Als es verboten war, gegen den starken Franken zu reden

Es gab mal eine Zeit, in der es verboten war, gegen den Schweizer Franken zu spekulieren und zur Spekulation aufzufordern. Im Juni 1936 verabschiedete der Bundesrat nämlich folgenden Beschluss:

Bundesratsbeschluss über den Schutz der Landeswährung. (Vom 19. Juni 1936.)
Der schweizerische Bundesrat, gestützt auf Art. 58 des Bundesbeschlusses vom 31. Januar 1936 über neue ausserordentliche Massnahmen zur Wiederherstellung des finanziellen Gleichgewichts im Bundeshaushalte in den Jahren 1936 und 1937, beschliesst :

Art. 1.
Wer in spekulativer Absicht eine Handlung vornimmt oder vermittelt, die geeignet ist, die Landeswährung oder den Landeskredit zu schädigen, wer zu einer solchen Handlung auffordert, wird mit Gefängnis oder mit Busse bis zu Fr. 100’000 bestraft. Beide Strafen können verbunden werden.

Aus heutiger Sicht mag dieser Bundesratsbeschluss nicht mehr als eine historische Kuriosität zu sein (hier ab S. 717 der ganze Beschluss). Er war aber durchaus ernst gemeint, und wenn man die Hintergründe etwas genauer ausleuchtet, sieht man durchaus Parallelen zur heutigen Situation. Damals wie heute ging es um den starken Schweizer Franken. Damals wie heute gab es viele Anleger, die darauf spekulierten, dass der Wechselkurs sich bald ändern würde. Und damals wie heute gab es viele, die ein Problem mit der Spekulation hatten.

Noch im Juni 1936 versuchte der Bundesrat, den starken Franken zu verteidigen: Menschenmenge vor der Nationalbank, Zürich 5. Oktober 1936. (Bild: Universität Zürich / ESO)

Der grosse Unterschied besteht nur darin, dass damals die meisten Anleger eine Abwertung befürchteten, während heute viele davon ausgehen, dass der Franken noch stärker wird, obwohl er immer noch deutlich überbewertet ist (siehe die neuste Warnung der exportorientierten KMU).

1936 rührte die Überbewertung daher, dass der Schweizer Franken immer noch die alte Parität gegenüber dem Gold aufwies, während die meisten Handelspartner ihre Währungen längst um 30 bis 40 Prozent abgewertet und vom Gold gelöst hatten – insbesondere Grossbritannien 1931 und die USA 1933. Aus guten Gründen fürchteten die Anleger, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis auch die Schweiz die Währung schwächen würde. Und sie hatten recht: Als im September 1936 Frankreich die Abwertung des Franc beschloss, folgte die Schweiz bald nach zusammen mit den Niederlanden. (Hier ist das Protokoll der dramatischen Bundesratssitzung, an der die Abwertung beschlossen wurde.)

Warum glaubte der Bundesrat noch im Juni 1936, dass er den Wechselkurs des Frankens weiterhin verteidigen könne? Aus den zeitgenössischen Quellen gehen zwei Gründe klar hervor:

  1. Der Bundesrat befürchtete, dass die Abwertung zu einem so starken Anstieg der Inflation führen würde, dass die Vorteile der Abwertung schnell wieder verschwunden wären.
  2. Der Bundesrat war der festen Überzeugung, dass man die Währungsverhältnisse nur während einer gravierenden Krise oder eines Krieges verändern dürfe. Beides war zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben.

Weil der Bundesrat davon überzeugt war, dass er die Währung nicht abwerten durfte, ging er gegen die inländische Spekulation vor. Interessant ist in diesem Zusammenhang Artikel 3, der noch weiter ging als der oben zitierte Artikel 1, denn er verbot jede öffentliche Diskussion über die Abwertung:

Wer vorsätzlich unwahre Tatsachen behauptet oder verbreitet, die geeignet sind, den Landeskredit zu schädigen oder das Vertrauen in die Landeswährung zu untergraben, wird mit Busse bis zu Fr. 20’000 oder mit Gefängnis bestraft. Beide Strafen können verbunden werden.

Artikel 3 hat aber nicht nur abschreckend gewirkt, sondern auch zu Spott Anlass gegeben. So meinten etwa die Anhänger der Freiwirtschaftslehre, die schon lange die Abwertung des Schweizer Frankens gefordert hatten, es sei unmöglich, diesen Artikel zu verletzen, denn es gebe keine «unwahren Tatsachen». Es gehöre zum Wesen einer Tatsache, dass sie wahr sei, ansonsten handle es sich nicht um eine Tatsache (siehe hier, S. 125).

Artikel 3 konnte jedenfalls nichts daran ändern, dass die Abwertung des Schweizer Frankens bald danach eine Tatsache wurde. Am 26. September 1936 wurde er gegenüber dem Gold um dreissig Prozent abgewertet. Von da an durfte man wieder frei über die schweizerischen Währungspolitik reden.

Keine Kommentare zu «Als es verboten war, gegen den starken Franken zu reden»

  • Michael Schwarz sagt:

    Der Zinssatz der Anleihe in CHF ist weitergehend zu hoch, wenn der mit der Inflation in Schweiz vergleicht, deshalb ist der Franken für die institutionelle Investore weiterhin attraktiv, solange die Anleihne in CHF immer auch attrativ gegenüber Anleihe in anderen Währung, kann der Franken nicht abschwächen.

