Der Markt und die Frankenuntergrenze

Franken und Euro.

Hat der Hildebrand-Rücktritt der Glaubwürdigkeit der Nationalbank bei der Kursuntergrenze geschadet? – Franken und Euro. (Bild: Keystone)

Der Rücktritt von Philipp Hildebrand als Präsident der Schweizerischen Nationalbank SNB ist international auf ein breites Interesse gestossen – ganz besonders in den Finanz- und Wirtschaftsmedien. Der Grund ist simpel: Die Finanzwelt wollte wissen, ob die Turbulenzen bei der SNB eine Auswirkung auf die von ihr gesetzte Untergrenze von 1.20 Franken pro Euro haben.

Nochmals die Grundlogik hinter der Kursuntergrenze: Die SNB kann sie rein technisch gesehen immer verteidigen, sie braucht nur Euro gegen Franken zu kaufen, wenn sie den Franken schwächen will. Das müsste sie dann tun, wenn grosse Summen an Franken gekauft werden, wodurch der Franken ohne SNB-Intervention im Wert ansteigen, das heisst der Preis des Euro auf unter 1.20  Franken sinken würde. Die Franken können der SNB nie ausgehen, weil sie sie selber beliebig erschaffen kann.

Das Problem: Wenn die SNB massiv intervenieren muss, um die Untergrenze zu verteidigen, wenn sie also laufend grosse Summen neue Franken schaffen muss, dann könnte irgendwann die Gefahr einer steigenden Inflation auftreten. Langfristig schafft Geld keine Werte. Es ist sogar umgekehrt: Geld entwertet sich im Ausmass wie es neu geschaffen wird – zumindest wenn die Geldmenge stärker steigt als das produktive Potenzial einer Volkswirtschaft.

Im Moment ist die Inflationsgefahr in der Schweiz sehr gering, die aktuellen Werte sind sogar negativ. Dennoch wird die Aktion der Nationalbank von der Öffentlichkeit und der Politik genau verfolgt und ist auch umstritten. Im Sommer vor der Ankündigung der Untergrenze haben sich die Politiker aller Parteien demonstrativ hinter die SNB geschart und sie zu dem Schritt ermutigt. Auch das wurde in den internationalen Finanzmärkten sehr genau registriert und kommentiert. Aus dem gleichen Grund wie jüngst der Rücktritt von Hildebrand: Die Unterstützung der Politik für die SNB hat damals ihre Glaubwürdigkeit erhöht.

Die SNB ist zwar offiziell von der Politik unabhängig. Das heisst, kein Politiker und keine Volksabstimmung kann der SNB die Geldpolitik vorschreiben. Aber wenn die SNB-Chefs ständig heftigen Angriffen ausgesetzt sind und die Stimmung im Land sich gegen sie wendet, dann steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Politik nicht mehr weiter aufrechterhalten. Dabei ist die Wirkung schon verheerend, wenn auf den Märkten angenommen wird, das diese Wahrscheinlichkeit steigt, beziehungsweise wenn die Glaubwürdigkeit der Untergrenzen-Politik immer stärker angezweifelt wird.

Denn je glaubwürdiger die SNB in der Verteidigung ihrer Untergrenzen-Politik ist, je weniger muss sie tatsächlich tun, um diese durchzusetzen. Niemand wird Franken zu einem Kurs handeln, wenn klar ist, dass die SNB dieses Geschäft auf jeden Fall vermiesen wird. Doch wenn nicht mehr ganz sicher ist, ob die SNB das Geschäft auch sicher vermiesen wird – etwa weil sie politisch unter Druck steht – dann erscheint eine Spekulation gegen die SNB lohnenswert und sie müsste in diesem Fall tatsächlich mit massiven Frankenspritzen intervenieren, um die Kursuntergrenze zu verteidigen.

Zurück zu Hildebrand. Sein Rücktritt hätte als Schwächung der Durchsetzungsfähigkeit der SNB-Spitze interpretiert werden können und die breite Kritik am Präsidenten als Zeichen eines zerbrechenden Konsenses zur Geldpolitik der SNB mit der Untergrenze beim Euro-Franken-Kurs. Der Kurs würde in der Folge also fallen. Hier sieht man, was passiert ist (Quelle: Thomson Reuters):

Tatsächlich: Der Frankenkurs ist deutlich zurückgegangen. Doch bedeutet das nun wirklich, dass am Markt die Erwartung deutlich gestiegen ist, dass die SNB ihre Euro-Franken-Untergrenze nicht mehr halten kann? Nein. Ein Blick auf eine weitere Grafik erklärt warum (Quelle: Thomson Reuters):

Diese Grafik zeigt den Verlauf der so genannten impliziten 1-Monats-Volatilität im gleichen Zeitraum. Die implizite Volatilität gibt einen Hinweis darauf, mit welchen Ausschlägen eines Kurses am Markt gerechnet wird. Sie wird aus gehandelten Optionspreisen herausgerechnet, denn der Preis von Optionen hängt stark von den erwarteten Schwankungen des Kurses (wie hier des Euro-Franken-Währungsverhältnisses) ab, auf den sie sich beziehen. Schliesslich steigt bei höheren erwarteten Kursausschlägen (einer höheren Volatilität) die Wahrscheinlichkeit, dass die Option gewinnbringend gewandelt werden kann.

Eine hohe Volatilität bei einem sinkenden Euro-Franken-Kurs würde daher bedeuten, dass auf den Märkten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit damit gerechnet wird, dass die von der SNB gesetzte Untergrenze durchschlagen wird. Denn hohe erwartete Kursausschläge nahe an der Untergrenze bedeuten auch erwartete Ausschläge unter die Grenze. Tatsächlich ist aber die Volatilität wie auch der Kurs gesunken. Ausschläge unter die Kursgrenze werden als nicht verstärkt erwartet. Ohnehin ist die implizite Volatilität seit dem vergangenen Sommer – vor der Einführung der Kursuntergrenze – drastisch gefallen und sie hat sich vom tiefen Niveau nie mehr deutlich entfernt. Würde die Kursuntergrenze nach dem Hildebrand-Rücktritt deutlich in Frage gestellt, hätte sich hier eine stärkere Bewegung zeigen müssen. Die folgende Grafik zeigt das (Quelle: Thomson Reuters):

Nebenbei: Der Zerfall der Volatilität Mitte Dezember geht auf die «Geldpolitische Lagebeurteilung» der SNB vom 15. Dezember zurück, an der die Notenbank die Erwartungen enttäuscht hat, die Untergrenze zu erhöhen.

Fazit: Der Rücktritt von Philipp Hildebrand hat der Glaubwürdigkeit der Euro-Franken-Kursuntergrenze der SNB nicht geschadet.

Bleibt die Frage, wieso der Euro-Franken-Kurs überhaupt zurückgeglitten ist – nicht erst seit dem Januar. Das hat mehrere Gründe:

  • Einmal hat die EZB seit dem Machtwechsel von Jean-Claude Trichet zu Mario Draghi den Leitzins gleich zwei Mal nacheinander um je 0,25 Prozent gesenkt. Der damit verringerte Zinsunterschied zur Schweiz hat den Franken gegenüber dem Euro leicht gestärkt.
  • Die Erwartung, dass die SNB die Kursuntergrenze anhebt, war besonders im Dezember gross. Entsprechend haben sich auch Investoren positioniert. Weil sich schon mit dem Entscheid der Schweizer Notenbank im Dezember gezeigt hat, dass sie nichts in diese Richtung unternehmen wird, haben sie sich neu positioniert, was dem Franken ebenfalls Aufwärtstrieb verliehen hat. Der Abgang von Präsident Hildebrand macht eine baldige Erhöhung der Untergrenze nicht eben wahrscheinlicher.
  • Von Bedeutung ist schliesslich auch der Unterschied in den Inflationsraten zwischen Euroland und der Schweiz. Weil sie im Euroraum höher sind (in der Schweiz aktuell sogar negativ) entspricht die Kaufkraftparität einem immer höheren Frankenwert gegenüber dem Euro, das heisst die Überbewertung des Frankens nimmt dadurch automatisch weiter ab. Momentan wird die Kaufkraftparität auf 1.35 Franken pro Euro geschätzt, 2009 lag sie noch bei rund 1.50. Hintergrund dieser Überlegung ist die so genannte «relative Kaufkraftparität». Diese Entwicklung macht zudem eine Anhebung des Tiefstkurses ebenfalls weniger wahrscheinlich.

