Die Grosse Illusion

Ökonom Hyman Minsky.

Hielt es nie für zulässig, den Finanzsektor in den ökonomischen Modellen zu ignorieren: Ökonom Hyman Minsky.

Schulden, Schulden, Schulden. Täglich dominieren die schiefen Staatsfinanzen der Euro-Länder sowie der USA die Schlagzeilen. Man mag es kaum mehr hören. Dabei ist das, was wir heute sehen, nur der Ausläufer einer gigantischen Entwicklung, einer wirtschaftshistorischen Anomalie, die sich zwischen 1982 und 2007 abgespielt hat: Weite Teile der entwickelten Welt durchliefen in dieser Phase den grössten Schuldenaufbau aller Zeiten. Die Staatsschulden sind dabei bloss der kleinere Teil der Geschichte: Der weitaus grösste Aufbau spielte sich nicht im öffentlichen, sondern im privaten Sektor ab. Dort sorgte er während fast drei Jahrzehnten für erhöhte Wirtschaftswachstumsraten.

Es waren sorglose Jahre. Es war die Zeit der grossen Deregulierungswellen im Finanzsektor, die Zeit des robusten Wachstums und der schmerzlosen Rezessionen. Die Zinsen sanken stetig, die Inflation galt als besiegt. «The Great Moderation» wurde die Ära genannt, weil es den Notenbanken – allen voran der amerikanischen unter Alan Greenspan – gelungen war, die Konjunkturzyklen mit ihren heftigen Ausschlägen zu zähmen.

In Wahrheit haben die Architekten der Great Moderation ein Monster erschaffen, ein Ponzi-System, in dem weiteres Wachstum nur mit der Kreation von mehr und noch mehr Schulden möglich wurde. Im Herbst 2008 brach das System zusammen. Und jetzt, ganz langsam, beginnt das Pendel in die andere Richtung zu laufen. Der grosse Schuldenabbau hat begonnen. Er wird uns noch Jahre beschäftigen.

Holen wir kurz aus und beginnen mit einer Rückblende: In den Jahren 1981/82 machte der damalige Fed-Chef Paul Volcker der zähen Inflation der Siebzigerjahre den Garaus, der Leitzins der US-Notenbank erreichte mit 19 Prozent sein Höchst, danach ging es mit den Zinsen nur noch abwärts. Während der Präsidentschaft Ronald Reagans begann, besonders ab 1982, die Deregulierung im Finanzsektor. 1987 übernahm Alan Greenspan das Ruder im Fed, und in den Folgejahren perfektionierte er die geldpolitische Feinsteuerung der Konjunktur. In jeder Krise – 1987, 1991, 1994, 1998, 2001 – riss er die Geldschleusen auf und sorgte dafür, dass die Verwerfungen stets nur von kurzer Dauer waren. Greenspans Nachfolger Ben Bernanke setzte den Kurs ab 2006 ohne Veränderung fort.

Weit weniger beachtet – und unter Ökonomen kaum je thematisiert – wurde während all dieser Jahre die Tatsache, dass die Schulden, mit denen die Wirtschaft arbeitet, unaufhaltsam stiegen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts, seit die entsprechenden Daten einigermassen verlässlich erhoben werden, arbeiteten die USA stets mit kumulierten privaten und öffentlichen Schulden in Höhe von rund 150 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP), mit einem kurzen Ausreisser auf 250 Prozent in den Dreissigern. Dann, genau 1982, begannen die Schulden abrupt zu steigen, bis sie 2008 mehr als 370 Prozent des BIP erreichten.

Hier eine eindrückliche grafische Darstellung dieses Schuldenaufbaus (die Grafik stammt aus einem Research-Papier des Hedge Funds Bridgewater Associates):

Dieses Bild war mehr oder minder ausgeprägt in den meisten entwickelten Volkswirtschaften zu beobachten. (Wer sich das Thema genauer anschauen will: Diese Studie vom McKinsey Global Institute gibt einen Überblick über den Schuldenaufbau in diversen Ländern.)

Nochmals: Es waren nicht primär die Staaten, die ihre Bilanz aufblähten, sondern der Privatsektor – also Haushalte, Unternehmen und Banken.

Wieso aber wurde diese Entwicklung unter Ökonomen kaum je diskutiert? Die Antwort ist einfach: Die herkömmliche ökonomische Lehre hält es nicht für relevant, wenn die privaten Wirtschaftssubjekte ihre Schulden ausdehnen. In den gängigen Gleichgewichtsmodellen werden private Schulden – oft sogar der gesamte Finanzsektor – ausgeblendet. Schliesslich, so die Annahme, sind die Schulden der einen Person nichts weiter als die Ersparnisse respektive der Konsumverzicht einer anderen Person, und der Finanzsektor ist bloss ein passiver Intermediär, der eine effiziente Verbindung zwischen Sparern und Investoren herstellt.

Mit diesen Annahmen spielt es für das Wirtschaftswachstum keine Rolle, wie stark sich die privaten Schulden ausdehnen. Aber sind das wirklich sinnvolle Annahmen?

Einer der lesenswertesten Ökonomen überhaupt, wenn es um das Zusammenspiel von Finanzsektor und «Realwirtschaft» geht, ist Hyman Minsky (1919 bis 1996). Der Amerikaner hielt es – ebenso wie sein Lehrmeister Joseph Schumpeter (1883 bis 1950) – nie für zulässig, den Finanzsektor in den ökonomischen Modellen zu ignorieren. Weil ein Kredit eine private Vereinbarung zwischen zwei Parteien ist, seien Finanzinstitute in der Lage, Geld aus dem Nichts zu schöpfen, argumentierte Minsky. Eine simple Buchung (Aktivum: neues Kreditguthaben, Passivum: neue Kundeneinlage) genüge. Die Finanzinstitute sind demnach also nicht bloss Intermediäre, sondern sie können nach ihrem Willen die Nachfrage in der Wirtschaft anfeuern.

Und weil die Finanzinstitute nicht eben für risikobewusstes Verhalten bekannt sind, dürfe nicht darauf vertraut werden, dass sie selbst als Korrektiv gegen übermässige Kreditvergabe funktionieren. Im Gegenteil: Minsky ging in seiner Financial Instability Hypothesis explizit davon aus, dass Banken inhärent zu Exzessen neigen. Die Ereignisse der vergangenen Jahre haben überaus starke Indizien für die Richtigkeit seiner These geliefert.

Gemäss Minskys Lehre treibt die Veränderung der ausstehenden privaten Schulden daher die BIP-Wachstumsraten sehr wohl in die Höhe: Neu vergebene Kredite beruhen nicht zwangsläufig auf dem zeitgleichen Konsumverzicht von Sparern, sondern basieren primär auf dem Versprechen einer künftigen Rückzahlung. Die Volkswirtschaft verhält sich wie ein Unternehmen, das immer mehr Schulden aufnimmt, um neue Wachstumsmärkte zu erschliessen – und davon ausgeht, die Schulden mit seinem künftigen Cashflow eines Tages begleichen zu können.

