines anderen Resultates nannte Einstein den Inbegriff von Wahnsinn. Wir sind dort angelangt.

  • Sacha Meier sagt:

    Nachdem Frau BR Leuthard per Ende dieses Jahres ein Freihandelsabkommen mit China abschliessen will (wobei noch einige Fragen bezüglich des Zugriffes auf delikate Technolgien bestehen, die ich hier nicht nennen darf) würde es durchaus Sinn machen, den CHF nicht mehr an den EUR, sondern an den CNY festzubinden. Da dieser wiederum auf einem Anbindungs-Fenster zum USD basiert und mittlerweile auch den EUR berücksichtigt, wäre das ein kluger Schachzug.

  • Thomas ernst sagt:

    Ich bin etwas irritiert über die einseitige Betrachtungsweise in dieser Frage. Bei der näheren Betrachtung bedeutet doch die befürchtete Situation nichts anderes, als dass alle Welt etwas haben will – CHF -, das die SNB kostenfrei in beliebigen Mengen herstellen kann. Also lasst uns doch den Ausländern diese CHF geben, wenn sie diese partout haben wollen!

    Die Kernfrage, die im Beitrag ueberhaupt nicht angesprochen wird, ist doch: Was akzeptiert die SNB als Tauschobjekt für ihre heissbegehrten CHF? Bis jetzt, scheint mir, tauscht sie die CHF gegen beliebige Währungen, d.h. gegen Papier, das eine andere Notenbank ebenso mühelos hergestellt hat. Das ist meines Erachtens der Fehler.

    Würde die SNB die begehrten CHF nur gegen Realwerte tauschen, würde auch die Nachfrage sinken, ausserdem könnte die SNB ihre vielen CHF später im Gegenzug leicht wieder vom Markt absaugen.

    Ist es für die Diskussion möglicher Massnahmen wirklich einfach egal, was die CH im Tausch für ihre Franken bekommt?? Genügt es wirklich, nur auf die Währungen zu stieren?

    • Cédric Bachmann sagt:

      Die Leute wollen nicht nur CHF kaufen, sondern genauso ihre EUR loswerden. Wenn die SNB das Angebot nicht erhöht, steigt der Preis für CHF. Wenn Verbote/Besteuerung eingeführt werden, droht – wie schon erwähnt – der Schwarzmarkt. Fakt ist, die Schweiz macht die Währungspolitik der EZB mit der Mindestgrenze mit und haftet in dem Sinne mit für die gemachten Fehler in der Eurozone. Ob dies nun teuerer oder billiger ist, als die Option Free Float, Deflation und Rezession in der Schweiz ist die andere Frage…

    • Anh Toan sagt:

      @homas Ernst: Auch Grundbesitz ist kein realer Wert, ausländische (Grund-)eigentümer oder Investoren in Schlüsselindustrien werden bevorzugt enteignet, siehe Argentinien. Und bei den Summen, um die es geht, kann allenfalls ein Teil anders als in Devisen oder Staatsanleihen investiert werden, die Märkte sind viel zu klein. Bei direktem Grundbesitz kommt die Komplexität (Transaktion, Steuern, Verwaltung) als Hinderungsgrund dazu. Es bleibt nur geladene Elektronen gegen geladene Elektronen zu tauschen oder der Vorschlag von @Cornelis Bockemühl.

    • Achim Hase sagt:

      Naja, das sind beides keine guten Optionen für die Schweiz als Volkswirtschaft.

      Handle ich den CHF frei, dann steigt bedingt durch seine Beliebtheit der Außenwert weiter an und die Wirtschaft leidet.

      Drucke ich den CHF frei nach Bedarf, dann erzeuge ich eine massive Inflation in der Schweiz.

      Die Schweiz ist in der doofen Situation, dass sie das einzige „stabile“ Land ist, dessen Währung von internationaler Bedeutung ist. Norwegen ist ein mindestens genauso sicherer Hafen, die Krone ist jedoch international wenig verfügbar, da die Volkswirtschaft relativ klein ist. Als Rohstoffland tut Norwegen ein hoher Außenwert der Währung auch nicht so weh wie der Schweiz, die ihrer Hände Arbeit ins Ausland verkauft.