Die Nationalbank kann sich natürlich keineswegs sicher wähnen, dass sie ihre bestehende Untergrenze nicht doch noch mit hohen (monetären und politischen) Einsätzen verteidigen muss: Die weiterhin extrem hohen Risiken im Zusammehang mit Eurokrise bleiben alleine ein Grund zur Sorge. Gegenüber dem Dollar ist der Euro zum Beispiel seit dem Herbst deutlich eingebrochen (trotz einer leichten Gegenbewegung in den letzten Tagen).

Auch dass die SNB und die Politik bisher keine Dringlichkeit erkennen lässt in der Wahl eines Nachfolgers für das Präsidium und in der Entscheidung für ein neues Direktionsmitglied ist gefährlicher für das Vertrauen in die Notenbank als der Abgang von Philipp Hildebrand.

77 Kommentare zu «Der Markt und die Frankenuntergrenze»

  • Andres Müller sagt:

    „Die Franken können der SNB nie ausgehen, weil sie sie selber beliebig erschaffen kann.“

    Die Frankenuntergrenze 1.20 zum Euro scheint möglicherweise doch noch durchbrochen zu werden, jedenfalls steht diese Marke derzeit unter Druck. Nur noch einige Rappen ….

    http://boerse.tagesanzeiger.ch/currencies/factsheet_overview.html?ID_CURRENCY_FROM=EUR&ID_CURRENCY_TO=CHF

    PS: Die Erschaffung von Franken macht sich auch als Schulden bemerkbar, insgesamt als künstliche Inflation gegenüber anderen Währungen. Das beliebige Erschaffen ist nicht „Gratis“ zu haben.

  • Markus Reichmuth sagt:

    Informativer Artikel, Herr Diem. Nur: dies ist eine so kurzfristige Betrachtungsweise wie sie eben an der Börse vorherrscht. Wenn man die Alternativen „Business as usual“ (kein Fall Hildebrand) vergleicht mit der heutigen Situation (rausgemobter SNB-Präsident), sollte da nicht klar sein, dass das erste Szenario offensichtlich mehr Ruhe, weil hohes Vertrauen in ein gekonntes, cleveres Management der CH-Währung, bestand? Der SNB´s Einführung der Kursuntergrenze war eine starke, beruhigende, unmissverständliche Leistung im Interesse der Schweiz. Wenn der Mastermind jetzt weg ist, soll doch niemand behaupten, dies sei irrelevant für die Perzeption der CH Währungspolitik! Sicher hat sich dies (noch) nicht an der Börse ausgewirkt, wie sie darlegen. Common sense legt aber nahe, dass die Wahrnehmung der SNB durch die Demonstration dessen, wie (in diesem Fall miese) Politik die SNB in Bedrängnis bringen kann, gelitten hat und sie der Politik eben stärker ausgesetzt ist als vor dem Abschiessen Ph. Hildebrands. Herr Blocher strebte genau dies an, schnurzegal, ob dies im Interesse der Schweiz ist oder nicht. Ihre Schlussfolgerung greift zu kurz, Herr Diem. Mit beträchtlicher Sorge sehe ich den währungspolitischen Herausforderungen und Schocks entgegen, welche wir in den kommenden Monaten ausgesetzt sind. Da wäre ein Ausbleiben des „Fall Hildebrand“ auf jeden Fall wünschbarer gewesen als das Resultat dessen, was sich abgespielt hat.

    • Linus Huber sagt:

      Sie unterstellen automatisch, dass die erfolgreiche Manipulation (bis anhin wenigstens) von Wechselkursen als positiv zu bewerten ist. Ich möchte dazu folgendes sagen:

      1. Wissen wir noch nicht, wie sich diese Manipulationen langfristig auf das Wohlergehen der Schweiz auswirken werden. Auswirkungen mögen erst in ein paar Jahren auftreten und aufgrund der Tatsache, dass die SNB jetzt mit einer massive größeren Bilanzsumme arbeitet, besteht auch ein massive höheres Risiko nach unten.

      2. Zentralbanken weltweit verfolgen zur Zeit eine expansive Geldpolitik um die nötigen Abschreibungen bei Banken zu verhindern. Dies produziert ein Klima der Unsicherheit für neue Investitionen, da wir nicht mehr den Gesetzen der Freien Marktwirtschaft folgen, sondern den vorsichtigen Sparer bestrafen zugunsten der Elite von Spekulation und Banken. Im weitesten Sinne widerspricht dieses Vorgehen dem Geiste der Rechtsstaatlichkeit, worauf der Erfolg der Westlichen Gesellschaft beruht.

      Es gibt noch weitere Gründe, warum man eher kritisch über den Aktionismus der SNB gegenüberstehen sollte, ich will mich jedoch nicht wiederholen, da ich entsprechende Aussagen schon platzierte in diesem Forum.

  • Michael Schwarz sagt:

    Seit Jahren betreiben die SNB eine defensivere und konservative Geldpolitik, ohne auf ihren Umfeld und andere Zentralbank achten zu geben. Vor allem sie reagiert auf die Veränderung des Umfeldes zu langsam und zu träge. Sie muss endlich lernen rasch auf Veränderungen und Ungleichgewicht zu reagieren. Vor allem von der Vorstellung der absoluten Preisstabilität zu verlassen, wenn andere Zentralbank auf extreme Expansion umgestellt sind. Die Schweizer Wirtschaft benötigt mehr Inflation zwischen 2 ,5 bis 3,5%, womit die Wirtschaft wieder vernünftig wächst. Vor allem der Verschuldungsgrade muss an benachbarten Ländern annähen, wie Deutschland und Frankreich, womit das Ungleichgewicht zwischen Schweiz und EU wieder abgebaut wird. Nur so kann die Schweiz ihre Zukunft wieder sichern. Die Schweiz ist in einer sehr komfortable Situation, deshalb muss man die auch zu nutzen verstehen.

    Die Rosinenpik-Mentalität kann in einer globalen Wirtschaft nicht mehr lange bestehen, deshalb sage ich heute, dass die chinesische Wirtschaft und deren unterbewertete Währung keine nachhaltig bestand haben wird. Die Schweizer sind gezwungen an den internationalen Normen anzunähen, ob sie es will oder nicht. d.h. entweder der Markt zwingt sie, oder die Schweiz sich zu bemühen, aktiv an der neuen Gestaltung dieses Landes mitzuwirken.

