Der talentierte Mr. Trichet

Die Stabs- bzw. Glockenübergabe kam keine Minute zu früh: Jean-Claude Trichet gratuliert seinem Nachfolger Mario Draghi. (Bild: Keystone)
Der Wechsel war auf den ersten Blick unspektakulär. Die Übergabe des Präsidiums der Europäischen Zentralbank von Jean-Claude Trichet an Mario Draghi am 1. November 2011 war personell keine Überraschung, nachdem Axel Weber im Frühjahr im Protest aus der EZB-Führung ausgeschieden war.
Dass mit Draghi ein deutlich pragmatischerer Mann an der Spitze der EZB stand, wurde allerdings rasch evident, als der Italiener Anfang Dezember die dreijährige Longer Term Refinancing Operation (LTRO) bekannt gab, in dessen Folge die EZB mehr als eine Billion Euro in das europäische Bankensystem pumpte und dieses möglicherweise in letzter Minute vor dem Kollaps bewahrte. Das hat am Donnerstag Mario Draghi selbst klargemacht, hier und hier war das auch schon Thema bei uns.
Was aber wäre geschehen, wenn Trichet das Amt nicht abgegeben und in den letzten sechs Monaten weiterhin die EZB geleitet hätte? Die Frage mag müssig klingen, denn alternative Geschichtsverläufe bleiben hypothetisch. Dennoch: Die Aussagen von Jean-Claude Trichet gestern Donnerstag am St. Gallen Symposium liessen meine (zugegebenermassen wenigen) Haare zu Berge stehen.
Als seinen grössten Leistungsausweis bezeichnete er, dass die durchschnittliche Inflationsrate in der Eurozone von 1999 bis heute 2.03 Prozent betrug und das Ziel der Preisstabilität damit makellos erfüllt wurde. Fair enough.
Tiefe Einblicke gaben aber seine Aussagen über die letzten vier Krisenjahre in Europa:
Die Entscheidungen, die Leitzinsen im Juli 2008, im April 2011 und im Juli 2011 zu erhöhen, bezeichnete Trichet rückblickend als richtig, denn in Europa habe zu dieser Zeit schliesslich keine Rezession geherrscht. Bravo. Dass die Zinserhöhungen in allen Fällen zu einer Zeit geschahen, als im Finanzsystem unter der Oberfläche längst gewaltige Spannungen herrschten – die man sehen konnte, wenn man nur hinschaute -, scheint er bis heute nicht zu erkennen. Noch vor einem Jahr sprach Trichet vom geldpolitischen «Exit», während der Südrand des Währungsraumes, für den er zuständig war, in Richtung Exitus rauschte.
Vom Moderator angesprochen auf die Frage, was geschehen müsse, damit die Europäische Währungsunion in ihrer heutigen Form überleben könne, reagierte Trichet entsetzt. Der im März unterschriebene neue Fiskalpakt, der die Verschuldungs- und Defizitkriterien mit der Androhung von Sanktionen und Bussen durchsetzen soll, sei doch genau der Garant dafür, dass die Eurozone bestehen bleibe.
Vielleicht habe ich da ja etwas falsch verstanden: Aber wie genau soll ein Stabilitätspakt, der in den letzten zwölf Jahren von nahezu allen Mitgliedsländern komplett missachtet wurde, und der im Fall einer Rezession prozyklisch wirkt und den Abschwung noch verstärkt – wie soll der genau Garant für eine sonnige Zukunft der Währungsunion sein?
Drei Meter vor Trichet im Hörsaal der Uni St. Gallen sass der frühere griechische Premier Giorgios Papandreou. Was heute in Griechenland geschehe, sei bloss die Korrektur eines Booms, den das Land in den ersten Jahren der Euro-Mitgliedschaft erlebt habe, sagte Trichet. Das schmerze halt ein wenig.
Ja, so kann man es auch sehen. So ungefähr klang übrigens auch US-Finanzminister Andrew Mellon, als sein Land Anfang der Dreissigerjahre in die Grosse Depression absackte.
Von einem Zuschauer konkret gefragt, ob ein Land wie Spanien mit einer aktuellen Arbeitslosenrate von 24 Prozent und einer Jugendarbeitslosigkeit von über 50 Prozent mit der erzwungenen Austeritätspolitik nicht in eine Depression gedrückt werde, antwortete Trichet: «Wir alle müssen unser Haus in Ordnung bringen.»
Das war ein Satz, den er mindestens zehn Mal wiederholte, meist mit einem Seitenhieb an die USA und Grossbritannien verbunden, deren Verschuldungssituation nicht besser sei als die der europäischen Länder. Das stimmt – mit dem kleinen Unterschied, dass die USA und Grossbritannien eine eigene Geldpolitik betreiben können, während Spanien, Italien & Co. zumindest bis im Herbst 2011 mit einem Klon der Bundesbank lebten, der nur drei Mandate kannte: Preisstabilität, Preisstabilität, Preisstabilität.
Die Frage, ob es nicht überlegenswert sei, temporär das Potenzial etwas höherer Inflationsraten – um 4 Prozent – zuzulassen, um die nominalen Wachstumsraten hoch verschuldeter Länder etwas anzuheben, wischte Trichet mit dem Argument «akademische Idee» vom Tisch. Ein wichtiger Verfechter dieser These ist übrigens Trichets Kompatriot Olivier Blanchard, Chefökonom des IMF.