    • Pascal Meister sagt:

      Ja, die SNB kann zum Preis bedruckten Papiers Franken verkaufen – wenn sie das aber in gewaltigen Mengen tut, dann ist im Verhältnis zum Warenbestand in der Schweiz die Franken-Geldmenge zu gross. Was passiert? Inflation, und zwar gewaltig. Wollen wir das? Also unser eigenes Geld entwerten, die Ersparnisse, Renten und dergleichen? Dass die Zinsen rasch ansteigen würden, um die Kaufkraft des Geldes zu kompensieren, ist ja illusorisch…

    • R. E. Schaub sagt:

      Sie haben absolut Recht! Man müsste unbedingt in REALE Werte investieren. Falls nötig, müsste man die Gesetze (wenn’s sein muss per Notrecht) ändern und die realen Werte in einen Staatsfonds einbringen, deren Erträge z.B. zu einem kleinen Teil an den Bund und zum grössten Teil an die Kantone zu verteilen wären. Die Kursgrenze sollte aufgehoben werden. Wenn der CHF vorübergehend stark überbewertet ist, wäre das eben gerade DIE Gelegenheit, reale Werte günstig einzukaufen (z.B. grössere Beteiligungen an seriösen Firmen in serösen Ländern(die reale Produkte herstellen, also keine Banken) wie z.B. Volkswagen oder Rohstoffproduzenten in Australien usw. Aber auch Gold, Platin und Palladium könnte günstig eigekauft werden, solange der CHF überbewertet ist. – Wenn aber der CHF künstlich tief gehalten wird (mit dieser unsäglichen Limite), dann nutzen das die Ausländer, um ihr wertloses Papiergeld (EURO + US$) in reale CHF zu tauschen. Damit kaufen sie dann Schweizer Immobilien und treiben die Preise in die Höhe (Inflationäre Preisentwicklung…) oder sie kaufen Schweizer High-Tech-Unternehmen und lassen die patentierten Produkte dann in Asien statt in der Schweiz herstellen…

    • Alois Krieger sagt:

      @Thomas: Ja, die SNB könnte tatsächlich so viel Geld drucken wie sie wollte und damit ausländische Immobilien, Aktien usw. kaufen, das wäre wohl schlauer als Geld zu drucken und fragwürdige Schuldpapiere damit zu kaufen.

      Aber das Gelddrucken hat auch Kosten, unser stabiles Zahlungsmittel wäre bald nicht mehr glaubwürdig. Die Pensionskassen hätten zwar keine Probleme mehr die Mindestrendite von 4% zu gewähleisten, aber die garantierte Rente hat real nicht mehr viel Wert. Die Rechnung der Immobilienspekulanten dagegen würden aufgehen, ihre mit Kredit finanzierten Häuser gewinnen an Wert, die Schulden jedoch schrumpfen dank Inflation bald weg.

      Tatschächlich scheinen viele Linke in der Schweiz zu glauben, dass Inflation die Reichen trifft. Die haben ja Geld, oder? Levrat von der SP möchte einen Franken, der zum Euro 1.40 Wert hat. Er setzt sich damit (ohne es zu wissen?) für einen Lohnsenkung und Rentenkürzung seiner Parteibasis ein. Oder ist es die Überwindung des Kapitalismus, die er herbeisehnt? Um jeden Preis? Oder die naive „Solidarität“ mit der EU? Oder einfach die Arbeitslosenzahlen im nächsten Jahr, das scheint ja eher der Horizont von Politikern zu sein…

      • Thomas ernst sagt:

        @ Alois

        Aber genau darum scheint es doch zu gehen: Der CHF ist ( noch) viel zu glaubwürdig, darum wollen alle ihn haben. Etwas Glaubwürdigkeitsverlust müsste den CHF doch schwächen, oder nicht? Ich denke, das ist, was die Natibanker Augenlicht wollen…?

        PS: Das mit der SP scheint mir messerscharf erkannt: Nicht was dem Bürger nützt, was die Wiederwahl sichert, ist relevant. Und die meisten Linkswähler verstehen eh nichts von den echten Zusammenhängen.

        • Alois Krieger sagt:

          Thomas: wir wollen aber auch keinen unglaubwürdiges Zahlungsmittel, dann funktioniert bald nichts mehr in unserer Wirtschaft. Die EU ist auf dem besten Wege, die Glaubwürdigkeit des Euro zu ruinieren. Sie werden sehen, dafür werden diese Staaten noch Jahre oder Jahrzehnte höhere Zinsen zahlen. Die relativ „gesunden“ EU-Länder sollten die Verluste realisieren und die Spanier, Portugiesen und Griechen aus dem Euro lassen. Ansonsten wird der Abstieg von Europa, das schon demografisch ein Problem hat, noch viel schneller voranschreiten.

