Die Systemfrage
Dass die Europäische Währungsunion in ihrer aktuellen institutionellen Ausprägung auf die Dauer nicht funktionieren kann, war ihren politischen Pionieren in den 1990er-Jahren durchaus klar. Ökonomen konnten sich ohnehin kaum dafür begeistern. Der Euroraum ist und war offensichtlich besonders weit weg von einem «optimalen Währungsraum» und ein ausgleichendes Pendant bei den Staatsfinanzen zur einheitlichen Geldpolitik war noch nicht einmal vorgesehen (wie das sonst jeder «Währungsraum» kennt – auch jener der Schweiz). Die Politiker haben darauf gesetzt, dass der Euro notwendige institutionelle Änderungen und das Zusammenwachsen der europäischen Länder automatisch zur Folge haben, bzw. erzwingen werde. Wie sich jetzt zeigt, ist das Experiment gerade auch in dieser Hinsicht gescheitert: Das Projekt trennt die Länder immer mehr und schlimmer noch, es führt zu einer Entfremdung der Politiker innerhalb der Länder von ihrem Wahlvolk.
Die politische Dimension der Eurokrise führt damit zur Frage, unter welchen politischen Rahmenbedingungen Gesellschaften wirtschaftlich gedeihen können und unter welchen nicht. Genau dieser Frage geht ein aktuelles Buch der Ökonomen Daron Acemoglu und James Robinson unter dem Titel «Why Nations fail» nach. Das folgende kurze Video mit Acemoglu macht in aller Kürze klar, worum es geht:
Vor der Auseinandersetzung mit dem Inhalt noch ein paar Worte zu den Personen im Kurzinterview: Der 1967 geborene Daron Acemoglu gilt als Jungstar der Ökonomenszene. 2005 hat er die so genannte «John Bates Clark»-Medaille abgeräumt, die bis 2009 nur jedes zweite Jahr für den wertvollsten Beitrag an die Wissenschaft an Ökonomen unter 40 Jahren verliehen wurde (seither wird sie jährlich verliehen). Die Medaille gilt als ebenso begehrt wie der Nobelpreis und die damit Geehrten erhielten nicht selten später auch noch diese Auszeichnung. Hier die Gallerie der Ausgezeichneten. Die Fragen an Acemoglu stellt Ryan Avent, Redaktor der Zeitschrift «Economist» und Autor von dessen Blog «Free Exchange». Acemoglu und Robinson unterhalten ebenfalls einen lesenswerten Blog zum gleichen Thema und unter dem gleichen Namen wie ihr Buch: «Why Nations fail».
Damit zurück zum Thema: Wie das Interview schon vermuten lässt, dreht sich auch das Buch nicht um die Währungsunion. Warum seine Thesen dafür dennoch relevant sind – genauso wie für die weitere Entwicklung der USA oder Chinas oder warum sie eine Erklärung für den relativen Erfolg der Schweiz liefern, sollte bald klar werden. Hier nun die wichtigsten Thesen:
- Für wirtschaftliche Prosperität haben angemessene politische Institutionen eine herausragende Bedeutung.
- Institutionen, die die Macht der Eliten (bzw. einflussreicher Sondergruppen) gegen sie gefährdende Einflüsse abschotten und so ihren Einfluss bewahren, schaden der wirtschaftlichen Fortentwicklung. Acemoglu und Robinson bezeichnen eine solche Gesellschaft als «extraktiv», weil es den Eliten hier gelingt, auf die eine oder andere Art ihre Bevölkerung auszubeuten. Damit untergräbt eine solche Gesellschaft auch die Legitimität der politischen Macht in der Bevölkerung und behindert den politischen Wettbewerb genauso wie den wirtschaftlichen. Damit werden zukunftsträchtige Innovationen verhindert, die zu besseren, effizienteren und günstigeren Produkten, Prozessen oder politischen Lösungen führen. Solche Innovationen sind immer eine potenzielle Bedrohung von hergebrachten Strukturen, insbesondere auch hergebrachten Machtstrukturen.
- Umgekehrt gedeihen «inklusive» Gesellschaften besonders gut. Inklusive Gesellschaften sind solche, wo es den Eliten (und einflussreichen Sondergruppen) eben gerade nicht gelingt, ihre Macht zu zementieren. Das sind Gesellschaften, die die Rechte der Einzelnen achten und auf den demokratischen Wettbewerb setzen. Sie haben genau die umgekehrten Wirkungen wie die oben beschriebenen extraktiven Gesellschaften und gedeihen daher besonders gut.
- Grundsätzlich sind moderne westliche Gesellschaften laut Acemoglu und Robinson «inklusiv» und daher auch erfolgreicher als andere. Doch die Autoren machen auch klar, dass es erstens verschiedene Stufen von Inklusivität gibt und zweitens diese Inklusivität stets gefährdet bleibt, da Eliten bzw. machtvolle Sondergruppen überall und immer versuchen werden, ihren eigenen Einfluss zu zementieren.
- Entscheidend sind daher politische Institutionen, die diesen Versuch von Eliten und machtvollen Sondergruppen von vorneherein möglichst verunmöglichen.
Damit jetzt zur Schlussfolgerung zuerst für die Eurozone:
- Die Eurozone mit ihren Regeln geht gerade in die gegengesetzte Richtung von Inklusivität. Die Selbstbestimmung der Bevölkerung in den einzelnen Mitgliedsländern wird zum Problem für das Gesamtkonstrukt. Die Eurozone insgesamt verfällt dem Technokraten-Irrtum.