    • Linus Huber sagt:

      Wenn andere Staaten ihre Währungen entwerten durch expansive Geldpolitik, heisst dies noch lange nicht, dass dies wirtschaftlichen Erfolg bringen wird und dass dies keine mittel- bis längerfristigen negative Folgen nach sich zieht. Die Idee, mit erhöhter Geldmenge Wachstum produzieren zu können, ist die allgemein vertretene Ansicht von Ökonomen. Allerdings haben wir die Geldpolitik des billigen Geldes schon seit vielen Jahren und zeigt eher, dass sie verfehlt am Platz ist zur Zeit. Die SNB rannte 2001 auch einem internationalen Trend hinterher und verkaufte 50% unseres Goldes; wie damals, auch heute dürfte ein solches Verhalten höchstwahrscheinlich negative Konsequenzen nach sich ziehen.
      Wenn man betrachtet, was sich wirklich verteuert durch inflationäre Geldpolitik, sind es hauptsächlich Güter des täglichen Bedarfs und natürlich Steuern und Abgaben (z.B. die Immobilien in den USA haben sich deswegen nicht erholt). Dies produziert eine Reduktion der Kaufkraft und vermindert einen längerfristigen Aufschwung.
      Das Problem liegt nicht bei der Geldpolitik in sich (wobei ich persönlich den Weg über Geldentwertung als Diebstahl am anständigen Sparer und als eine Subvention an die Spekulanten und Banken sehe), sondern in den das Wirtschaftssystem belastenden Schulden. Die meisten westlichen Staaten operieren mit Schulden (Staat, Privat, Wirtschaft, Finanz), welche höher als 350% des BIP sind. Diese gewaltigen Summen müssen verzinst werden von der Wirtschaft. Nehmen wir als Beispiel nur 3% Zinsen, welche auf diese Gesamtschulden fällig sind, fressen diese Zinsen gleich einmal 10,5% des BIP auf. Es wird mit allen Mitteln verhindert, dass nicht rückzahlbare Schulden abgeschrieben werden müssen (eben durch Aktionen der Zentralbanken und Regierungen), was das gesamte Finanzsystem unstabil macht. Es kann nicht mehr vernünftig investiert werden, da die Verunsicherung über mögliche Aktionen der Zentralbanken und Regierungen sehr schwierig abzuschätzen sind im voraus.
      Aus diesen Gründen bin ich sehr skeptisch in Bezug auf den Aktionismus, welche die Zentralbanken heute weltweit zeigen.

      • Michael Schwarz sagt:

        @Linus Huber:

        Ihre Aussage und Analyse ist zwar ökonomisch betrachtet richtig, aber in der Praxis kann es nicht umgesetzt werden. Wenn andere Zentralbank extrem expansive Geldpolitik betreibt, muss die SNB auch entsprechend reagieren. Das Ergebnis sehen wir heute, wenn eine Zentralbank nicht schnell und passend reagiert, was mit eigner Währung geschieht – bis zum Zusammenbruch eignes Währungssystems ist denkbar.

        Natürlich ist Aktionismus der Zentralbank nichts positives, weil die Zentralbank in der Wirtschaftspolitik einmischt. Von welcher Massnahme kann eine Wirtschaft das Wachstum nachhaltig geniert werden, sicherlich ist nicht die Geldpolitik, weil sie keinen Wert schafft – die richtige Wirtschaftspolitik und Fiskalpolitik ist die Lösung, das wollen die elitären Makroökonomen nicht wissen, sie suchen weiterhin die Lösung in Ihren Glaubenssätzen, expansive Geldpolitik, Repressionen, ohne die Konsequenz verstanden zu haben.

        • Linus Huber sagt:

          So wie sie dies hier jetzt darstellen, bin ich mit Ihnen einverstanden. Die heutige ökonomische Lehre stuft die Wichtigkeit der Kredite als viel zu unbedeutend dar, was dazu führt, dass vieles was heute unternommen wird einer Ponzi Scheme gleichkommt. Danke für den Kommend, Michael.

          • Michael Schwarz sagt:

            @Linus Huber:
            Ich halte für einer gravierenden Fehlerentwicklung wenn der Wirtschafts- und Verschuldungskrieg durch der Manipulation eigner Währung von eigner Zentralbank ausgetragen werden, das ist die Aufgabe der Wirtschaft und Unternehmen. Deshalb appelliere ich seit langem ein Gleichgewichtskonzept der Zentralbank, d.h. die Zentralbanken haben nicht nur die Aufgabe der Preisstabilität, sondern auch die Aufgabe den Aussenwert eigner Währung an dem Gleichgewichtskurs zu pflegen und stabil zu halten, von politischen Einflüssen und politischem System Komplete abzukoppeln. Die Ziele, die von Zentralbanken heute definiert haben, sind weit nicht ausreichend für die Finanzstabilität eines Landes.

          • Thomas ernst sagt:

            @michael schwarz

            Sind sie eigentlich fremdsprachig oder ist ihre schludrige Rechtschreibung die Folge von übergroßer Hektik??

          • Andreas Dombek sagt:

            @Thomas Ernst

            Sind Sie eigentlich bundeshochdeutschsprachig oder ist Ihre schludrige ß-Rechtschreibung die Folge von übergroßer Hektik???

            Wollen Sie uns ein D für ein CH vormachen, Sie oller Schlingel? Kein patriotischer Schweizer würde die besagte ß-Taste besitzen oder gar noch benützen, dies kann nur einem ver(w)irrten deutschen oder deutschstämmig-schweizgewordenem U-Boot durchgehen.

            Sie sind umzingelt. Setzen Sie die Flagge!

          • Thomas Ernst sagt:

            @ A.D.
            …nicht, dass Sie das wirklich etwas angehen täte, aber wenn Sie denn soo neugierig sind: Fragen Sie mein iPad, warum es gewisse Wörter anders schreibt, als ich sie eintippe…

  • HaRu WEBER sagt:

    Das totgeschwiegene:
    Ist doch billig . . . der CHF
    EURO-Geburt: DM etwa CHF -.80, FF und Ital.Lire noch schwächer. Man mixe das Ganze. Heraus kommt der EURO. 50 % stärker als der CHF. Die CH ist so billig. Die EURO-Länder lassen in der CH produzieren. Ist doch billig. Sie kaufen in der CH Bauland, Wohnungen, Eigenheime, Ferienhäuser u.v.a.m.. Ist doch billig. Kaufen ganze CH-Unternehmen. Ist doch billig. Bauen neue Fabriken. Ist doch billig. Arbeitnehmer sind hier nicht vorhanden. Lässt sie einwandern. Ist doch billig. Wirtschaft explodiert. Ist ja billig. EURO fauler den je aber nicht so billig wie faul. SNB und Bund helfen ja, das ist nicht billig. Andere haben nur grosse Schulden. Wir haben eine viel zu grosse Bevölkerung. Was ist wohl billiger?
    .

  • Herb Schweizer sagt:

    @L.Huber: tolle Nachtarbeit – danke. Quantitative Lockerung[1], englisch quantitative easing, ist die Geldpolitik einer Zentralbank, die zum Einsatz kommt, wenn der Zinssatz der Zentralbank bereits auf null oder fast auf null gesetzt wurde und weiterhin eine expansive Geldpolitik angesagt ist. In diesem Fall kann die Zentralbank versuchen, durch Aufkauf von Wertpapieren, etwa von Staatspapieren und dgl., weiterhin die Wirtschaft und Staat mit mehr Geld zu versorgen. (Quelle: Wiki „ersing“). Mit dieser nachgespielten Methode trieb u.a. Raffeisen International und Konsorten Oststaaten wie Ungarn in den Hypotheken-Bankrott. Dort we/urden u.a. mit Sfr-Billigsthypotheken fast 700000 von rd. 1,3 Mio Hypothekenschuldnern zur Liquidation ihres Wohneigentums gezwungen. Staatliche Marktintervenionen führen dzt. zu Konflikt mit Brüssel. Die konkrete Angst vor Hyperinflation – wurde 1925 in Zentraleuropa mit einer Abwertung von 1:1 Billion Realität – vernichtete über Nacht alles Papiergeld und führte mit der Reichsmark nach quasi-Goldstandard kurzfristig zu einem vollständigen Wirtschafts-Kollaps und Volks-Verelendung. Dennoch gibt es politische Kreise, welche die nachfolgenden BSP-Zuwachsraten als Wirtschaftswunder zwischen den Weltkriegen bezeichnen..

    Erinnert stark an die (bekannte) Geschichte des runden Geburtstags des alten Mannes. Man wollte ihm ein grosses Fass Wein schenken. Die Dorfbewohner wurden aufgefordert, jeweils einen Liter zu spenden. Da dachte der erste: „Wenn ich statt Wein Wasser hineinschütte und den Wein selber trinke, dann wird keiner merken. Das Endresultat war bekanntlich ernüchternd: Der alte Mann konte sich an einem Fass voll frischem Wasser laben.