(Übrigens: in der Blogosphäre findet gegenwärtig zum Thema Minsky ein Schlagabtausch zwischen Paul Krugman und dem australischen Professor – und Minskyaner – Steve Keen statt. Hier die Links zu den Blogs von Krugman und Keen. Keen hat kürzlich ein Papier verfasst, in dem er Minskys Argumente schön aufreiht. Hier der Link dazu. Ich halte Krugman für einen brillanten Ökonomen, aber in dieser Sache zieht er gegen Keen klar den Kürzeren.)

Aber zurück zum Thema:

Die Banken geben also freimütig Kredit, und der Privatsektor baut freudig Schulden auf – was das Wirtschaftswachstum erhöht und die Banken noch mehr dazu verleitet, Kredite zu vergeben. Dieses Spiel geht gut, solange die Zinsen tendenziell sinken, sich die Kosten für den Schuldendienst nicht abrupt erhöhen und solange die «Animal Spirits», die Risikofreude der Schuldner sowie der Gläubiger, intakt bleiben. Genau das ist in den Jahren von 1982 bis 2007 gelungen.

2007 begannen die Räder dieser gloriosen Maschine zu stocken, ein Jahr später standen sie still. Millionen von Schuldnern erwachten plötzlich und erkannten, dass sie zu hohe Verbindlichkeiten hatten, und Millionen von Gläubigern wurde bewusst, wie töricht sie in ihrer Kreditvergabe gewesen waren. Eine neue Ära begann: das grosse Deleveraging, der grosse Schuldenabbau.

Heute, im Jahr vier dieses Prozesses, muss eine ernüchternde Feststellung getroffen werden. Der Abbau der Schuldenberge hat noch gar nicht richtig begonnen; bislang wurden in vielen Ländern bloss faule private Schulden auf die öffentliche Bilanz genommen, etwa mit der Rettung und/oder Verstaatlichung von Banken.

Phase zwei dieser Bewegung, ab 2010 bis heute, sah den Transfer von Schulden von der offiziellen Staatsbilanz auf die Bilanz der Zentralbanken – aber auch das ändert nichts an der Tatsache, dass das Kernproblem der historisch abnormal hohen Schulden nicht gelöst ist.

Deleveraging, das lehrt die historische Erfahrung, ist ein langwieriger Prozess (das absolute Standardwerk dazu: This Time is Different von Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart). Weil weite Teile der westlichen Welt in den vergangenen dreissig Jahren den grössten Schuldenaufbau aller Zeiten erlebt haben, ist die Annahme nicht abwegig, dass die Abwärtsbewegung mindestens ein Jahrzehnt dauern wird.

Ab jetzt gilt der inverse Leverage-Effekt: Schuldenabbau schwächt das Wirtschaftswachstum. Galten noch bis vor kurzem Trendwachstumsraten von 2,5% (Europa) bis 3,5% (USA) als normal, wird es künftig schon ein Erfolg sein, wenn diese Volkswirtschaften 1 bis 2% pro Jahr wachsen. Das bedeutet weniger Gewinnwachstum für die Unternehmen und, über mehrere Jahre betrachtet, markant geringere Fortschritte an den Börsen.

Wir wehren uns zwar noch, aber allmählich dämmert es uns, dass wir in Sachen Wirtschaftswachstum und Finanzmarktrenditen nicht mehr an die verlässlichen, goldenen Zeiten anschliessen werden, wie sie bis und mit 2007 geherrscht hatten. Am Abbau der exzessiven Schuldenlast führt kein Weg vorbei. Die Grosse Moderation war im Kern vor allem eines: Eine grosse Illusion.

55 Kommentare zu «Die Grosse Illusion»

  • dominik gstoehl sagt:

    Gratulation Marc Dittli. Das ist wirklich ein sehr gut geschriebener Artikel.
    Marc Faber sagt auch dass:“ Ben Bernanke in seinen Büchern das Wort „Schuldenwachstum“ nicht ein einziges mal erwähnt.“Obwohl er als Chef der Federal Reserve die Kreditmenge der USA durch die Zinspolitik mitgestaltet.
    Und weil er die Kreditvolumen in den USA als nicht beachtenswert sieht, hat er diese Gigantische Subprimeblase vor seiner Haustür auch nicht kommen sehen.

  • Oliver sagt:

    Minsky selber spannte den Bogen der Instabilität noch viel weiter, undzwar bis zurück zur Phase nach dem zweiten Welkrieg, die gemeinhin als sehr stabil und vorbildlich gilt. Seine Hypothese lautet ja, kurz gefasst, dass finanzielle Stabilität zum Aufbau eines immer fragileren, also instabileren, Finanzsystems führt. Stability breeds instability. Dabei werden 3 Phasen durchlaufen: Hedge finance, speculative finance und schliesslich Ponzi finance. In der letzten Phase bedarf es laufend neuer Schulden, um die Zinsen der bestehenden Schulden zu bedienen – die Schneeball Phase oder Bernie Madoff Phase. Das Novum dieser Theorie ist, dass sämtliche dieser Phänomene als logische Stufen des Finanzsystems an sich und nicht, wie in der klassischen Lehre, als von aussen, sagen wir durch zu viel oder zu wenig Interventionen hervogerufene, Anomalien oder externe Schocks, betrachtet werden.

    Hier noch 3 Artikel.

    Die ersten beiden sind direkte Antworten auf die Krugman – Keen Debatte. Wray war ein Schüler Minsky’s und Fullwiler ist der Meister der operativen Details:

    http://neweconomicperspectives.org/2012/04/krugmans-flashing-neon-sign.html

    http://www.economonitor.com/lrwray/2012/04/02/krugman-versus-minsky-who-should-you-bank-on-when-it-comes-to-banking/

    Das letzte ist ein Paper von Wray, das im Sinne Minskys der Frage nachgeht, was Banken eigentlich tun sollten und wie eine Reform des Finanzsektors aussehen müsste, um dies zu erreichen:

    http://www.levyinstitute.org/pubs/ppb_115.pdf

    • Oliver sagt:

      Danke! Ich sehe, es lohnt sich nicht links zu verschicken, dann kommt man in eine Warteschlaufe…

      • Andres Müller sagt:

        genau, das ist mir ah schon passiert, gelesen hab ich ihren Artikel nun aber trotzdem. Er ist bemerkenswert. Gut, der alte Karl Marx behauptete schon seit bald Jahrhunderten, dass der Kapitalismus zwangsläufig im Schneeballsystem endet, aber einige theoretische Neuauflagen waren schon lämgst der Mühe Wert.

  • Oliver sagt:

    Danke!

  • tststs sagt:

    Guter Artikel! Ich vermisse nur eines: „Der weitaus grösste Aufbau spielte sich nicht im öffentlichen, sondern im privaten Sektor ab.“ Den „individuell-privaten“ Sektor hätte ich gerne vom Autor analysiert. Nur so zur Anregung:
    http://www.financeblog.ch/2010/01/22/kreditkarten-schulden-in-amerika-ein-paar-interessante-fakten/
    Die Blase wird die Immobilienkrise wie Ferien auf dem Ponyhof aussehen lassen…
    Und das Ganze ad absurdum geführt:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,585058,00.html

  • Ueli der Knecht sagt:

    @Martin Holzerr
    „…Heute ist alles ein Produkt, inklusive Ferien. Wie man zuviel davon generieren könnte ist mir ein Rätsel.“
    Ich bin auch für die maximale Produktion von „Ferien“. Sie verstehen den Kommunismus zwar nicht – aber im Herzen sind Sie ein waschechter Genosse!