- Lösungen werden daher in einer zunehmenden politischen Endmündigung der einzeldemokratischen Prozesse gesucht – was im Kontext der Währungsunion auch gar nicht anders möglich ist. Die Erklärung dafür ist das doppelte Trilemma.
- Als Folge davon wächst die Macht einflussreicher Gruppen – vor allem aus der Bürokratie – die ihre Vorstellungen und Erwägungen nicht mehr einem breiten Wettbewerb aussetzen müssen und die auch nicht mehr durch die Bevölkerung legitimiert sind. Für Lobbygruppen wird es hier viel einfacher, sich Einfluss zu verschaffen und zu bewahren. Einkünfte und Einfluss über das Lobbyieren zu suchen, wird so zu einer gefährlich vielversprechenden Alternative zum Versuch, über echte Innovationen das eigene Wohl (und damit jenes der Gesellschaft) zu befördern.
- Dadurch zerfällt aber immer mehr die Legitimität des gesamten Systems. Damit verbunden ist eine steigende politische Instabilität und Verdrossenheit gegenüber der hergebrachten Politik. Extremisten aller Art können sich das zunutze machen. Genau das können wir momentan in der Eurozone viererorts beobachten.
Was lässt sich aus den Thesen für die Schweiz schliessen?
- Die politischen Institutionen hier sind ausgesprochen stark auf politische Integration und Kompromisse ausgelegt. Das sorgt für eine ausserordentlich grosse Legitimation des Gesamtsystems und einer entsprechenden politischen Stabilität.
- Eliten und mächtige Sondergruppen gibt es auch hier. Dank einem System, das an allen Ecken und Enden auf Verhinderung von Machtkonzentration ausgelegt ist, kann sich niemand vom Rest absetzen und auf Dauer das System zu seinen Gunsten ausbeuten.
- Ein zentrales Element dieses Systems von verhinderter Machtkonzentration sind die direktdemokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten. Letztlich muss jede Sondergruppe in Konkurrenz mit anderen Sondergruppen ihre Anliegen vor der Allgemeinheit begründen und verteidigen.
- Damit kommen vielleicht nicht immer die besten Lösungen zustande, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist weit grösser als nur schon in einer repräsentativen Demokratie, wo Sondergruppen und Eliten nur gerade eine Regierungspartei oder führende Parlamentarier für sich gewinnen, bzw. kontrollieren müssen.
- In der Schweiz selbst wurde dieses System immer wieder als zu langsam und nicht mehr zeitgemäss kritisiert (das war Thema meines vorletzten Buches). Tatsächlich ist dieses System ein wichtiger Pfeiler des wirtschaftlichen Erfolgs der Schweiz.
Was ist nun mit China: Die Diktatur der Kommunisten dort ist offensichtlich kein Beispiel von Inklusivität und dennoch hat das Land ein beachtliches Wachstum hingelegt.
- Daron Acemoglu und James Robinson sind überzeugt, dass China ohne dramatische politische Reformen sich nicht mehr so weiter entwickeln kann wie bisher. Den Erfolg bisher schreiben sie einer Reihe besonderer Umstände zu. Einer davon ist, dass es den Chinesen lange gut gelang, die Innovationen anderer Länder zu adaptieren («Catch-up»-Effekt). Hier finden sich weitere Gründe in einer Zusammenfassung. Die Ökonomen weisen darauf hin, dass lange auch die Sowjetunion für ihr starkes Wachstum bewundert wurde und im Westen die Ansicht weit verbreitet war, diese einstige militärische Grossmacht werde auch wirtschaftlich den Westen überrunden.
Und wie steht es um die USA?
- Wenn die zunehmende ökonomische Ungleichheit zu einem faktischen politischen Ausschlusssystem führt, dann wird sich das negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung niederschlagen – meint Daron Acemoglu im Interview. Der feine Unterschied hier ist wichtig: Die Ungleichheit kann Ergebnis des Erfolgs besonders innovativer Leistungen Einzelner sein und ist dann kein Problem, sondern Zeichen einer erfolgreichen gesellschaftlichen Entwicklung. Wenn dieser Erfolg aber dazu führt, dass die politische Pluralität und Mitbestimmung gefährdet wird, weil sich die wirtschaftlich erfolgreiche Elite ein Übermass an Einfluss sichern und zementieren kann, dann wird diese Ungleichheit zur Gefahr für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.
Keine Kommentare zu «Die Systemfrage»
We all have forgotten to ask the Pareto Criteria. You cannot make yourself better off without making somebody else worse off. So, who is becoming rich in this European misery?
Einige wenige kluge Köpfe warnten, die Einführung des Euro erfolge aus rein emotionalen Gründen zu früh.Die Länder seien noch nicht reif. Die Volkswirtschaften zu verschieden und das System habe gefährliche Löcher, da es nicht zu Ende gedacht wurde. Alle Mahner wurden von den Politikern belächelt. Liest man heute die damaligen Einwände stellt man nüchtern fest, dass alle Befürchtungen eingetroffen sind. Interessant ist, dass ausgerechnet Deutschland die erste Euro-Nation war, die alle vorgebenen Kriterien massiv verletzte und mit Bussen bestraft wurde.
