Wenn der «Sudden Stop» zuschlägt

Wenn nach Jahren scheinbarer Stabilität ein Land plötzlich mit einer Finanzierungsnot konfrontiert wird, spricht man von «Sudden Stop»: Demonstraten mit Schweinemasken (Anspielung auf die PIIGS-Staaten, bzw. Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien) vor der deutschen Botschaft in Athen, März 2012. (Keystone)

Europäische Politiker haben eine besondere Gabe. Wann immer die Eurokrise hochkocht, dauert es nicht lange, bis in Madrid, Rom oder Paris die «Spekulanten aus dem angelsächsischen Raum» als Hauptschuldige identifiziert sind. Auch die ausländischen Medien müssen immer mal wieder herhalten – schliesslich schreiben sie alles schlecht. (Als ob wir so mächtig wären…)

Es fällt den Politikern schwer, zu begreifen, weshalb ein Land wie Spanien – von Griechenland ganz zu schweigen – jahrelang problemlos seine Schulden refinanzieren kann und dann, plötzlich, in heftige Nöte an den Bondmärkten gerät. Aber die Geschichte verläuft nun mal nicht linear, sondern sprunghaft, und wie Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart in ihrem Klassiker «This Time is Different» aufschlussreich beschrieben haben, bietet die Wirtschaftshistorie unzählige Beispiele von Ländern, die nach Jahren scheinbarer Stabilität plötzlich mit einer Finanzierungsnot konfrontiert waren.

Dieses Phänomen wird «Sudden Stop» genannt. Der Begriff geht auf die Ökonomen Rüdiger Dornbusch und Guillermo Calvo zurück, denen ein US-Banker während der Tequilakrise 1994 gesagt haben soll, «it is not the speed, that kills, it is the sudden stop.»

Das Sudden-Stop-Phänomen war in den Achtziger- und Neunzigerjahren in diversen Emerging Markets zu beobachten, und es wird in einigen Lehrbüchern als schwellenländer-spezifisches Problem bezeichnet.

Es ist aber mittlerweile offensichtlich, dass auch die europäischen GIIPS-Länder (Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien) unter dem Sudden-Stop-Problem leiden.

Um was geht es genau: Ein Land, das in seiner Leistungsbilanz chronisch ein Defizit aufweist, muss per Definition einen Überschuss in seiner Kapitalbilanz haben, es muss also laufend Kapital von ausländischen Investoren importieren. Dieser Zustrom an Kapital kann jedoch beim Aufkommen wirtschaftlicher Probleme – diese müssen nicht einmal zwingend im betreffenden Land ihren Ursprung haben – plötzlich versiegen, beziehungsweise er kann sich in einen Kapitalabfluss verwandeln. Wenn das geschieht, sackt die Währung des betreffenden Staates zusammen. Schreibt das Land dann trotzdem noch ein Leistungsbilanzdefizit, werden die Devisenreserven der Zentralbank aufgezehrt. Das ist das klassische Bild, wie es etwa während der Asienkrise von 1997/98 zu beobachten war.

In den angeschlagenen Euro-Ländern war der Sudden Stop, der sich ab 2008 ereignet hat, jedoch gar nicht zu erkennen. Erstens hat sich ihre Währung nicht entwertet (das ging gar nicht, weil sie keine eigene Währung mehr haben), und zweitens weist ihre Kapitalbilanz trotz mittlerweile zwei Jahre dauernder Krise immer noch einen Überschuss aus, das heisst, es strömt immer noch ausländisches Kapital in die GIIPS. Bloss, um welche Art Kapital handelt es sich dabei?

Silvia Merler und Jean Pisani-Ferry vom Brüsseler Think Tank Bruegel sind in einer Studie (hier abrufbar) dieser Frage nachgegangen. Sie zeigen klar auf, dass die GIIPS alle zum Teil mehrere Episoden von Sudden Stops – hier stark vereinfacht definiert als heftiger negativer Umschwung in den privaten Kapitalflüssen (wer die Definition genau haben will: hier ein Papier von Calvo aus dem Jahr 2004) – erlebt haben.

Hier eine kurze Übersicht, wann die betreffenden Länder ihren Sudden Stop erlebt haben:

Besonders pikant: In Griechenland (blaue Balken) begann der private Kapitalabfluss bereits ab März 2008 (in diesem Monat kollabierte in New York die Investmentbank Bear Stearns), weit bevor die Eurokrise überhaupt ein Thema war. Der irische Sudden Stop (grau) vollzog sich zwischen Juli 2008 und März 2009 – ebenfalls bevor überhaupt jemand von einer Krise in der Eurozone sprach. Im April 2010 folgten dann abermals Griechenland, dann Portugal (dunkelrot) und Irland, bevor im Sommer 2011 schliesslich Italien (orange) und Spanien (grün) von heftigen privaten Kapitalabflüssen erfasst wurden.

So sehen die Kapitalbilanzen (in Prozent des BIP) der einzelnen Länder in grafischer Form aus:

Die blaue, weiterhin steigende Kurve zeigt die gesamten Kapitalzuflüsse ins Land, die rote Kurve zeigt die privaten Kapitalflüsse. In allen fünf Ländern beginnt sich die rote Kurve abrupt von der blauen Kurve zu lösen. Das ist der Sudden Stop. Plötzlich floss kein privates Kapital mehr in die GIIPS, im Gegenteil: das private Kapital begann die Länder zu verlassen.

Weshalb aber steigt die blaue Kurve in den Grafiken weiter, oder anders gefragt: woher stammte das Kapital, das offenbar weiterhin in die GIIPS floss, während die privaten Kapitalgeber längst die Flucht ergriffen hatten? Es kann sich gemäss Merler und Pisani-Ferry nur um Kapital aus ausländischen staatlichen Institutionen handeln: Europäische Zentralbank, Internationaler Währungsfonds sowie Hilfsleistungen aus der European Financial Stability Facility (EFSF).

Der weitaus grösste Teil stammt gemäss der Studie von der EZB, respektive aus dem sogenannten TARGET2-System, mit dem die nationalen Notenbanken der Euro-Länder untereinander Kapital verschieben.

So sieht die Zusammensetzung der ausländischen Kapital-Zuflüsse in die GIIPS aus:

Die privaten Kapitalzuflüsse (rote Balken) brechen in allen fünf Ländern zum Zeitpunkt des Sudden Stop abrupt ein, dafür strömt immer mehr Kapital aus dem TARGET2-System (grüne Balken) und, im Fall Griechenlands, Portugals und Irlands, Kapital aus den EU/IWF-Hilfsprogrammen (orange) in die Länder.

Der Kapitalabfluss aus den GIIPS – ja, dazu zählen auch Griechen und Spanier, die ihr Geld in die Schweiz bringen – hält ungebremst an. Das stellt eine enorme Last für die jeweiligen Bankensysteme dar, weil die Banken permanent Kapital ins Ausland «bluten».

Diese Grafik aus einer Studie von Citigroup zeigt schön, wie die spanischen Banken seit 2011 in massivem Ausmass Kundeneinlagen verlieren (blaue Kurve) und für ihre Refinanzierung in immer grösserem Stil die EZB (graue Kurve) anzapfen mussten.

Das Drama dauert an. Privates Kapital flüchtet aus Griechenland, Portugal, Irland, Spanien und Italien, deren Bankensystem wird immer schwächer.

Auch wenn es noch so schön wäre, die «Schuldigen» an dieser Entwicklung zu identifizieren: Angelsächsische Spekulanten sind es nicht. Und nein, auch nicht die Medien, die darüber berichten.

67 Kommentare zu «Wenn der «Sudden Stop» zuschlägt»

  • Thomas ernst sagt:

    @Linus Huber

    Es gab damals genügend ernstzunehmende Stimmen, die das Desaster vorhergesehen haben. Überheblichkeit ist eine mögliche Erklärung, dass diese Leute lächerlich gemacht, ignoriert und abgeputzt wurden.

    Eine weitere moegliche Erklärung ist, dass die Kohls, Chiracs und die anderen aktiven Promotoren des EUR-Unsinns sehr wohl wussten, was sie da anrichten – genau das aber beabsichtigten. So wie Roosevelt damals Pearl Harbour billigend in Kauf genommen hat, um endlich die US-Wähler dazu zu bringen, ihm den Kriegseintritt gegen die Achsenmächte zu genehmigen.

    Gewiefte Politiker wie Kohl wissen, dass man ohne Krise in einer Demokratie (und sie sie noch so pseudodemokratisch

    • Thomas ernst sagt:

      ….Fortsetzung…
      Wie die deutsche) keine grundlegenden Änderungen durchsetzen kann.

      Wenn man sieht, wie stark undemokratische zentrale Stellen wie die EU-Kommission, die EZB, die Krisengipfel, der Rettungsschirm die Macht an sich gerissen haben, wie das deutsche Parlament billionenschwere Verpflichtungen abnickt, ohne sie auch nur gelesen zu haben,

      Wenn man sieht, wie auch in der Schweiz die Finanzministerin (Durch Verrat an die Macht gekommen und durch Tücke und Raffinesse immer noch im Amt) den Rechtsstaat verraet, wie Geheimgesetze wie ACTA am Parlament vorbeigeschmuggelt werden,

      Dann liegt der Gedanke nahe, dass es einflussreiche Kreise gibt (Rive-Reine, Bilderberger, Bertelsmann-Stiftung etc) gibt, welche von der Krise profitieren. Die Neue Weltordnung liesse sich in Friedenszeiten niemals durchführen.