    • Max Gerber sagt:

      Die einzige Lösung: die kompromisslose Wiedereinführung des Goldstandards! Schweizer Franken von der SNB kriegt nur noch, wer einen Goldbarren abliefert.
      Die SVP hat’s insgeheim schon immer gewusst, dass es nur so geht. Nur die Linken und Krummen haben dem Goldausverkauf zugestimmt, und heute stehen die aufrechten Schweizer Bürger am Abgrund.

      • Alois Krieger sagt:

        Die SVP war dagegen, das Gold zu verkaufen, wenn es alle anderen Notenbanken tun. Auf einen Goldstandard zu wechseln wäre wohl eher dumm für diejenigen Staaten, welche kein Gold abbauen. Es würde die Nachfrage nach einem Produkt massiv steigern, das niemand wirklich braucht. Dazu würden autoritäre Staaten wie Russland und China profitieren, die viel Gold abbauen.

        Es reicht, wenn Politiker verantwortungsvoll mit dem Staatshaushalt umgehen, dann ist das Vertrauen in die Fiat-Währungen wieder da.

  • Anita M. Dürr sagt:

    Wieso nicht mit der Tadition brechen? Es ist nicht d.SNB, die dieses Schlamassel ausgelöst hat, sondern die USA, die bankrott zu gehen droht u. mit ihren frei flottierenden $ weltweit dauernd $ zu überhöhten Preisen verkauft. Diese Gewinne machte ihr d.€ zunehmend streitig durch permanent steigende €-Nachfrage weltweit.
    Die Subprime-Krise 2008 löste über Schrottpapiere eine Geldschwemme aus, die v.den Notenbanken nicht mehr kontrolliert werden konnte – bis zum Kollaps. Staaten mussten Banken retten.
    Ich halte eine €/$-Mischunrechnung f.falsch, da hinter dem $ eine schwache Realwirtschaft u.hohe private Verschuldung, hinter dem € hingegen die (wohl) 2.stärkste Realwirtschaft d.Welt mit relativ hoher privater Sparquote steht. Zudem sind insbesondere in Spanien WERTE f.die Schulden vorhanden (Häuser, Infrastruktur, Wissen +Können), was in d.USA weitgehend fehlt.
    Die CH ist mit oder ohn Untergrenze an d.€ gekettet u.d.Turbulenzen auf d.Finanzmärkten fast ganz ausgeliefert. Vermutlich müsste man beides: Verkaufsverbote plus Transaktionssteuern, befristet, aber rigoros. Ob es helfen würde, das ist offen. Das Volumen dürfte einfach zu klein sein.

    • Cornelis Bockemühl sagt:

      Klar – „richtig“ wäre was anderes! Nämlich wenn die Währungen einen direkten Bezug zur Realwirtschaft hätten.

      Jetzt ist es aber die ungleich grössere Finanzwirtschaft, die die Realwirtschaft vor sich her treibt – ob wir das wollen oder nicht. Und der Vorschlag mit der Mischrechnung wäre ja nur ein ganz pragmatischer Versuch, die CH-Realwirtschaft vor einem herannahenden „Finanzorkan“ ein wenig zu beschützen… Denn die Bindung an den Euro ist zwar gegenwärtig nützlich, aber das kann ganz rasch ändern – und dann kommt man so schnell nicht wieder weg!

      • Alois Krieger sagt:

        Cornelis Bockenmühl: Wenn das Geld nur einen Bezug zur Realwirtschaft (bzw. zu Warenpreisen) haben soll, dann können Sie aber auch nicht mehr für das Alter sparen, denn hinter jedem gesparten Franken steht ein Kredit (normalerweise, abgesehen von der Verwässerung des Geldes durch das Drucken neuen Geldes).

        Um das System stabiler zu machen, genügt es, die Banken dazu zu zwingen, nur Kredite an Schuldner mit einem vernünftigen Eigenkapital zu vergeben, die steuerlichen Anreize fürs Schuldenmachen zu eliminieren und schlussendlich die Banken zu zwingen, selbst genügend Eigenkapital zu halten.

        • Cornelis Bockemühl sagt:

          Bemerkung zu dieser Abschweifung: Flächendeckende Altersvorsorge durch Ansparen riesiger Kapitalien über Jahrzehnte ist ja auch ein „Luxus“ den sich kaum ein Land ausser der Schweiz leisten kann, denn kaum irgendwo sonst war die wirtschaftliche Entwicklung so (relativ!) bruchlos über lange Zeiten wie hier!