  • Michael Schwarz sagt:

    Der aktive Eingriff der Zentralbank hat dazu geführt, dass die Liquidität und der Abbau der Fehlinvestition nicht durch geführt werden können, wodurch die strukturelle Bereinigung verhindert wird. Dies führt zum Ungleichgewicht in Wirtschaftsstrukturen, welche durch die kommende Wirtschaftszyklus nochmals verstärkt wird.

    Die Banken sind Finanzdienstleister, die wie bei allen Unternehmen an Expansion Ihres Geschäftsvolumens interessiert sind, weil sie dadurch mehr Geld verdienen. Die grenzlose Kreditexpansion der Banken kann nur verhindert werden, wenn die Zentralbank in Interessen der gesamten Bevölkerung handelt, bzw. absolut unabhängig von Politikern und der Staatsfinanzierung. D.h. der Staat muss sich unabhängig selbst finanzieren, auch ohne Unterstützung eigner Zentralbank. Somit muss the Lending of last resort untersagt werden. Das aktuelle Zentralbanksystem funktioniert nicht, weil es von Politikern und dem Staat diktiert wird, die Unabhängigkeit der Zentralbank existiert nur auf Papiere. Die Banken sind für die Kreditexpansion nicht verantwortlich, diese Verantwortung liegt bei der Zentralbank, aber wenn die Zentralbank von Politikern und Banken abhängig ist, dann kann sie seine Aufgabe nicht richtig erfüllen, ein gutes Beispiel ist der Fed vom Greenspan bis Bernanke. Sie haben von Politikern, Wallstreet und Banken abhängig gemacht in deren geldpolitischen Entscheidungen.

    Die Zentralbank kann die Banken erst richtig regulieren, wenn sie absolut unabhängig von Banken und Politikern agieren kann, diese Voraussetzung ist weitergehend bei meisten Zentralbank nicht erfüllt. Somit müssen wir die Tatsache akzeptieren, dass die Zentralbank zur politischen Regierung gehört, von Politikern und Banken aktiv steuert werden.

    Wer hat die Liberalisierung der Banken veranlasst, das sollte man sich fragen, das ist die Leute Larry Summers, welche ihr Status als WiWi missbraucht zur Gunst eigner Karriere bei Banken, wie Goldman Sachse. Sie sind im keinen Fall unabhängig in der Bildung der WiWi-Ansatzes, gleichzeitig fungieren Sie als Lobbyist der Banken. Solche Ökonomen brauchen wir nicht, weil sie weder das Interesse der Gesellschaft noch das Interesse der gesamten Wirtschaft vertreten.

  • Ueli der Knecht sagt:

    Vielen Dank für den Artikel Herr Dittli. Dass die herkömmliche ökonomische Lehre davon ausgeht, dass privater Kredit und Wirtschaftswachstum nichts mit einander zu schaffen haben ist mehr als skandalös. Was mir im Artikel ein wenig fehlt (aber man kann ja nicht alles in einem Artikel unterbringen) ist der Hinweis darauf, dass der Kapitalismus OHNE MASSIVE VERSCHULDUNG von Privaten und Staaten GAR NICHT MEHR funktionierte. Die neue Herausforderung war eben nicht nur die Bekämpfung einer „zähen Inflation der 70er Jahre“ oder das Abwenden „kleiner wirtschaftlicher Einbrüche“ in den Jahren 87 , 91 ,2001 , sondern viel grösser. – In den 70er und 80er Jahren fand trotz stagnierender Löhne, höherer Produktivität und erneut steigender Profitraten keine Überproduktionskrise statt und des Rätsels Lösung findet sich in den Finanzmärkten und der schuldenfinanzierten Defizitkonjunktur, die sie befeuerten: Es ist offensichtilich, dass zeitgleich mit der Entkopplung der Produktivität vom Lohnniveau auch eine Entkopplung des Schuldenniveaus vom Wirtschaftswachstum stattfand. Die potentielle Überproduktionskrise, die aufgrund der steigenden Produktivität bei stagnierenden Löhnen eigentlich ausbrechen müsste, wurde einfach durch eine ausartende Verschuldung vertagt – bis 2008. Nach dieser langen Inkubationszeit gerät nun der jahrzentelange Krisenprozess seit circa 4 Jahren in ein manifestes Stadium.
    Letztendlich ist der Kapitalismus schlicht zu produktiv für sich selbst geworden. Dieses System stösst an eine innere Schranke seiner Entwicklung. Die immer schneller um sich greifende Rationalisierung und Automatisierung führt dazu, dass immer mehr Waren in immer kürzerer Zeit durch immer weniger Arbeitskräfte hergestellt werden können. Neue Industriezweige wie die Mikroelektronik und die Informationstechnik beschleunigten diese Tendenz noch weiter. Diese neuen Technologien schufen weitaus weniger Arbeitsplätze, als durch deren gesamtwirtschaftliche Anwendung wegrationalisiert wurden. Diese Entwicklung kennzeichnet einen fundamentalen Widerspruch der kapitalistischen Produktionsweise. Die Lohnarbeit bildet die Substanz des Kapitals – doch zugleich ist das Kapital bemüht, durch Rationalisierungsmassnahmen die Lohnarbeit aus dem Produktionsprozess zu verdrängen. Marx hat für diesen autodestruktiven Prozess die geniale Bezeichnung des „prozessierenden Widerspruchs“ eingeführt. Dieser Widerspruch kapitalistischer Warenproduktion, bei dem das Kapital mit der Lohnarbeit seine eigene Substanz durch Rationalisierungsschübe minimiert, ist nur im „Prozessieren“, in fortlaufender Expansion und Weiterentwicklung neuer Verwertungsfelder der Warenproduktion aufrechtzuerhalten. Derselbe wissenschaftlich-technische Fortschritt, der zum Abschmelzen der Masse verausgabter Lohnarbeit in etablierten Industriezweigen führt, liess auch neue Industriezweige oder Fertigungsmethoden entstehen.
    Die Ausbildung eines gigantischen Finanzsektors und des korrespondierenden riesigen Schuldenbergs im globalen Massstab kann folglich als eine Systemreaktion auf einen nicht mehr erfolgreich stattfindenden Strukturwandel in den Industrieländern aufgefasst werden. Aus dem erläuterten „prozessierenden Widerspruch“ der Warenproduktion resultierte ein industrieller Strukturwandel, bei dem alte Industrien verschwanden und neue hinzukamen, die wiederum Felder für Kapitalverwertung und Lohnarbeit eröffneten. Über einen bestimmten Zeitraum hinweg besassen bestimmte Industriesektoren und Fertigungsmethoden die Rolle eines Leitsektors, bevor diese durch andere, neue Industriezweige abgelöst wurden: So erfahren wir seit dem Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert einen Strukturwandel, bei dem die Textilbranche, die Schwerindustrie, die Chemiebranche, die Elektroindustrie, der Fahrzeugbau, u.s.w., als Leitsektoren dienten, die massenhaft Lohnarbeit verwerteten. Doch genau dies funktioniert nicht mehr, nachdem die Lohnarbeit aufgrund der Rationalisierungsschübe der mikroelektronischen Revolution sich innerhalb der Warenproduktion immer weiter verflüchtigt.