Als seine «grösste Überraschung» bezeichnete Trichet die Erkenntnis, dass das Finanzsystem viel instabiler sei, als er angenommen hatte – worauf er die Zuhörer aufforderte, sich diesem Forschungsgebiet mal etwas vertiefter zu widmen. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: Versuchen Sie’s mal auf Google mit dem Suchbegriff «Financial Instability Hypothesis». Mit Aussagen wie diesen ist es nachträglich betrachtet kein Wunder, hat sich Trichet in den Jahren nach 2008 – im Gegensatz zu einigen seiner Notenbankkollegen in der Schweiz, Grossbritannien und den USA – nicht mit Ideen profiliert, wie die Robustheit des globalen Grossbankensystems erhöht werden könnte.
Dies sei keine Zeit für langweilige Notenbanker, schrieb der ehemalige SNB-Präsident Philipp Hildebrand am Montag in der «Financial Times». In der Tat. Nicht, dass Mario Draghi perfekt wäre: Aber der Wechsel an der Spitze der EZB im November 2011 war dringend nötig.
Keine Kommentare zu «Der talentierte Mr. Trichet»
Herr Dittli, ein interessanter Bericht aus dem Symposium in St. Gallen. Ich muss allerdings mitteilen dass dieser Mann uns mit seiner Meinung mit Sicherheit noch erhalten bleibt. da er inzwischen eine andere wichtige Position übernommen hat.
Trichet ist nun Aufsichtsrat-Vorsitzender der Brüsseler Denkschmiede Bruegel, das ist der mehr der weniger geheime ökonomische Taktstock der EU. Mario Monti hielt dieses Amt bis 2008 inne.
Neben dieser Position bleibt Jean-Claud Trichet auch Chariman der Group of Thirty und ist damit die graue Eminenz dieses weltweiten Verbandes in welchem alle wichtigen Notenbanker und Ökonomen beisammen sind -inklusive noch immer der Herr Hildebrand, Draghi, Krugman usw.
Trichet ist ein Typ, der keine Fehler machen will. Sieht er eine gefährliche Situation, so holt er einfach eine Italiener und sagt au revoir – nach mir die Sinnflut.
@bär: der Italiener war keineswegs der Wunschkandidat aller Euro Staaten. Ganz im Sinne des Club Med wurde ein Italiener und nicht ein Deutscher gewählt. In der EZB werden die Stimmenverhältnisse nach Ländern und nicht nach Wirtschaftsleistung vergeben. Trichet musste gehen weil seine Amtszeit abgelaufen war und er ist keinesfalls abgehauen.
Der Euro ist aber eine Fehlkonstruktion an der weder Trichet noch Draghi etwas geändert haben. Die gerechte Verteilung der Lasten kann aber nur in einem politischen Prozess gelöst werden und nicht von einer dazu missbrauchten Notenbank.
@Armin
Wozu sollte denn eine gerechte Lastenverteilung gut sein?
Zweck der EU und des EUR ist es, Europa an der Leine der US-Gangster zu halten. Das klappt ja mit all den Golden Boys, Mutti und der Krise hervorragend. Kommt ja keiner mehr auf die Idee, den EUR als Ersatz des USD für Erdölgeschäfte zu verwenden. Der letzte, der das probierte (Gaddhaffi) wurde in einem Abwasserrohr erschossen.
Selbst die Schweiz wird angegriffen, und hat mit der Finanzministerin (eine aktenkundige Verräterin!) das perfekte trojanische Pferd für die US-Interessen in der Regierung. Und die Linke applaudiert solchen Machenschaften hier genauso wie in DE….
das weiss ich selber auch. war nur pure Ironie mit einem wahrem kern. im moment tingelt trichet übrigens durch die welt und verdient gutes geld mit vorträgen und besserwisserei – absolut risikolos versteht sich.
Trichet ein guter Zentralbanker?
Ich muss zugeben, dass ich eigentlich die meisten Zentralbanker als ausserordentlich inkompetent betrachte. Dass die Entwertung des Geldes von „nur“ 2% jährlich als Erfolg bezeichnet wird finde ich lächerlich. Was genau hat dies mit Preisstabilität zu tun? Unter Anwendung der offiziellen Inflationsraten (welche oft umstritten sind) handelt sich kumulativ um eine Entwertung der Währung im Rahmen von mehr als 25% in 12 Jahren. Wirkliche Preisstabilität würde keine längerfristige Geldentwertung beinhalten.
Ebenfalls hat Trichet, wie Greenspan und Bernanke, total verpasst, wie sich das weltweite Kreditvolumen massiv ausweitete oder vielleicht auch angenommen, dass dies unwichtig ist. In beiden Fällen bezeichne ich dies als eine extrem fahrlässige Geldpolitik. Das Conundrum, wie Greenspan es nannte, dass trotz einer gutlaufenden Wirtschaft sich keine Anzeichen erhöhter Inflation abzeichnete, verwunderte ihn, aber liess Greenspan zum Schluss kommen, dass wir uns wohl in einer nachhaltigen langfristigen Phase von Wohlergehen befinden. Dass damals aufgrund der massiven Produktivitätssteigerungen eine leichte Deflation angemessen gewesen wäre, erkennen diese Leute auch heute noch nicht.