Jetzt ist die Zeit der Wahrheit gekommen. Reden die Eurokraten einfach wie bisher weiter und tun nichts ausser Steuergelder verjubeln dann bricht die Eurozone auseinander und der Aufstand der Massen, angeführt von 100’000tausenden arbeitsloser Jugendlicher kommt näher. Dann kann selbst die angebliche Retterin (Merkel-Deutschland) nicht mehr gerettet werden und die politische Stabilität und die Loyalität in der EU sind gefährdet. Alternativen? Schwierig. Sicher ist nur, dass Emotionen und Idelogien nichts helfen sondern nur oekonomischer Pragmatismus.
@ Oliver & Baer
Wie steht es mit Euren mathematischen Modellen in Bezug auf obigen Artikel?
Ich bin sehr einverstanden mit seiner Analyse und dem Artikel im allgemeinen. Institutionen, d.h. private und öffentliche geben den Rahmen an, innerhalb dessen sich das Wirtschaftsleben abspielt. Geldpolitik ist ein sekundärer Hebel für Feintuning in Sachen (Um)verteilung. Ich finde in diesem Zusammenhang das Wort ‚Institutionen‘ besser als ‚Politik‘, da dieser auch nicht politische Institutionen, wie Firmen, NGOs, Gewerkschaften, Genossenschaften etc. beinhaltet. Alle sind wichtig. Diesen Satz finde ich etwas problematisch:
Die Ungleichheit kann Ergebnis des Erfolgs besonders innovativer Leistungen Einzelner sein und ist dann kein Problem, sondern Zeichen einer erfolgreichen gesellschaftlichen Entwicklung.
Hier will Herr Meier unbedingt an der Unschlud und inhärenten Gerechtigkeit des Kapitlaismus festhalten. Meinse Erachtens ist Gerechtigkeit immer ein soziales Konstrukt, dass nur durch eine Balance der Macht hergestellt werden kann. Die Folge von zu hoher Ungleichheit wird immer eine Asymmetrie der Macht sein. Ich denke, dies ist unumgänglich, denn Geld = Macht.
Für Baer, hier noch ein gutes Video für die anarchische / marxistische Sicht der Dinge. David Graeber im Gespräch mit David Harvey.
http://vimeo.com/41997338
Jedenfalls finde ich es ermutigend, dass junge Ökonomen, die die politische und insitutionelle Dimension der Volkswirschaft hervorheben, auch in den renommierten Kaderschmieden wieder ernst genommen werden.
Hier noch etwas, dass dich interessieren könnte:
Freedom & Money
http://howardism.org/appendix/Cohen.pdf
Und noch 2 links, die dich interessieren könnten. Ich poste sie separat, das scheint besser zu funktionieren…
Einmal von Bruce Bartlett, ehemaligem Mitarbeiter von Ron Paul aus den ’70ern. Und einmal von Jamie Galbraith in einer Rede vor Ron Paul. Beides mal bezüglich bzw. in Refernz zu geplanten Reformen der Fed Mandate.
http://economix.blogs.nytimes.com/2012/05/15/what-rule-should-the-fed-follow/
Wow, the guy says that policies based on Austrian Theories are wrong and that is supposed to be a good argument.
und die nr. 2 (der letzte link, versprochen :-)):
http://financialservices.house.gov/UploadedFiles/HHRG-112-BA19-WState-JGalbraith-20120508.pdf
Auszug:
…we cannot escape the need for a central bank. The United States before the Federal Reserve
Act suffered from chronic deflation and financial panics; for this reason the period from 1873 to 1896
was known as the Great Depression, until the 1930s got that title. In the past century only the
communist countries dispensed with central banks and private banking firms, and this arrangement did
not serve them well.ii For this reason, I cannot join in supporting bills that would repeal the Federal
Reserve Act or bar lending by commercial banks.
The key issue on which I would like to comment today is not whether to have a central bank or who
should vote on policy. It is what mandate Congress should give to the central bank. This is an issue
fraught with politics and ideology – and worse, with economic theory…
Another one, simply referring to a prior period without even analysing the details of that time in detail.
No one really knows what is the optimal money supply and or optimal rate of interest rates but we are to believe that those members of the Fed Committee does know such item. Well, we know, they do NOT.
Do we fix the price for bread or coffee? Of course not, we have a free market economy. But the most important part of this economy is actually the price of credit. Why should we fix the price of credit while we all know that fixing prices has negative consequences for the whole economy?
Well, the reason lays with the idea that we can plan the economy therefore central planning suddenly seems to be the reasonable way going forward. Anyone studying cycle theories will disagree with such ideas, but of course those mostly benefitting from this system (the present elite) will produce countless analysis by economists that prove their point.
@ Thomas ernst
Ich habe zufällig bemerkt, dass sie (wenigstens in den letzten 2 Blog Artikeln) selber keinen Kommentar auf den entsprechenden Artikel ausstellen, jedoch intensiv die Kommentare andere teilweise bewertend kommentieren. Ich finde Ihre Aeusserungen grundsätzlich positiv, da sie die Diskussion fördern.
Trotzdem frage ich mich, warum Sie selber keinen Kommentar, welcher sich direkt auf den Artikel bezieht ausstellen. Handeln Sie im Auftrage der Verfasser der Artikel? Haben Sie zuwenig Selbstvertrauen einen eigenständigen Kommentar abzugeben? Oder ziehen Sie es aufgrund Ihres Charakters vor, andere zu beurteilen und Kritik an sich selber zu vermeiden?
Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch, ich schätze Ihre Beiträge und frage rein aus Neugierde.
@ Linus
Weder noch noch noch…
In den meisten Fällen finde ich die Primärbeiträge fundiert, überlegt und erhellend. Meist gibt es für mich keine Veranlassung, etwas dazu zu bemerken.