    Also die folgende Massnahme sollte die SNB durchführen, nämlich die Anleihne in CHF, die zu hoch Yield zahlen, aufkaufen, dadurch werden solche Anleihne in CHF ihre Attraktivität verlieren, dies führt zur teilweisen Korrektur der Überbewertung, natürlich muss die SNB weitere Massnahme folgen.

    • Linus Huber sagt:

      Diese Massnahme entspricht jener des FED (QE). Ich bin kein Freund dieser manipulativen Geldpolitik. Wenn schon, warum nicht gleich richtig monetisieren, das heisst die Anleihen auflösen und die Basis Geldmenge offiziell erhöhen. Dies wäre viel ehrlicher und würde abschreckend wirken, da man offiziell den chf verwässert.

      Das Problem wäre allerdings, dass dadurch wieder die Elite am meisten profitiert, weswegen ich den Vorschlag aeusserte, dass man jeden Schweizer mit einer Gutschrift von z.B. chf10T versieht und eine ähnliche Verwässerung erreicht, wobei eben die Nutzniesser nicht wieder die Elite wären.

      • Michael Schwarz sagt:

        @Linus Huber

        Ich bin für freiem Markt, aber wenn der freie Markt bei der Bewertung versagt und der Wettbewerb zwischen Zentralbanken intensiviert hat, dann muss man darauf reagieren. Die USA und EU führen zur Zeit mit der Schweiz eine stille Wirtschaftskrieg, das sagte ich seit 2 Jahren, deshalb muss die SNB diese Bedrohnungen entgegentreten. Sich zurückziehen, sich festbunken ist keine Win-Strategie – man will einfach die Konfrontation vermeiden, obwohl in einem Krieg die Konfrontation nicht vermeiden kann.

        Die SNB hat die Überbewertung des Frankens nicht als Bedrohung für Schweiz wahrgenommen, weil die langsam aber sicher die Wirtschaftsstruktur der Schweiz von Intern zerstört wird. Die negative Wirkung des starken Frankens können wir immer mehr beobachten, dies deutet auf eine struktelle Veränderung hin, die der Schweizer Wirtschaft vermehrt benachteilt wird.

        • Linus Huber sagt:

          Michael

          Ich stimme Ihnen zu bezüglich der Analyse des Problems.

          Sie schlagen vor, dass die SNB ganz einfach die ankerlose Geldpolitik der andern Zentralbanken kopiert und damit bei der Kreation von immer höheren Verwerfungen im internationalen Finanzmarkt mithilft. Meine Gedanken gehen insofern in die gleiche Richtung, dass wir unsere Wirtschaft so gut wie möglich ebenfalls schützen sollten, nur habe ich grosse Zweifel daran, dass Ihr Vorschlag erstens uns mit den überschuldeten Staaten in ein Boot setzt und zweitens wir die damit verbundenen zukünftigen negativen Nebenwirkungen ebenfalls erfahren werden.

          Der freie Markt wurde durch die Zentralbanken zerstört, es herrscht einzig noch eine Risk on / Risk off Situation und wehe eine Zentralbank würde je versuchen, sich nicht den Wünschen des Marktes zu beugen. Selbst nur Zweifel sind schon gefährlich geworden in dieser Hinsicht. Dies ist mit ein Grund, warum ich nicht einfach unüberlegt die Geldpolitik der grossen Zentralbanken kopieren würde (wobei dies ja die SNB unter anderem Namen allerdings schon produziert). Es muss andere Wege geben, womit wir die korrupte Geldpolitik entlarven für was sie ist und trotzdem unseren Handlungsspielraum bewahren oder erhöhen.

  • Linus Huber sagt:

    Wenn ich die Kommentare lese, kommt in mir das Gefühl auf, dass die vorgeschlagenen Ideen mit vielen negativen Nebenwirkungen verbunden sind und viel zu kurz greifen. Die Grundlage des Problems besteht darin, dass überschuldete Währungsräume uns unter Druck setzen wollen, uns selber ebenfalls noch mehr zu verschulden womit wir ebenfalls in eine längerfristige Abwärtsspirale geraten. Das Problem von Schulden mit noch mehr Schulden bekämpfen zu wollen, ist eine Perversion in sich. Schlussendlich kann die Lösung nur darin bestehen, dass Schulden teilweise erlassen werden muessen, und um die Last ein wenig gleichmäßiger zu verteilen auch die Geldmenge erweitert werden muss.

    Die heutigen Zentralbanker und Politiker halten noch immer an einem ökonomischen Model fest, welches spätestens 2009 einer Revision bedurfte.

    Ich weiss nicht was die richtige Strategie in dieser Situation ist, jedoch bin ich überzeugt, dass es ein Fehler ist, wenn wir diesem Druck nachgeben. Es handelt sich mittelfristig um einen Ueberlebenskampf und wir sollten unsere Unabhängigkeit möglichst stärken in dieser Situation. Vielleicht wäre es nicht falsch, wenn wir uns aus internationalen Vereinbarungen schrittweise lösen und dadurch Handlungsfreiheiten zurückgewinnen, welche wir bald einmal benötigen um nicht sämtliche Nachteile der westlichen Gesellschaft mittragen zu muessen.

  • Thomas ernst sagt:

    ..das Ziel von Frau Merz ist es ja auch, den CHF konkursreif zu machen, damit diese blöden eigensinnigen Helvetier endlich in die neue Weltordnung integriert und der EU einverleibt werden koennen. Die US-Gangster können keine unabhängigen Länder brauchen. Nur Vasallen und Gegner.