          „Natürlicher“ wäre in jedem Fall ein Umlageverfahren. Ganz wie schon in der Steinzeit: Die die können gehen auf die Jagd, und am Ende bekommen alle was zu essen. Und wenn’s gerade mal mehr Alte oder Kinder sind (= Demographieproblem) bekommt halt jeder zeitweise weniger. Und wenn weniger Tiere zu finden sind (= Konjunktur), dann wird auch dieses Risiko geteilt.

          Na ja, auch dann würde natürlich noch um die Verteilung der Beute mit Klauen und Zähnen gestritten – und ausserdem ist das wirklich hier eine Abschweifung! 😉

          • Alois Krieger sagt:

            Je nach Umständen wäre ein Umlageverfahren wohl besser. Im Umlageverfahren würde aber wohl weniger gespart, denn dort würde es wohl viel mehr Umverteilung geben. Das ist nur im Interesse derer, die eh nicht so viel sparen.

            Eine Alternative dazu wäre, die PK Guthaben vermehrt in Sachanlagen zu investieren, dann könnten wir mit der Währung machen, was das Ausland macht und es schmerzt uns nicht so. In den USA ist es ja so, deshalb stört es dort auch niemanden, dass der Dollar in der Krise etwa 30% an Kaufkraft eingebüsst hat. Die meisten Amerikaner haben Schulden (vor allem die Reichen, denn der Staat zahlt ihnen einen Drittel der Zinsen über das Steuersystem) uns stören sich nicht allzu sehr, wenn die Devisenreserven der chinesischen oder schweizerishcen Notenbank ihren Wert verlieren.

          • Alois Krieger sagt:

            Übrigens, wenn das Kapital für sinnvolle Investitionen genutzt wird, dann ist das kein Luxus. Wenn damit Staatsschulden gekauft werden und der Staat das Geld für Dinge verwendet, die in der Zukunft nichts bringen, dann ist es weniger sinnvoll. Die Neat, Strassen, Stromnetze usw. sind auch in Zukunft etwas wert, die Erhaltung eines zu grossen Bauernstandes wird uns wohl eher dieselben Probleme in der Zukunft nochmals bescheren.

          • Thomas ernst sagt:

            @ Cornelis

            Gemäss allem, was die Archaeoanthropologen über das Leben in der Steinzeit herausgefunden haben, hatten unsere Vorfahren keinen Verteilungskampf nötig. 20 Std pro Woche arbeiten genügte, dass die ganze Sippe, meist so zwischen 15 und 20 Menschen komfortabel leben konnten. Vorratshaltung war unbekannt, da die Natur stets genug bereitstellte.

            Heute noch leben die Piraha in Brasilien so. Mehr dazu bei Charles Eisenstein, Die Renaissance der Menschheit.

            Das hat allerdings nichts mit dem Umlageverfahren zu tun. Die Crux des Umlageverfahrens wie der AHV ist, dass die letzte Generation von den Hunden gebissen wird. Die Verfechter des Umlagesystems abstrahieren davon genauso effizient, wie jeder Süchtige. Länder wie GR zahlen die Renten aus den Steuern (oder aus Krediten) … Und wohin hat das geführt?

          • Alois Krieger sagt:

            Thomas Ernst: diese Steinzeit-Jäger und Sammler sind aber schneller gestorben als wir, und wenn nicht, dann sind sie verhungert. Deshalb hatten diejeniger, die überlebten genug zu essen.

            Erst die verbesserten Anbaumethoden in der Landwirtschaft haben es überhaupt ermöglicht, dass der Westen zu Wohlstand kam. Wenn Sie sich ein Leben wie in der Steinzeit zurückwünschen, dann würde es erst mal einen Atomkrieg brauchen, damit die Bevölkerung wieder auf dieses Niveau sinkt.

    • Alois Krieger sagt:

      Das sagen die linken Europäer gerne, aber die USA haben ihre Krise in den Griff bekommen (dass der US Steuerzahler dafür geradestehen musste, ist deren Problem).

      Die Europakrise ist aus anderen Gründen entstanden, die Krise in den USA war nur der Auslöser, der den Optimismus an den Börsen gebrochen hat und die Investoren vorsichtiger hat werden lassen.

      Die Einführung des Euros hat bei den Investoren die Erwartung gebracht, dass nun die Nordeuropäer in der Krise für die Schluden der Südstaaten geradestehen müssen. Das war ja richtig, wie wir am Beispiel von Griechenland gesehen haben. Deshalb sanken die Zinsen in den Südstaaten.

      Nun haben in einigen Ländern der Staat (z.B. Griechenland, Portugal und Italien), in anderen der Privatsektor (Spanien, Irland etc.) zuviele Schulden gemacht.