Es ist dann mehr die zum Teil reichlich hahnebuechene „Sekundärliteratur“ die mich veranlasst, meinen persönlichen Senf dazu zu geben – nicht zuletzt, weil das hier nach meinem Verständnis ja eine Diskussion sein soll.
Kann sein, dass der locker-flockige Stil der Diskussion in so einem Forum mich dazu verleitet, nicht immer sauber zwischen Kritik an der Meinung und Kritik an der Person zu unterscheiden. Da bekenne ich mich Fallweise für schuldig.
Das mit dem mangelnden Selbstbewusstsein habe ich schon lange nicht mehr gehört. Meine Geschäftspartner würden das wohl als optische Täuschung bezeichnen, sollten Sie diesen Eindruck gewonnen haben. Und nein, Kritik HIER an mir kratzt mich nicht, zu anonym ist der Austausch letztlich.
Noch zu China. Die kritischen Anmerkungen zur Zukunft des Landes teile ich -bei der Entwicklung des Binnenmarktes gibt es für die Chinesen das Demokratie -Problem. Auch wenn Einige hier im Westen mi einer Diktatur liebäugeln, solche sind wohl manchmal gut im Exportieren von Gütern (sofern gross genug)-aber intern benötigt ein Markt Freiheiten, ansonsten ist die Entwicklung limitiert.
Den Fortgang der Entwicklung in den USA sehe ich weniger Positiv, hier scheint mir zu viel Geld in den politischen Wahlkämpfen mitzufliessen, so dass der Lobbyismus alles ist. Umgekehrt bedeutet dies aber ein Flaschenhals bei der demokratischen Stabilität des Landes. Mancheneueren Gesetze der letzten Jahre erscheinen eher aus dem Umfeld des Totalitarismus entsprungen. Der WTC-Anschlag wurde nicht demokratische vearbeitet, er begrenzt nun Rechte der Bürger -Zuviel des Guten -das blockiert Fortschritte und vor allem den früher vorhandenen Mut in Neuland vorzudringen.
Über alles betrachtet sehe ich uns in einer Phase der politischen und wirtschaftlichen Stagnation, das sind wohl Nachwirkungen der verlassenen Wege von Bretton Woods -eine Folge von Fiat Money Währungen die sich fortlaufend in komplexen Derivaten virtualisieren -womit schliesslich das Vertrauen in das Finanzsystem verloren geht.
Und was tun die Technokraten um Mario Monti? Viele dachten wohl dem erfahrenen Finanzlobbiysten aus dem Umfeld illustrer Elitennetzwerke wie Bruegel, Trilateralkomission, Bilderberger, Goldman Sachs und was sonst noch alles würde den Durchbruch bringen. Doch die Statistik spricht eine andere Sprache, da ist „der Neue“ nicht mal ansatzweise in den neueren Zaglen zu entdecken. Die Staatsverschuldung steigt unvermindert an.
http://www.querschuesse.de/wp-content/uploads/2012/05/1a127.jpg
Viele denken noch immer das Technokraten auch in Griechenland eingesetzt werden sollten, doch dort gibt es ein Familienclansystem das gegen solche Leute dicht halten würde. Wie auch in Italien ist die Mafia nicht Mitglied in der Bruegel Denkfabrik.
Die Entwicklung des Systems ist blockiert, vielleicht hängt das auch damit zusammen dass die Welt immer mehr Einwohner hat, wo nicht mehr jeder um 7 Ecken mit den anderen bekannt ist. Da gibt es schon rein Mathematisch betrachtet immer mehr Widerstände für die Politik um auf Wirtschaftskrisen mit „einer Stimme“ zu reagieren. Wie auch in den Klimakonferenzen gut zu erkennen, wird die Orchestrierung der Welt durch die Intergation Chinas und anderer Länder nicht einfacher. Immer mehr erscheint es so dass Katastrophen notwendig sind um alle an einen Tisch zu bringen. Wie anhand von Fukushima zu beobachten, ist selbst dies immer schwieriger. Nicht nur „das Atomdorf“ in Japan hält gegen Reformen dicht, die weltweit venetzten Oligarchen ziehen auch immer längere Fäden in die Regierungspolitik der Nationen.
Daher sehe ich „die Systemfrage“ lässt sich wohl nur noch durch einen Kollaps der Märkte zu etwas Neuem auflösen. Es braucht wohl die unmittelbare Notwendigkeit des Handelns, wenn die Notenbankpolitik nicht mehr weiter hilft die Probleme zu verdrängen.
Gratuliere zum Artikel. Dadurch wird auch mal deutlich, was die direktdemokr. Verfahren eigentlich bewirken: Vielleicht nicht immer die (technokratisch gesehen) beste Lösung, aber es bewirkt Verhinderung von einer Elite, die das System zu sehr ausnützen würde… Inklusivität, und damit eine einigermassen gesunde gesellschaftliche Entwicklung.
…vielleicht müssten wir sagen „bewirkTen“, weil Bundesrat, Bundesgericht und die allmächtige Verwaltung das inzwischen auch gemerkt haben.
Also werden wir Direktdemokraten (aka Stimmbürger) entweder systematisch belogen (PFZ etc), oder mit dem Verweis auf übergeordnete Regeln (z.B. sog. Menschenrechte) schlicht ausgehebelt.
Kein Wunder, haben BR, Verwaltung und Parteien derart Angst vor dem Staatsvertragsreferendum (Abstimmung demnächst). Damit würden sie einmal mehr zurückgebunden. Daher: unbedingt JA zum Einfluss des Stimmbürgers.