    • Linus Huber sagt:

      Zu VTs äußere ich mich nicht, da ich zu wenig damit vertraut bin.

      Trotzdem, in Bezug auf die Aushebelung der Demokratie bin ich mit Ihnen einig.

  • Linus Huber sagt:

    @ Hanns Castorp
    @ Thomas

    Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Leute mit überheblichem und herablassendem Verhalten sich vor 2007 über jene lächerlich machten, welche damals eine Krise voraussahen.

  • Thomas ernst sagt:

    Treffend zusammengefasst.

  • Rolf Schumacher sagt:

    Nicht das angelsächsiche neoliberale ist Schuld an einem möglichen sudden stop, wer dann? Der Euro wurde vielen Ländern aufgezwungen. ZB Deutschland müsste die D-Mark auf immensen angelsächsisch-französischen Druck fahren lassen. Wiedervereinigung gibts nur gegen D-Mark Aufgabe. England hingegen hat das Pfund nicht aufgeben müssen.
    Die internationale Mafia hat sich London und New York als Schaltzentrale für ihre Weltimperium ausgesucht. IWF, WB, EBZ sind deren Spielzeuge, um die Welt zu unterjochen.
    ZB: Sergio Ermotti gibt der CH 10 Millionen Maifa Geld und lässt sich feiern. Im Gegenzug zahlt die CH der Mafia 10 Milliarden in die IWF Kasse. Es bleiben der Maifa also 9990 Millionen schweizer Volksgeld. Die Maifa verteilt Brosamen und klaut Brote, so geht das.

  • Andres Müller sagt:

    „Auch wenn es noch so schön wäre, die «Schuldigen» an dieser Entwicklung zu identifizieren: Angelsächsische Spekulanten sind es nicht. Und nein, auch nicht die Medien, die darüber berichten.“

    Darf ich kurz vorstellen wie man Sudden Stop für Frankreich kürzlich aktiviert hat?
    Hintergrund bildet der mögliche Wahlsieg des linken Hollande. Gerade im Angelsächsischen Spekulantenmarkt wird Frankreich zu einem möglichen Sudden Stop hochstilisiert.

    Hier meine Recherchen:

    A) Verbreitung und Ankündigung: Bei einem Wahlsieg des Sozialisten Hollande drohe ein „Angriff der Märkte“ auf Frankreich. Dies behauptet George Soros kürzlich bei der Zeitung „Le Monde“. Ebensolche Spekulationen auf Zero Hedge und in der NewYork Times nachzulesen.

    Die Times berichtet am 17. April, die Eurex aktivierte am 16 April das passende Finanzinstrument dazu, Zufall wohl kaum.

    B) Und kurz darauf schuf die Eurex (Deutschland/Schweiz Handelsplatform) dass dazu passeneSpekulationsinstrument:
    „Neue Futures auf französische Staatsanleihen
    Ab dem 16. April ergänzen wir mit neuen Futures auf langfristige französische Staatsanleihen das Eurex Fixed Income-Segment. Die Euro-OAT-Futures (Obligations Assimilables du Trésor) werden unsere Palette an effizienten Absicherungsmöglichkeiten für den europäischen Anleihenmarkt erweitern.“
    http://www.eurexchange.com/download/documents/circulars/cf0522012g.pdf

    Erläuternde Kommentare in der New York Times
    http://www.nytimes.com/2012/04/18/business/global/french-presidential-election-stokes-investor-concern.html?_r=2&hp

  • Alexander Dominguez sagt:

    Schuld ist vor allem der Euro. All diese Länder haben keine unabhängige Währungspolitik mehr und können ihre Währung nicht mehr selber steuern. Man sitzt in der Euro-Falle. Man kann nicht Nationen, deren wirtschaftliche Stärken total unterschiedlich sind, einfach eine Einheitswährung überstülpen und dann meinen, allen ginge es irgendwann gleich gut. Das ist einfach naiv. Für mich läuft heute genau der Film ab, den ich schon vor Jahren vorausgesagt habe. Zum Glück waren wir Schweizer nicht so dumm, bei dem System mitzumachen. Wir würden ganz sicher schön zur Kasse gebeten.

  • Michael Schwarz sagt:

    Wie ich bereits in diversen Beträgen betont haben, dass der Ausbruch der EU-Banken und Schuldkrise werden durch dem Ausbruch der US-Krise ein bis zwei Jahre vorverlegt. Sicherlich kann man das Problem der Verschuldung nicht ewig verdecken, aber der frühzeitige Auslöser der EU-Schuldkrise ist kein Zufall. Genauso wenn jemand jetzt glaubt, dass die EU-Schuldkrise sei es vorüber, irriert er sich. Der nächste Schuldkandidat wird nicht mehr weiter sein, es ist nur die Frage der Zeit bis Spanien oder Portugal finanzielle Unterstützung bitten werden. Die Arbeitslosigkeit in Spanien liegt bei fast 20%, jeder 1/5 Spanier hat keinen Job, in Portugal sieht nicht besser aus.

    Es ist nicht überraschend, dass die Investoren das Kapital aus Griechenland, Spanien und Portugal abgezogen haben, solche Sudden Stop, ist das Ergebnis Jahrlanges Wachstum auf Pump, niedrige Sparquote, niedrige Produktivität, höhere Preisinflation – Sudden Stop entsteht durch dem Wirtschaftsboom, der mit Krediten finanziert wurde, wenn der Boom und Wachstum erst vorüber ist, dann gibt es für die Investoren keinen Anreiz mehr, weiterhin in solchen Ländern investiert zu bleiben, deshalb ist das rasante Wachstum in Schwellenländern eine Gefahr für die Stabilität der Weltwirtschaft darstellt, weil es durch Fremdkapital finanziert wurde.

    • Michael Schwarz sagt:

      Sudden Boom Effekte sind auf kurzfristige Wirtschaftspoltiik und Wachstumspolitik zurückzuführen. Die Politiker, die selbst von Wirtschaftspolitik nicht verstehen bzw. wieder gewählt werden wollen, sowie die Ökonomen, die die Politiker beraten, schnellere Karriere machen wollen, sind der Grund warum die Politiker nur auf kurzfristige Wirtschaftspolitik setzen – das politische System funktiioniert in der Praxis nicht, weil der Anreiz für nachhaltige Wirtschaftspolitik pratisch nicht existiert.

      • Linus Huber sagt:

        In kurz, die grosse Schwäche der Demokratie liegt in der Tatsache, dass nur egoistische Idioten gewählt werden, da jene, welche die Wahrheit sagen und Integrität besitzen, keine Chance haben. Sind wir da nicht selber mitschuldig?

        • Michael Schwarz sagt:

          @Linus Huber:

          Sie haben völlig recht, wir sind alle mitverantwortlich, weil wir nach kurzfristigen Profit begieren. Deshalb ist die Aufklärung so wichtig, dass der Bürger von seinem natürlichen Trieb wegkommen, eine nachhaltige Wirtschaftspolitik anzustreben.

        • Urs sagt:

          Nein, wir sind nicht selber Schuld wenn wir „falsche“ Politiker wählen…

          Es ist nicht unser Job noch unsere Verantwortung das politische Geschäft der Politiker auf Wahrheitsgehalt oder was auch immer zu untersuchen. Das können wir als einzelen auch nicht… es fehlt nur schon die Zeit, oft auch das Verständis.

          Wahlen sind eine Form von Delegation von Verantwortung durch die Wähler an die Politiker, Parlamente etc…

          Demokratie braucht Vertrauen, Wertschätzung, Ehrlichkeit… ohne diese Elemente ist Demokratie nichts… auch wenn diese noch so hoch gejubelt wird. Demokratie braucht auch Aufklärung etw durch die Medien die hier ebenfalls als unabhängig bejubelt werden… doch diese wurde bereits ausgehebelt. Ein Teil daovn konnte durch das Internet wieder ausgeglichen werden doch die ist alles noch viel zu fragmentiert um wirklich effektiv sein zu können…

          Facebook und Co können die klassischen Massenmedien nicht ersetzen und man ist permanent dabei die Bürger bzw. die Informationen wieder zu kanalisieren… So wird etwa der Ausbau auf immer schnellere Internetverbindungen nicht wegen Demokratischer oder anderer Zivilgesellschaftlicher Belange vorgenommen sondern wegen Kommerziellen interessen wie Videostreaming…

          Trotz dieser Defizite verlassen sich viel zu viele Bürger auf das was ist…

          Auf die Idee die Massenmedien als vorgesehene Kontrollinstanz zu Gunsten der Demokratie durch das Internet und dessen hervorragende Techniken zu ersetzen ist bis heute nichts geworden… alles unverbindlich.

          Versuche dies zu ändern werden etwa durch kosten, gesetze und technik verhindert… in so vielen Varianten das der normale Bürger noch nie den Ueberblick bekommen konnte… Zensur und die legaliserte löschung von Beiträgen oder ganzen Seites und Servern schwelen permanent im Hintergrund mit so das eine Selbstzensur implementiert worden ist… die ist völlig Geräuschlos und wird u.U. nur vom Verfasser bemerkt…

          • Michael Schwarz sagt:

            @Urs:

            Sie sprechen den entscheidenden Punkt an, weil wir alle von Ressource abhängig sind, deshalb können wir niemals unabhängig agieren. Die unabhängige Meinung und Politiker können nur vorbringen, wenn sie absolut von Ressource und Einschränkung, mit einzigem Ausnahme von Bürgern, abhängig sind.