      Jetzt sehen die Anleger, dass die Schulden für die Nordländer zu hoch sind, um sie zu übernehmen. Die Politiker verheimlichen dies den eigenen Wählern noch so lange wie möglich und sprechen von ein paar Milliarden, die sie Griechenland geben. Aber das überbrückt nur ein paar Monate. Die EZB hält schon mehr als 1000 Milliarden an Schulden von den Südstaaten. Das ist alles Geld, das aus diesen Ländern geflohen ist und dann in deutschen oder schweizer Banken deponiert wurde. Wenn Griechenland und Spanien austreten, ist wohl das meiste Geld verloren. Die restlichen Euro-Mitgliedsländer können dann ihre Notenbank wieder mit Kapital aufstocken. Mal ganz abgesehen von ihren Banken.

      Aber, es setzt sich wohl immer mehr die Einsicht durch: besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

      • Thomas ernst sagt:

        @ Alois

        USA…Krise in den Griff bekommen?? Welche? Wann? Auf welchem Planeten?

        Die USA stecken doch genauso immer noch im Schlamassel wie der Rest der Welt. Schauen Sie sich nur mal die echten Arbeitslosenzahlen, nicht die gefaketen offiziellen an. 25% der Bevoelkerung ist auf Suppenküchen und Charities angewiesen. Forschung und Bildung wird reduziert, sogar das Militär muss ein bisschen sparen (nicht aber Homeland Security, die Gestapo der USA).

        Ich nenne das Krise.

        • Linus Huber sagt:

          Ja Thomas, Sie sehen dies richtig. Die Bewältigung der Krise ist hauptsächlich ein Medienereignis und Mainstream ist überhaupt nicht gerettet sondern leidet schrittweise stärker und stärker. Einzig die Gangster wurden gerettet und das Kasino ist wieder eröffnet worden fuer Wall Street. Die Korruption innerhalb der Regierung ist nicht mehr nur Vermutung sondern dessen Nebel ist direkt greifbar, wenn man nur richtig hinsieht.

          Der naechste Crash ist schon eingebaut in dieser Politik, aber immerhin konnte man dies um 3 oder 4 Jahre hinauszögern. Wenn dies als Verdienst der Entscheidungsträger eingestuft wird, handelt es sich um eine höchst fragwürdige Einstellung. Nichts was dort abgeht hat etwas mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern einzig mit der weiteren Moeghlichkeit der Elite sich ungerechtfertigt und auf kriminelle Art sich zulasten der Allgemeinheit zu bereichern.

          Wenn diese Politik innerhalb der naechsten 3-4 Jahre nicht massiv negative Auswirkungen zeigen wird, fresse ich einen Besen mit Stil.

          • Andres Müller sagt:

            Herr Huber, und die EU soll nun auch noch zur Bankenunion umgebaut werden, zusammen mt dem ESM ergibt das eine monetarische Diktatur.

            „Die Europäische Union hat in einer Empfehlung der EU-Kommission einen neuen Plan vorgelegt: Die EU will eine Banken-Union schaffen, um Banken direkt über den ESM retten zu können“

            Der Zitronensozialismus für die Bankster geht also in die nächste Runde.

            Und wenn sich der Schweizer Franken an der Währung einer Bankenunion ausrichtet, dann ist das Scheitern vorprogrammiert, jedenfall im Hinblick auf mehrheitlich positive Effekte unserer Wirtschaft.

          • Mark B sagt:

            Linus: Die USA stehen nicht wie viele EU-Staaten vor dem Bankrott. Die USA müssten nur die Steuern etwas erhöhen und der Staatshaushalt wäre wieder in Ordnung. Mit den hohen Steuren, die in Europa gezahlt werden, können die Steuern nicht mehr erhöht werden, sonst arbeiten alle nur noch schwarz.

            Nicht, dass ich das System in den USA ideal finde, aber die USA werden wohl nicht so bald neue Kriege führen und der Staat gibt weniger Geld aus als Europa. Dazu ist die Demografie besser. Dazu kommt, dass die Europäer in der Krise mehr links wählen, damit wird der Staatshaushalt wohl kaum besser.

            Bei der Bankenregulierung machen die Europäer auch weniger sinnvolles als die USA. Die Europäer wollen Steuern für die Banken einführen, aber ihre Banken nicht sanieren. Das macht wenig Sinn.