Der Beitrag von Diem Meier und das Buch “Why Nations Fail” sind ausgezeichnet!
Wir Schweizer sollten viel selbstbewusster zu unserer direkten Demokratie und unserem Föderalismus stehen. Viele wissen gar nicht, wieso es uns so gut geht. Und viele kritisieren genau das, was uns stark und wettbewerbsfähig macht.
Von Langsamkeit, Demokratieverdrossenheit und Kantönligeist zu sprechen mag in gewissen elitären Kreisen gut ankommen. Grosse Teile unserer Eliten haben jedoch keine Ahnung, wie die Welt funktioniert, sitzen auf ihrem Erbe und halten sich für sehr klug und weise. Andere glauben immer noch, die Welt lasse sich durch zentralistischen Dirigismus verbessern.
Und gewisse Manager verwechseln Staat und Unternehmen, wobei ich @Tom Baer zustimme: Auch die “autokratisch-hierarchischen Systeme in den Unternehmen” sind nicht zukunftsfähig!
@ Pedro
Schöne Formulierung, Danke!
Sehr richtig, mein lieber Onkel! 🙂
Nun ja, die Datenlage sieht wieder mal Kritisch aus Weltweit, der Euro/Currency Swap ist mal wieder auf -60 Basispunkte hoch geklettert, das ist ein Signal dass sich die Liquidationsversorgung mit US$ im Euroraum wieder erschwert. Soviel ich weiss gibts dann bei solchen Lagen am BIZ ein Notenbankertreffen. Man erinnere sich an letzten Herbst, da gab es dann eine konzertierte Aktion der Notenbanken. Das Problem ist nur, das Programm läuft ja eigentlich noch, also müssen sich Jordan und Konsorten irgend was neues einfallen lassen. Ich glaube nicht dass QE3 oder ähnlich ausser ein Strohfeuer am Aktienmark noch etwas an der zuspitzenden Situation ändert.
Ich tippe daher auf Inflationsmassnahmen, was im Prinzip mit mehr Liquidität an Banken nicht gebracht werden kann, das in einer Überprodktion die Abnehmer aus der Realwrtschaft ausbleiben. Aus meiner Sicht könnte nur eine Abwertungsaktion der Leitwährungen für eine Entschärfung sorgen, ansonsten entsteht überall im Westen Deflation.
Doch ich zweifle daran dass die Ursache der welweiten Probleme gelöst werden können mit diesem real existierenden Finanzsystem, das eher eine Monopoly mit Schneeballsystemen ist als eine vernünftige menetare Grundlage für die Realwirtschaft. Das Fiat Money System hat sich wie ein altes Ross das (vielleicht schon) das letzte mal aufgebäumt, bevor es dann wohl eher unfreiwillig auf die Schlachtbank getrieben wird.
Was danach kommt ist offen, ich traue den Politikern und den Lobby-Ökonomen keine von alter Schablone bweichender Lösung der Situation zu. Für mich können mit diesem Finanzsystem nur noch Insider Geschäfte machen. An den Börsen sind denn auch die Privaten weitgehend von der Bühne verschwunden.
Ökonomen, Manager und Politiker glauben ja noch heute, dass die Planwirtschaft erfolgreich ist.
Oder warum sonst halten sie noch immer an dem planwirtschaftlich-bürokratisch und gleichzeitig autokratisch-hierarchischen System in den Unternehmen fest und optimieren weiter fleissig daran herum?
Ich glaube nicht, dass es um erfolgreich geht, sondern um Macht und Einfluss und Pfründe. Diese kann der Politico in einer Planwirtschaft viel besser zu seinem eigenen Nutzen manipulieren, als eine offene Wirtschaft mit starken Anti-Missbrauchs-Mechanismen.
Fast unglaublich, dass Konzerne und auch die meisten mittelständischen Unternehmen das höhere Wohlergehen/Zufriedenheit der arbeitenden Menschen der Macht, Einfluss, Status unterordnen.
Folgende Unternehmen, die anscheinend nicht nach Planwirtschaft funktionieren, sind mir sehr sympatisch: Google, Southwest Airlines, Gore, Aldi, Ikea, Toyota, Guardian Industries, Trisa, Whole Foods, Semco, Egon Zehnder International oder Schwedens grösste Universalbank, Handelsbanken. Quelle: http://www.brandeins.de/magazin/auf-sicht/ziele-werden-masslos-ueberschaetzt.html
Existieren noch andere Konzerne oder mittelständische Unternehmen, die nicht nach Planwirtschaft funktionieren und denen ich meine Sympatie schenken kann? Werden Genossenschaften wie Migros oder Coop auch nach Planwirtschaft geführt?
@ Tom Baer
Ich würde Ihrer Liste ja gerne glauben, aber das kann auch nur ein raffinierter Marketinggag sein. Ingvar Kamprad von IKEA ist jedenfalls nicht für seine basisdemokratische Führung berühmt, sondern für seine persoenlich gescheffelten Milliarden.
Wenn man nicht selbst in einem Unternehmen gearbeitet hat, kann man kaum wirklich hinter die Fassade blicken. Heute wird sehr aktiv der Schein gepflegt.
Sie können aber davon ausgehen, dass etwa 98% aller echten KMU (bis etwa 50 Mitarbeiter) sehr kooperativ geführt werden. Anders geht das in dieser Grössenordnung gar nicht, weil Sie auf die guten MA zwingend angewiesen sind.