    Weiss Gott, was die Evelyn dafür versprochen haben…

  • Andres Müller sagt:

    Nun ja, schon damals ging es um das Verhältnis so genannter Papierwährungen zu etwas Realem, damals war das Gold. Ich halte die Diskussion um die Höhe des Schweizer Frankens als Sturm im Papierkorb von Gartenzwergen.

    http://www.reuters.com/video/2012/04/26/gold-standard-inevitable-10k-oz-looms-sa?videoId=233975545&videoChannel=1

    Hier wird davon gesprochen das falls …falls Gold wieder zu einem Währungsstandard wird, dieses Metall gut 10000 US$ kosten müsste, vermutlich sogar noch mehr. Meiner Asicht sind die Umtauschkurse deshalb in einem spektakulären Ungleichgewicht, weil die Notenbanken Liquidität in Banken und Staatsanleihen reinpumpen. Dies zäumt sowohl Schulden als auch Vermögen in immer luftigere Höhen. Täglich werden alleine in Deutschland tausende neue Derivate geschaffen, der Hochfrequenzhandel beherrscht bereits 80% der Handelsaktivitäten. Die Folgen -Künstliche Liquidität. Aber die Rückkehr zu einem Goldstandard wäre ohne einschneidende Währungsreform nicht möglich und ferner würde dadruch das mögliche Wirtschaftswachstum begrenzt (was nicht unbedingt schädlich wäre bei Peak Oil, Peak ….).

    Zur Schweiz habe ich folgende Bemerkung, eine absolut gigantisch dumme Bundespolitik mit Sparprogrammen bis hinab in die Sozialdienstleistungen lässt dem Franken nun keine Ruhe mehr, es herrscht ein grosser Aufwertungsdruck gegenüber allen Quantitative Easing -Währungen. Die Sparübungen von Arbeitslosen bis Behinderten und mangelhafte Investitionen in die Infrastruktur führen in ein Desaster. Vermutlich weil in Bern die Bundesräte für gelungene Sparübungen immer wider Lob ernten, ist auch Frau Merz…äh Schlunpf 😉 wie der Geier hinter den Kostenverursachern her. Der Fehler dabei: Man muss nicht nur antizyklisch im eigenen Lande handeln, sondern wenn die Nachbarn der Schweiz unter Schulden ächtzen, muss man die Schuldenbremese zuhause unbedingt zugunsten der Exportwirtschaft lockern, ansonsten schiesst der Franken aufwärts.

    • Michael Schwarz sagt:

      Das sage ich seit fast 2 Jahren, die Schweizer Ökonomen und die SNB verstehen das einfach nicht, da sehen wir den Entschied in der kuturellen Wahrnehmung – die Schweizer wurden mit Sparsamkeiten und Freundlichkeit erzogen.

  • Michael Schwarz sagt:

    Die SNB sollte sich langsam klar werden, dass ohne konkrete Massnahme der SNB zu nichts führt. Eher das Gegenteil, die Untergrenze blockiert die Abschwächung des Frankens, weil die Erwartung bei 1.20 liegt. Die SNB muss die Erwartung ändern, indem sie die Untergrenze in unregelmässigen Abständen anhebt. Wie ich in mehreren Beiträgen erläutet habe, es gibt keine andere Alternativ für SNB, sie muss die Untergrenze frühe oder später anheben, ansonst wird die Situation nichts ändern. Die Intervention der SNB wird stattfinden, ob die Untergrenze bei 1.20 oder 1,30, es gibt keinen Unterschied. Die Inflation ist in der Schweiz kein Thema – wir brauchen sogar mehr Inflation.

    • Michael Schwarz sagt:

      Wir müssen endlich klar Text sprechen, nämlich die Korretur der Überwertung kann nur durch die Destabilisierung des Frankens erreichen. Es ist nicht möglich eine deflationäre und destabilisierende Geldpolitik gleichzeitig zu betreiben – je mehr die Entscheidung verschiebt, desto schwierig ist es.

      • Thomas ernst sagt:

        Immer das gleiche unbegründete Gelaber von der Überbewertung.

        Fakt ist, der CHF ist UNTERbewertet!

        Nur Schmarotzer und Profiteure behaupten das Gegenteil.

  • Rolf Schumacher sagt:

    Wo Anhänger der Wikkürspekulation unter sich sind darf der Grosszensor nicht fehlen?

  • Anh Toan sagt:

    Diejenigen, welche dauernd gegen Spekulanten wettern, die Frankenstärke (oder den Goldpreis) aber nicht als Resultat von Spekulation, sondern als fundamental absolut gerechtfertigt betrachten, helfen mir nicht dabei, Vertrauen in die Zukunft der Menschheit zu gewinnen.

    • Thomas ernst sagt:

      Diejenigen, die noch immer nicht begreifen wollen, dass Preise=Wertschätzung subjektiv und situationsbedingt sind, steigern mein Vertrauen in Offshore Buchhalter nicht wirklich.

      Wenn dann noch die Illusion genährt wird, die Absenz eines Beweises für X sei der Beweis für das Fehlen von X, ist es mit dem Intellektuellen Respekt vorbei.

      Ich behaupte nicht, den „echten“ Wechselkurs CHF – EUR zu kennen. Aber ich stelle leere Behauptungen, der CHF sei unterbewertet in Frage. Bisher hat noch keiner der Laberi seine Behauptung irgendwie mit Zahlen, Daten oder Fakten untermauert – auch nicht Anh Toan!