        • Thomas ernst sagt:

          @Linus Huber

          Aus meiner Sicht ist ihre Beobachtung zwar richtig, aber eher ein Symptom, als eine Ursache. Wenn man die politisch-wirtschaftliche Entwicklung systemtheoretisch analysiert, zeigt sich sehr rasch, dass die Entwicklung unausweichlich ist. Sowohl die 1% versus 99%-Problematik der Wirtschaft, als auch die Degeneration der Politik von einer Problemloesungsmethode zu einer Abzocker- und Profiteurorganisation.

          Systemtheoretisch zwangsläufige, man könnte auch sagen natürliche Entwicklungen lassen sich nur mit grossen Anstrengungen und nur für begrenzte Zeit aufhalten. Daran sind wie Wähler etwa so mitschuldig, wie wir auch dafür verantwortlich sind, dass das Wasser bergab fliesst.

          Der intelligente Ansatz in solchen Situationen ist es daher eher, mit nem Fluss zu gehen und auf das nächsthöhere Niveau der Stabilität zu gelangen. Die systemtheoretische Analyse solcher (chaotischer) Systeme zeigt nämlich, dass es meist nicht nur die Variante des Systemzusammenbruchs gibt, sondern auch Lösungen mit einem höheren, aber stabilen Komplexitätsniveau.

          Der Schlüssel dazu liegt aber wohl nicht in Wirtschaft (Regularien, Begrenzungen etc.) oder Politik, sondern in den viel grundlegenderen Fragen der Wahrnehmung der Welt durch die Menschen, kollektiv als „Kultur“ bezeichnet. Kultur ist im echten Wortsinn egalitär-demokratisch, weil jedermann/frau/kind sie beeinflusst.

  • Carlo sagt:

    Die Schuldigen sind die Faulen, die es sich ueber Jahrzehnte angewohnt haben auf Pump zu leben und nicht mehr wissen was es heisst fuers Geld etwas zu leisten. Nur weil egozentrische Politiker in EZB und IWF und selbstherrliche Buerokraten in der EU staendig Geld nachschiessen um ihr Denkmal „Euro“ zu retten heisst das noch lange nicht, dass der Buerger faul werden muss. Ob ich mir eine gesunde Arbeitseinstellung bewahre haengt einzig und allein von mir selber ab. Also bitte nicht die Schuld auf andere schieben liebe griechische, portugiesische, spanische und italienische Stimmbuerger!

    • Roland sagt:

      Das ist Unsinn. Wir leben in der Zeit der Ueberproduktion. Durch die stetige Produktivitätssteigerung hat es gar nicht genug Arbeit. Wenn Deutsche und Schweizer Ueberschüsse produzieren, müssen zwangsläufig andere Defizite schreiben.

  • Benjamin Wilkowirski sagt:

    Geld geht immer dorthin, wo es gut behandelt wird. Und das heisst auch, dass es weggeht von dort, wo es schlecht behandelt wird. Und nichts ist so liquide wie Geld. Ein Geldabfluss ist immer ein Alarmzeichen für höchste Gefahrenstufe! Doch Politiker befassen sich lieber mit der Unmöglichkeit, den Abfluss zu stopfen (was nie gelingt), statt eine nachhaltige Politik zu betreiben. Höhere Steuern, strengere Arbeitsschutzgesetze (wie in Frankreich), vermeintliche soziale Sicherheiten (siehe Staatsstellen und -Renten in Griechenland) oder überdrehter Mieterschutz (Grossbritannien in den 80er Jahren) bewirken letztendlich nur Verschuldung, wirtschaftlichen Niedergang und sozialer Zerfall. Wirtschaftliche Krisen (auch der Gau in Griechenland) haben immer politische Ursachen, nämlich willkürliche und regulatorische Eingriffe und somit Marktverzerrungen durch populistische Linksregierungen, die sich damit Wählerstimmen kaufen ohne selber dafür bezahlen zu wollen. So auch die Immobilienkrise der USA, die letztendlich durch Jimmy Carter und die Demokraten verursacht wurde, welcher die halbstaatlichen Hypo-Banken Fanny Mae und Freddy Mac zwangen, völlig ungesicherte Hypotheken im grossen Stil zu vergeben. Bezahlt haben am Ende primär all diejenigen Privatpersonen und Institutionen (und Länder),die diese Papiere aufkauften, und sekundär alle vom Kollaps des US Immobilienmarktes betroffenen Wirtschaften rund um den Globus. Das Resultat von Jimmy Carters Sozialismusexperiment wurde einfach exportiert und globalisiert. Wegen solcher Gefahren ziehen Investoren ihre Gelder aus gefä$hrdeten Ländern wie Spanien, Griechenland und Portugal ab.

    • Urs sagt:

      IWF besteht auf Verschärfung des Sparkurses

      Die Sparpolitik, mit der systematisch der Lebensstandard und die sozialen Bedingungen der abhängig Beschäftigten gesenkt wird, während die Regierungen Milliarden an die Banken verteilen, muss verschärft werden. Das ist die zentrale Aussage von zwei umfangreichen Berichten, die der Internationale Währungsfonds (IWF) diese Woche vor seinem Frühjahrstreffen an diesem Wochenende veröffentlicht hat.

      Weitere Sparprogramme wurden am Donnerstag im World Economic Outlook des IWF gefordert. Es wurde außerdem klargestellt, dass es keine Aussicht auf einen „normalen“ Wirtschaftsaufschwung gibt. Am Mittwoch erschien der Global Stability Report, laut dem die europäischen Banken ihre Bilanzen um 2,6 Billionen Dollar reduzieren wollen. Dies wäre ein schwerer Schlag für Unternehmenskredite und Haushaltsdarlehen. IWF-Chefökonom Olivier Blanchard forderte von den Regierungen sofort weitere Rettungspakete für die Banken….

      ….

      Wie war das gleich nochmal mit den „faulen“…. den Sozialisten und anderen das Leben lebenswert machenden Strukturen, Regeln, Gesetzen und … nicht zu vergessen, Moral… nebst all dem anderen das nebst der Rendite- und Profitmaximierung auch noch da sein muss um nicht völlig zu Rädchen eines Systems degradiert zu werden?

      • Jakob vonGunten sagt:

        Sparen kann man nur, was man schon hat. Die Reduktion von Schulden als Sparprogramm zu deklarieren ist geradezu pervers. Es passt bestens in die Argumentationslinie der Sozialisten und Kommunisten und erinnert mich an die KP von China unter Mao, der durch Unvermögen und ideologische Fehlleistungen Millionen von Chinesen in den Hungertod trieben, obwohl auf dem Papier genügend Reis produziert wurde; nur wurden wegen der fehlenden Hunderten von Tonnen Reis einfach Kies und Steine als „Reis“ definiert und damit jegliche Hungersnot weggeredet. Der heute Glaube an Staat, Sozialismus und Gerechtigkeit ist naiv bis parasitär, wenn man darunter versteht, Dritte für den eigenen Lebensunterhalt glaubt „demokratisch“ (missverstanden als Mehrheitsbeschluss) verpflichten zu können.
        Es ist keine Sparpolitik, die „sozialen Bedingungen der abhängig Beschäftigten“ (eine Formulierung aus dem Kommunistischen Manifest?) senkt, sondern die verantwortungslosen Schuldenpolitik, mit denen opportunistische und korrupte Politiker einen letztlich nicht finanzierbaren hohen Lebensstandard für Wählerstimmen kauften. So wie in Griechenland, oder die Immobilienpolitik von Jimmy Carter, die in einer globalen Immobilien- und Wirtschaftskrise endete.

        • Urs sagt:

          …es wird permanent genügend Wohlstand, Renditen und Profite ausgewiesen was aber genau nichts über die Verteilung aussagt… ebenso wenig wie wenn man über die Schulden spricht…

          Nicht?

          Warum denken Sie jubeln die Finanzmärkte?

    • Frank Baum sagt:

      @Benjamin: „Wirtschaftliche Krisen (auch der Gau in Griechenland) haben immer politische Ursachen, nämlich willkürliche und regulatorische Eingriffe und somit Marktverzerrungen durch populistische Linksregierungen, …“ Das ist völliger Blödsinn. Das wäre nur bei perfekten Märkten wahr. Dass die Märkte nicht perfekt sind, hat die Krise – und alle Krisen davor – eindeutig gezeigt. Das Problem sind dabei nicht die Regierungen sondern die Tatsache, dass die Märkte per se nicht stabil sind.

      Insofern ist es auch lächerlich, die Finanzkrise auf Präsident Caerter zurück führen zu wollen. Die Finanzkriose hat auch nichts mit Freddy Mac und Fanny Mae zu tun. Die Finanzkrise wurde durch dereguleirungen ausgelöst, die zu einer Spekulationsblase geführt haben. Die Spekulationsblase wurde – wie Sie richtig geschrieben haben – durch ungedeckte Hypotheken ausgelöst. Freddy Mac und Fanny MAe durfetn solche Hypotheken gar nicht aufnehmen. Das taten die Geschäftsbanken dank ihrer Buchstabensuppe an Derivaten. Es war diese Buchstabensuppe an Derivaten, die sich als Financial Weapons of Mass Destruction entpuppten, wie Warren Buffet schon frühzeitig erkannte. Die haben dann den entsprechenden Schaden angerichtet.