Anstatt Wege zu finden, das massive weltweite Kreditvolumen schrittweise und volksvertraeglich zu reduzieren, werden die bestehenden Bestände an Krediten nur noch mehr ausgeweitet und hin- und her geschoben, als ob die notwendigen Abschreibungen dadurch verschwinden.
Also entschuldigt mich hier, dass ich in kein Loblieb für Trichet noch einen andern Zentralbanker einstimmen werde.
Einer Zentralbank wird es nie gelingen, ein absolut stabiles Preisniveau zu gewährleisten (ausser natürlich Sie wären an den Schalthebeln). Einfach ausgedrückt: Inflation ist die weniger schlimme Alternative als Deflation, angestrebt werden daher möglichst geringe Raten. Zudem: Absolute Preisstabilität wirkt sich unter Umständen investitionshemmend aus.
Es bestehen Systeme, welche längerfristige Preisstabilität sichern.
Es bestehen 2 Arten von Deflation. Die einte basiert auf Produktivitätssteigerung und sollte begruesst werden, waehrend die 2. auf ein zuvor produziertes Bubble beruht, welche schmerzt (wobei der Fehler das vorherige Bubble ist und nicht die Deflation danach).
Die Aussagen von Trichet sind doch reine Propaganda und er selbst weiss dies am besten. Seine Sprüche nun für bare Münze zu nehmen grenzt doch schon fast an Naivität im Quadrat. Die Politik betreibt in dieser causa ganz offensichtlich ein doppeltes Spiel: Einerseits soll die Bevölkerung in den bankrotten Staaten auf ein gewaltiges Spar-, Kürzungs- und Liberalisierungsprogramm eingeschworen werden à la „there is no alternative“ (M. Thatcher lässt grüssen) und andererseits werden natürlich die vereinigten Staaten von Europa (mit D-Land als Zuchtmeister – nur deswegen sind die Briten so sauer) zum Retter des bedrohten Finanzkapitals und Anhang, indem sie eben LTRO und andere Geschichten aufgleisen. Die Wahrheit darf der dumme Michel auf der Strasse natürlich nicht erfahren, da er sonst ernstaft Radau schlagen und den regierenden Herrschaften die Quittung präsentieren würde. Aber Gott sei Dank sind die meisten Menschen ja zu beschäftigt mit Rechnungen bezahlen, Fernseh schauen und im Osterstau stecken bleiben.
Ich stimme Ihnen uneingeschränkt zu Ueli, wobei ich schon denke, dass die Bevölkerung schrittweise versteht, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zu und her geht.
Es handelt sich allerdings eher um ein mulmiges Gespür und die meisten können die Argumente (inkl. dauernde Berieselung durch die Massenmedien) der Eliten nicht richtig einordnen. Ich denke das Vertrauen in die Zukunft wird schrittweise vernichtet durch diese unehrliche Politik.
@Ueli
Irrtum. Die Deutschen haben noch NIE Radau geschlagen. Auch nicht, als ihnen die Politikerkaste damals Adolf den Kurzen vor die Nase gesetzt hatten.
Was Mutti Merkel (Stasi-Aktivistin…) mit der restverbliebenen deutschen Demokratie anstellt würde in manchem Land für einen Generalstreik reichen. Die Deutschen sind aber derart kastriert, dass sie noch das Gas für die Kammer selber bezahlen werden, in welcher sie dann eliminiert werden. Hauptsache keiner kann irgend was an den Steuern sparen…
@Thomas Ernst
Da haben Sie Recht. Die Deutschen sind tatsächlich nicht dazu prädestinert die zukünftige „Revolution“ anzu“führen“.
Den Satz mit „dem Gas und den Kammern“ fand ich ein wenig geschmachklos…aber jedem Tierchen sein Pläsierchen.
eben man nennt die leute ANTI-TALENTE (etwas herber wäre pfeifen in nadelstreifen) ein weit verbreitetes volk
Wenn man bedenkt, welche Leute hier in diesem EU-Apparat an eminent wichtigen Positionen sitzen… und niemand weiss genau, wie sie dahingekommen sind geschweige was genau ihr Leistungsausweis ist. Das gibt mir stark zu denken. Ich habe keine Lust alles was ich habe und erschaffen habe indirekt in die Hände solch inkompetenter Leute zu legen.
Oh, Hans
Draghi war bei Goldman Sachs fuer Europa zuständig als Griechenland die Bücher fälschte um in den Euro-Waehrungsraum einzutreten. Goldman Sachs war in dieser Angelegenheit massgebend und beratend in Griechenland tätig.
Dies sollte doch wohl reichen als Leistungsausweis.
Bei den Gesprächen vor dem europäischen Parlament zwecks seiner Ernennung hat er bewiesenermassen gelogen um unangenehmen Fragen auszuweichen. Aber dies gehoert heute zum guten Ton.