  • Linus Huber sagt:

    Weltweit betreiben die Zentralbanken eine Geldpolitik der finanziellen Repression (Zinsniveau unter der Inflationsrate). Dies produziert massive Verfälschungen in der Bewertung in den finanziellen Märkten und dient hauptsächlich dazu, die nötigen Abschreibungen von Fehlinvestitionen zu verhindern. Gegenwärtig wird das Problem von untragbaren Schuldenbergen bekämpft mit der Anhäufung von noch mehr Schulden. Dies gleicht dem Versuch, einen Alkoholiker mit einer Flasche Jack Daniels heilen zu wollen. Sicher, er fühlt sich jedes mal wieder besser für ein paar Stunden (bis zum schlussendlichen Kollaps). Wenn also jemand sagt, dass die SNB sogar verdient hätte als sie die Banken rettete in 2008/09, ist dies eine fehlerhafte Analyse in Anbetracht, dass die SNB in den letzten 5 Jahren ihre Bilanzsumme mehr als verdreifachte (vergleichbar mit dem Quantitative Ersing betrieben bei der FED). Eine ähnliche Politik verfolgt heute die EZB durch die Hintertüre. Mit dieser Geldpolitik wird eine Funktion des Geldes immer stärker mit Füssen getreten, nämlich die Funktion als „store of value“ oder des ehrlichen Geldes.

    Die Folgen dieser massiven Ausweitung der Bilanzsummen der Zentralbanken kann heute noch nicht ermessen werden. Trotzdem, wenn wir uns an den internationalen Trend von 2001 erinnern, als weltweit die Zentralbanken ihr Gold verkauften, lief die SNB ebenfalls diesem Trend hinterher und es zeigt sich, dass dies aus heutiger Sicht ein Fehler war. Das gleiche könnte in ein paar Jahren für die gegenwärtige Geldpolitik der SNB eintreten. Es fehlt eine eigenständige Strategie bei der SNB, sondern ihr Chef scheint hauptsächlich darauf bedacht im weltweiten Verband der Zentralbanken gut angesehen zu sein.

    Nun, was könnte denn schief gehen mit der heutigen Geldpolitik? Vorab ist zu erklären, dass die SNB grundsätzlich gegenwärtige „Gewinne“ nicht auszahlen sollte, sondern die Kantone mit andern Einnahmen einen ausgeglichenen Haushalt führen sollten. Es könnte sehr wohl die Situation eintreten, dass die SNB massive Verluste erleiden könnte in einigen der kommenden Jahre. Mit der Festlegung einer Untergrenze für den CHF gegenüber dem EURO, könnte eine bizarre Situation entstehen, wenn z.B. der Euro in der gegenwärtigen Form und geografischen Abdeckung kollabiert und sich in 2 oder 3 verschiedene Währungen auflöst. An welche würden wir uns dann binden? Ein anderer Aspekt liegt in unserer Aufgabe der Unabhängigkeit durch diese Anbindung, insbesondere müssen wir mehr oder weniger dem geldpolitischen Kurs der EZB folgen, da sich sonst die Untergrenze nicht verteidigen liesse. Oder stellen wir uns vor, dass die Banken ihre Reserven nicht mehr bei der SNB hinterlegen, sondern Bargeld beziehen würden. Dies würde die Basis-Geldmenge explodieren lassen. Es gibt unzählige mögliche Szenerien, in welchen wir in eine schwierige Lage kommen könnten.

    Der Glaube, dass die Zentralbanken die Wirtschaft nach Wunsch stimulieren können, ist gross. Es wird jedoch ignoriert, dass gerade diese Politik des billigen Geldes der vergangenen vielleicht 15 Jahre uns die heutigen Probleme produzierten. Es ist lächerlich, dass man glaubt, dass ein paar Leute an der Spitze eines Geldmonopols die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes längerfristig beeinflussen können, sondern erinnert eher an die Zentral-Plannung der Sowjet Union. Dies hat nichts mehr mit Kapitalismus zu tun.

    Ein anderer Aspekt, welcher selten genug angesprochen wird, ist das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit. Der Erfolg der westlichen Staaten beruht größtenteils darauf. Wenn das Risiko vom Investment getrennt wird und der Allgemeinheit aufgehalst wird, entspricht dies einem Bruch dieses Prinzips. Weiter wurde die Gesetzgebung durch die massive Lobby-Arbeit der Finanzinstitute beeinflusst, sodass sich Abzocker und ähnliche Funktionäre straflos zulasten der Allgemeinheit bereichern können. Z.B. wirkt das heutige Steuersystem wie eine Subvention an den Banken-Sektor, indem es motiviert möglichst hohe Hypotheken auf Immobilien zu halten um steuerliche Vorteile zu kreieren. Die massiven Hypothekenbestände in der Schweiz sind ein risikoarmes Einkommen für die Banken im Rahmen von vielleicht 2-3% des BSP’s.

    Ich hoffe mit meinen Ausführungen dem Leser ein besseres Bild der gegenwärtigen Situation zu vermitteln um aus dem bestehenden Wirrwar einen Sinn zu machen.

    • Michael Schwarz sagt:

      Die Repression der Zentralbanken ist der Grund warum die Investition in der Realwirtschaft nicht anspringt, weil die Investition eher eine langfristige Natur hat. Mit der Repression verhindert die USA die Investition der Realwirtschaft, somit verliert die USA zusehend die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität. Der Fed versucht durch der Manipulation des Aussenwertes des Dollars diesen Defizit zu kompensieren. Dieses Konzept verbergt das Risiko des Abwärtstrends, das die US-Wirtschaft nie wieder erholen wird, was wieder um mehr Staatsverschuldung und noch expansivere Geldpolitik impliziert.

      Die US-Ökonomen glauben an Wachstum die Lösung der überschuldeten US-Staat sei, anstatt zu sparen. Von dem Standpunkt der ökonomischen Theorie ist zwar richtig, aber dieser Ansatz ist nicht neu, die Verschuldung des US-Staates hat sich verschlimmert. Die Lösung liegt offensichtlich nicht beim Wachstum, sondern das Haushaltdisziplin, Fiskalpolitik, den Glauben der Liberalisierung und des Effizientmarktes.

      Der neoliberal ökonomische Ansatz treibt die USA Wirtschaftlich und Gesellschaftlich ins Ruin. Keynes und Friedmans ökonomischen Ansätze bieten keine Lösung, was wir in letzten zwei Jahren erleben und gesehen haben – die extrem expansive Geldpolitik ist nicht undogmatisch, wie viele US-Ökonomen behaupten, dies ist auf die Dogmen des Keynes zurück zu führen.

      Die US-Ökonomen haben es nicht verstanden, dass die Entwertung des Aussenwertes des Dollars nachhaltig Arbeitsplatz kosten. Seit dem Dollar wieder zulegt, ist die Arbeitslosenzahl permanent zurückgegangen, das bestätigt meine Aussage vor zwei Jahren ich gemacht habe, nämlich die positive Beziehung zwischen dem Aussenwert des Dollar und der Arbeitslosenzahl besteht, weil die langfristige Investition in den USA gefördert wird. Ben Bernanke haben nicht begriffen, wie gravierend ist, wenn er den Dollar massiv unter seinen Gleichgewicht entwertet. Die Handelsdefizite mit Schwellenländer sind nicht stark genug zürckgegangen, dagegen ist aber die Inflation massiv angestiegen. Ben Bernanke vergisst seine Aufgabe als Zentralbank-Chef, nämlich die Preisstabilität, wenn eine Zentralbank nicht mehr die Preisstabilität wahren, denn ist das Ende einer Wirtschaft und deren Stabilität, und die Energiepreise explodieren liessen, die wirtschaftliche Erholung wieder abbremst. Obama spricht von langsame Erholung der US-Wirtschaft, die Ursache der Verlangsamung liegt bei Obama selbst, weil er als Führung einer Nation nicht ausreichend Qualifiziert ist, und die empirische Erfahrung in der Wirtschaftspolitik fehlt, das gilt auch für Geithner.

      Deshalb sage ich seit zwei Jahren, dass Ben Bernanke und seine Geldpolitik eine Bedrohung für die Weltwirtschaft und die konjunkturelle Entwicklung für EU, Schwellenländern und für die Erholung der US-Wirtschahft darstellt.