      • Linus Huber sagt:

        Und dies alles unter den Augen von Greenspan/Bernanke, welcher glaubte, dass die auf massiven Produktivitätssteigerungen beruhenden tiefen Inflationsraten seien ein guter Grund Zinsen tief zu halten, wobei er blind war gegenüber der Tatsache, dass sich die Kreditmenge seit den 70iger Jahren mit einem Faktor von 50 vermehrte (bis 2007).

        Es wäre durchaus angemessen gewesen, dass sich die Produktionssteigerungen in einer leichten Deflation ihren Ausdruck gefunden hätten, wodurch die Kaufkraft des Mittelstandes gestärkt worden wäre und die masslose Kreditmengen-erweiterung eingeschränkt hätte.

        Aber auch gute Deflation (eben jene, welche auf Produktivitätssteigerungen beruht) ist ja ein Tabu für die gegenwärtige Crew von Ökonomen, welche unser aller Wohl in der Hand haelt.

        • Hanns Castorp sagt:

          @Baum&Huber: Sie liegen völlig falsch! Auf Anordnung von Jimmy Carter mussten die beiden halbstaatlichen Hypo-Banken Freddy Mac und Fanny Mae Hypotheken ohne irgendwelche Sicherheiten vergeben. Das war ein politischer Entscheid eines sozialistischen Präsidenten; da hatte auch der US-Notenbankpräsident nichts zu sagen. Die ungedeckten Hypotheken wurden von Freddy Mac und Fanny Mae an Drittbanken weiterverkauft, welche auf die staatliche Garantie der US-Regierung zählte. So wurden die Risiken (und Schulden) globalilsiert. Die US-Gratishypotheken trieben sofort eine Immo-Blase an, die platzen musste. Und die US-Regierung wollte sich als Verursacher aus der Verantwortung stehlen. Das sind die direkten Konsequenzen linksopportunistischer Markteingriffe (Hypo-Vergabepflicht an alle). Ohne Jimmy Carters Anordnung, ungesicherte Hypotheken vergeben zu müssen, hätte es auch keine Crash gegeben. Der Sozialstaat unter Jimmy Carter konnte seinen Verpflichtungen letztendlich nicht nachkommen. So wie auch in Griechenland und anderen EU-Staaten. Märklte sind nie perfekt; das ist eine völlig verquere Vorstellung und zeugt von Unwissen. Märkte sind nur in sozialistischen oder kommunistischen Wunschvorstellung stabil, und das auch nur per Staatsdekret. Märkte sind immer dynamisch und bestrebt, Unterschiede von Angebot und Nachfrage risikogewichtet auszugleichen. Jeder Eingriff (etwa durch Angebotssteuerung, Nachfrageverzerrung oder Risikomanipulation) bewirkt eine Markveränderung zu kurzfirstigen Gunsten des Eingreifers, und die notwendige Korrektur ist sehr teuer und die Kosten treffen meistens die falschen.
          Für ein bisschen fundamentalideologisches Bloggen aber sind Ihre Kenntnisse ausreichend.

          • Thomas ernst sagt:

            @Castorp

            Treffer, versenkt! Massarbeit. Chapeau!

          • Linus Huber sagt:

            @ Hanns Castorp

            1. Die Blase baute sich über viele Jahre aus und erlebte die schnellste Ausweitung nach 2002.
            2. Niemand hier behauptet, dass irgendein Politiker unschuldig ist, jedoch sich auf einen zu fixieren, welcher vor über 30 Jahren aktiv war, scheint mir ein wenig naiv. Jeder der nachfolgenden Präsidenten hätte, was Sie Carter vorwerfen, ändern können zwischenzeitlich.
            3. Ich verurteile die meisten Eingriffe der Staaten sowie der Zentralbanken, welche versuchen, die Eigentumsrechte zu manipulieren, da es sich immer wieder zeigt, dass dadurch meistens mehr Probleme entstehen langfristig, welche die kurzfristig erreichten Vorteile überwiegen. Der Staat sollte sich auf darauf konzentrieren, Regeln zu schaffen, welche für die Gesellschaft positives Verhalten foerdert und unethisches Verhalten bestraft – basta. Und die Zentralbanken sollten sich darauf konzentrieren, die Stabilität des Finanzsystems und den Wert einer Währung zu sichern und nicht darüber darüber entscheiden, wer gewinnt oder verliert innerhalb des Systems.

          • Frank Baum sagt:

            @Castorp: Was Sie da schreiben ist völliger Käse. Wenn Freddy Mac und Fanny Mae irgendetwas mussten, dann Regeln hinsichtlich Hypothekenvergabe zu befolgen, die die Geschäftsbanken nicht einzuhalten hatten. Die Immobilienblase wurde nicht durch die FM’s ausgelöst. Das lässt sich ganz leicht zeigen: Schauen Sie an, wie das Hypothekenvolumen gestiegen ist und wie die Volumina der FM’s gestiegen sind. Da sieht man schnell, dass die Volumina der FM’s kaum die Ursache für die Explosion am Hypothekenmarkt gewesen sein können (genausowenig übrigens, wie eine Regelung, die eine Präferenz im Immobilenmarkt für Kreditnehmer aus Minderheiten darstellten. Es gab nicht wenige rechtsradikale Rassisten, die die Hispanics für die Krise verantwortlich machen wollten. Das ist genauso idiotisch).

            Wenn man aber hingeht und schaut, wie die Derivate, mit denen die Hypotheken weiterverschachert wurden, in dem entsprechenden Zeitfenster explodiert sind, dann sieht man schnell, was die eigentliche Ursache war.

            Letztlich muss man sich vor Augen führen: Was ist denn wohl wahrscheinlicher? Jimmy Carter (der alte Sozialist) richtet zwei staatliche Institutionen ein, die über 20 Jahre lang mehr oder minder unbemerkt vor sich herschlummern und braven, amerikanischen Staatsbürgern den Traum des Eigenheimes erleichtern und dann ganz plötzlich explodiert das Volumen am Hypothekenmarkt und damit die Hauspreise. Liegt das wirklich an einer Entscheidung, die 30 Jahre zurück liegt? Vielleicht liegt es auch an einer Entscheidung, die der Republikanische Senator Graham vorangetrieben hatte, als er Ende 90er den Glass-Steagall Act aufhob? Vielleicht liegt es auch an den ganzen rechtsradikalen Bemühungen unter George W Bush, als alle Regulatorien für die Finanzmärkte aufgehoben wurde, die die Buchstabensuppe der Derivate erst ermöglichte (und siehe da: kurz danach explodieren die Hypothekenvolumina und die Immobilienpreise). Vielleicht liegt es daran, dass George W Bush einen Chef in die SEC berief, der klar stellte, dass seiner Meinung nach, die SEC gar nicht bestehen sollte, die Banken solle man unbeaufsichtigt laufen lassen.

            Wenn man die Finanzmärkte unbeaufsichtigt arbeiten lässt, dann droht die Katastrophe – so wie wir sie in den 30ern erlebten und wie wir sie eben wieder erlebten. Immerhin: wir haben ein System der Nationalbanken, welches den Banken eine Sonderrolle zuspricht. Um dieser Rolle gerecht zu werden, müssen sich BAnken an Regeln halten und diese müssen kontroliert werden. Das wurde vernachlässigt und dafür haben wir jetzt gebüsst.

  • Frank Baum sagt:

    Diese Artikel zeigt die Problematik sehr gut auf. Es ist auch richtig: Die Schuldigen an dieser Entwicklung sind nicht leicht zu identifizieren. Das Phänomen, das letztlich zu dem „Sudden Stop“ führt, ist der Vertrauensverlust. Dass Staaten Schulden machen, ist per se noch kein Problem. Auch die Schweiz macht Schulden, Japan macht Schulden, die Griechenland in den Schatten stellen. Diue Frage ist nur, ob man das Vertrauen der Anleger geniesst. Die Japaner brauchen sich da keine grossen Sorgen zu machen, weil sie sich auf die einheimischen Sparer Abstützen können. Bei den PIIGS-Ländern sieht das leider anders aus.

    Eine wichtige Frage ist aber: Ist das Vertrauen dauerhaft verspielt und ist das gerechtfertigt? Ich glaube eigentlich nicht. Die viel bescholtenen Sparmassnahmen in den einzelnen Ländern laufen ja darauf hinaus, dass dieses Vertrauen wiedergewonnen werden soll. Letztlich gibt es in der Krise die gleichen „herdentriebe“ wie in einer Spekulationsblase: Es wird alles viel schlechter dargestellt, als es eigentlich ist. Spanien hatte vor der Krise einen soliden Haushalt, Irland auch. Wenn Liquidität gewährleistet wäre, würden sich diese Länder schnell erholen und sie könnten ihre Schulden auch wieder bedienen.

    Nachdem der Euro keine andere Lösung zulässt, müssen die anderen Mitglieder momentan die Lücke der privaten Investoren schliessen. Das ist aber kein verlorenes Geld. Man darf durchaus annehmen, dass die Länder sich erholen werden.

    • Alexander Dominguez sagt:

      hier jetzt den Demokraten und Jimmy Carter alles in die Schuhe schieben zu wollen, greift zu kurz. Die Republikaner haben wohl eher mehr Dreck am Stecken. Unter Clinton hatten die USA kein Haushaltdefizit mehr und es wurden Schulden abgebaut. Was unter den Republikanern danach abging, muss man gar nicht komentieren. Wir den Reichen immer nur Geschenke macht und die Armen und die Mittelklasse die Rechnung zahlen lässt, der muss sich nicht wundern, wenn das ganze System irgendwann aus dem Ruder läuft.