      • Anh Toan sagt:

        Was ich in meinem Kommentar zu Chris beschrieben habe, (Parpkplatzbelegung grenznahe Einkaufszenter, Margenprobleme der Exportindustrie ausser Uhren und Pharma, Schweizer sind reich im Ausland, arm zu Hause), sind FAKTEN. Zwar keine unwiderlegbaren Beweise aber immerhin Indizien für eine Überbewertung des CHF. Die Theorien der Volkswirte (Kaufkraftparität, Gleichgewichtstheorien was weiss ich) unterstützen diese Indizien. Es sieht aus wie eine Überbewertung, es verursacht die gleichen Probleme (Exportindustrie, Einkaufstourismus) wie eine Überwertung, die Theorien erklären, es sei eine Überbewertung, wie bescheuert bin ich doch anzunehmen, es sei eine Überbewertung.

      • Thomas ernst sagt:

        @ Anh Toan

        Sie setzen Kaufkraft mit Überbewertung gleich. Als ich Teenager war, konnten wir Schweizer und die Deutschen in Spanien (unter Franco) mit wenig Geld leben wie die Fürsten. Der CHF war stark gegenüber der Peseta, aber der CHF galt trotzdem nicht als über-, die Peseta nicht als unterbewertet.

        Ein Objektives Kriterium wie Kaufkraft nützt wenig für die Frage, ob eine Währung RELATIV (zu was?) über- oder unterbewertet ist. Die subjektive Einschätzung „über“ kann sich nur auf eigene Kriterien abstützen. Solange Sie Ihre Kriterien nicht offenlegen und so lange wir uns auf diese nicht geeinigt haben, bleibt diese Einschätzung von „über“ für alle ausser Sie selbst irrelevant. Für mich ist der CHF eher unterbewertet, weil er faktisch an den EUR gebunden wurde, und dieser ist Offensichtlich „doomed to fail“.

        • Anh Toan sagt:

          @Thomas Ernst: Nein, ich setzte Kaufkraft nicht mit Überbewertung gleich, ich sage nur enorme Kaufkraftunterschiede seien ein deutliches Indiz für eine Überbewertung.

          Weiter oben habe ich Sie und andere darauf hingewiesen, dass man nur relativ bewerten kann, ich habe es als suggestive Frage zum „Realwert“ des CHF formuliert, weil es zumindest hier um den Aussenwert des CHF geht, das relative Verhältnis zu anderen Währungen. Nach innen wird eine Währung doch meistens auch anhand der Kaufkraft bewertet (Inflation ist Geldentwertung)? Was ist der Wert von Geld, wenn nicht Kaufkraft? Aber zu diesem Thema haben Ueli der Knecht, Taric Trent und Baer schon viel mehr nachgedacht, (die sind nicht schlauer als ich), und in den letzten Wochen hervorragende Texte in diesen Blog gestellt: Dort lesen!

  • Rico Coracao sagt:

    Mal ein Gruß aus Deutschland:

    Euer Franke ist nicht überbewertet, er ist seit der Kopplung an den Euro sogar unterbewertet!

    Wir hatten auch mal eine starke Währung, die D-Mark, wir waren im Ausland reich, trotzdem waren wir durch Technologievorsprung Exportmeister.. nun sind wir betrogen worden mit einem sehr schwachen Euro..

    Die Schweizer sind erpresst worden dem IWF beizutreten, somit seit ihr genauso gefangen in diesem System!
    Ihr werdet es auch noch sehen, wie der Wohlstand langsam schwindet!
    Wir haben es damals auch nicht geglaubt, aber es kommt schleichend.. dazu ist die echte Inflation
    hier nicht 2% (Medien Lüge) sondern ca 12-15% , wir sehen es täglich im Supermarkt und an der Tanke..
    Wir Deutschen wollen eigentlich alle raus aus diesem Irrsinn, aber die Politiker arbeiten für die Investoren & Banken.

    • Thomas ernst sagt:

      ..genau das hatte ich auch angenommen, aber Ihr Deutschen seid derart obrigkeitsgläubig, dass mit einem wirksamen Aufstand nicht zu rechnen ist. Das vereinfacht es Mutti und ihren Bilderbergern/Goldenboys, das Land auszunehmen und eine neue Feudalherrschaft zu errichten.

      Die Diktatur lässt Grüssen.

  • Anh Toan sagt:

    ²Ernst und Huber: Wieso genügen nicht 1TCHF und warum brauchts nicht 100 TCHF oder noch mehr? Wie haben Sie dies berechnet? ich glaube es würde 0,5 Mio pro Einwohner brauchen, als einmaliges Ereignis muss die Summe absurd hoch sein (nicht hunderte Milliarden sondern mehrere Billionen (englische Trillionen), um den Devisenmarkt zu schocken. Es ginge auch mit einem Automatismus: Die Summe verändert sich jedes Jahr proportional oder gar exponentionell mit dem CHF Kurs zu einem Währungskorb. Könnte funktionieren, wenn die Summe bei negativer Kursentwicklung negativ werden kann, jeder Bürger dann an die Nati zahlen muss. Sonst hätte diese keine Möglichkeit, die ausgedehnte Geldmenge wieder abzuschöpfen, um die Inflation zu bremsen. Das mit dem allenfalls an die Nati zahlen habt Ihr aber nicht gemeint, oder?

    Kurz, der Vorschlag funktioniert, wenn die Summe so gross ist, dass die Markteilnehmer mehr Angst vor Hyperinflation in der Schweiz, als vor einem Zusammenbruch des Euros haben.