  • Herb Schweizer sagt:

    @Thomas Ernst: So what ? Nochmals lesen und Verstand einschalten, Sie hatten wohl Mühe mit mit meiner Ironie. Oder irre ich? Mein Blog war eigentlich nur als freundliche Einladung gedacht, den Wiki-Eintrag Dr. Christoph Blochers einmal zu lesen.

    Nun aber im Ernst: (Nomen est Omen), Wenn Sie öffentlich so leichtfertig von „ein paar Negern“ sprechen und wohl Schwarze damit meinen, dann könnten Sie demnächst im Schweizer Antirassismus-Paragrafen hängenbleiben. Das wollte ich Ihnen eigentlch nicht antun. Und dafür entschuldige ich mich.

    • Thomas Ernst sagt:

      ach Gott, noch so ein politsch-korrekt gehirngewaschener Laberi.
      Das Wort Neger bezeichnet in der deutschen Sprache völlig wertfrei Menschen mit sehr dunkler Hautfarbe. Allerdings ist im Amerikanischen „Nigger“ ein Schimpfwort mit pejorativer Konnotation. Ich schreibe hier aber in Deutsch.

  • Heinz Süssfrau sagt:

    Der beste Ersatz für Hildebrand wäre Hildebrand!

  • Herb Schweizer sagt:

    Wie schnell doch die Zeit vergeht. Gratulation zum 30-Jahr-Jubiläum. (Quelle: Lebenslauf CB Wiki)
    1982 gründete Blocher die Arbeitsgruppe südliches Afrika (ASA), der er als Präsident vorstand. Die ASA fungierte als Lobbygruppe für die südafrikanische Wirtschaft während des Apartheidsregimes und bemühte sich teils um eine Rechtfertigung der Rassentrennung.[16]

    • Thomas Ernst sagt:

      so what?

      Glauben Sie, den Negern in Afrika nützt eine Blockade irgendwas? Und glauben Sie, die Somalier (nur als Beispiel) sind wirklich soviel besser dran, seit ein paar Neger schuld an dem „failed state“ sind, statt ein paar Weisse?

      Wie blöd kann man eigentlich sein?

  • Herb Schweizer sagt:

    @Anh,Toan: Sie scheinen recht zu bekommen. Hier ein Kommentar von ennet dem Hag:

    „Sollte der Euro gegenüber dem US-Dollar unter Druck bleiben, dann müsste zwangsläufig auch USD/CHF zulegen (vorausgesetzt die SNB hält EUR/CHF stabil). Allerdings steht USD/CHF im Bereich von 0,9600/0,9740 CHF vor einer wichtigen Widerstandszone.“

    Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief. Die Auswirkungen der Frankenanbindung sind in ihren Rückwirkungen recht komplex zu durchschauen. NSB´s Allmacht hin oder her, ob es passt oder nicht, unser Stuhl im Euroland wurde 2011 bereits zementiert.

  • Basta sagt:

    H. Saurenmann sagt: „H ist Schnee von Gestern, wir muessen vorwaerts schauen, die Untergrenze muss weggenommen werden, der Markt entscheidet und nichts anderes.“ Dazu gibt es zwei Überlegungen: 1. Falls die SNB die Untergrenze von 1.20 CHF/EUR halten will, wird es teuer. Hildebrand war gut vernetzt und ich bin überzeugt, andere Zentralbanken halfen mit, diese Untergrenze zu halten. Wahrscheinlich ist das nun nicht mehr der Fall und so hat die SNB das Problem, dass sie diese Untergrenze alleine stemmen muss. Das kann teuer werden. 2. Ich kaufe viel in den USA ein. Der korrekte Dollar-Kurs würde ungefähr bei 0.60 CHF/USD liegen. Ich bezahle also mit dem manipulierten Kurs ca. 60% zuviel für die in den USA eingekauften Leistungen. Ich bin mit H. Saurenmann einig, mit Marktkursen kann ich leben, mit den manipulierten Kursen drohe ich bankrott zu gehen. Die Politik hat da schon eigenartige Vorstellungen von Moral: Das unbedeutende Devisengeschäft von P. Hildebrand war Grund genug, ihn als untragbar zu beurteilen. Die von der Politik angeordnete massive Manupulation der Märkte soll aber moralisch zu vertreten sein. Wenn wir da wirklich mit gleichen Ellen messen wollen, und ich sehe keinen Grund, die Politiker besser davon kommen zu lassen, dann müssen alle zusammen sofort zurücktreten und Neuwahlen ermöglichen. Tun sie das nicht, sind sie unglaubwürdig, kleben egoistisch am Sessel, können keine legitimierten Entscheide mehr fällen und machten sich mit der Forderung nach Kursmanipulationen vielleicht soagr strafbar. Die Bundesanwaltschaft sollte unbedingt auch in diese Richtung ermitteln. Oder stehen Politiker ausserhalb des Gesetzes? Wir brauchen dringend einen demokratischen Mechanismus, um in solchen Fällen Politiker abwählen zu können. Das Volk muss die Kontrolle behalten, denn so kann und darf es nicht weiter gehen.

  • Peter Waldner sagt:

    Wenn nun also Spekulanten in gigantischem Ausmass (geliehene) Euros gegen Franken verkaufen und so die Nationalbank zwingen, diese Euros zu kaufen, um die 1.20 zu garantieren, würde es doch eigentlich sehr nützlich sein, die Untergrenze bei einem gewissen Euro-Bestand in der Nationalbank massiv anzuheben. So auf 1.30 oder 1.40 – in einem Schritt. Die Spekulanten hätten ihre Abreibung erhalten und müssten wahrscheinlich dann sogar Euros gegen Franken kaufen.

    • Anh Toan sagt:

      Genau @thomas Waldner, und wie Herr Meier beliebt negativ zu formulieren, macht der Abgang Hildebrands die Anhebung nicht eben wahrscheinlicher. Und damit eine massive Anhebung seeehhr unwahrscheinlich. Anders als Herr Meier sehe ich darin eine Einladung an die Spekulanten. Fight the Nati, it cannot retaliate!

  • Herb Schweizer sagt:

    @H.Saurenmarkt: Weihnachten und Weihnachtsamnestie sind schon fast 1 Monat vorbei – gemerkt? Zu Ihrem frommen Wunsch der Entkoppelung vom Euro: Wo suchen – den Superman, der den Platz H´s im Tandem-Fallschirm jetzt einnimmt. Und gleichzeitig am Boden der Realität aufräumt. Dann sollte man in der Politik noch zur Kenntnis nehmen, dass es „Luxuriöse Schlupflöcher für schmutziges Geld“ gäbe, der Immobilen- und Kunsthandel in der Schweiz nicht dem Geldwäschereigesetz unterstehen – woher sollten H´s das wissen ? (Quelle:“Beobachter“ von heute). Es ist viel zu tun – packen wirs wirklich an ?

  • Hampi sagt:

    Sehr gute Analyse! Die Wahrnehmung des Marktes ist, dass zurzeit von der SNB niemand (ausser ein paar Dogmatikern) erwartet, dass sie die Untergrenze erhöht. Also spekulieren logischerweise auch weniger darauf. Auf der anderen Seite erwartet jeder (ausser ein paar Dogmatikern), dass die Nati nach wie vor voll entschlossen ist, die Untergrenze zu verteidigen.

    Das hat im Moment zur Folge, dass Investoren, die mehrheitlich von der Entschlossenheit der SNB überzeugt sind, der SNB die Arbeit abnehmen. Diese Investoren lösen jene ab, die zuvor noch auf eine Erhöhung der Untergrenze wetteten.
    Aber die Investoren werden, vor allem nach dem peinlichen Spektakel um Hildebrand, sehr wachsam sein. Denn sollten gewisse Risse an der Strategie der Nati erkennbar werden und die Euro-Krise nach wie vor ungelöst sein, dann könnte es schnell zu einem katastrophalen Dammbruch kommen.