    • Linus Huber sagt:

      Es handelt sich längerfristig nicht um die Frage der Liquidität sondern der Solvenz. Liquidität dient einzig dazu, Zeit zu gewinnen.

      Japan als Beispiel heranzuziehen ist sicherlich legitim, da diese Nation es schaffte, eine enorme staatliche Verschuldung zu produzieren ohne bestraft zu werden, sodass viele Ökonomen sich gerne darauf beziehen. Man vergisst jedoch einen wichtigen Aspekt, nämlich, dass das internationale Umfeld eher positive war während der letzten 20 Jahre und Japan dadurch dauernd in der Lage war einen Handelsbilanz-Ueberschuss zu realisieren. Auch die demographische Situation Japans sieht nicht gerade positiv aus. Ebenfalls heisst es noch lange nicht, dass weil etwas 20 Jahre lang funktionierte, dies als Begründung gelten darf, dass es auch weiter funktionieren muss. Viele Modelle funktionieren einwandfrei bis zum Zeitpunkt an welchem sie eben versagen.

      • Frank Baum sagt:

        @Huber: Zuerst einm,al ist es eine Frage der Liquidität. Wer nicht liquide ist, ist handlungsunfähig – das trifft bei Unternehmen genauso zu wie bei Staaten. Dann stellt sich die Frage der Solvenz: ist ein Staat (oder auch ein Unternehmen) langfristig in der Lage, zu bestehen. Diesen Unterschied versuchte ich oben heruas zu streichen. Das ist auch die entscheidende Frage, was denn in einer Krise getan werden sollte. Die Frage der Solvenz ist aber nicht so einfach zu beantworten.

        Ich behaupte, dass die Situation in einigen der PIIGS gar nicht so schlecht ist, wie es aus dem Blickwinkel der mangelnden Liquidität erscheint – der negative Hye in einer Krise ist genauso verfänglich wie der poitive Hype in einer Boomphase. Man muss aber die Fälle unterscheiden: Griechenland ist ohne Reformen nicht solvent. Das ist klar. Man hat zwar schon eine Reihe von Reformen an die Hand genommen, aber man ist auch immer wieder hinter den eigenen Zusagen zurück geblieben. Da muss mehr unternommen werden. Bei Spanien sieht die Situation allerdings etwas anders aus: Finanzpolitisch war Spanien vor der Krise ein Musterschüler. Da ist es durchaus angebracht, dass Spanien von öffentlicher Seite her Unterstützung erhält bis das Vertrauen zurück kehrt.

        Japan: Japan ist solvent. Das heisst nicht, dass Japan nicht auch vor einigen Heruasforderungen steht – gerade die demographische Entwicklung ist ein Thema. Der verkrustete Binnenmarkt ist ein anderes Thema. Japan hat aber eben ein Haushaltüberschuss und eine sehr beneidenswerte Sparquote. Diese Faktoren haben Japan schon seit JAhrzehnten begleitet. das ist keine Garantie, dass es so weiter geht aber es gibt auch keinen vernünftigen Grund, daran zu zweifeln. Japan zeigt vor allem: es gibt keinen absoluten Schuldenwert, der für einen Staat tragbar ist. wichtiger als der Schuldenberg ist die Aussicht, wie sich die Dinge entwickeln werden.

        • Linus Huber sagt:

          Nein, Japan hat dauernd ein Haushaltsdefizit und keinen Überschuss. Ich denke Sie verwechseln dies mit dem Handelsbilanzueberschuss, welchen sie bis anhin mehr oder weniger halten konnten. Jedoch könnte sich die Situation in diesem Bereich langsam ändern, da heute fast alle Staaten sich massiv darum bemühen, ihre Handelsbilanzdefizite abzubauen (auch mittels Waehrungsmanipulationen).

          Die Ausdehnung des gesamten weltweiten Kreditvolumens entfaltete sich mit einem Faktor von etwa 50 über 40 Jahre (vor 2007) und gab auch keinen Grund zur Besorgnis für die meisten Ökonomen und Zentralbanker. Es schien alles ganz normal und bestens zu laufen und alle Prognosen sahen eine lineare Weiterentwicklung des Trends. Die lineare Denkweise ist sehr verbreitet, wobei gerade die Natur uns immer wieder zeigt, dass sich während langen Perioden von vermeintlicher Stabilität enorme unersichtliche Spannungen aufbauen können, welche sich schlagartig entladen. Es gibt auch Wirtschaftswissenschaftler, welche sich dieses Problems angenommen haben und sogar erklären, dass je länger ein vermeintlich kontrollierbarer Trend sich entwickelt, welcher jedoch Ungleichgewichte beinhaltet, um so abrupter sich eine „Phase Transition“ einstellen dürfte, welche massive Verwerfungen verursachen mag. In anderen Worten erklären diese Wissenschaftler auch: „stability breeds instability“.

          Im Bereiche der hohen Sparquote liegen Sie insofern richtig, dass dies in der Vergangenheit tatsächlich so war. Aufgrund der demographischen Entwicklung dürfte sich jedoch in den nächsten Jahren der Trend in dieser Beziehung ändern und die Sparquote von positiv auf negativ wechseln.

          In Bezug auf Solvenz möchte ich hier noch ein wenig ausholen. Aufgrund der massiven Kreditausweitung wurde zusätzliche Kaufkraft kreiert, welches sich weltweit positiv auswirkte für Unternehmen wie Staaten. Da wir jetzt hingegen an die Grenze des bewirtschaftsbaren (Fähigkeit Zinsen und Amortisation zu finanzieren mit der zur Verfügung stehenden wirtschaftlichen Leistungs- resp. Ertragsmoeglichkeiten) Kredites angelangt sind. Mit dem Rückgang des Kreditvolumens (oder nur noch künstliche Ausdehnung durch Zentralbanken) wird sich natürlich auch die Kaufkraft der Bevölkerung eher reduzieren, was sich längerfristig eher negativ auf die Ertragskraft der Unternehmen sowie auf die Staatshaushalte auswirken dürfte. Aufgrund der hohen Produktivitätssteigerungen und der Stärke des Konsums vor 2007, reduziert sich heute jedoch die Kapazitätsauslastung der Unternehmen schrittweise. Dies produziert die Notwendigkeit von Abschreibungen dieser Fehlinvestitionen. Die Aktionen von Zentralbanken sowie Regierungen versuchen, diese Kosten von Fehlinvestitionen indirekt dem Bürger unterzujubeln, anstatt sie dort anfallen zu lassen, wo sie gemacht wurden. Währungen werden verwässert und Zinsen werden künstlich tief gehalten sowie massive Garantien gewährt, alles zulasten der Allgemeinheit. Die Erhöhung der Liquidität kann jedoch die Kosten dieser Fehlinvestitionen nicht beseitigen, sondern es wird einzig ein wenig Zeit gewonnen. Die Liquidität liess gewisse „Bubbles“ erneut aufleben aber ändert nichts am grundsätzlichen Problem.

          • Frank Baum sagt:

            @Huber: Sie haben Recht, ich meinte Handelsbilanzüberschuss und nicht Haushaltsüberschuss. Die Sparquote in Japan wird mit der demographischen Entwicklung unter Druck geraten, der Handelsüberschuss auch. Nur, diese Prozesse halten ja schon eine Weile an und es geht Japan immer noch gut. Ausserdem sind sich die Japaner dieser Herausforderungen bewusst und versuchen sich da auch zu reformieren.

            Die Kredite sind massiv gewachsen. Das ist richtig. Nur, sie werden auch weiterhin wachsen. Auch hier: man kann keine Grenze ziehen, bis wohin sich Kredite strecken lassen und wo nicht. Man muss aber die Finanzmärkte adequat steuern, um ein weiters Wachstum zu ermöglichen. Dazu gibt es eine Reihe von Massnahmen. Man muss mehr Eigenkapital einfordern, mehr Transparenz einfordern und die Zentralbanken müssen bei ihrer Verfolgung der Inflation nicht nur die Konsumgüterpreise sondern auch die Asset-Preise berücksichtigen. Solche Massnahmen wären da wichtig.

            Solvenz: Man muss zwischen solventen und insolventen Firmen und Staaten unterscheiden, wenn man entscheidet, ob der Staat unterstützen soll oder nicht. Ob jemand solvent ist, hängt sehr stark von den Rahmenbedingungen ab, die herrschen und die man für die Zukunft annimmt. Man kann alles so schlecht reden, dass niemand mehr solvent ist. Dann können wir unsere pluralistische Gesellschaft einrollen. Es gibt aber keinen vernünftigen Grund dazu. Man kann aber das Potentialwachstum unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren bestimmen und als Base Case zu Grunde legen. Damit lässt sich dann feststellen, welche Unternehmen / Staaten solvent sind und welche nicht. Solange man solvente Firmen unterstützt, geschieht dies nicht zu Lasten des Steuerzahlers. Der erhält ja für seine EInlagen einen Gegenwert. Beispiele solcher Massnahmen sind die UBS in der Schweiz und die Automotive Industry in den USA. Solche Massnahmen können durchaus funktionieren und für alle Beteiligten gewinnbringend sein.

            In Krisen verhalten sich die Menschen genauso wie in Boom-Phasen: sie übertreiben einen Trend. In der Boom-Phase kann man die Welt nicht rosig genug malen („This time it’s different!“), in der Krise wird der Niedergang des Abendlandes beschworen („This tinme it’s different!“). Beides ist falsch.