Es sind primär die börsenkotierten Unternehmen, wo sich an der Spitze die Blender mit ihren Planungsstäben und Ueberwachungsbuerokratien tummel – CS, J.P.Morgan, etc etc
Vielleicht ist IKEA so erfolgreich, weil es basisdemokratisch geführt wird, ich kenne leider niemand der dort arbeitet.
Bei DM, Trisa und Semco glaube ich fest, dass die basisdemokratisch und ohne Budgetplanung geführt werden.
Ich habe das Buch „Das Semco System: Management ohne Manage“ von Semco Inhaber R. Semler gelesen. Was er schreibt und sagt, tönt nicht schlecht, ob es wirklich im Unternehmen so gelebt wird – ich weiss es nicht:
http://www.youtube.com/watch?v=JJ0FQR2gXe0
Vielleicht ist Ikea so erfolgreich, wel es komplett hierarchisch organisiert ist. Zuoberst sitzt Herr Kamprad, nur er kennt die Geschäftszahlen, veröffentlicht keine Jahresrechnung, lange nur Umsatzzahlen, seit 2010 wird auch ein Gewinn veröffentlicht. Ikea hat eine durchaus moderne Personalpolitik, wird aber von Ingvar Kamprad absolut autoritär geführt.
Kein grosses Unternehmen wird ohne Budget geführt, kein Hochhaus ohne Pläne gebaut, kein Schiff fährt aus dem Hafen, kein Flugzeug startet ohne Routenplanung, Wetterbericht etc., kein Boxer steigt in den Ring ohne Kampfplan. Wer etwas erreichen will, braucht einen Plan. In Unternehmen oder Staaten bestehen Pläne weitgehend aus Budgets.
The Rutles (Eric Idle von Monty Phyton): Let’s be natural:
Time goes by, as we all know, naturally
People come and people go, naturally
Let’s be natural
ever since the world began
let’s be natural
every woman, every man
let’s be natural
as follows nature’s plan
let’s be natural
Oh, yeah
Stars are in the sky above naturally
People rise and fall in love naturally
Let’s be natural
ever since the world began
let’s be natural
every woman, every man
let’s be natural
as follows nature’s plan
let’s be natural
Everything is everything naturally
Yeah, people cry, laugh and sing naturally
Let’s be natural
ever since the world began
let’s be natural
every woman, every man
let’s be natural
as follows nature’s plan
let’s be natural
Yeah
It would be so natural
Ich finde dies einen sehr guten Artikel. Wenn man ein wenig spielerisch mit der Ansicht des Artikels umgeht, kommt man verhaeltnismaessig schnell auf das Prinzip der „Creative Destruction“, welche Schumpeter uns lehrte.
Wenn aufgrund von Einfluss auf die Politik, es Unternehmen verstehen, die Regeln zu ihren Gunsten zu ändern und später zu verteidigen, verfestigt sich eine Machtstruktur, welche immer schwieriger wird zu brechen. Es verhindert dadurch eine Rejuvenation der wirtschaftlichen Energie und bewirkt schleichend eine zunehmende Lähmung. Die Verletzung von Prinzipien der Marktwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit aufgrund manipulativer Eingiffe der Zentralbanken und Regierungen fördern diese negative Entwicklung.
Weltweit ist die Macht der Grosskonzerne und Grossbanken derart angewachsen, dass sie in der Lage sind, Länder unter dem Begriff des Standwort-Wettbewerbs zu erpressen und gefügig zu machen. Dies mag ja vorteilhaft erscheinen für Staaten wie z.B. die Schweiz, welche sich ausgezeichnet in diesem Wettbewerb zu positionieren verstanden. Unter weltwirtschaftlicher Betrachtungsweise dürfte dies allerdings längerfristig schädliche Nebenwirkungen erzeugen und wie im Artikel erwähnt, hemmend auf die zukünftigen Wachstumsraten wirken.
In dieser Perspektive wäre der kürzlich publizierte Vorschlag, die Bundesräte aus der Menge der National- und Ständeräte per LOS für jeweils eine Amtszeit zu bestimmen, ausserordentlich nützlich. Damit könnte die Macht der Parteibonzen beschränkt werden, ohne gleich die ganze Demokratie auszuhebeln…
@Thomas Ernst: Den Job eines Bundesrates, das „Endziel“ einer Politikerkarriere, soweit abzuwerten, dass die Bundesräte per Los bestimmt werden können, wird die Qualität der politischen Arbeit kaum erhöhen. Ich würde eher den Vorschlag machen, das Gehalt eines Bundesrates gleich hoch anzusetzen, wie das Gehalt eines CEOs eines Grosskonzern, ich will keine mittelmässigen Politiker mehr, die es in der Wirtschaft bestenfalls bis zum Abteilungsleiter schaffen würden.
Gute Idee. Die 20 Millionen Gehalt pro Bundesrat mal 7 könnte man dann mit gezielten Steuersenkungen finanzieren. Das wäre sicher auch ein gutes Wachstumsförderungsprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft.
@ Anh Toan
Es ist nicht das persönliche Verdienst und die Leistung des Magistraten, das ihn in den Bundesrat bringt, sondern Ränkespiel, Verrat an den Parteifreunden, Hinterzimmerdeals und andere üble Machenschaften. So haben wir dann Trojanische Stuten, Klavierlehrerinnen, professionelle Schwiegersöhne und andere Koryphäen in der Landesregierung.