Mit Drahgi ist jetzt wohl ein Mann an der Spitze der EZB, der sich nicht davor scheut, die Rolle der Zentralbank als lender of last resort gegenüber Staaten und Primary-Dealer Banken wahrzunehmen. Die im November gesprochenen 1B Euro sollen dafür Evidenz genug sein. Ganz im Sinne von z.B Hyman Minsky. So weit so gut. Die negative Spirale des Schulden-deleveraging seitens der Banken kann somit über einen grösseren Zeitraum abgewickelt werden. Konsequenz: Das Schuldeneintreiben der Banken bei den Geschäfts- und Privatkunden (für die Banken ist das Reduzieren von Risiken) kann langsamer von statten gehen. Somit fällt wohl die unheilvolle negative Spirale viel weniger dramatisch aus als ohne NB Interventionen. Also erleben wir eine längere Periode mit kleinem negativen Wirtschatswachstum (Rezession), aber sicher keine Depression und schon gar keine Inflation. Die Notenbanken verfügen also über einen sehr gut kontrollierbaren Steuermechanismus, der mit gewievter Kommunikation (Dialektik) mit den Politikern sorgfältig gesteuert werden kann. Irgendwann, in 10+ Jahren sehen wir dann wieder tatsächliches (nicht nur statistisches) Wirtschaftswachstum. Habe ich etwas übersehen?
In dieser Kürze wohl die beste Zusammenfassung der aktuellen Situation, die ich je gelesen habe. Vielleicht erleben wir nicht mal Rezession, sondern nur geringes Wachstum.
Wie wärs mit Demographie? Wie wärs mit Inflation & Renten? Schwindender Kaufkraft? Einseitig „explodierendes“ Vermögenswachstum? Artensterben? Vermüllung der Meere mit Plasik? …
Das grösste Verbrechen der Geldwirtschaft ist, dass virtuelle Ideen überhaupt monetarisiert werden dürfen. Versprechen lässt sich alles! Nur zahlen müssen immer die „kleinen“.
Somit lässt sich auch KEIN langfristiger Nutzen dieses Systems begründen, ausser dass eine kl. Elite (mit Banken) wie Parasiten daran profitieren und die Masse – Völker erpressen lassen können. Wie kann es sein, dass Japan, USA & GB immer noch ein AAA haben? Nein, so wie bis jetzt darf es nicht weitergehen!
Habe ich was übersehen? Die ganzen Modelle des Wachstums basieren auf einer grosszügigen Auslegung einer stabilen und geopolitisch konstanten Weltwirtschaft. Europa kann ihre Sozialpolitik nur mit einem grossen Exportwachstum innovativer und wettbewerbsfähiger Produkte aufrechterhalten. China beginnt langlebige und hochwertige Produkte zu produzieren welche im direkten Wettbewerb zu den deutschen Produkten steht. Die Patentanträge in Asien schliessen kontinuierlich zu Europa auf. Was ich damit sagen will ist folgendes. Wenn es Europa nicht schafft ihre Produkte Wettebewerbsfähig zu halten dann verliert es Marktanteile und Wachstum. Mit dem Binnenwachstum alleine ist es nicht getan. Dasselbe gilt im übrigen auch für die Schweiz. Mit „Bella Italia“, „Vive la France“ oder „Hopp Schwiiz“ können sie ein paar Patrioten überzeugen einen überteuerten Peugeot, Fiat oder Schindler Lift zu kaufen aber sie können nicht einen neuen Markt erobern. Es sei denn, die Peugeots, Fiats und Schindler Lifte werden nicht in Europa gebaut! Lohnstückkosten welche 20% über dem Marktpreis liegen (France) können weder mit Vertrauen noch mit EZB Geld sich in Luft auflösen. Kurzfristig wird Deutschland sowieso in der Fiskalfalle Euro/EZB/Target gefangen sein, langfristig kann auch Deutschland sich Griechenland, Italien, Spanien…nicht leisten.
@Armin Koellner
Ihre neoliberale Propaganda ist doch langsam einfach nur noch langweilig.
Das ewige Mantra der neodarwinistischen „Freunde der Menschheit“: Wachstum, Wachstum, Wachstum…Innovation, Innovation, Innovation…Konkurrenz, Konkurrenz, Konkurrenz…Wettbewerb, Wettbewerb, Wettbewerb…Angst, Angst, Angst!
Die Zeichen der Zeit erkennt Ihr nicht –
@ueli der Knecht. Die schonungslose Offenlegung der wirtschaftlichen Situation dient nicht zu ihrer Unterhaltung oder gegen Depressionen betreffend des Wirtschaftssystems. Wenn sie etwas gegen ihre Langeweile tun möchten so empfiehlt sich ein Besuch in der Kirche oder das lesen des Maya Kalenders. Dort sind die Zeichen der Zeit wesentlich spannender verpackt. Was ich ihnen aber mit Nachdruck gegen ihre Langeweile empfehlen kann ist ein Besuch in Athen zwecks Verkündung der kommunistischen Botschaft. Und bitte bezahlen Sie die Dienstreise mit ihrem eigenem Geld.