    • Thomas ernst sagt:

      @Anh Toan
      Ich denke, Sie gehen am Kern der Sache vorbei. Es geht nicht darum, irgendwelche Märkte zu schocken, sondern nur darum, das Staatsdefizit auf normaleuropäisches Niveau anzuheben. Zahlung nicht durch die SNB, sondern den Bundeshaushalt, der dafür entsprechende verzinsliche und rückzahlbare Darlehen aufnimmt.

      Statt das Geld im IMF zu verlochen…

      • Anh Toan sagt:

        @Thomas Ernst: Eine Zahlung aus der Notenbank hat keinen direkten Einfluss auf das Staatsdefizit, dieses wird allenfalls durch die konjunkturbelebende Wirkung und die reduzierten Sozialkosten (Berücksichtigung bei EL und Sozialhilfe) weiter reduziert. Auch wenn man das Geld zu Lasten des Staatshaushaltes buchen würde, hätte dies kaum Einfluss auf die Beurteilung der Zahlungsfähigkeit der Schweiz, da dabei die strukturellen Defizite relevant sind, nicht ein einmaliges Defizit auf Grund einer ausserordentlichen Massnahme. Nur wenn diese Massnahme so gross ist, das daraus mittel- und langfristige strukturelle Veränderungen (Defizite) entstehen, würde die Beurteilung durch den Markt ändern.

        Einmalige Ereignisse sind nur soweit relevant, wie sich daraus strukturelle Veränderungen ergeben. Denn im Moment des Bekanntwerdens ist das Ereignis bereits Vergangenheit, Märkte interessiert die Zukunft. Dies gilt für die Beurteilung von Unternehmen genauso wie Staaten.

      • Anh Toan sagt:

        @Ernst und Huber: Die Massnahme würde den CHF schwächen, wenn sie von ausserhalb der Schweiz als so hirnrissig betrachtet wird, dass nicht mehr an halbwegs vernünftige politische Entscheidungen in der Schweiz geglaubt wird. Wird die Schweiz von aussen als wahnsinnig betrachtet, dürfte das Vertrauen in den CHF massiv schwinden.

        In diesem Sinne könnte Euer Vorschlag durchaus funktionieren.

      • Thomas ernst sagt:

        @Anh Toan
        Das entscheidende ist nicht die Buchung (auch wenn das für einen Buchhalter wie Sie vielleicht schwierig zu akzeptieren ist), sondern die Aufnahme dieser Mittel an den Kreditmärkten und die entsprechenden jährlichen Zinszahlungen.

        Wie jedes Defizit geht das zulasten künftiger Generationen. Mit nem Unterschied, dass hier zur Abwechslung der Staatsbürger aktuell profitiert, statt nur die Griechen, die Bankster und der IMF.

        • Anh Toan sagt:

          @Thomas Ernst: Nimmt die SNM das Geld. mit dem sie Devisen und ausländische Staatsanleihen kauft, an den Kreditmärkten auf? Wieso sollte sie das Geld, dass sie den Bürgern auszahlt an den Kreditmärkten aufnehmen. Das gemäss Ihnen entscheidende, die Aufnahme des Geldes an den Kreditmärkten, findet nicht statt.

          • Thomas ernst sagt:

            Sie lenken ab oder sind stur. Nicht die SNB, die Eidgenossenschaft oder die Kantone müssen das Geld verteilen. Dann entstehen Staatsschulden.

            Die SNB ist NICHT = Eidgenossenschaft!

            Capisce?

    • Linus Huber sagt:

      Die Frage stellt sich, ob wir dadurch unser Staatsdefizit anheben sollen oder eben nur direkt und richtig Geld drucken. Ich glaube der Schock wäre hauptsächlich in der Tatsache, wenn sich eine Zentralbank wagen würde Geld zu kreieren und nicht den Umweg über Staatsverschuldung nimmt. Dies ist bedeutend ehrlicher als wenn man dauernde Kredite anhäuft welche ja schlussendlich eh nie zurückgezahlt werden.

      Die damit verbundene Gefahr für jene, welche den chf Wechselkurs versuchen in die Hoehe zu treiben ist enorm, da sie ja nicht wissen, ob ein 2. oder 3. Schub solch einer Massnahme nachfolgen würde. Ebenfalls dürften einige ökonomischen Modelle ihre Schwierigkeiten haben, damit umzugehen, da dies eine Reduktion des Kreditvolumens produzieren dürfte. Natürlich würden die Banken und die 1% dadurch eher benachteiligt sein, was eine solche Massnahme sehr unwahrscheinlich macht.

    • Linus Huber sagt:

      „Sonst hätte diese keine Möglichkeit, die ausgedehnte Geldmenge wieder abzuschöpfen, um die Inflation zu bremsen. Das mit dem allenfalls an die Nati zahlen habt Ihr aber nicht gemeint, oder?“ (Anh Toan)

      Glauben Sie, dass die Kredite auf den Zentralbankbilanzen je zurückgezahlt werden? Ich zweifle sehr daran, da dies einem sofortigen Zusammenbruch des Systems gleichkommen würde. Es ist bedeutend ehrlicher, wenn die Geldmenge effektive ausgeweitet wird und auch bleibt, jedoch das private Kreditvolumen reduziert wird (nicht 1:1, aber vielleicht 50 bis 80% der erweiterten Geldmenge)

      Eine Reduktion der Geldmenge (sofern erwünscht) liesse sich auch über die staatlichen schon gut funktionierenden Steuerbehörden ohne weiteres organisieren.