          • Anh Toan sagt:

            @Frank Baum: Die aktuelle Realität unterstützt vielleicht zur Zeit noch Ihre These, dass die US Investitionen in die Autoindustrie gewinnbringend sind, ich interpretiere den Aktienkursverlauf GM seit der Sanierung mit Staatsmitteln) anders, bin überzeugt, dass lediglich das Sterben der US Autoindustrie mit gigantischem Aufwand verlängert wurde. Zur UBS im speziellen teile ich Ihre Ansicht, auch zum US UK und EUR Finanzsektor als Ganzes, nicht jedoch für jedes einzelne Institut, dass gerettet wurde. Meine Kenntnisse reichen nicht, einzelne Institute präzise zu bezeichnen, auch der Aktienmarkt hat Mühe zu definieren, wer lebensfähig ist und wer nicht, mit grösseren Fragezeichen versehen werden wohl z.B., BoA, Citigroup oder RBS versehen.

          • Linus Huber sagt:

            @ Baum

            Ich will nicht weiter in die Details gehen hier. Nur kurz, glauben Sie wirklich, dass wenn die Banken ihre Assets nach Markt und nicht nach Modell bewerten muessten, dass die meisten noch existieren würden (es handelt sich um Dauerunterstuetzung in diesem Fall, da das Risiko (Kosten aus potentiellen Fehlinvestitionen) auf die Allgemeinheit abgewälzt wird)?

            Jeder Eingriff in den Markt (durch Zentralbanken und Regierungen) produziert automatisch Gewinner und Verlierer. Jeder, dem geholfen wird, schluckt Kapital, welches sonst denjenigen zugekommen wäre, welche wirtschaftlich stark sind und wissen, wie Kapital gewinnbringend eingesetzt wird. Ob der Eingriff direkt oder über die Erweiterung der Geldmenge oder mittels Manipulation von Zinsen abläuft, ist grundsätzlich eher nebensächlich.

          • Frank Baum sagt:

            @Toan: Sie haben völlig Recht, es sit sehr schwierig zu sagen, wer solvent ist und wer nicht. Wird die US Automoibilindustrie langfristig überleben? Wer weiss? Langfristig sind wir bekanntlich alle tod. Man kann aber zeigen: In mitten der Krise wäre die ganze Indutrie tod gewesen. Jetzt steht sie da, hat neue Modelle auf dem Markt und ist profitabel. Sie ist lebensfähig. Ob sie das bleibt, hängt nicht zuletzt davon ab, wie man jetzt weiter vorgeht. Das geht die US Regierung momentan auch nichts mehr an. Der Punkt ist aber: hätte man nichts getan, wäre der Schaden viel grösser gewesen und man hätte auch die Chance vertan, dass sich die US Automobilindustrie weiter erholt.

          • Frank Baum sagt:

            @Huber: Es ist nicht jeder Eingriff in den Markt gut. Genausowenig kann man behaupten, dass jeder Eingriff schlecht ist. Es produziert nicht jeder Eingriff Gewinner und Verlierer, vor allem aber: Gewinner und Verlierer sind nicht immer gleich verteilt. Denken Sie daran: in der Krise waren ja nicht plötzlich die Hypotheken und die Derviate dahinter wertlos. Genauso gerieten Kreditkartenpapiere, Student Loan Derivate und vieles mehr in den Abwärtsstrudel, obwohl sich die fundamentalen Werte dahinter nicht verschoben hatten. Das einzige, was passiert war, ist die Tatsache, dass das Vertrauen in die Vertragspartner verschwunden war.

            Es gibt nun einmal das Phänomen des „Bank Runs“. Die Banken haben Schulden bei Einlegern und unter einander. Wenn jeder gleichzeitig die Schulden zurückfordert, bricht das System sofort zusammen. Das ist ja oft genug geschehen. als Sicherheit dagegen hat man die Nationalbanken als „Lender of Last Resort“ eingerichtet. 2008 kam es zum gleichen Problem: Die Banken liehen sich untereinander kein Geld mehr und damit waren die meisten Wertpapiere über Nacht wertlos. Würde man jetzt „Price to Market“ anwenden und beinhart behaupten, es soll untergehen, wer unter Wasser steht, dann würde man alle mit in den Abgrund reissen. Die ganze Branche wäre weg gewesen. Dabei gibt es durchaus Titel, die werthaltig wären, vorausgesetzt, die dahinter stehenden Parteien sind werthaltig und die Liquidität ist da. Das hat sich ja seither auch in vielen Bereichen so entwickelt. Da ergibt sich dann eben der Unterschied zwischen Liquidität und Solvenz.

            Wenn man aber raidkal darauf beharrt, alle untergehen zu lassen, dann lässt man einen ökonomischen Schaden zu, der unverhältnismässig und vor allem vermeidbar ist. Auch das hat die Krise gezeigt: hätten die Staaten und die Nationalbanken nicht gehandelt, wäre es viel schlimmer gekommen – evt. so schlimm, dass wir unsere pluralistische Gesellschaft verloren hätten.

            Ausserdem führt ein EIngreifen nicht zu einer Bevorteilung der Schwachen gegenüber den Starken. Ohne EIngriefen verschwinden auch die Starken, weil die Finanzinstitute dann eben einem Dominoeffeklt folgen, der alle mitreisst – Gute wie Schlechte. Die zu unterschieden ist natürlich die Gretchen-Frage. Vor dem Hintergrund mangelnder Liquidität sieht aber jeder schlechter aus als er es verdient.

          • Anh Toan sagt:

            @Frank Baum: Im ersten Kommentar habe ich neutral und vorsichtig formuliert, ich bin der Ansicht, dass Investitionen in die Autoindustrie Investitionen in die Vergangenheit sind. Das Automobil war wohl, ausgenehmen von Sicherheitspolitik um es nennt zu sagen, der treibende Wirtschaftsfaktor des letzten Jahrhunderts.

            Der treibende Wirtschaftsfaktor dieses Jahrhunderts ist die Digitalisierung. Investitionen in diesem bereich bringen grundsätzlich Rendite, darum ist der Staat dazu gar nicht notwendig. Der Staat als Lückenfüller macht nur gewinnbringende Investitionen, wenn das private Kapital sich irrt darin, dort nicht zu investieren.

            @Linus Huber: Grundsätzlich haben Sie durchaus Recht mit Ihrer prinzipiellen Ablehnung staatlicher Investitionen / Einflussnahme, ist jedoch das System als ganzes gefährdet, nicht nur einzelne Elemente, kann es nur vom Staat und muss darum auch vom Staat stabilisiert werden.

            Einige sagen, besser es bricht gleich alles zusammen, taugt eh nichts, solange keine breit akzeptierten Alternativen zur Verfügung stehen, nenne ich dies Zynismus.

          • Linus Huber sagt:

            @ Baum

            Es zeigt ja gerade, welche schlechten Nebenwirkungen erwirkt wurden durch die vergangenen Eingriffe, wenn man heute so weit gehen muss. Es nimmt mich Wunder, welches die Steigerung der jetzigen Eingriffe sein werden, welche als negative Nebenwirkungen der jetzigen Eingriffe nötig sein werden.

            Jede Massnahme ruft nach noch stärkeren Aktionen an einem späteren Zeitpunkt. Ich verstehe mich, dass wir nicht erkennen können, welche kurzfristige Anschauungsweise in den vergangen vielen Jahren genau das heutige Problem produzierte und die jetzigen Massnahmen der Grund für die zukünftige Krise sein wird, bis anerkannt wird, dass das Problem der bestehenden Kreditblase einfach nicht schmerzlos gelöst werden kann.

          • Frank Baum sagt:

            @Toan: Ist der treibende Wirtschaftsfaktor dieses Jahrhunderts die Digitalisierung? Vielleicht. Ich weiss es nicht. Es könnten auch die erneuerbaren Energien sein oder sonst irgend etwas, was wir heute noch gar nicht kennen. Die Automobilindustrie wird es nicht sein. Deswegen ist sie aber nicht tod. Die Menschen werden weiterhin individuelle Mobilität beanspruchen. Dazu wird es immer Autos brauchen, ob mit Benzin betrieben oder sonst etwas. Es ist durchaus Sinnvoll diese Wertschöpfung im eigenen Land zu erhalten als sie verschwinden zu lassen – vor allem, wenn man die Situation bedenkt, unter der die US Automobilindustrie in die Krise gestürzt ist.

            Indem die US Regierung vor drei Jahren eingegriffen hat, hat sie die US Automobil-Industrie gerettet und zwar erfolgreich. Eine der grössten Gefahren bei Staatsinterventionen ist, dass man etwas, was nicht rendiert, dauerhaft unterstützt – wie z.B.- den Kohlebergbau in Deutschland. Das ist aber in den USA gerade nicht geschehen. Man hat einen Eingriff gemacht und einige Jahre später ist die Industrie profitabel.

          • Frank Baum sagt:

            @Huiber: Es ruft nicht jeder Eingriff nach noch stärkeren Eingriffen zu einem späteren Zeitpunkt. Das ist reiner Zynismus. Wenn man falsch eingreift, muss man später wieder eingreifen oder das erreichte korrigieren. Das hängt aber davon ab, wie man es tut und nicht so sehr, dass man es tut. Man kann auch richtig eingreifen. Vor allem aber: würde man gar nicht eingreifen, hätten wir jetzt ganz andere Probleme.