    • Martin Holzherr sagt:

      Überproduktion gibt es doch gar nicht bei der zunehmenden Diversifizierung der Produkte. Überproduktionskrise ist ein Begriff, der zur Zeit von Karl Marx Sinn gemacht hat, wo nur sehr wenige Produkte produziert und nachgefragt wurden. Heute ist alles ein Produkt, inklusive Ferien. Wie man zuviel davon generiern könnte ist mir ein Rätsel. Zudem sind die Arbeitszeiten ja kontinuerlich gesunken, was dann neuen Industrien wie der Freizeitindustrie Arbeit gab.

      Ich sehe die Ursache der Schuldenkrise ganz woanders. Hier meine Erklärung: Schulden sind „günstig“ und vorteilhaft, wenn sie von der Zukunft finanziert werden. Eine wachsende Wirtschaft profitiert von der Möglichkeit Schulden zu machen, denn die Kreditaufnahme begünstigt das Wachstum und das darauf folgende Wachstum finanziert die Rückzahlungen. Sobald aber das erwartete Wachstum ausbleibt funktioniert das nicht mehr und Schulden werden zum Verhängnis. Genau das ist eingetreten. Natürlich auch wegen der Krise 2008 und ihren Folgen aber auch längerfristig ist das Wachstum in den USA und in Europa eher zurückgegangen. Das hat demographische Gründe ist aber auch einfach ein Sättigungseffekt. Heute überwiegt das Sparen für das Alter und das Wachstum in Branchen wie dem Gesundheitswesen, die nur wenig Mehrwert generieren. Das jüngste Wachstum in den Südländern – Immobilien in Spanien und Konsum in Griechenland – brachte sowieso nur Schulden, kaum neue nachhaltige Arbeit. Wenn ein Spanier nämlich ein Haus hat, hat das seine berufliche Situation überhaupt nicht verbessert obwohl er genau das bräuchte um in Zukunft seine Schulden zurückzhahlen zu können.

    • Taric Trent sagt:

      Exzellent.

  • christof vetsch sagt:

    ich bin ja wirtschaftlich unbedarft, aber schneeballsysteme sind meines wissens verboten und einklagbar. wär da nicht die provokative möglichkeit, das einzuklagen mittels einer organisation, welche auf spenden basiert, a la greenpeace. financial peace.

    • Linus Huber sagt:

      Ich wäre froh, wenn wir rechtliche Mittel hätten um diese Manipulationen unterbinden zu können. Es braucht jedoch ein Umdenken der Politik, welches eine wirkliche Veränderung bringen wird, da die gegenwärtigen Gesetze den Crony Capitalism schützt.

      • Andres Müller sagt:

        Es wird kein „echtes“ Umdenken stattfinden vor dem Kollaps, denn die Grundlagen des Versagens der Finanzmärkte sind bereits durchdiskutiert, ohne dass sich irgendwas an den Handlunsweise von Politik oder Finanzindustrie geändert hat.

        „Wir haben an die Effizienz der Finanzmärkte geglaubt. Die Theorie, dass jeder Investor immer rational entscheidet, hat uns geprägt. Heute wissen wir, dass das alles nicht stimmt.“

        Das sagte der Deutsche Bundesbank Vorstand Joachim Nagel.

        Trotz solcher Aussagen unter Ökonomen und Politiker gibt es kaum eine Reaktion darauf. Grund dürfte sein dass sich jeder etwas anderes darunter vorstellt, wie nun zu reagieren wäre. Es gibt keinen Konsens, weil dieselben Idioten die hier von WIR sprechen nicht bemerken dass jene die bereits damals nicht daran geglaubt haben wiederholt nicht zum Kontrolling der Krise zugelassen sind.Vor allem handelt es sich dabei nicht um Ökonomen, sondern um Wissenschaftler aus dem Sozialbereich. Am präzisesten von den Ökonomen waren im übrigen die Wirtschaftsethiker, von denen die Schweiz einen vor einigen Monaten aus St. Gallen verrieben hat, ich spreche von Urich Thielemann.

        http://www.mem-wirtschaftsethik.de/das-mem/personen/ulrich-thielemann/

        So wie ich das sehe werden aber Jene die sich als WIR bezeichnen weiterhin nur so tun als hätten sie aus den Erfahrungen Schlüsse gezogen die sie Real einsetzen. Niemand von diesen Leuten wir der Erste sein wollen der den Finger des System reset drücken will, denn die Eliten leben von den gigantischen Schulden.

  • Linus Huber sagt:

    Ich stimme der Auslegeordnung von Herrn Dittli uneingeschränkt zu und möchte hier einige Konsequenzen aufzeigen, welche sich entwickeln.

    Die Manipulationen der Zentralbanken erlaubte es, dass über viele Jahre Fehlinvestitionen nicht als solche anerkannt werden mussten und dadurch nicht zur Reinigung des Systems führten, wie Schumpeter dies unter dem Aspekt des „Creative Destruction“ als notwendig aufführte. Heute versuchen Zentralbanken und Regierungen mit allen Mitteln zu verhindern, dass diese Fehlinvestitionen abzuschreiben sind (unter anderm z.B. durch Erlaubnis, dass Banken ihre Assets nach Modellen und nicht nach Markt bewerten dürfen) und nutzen die gegebene Zeit, die Kosten der Fehlinvestitionen auf die Allgemeinheit umzulagern. Die Prinzipien der Freien Marktwirtschaft und des Kapitalismus werden kurzerhand über Board geworfen indem versucht wird, dass die Kosten nicht dort anfallen, wo sie entstanden (nämlich beim Investoren, resp. den Banken) sondern beim einfachen Bürger, welcher damit nichts zu tun hatte. Diese Aktionen untergraben nicht nur die Prinzipien der Freien Marktwirtschaft sondern da sie ebenfalls Eigentumsrechte ansprechen, den Geist der Rechtsstaatlichkeit und greifen immer stärker selbst die demokratischen Werte an.

    In einem Rechtsstaat versucht man mit Gesetzen die Marktteilnehmer zu für die Gesellschaft positivem Handeln zu motivieren indem man ethisches Verhalten belohnt und für die Gesellschaft schädliches Verhalten bestraft. Die gegenwärtige Politik der Zentralbanken und Regierungen geht in die genau entgegengesetzte Richtung indem verantwortungslose Spekulation und Selbstbereicherung belohnt wird und der einfache Sparer mit seinem Sparbuch bestraft wird. Es handelt sich nicht mehr nur um Moral Hazard sondern um die Aushebelung sämtlicher Werte, welche den Erfolg der Westlichen Gesellschaft ausmachten. Meiner Ansicht nach bewegen wir uns dadurch Richtung entweder diktatorischer Staatsführung (sofern die demokratischen Kräfte unterdrückt werden können) oder Chaos, wenn sich eine auf demokratischer Basis formierte Reaktion entwickeln wird.