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Spekulation ist der treibende Motor der Wirtschaft, ohne Spekulation gibt es keine Märkte und Preise. Im diesen Punkt haben sogar die Kommunisten verstanden, dass eine Wirtschaft die Spekulation benötigt, womit sich und Wirtschaft selbst finanzieren zu können. In der 1930er wurde die Schweiz anscheint von Sozialisten regiert, die vom Wirtschaftssystem und Geldtheorie nicht verstand. Im Gegenteil die Schweizer Wirtschaft während der Kriegesjahre von Krieg kräftig profitiert, anstatt gegen den Nazi in die Krieg zuziehen – diese Lektion haben wir Schweizer bis heute nicht richtig gelernt – der Steuerstreit mit EU und USA zeigt es.

    Von der Schweizer Regierung bewusst gefördert Schwarzgeldpolitik bzw. die Banklobbyisten, die im Paralment und Standrat sitzen, war der treibende Kraft für diese Strategie. Jetzt müssen wir die Profite, die wir Jahrzehendelang generiert haben, zurückzahlen – das wird die Schweizer Banken den Genick brechen, was auch geschah. Die Schweizer Politiker müssen endlich lernen auf kurzfristige Profite zu verzichten, um langfristig nachhaltige Wirtschaftpolitik und Wettbewerbsstrategie umzusetzen.

    Das gleiche Problem können wir auch bei der geldpoltiischen Entscheidung der SNB beobachten, dass sie kurzfristige Erfolge preferiert haben, anstatt eine nachhaltige Strategie zum Abbau der Überbewertung auszuarbeiten. Es liegt auch bei SNB-Führung keine bekannte Strategie vor, wie die Überbewertung des Franken bekämpfen soll.

  • Sven Lederer sagt:

    Das Wort Währung kommt von „gewähren“. Kredit nämlich. Und weil die Euroländer Kredit nur noch auf BEwährung bekommen, bewahrt dass die Schweiz hohen Zinsen – im Haben. Ehrlich, was am längsten währt sind Schulden.

  • Linus Huber sagt:

    Dieser Artikel zeigt die Schwierigkeiten der sogenannten Unabhängigkeit der SNB. Aufgrund des verhaeltnismaessig geringen Wirtschaftsraum des chf ist die SNB dem Druck der Geldpolitik des FED und der EZB unterworfen. Dies ist im Grunde das Gegenteil von realer Unabhängigkeit.

    Es fehlt eine demokratische Grundlage in der gegenwärtigen weltweiten Geldpolitik und Zentralbanken erlauben sich, massiv auf die Eigentumsverhältnisse (Umverteilung von der Unter- und Mittelschicht an die Top 1%) einzuwirken ohne dass die Bevölkerung irgendwelchen Einfluss geltend machen kann. Wir werden sozusagen dem Verdikt eines Gremiums ausgeliefert und fühlen uns zunehmend hilflos, was dem Vertrauen in diese Institutionen zunehmend abträglich sein dürfte.

    Ein interessanter Aspekt scheint mir auch die damalig offensichtlich inflationäre Geldpolitik, welche aufgrund der reduzierten Golddeckung erkennbar wird. Ähnlich läuft es ja heute ab indem die Zentralbanken ihre Bilanzen massiv aufblähen und Gold sich seit etwa 2000 vervielfachte in Währungen gemessen. Wenn man Aktienindizes mit Gold als Währung betrachtet, kann man klar erkennen, dass die Märkte massiv an Wert verloren haben seit 2000 (nichts von einem neuen Hoch in 2007).

    • Alois Krieger sagt:

      Aber immer noch besser, als wenn wir direkt im Euroraum wären. Dann hätte das Zahlen für andere Schulden bei 1.50 zum Euro begonnen und nicht bei 1.20. (Dank Hildebrand zahlten wir jedoch schon ab 1.40).

  • Systemkritiker sagt:

    @monopolfeind:
    Es ist nicht (nur) so, dass der Franken zu hoch ist. Vielmehr ist der EURO für die Deutschen viel zu tief. Währe der EURO ausschliesslich die Währung der Deutschen Wirtschaft, dann hätten wir ganz andere Wechselkruse. Sie gehen in Ihren Überlegungen immer noch vom ursprünglichen Wechselverhältnis DM zu EURO von ca,. 1 zu 2 aus. Hätten die Deutschen heute noch die DM, dann wäre das Verhältnis ganz anders.
    Fazit: Wir Schweizer haben wohl eine etwas zu hohe Währung, Ihr Deutschen profitiert jedoch von einer viel zu tiefen Währung, weil sich diese nach der Wirtschaftsleistung der gesamten EU-Zone ausrichtet.

  • monopolfeind sagt:

    Liebe schweizer Nachbarn,

    Die Schweiz war für uns Deutsche nie ein Billigland, wenn man von den Spritpreisen früher mal absieht. Aber die schweizer Preise waren stets reell. Was aber seit über 20 Jahren läuft, ist eine Spekulation auf äusserts hohem Niveau. Aktuell ist der Franken etwa doppelt so teuer wie vor gut 30 Jahren. Das ist weder „normal“ noch gut für die (schweizer) Wirtschaft. 1976 – da machten wir erstmals einen längeren Urlaub in der Schweiz – kostete 1 Franken etwa 90 Deutsche Pfennige, das sind etwa 46 EURO-Cent. Aktuell liegt der Franken bei knapp 85 EURO-Cent. Das ist rein spekulativ und auch nicht durch die vom Umfang her doch recht kleine schweizer Wirtschaftsleistung begründbar.