@Armin Koellner
Cut your job and grow your hair dude…
Trichet war ein Notenbanker und hat die Aufgaben der EZB erfüllt. Ein Notenbanker ist ein Währungshüter und Draghi sowie die hochverschuldeten Staaten haben diese Aufgabe der EZB aus dem Pflichtenheft gekippt. Es ist nicht die Aufgabe der EZB irgendwelche Konjunkturprogramme anzustossen. Es ist nicht die Aufgabe der EZB den Staaten bei den Budgets und Arbeitsmarktreformen zur Seite zu stehen oder diese gar zu „befehlen“. Das komplette Versagen der wirtschaftlichen Führung der Eurozone spiegelt sich in der neuen politischen Bedeutung der EZB. Es sind die Wirtschaftsminister, Finanzminister und Sozialminister der Schuldenstaaten welche Reformen und Stabilität in ihre Länder bringen müssen und nicht ein Notenbanker. Draghi wurde medial und realpolitisch aber undemokratisch und statutenwidrig zum Präsidenten Europas gekürt. Was für ein Aufschrei würde in der Schweiz gemacht wenn SNB Thomas Jordan Finanzministerin Schlumpf und Innenminister Berset das Budget und einen Sozialabbau des Arbeitsmarkts verordnen würde. Trichet hat seinen Job gut gemacht!
@Armin Koellner: Anscheinend mögen Sie Apparatschiks! Er hat sein Pflichtenheft erfüllt, also war er gut. Dass seine Aufgabe etwas weiter gefasst auch darin besteht (bestehen sollte?), seine Erfahrungen mit diesem Pflichtenheft bei der Verbesserung dieses Pflichtenheftes einzubringen, vergessen Sie. Dass seine Macht ihm ermöglicht, die gravierendsten Konsequenzen der Fehler anderer zu mildern, auch. Draghi hat getan, was angesichts der real existierenden Situation getan werden musste, er tun konnte, auf einem Weg den er gehen konnte (LTRO): Er hat die ihm übertragene Verantwortung übernommen und beruft sich nicht auf sein Pflichtenheft, wenn alles den Bach runter geht. Falsch entscheiden kann jeder, unverzeihlich ist, sich mit einem Pflichtenheft dafür zu rechtfertigen, seine mit der Macht einhergehende Verantwortung nicht zu übernehmen.
@Armin Koellner: Hätte Draghi Griechenland gerettet, die Gläubiger wären vollständig befriedigt worden, gleich als die griechischen Zinsen stiegen, wären grob 100 Mia EUR zu Lasten der Allgemeinheit statt der „Banken“ Schaden entstanden. Der Schaden, der dank Trichets Weigerung in Italien, Spanien ja der ganzen EU zu Lasten der Allgemeinheit entstanden ist, beträgt ein Vielfaches davon. Fraglich ist allenfalls, ob ohne seine Weigerung, eine Diskussion der grundlegenden Probleme des EUR erst viel später stattgefunden hätte. Es erschreckt mich, wie die Politik nun so tut, als wäre alles gut. Will die EU die gemeinsame Währung halten, muss sie Ausgleichsmechanismen schaffen. Draghi hat der Politik etwas Zeit verschafft, die Poltitik erweckt den Anschein, wieder solange schlafen zu wollen, bis sie den Ereignissen, den Märkten, wieder hinterherrennt. Draghi hat den Marktteilnehmern wieder etwas Vertrauen gegeben, es wäre nun Aufgabe der Politik, mit überzeugenden Massnahmen dieses Vertrauen zu stärken. Herr Dittli schreibt zu Recht, dass die Verschärfung eines Paktes, der ohnehin nie eingehalten wurde, nicht geeignet ist, dieses Vertrauen zu stärken. Wichtigste Voraussetzung für Wachstum ist Vertrauen in die Zukunft, wer kein Vertrauen hat, verteidigt statt anzugreifen, wer nicht angreift, kann nicht gewinnen, bestenfalls nur wenig verlieren.
@Anh Toan: Und nun ist Griechenland gerettet? Die EZB hätte Griechenland auch aus dem Euro werfen können und die Sparguthaben der Griechen trotzdem retten. Trichet als Apparatschik zu bezeichen ist ja sowas von Heuchelei. Wenn einer kommunistische Politik betreibt dann ist es Draghi mit seiner Vergemeinschaftung der Schulden. Denken Sie das Griechenland jemals seine Schulden in der Höhe der dreifachen Wirtschaftsleistung bezahlen kann? Trichet hat nichts anderes gemacht als die Staaten in ihre Verantwortung genommen. Sie suggerieren einen sozial romantischen Krisenmechanismus den es nicht geben kann. Ein bischen Geld hier und ein bisschen Vertrauen da und alles wird gut. Die feige Politik sich hinter Draghi zu verstecken um keine Reformen einzuleiten ist desaströs. Hollande ist ein Beispiel dafür. In einem Punkt kann ich ihnen zustimmen. Die Austeritätspolitik wird Griechenland in den Ruin treiben. Ihre Geldvermehrungspolitik und Vergemeinschaftungspolitik wird Griechenland und Deutschland in den Ruin treiben. Griechenland gehört aus dem Euro ausgeschlossen und die EZB soll die griechischen Banken retten. Es gibt keinen anderen Weg die Griechen wieder Wettbewerbsfähig zu machen. Sie sagen Draghi hat Zeit gewonnen, ich sage Draghi hat Zeit verloren. Je schneller sich die Staaten umfangreichen Reformen zuwenden umso besser ist es für alle.