    Der Pfad zwischen auf der einen Seite Hyperinflation „Verlust des Vertrauens in eine Währung“ und andererseits einer stark deflationären Phase (Vernichtung von Kredit) wird immer enger und ich frage mich täglich, wo wir wohl hinunterfallen werden. Die Idee das Problem mit 3 oder 4 oder 8% Inflationsraten über längere Zeit lösen zu wollen wird sich auf jeden Fall als illusorisch herausstellen, da die zugeführte Liquidität nicht in jene Bereiche fliessen wird, welche sich die Akteure erhoffen, sondern einzig Unstabilität erzeugen wird und unvorhersehbare Nebenwirkungen erzeugen wird.

  • Martin Holzherr sagt:

    Ein Großteil der Schulden kann nicht mehr beglichen werden, denn das war schon vorher nur unter der Annahme eines starken Wirtschaftswachtums möglich.
    Rückblickend werden wir die Schuldenkrise als Wachstumskrise interpretieren und sie in Zusammenhang bringen mit einem kleiner werdenden Wachstumspotential der Industrieländer. Auch der demographische Faktor – also die zunehmende Überalterung spielt eine Rolle.

    • Linus Huber sagt:

      Ich stimme Ihnen zu, Martin.

      Ein Wirtschaftsmodell, welches nur funktioniert solange Wachstum vorliegt, entspricht einer Ponzi Scheme.

  • lukas sagt:

    gefällt!

  • Federico sagt:

    Siehe Papiers von George Magnus von 2007 „The Minsky Moment“

  • Baer sagt:

    Sehr guter Artikel!

  • Frank Z. Marg sagt:

    In den letzten drei, vier Wochen werden die Artikel im NMT immer besser. Endlich wird Klartext gesprochen: Deflation, Entschuldung, schmerzhaft, es wird u. U. brutal, vielleicht gelingt eine halbwegs politische Steuerung (aber das sind wohl Illusionen eines verängstigt in die Zukunft schauenden kleinen Schweizerbürgers).
    Nichts dagegen, dass Kredite die Wirtschaftsdynamik erhöhen, das ist sogar ganz zentral. Aber da in so einfacher Art und Weise von den privaten Finanzinstituten Geld erschaffen werden konnte (dank dem fractional money system), das dann auch noch verzinsenszinsbar war, dann wird irgendwann das vorhandene Wachstum nur noch für den Schuldendienst ausreichen, wenn überhaupt. Und das ist die Situation, die wir jetzt haben, weil die Gläubigerkette dieses Ponzi-Systems gerissen ist. Das heisst, zur Zeit hält sie die EZB noch zusammen, noch… Abschreiben, neu anfangen, und vor allem muss dann das Geld und die Gelderschaffung neu erfunden werden.

  • Andres Müller sagt:

    Kleine Randbemerkung zu den Schulden. Das Zinseszinsen -System bedingt die Zunahme von Schulden, oder dann findet kein Wachstum mehr statt. also -seit der Abkoppelung von Edelmetallbindung ist Fiat Money ein nach oben offenes Schuldensystem geworden -das war ja bewusst so gewollt (das ist dort wo die rote USA -Schuldeninie im Chart nach oben ausbricht).

    Ohne Währungsreform oder Inflation lassen sich Schulden im gobalen Total nie und nimmer wieder abbauen!

    Ich frage mich aber, warum denn plötzlich diese Fixierung auf Schulden? Das ist nicht der wahre Grund warum es harzt -vielmehr gibt es eine Überproduktion mit einer extrem hohen Umverteilung der Gläubiger zu den 1% Superrich. Das ist es warum es nicht so weiter geht -das zeigt im übrigen die Liquiditätsschwemme der Notenbanken welche die Realwirtschaft nicht mehr erreicht. Es ist die Verteilung von Schulden und Guthaben die im Ungleichgewicht ist -sonst spielte die Schuldenhöhe Total über alles eigentlich gar keine Rolle. Die Bombe ging hoch weil in den USA seit Ende der 70er Jahre praktisch kein Nettolohnzuwachs mehr erfolgte. Wenn die Netto-Löhne der breiten Masse nicht mehr mit der Inflation mithalten können kommt es zu einer Hypomarktkrise, was Subprime-Krise genannt wird, zumindest in einem Staat wo Hausbesitz vor Miete steht.

    Wären die Nettolöhne überall im Westen mit der Inflation mitgewachsen, niemand hätte sich für das angehäufte Schuldentotal interessiert, weil es dann nämlich nie relevant geworden wäre.

    • Linus Huber sagt:

      Wir haben eine langsame Erosion der Kaufkraft fuer den Durchschnittsbuerger. Dies wurde ueber viele Jahre kompensiert durch die Aufnahme von zusaetzlichen Schulden.

      Das Kreditvolumen nahm massiv zu, was ebenfalls zur Preissteigerung von verschiedenen Asset-Klassen fuehrte. Ausweitung von Kreditvolumen sowie vermeintliche Wertsteigerungen von Assets sind sich gegenseitig hochtreibende Seiten der gleichen Muenze.

      Jeder kommt ein Punkt, an welchem die Kreditnehmer an die Grenzen ihrer Faehigkeit fuer noch mehr Kredit stossen und das ganze Spiel dreht sich. Die Folgen werden dazu fuehren, dass Kredit verpoent sein wird, bevor diese Angelegenheit bereinigt sein wird.

  • Jens Gloor sagt:

    Der globale Schulden-Lobbyismus ist ausser Kontrolle geraten – wir umgeben uns (speziell die ‚Börsen-Rallye‘) mit Geld, das gar nicht existiert, resp. keinerlei Wert hat, da die sich ständig ausweitende Geldmenge M3 sämtlicher ‚Fiat‘-Währungen nun täglich an Kaufkraft einbüssen und unsere harte Arbeit und unser Vermögen nun zunichte macht – zum Profit der Banken, die soziale Verantwortung meiden, wie der Teufel das Weihwasser. ‚Fraktionales Banking‘ wird uns das grösste Wirtschaftsdesaster seit der ‚Schöpfung‘ bescheren und MUSS abgeschafft werden. Die Eigenkapitalquote muss künftig bei 100% liegen – alles Andere ist eine kriminelle Tat gegen den wertschöfenden Arbeitnehmer. Henry Ford sagte schon „Würden die Menschen das Finanzwesen verstehen, käme es zu einer Revolution, noch VOR morgen früh!“ oder wie die ‚Bologna-Protester‘ sagten; „Hört auf zu studieren. Fangt an zu begreifen.“

    • Ueli der Knecht sagt:

      @Jens Gloor
      100% Eigenkapitalquote – als Vorschrift für alle Banken? Entweder haben Sie keine Ahnung von diesem business oder einen Sonnenstich. Übrigens: Henry Ford war auch bekennender Antisemit und Hitlerfreund – ob dieser unbedeutende fact wohl was mit seiner Abneigung gegenüber dem „jüdischen“ Finanzkapital zu tun hat?

    • Linus Huber sagt:

      @ Jens

      Die Richtung Ihrer Überlegungen entsprechen meinen Vorstellungen, wobei ich schon zufrieden wäre, wenn eine Eigenkapitalquote von 20% angestrebt würde um das Risiko für die Allgemeinheit zu reduzieren.