    Die Zeiten, da jedes Land für sich allein rumwurschteln konnte, sind nun mal vorbei. Das ist der Preis für den Frieden, den wir heute zumindest in weiten Teilen Europas haben.

    Und noch was:
    Und wenn Ihr nicht endlich brav seid, kaufen wir in Zukunft alles, was mit Klo-Spülung zu tun hat, nicht mehr von GEBERIT …… GEBERIT hat Dank hoher Qualität eine de-facto-Monopolstellung in weiten Teilen Europas. Der überstarke Franken hat allerdings schon lange dazu geführt, dass nicht mehr alles in CH produziert wird, sondern im nicht-schweizer Ausland. Und DAS, liebe Nachbarn, hat etliches an Arbeitsplätzen gerade in der Schweiz gekostet!

    „Das Gras im Garten des Nachbarn ist immer grüner“ – sagt ein schwedischer Freund von uns, der immerhin mit Familie 18 Jahre im „nördlichen Kanton“ ganz zufrieden gelebt hat und jetzt über Schweden schimpft …..

    Also macht mal halblang und auf gute Nachbarschaft!

    • Hans P. Grimm sagt:

      Lieber Monopolfreund, wir machen nicht nur, wir sind doch gute Nachbarn. Die Menschen in D und hier haben mit Sicherheit keine Probleme miteinander, dass sind nur die Politiker, wir besuchen euer Land gerne und ihr kommt gerne bei uns arbeiten. Wieso ist mir zwar schleierhaft, daman hier länger arbeitet und weniger Ferien bekommt.

      Auch meine Freunde und Verwante aus D kommen gerne zu uns und wenn sie bei uns nächtigen ist es gar nicht so Teuer! Schliesslich kennen wir auch Gastfreundschaft.

    • Thomas ernst sagt:

      @ Monopolfeind

      Sie haben wohl nicht mitbekommen, dass der EUR eine Weichwährung ist, weil sie mit zuviel Mittelmeerwasser verdünnt wurde. Sie als Deutsche erleben den Effekt einer faktischen Abwertung: Export geht leicht, aber Importe bzw. Konsum im Land einer haerteren Währung wird erschwert.

      Als der USD noch 4.20 CHF Wert war, sind die Amis zum Einkauf in die CH geflogen. Heute fliegen die Schweizer zum Einkauf nach NY…

      Richten Sie Dr.H.Kohl einen Gruss aus – Er hat die harte DM der Deutschen gegen seinen persönlichen Platz in der Geschichte eingetauscht.

      • Rudolf Mühlemann sagt:

        Lieber Monopolfeind, ich kann nur unterstreichen, was Sie geschrieben haben. Ich bin nur ein kleines Licht, glaube aber gemerkt zu haben, dass wirtschaftliche und monetäre Mechanismen äusserst interdependent sind. Ihren Vergleich im Kontext mit der Entwicklung des Kursverhältnisses DEM/CHF und EUR/CHF kann ich als Laie nachvollziehen. In meiner Eigenschaft als mikroskopisch kleiner wirtschaftlicher Mikroorganismus konnte ich im Laufe meiner sich über mehr als drei Jahrzehnte erstreckenden geschäftlichen Reisetätigkeit in Deutschland feststellen, dass man einmal gewinnen, dann aber auch wieder verlieren kann. Weder Vorteile noch Nachteile sind in Stein gemeisselt. Es war für mich in der DEM-Aera schön,
        wenn ich für 100 DEM ca. 80 CHF bezahlen musste, dann aber mit diesen 100 DEM in Deutschland eine Kaufkraft von ca.
        130 Franken geniessen konnte. Das war super, aber leider nicht für alle Ewigkeit garantiert. Deutschland und die Schweiz sind gute Nachbarn, die immer wieder wissenschaftlich, wirtschaftlich und know-how-mässig vorneinander profitiert haben. Beide länder sind gut beraten, dem Pragmatismus und der Ratio den Vorrang zu geben. Die Politiker sind das Problem!

    • Alois Krieger sagt:

      Kann uns nur recht sein, wenn Geberit die WC-Schüsseln im Ausland produziert. Arbeitsplätze haben wir ja genügend, sonst könnten nicht 50’000 Deutsche pro Jahr in die Schweiz kommen.

      Dass ihr Deutschen jetzt die Schulden des Club-Med bezahlt, ist die Schuld eurer Politiker. Dass die Schweiz denselben Unsinn macht, um die Probleme nur ein paar Jahre in die Zukunft zu schieben. Wenn ihr das nicht tun würded, dann wäre der Franken bald wieder auf einem normalen Niveau.

      Wir bezahlen schon kräftig mit für die Fehler der EU-Politik, jetzt werfen wir der EU noch 10 Mrd. über den IWF nach. Es gibt kein anderes Land, Deutschland inklusive, dass pro Einwohner so viel Geld dafür ausgibt.

      Also, ihr staatsgläubigen, demokratiekritischen Deutschen, verwundert Euch nicht, dass wir langsam genug von Euch haben!

  • Sylvia Liatowitsch sagt:

    Wer – wo auch immer – in der Schweiz, also abhängig von der Qualität des Schweizer Franken, den Schweizer Franken schlecht reden muss, befindet sich in suizidaler Manier.