            Was man beid er Bankenrettung kritisieren muss, ist die Tatsache, dass man die Unterstützung an die Banken an zu wenige Konditionen geknüpft hat. In den USA wurde ja die Bankenrettung unter George W Bush durchgeführt. Die Vorlage zu „TARP“ wurde von seinem Finanzminister Paulson (ehemaliger Goldman Sachs Chef) durch den Kongress geboxt. Dabei wurden 700 MIA USD mit praktisch Null Auflagen dem Finanzministerium zur Verfügung gestellt, damit es eben die Notfallaktionen durchführen konnte. Wenn man diese Rettung mit ähnlichen Aktionen in der Vergangenheit vergleicht, dann fällt auf, dass man die Hilfe ohne die notwendigen Konsequenzen zur Verfügung gestellt hat. Das wird sich rächen. Es ist vor allem stossend, dass es die Republikaner sind, die sich darüber aufregen, obwohl es gerade sie waren, die dieses Vorgehen seinerzeit durchgeboxt hatten.

            Wichtig ist es nun, dass man die Finanzinstitute wieder adequat kontrolliert. Ansonsten ist der nächste Supergau tatsächlich nur eine Frage der Zeit. Da ist man zwar jetzt dabei, aber es gibt einen heftigen Push Back seitens der Finanzindustrie. Es kann aber trotzdem gelingen: nach der grossen Depression sind auch Reformen gelungen, die das Finanzsystem für praktisch 70 Jahre stabilisiert haben, bis man in der deregulkierungs-Manie angefangen hat, das alles aufzuheben. Die Erfahrung zeigt aber: Man kann auch gute Regelungen finden und durchsetzen.

  • Armand Kauer sagt:

    Ja, das ist halt das für die nur Allerdümmsten nicht vorhersehbare Resultat, wenn man Kapital nicht in jene Verantwortung nimmt was es zweifellos kraft seiner Macht braucht, und ihm stattdessen jeglich erdenkliche Freiheit belässt.
    Das Kapital gefällt sich nur selbst, und muss systembedingt, sich immer weiter von der Basis entfernen um nur sich selber zu dienen. 1 zu 99 . Bald wird es nur noch 0,000000001 zu 99, 999999999999 sein. Weil Exponentialität, wenn auch lange nicht bemerkt, schwindelerregend wird wenn es schon längst zu spät geworden ist.

  • markus müller sagt:

    was man bei der ganzen geschichte gern ausblendet: all die gelder die aus diesen ländern verschwinden landen zum grossen teil wohl auf schweizer oder anderen europäischen banken. somit verdienen diese eine goldene nase an den krisen in anderen ländern. zuerst verdienen sie eine goldene nase mit krediten, resp. deren zinsen an diese länder, dann verdienen sie gleich nochmal eine goldene nase, wenn europäische steuerzahler über den umweg der rettungsschirme die schulden der durch eben diese zinsen ausgebluteten krisenländer an, eben, die banken zurückzahlen. somit haben sich die banken eine dreifache goldene nase verdient. egal was passiert, sie verdienen daran. und dann jammern sie wie jammerlappen, wenn sie mal irgendwo etwas kontrolliert werden sollten, wenn sie den bogen wiedermal dermassen überspannen, dass sie zum risiko für ein ganzes land werden. dieses ganze zinssystem muss beerdigt werden!

  • H. Trickler sagt:

    Wenn in solchem Ausmass private Gelder aus den Banken der PIGS abgezogen wurde stellt sich die Frage, in welchem Umfang sie dem Risiko von Bankencrashs bezw. möglicher staatlicher Eingriffe entflohen sind?

  • Armin Koellner sagt:

    Das grosse Problem zurzeit sind tatsächlich die Target2 Saldi. Die EZB schaut seelenruhig zu wie die Südländer, zu denen auch France zählt, sich die Kredite ohne den lästigen Umweg ESM/ESFS bei den Zentralbanken DE, NL und FI abholen. Die deutsche Bundesbank hat mehr offene Targetsaldi (600mia) als die ganze Haftungssumme für DE im Rettungsgefüge. Barroso hat als Bilanzbetrüger bereits Erfahrung und verschweigt auch die offenen Saldi bei Griechenland im Wert von 120Mia. Es kann tatsächlich schon bald Kapitalverkehrsbeschränkungen geben welche erst recht eine Flucht der Vermögenswerte in allen anderen Staaten beschleunigt. Die EZB kann nicht unbeschränkt Zeit kaufen und kein Land im Euroraum kann Wachstum ohne Reformen vorweisen. Sobald die Target2 Saldi (Kredite) in die Bilanzen der Länder einfliessen werden gleichzeitig die Staatsanleihen der Saldi-Gläubiger stark steigen. Eurobonds werden den Crash nur verzögern und ändern an den fatalen Leistungsbilanzdefizten überhaupt nichts ausser das DE nun weltenweit weniger wettbewerbsfähig sind.

    • khaproperty sagt:

      @ armin koellner:

      Richtig.
      Die m.E. einzig richtige Lösung wäre die Rückabwicklung des Euro in je nationale Währungen, zeitgleich und zum Stichtag, wie er einst auch eingeführt wurde. Die Kolateralschäden ließen sich mit ein paar wenigen Milliarden Euro bezahlen – und es wäre dann vorbei.
      Die weitere Anbindung der 17 souveränen Nationen an die Fremdwährung Euro kann über die Zeit nur dazu führen, daß der einst bedeutende Wirtschaftsraum Europa komplett ruiniert wird.
      Die Fehlkonstruktion von Beginn an, Euro benannt, ist hingegen überhaupt nie zu retten solange nicht alle Mitglieder aufgrund von Volksbefragungen sämtliche Souveränität in Brüssel (oder sonstwo) abzuliefern sich bereit erklärten.
      Das allerdings ist ausgeschlossen. Politiker wissen das und ruinieren bewußt und in Kenntnis der Schäden für`s eigene Volk ihre sämtlichen Länder. Darin liegt das eigentliche Drama.

  • Bernhard sagt:

    Dass in den PIIGS Ländern privates Kapital abfliesst, ist offensichtlich. insofern steht in diesem Artikel nichts Neues. Interessant – auch zur Überprüfung ihrer These – wäre eine Analyse, die sich der Frage widmet, wer das Kapital abzieht. Das müsste zumindest in „generic terms“ aus den nationalen Zentralbankstatistiken ablesbar sein. An die Arbeit!!

  • markus müller sagt:

    das kapital ist feige. es wird jeden ort verlassen wo eine krise heraufzieht und immer nur dort sich niederlassen wo es in sicherheit ist oder sich bestenfalls vermehren kann.

    all diese actionkino-ausdrücke wie ’sudden stop‘ usw. nützen nichts. das sind bloss hirngespinste einer ökonomie die sich selber zu wichtig nimmt und bloss ausdruck davon, dass sie sich selber gar nicht mehr versteht. jede dieser hollywood floskeln erklärt immer nur ein detail eines ganzen systems aber niemals das ganze system an sich. das ist genau das problem all dieser mathematiker-ökonomen: sie versuchen eine weltformel für die wirtschaft zu finden – aber genauso wie es die physiker bis heute nicht geschafft haben eine weltformel für das universum zu finden, ist die wirtschaft einfach zu komplex, als dass es so eine formel für sie geben kann. und so rennen beide immer neuen, gut klingenden wörtchen nach und sind immer grauenhaft beeindruckt und nehmen sich wichtig. nur sind sie es nicht.

    • Thomas ernst sagt:

      @markus muller

      …Und Was Genau Ist Jetzt Der Geistige Nährwert Ihrer Sinnfreien Polemik? Boosten Sie Hier Billig Ihr Ego?

      • markus müller sagt:

        @ thomas ernst

        wenn es denn sinnfreie polemik wäre, wäre der geistige nährwert nicht gross. wenn.

  • Bruno Schnider sagt:

    Der Bericht von Mark Dittli weist auf Hintergründe der Schuldenkrise hin, die auhc für uns Nichtökonomen leicht nachvollziehbar sind. Die Kritiken der Etatisten sind leider in ideologischer und polemisierter Form artikuliert und somit wertlos.

    Die Behandlung der Schuldenproblematik im Euroraum fokussiert sich meines Erachtens noch viel zu einseitig auf den Finanzbereich. Der Bürger sollte aber von viel mehr über die strukturellen Ursachen informiert werden. Zum meinem Erstaunen leistete SF 10vor10 kürzlich einen guten Beitrag zu Frankreich.

    Statt dauernd eine „politische Mtte“ zu suchen wäre es wünschbar, wenn ein möglichst breites Spektrum von Anschauungen aufgezeigt würden. Einzig ideologische Phrasendreschereien sind zu zensurieren.

    Die von gewisser Seite zu oft angefeindete Investorenseite muss ebenfalls dem Volk etwas näher erklärt werden. Pensionskassen, Anlage- und Versicherungsfonds, AHV und mittlere Sparer gehören ebenfalls zu diesen „scheuen Rehen“, die problematische Länderanleihen per „Knopfdruck“ aus ihrem Portfolio entfernten und deren Resterlöse zB nach Kanada in Rohstoffe investiert haben.

  • Sorry, es muss natürlich heißen: „Da kann sie sich zu Hause noch so klein machen…

  • Netter Versuch, die ganze Gemengelage mal wieder „marktkonform“ zu interpretieren. Niemand anderes ist es, der an der Unfähigkeit, oder sollte es besser Unwilligkeit heißen, die europäische Krise mit den RICHTIGEN Maßnahmen zu lösen verdient. Banken, Hedgefonds, usw. sind die Verursacher, gleichzeitig aber auch die Gewinner. Und die sitzen nun mal ausgerechnet in „Angloamerika“! Selbst die Deutsche Bank ist dort so groß, dass sie zu den Big Playern gezählt werden muss. Da kann sie sich zu Hause noch so machen. Außerdem: Es gibt zur Zeit keine funkt. Märkte, die diesen Namen verdient hätten, es gibt nur Spekulanten. Wer das mediengewaltig ignoriert macht sich mitschuldig.