      Und, Jens, es wird kommen, dass die Banken wieder im Dienste der Allgemeinheit stehen, aber es dauert so so lange; fast zum verzweifeln.

  • „Am Abbau der exzessiven Schuldenlast führt kein Weg vorbei.“ Abbau der Schulden ist nicht möglich, wenn nicht auch Kapital vernichtet wird. Geld entsteht ja alleine als Kredit. Die SNB gibt Kredite an die Banken, diese sollten die Gelder dann in den Umlauf bringen. Sowohl bei der Verleihung durch die SNB, wie auch der Geschäftsbanken handelt es sich um Kredite mit Zinsforderung! Die Zinsforderung kann nur bedient werden mit Schulden – Punkt! Damit ist der absolute Abbau von Schulden nicht möglich. Erst eine Geld und Bodenreform kann dieses Problem beheben. Beispielsweise mit Vollgeld, oder Schundgeld: http://vollgeld.ch/

    • Linus Huber sagt:

      Abbau von Krediten ist sehr wohl möglich, indem man einfach Bankrott erklärt und den Gläubigern 10% der Schuld anerkennt, sofern sie zustimmen und 0% sofern sie sich verweigern.

      • Naja dann müsste man ja fast jeden Staat und viele Unternehmen für insolvent erklären. Was der Sinn einer funktionierenden Marktwirtschaft ist? Ich glaube kaum, die Staaten und Unternehmen funktionieren doch. Solange unser Währungssystem auf Zinseszins basiert, sind die Schuldenberge vorprogrammiert. Immer und immer wieder. Währungsreform jetzt!

  • Linus Huber sagt:

    Mark Dittli hat wieder den Nerv getroffen. Gratuliere.

  • Das mit dem Schuldenabbau stimmt nicht für den immensen Markt der Rüstung, Militär und Kriegswirtschaft; in den USA der grösste Arbeitgeber überhaupt. Und notabene Griechenland: Das Militär ist von den Sparmassnahmen ausgeschlossen und wird mit neuen Rüstungsgütern gar ausgebaut. Gespart wird nur bei den Sozialfällen und workingpoors.

    • Linus Huber sagt:

      Sie sprechen hier ein anderes Thema an, welches die Aufteilung von Staatsausgaben betrifft, jedoch grundsätzlich nichts mit dem obigen Beitrag zu tun hat.

  • Thomas Meier sagt:

    Der Artikel ist etwas gar negativ. Auch der Author kann die Zukunft nicht vorhersagen und es kommt meist anders als man denkt (das hat die Geschichte ja auch genug oft gelehrt). Faktoren wie die Emerging Markets und technologische Fortschritte werden hier ja gar nicht beachtet und niemand weiss genau, was noch eine Rollen spielen wird. Schulden sind nur ein Faktor.
    Naja, mir persönlich wäre es lieber, wenn die Schulden über eine moderate Inflation abgebaut werden (sagen wir 2-4%). Da gibt es ja bekanntlich auch so einige Ökonomen, welche Inflation als ein Mittel zur tieferen Arbeitslosigkeit sehen. Ausserdem wäre es für so mache Länder sozial wesentlich verträglicher, wenn die Löhne quasi über Inflation gesenkt werden, anstatt mit diese Sparmassnahmen durchzusetzten.

    • Markus Moser sagt:

      Vielleicht ist der Artikel auch immer noch viel zu positiv?! Immerhin rechnet der Autor noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1 – 2%. Schauen Sie doch mal nach Griechenland, nach Spanien….. dann werden Sie erkennen, WIE schlimm es tatsächlich kommen kann…. und dann erkennt vielleicht auch Frau Binsberger, dass es doch schlimmer sein könnte als sie heute noch annimmt.

    • Linus Huber sagt:

      Der Weg Schulden über Inflation abbauen zu wollen wird sich als nicht machbar erweisen, da keine rentablen Investitionen zur Verfügung stehen sondern einzig zusätzliche Fehlinvestitionen gemacht werden, wenn die Geldmenge weiter massiv ausgedehnt wird. Die Nebenwirkungen dieser Geldpolitik sind noch nicht alle auszumachen, aber dürften unter anderm zur Instabilität des Finanzsystems führen, sowie zur massiven Reduktion der Kaufkraft des Durchschnittsbürgers und als Folge zum Einbruch des Konsums.

      Was Ihnen lieber wäre kann ich gut verstehen, jedoch das Dilemma wird sein, dass die gesamte Bevölkerung leiden wird, wobei es natürlich störend wäre, wenn sich einige Akteure zugleich weiter bereichern können aufgrund der fragwürdigen Geldpolitik der Zentralbanken sowie den Versuchen der Regierungen, Verluste der Allgemeinheit unterzujubeln.

      • Peter Gut sagt:

        Mich interessiert in letzter Zeit die Generationen-Theorie von Strauss und Howe. Reflektieren Aufschwung, Wohlstand, Krisen und Niedergang die Gesellschaft? Ahnte, vermutete , wusste man 1927, dass der „black tuesday“ 1929 kommen würde? 1937?
        Wer wusste 1945 wie schnell sich die Welt erholen, prosperieren würde und 20 Jahre später kommt eine neue Generation und blässt zum Sturm auf die Wohlstandsfestung, warum? Ist doch Friede, Freude, Eierkuchen?

        Meine Generation (geb. 1972), was wollen wir schon? Wohlstand UND Freiheit und und und und, da gibt es nichts zu motzen, nichts zu rebellieren, Party ist angesagt, Zocken, Ausgeben. LOST GENERATION, so nannte man unsere Seelenverwandten der 20er Jahre.

        Das Equivalent zu den Boomer, den Hippies, den Sex Drug & Rock’n’Rollern waren die Reformer, die Monte Veritàner, Hesse, Arp. Love, Peace und nackt im Lago schwimmen.

        Sind wir jetzt an der Schwelle? Ahnen wir nicht was kommt? Geht unsere Vorstellung des Seins weiter?

        Was, wenn die Abfolge Hoch (Nachkriegszeit), Aufwachen (60/70), Auflösung (80/90), Krise (Jetzt) endet wie die Zyklen davor? Was wird die neue Generation zu einer Helden-Generation machen?

        Hier ein Interview mit beiden Historikern, 1997!, also einer Zeit vor 9/11. Zufall?
        http://www.youtube.com/watch?v=KXcDiGpVtbc

        • Linus Huber sagt:

          Danke fuer den Link, Peter. Obwohl ich mir dieser Theorie bewusst bin, war es interessant diese Aufzeichnung anzusehen.

          Ich glaube auch an Cycles, wobei sie sehr schwierig sind, um daraus persönlich wirtschaftliche Vorteile zu erwirtschaften und man mit viel Geduld operieren muss um erfolgreich zu sein.

          • Peter Gut sagt:

            Wieso schwierig? Short Apple, short UBS?Das pfeifen des Druckventil Japans hört man bis hier, short Bonds?
            Ach ja, long Notvorrat? Long Ackerboden? Long Wasserquelle?

            Short TAMEDIA? 🙂

            Wer am wenigsten verliert, wird der Gewinner sein.

            Sonst frag Neil Howe, Blackstone Group zählt auf sein Wissen.