  • Anh Toan sagt:

    Entwurf für eine Volksinitiative zur Verhinderung der Spekulation auf den zu starken Franken::

    Art 1: Wer in spekulativer Absicht eine Handlung vornimmt oder vermittelt, die geeignet ist, die Landeswährung oder den Landeskredit zu stärken, wer zu einer solchen Handlung auffordert, wird mit Gefängnis oder mit Busse bis zu Fr. 100’000 bestraft. Beide Strafen können verbunden werden.

    Art 2: Wer vorsätzlich unwahre Tatsachen behauptet oder verbreitet, die geeignet sind, den Landeskredit zu stärken oder das Vertrauen in die Landeswährung zu fördern, wird mit Busse bis zu Fr. 20’000 oder mit Gefängnis bestraft. Beide Strafen können verbunden werden.

  • Chris sagt:

    Wieso wird immer gesagt dass der Franken überbewertet sei? Klar, man kann die makroökonomische theoretische ZInssatzparität anwenden, jedoch wie alle Modelle ist dies vereinfacht. Angesichts der durchaus real existierenden Probleme in der EURO Zone ist die Behauptung nach einer grundsätzlichen Überbewertung im Sinne zu den früheren Wechselkursen von 1.50-1.60 nicht realistisch.

    • Anh Toan sagt:

      @Chris: Wenn auf den Parkplätzen der Einkaufscenter im grenznahen Ausland mehrheitlich Schweizer Nummernschilder zu sehen sind während die Parkplätze an den grenznahen Einkaufscentern in der Schweiz leer sind, wenn 7 von 10 Sektoren der Schweizer Exportindustrie massive Margenprobleme haben, wenn sich die Schweizer im Ausland reich, zu Hause aber arm fühlen, braucht es nur Augen und ein wenig Verstand, um eine deutliche Überbewertung des Frankens zu erkennen. Wissenschaftliche Theorien können allenfalls das Adjektiv „deutlich“ präzisieren.

      • Thomas Forster sagt:

        @Anh Toan: Das heisst nicht dass der Franken ueberbewertet ist, sondern nur dass er sehr sehr stark ist. – Ueberbewertet wuerde heissen, dass Sie wissen was der korrekte Wechselkurs ist. Oder koennen Sie mir sagen, was der korrekte Kurs ist zwischen Franken und Euro?

        • Anh Toan sagt:

          Fährt ein Laster auf mich zu, kann ich wegspringen oder mich fragen, ob mich wohl meine Augen täuschen und dieser Laster nur in meiner Wahrnehmung existiert. Springe ist weg, und da war kein Laster, hab ich mir die Knie aufgeschürft.

      • Hans P. Grimm sagt:

        Wenn andere Währungen im freien Fall sind muss die einene Währung nicht überbewertet sein!

        Mit anderen Worten, weil viele hier dies nicht gemerkt haben folgendes: Der Euro und der Dollar verlieren an Wert weil die Länder über ihre Verhältnisse leben und übermässig, bis zum Bankrott, Schulden anhäufen!

        Die Anhänger des überbewerteten Frankens werden nun einwenden, das wir unterschuldet seien daher zu wenig Schulden haben und dies aufholen müssten um konkruent mit den verschuldeten Ländern zu sein.

        Völlig falscher Ansatz! Real ist der Franken nicht überbewertet sondern die andern sind überschuldet!

        Aber das kapiert nicht jeder!

        • Linus Huber sagt:

          Richtig Herr Grimm. Ich stimme dem Inhalt Ihres Beitrages vollumfänglich zu.

        • Thomas ernst sagt:

          Ja, ebenfalls 100% zustimm!

          Es ist zu beachten, dass jede Bewertung nur relativ zu einem Masstab erfolgen kann. Wenn Anh. Toan von überbewertet spricht, hat er wohl einen bestimmten Masstab im Hinterkopf. Leider ist er mit dem Lastwagenbeispiel der echten Frage von Thomas Forster nur ausgewichen. Die Exportlobby hat wohl andere Masstaebe als die Grenznahen Schweizer…

        • Anh Toan sagt:

          @Grimm, Huber und Ernst: Wieviel ist der Franken real, also nicht relativ zu einer anderen Währung oder Rohstoffen, sondern absolut wert?

          • Thomas ernst sagt:

            @ Anh Toan

            Es gibt keine absoluten Werte. Muss ich es nochmals für die Langsamen unter uns wiederholen, zum Mitschreiben?
            Alle Bewertungen sind relativ, d.h. abhängig.

      • Alois Krieger sagt:

        Ja, aber mit dem Franken kann man nicht nur Güter, sondern auch Anlagewerte kaufen. Und nach den Verkäufen von Liegenschaften von Deutschen in der Schweiz zu beurteilen, scheinen der Franken in dieser Hinsicht nicht überbewertet.

        Die Schlangen an den deutschen Supermarktkassen haben ihr Gegenstück in der starken Nachfrage nach Anlagen in einem Land, wo im Vergleich zum sozialistischen Europa in Zukunft nicht mit enormen Steuern zu rechnen ist.

        Wir subventionieren momentan über die Notenbank einerseits Leute, die in der Schweiz Anlagen kaufen und andererseits die Staatsschulden der Europäer. Kapitalkontrollen, wenn diese auch nicht 100% wirksam sind, wären wohl eher im Interesse der Schweizer.

        Oder dann müssten wir davon wegkommen, dass wir unsere Pensionskassengelder in CHF-Nominalanlagen halten, und drucken Geld wie unsere Nachbarn und geben das Geld im Inland für Infrastrukturprojekte aus.

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