    • Hermann Hochrainer sagt:

      Zudem sind insbesondere in Spanien WERTE f.die Schulden vorhanden (Häuser, Infrastruktur, Wissen +Können), was in d.USA weitgehend fehlt…

      Dass ich mich nicht totlache:
      Werte in Spanien? Die hingepfuschten Häuser im Nirwana haben höchstens 1/3 des Wertes, den die Banken noch immer in ihren Büchern führen. Langsam kommen die grossen Abschreiber, siehe BANKIA!
      Und „Wissen + Können“: der gleiche Jux, es gibt ja fast keine eigene spanische Industrie, die meisten Betriebe sind Anhägsel irgendeines mitteleuropäischen Konzerns, weil tiefere Löhne.
      Ich sehe da eher schwarz.

  • Cornelis Bockemühl sagt:

    Auch wenn es im Moment kaum so scheint ist die Lage doch dramatisch: Durch die Fixierung des Wechselkurses hat sich die SNB an den Euro gekettet – und sitzt damit im gleichen Boot wie Deutschland: Stärkung der Exportindustrie nach Übersee durch künstlich zu tiefen Wechselkurs, was die Probleme mit dem gegenüber dem Euro noch immer relativ starken Franken teilweise kompensiert.

    Ein höchst labiles Gleichgewicht! Und je mehr der Euro gegenüber Dollar und Yen absinkt desto grösser wird der Druck auf den „Damm“ den die SNB errichtet hat. Ein Run wäre da nur noch die „finale Katastrophe“ – und Verbote klingen nicht nach einer sehr wirksamen Massnahme…

    Drum frage ich mich ob es nicht einen „graduellen Ausstieg“ aus der Euro-Untergrenze gäbe. Etwa so dass man einen festen Fahrplan verkündet und sagt: Von jetzt an wird der Euro-Referenz immer mehr „Dollar beigemischt“. Man ginge z.B. vom aktuellen Euro/Dollar-Kurs aus und gewichtet den Dollar z.B. im Juni mit 20%. Im Juli könnte man dann auf 30% erhöhen, zum wiederum aktuellen Kurs. Wichtig wäre es sicher, einem klar definierten Fahrplan zu folgen.

    Womit der Euro dann wohl langsam tatsächlich unter 1.20 fallen würde, aber nicht schlagartig, sondern nur in dem Masse wie der Euro gegenüber dem Dollar fällt, und auch das nicht voll.

    Ich bin kein Ökonom und habe keine Ahnung ob eine solche Lösung sinnvoll wäre. Machbar wäre sie wohl ebenso gut und mit den gleichen Mitteln die jetzt schon angewandt werden! Zweck wäre es, einen möglichen schockartigen „Dammbruch“ zu vermeiden, der die Wirtschaft der Schweiz in ziemliche Turbulenzen treiben würde. Und wir stehen kurz davor, auch wenn im Moment alles so erstaunlich gut und ruhig aussieht in unserem Land!

    • Thomas ernst sagt:

      @ Cornelis

      Warum nur den USD beimischen, und nicht auch JPY, GBP, Kronen, Renminbi…? Gegebenenfalls gewichtet nach den entsprechenden Aussenhandelsvolumina mit den jeweiligen Wirtschaftsräumen?

    • Alois Krieger sagt:

      Das stimmt, die SNB könnte dies sogar ohne grosse Verluste machen, wenn sie die Umschichtungen in ihren Devisenbeständen vorher durchführt. Die bisherigen Verluste gegenüber dem Euro (dank Hildebrand und unseren geschickten Politikern, die ja auch Insider waren gemäss Berichten von den Von-Wattenwyl-Gesprächen) wären damit aber zementiert.

      • Linus Huber sagt:

        Alles nette Gedankenspiele, welche jedoch im Endeffekt nur Wirkung zeigen, wenn unlimitiert mit dem chf gepokert wird. Das Problem liegt nicht im zu starken Franken, sondern in der Tatsache, dass die andern Zentralbanken massiv Liquidität in einen eigentlich nicht illiquiden aber insolventen Markt hineindrücken, ohne die leiseste Ahnung zu haben, wie sie diese Liquidität je wieder dem Markt entziehen werden.

        Es handelt sich offensichtlich um eine Ponzi Scheme, welche irgendwann wie ein Kartenhaus zusammenbrechen wird. Die Leidtragenden werden natürlich wieder die Laemmer von Buergern sein, während sich Banker und Politiker weiter am grossen Buffet vergnügen.