            Ich persönlich, Gold, Silber, physisch, weil ich OPTIMIST bin, ich sehe eine Chance und will sie nutzen.

          • Linus Huber sagt:

            Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen ist nicht einfach, da eine Gegenbewegung oft laenger andauert als man denkt.

  • Nadine Binsberger sagt:

    So ist es. Aber das ist auch nicht schlimm. Jetzt haben wir endlich ideologiefrei die Gelegenheit, herauszufinden was Wirtschaft eigentlich wirklich soll und wie wir sie organisieren wollen, damit wir alle ein gutes Leben führen können.

    • Hans Ernst sagt:

      Natürlich ist es schlimm, weil sehr viele Menschen auf dieser Welt unter den grossen Konsequenzen sehr lange leiden werden (Arbeitslosigkeit, Verarmung, tiefere Pensionen usw. usw.).

      Die Krise ist ein Versagen der Vorstellung die Wirtschaft umfassend steuern zu können. Natürlich habe alle von weniger Steuerung geredet, von Deregulierung. Faktisch war aber gerade das exzessive Einschiessen von Geld in die Wirtschaft und auch die starke Deregulierung selbst, eine exzessive Form der Regulierung und Steuerung der Wirtschaft, einfach einseitig nur in einem Bereich. In dem Sinne glaube ich weniger, dass man nun grosse Konzepte braucht, wie man die Wirtschaft völlig neu gestalten will. Diese haben eigentlich immer versagt. Die Welt und die Wirtschadt ist einfach zu komplex, um sie umfassend steuern zu können. In Zukunft geht es mehr darum, dass die Zentralbanker und Wirtschaftslenker etwas kleiner Brötchen backen, sich ans Vernünftig halten, Extreme vermeiden und auch nicht versuchen jede konjunkturelle Welle zu glätten.

      • hans nötig sagt:

        Völlig richtig, Deregulierung hat vieles das momentan ist erst möglich gemacht. Einfach ist es bestimmt nicht, eine Wirtschaft zu steuern, aber das es ohne „Steuerung“ langfristig nicht funktioniert, haben die letzten Jahre wohl zur genüge gezeigt. Wir benehmen uns als könnten wir in 150 Jahren einen neuen Planeten besiedeln, und das wieder besseren Wissens.

        Gibt doch viel kompliziertere Dinge als eine Wirtschaft zu steuern:

        Richtig kompliziert ist, den Menschen hier zu erklären dass das, was wir jetzt haben, vermutlich nie mehr jemand auf diesem Planeten haben wird (und auch noch nie jemand hatte). Zumindest nicht so flächendeckender Luxus.

        Noch komplizierter wäre es, den Menschen zu erklären das sie persönlich massiv zurückstecken müssen, zum Wohle eines chinesischen Wanderarbeiters, oder eines afghanischen Talibans.

        Bevor die Mehrheit von uns „Westlern“ nicht begreift, das ein Lebensstil wie unserer schlicht nicht aufrechtzuerhalten ist, wird sich nicht viel ändern. Kriege und der anschliessende Wiederaufbau sind bewährte Rezepte zum Schuldenabbau, solange wir Menschen uns nicht für etwa anderes (langfristigeres) einzusetzen beginnen, wird das auch so bleiben.

        • Linus Huber sagt:

          Es ist nicht nur nicht einfach eine Wirtschaft zu steuern sondern es ist grundsätzlich falsch. Die Idee, dass ein Gremium von einigen phds glauben mit der geldpolitischen Manipulation das Wohl einer Gesellschaft längerfristig planen zu können ist sowas von naiv, dass man sich fragt, warum wir dies nicht schon lange hinterfragen. Wenn dies gutgehen würde, wäre die Sowjet Union noch heute erfolgreich.

          Die Erklärung, dass wir in noch nie da gewesenem Luxus leben und es uns rundum gut geht, entspricht den Erklärungen Greenspans, welcher damit verteidigte, dass er dem Entstehen von Blasen nicht entgegenwirkte.

          Wichtig wäre vielmehr, dass wir „Sound Money“ haben, Geld, welches nicht manipulierbar wäre und welches vertrauenswürdig ist. Der Dollar wurde zum Beispiel in 99 Jahren um 97% entwertet. Dies eine stabile Geldpolitik zu nennen ist geradezu grotesk.

          • hans nötig sagt:

            Wieso soll es grundsätzlich falsch sein der Wirtschaft eine Richtung vorzugeben (worauf „steuern“ am Ende ja hinauslauft)? Es spricht ja niemand von Planwirtschaft, es geht eher darum die richtigen Anreize zu setzen. Worauf es im Modus „nehmt euch was ihr kriegen könnt“ hinausläuft sehen wir ja gerade zur genüge.

            Heute wird ja bereits in Wirtschaftspublikationen von der „unsichtbaren Hand des Marktes“ gesprochen, davon das man wieder Vertrauen herstellen muss und sonstiges Geschwurbel. Sowas hätte ich ja so zwischen 600-1300 rum erwartet, wenn die Ernte schlecht war, aber im Jahre 2000 noch Götter beschwören? Und dabei ignorieren das der Markt nur eine Platform für die Marktteilnehmer ist, Teilnehmer die sich den Regeln der Platform fügen müssen.

            Regeln die sich nicht nur von den Teilnehmern ändern lassen, wäre die Aufsicht nicht so leicht kaufbar!

            Die Erklärung mit dem noch nie dagewesenen Luxus sollte eigentlich mehr darauf hinweisen das dies nicht aufrechtzuerhalten ist (und wir es sind die zurückstecken müssen). Egal ob wie jetzt mit Fiat Money, oder mit Sound oder Allrad Money. Wachstumszwang und Endlichkeit bilden einfach keine Schnittmenge, auch nicht bei einem 100% wertbeständigen Geldsystem.

          • Linus Huber sagt:

            @ Hans

            Wir scheinen ein wenig aneinander vorbei zu reden. Regeln sind nicht nur wichtig sondern unabdingbar. Gesetze und Regeln sind da um für die Gesellschaft positives Verhalten zu belohnen und unethisches Verhalten zu bestrafen. Leider sind die gegenwärtigen Aktionen von Zentralbanken und Regierungen genau das Gegenteil um die nach den Regeln notwendigen Abschreibungen auf Fehlinvestitionen zu vermeiden.

            Die Manipulation von Zinsen zur leichten Unterstützung der Wirtschaft mag ja akzeptabel sein, heute jedoch sind die Zentralbanken marktbestimmend und sozusagen „the elephant in the room“. Dies ist das Resultat dessen, dass man glaubt die Freie Marktwirtschaft sei nicht mehr akzeptabel für Regierungen. Der Grund für diese Situation liegt hingegen nicht beim Freien Markt oder beim Kapitalismus sondern in der Tatsache, dass Zentralbanken seit vielen Jahren sich in reinigende Prinzipien (creative destruction gemäß Schumpeter) einmischten und die Verluste von Fehlinvestitionen vertruschen und/oder mit ihren Aktionen der Allgemeinheit unterjubeln. Dies hat nichts mehr zu tun mit dem Kapitalismus, welcher den Westen erfolgreich machte, sondern ist Crony Capitalism.