    • Linus Huber sagt:

      „Es gibt zur Zeit keine funkt. Märkte, die diesen Namen verdient hätten, es gibt nur Spekulanten“

      Und wer genau ist dafür verantwortlich? Allen voraus das FED, die EZB und die meisten andern Zentralbanken, welche Spekulation zulasten des einfachen Sparers belohnt. Spekulation hat durchaus seine Berechtigung, jedoch nicht wenn es gefördert wird durch eine Geldpolitik, welche einzig dazu dient, notwendige Abschreibungen auf Fehlinvestitionen mit allen Mitteln zu verhindern.

      Die Unsicherheit im Bereiche der Anlagestrategien ist enorm, da der Markt heute massiv von den Massnahmen dieser Zentralbanken abhängt. Ja, man könnte sogar sagen, dass die Geldpolitik der Zentralbanken im Endeffekt der eigentliche Markt IST.

  • Anh Toan sagt:

    „Das Drama dauert an. Privates Kapital flüchtet aus Griechenland, Portugal, Irland, Spanien und Italien, deren Bankensystem wird immer schwächer.“

    Wenn Sie als Wirtschaftsjournalist sowas behaupten, liefern Sie bitte Daten zumindest bis Feb oder März 2012: Eine Behauptung über den gegenwärtigen Zustand, begründet mit mindestens 6 Monate zurückliegenden Daten, ist Humbug.

    Genau dieser Satz in Ihrem Beitrag, schürt Ängste, ist aber frei von jeder wissenschaftlichen Begründung, wird durch Ihre Kurven keineswegs unterlegt, und zeigt mir, dass die Medien durchaus einen Anteil daran haben, nicht im Verursachen der Probleme, aber im Verstärken der Probleme..

  • Jean-Pierre sagt:

    Kapital ist in jedem Fall ein zierliches und zimperliches Pflänzchen. Es ist eine urmenschliche Regung, Dinge, die er benötigt und die er gefährdet sieht, in Sicherheit zu bringen. Auch Urs würde sein Spargeld auf eine andere Bank transferieren oder sich in Bargeld auszahlen lassen, wenn er denkt, dass die Bank, welcher er sein Geld anvertraut hat, es nicht mehr sicher verwaltet. In diesem Zusammenhang kann Bank auch für Firma stehen und Geld auch für Aktien oder Obligationen.

    Die menschliche Entwicklung beruht auf Neugierde und der Tatsache, dass alle Lebewesen und Pflanzen sich das Leben so einfach wie möglich und damit so effizient wie möglich einrichten. Dort wo für das Leben ideale Bedingungen vorherrschen, breitet sich die Spezies aus. Da das Kapital an die Spezies Mensch gebunden ist und der Mensch offensichtlich in den PIIGS-Ländern nicht die optimale Lebensbedingung mehr vorfindet, wandert das Kapital in die Regionen, wo die Bedingungen von diesen Menschen als besser und für die Entwicklung als effizienter erfahren werden.

    Offensichtlich erachtet eine immer grössere Zahl von Menschen ein Umfeld in dem 50% oder noch mehr ihrer Früchte umverteilt werden, eben nicht mehr als das ideale Umfeld. Und lässt dann halt die Samen des Kapitals ausserhalb der Dürrezone in Bäume wachsen, welche Früchte abwerfen.

    • Ronald Meier sagt:

      Jean Pierre, genau so ist es.. da gibt es nicht mehr viel zu ergänzen! Hätten diese Erkenntnisse in der Vergangenheit nicht die Schweizerpolitik bestimmt wäre die Schweiz heute nicht was sie ist. Leider wird heute in der Schweiz auf politischer Ebene aktiv an der Abschaffung dieser erfolgreichen Politik gearbeitet.

  • lucius mayer sagt:

    «Die Ratten verlassen als Erste ein sinkendes Schiff» lautet das Sprichwort. Trotz patriotischer Sprüche und Finanzierung von nationalistischen Ablenkungsparteien sind der Geldadel und sein Gesinde «heimatlose Gesellen» wenn es um Geldanlagen geht. Sie befürchten gemäß ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von verarmten Staaten besteuert zu werden anstatt schrankenlose Steuerhinterziehung betreiben zu dürfen. So lange alle Anderen keinen wirksamen Widerstand leisten, wird die Enteignung der Völker durch den internationalen Geldadel, deren Kinder in Helvetien steuerlich begünstigt («Ex-Patriates-Abzüge») zu privaten «internationalen Schulen» gehen, weiter zunehmen.

    • Damian sagt:

      Wenn es doch nur so einfach wäre…

      • Karin Gut sagt:

        Klar, ganz so einfach, wie nur auf „Geldadel und heimatlose Gesellen“ zu zeigen, ist es nicht. Aber L.Mayer verweist schon richtig auf tiefer liegende bzw. zeitlich weiter zurück liegende Gründe für die PIIGS-Probleme.

        Zuerst muss man klar festhalten, dass die Übergänge von den Grossabzockern/Geldadel fliessend sind zum ganz normalen Bürger und Arbeiter. Und zweitens haben sich die globalen finanztechnischen Rahmenbedingungen in den letzten 20 bis 30 Jahren dramatisch verändert, so dass sich Staat und Staatsangehörige in stark änderndem Umfeld befanden und befinden.

        Dennoch: Ursächlich gehen die Probleme auf staatliche Misswirtschaft und marode Staatsstrukturen zurück. Wenn Korruption eine korrekte Auftragsvergabe untergräbt, zu viele unterbeschäftigte Staatsangestellte bezahlt sind, Geld in Prestigeprojekten verlocht wird, das Steuersystem krankt, etc, dann wird früher oder später der Grossteil der Bevölkerung zu Verlierern. Manche verlieren alles von Arbeit, Wohnung bis Soziales Umfeld, einige wenige konnten aus der Misswirtschaft sogar riesige Gewinne abzügeln, dazwischen gibt es stufenlos alles, wobei die Verlierer insgesamt ganz eindeutig überwiegen.

        Heimtückisch ist bei den PIIGS-Problemen nun, dass die EU-Strukturen inkl Gemeinschaftswährung die wachsenden Probleme verschleiern oder verschleiert haben, wodurch auch die Gegenreaktion verzögert wird.

        • Frank Baum sagt:

          @Gut: Das haben Sie gut beschrieben. Hinzu kommt noch, dass die EU-Strukturen inkl. der Gemeinschaftswährung die wachsenden Probleme nicht nur verschleiern sondern die einfachste Gegenmassnahme – die Abwertung der eigenen Währung – unmöglich machen.

  • Urs sagt:

    Der letzte Satz wundert mich jetzt aber doch… “ Auch wenn es noch so schön wäre, die «Schuldigen» an dieser Entwicklung zu identifizieren: Angelsächsische Spekulanten sind es nicht. Und nein, auch nicht die Medien, die darüber berichten….“

    Da ist im ganze Artikel die Rede von „privatem Kapital“ und erst am Ende wird daraus eine differenzierte Gruppe die ausgeschlossen wird… das passt irgendiwe nicht. Oder doch…?

    So oder so, Kapitaltransfers ganz allgemein wurden die einstigen Restriktionen (u.a. Kosten p/Transfer, Erhöhung der Liquidität also Handelbarkeit) entzogen so das sich die Geschwindigkeit massiv erhöhen konnte. Das dies überhaupt möglich ist hat seine Ursache in der Angelsächischen Annahme das nur das Kapital möglichst gut geschützt werden muss i.e. Zufluss und Abfluss von Investitionen um den Wohlstand für alle Beteiligten zu erhöhen… das Kapital wird als scheues und ängstliches tierchen behandelt dem man jegliche Uebel dieser Welt aus dem Weg räumen muss… was man über die Jahre eben auch getan hat….

    In der Annahme das die so generierten Kapitalakkumulationen (Vermögensbildung) bei guten Bedingungen wieder investiert werden und sich in wunderbare Arbeitsplätze, Löhne, Steuern, Produkten, Fortschritt etc. verwandelt… aber auch das hat nicht funktioniert…

    Das Kapital (die Investoren) hat im Vergleich zu allen anderen wesentlich mehr Rechte und Freiheiten als alle anderen… es lässt sich ohne weiteres per Mausklick transferieren. Niemand sonst ist dazu in der Lage… alles andere aber hängt an diesen Krediten/Investitionen… auch das war nicht immer so weil, eben das Kapital nicht so ohne weiteres transferiert werden konnte und deswegen die getätigten Investitionen für alle anderen auch einen verbindlicheren Charakter hatte… langfristiger. Also nicht gemessen in Quartalsbilanzen sondern mittels mehrjähriger Bilanzierung.

    ….

    • Martin sagt:

      Privates Kapital ist eben weit breiter gestreut als nur „angelsächsische Spekulanten“. Eine einzige Gruppe ist also nicht verantworltich für den Kapitalabfluss. Dafür Verwantwortlich sind alle: Neben Hedfe-Fonds eben auch private Klein- und Grossanleger, Versicherungen, nicht zu vergessen Pensionskassen und und und.

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