  • Anh Toan sagt:

    Gäbe es einen Weg, den Frankenkurs zu halten, mittels Verboten oder Steuern, wäre dieser beschritten worden. Das Liefern jeder nachgefragten Frankenmenge erscheint mir der einzige Weg, dauerhaft einen bestimmten Kurs zu halten. Es erscheint mir müssig jetzt über Mittel nachzudenken, die vorher als untauglich verworfen wurden. Ich denke dennoch mal ein wenig über Negativzinsen nach

    Heftige Negativzinsen so um 20% würde ich nutzen, um mir 10 Mio zu negativ 10% zu leihen (als Privater muss ich kaum die Negativzinsen abliefern, teile die Ersparnis mit meinem ausländischen Gläubiger). Dann kauf ich mir eine 10 Mio Villa, mein Gläubiger erhält einen Inhaberschuldbrief und ich kassiere 1 Mio pro Jahr Negativzinsen. Bei 2% Negativzinsen kassiere ich noch immer 100’000 pro Jahr dafür, in einer 10 Mio Villa zu wohnen. Wer braucht da noch bedingungsloses Grundeinkommen?

    Ein Verbot hätte ähnliche Konsequenzen, wird die Nachfrage nicht befriedigt, entsteht ein Schwarzmarkt zu höheren Preisen: Ich kaufe Euro 1:1.1 von den von Panik getriebenen Ausländern, ich kann diese doch als Privater weiterhin 1/1.20 wechseln.

    Da diejenigen, welche Franken kaufen wollen, diese nicht konsumieren sondern halten wollen, brauchts doch keine Franken, sondern nur Kreditwürdigkeit um Franken zu verkaufen. Abschreckende Besteuerung und Verbote führen zwingend zu Schwarzmärkten.

    • Rolf Menzi sagt:

      Dumm nur, dass ihr Geldgeber wahrscheinlich selber diese Villa kauft, statt Ihnen Geld zu leihen. Ansonsten ist er ein Depp. Wenn negative Zinsen kommen, dann doch eher in der Grössenordnung um 1%.

    • Alois Krieger sagt:

      Kapitalverkehrskontrollen können sehr wohl eingeführt werden, das haben verschiedene Staaten (z.B. Brasilien) bereits getan. Es gibt viele Wege diese zu umgehen (die einfachste ist, wenn Schweizer mit Bargeld ins Ausland Reisen, es müssten wohl wieder vermehrt Grenzkontrollen gemacht werden oder man beschränkt das Bargeld, das pro Person bezogen werden kann).

      Bei den Bankguthaben ist das relativ einfach, die Banken werden sich an solche Verbote halten müssen. Im Ausland können Frankenkredite schon unter ausländischen Parteien vereinbart werden, aber das wäre für die Kreditgeber wohl unattraktiv.

      Was noch wichtig anzumerken ist, ist dass der freie Kapitalverkehr, so wie er jetzt funktioniert, wahrscheinlich nur dem Finanzsektor viel bringt. Kurzfristige Kredite über Landesgrenzen hinweg haben in vielen Ländern nur zu Krisen geführt, wenn das flüchtige Geld innerhalb von Wochen zurückgezogen wird. Die meisten Ökonomen sind für freien Warenhandel, bei freiem Kapitalverkehr sind viele anderer Meinung (siehe z.B. das Buch über Glabalisation von Stiglitz).

      Längerfristige Investition (Aktien, langfristige Obligationen von Schweizer Unternehmen und dem Staat) könnten weiterhin weltweit gehandelt werden.

      Momentan vergeben Banken über die grenzen hinweg günstige kurzfristige Kredite, wenn diese ihr Geld zurückziehen, dann muss die Notenbank einspringen und am Schluss zahlt der Steuerzahler. Das passiert normalerweise in Entwicklungsländern wir sehen jetzt aber, dass auch auf der Empfängerseite der Kapitalströme Probleme auftreten.

      Übrigens, China und die meisten Südostasiatischen Staaten haben ihr hohes Wachstum stets mit eigenen Ersparnissen finanzieren können. Als einige dieser Staaten ihre Finanzmärkte öffneten, kam innerhalb einiger Jahr prompt die erste Krise.

    • Alois Krieger sagt:

      Übrigens, Herr Toan: ohne Kapitalverkehrskontrollen gibt es auch keinen negativen Zins. Dazu müssten noch die Banknoten gestempelt werden und jeweils nach einem Jahr ausgetauscht werden (oder sonst im Wert verfallen).

    • Anh Toan sagt:

      Kapitalverkehrskontrollen haben schon viele Staaten eingeführt, in denjenigen davon, die ich besucht habe, konnte einfach Geld auf dem Schwarzmarkt getauscht werden. Unmengen von Kapital passiert selbst scharf bewachte Grenzen wie Mexico – USA. Wenn ich noch ein wenig nachdenke, finde ich auch raus, wie sich aus derartigen Regelungen mittels Import / Export Business Gewinne ohne Wertschöpfung erzielen lassen.