    Nötig ist in diesen Zeiten alleine der Geruch nach Blut!

    Die SNB hat theoretisch unbeschränkte Möglichkeiten. Aber das hat in der Praxis auch „die ganze Welt“, wenn sie zusammen im gleichen Moment ins kleine Schweizer Rettungsboot springt.

  • Dies ist die logische Konsequenz, weil Hildebrand das Schweizer-Franken-Schifflein am grossen EURO-Schiff festgebunden hat,somit wird auch das Schweizer-Franken-Schifflein hinuntergezogen wenn das EURO – Schiff versinkt.

  • Hans Saurenmann sagt:

    H ist Schnee von Gestern, wir muessen vorwaerts schauen, die Untergrenze muss weggenommen werden, der Markt entscheidet und nichts anderes. Die verschiedenen Zenarien die geblogt wurden haben alle etwas vernuenftiges an sich. Die naechste Auswahl und Wahl an die SNB sollte so schnell wie moeglich vorgenommen werden. Kein Amerika lastigen Type an die Spitze der SNB. Mit Jordan oder Ackermann, oder Gruebel, habe ich kein Problem, speziell Gruebel wuerde in kuerzester Zeit uns etwas Ruhe verschaffen, da er den Bankplatz Schweiz ausgezeichnet kennt. Wir brauchen keine Amis, Euro Turbo und schon gar nicht ein Steuer Optimierer, nur ein gewoehnlicher Schweizer (mit oder ohne Pass) mit dem Herzen am rechten Fleck. Auf gehts!!

    • Heinz Süssfrau sagt:

      Was Sie da vorschlagen wäre der Supergau! Es würde sofort wieder auf den Franken spekuliert, dieser würde steigen bis der Export vollständig zum erliegen käme, das wiederum hätte Massenentlassungen zur Folge usw.

    • Realist sagt:

      Gruebel? Oh Gott verschone uns! Einer der nie und immer noch nicht begriffen hat, was too-big-to-fail bedeutet und im alten Fahrwasser weitermachen will.

  • Herb Schweizer sagt:

    Wieder eine interessante Analyse von M.D. Meier – danke.

    HIer einige Fragen meinerseits und Präzisierungen an die übrigen Kommentatoren:

    Ein Schweizer Nationalbank-Präsident als Hans Dampf in allen Gassen. Und das sollte keine Auswirkungen auf seine Währungs-Entscheide haben ?

    Von November 2011[3][4][5] bis Januar 2012 war PH Vize-Vorsitzender des FSB.Financial Stability Boards (s. Wiki Lebenslauf PH) mit Sitz im BIZ, der Bank f. Internat. Zahlungsausgleich im exterritoralem Bereich von Basel. Natrürlch kenne ich die Agenda nicht. Dann beriet er von einer Genfer Organisation noch Sarkozy. (Quelle: Wiki Lebenslauf PH)
    Und all das wusste, verstand, hinterfragte und genehmigte der Bankrat. Da liegt bei mir die Vermutung nahe, dass er sein nahes Ende schon mehr als ahnte (inkl. Immobilen-Transaktion).

    Nachzutragen ist, dass PH als B.A. von Toronto natürlich erst richtig Englisch lernen – wer spricht auf diesem Kontinent schon Kings Englsh, daher doktorierte er erst noch an Englands Eliteuni Oxford in Kommunikations-Wissenschaften.

  • Thomas sagt:

    Ich habe mich heute unabhängig von diesem Blog in meinem Devisen-Newsletter zu diesem Thema resp. der Schlussfolgerung von MDM wie folgt geäussert.

    Seit Ende letzter Woche notiert der Euro zum Franken von wenigen Ausnahmen abgesehen unter CHF 1.21 und damit gefährlich nahe an der Kursuntergrenze der SNB.
    Nach ersten Zweifeln etablierte sich die Anfang Septem-ber für den Euro gesetzte Kursuntergrenze. Zeitweise wurde gar auf ihre Erhöhung spekuliert, was den Eurokurs gegen CHF 1.25 ansteigen liess. Auch nach dem Abebben dieser Spekulationen verblieben die Notierun-gen einige Rappen über dem künstlichen Boden. Nach-dem die Affäre Hildebrand zunächst keinen Einfluss hat-te, rutschte der Kurs seit seinem Rücktritt sukzessive ab. Der Grund dafür liegt in der zögerlichen Handlungsweise des Bundesrats. Es ist verständlich, dass man sich mit der Vervollständigung des SNB-Direktoriums Zeit lassen möchte, da die internen Kandidaten, wie die zwei verbleibenden Direktoriumsmitglieder praktisch keine Erfahrung aus der Privatwirtschaft mitbringen. Die Er-nennung des neuen Präsidenten hingegen bedarf ange-sichts der Erfahrung und des Leistungsausweis des ak-tuellen Vizes, Thomas Jordan, keiner langen Ueberle-gungen. Selbst wenn man zunächst dessen private Bankgeschäfte prüfen möchte, was ja auch keine grosse Sache sein dürfte, so wäre eine Ernennung vorbehältlich eines alle Bedenken ausräumenden Untersuchungsresul-tats dringend angebracht. Denn dieses zögerliche Vor-gehen mit einem per April oder Mai in Aussicht gestellten Entscheid hinterlässt den Eindruck, dass die SNB das Vertrauen und die Unterstützung der Landesregierung verloren hat. Daher rühren Spekulationen, dass die SNB die Kursuntergrenze nicht mehr mit aller Konsequenz verteidigen könne. Für diesen Fall rechnet man mit einem abrupten Kurssturz auf zumindest CHF 1.00. Diese Aussicht zieht Spekulanten an – insbesondere vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Schuldenkrise. So-mit erschwert und verteuert das Abwarten des Bundes-rats die Verteidigung der Kursuntergrenze. Dennoch dürfte diese vorerst nicht zur Disposition stehen.

    • Anh Toan sagt:

      @Tomas:Zögert man, Jordan zu wählen, oder zögert Jordan eine Wahl anzunehmen? Er ist Vize und es gibt keine Argumente gegen ihn, warum wird er nicht gewählt? Vielleicht um ihn als „nur“ Interims-Präsi aus der Schusslinie zu nehmen? Es ist bezeichnend, dass nun zum Beispiel von @Hans Saubermann (weiter unten) Grübel und Ackermann ins Spiel gebracht werden. Wie war das doch gleich mit der hartnäckigen Kritik Herrn Grübels an der strengeren Bankenregulierung? Eigentlich bin ich ein Grübel Fan, habe grossen Respekt vor Ackermann, aber Verkörperer der Grossbankeninteressen in die Nati zu wählen, wäre ganz rational betrachtet, zumindest Angesichts der aktuellen bankenkritischen Stimmung, ungeschickt. Ein wenig emotional betrachtet. wäre es ein Affront, und eine komplette Zerstörung der Glaubwürdigkeit der SNB und damit in den CHF und den CH Wirtschaftsraum..

      • Thomas sagt:

        Denke auch, dass die genannten Herren für diesen Job eine ziemliche Fehlbesetzung wären. Nichtsdestotrotz ist es wichtig auch jemanden im Gremium zu haben, der oder die die Welt ausserhalb von Universitäten und Notenbanken u.ä. kennt. Dies vor allem im Hinblick auf die Bankenregulierung.

        Bezüglich der Wahl des Präsidenten vermute ich, dass man sich durch die Verzögerung alle Opportunitäten offen halten oder einfach den Eindruck von Gelassenheit machen möchte.

        • Anh Toan sagt:

          @Thomas: Sie sehen den Grund für die Aufwertung in der zögerlichen Haltung des Bundesrates: Objektiv betrachtet ist die vollständige Besetzung des Direktoriums dringlich und wichtig. Was weiss man in ein paar Monaten mehr über potentielle Kandidaten als heute? Was für Opportunitäten könnten sich mit einer realistischen Wahrscheinlichkeit auftun? Mir fehlt die Begründung für das Zögern, Ihnen gelingt es nicht, mir diese Begründung mittels Opportunitäten oder gar Gelassenheit zu liefern. Darum glaube ich weiterhin, niemand will den Job, hätte ich die notwendigen Qualifikationen, würde ich ihn dennoch nicht wollen. Tut mir leid, ich bin kein Winkelried, ich lass mich nicht schubsen.