Das Ergebnis: Kuschen, Einknicken und Nachgeben gegenüber dem Ausland, Futterneid und Sabotage unter den Bundesrät/inn/en, Ausverkauf der Standortvorteile, paktieren mit dem ausländischen Gegner (USA) um die eigene Macht im Inland zu stärken.
Wenn Sie die gut begründete These in „Why Nations Fail“ ernst nehmen, müssen Sie zuverlässige Mechanismen im System einbauen, die Machtkonzentrationen verhindern oder periodisch zerstören.
Man könnte auch alle 5 Jahre per Losentscheid eine der 10 groessten Unternehmen verstaatlichen, die Aktionäre enteignen und die Aktien Gleichmässig an alle Erwachsenen Schweizer verteilen. Gleichzeitig wird VR und GL entlassen.
Neubeginn. Eine Art moderner Oistrakismos.
Hauptsache, auch in der Elite gibts regelmaessig frischen Wind und Beschneidung der Macht.
Ich finde, dass die beste Lösung wohl auch die einfachste wäre. CEOs muessen persönlich haftbar gemacht werden, bis 10 Jahre nachdem sie ihr Amt abgegeben haben. Es ist müßig und unwirtschaftlich zu versuchen, Regeln zu schaffen, welche eh durch Juristen unterlaufen oder umlaufen werden können.
Jeder Bankmanager weiss am besten, wo die Risiken liegen und nur wenn diese Leute persönlich haftbar werden, versuchen sie diese für die Gesellschaft unvernünftigen Risiken zu vermeiden, da sie entsprechend Verantwortung tragen. Alles andere ist wishy washy und bringt nichts.
Es sollte eigentlich klar sein, dass jemand, welcher wie ein Unternehmer verdienen will auch unternehmerische Verantwortung übernehmen muss und nicht nur absahnt.
@ Linus
Persönliche Haftung in Unternehmen: Ja, gute Idee. So wie früher bei der Privatbanquiers, welche mit ihrem gesamten Privatvermögen für die Bank hafteten. Nun, auch da wird es natürlich Auswege geben (…gehört der Frau/den Kindern/dem Onkel/einer Stiftung…). Es wird aber wohl trotzdem nicht passieren, weil:
„welcher wie ein Unternehmer verdienen will auch unternehmerische Verantwortung übernehmen muss und nicht nur absahnt“ – das ist natürlich nicht die Idee der Ospels, Hildebrands, Merkels, Dougans etc. Die wollen selbstverständlich absahnen und entscheiden können, ohne wirklich jemals dafür geradestehen zu müssen. JP Morgan zeigt einmal mehr, wie das geht…
Das Gesellschaftsrecht eines Landes wird aber von Verwaltung und Parlament gemacht, nicht von den Bürgern. Es ist daher immer im Interesse der Mächtigen gestaltet, nicht im Interesse von Stabilität / Wohlstand / Entwicklung für alle. Siehe „Why Nations Fail“…
Ich denke, entscheidend ist nicht „Inklusivität“ entscheidend ist Akzeptanz des Staates in der breiten Bevölkerung. Die Autoren stellen fest, dass ihre Theorie nicht auf China passt (auch nicht auf Singapore, Vietnam und andere): Das chinesische Regime, wie das Regime in Vietnam, Singapore, wird von den meisten als notwendig akzeptiert, auch wenn sie selber nichts zu melden haben. Auch in Nordafrika wurden lange Zeit autoritäre Regime akzeptiert. „Inklusivität“ fördert die Akzeptanz der staatlichen Macht, sie ist aber keine „conditio sine qua non“ für Akzeptanz staatlicher Autorität.
„Inklusivität“ oder „Vertrauen in den Staat“ fördern das wirtschaftliche Gedeihen letztlich, weil sich Anstrengungen für das wirtschatliche Fortkommen für mehr Bürger lohnen. Je weniger Eintrittsbarrieren es also für Ambitionierte gibt, je mehr Bürger etwas zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen können, desto besser. Künstliche Hürden wie Absprachen, Klientelismus oder „geschlossene“ Berufe und Positionen geben nicht nur das Gefühl der Aussichtslosigkeit, sondern sie machen das Fortkommen für viele tatsächlich aussichtslos. Bestehen grosse Eintrittshürden, so sichert sich ein Teil der Gesellschaft ihren Erfolg allein aufgrund der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Zirkel, nicht aber aufgrund ihrer eigenen Leistung.
In China und Indien mit ihrem starken Aufhol-Wachstum gibt es für viele Chancen – rein schon wegen dem Wachstum. Erst bei geringeren Wachstumsraten zeigt sich dann, ob das System wirklich durchlässig ist und sich niemand auf Kosten anderer absichert.
Korrekt! Sehe ich auch so.
schön,nett,werweissen, wie wärs das ganze mit den realitäten in einem jahr abzugleichen? es ist immer schön bücher , meihnungen , kritiken, tipps und dergleichen zu verfassen …. und zu aller frechheit noch geld dafür zu heuschen. man sollte in zukunft solche sächelchen an den realen gegebenheiten entlöhnen, gelle.