      „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. „

      • Alois Krieger sagt:

        Das stimmt schon, es ist ganz einfach, damit Gewinne zu machen. Sie gehen mit 10’000 Franken über die Grenze und kaufem im Ausland etwas, sie bekommen dafür mehr als für 10’000 Franken im Inland. Auch Firmen können für ihre ausländischen Filialen zu hohe bzw. zu tiefe Rechnungen ausstellen. Aber das funktioniert alles nur für kleinere Beträge, in einer Krise wirken die Kapitalsverkehrskontrollen schon, nur nicht perfekt.

        Eine Steuer bzw. Negativzinsen für ausländische Guthaben auf Schweizer Banken würde schon genügen. Man könnte dann immer noch CHF auf ausländischen Banken halten, aber wer will schon Schweizer Franken auf einer spanischen Bank halten? Weiter braucht es immer eine Gegenpartei im Ausland, die CHF verleiht. Das ist wohl ein eher riskantes Geschäft.

        Die Alternative für die Schweiz ist, entweder den Franken aufwerten zu lassen. Das führt aber dann zu Konkursen in der Schweiz, vor allem in der Exportindustrie. Odre den Franken zu schwächen, das führt im Extremfall zu der gleichen Inflation, wie es in der EU geben wird. Was wir momentan machen, ist darauf zu hoffen, dass der Euro stark bleibt, dass sich Deutschland durchsetzt. Aber so wie ich die deutschen Politiker einschätzen opfern diese schlussendlich die Ersparnisse ihrer Bürger, um weiter an einem neuen Reich zu basteln…

        • Rudolf Möller sagt:

          Verzeihung, Herr Krieger, Ihr letzter Satz ist ein dummer Satz. Es sei denn, Sie meinen ein geeintes Europa.

          • Alois Krieger sagt:

            Ich habe aber schon den Eindruck, dass es den Politikern vor allem darum geht eine grosse Macht aufzubauen. Natürlich wird immer wieder betont, das sei für den Frieden. Klar wollen diese Politiker kein Reich wie Hitler’s Deutschland, aber eine Demokratie wie z.B. in der Schweiz mit wenig Machtkonzentration wollen die auch nicht. Und ob die erzwungen Solidarität zwischen den Deutschen (die ja nicht über den Euro abstimmen konnten) und den verschwenderischen Südstaaten wirklich zum Frieden beiträgt, ist fraglich.

            Der gemeinsame Wirtschaftsraum ist etwas sinnvolles, eine politisches „geeintes“ Europa wäre ja etwas gutes, wenn die Voraussetzungen dazu da wären. Die Voraussetzungen waren aber nicht wirklich gegeben z.B. für eine gemeinsame Währung. Und für eine Transferunion lassen sich nur die Geldempfänger erwärmen, allerdings ohne politische Einflussnahme der Geberländer. Das Erzwingen einer Integration durch die Politiker entgegen dem Willen der Wähler würde wohl eher zu Unfrieden führen.

    • Dave Coper sagt:

      Ein grosser Denkfehler: Wer würde Ihnen 10 Miio. leihen und dafür noch Zinsen zahlen? Würden Sie das tun? Dass es nicht funktionieren kann zeigt schon allein Ihre Aussage: „Wer braucht da noch ein Grundeinkommen“. Das Geld wächst nicht an den Bäumen, habe ich schon als Kind gelernt.

      • Heinz Gerber sagt:

        Ken Denkfehler, es kommt darauf an wie hoch die Inflation in der Gegenwährung ist. Wenn sie auf CH-Franken einen Zuschlag von 10% Negativzins bezahlen aber der CH-Franken wertet sich zur Gegenwährung um 10% auf ist es ein Nullsummenspiel. Die Gegenwährung entwertet sich um 10% und der Zins in dieser Währung ist vielleicht bei 7 oder 8% ist es ein Verlustgeschäft.

      • Jon Caduff sagt:

        Fuer einen Anleger, der aif der Bank, sagen wir, -1% Zins kriegt, kann es lukrativ sein, stattdessen Staatsanleihen zu -0.5% zu kaufen, um seine Verluste zu minimieren.
        Der Denkfehler besteht darin, dass der Poster glaubt, er könne (als einziger) Kapital zu -10% kriegen, während es sein Partner (und alle anderen) nur zu -20% kriegen soll.

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