          • hans nötig sagt:

            Den Eindruck bekam ich auch beim schreiben, stimme Ihnen auch 100% zu was Notenbanken betrifft.

            Ich hab nur aufgegeben innerhalb des Kapitalismus (wie wir ihn kennen) nach Lösungen zu suchen, da es für mich als junger Mensch einfach keinen Sinn macht sich an einem nicht funktionierenden System festzuklammern. Dabei kann ich es nicht nachvollziehen wie der Grossteil stur in seinem Weltbild verharrt. Habe mich lange gefragt wie Dogmen entstehen, langsam scheine ich es zu begreifen.
            Man sollte aber deswegen nicht in diesselbe Sichtweise verfallen und missionarisch tätig zu werden. Mea Culpa!

          • Linus Huber sagt:

            @ Hans

            Ja, ich muss Ihnen leider recht geben, dass ich meine Ansicht sehr leidenschaftlich vertrete, da mich dieser Crony Capitalism bis aufs Blut reizt.

    • hans nötig sagt:

      Stell dir vor, es ist Revolution, und alle schauen DSDS.

    • Peter Gut sagt:

      Ja jeder hat eine Meinung, eine Vorstellung, ein Wunsch wie es weitergehen soll. Vielleicht die Reichen ein mehr besteuern? Mehr Freiheit? System umbauen? Auf jedenfall mit Wohlstand, Zukunft für die Kinder und eine gute Pension für alle.

      • Andres Müller sagt:

        ja genau. Die Grenze des Wohlstands liegt nur noch und ausschliesslich in der möglichen Produktivität einer Volkswirtschaft geteilt durch die Anzahl Einwohner. Würde der Wohlstand gleichmässig verteilt, so würde sich für Alle ein höherer Wohlstand ergeben als wenn Einzelne mehr erhalten als Andere. Das war noch vor 200 Jahren etwas anders, es wäre gar nicht möglich gewesen für jeden Bürger einen Wohlstand zu generieren -es hätten einfach alle am Hungertuch genagt. Seit ca. 50 Jahren ist es aber möglich jedem Bürger einen hohen Lebensstandard zu garantieren -sofern jeder genau gleich viel erhält wie der Andere. Das hat mit Kommunismus nichts zu tun, sondern mit Zunahme der Produktivität. der AUtomatisierug und Rationalisierung.

        • lukas sagt:

          Das hat mit Kommunismus etwas zu tun und es ginge wohl wieder eher Richtung Hungertuch-nagen. Ich sehe nicht, was der höhere aktuelle Wohlstand damit zu tun hat.

          • Andres Müller sagt:

            Der aktuelle Markt -Kapitalismus ist inzwischen ein anachronistisches Marktsystem -es geht einfach mathematisch und sozial nicht auf -was immer wieder in extrem ungleicher Vermögensverteilung endet und in Bubbles. Weder berücksichtigt das aktuelle monetarische Geldsystem ethische Grundsätze noch ist damit eine nachhaltige Entwicklung möglich. Der Kommunismus war eine Antwort auf diesen Mangel und er wird zurück kommen wenn sich die Ökonomen und die Politik weiterhin auf einen Zitronensozialismus für Banken verständigen. Genau dies ist die letzte Phase des Kapitalismus -ein Zitronensozialismus für die oligarchischen Geldverwalter und einseitig verteilte Vermögen und Schulden. Der Kommunismus war allerdings noch nirgends demokratisch legitimiert, es entwickelte sich stets eine Autokratie mit Einparteienherrschaft. In Anbetracht das der Kommunismus auf die gesammte Geschichte der Menschheit bezogen nur einen Funken lang existierte, erscheint er mir als noch nicht ausgegorene Sache. Ihm fehlte Demokratie und Pressefreiheit. Ich kann mir vorstellen dass es in China in den nächsten Jahrzehnten zu einer Entwicklung kommt wo sich zuerst der Kapitalimus etabliert, aber infolge sozialer Probleme das Einparteiensystem in Schwierigkeiten kommt. Dann könnte es zu einem wirklich neuen System kommen zu dem der Westen wie es scheint unfähg ist.

            Die Chinesen werden vermutlich die erste Nation sein welches Vollgeld einführt und die danach das Zinsensystem durch ein Zerfallswährungssystem ergänzt. Wie ich die Sache sehe ist, dass in China derzeit sehr viel über Karl Marx nachgedacht wird, Chinesische Ökonomen halte ich für die derzeit Besten Weltweit. Während hier im Westen soziale Einrichtungen abgebaut werden findet in China genau das Umgekehrte statt -und das wird dem gelben Riesen mit der Zeit wesentliche (soziale) Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die Umstellung auf den Binnenmarkt in China wird den Westen von günstigen Produkten abschneiden und ich glaube nicht das Länder wie Vietnam langfrist einen Ersatz bieten können. Die chinesische Mentalität ist weniger auf individuellen Egoismus ausgerichtet, daher wird sich dort wie auch in Japan eine Solidargemeinschaft bilden von der etwa die Griechen in der EU nur noch träumen können.

    • Linus Huber sagt:

      Nadine, leben Sie ruhig weiter in Ihrem Märchenschloss bis sie eines Tages aufwachen werden und erkennen müssen, dass Sie 50% der Kaufkraft verloren haben innerhalb einiger weniger Jahre.

      • @Huber 3.4.12, 3:53: Niemand braucht Kaufkraft. Was wir brauchen, sind Nahrung, Kleidung, Obdach, Wasser, Energie, Kommunikation, Transport, Bildung, Pflege, … Dies alles wird durch Menschen ermöglicht, erschaffen und verteilt. Was wir brauchen, ist eine Gesellschaft, die ihren Bedarf deckt. Organisiert durch die direktdemokratische Vernunft des mündigen Bürgers – nicht durch irgendeine esoterische unsichtbare Hand eines raffgierigen Marktes eines egomanischen Homo Oeconomicus. Gerade in der Schweiz wissen wir, wie man ein Gemeinwesen direktdemokratisch sinnvoll organisiert. Auch die Wirtschaft ist ein Puzzle von vielen Gemeinwesen. Man kann und sollte sie direktdemokratisch strukturieren. Kein Ökonom muss dann mehr die Zukunft erraten, sondern die Bürgerinnen und Bürger bestimmen sie gleich selber, in direktdemokratischer, rollender Planung.

        • M.Hübner sagt:

          Und was ist mit den Spekulationsblasen? Wer hält die auf, wenn jeder Bürger einem Wachstumsirrglaube verfallen ist?
          Wie: Wir können alle unsere Schulden abbauen und leben dann immer noch in einer steigenden Wirtschaft?

          PS: Kaufkraft ist die Möglichkeit eines Bürgers sich Nahrung, Kleidung, Obdach, Wasser, Energie, Kommunikation, Transport, Bildung, Pflege, usw. zu besorgen. Oder stellt dies der Staat wie im Kommunismus, aber wie soll der Staat dann Schulden einsparen? Und wenn die Bürger sich das kaufen, woher sollen dann ihr Geld= Kaufkraft kommen, wenn ständig versucht die Schulden zu senken durch verschiedene Einnahmequelle (z.B Steuern), die aber dann Unternehmen abschrecken???

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