Hätte man Griechenland aus dem Euro geschmissen, und die Gläubiger bluten lassen, hätten innert kurzer Zeit Portugal, Spanien und Italien, vermutlich auch Irland und Belgien aus dem Euro geschmissen werden müssen. Einerseits wären deren Anleihen garantiert angegriffen worden, andrerseits hätte man bei einer Rettung Italiens den Griechen und Portugiesen und Spaniern nie mehr erklären können, warum man sie fallen liess. In Spanien und Griechenland wäre die Arbeitslosigkeit dann doppelt so hoch wie heute. Griechenland müsste Zinsen zahlen wie die Ukraine oder Pakistan, dass wären dann die Konklurrenten um die Exportmärkte. Vielleicht wäre die Situation in 10 Jahren besser, das Leben ist heute, sterben können wir morgen noch früh genug. „Die another day“.
Es scheint, dass gewisse Leute Horror ohne Ende einem Ende mit Horror vorziehen.
1. Wenn Griechenland vor 2 oder 3 Jahren Bankrott erklärt worden wäre und die Bondholder vielleicht 80-90% verloren hätten, hätte dies einen Bruchteil der Summe gekostet, welche sich durch das Hinausschieben ergeben hat.
2. Die Kosten von Fehlinvestitionen der Allgemeinheit unterzujubeln ist nicht nur eine Verletzung von marktwirtschaftlichen Regeln, sondern zerstört schrittweise die Grundlagen, worauf der Erfolg der westlichen Staaten basiert.
3. Dieses korrupte Verhalten verurteil z.B. Griechenland zu einer dauerhaften Depression ohne Aussicht auf ein Licht am Ende des Tunnels.
Das weltweite Kreditvolumen muessen wir reduzieren und nicht die Schulden hin- und herschieben. Es ist ganz einfach nicht nachhaltig und belastet das System zunehmend, da die Wirtschaftsleistung dadurch negativ belastet wird. Zu einem grossen Teil stellt das Kreditvolumen vorgezogenen Konsum dar, welcher abzuarbeiten ist oder eben die Schulden abzuschreiben sind, wenn die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht ausreicht.
Ich bin ein Verfechter der Idee, dass wir besser das Problem radikal lösen um danach wieder befreit neu anfangen zu können, verstehe jedoch auch die andere Ansicht, welche versucht, das bestehende System mit allen Mitteln zu retten.
Ist Horror ohne Ende nicht ein wenig pathetisch?
@ Linus Huber
Es ist sinnlos, mit Anh Toan solche Fragen zu diskutieren. Er ist ein unverbesserlicher EUR-Fanatiker. Sonst recht intelligent und zeitweilig scharfsinnig, verliert er beim Thema EUR und EU jegliche Contenance. Er würde den EUR um den Preis von Frieden, Freiheit und Wohlstand in ganz Europa am Leben erhalten und die Banker- und Politikerkaste gleich mit, wenn er den entsprechenden Einfluss hätte.
Wahrscheinlich hat er irgendwo eigenes Geld im Zirkus. Das trübt das Wahrnehmungsvermögen….
@Thomas ernst
Ganz mal ernsthaft gefragt, Herr „ernst“. Sind Sie jetzt nicht etwas zu dogmatisch?
Wieso definieren Sie denn Leute, die nicht in einem pathologisch-helvetozentristischen EURO-Kontra-Wahn dahinlallen, als EURO-Fanatiker. In meiner realen EURO-Welt als Selbstständiger kann man über die meisten in dieser Zeitung ausgeschütteten und immer dogmatischer werdenden Meinungen meist nur noch den Kopf schütteln. Es scheint, als wenn ein großer Teil der Schweiz im Veitstanz dahin torkelt!
Das ist fasst wie bei den Zeugen Jehovas: Der gute Gott lässt trotz der dauernden Prophezeiungen einfach das Ding nicht untergehen. Verdammich noch mal. Jeder bisherige Prophet kam doch immer vom Berge herunter! Da bleibt die Frage noch offen, ob der helvetische Prophet doch kein göttliches Wissen erlangt hat!
Da hilft offensichtlich nur noch dies: Weitertanzen um das Goldene Kalb, pardon den F……..
Die Ansichtsweise Pro oder Contra Euro oder EU ist ein wenig naiv. Es geht nicht darum, sondern eher um die Elite, welche das bestehende System mit allen Mitteln aufrecht erhalten will (koste es was es wolle) um ihre Machtposition weiter auszubauen oder zumindest abzusichern auf der einen Seite und den 99%, welche für die Kosten für diesen Irrsinn zu tragen haben. Natürlich ist die Schweiz als Nation Teil der 1% international betrachtet, wodurch manche Argumentationsfuehrung schwierig ist.
Natürlich werden andere Staaten dem Beispiel Griechenlands folgen, daran zweifle ich nicht. Dies bedeutet jedoch noch lange nicht, dass der eingeschlagene Weg erfolgreich sein wird sondern das Gegenteil dürfte der Fall sein, dass damit die Probleme signifikant vergrößert werden. Ich liebe diese Theorien, welche uns „a free lunch“ versprechen und verstehe nicht wie erwachsene Menschen darauf reinfallen können.