es wird keine renaissance der wirtschaft in europa geben, da die spezialitäten nicht für jedermans beutel sind. also nicht grössere arbeitskräfte erschaffend od bindend. pech gehabt. die schweiz wird sobald die tolle weissgeldstrategie und abkommen in kraft tretten, ihr tolles dasein fristen mit ….ach hätten wir …. die atraktivität wird bildlich mit einer neunzigjährigen magersüchtigen mit tanga zu vergleichen sein. china , meine herren braucht keine politischen öffnung od was auch immer, der rahmen ist gegeben und der , jaaaa , der wächst. zum grossen neid aller. also wie wir sehen sind alles werweissen von sf vorgenommen nicht unbedingt eintreffen werden
Niklaus, Ihr Bedürfnis, alles Geschehene nur in der Retrospektive beurteilen lassen zu wollen, setzt voraus, dass Ereignisse auch bei deren Entstehung verstanden werden, um später über Ursache und Wirkung auch nur annähernd spekulieren zu können. Dies kann aber nur über die aktive Auseinandersetzung mit der Zukunft geschehen und die findet wohl gezwungenermassen in der Öffentlichkeit statt. Renaissance der Wirtschaft in Europa, das ist wohl einer der interessantesten Ausdrücke, welche ich in letzter Zeit gehört habe, könnte mir aber durchaus als Erklärung dienen, wohin weite Teile der europäische Politik abgedriftet sind. Bei Ihrer Einschätzung der Organisationskraft Chinas vergessen Sie den Innovationsdruck, welcher durch westliche Länder induziert wurde und diese ‚Induktionsenergie‘ muss auch früher oder später abgeleitet werden können. Im Idealfall führt dies über gesteigerte Lebensbedingungen für weite Teile der Bevölkerung, im schlechtesten Fall zu Unruhen und Umstürzen. Systematisch ihrer Kultur beraubt, hat die Chinesische Bevölkerung auch diesbezüglich noch viel zu Investieren. Schlussendlich ist Ihr Bild einer neunzigjährigen Magersüchtigen eher auf einen Staat mit masslosen Forderungen von Gewerkschaften und linken Radikalen zutreffend, als einer Schweiz, welche sich immer wieder mittels Innovation attraktiv halten konnte.
Die Schweiz hat zwar Mechanismen, die einen einseitigen Ausbau der Macht erschweren, unmöglich ist es aber nicht. Man kann sich auch hinter dem Vorhang darauf einigen, Eliten unterschiedlicher Lager mehr Macht zu geben. Ein Indiz dafür ist die zunehmende gefühlte Entfremdung der Poltik vom Volk. Ein Weiteres ist die Häufung von Fehlinformationen in den Abstimmungsunterlagen, als Bsp. PFZ, Unternehmenssteuerreform etc., deren Resultat nach den jüngsten Erkenntnissen durchaus eine anderen Wendung genommen hätte (Annahme). Ein andere Eindruck ist jener der zunehmenden Verbotswelle und Bevormundung durch steigende Bürokratie, welche den Souverän von den Regierenden trennt. Auch die Tatsache dass sich Vermögende und Einlfussreiche von der Justizverfolgung freikaufen können, stützt die These das wir viel von unserer integrativen Fähigkeit zu Gunsten einer elitären Schicht abgegeben haben. Macht. politische Macht gehört verteilt und nie zentralisiert, denn nur so lassen sich Ideen und Innovation von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Brisanz erfolgreich nutzen um Wertschöpfung für viele zu generieren, die Prozessoptimierung beschränkt sich zu oft auf eine enge lokale Sicht und optimiert für kurze Zeit Gewinne für einige Wenige. Man kann jetzt sagen, im Vergleich zum Ausland stehen wir sehr gut da! Doch demokrtische liberale Werte mit Verantwortung leben, heisst sich selber zu hinterfragen und sich selber vebessern zu wollen. Ein Beispiel dafür ist die Bologna Reform, eine Angleichung an grenzüberschreitende Kriterien unter Missachtung von Fähigkeiten und Mentalitäten, das ist kaum eine Verbesserung, sondern eine Verwässerung der Qualtiät. Solche Reformen schaden und sollten verdeutlichen, dass eben nicht der weltweite Vergleich Massstab für alles sein soll, sein darf!
Ab und zu finden sich doch noch Perlen. Einfach und logisch nachvollziebar.
Diesen Bericht sollten mal alle EU-Befürworter, die idealistisch und und naiv, die CH ins Verderben stürzen wollen.
Es hat mal ein Mönch aus der Innerschweiz gesagt: „Stecked dr Zun nid zwiit) und damit ist die CH bis heute gut gefahren.
Obwohl ich solchen Thesen und Kommentaren im Blog kritisch gegenüber stehe, ist diese Erklärung einer der besten und wohl einsichtigsten, die ich zu diesem schwer verdaulichen Theme EURO gelesen habe. Zwar bin ich der Meinung, dass die Demokratischen Strukturen in der Schweiz durch massive ausländische Drohgebärden angegriffen werden, doch stimmt mich dieser Artikel zumindest zuversichtlich. Vielleicht sollte man nicht nur SLOW FOOD sondern auch POLITICS AT SLOW PACE lernen zu praktizieren und die Völker Europas mit in’s Boot nehmen und mit entscheiden zu lassen. Dafür braucht es aber dann hundertausende weniger Beamte und Möchtegerneparlamentarier in der EU.
Ganz Ihrer Meinung. An der EU ist grundsätzlich nichts auszusetzen, sie hat aber immer mehr Probleme zu erkennen, dass sie nicht weniger, sondern MEHR politisches Mitbestimmungsrecht benötigt um zu überleben. Auch die Erwähnungen zur USA sind meiner Meinung nach stimmig. Die USA „ent-demokratisiert“ sich selbst mit ihrem ungebremsten System das es den Reichen erlaubt immer mehr Macht an sich zu reissen. Alles in allem, ein Traumartikel Vielleicht kaufe ich mir sogar das Buch…