          • Herb Schweizer sagt:

            @Anh Toan: Brilliant formuliert, nur wurde hier nicht geschubst, sondern mutmasslich „gemeuchelmordet“. Unter wohl mehr als einem Rechtsbruch.. Ich frage mich, wozu wir Militärgerichtsbarkeit haben, obwohl seit Jahrhunderten keine Feinde. Das Militär hätte doch das Instrumentarium zum „An-die-Wandstellen“ im Schnellverfahren- wobei ich damit natürlich Rechtssprechung und nicht „Metzgete“ meine. Vielleicht würde UM diese Chance sogar ergreifen, bevor ihn die nächste GSoA Initiative hinwegrationalisiert. Diese Militärrichter könnten dem Volk da einmal beweisen, dass sie ihr Handwerk wirklich gelernt haben und im Volk und bei zukünftigen Kandidaten Vertrauen schaffen.

            Was andere Völker in der Geschichte schafften, sollte doch auch der ältesten Demokratie möglich sein.
            „Albisgütli“ einmal anders. Eine Chance für den Bundesrat. Der Karabiner bleibt dabei aber im Schrank.bzw Zeughaus. Arena-bla-bla zerredet doch nur die ganze Affaire.

  • Michael Schwarz sagt:

    Weil in der Schweiz zur Zeit niedrige Inflation und Wachstum hat, muss die SNB mehr Geld schaffen, somit die Inflation in der Schweiz wieder etwas ansteigt – das ist sogar wünschenswert für Schweiz. Deshalb spricht für eine Erhöhung der Untergrenze. Ohne steigende Inflation und Erhöhung des Verschuldungsgrades kann die Schweiz das Problem der Frankenstärke nicht nachhaltig gelöst werden.

    Hildebrand hat nicht auf QE Prog. der FED seit 2009 darauf reagiert, bzw. Bernanke kritisiert. Dies hat einen einfachen Grund, nämlich Hildebrand ist pro amerikanisch – er hat in USA promoviert, mit Amerikanerin verheiratet und mit US-Politikern gut privat befreundet. Die gute Vernetzung Hildebrands hat auch seine Schattenseite, die man in erstem Blick nicht sieht, bzw. nicht sehen will. Das erklärt warum Hildebrand nicht gegen der Unterbewertung des Dollar, die seit 2009 statt findet nichts unternommen hat, was am Ende zur massiven Überbewertung gegenüber EUR geführt hat.

    Als Hildebrand in 2010 versucht durch der Intervention des Wechselkurs des EUR gegen zu steuern, war es zu spät, weil er in 2009 nicht gegen den Zerfall des Dollars unternahm. Kurzzusammengefasst: Hildebrand hat das Währungssystem als Ganzes nicht verstanden, obwohl er in internationaler Beziehung promoviert ist, in diesem Punkt ist er kein Spezialist. Eine Zentralbank benötigt Währungsspezialist und keinen Politiker. Deshalb sage ich, ist es gut, dass er weg ist.

    Die SNB muss mehr Aggressivität und Führung im Devisenmarkt zeigen, somit der Franken wieder systematisch abgewertet wird. Die Abwertung des CHF benötigt drei Komponente: die Erhöhung der Inflation, die Erhöhung des Verschuldungsgrades und Anhebung der Untergrenze, wenn die dreien Bedingungen erfühlt sind, wird der Franken systematisch abgewertet.

    Dieses Problem muss die SNB damit befassen, die Untergrenze bei 1.20 zu verteidigen, wird von dem Markt als Veränderung im Verhalten verstanden – das Verhalten wird vom Aggressiv auf Defensiv umgestellt. Das ist natürlich schlecht für den Franken, was die Aufwertung des CHF erklärt.

    Das Fazit: die SNB hat seit 2009 keine gute Arbeit geleistet, weil sie für lange Zeit die Kontrolle über eigne Währung verlor und zugesehen hat, wie der FED den Dollar manipulierte, zum Nachteil der CH-Wirtschaft, dann EU-Krise, was die Überbewertung nochmals verstärkte. Die defensive Haltung der SNB ist das Problem, nicht der Franken das Problem.

    • Michael Schwarz sagt:

      @Hr. Markus Meier:

      Ihre Berechnung der relativen Kaufkraftparität bei EUR/CHF 1.35 stimmt nicht. Die Parität liegt viel höher als 1,35 – Inflation bereinigt. Die Inflation in der Schweiz und EU entwickelt sich nahe identisch, erst durch der EU-Krise ist die Entwicklung der Inflation auseinander gegangen, aber auch nur kurzfristig. Deshalb stimmt mit Ihrer Berechnung nicht.

      • Michael Schwarz sagt:

        Es ist eher unwahrscheinlich, dass die relative Kaufkraft innerhalb von zwei Jahren 10% verlor, obwohl die Inflationsentwicklung zwischen Schweiz und EU in letzten zwei Jahren identisch verlauft, wie erklären Sie es.

      • Thomas Ernst sagt:

        @M.Schwarz

        Sie tönen hier immer rum, die Parität liege viel höher!? Alles leere, politsch gesteuerte Behauptungen. Genauso wie die völlig unbelegten Behauptungen, Hildezock oder das Bundesstilzchen hätten einen guten Job gemacht. Wohl genauso, wie Gutenberg mit seiner Dissertation. Solange es nicht aufgeflogen ist, sieht es super aus.

        Legen Sie doch mal echte nachprüfbare Berechnungen vor, statt nur solche Glaubenssätze zu ventilieren!

        Fakt ist, Hildebrand hat die SNB und die Schweiz an seine Zockerkollegen in den Hedgefonds verraten und EWS verscherbelt die Privatsphäre der Schweizer (aka Bankgeheimnis) an die kriminelle Organisation mit dem Namen USA.

        • Anh Toan sagt:

          Verrat! Wird immer gerne genommen, wenn die Macht sich bedroht fühlt. Ist so schön unbestimmt, dass es immer passt, und gleichzeitig stark negativ besetzt. Verräter! Viele Verräter werden später Helden, umgekehrt auch. Tell, Stauffacher und Co., Sadat. Stauffenberg, Ho Chi Minh, Ghandi, Mark Felt (Watergate Whistleblower) alles Verräter. Guisan (Rütli) auch?

          Einfacher als Verrat ist Fakt. Sie meinen Faktum. Auf Deutsch Tatsache. Falls dem so wäre, könnte man sagen: „Tatsache ist, dass von einem Gericht festgestellt wurde, dass Hildebrand verraten hat.“ Man könnte aber dennoch nicht sagen: „Tatsache ist, dass Hildebrand verraten hat“. Ob Hildebrand ein Verräter ist (oder nicht) beruht auf Wertungen. Diese Wertungen beruhen auf Tatsachen. Oder auch nicht.

        • Michael Schwarz sagt:

          @Thomas Ernst:

          Ihre extremistische Aussage, dass Hr. Hildebrand ein Verräter sei, ist unpassend, weil die nicht auf Faktum basiert. Nach der Regelung der SNB hat er keine illegale Transaktion getätigt, das geht zu weit.

          • Thomas Ernst sagt:

            @Michael Schwarz

            Ihre Behauptung, Hildezock hätte „nach der Regelung der SNB“ keine illegale Transaktion getätigt“ ist materiell unrichtig. Richtig ist, dass er nach den allgemeinen Strafnormen kein Insidervergehen begangen hat, weil im Strafgesetz Devisentransaktionen nicht inkriminiert werden.

            Das Reglement (und der normale Anstand) verbieten aber den Funktionsträgern, privat von den Entscheiden zu profitieren, die sie in amtlicher Stellung treffen.