@Thomas Ernst: Ob die europäische Einigung und der Euro „gut“ oder „schlecht“ sind aus Schweizer Sicht, erscheint mir irrelevant, es geschieht. Die Schweiz hat keine Möglichkeiten, dies zu verhindern, und ist, auch wenn nicht dabei, dennoch mittendrin.
Als Nichtmitglied kann die Schweiz entweder die europäischen Regeln „autonom“ nachvollziehen oder eine Antipolitik betreiben, zB. alle reichen, gutausgebildeten und gesunden EU Bürger anlocken, mit tiefen Steuern und Bankgeheimnis, ein Beverly Hills Europas werden. Beide Wege erscheinen mir nicht erstrebenswert. Beide Wege verhindern eine autonome Politik, sowohl die Anpassungs- wie die Trotzpolitik werden weitgehend von aussen bestimmt. Die Schweiz macht, was die EU will oder das Gegenteil davon, beides ist fremdbestimmt. So oder so, wird die Demokratie der Schweiz mittels Schaffung von Fakten durch die EU übergangen.
Da erscheint mir die Akzeptanz der europäischen Realität, und die konstruktive Einflussnahme auf die weitere Gestaltung dieser Realität, erfolgversprechender: Ich bin kein Euroturbo, der tatsächliche Beitritt der Schweiz wird noch lange dauern, die Schweiz hat alle Zeit um in Verhandlungen das Optimum aus ihrer starken Position herauszuholen, die Schweiz sollte jedoch konstruktiv auf diesen Beitritt hinarbeiten, im Sinne von, was muss anders werden in der EU, dass die Schweiz endlich tun kann, was sie eigentlich möchte, nämlich beitreten. Und da stehen für mich die direkten Volksrechte zuoberst, welche aber ohne staatliche Souveränität der EU (Bundesstaat) auf europäischer Ebene eine Unmöglichkeit darstellen. Die Schweiz müsste also, um das ihrer Bevölkerung wichtigste Interesse der direkten Volksrechte zu wahren, auf eine weitere Integration der EU zum Bundesstaat hinarbeiten um dann beitreten zu können.
So zu tun, oder darauf zu offen, oder gar darauf hinzuarbeiten, das „Problem“ EU oder EUR erledigt sich von selbst, ist schlimmer als blinde Vogel Strauss Politik, da sich daraus gar kein Vorteil ergeben kann, es ist eine „no win“ Strategie: Ein Zusammenbruch der EU, vor allem des Binnenmarktes, hätte für die Schweiz auf Grund Ihrer geographischen, kulturellen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit Europa verheerende wirtschaftliche Folgen. Bricht Europa auseinander, wird die Schweiz im Strudel mitgezogen, besteht Europa weiter, ist eine wirklich autonome Politik unmöglich, welches Szenario die Alleingänger für ihre Strategie als erfolgsversprechend betrachten, erschliesst sich mir noch immer nicht.
Ich meine, weder fanatisch noch Turbo zu sein, schlicht Realist.
„Eigenes Geld im Zirkus“: Ein starker Franken läge in meinem kurzfristig taktischen pekuniären Interesse, (Umsatz CHF, Kosten VND(=+/-USD)). Ein Zusammenbruch des Euro würde den CHF dermassen stärken, dass er auch gegen den USD (und +/- Asien) steigt. Strategisch ist aber das Wohlergehen der CH KMU’s, meines Absatzmarktes, viel wichtiger als Wechselkurse. @Urs Brock wirft mir vor, dass Ich grundsätzlich an vielen Orten dieser Welt „produzieren“ könnte, ich würde es als dumm betrachten betrachten, ein Unternehmen derart zu bauen, dass es von einem Land wie Vietnam, mit riesigen Chancen, aber zweifellos auch Risiken, existentiell abhängt. Mein einziges strategisches pekuniäre Interesse ist ein gesunder KMU Marktes in der Schweiz.
Betreffend EUR muss ich ergänzen, dass ich einen Austritt/Ausschluss aus dem EUR ohne Austritt/Ausschluss aus dem Binnenmarkt als unmöglich erachte: Zölle und Kapitalverkehrskontrollen werden zwingend benötigt.
Ergänzung: Ich meine selbst die Personenfreizügigkeit müsste massiv beschränkt werden, bis zu Ausreiseverweigerung, der „Brain drain“ wäre für die ausgetretenen/ausgeschlossenen Wirtschaften katastrophal.
Und abschliessend von Tom Waits: „We’re all chained to this world, and we all gotta pull!“
@Anh Toan
Ihre Ueberlegungen zur Abhängigkeit der CH von der EU in Ehren, und auch die Wünschbarkeit einer echten, d.h. Direkten und Subsidiaeren Demokratischen Union in Europa teilen wir. Doch ist wie schon Dutzende von hervorragenden Ökonomen gezeigt haben eine Einheitswährung nicht ohne gemeinsame Wirtschafts- und Sozialpolitik möglich, jedenfalls nicht auf Dauer.
Wer das immer noch nicht glaubt, kann jetzt die immensen Kollateralschaeden eines solchen Versuchs live in Europa anschauen: GR, SP, Harz IV…. alles Folgen des EUR.
Ich gehe davon aus, dass ein Kollaps des EUR nur um den Preis der Abschaffung der Demokratie zu vermeiden ist. So gering der demokratische Einfluss der Bürger in weiten Teilen Europas auch ist, so ist das immer noch besser als eine Merkelkratur oder eine Bruesselkratur oder was auch immer sich dann an totalitären Strukturen bildet.
Nicht weil wir in der Schweiz unabhängig waren, sondern gerade weil wir seh eng mit Europa verzahnt sind, ist ein Ende mit Schrecken, das heisst eben auch ein Neuanfang, der gegenwärtigen ruinösen Agonie vorzuziehen.
Anh Toan hat wohl mit seinen Worten jede Unklarheit geklärt in Bezug auf seine Einstellung gegenüber der EU. Akzeptanz scheint die einzige Variante zu sein. Freiheit beruhte nie auf solchen Parolen sondern Unterwerfung und Versklavung. Ich persönlich bin nicht dafür, wobei dies nur meine Meinung ist.
@Linus Huber: „Freiheit“
Lieber mitbestimmt als fremdbestimmt.
Hildebrand muss es ja wissen…LOL
Trichet ist ein typischer Apparatschick: Er sieht seine Aufgabe darin, seine im Plan vorgegebenen Ziele zu erreichen (Inflation unter 2%). Ob diese Ziele sinnvoll sind, ist nicht Bestandteil seiner Jobdescription, somit nicht seine Verantwortung. An unseren Schulen, vom Kindergarten bis zur Eliteuni, erziehen wir unsere Kinder zu genau solchem Verhalten. Nicht Denken ist gefragt, sondern Erfüllen der Vorgaben, funktionieren soll der Mensch, nicht denken. Als ich in der Armee war, hat man es „mitdenken“ genannt: Die Vorgaben dürfen allenfalls in Details vervollständigt/berichtigt werden, die Richtung des Denkens wird mit dem „mit“ jedoch vorgegeben. Hauptsache im Reporting sind alle Kreuze am richtigen Ort, die Realität interessiert einen Dreck.
Wir lernen nicht, zu erkennen wo die Fragen ungenau oder unvollständig, vielleicht gar falsch sind, wir lernen zu erkennen, welche Antwort von uns erwartet wird und diese brav zu geben. Wer sich so verhält, hat Erfolg, zuerst in Schule und Studium, dann auf der Karriereleiter im Job. Der Vorgesetzte will letztendlich auch nur einen Erfüllungsgehilfen, nicht jemanden, der seine Vorgaben berichtigt, denn letzterer könnte ihm ja gefährlich werden beim Erhalt seiner Position.
So lernen wir, die Vorgaben zu erfüllen, nicht zu hinterfragen, züchten Generationen gut funktionierender, im Denken gleichgeschalteter Apparatschiks heran.
Richtig erkannt. Da aber die von Ihnen aufgelisteten Verhaltens-Forderungen in der Arbeitswelt heute zwingend nötig sind, muss derjenige der eine Zeit lang selbstständig-innovativ tätig war und wieder in das Angestelltsein wechselt, diese Eigenschaften in einer psychologischen Konformisierungs-Therapie wieder erlangen und schlechte Eigenschaften, wie Innovationsbegierde, stetes Herumhirnen an Verbesserungsmöglichkeiten, klare Aussagen machen, etc. ablegen. Die gute Nachricht ist, diese Therapie vom RAV, bzw. der Krankenkasse bezahlt wird. Trichet und sein Nachfolger Draghi sind hochgradig konformistisch – wofür Sie auch angemessen entschädigt werden.
Der Pawlowsche Hund, das Vorbild der „anglikanischen“ Hire & Fire Mentalität? Dass sogar sog. „Eliten“ konditioniert werden, stimmt einem wirklich traurig. Kadavergehorsame Lemminge braucht das Land … sicher NICHT.
Es wird Zeit, dass die Mehrheit begreift, dass unser „FIAT-MONEY_Wirtschafts“ – Gesellschaftssystem gescheitert ist und wir einen NEUANFANG brauchen. Besitzstandwahrer & ewiggestrige müssen abtreten. monetaive, oder http://www.bandbreitenmodell.de werden kommen müssen, sofern (Wirtschafts) -> Faschismus nicht noch weiter korrumpieren sollen…
Dies keine Zeit für langweilige Notenbanker (Philipp Hildebrand ehemaliger SNB Präsident in der „Financial Times“. Ein Satz den man auf Platz 1 der Hit Sätze 2012 setzen könnte. Den sich nicht nicht nur die gestern mit Ganzresultaten gewählten Banker auch Politiker und andere „Spitzenkader“ hinter die Ohren tätowieren lassen müssten.
Immer wieder lustig wie sich Schweizer international profilieren wollen und zu allem – insbesondere EU und USA ihren Senf dazu geben müssen wo sie doch international völlig unwichtig sind und fast nirgends dabei sind, bzw. nicht mitmachen wollen und stattdessen nur profitieren, schmarotzen und neiden…
@H. Schaffner: Aus Ihrem Beitrag trieft der Neid!
Voll getroffen getroffen, gäll A.ToaNeider ;-)))
Ich ordne für Sie die Todsünden nach absteigender Risikogrösse für mein persönliches Seelenheil: Trägheit, Hochmut, Völlerei, Wollust, Zorn, Geiz und als letztes Neid.