            Das bedürfte eigentlich noch nicht mal einer speziellen Regelung, wenn in Politik und Top-Positionen der Begriff „Anstand und Ehrlichkeit“ noch etwas bedeuten würden. Das ist leider nicht (mehr) der Fall. Es wundert auch nicht, dass eine hinterhältige Finanzministerin sich gerne einen ebenso halbseidenen Notenbankchef anlacht.

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Ernst: Moral oder Ethik können nur da helfen, wo diese nicht vom Gesetz definiert werden, das Gesetz Lücken lässt. Genauso wie allgemein gehaltene Gesetzesregeln (nach Ihnen: Amtsträger dürfen nicht privat profitieren von Ihren Entscheiden) nur zur Anwendung kommen, wenn diese nicht in detaillierteren Regeln für diesen Fall exakt definiert werden. Es gibt zu den Devisentransaktionen der Hildebrands das Strafgesetzbuch, das Reglement der SNB, die Börsenreglemente und was weiss ich.. Gemäss all diesen detaillierten Gesetzen, war das Verhalten legal. es bleibt weder Raum für allgemeine Gesetzesregeln, noch für Ethik und Moral, da diese in detaillierten Regeln für diesen Bereich definiert sind. Genau dies beinhaltet der Begriff „Rechtsstaat“ ein Begriff zu dem Sie sich eher schlau machen sollten als ich (Ihr Kommentar vom 20.01 23:59).

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Ernst: Man kann behaupten, dass dank detaillerter Reglemente, bei geschickter Gestaltung der Instrumente, das gewünschte Ziel erreicht werden kann, ohne die Reglemente zu verletzen, sozusagen das widerrechtliche/unethische Verhalten im Endzweck, gerade durch Einhalten detaillierter Gesetzesbestimmungen legalisiert. Detaillierte Reglemente beinhalten, im Gegensatz zu Generalklauseln, diese Gefahr. Buchhaltungen waren ehrlicher als es noch allgemeine kaufmännische Grundsätze und nicht tausendseitige Regelwerke gab. Oder im Steuerrecht: Hypothek in ungarischen Forint aufnehmen, zu vielleicht etwa 10%, absetzbar bei der Einkommensteuer. Sinkt der Forint wie erwartet, sind die Kursgewinne steuerfrei.

            Jedoch sind die Transaktionen der Hildebrands angesichts der Tatsachen (dies sind jetzt welche: Nicht das ganze Barvermögen wurde in USD transferiert, sondern weiterhin 50% Regel, ganz sicher waren die Hildebrands nicht Netto Short CHF) ungeeignet, auch nur einen Standpunkt in diese Richtung zu vertreten.

  • D. Stark sagt:

    Vielen Dank für den sachlichen Artikel. Eine Seltenheit in der Medienlandschaft.

    „Personenkult“ ist einer Nationalbank eher schädlich. Wir brauchen keine „Popstars“, sondern langfristig vertrauenswürdige Institutionen. Personen kommen und gehen, die Nationalbank bleibt. Und wie heisst es so schön: jeder ist ersetzlich – auch ein Hr. Hildebrand.

    Die Kaufkraftparität 1.35 ist leider noch nicht überall angekommen. In den Köpfen von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften geistern immer noch Werte von 1.45 und höher herum… einige haben im Hinterkopf noch das Allzeithoch 1.65 ).
    1.35 zu 1.20/1.25 ist also ca. 10% Überbewertung. Das hatten wir auch schon mit der guten alten DM. Berücksichtigt man die pol. und finanz. Risiken, ist der Euro mit 1.20/1.25 sogar eher gut bewertet.
    Desweiteren lohnt sich auch mal ein Blick über den Tellerrand. Wir sind nicht das einzige Land das mit einer starken Währung „zu kämpfen“ hat. Siehe JPY/AUD/NOK… die Wirtschaft jammert auf hohem Niveau. Und nicht zu vergessen: langfristig hat eine starke Währung nur Vorteile.

  • Alex Zatelli sagt:

    Vorsicht jetzt!

    Was in der Zeitung steht, ist Insiderwissen! Die Kursuntergrenze wurde Wochen und Tage vor dem Dollarkauf von Frau Hildebrand in allen Zeitungen des Landes diskutiert, und war – Insiderwissen!

    Noch ein paar falsche Sätze hier, ein unbedachter Euro-Kauf für die nächsten Ferien und der Blog-Schreiber wird mit ein paar zusammengestückelten Screenshots vom schlitzohrigen Pöschtler zum Rücktritt gezwungen.

    • Karin Gut sagt:

      @A.Z. wer nicht nur lesen kann, sondern auch noch versteht was er liest, ist deutlich im Vorteil

      Markus Diem hat das Thema (wie immer in seinen Artikeln) kompetent und in gut verständlich erläutert. Wer da nicht folgen kann liest lieber Blick-am-Abend in der Sonderausgabe ohne Text.

  • Anh Toan sagt:

    Sehr geehrter Herr Straumann. Ihr Satz: “ Der Abgang von Präsident Hildebrand macht eine baldige Erhöhung der Untergrenze nicht eben wahrscheinlicher“ ist doch eine Einladung zu Franken long: Nun können ohne Risko CHF gegen EUR gekauft werden. Scheitert die Nati, entstehen Gewinne, hält sie dem Druck stand, entstehen keine (oder kaum) Verluste, nur „ausser Spesen nix gewesen“. Das Aufwertungsrisiko für den CHF ist ähnlich wie vor der Affäre, das Abwertungsrisiko (Erhöhung der Untergrenze) deutlich kleiner. Dies wird ausgedrückt im VIX.

    Die Erholung des EUR zum USD und JPY und anderen Währungen der letzten Tage, führte nicht zu einer Erholung gegenüber dem CHF. Warum?

    Bereits ein Eurokurs von 1.208 kostet uns ca 0.3% Wirtschaftsleitung gegenüber einem Kurs von 1.22, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. (Zur Relation 1% Aufwertung zum Euro entspricht 0.3% BSP gibts wenig wissenschaftliche Statistiken/Untersuchungen, ich meine, es dürfte etwa so hinkommen).

    Ach ja, wenn es keine Rolle spielt, dass Hildebrand nun weg ist, warum wurde er dann weggemobt?

    Es geht nicht um die Person Hildebrand, es geht darum, dass jeder Nati Präsi, der gewissen einflussreichen Kreisen in der Schweiz nicht genehm ist, abgeschossen werden kann, und sich darum jeder zukünftige Nati Präsi hüten wird, diesen Kreisen zu sehr auf die Füsse zu treten.

    Die Staatsform der Schweiz ähnelt zur Zeit einer konstitunionellen Monarchie: Der Monarch kann jeden Amtsträger, der ihm nicht passt, aus dem Amt entfernen, alle handeln nur, solange der absoluten Herrscher von Chur zu Herrliberg deren Handeln zumindest toleriert.

    • Anh Toan sagt:

      Will die Nati Spekulanten, welche die Untergrenze testen wollen, kontern, muss sie die Kursuntergrenze erhöhen, um diesen massive Verluste zu verursachen. Diese, einzige(?) Angriffswaffe steht ihr nun nicht mehr zur Verfügung. Da sie nicht angreifen kann, kann sie nicht gewinnen und hat darum eigentlich schon verloren.

      Gerne würde ich lesen, was an diesem Gedankengang falsch ist.

      P.s.: Entschuldigung für die Verwechslung der Herren Straumann und Meier.

    • Thomas Ernst sagt:

      @Anh Toan:

      Sie scheinen VWL durchaus zu blicken und bringen interessante Aspekte, aber politisch sind Sie wohl auf mehr als nur einem Auge blind.

      Wenn CH eine Monarchie, und Ihr geliebter Christoph Blocher der absolute Herrscher ist – warum zum Geier ist dann die hinterlistige EWS immer noch im Bundesrat, und der absolute Herrscher muss sich mit einem minderklassigen Parlamentsmandat begnügen? Offenbar ist es mit Ihrer Theorie nicht so weit her.

      • Hitz Thomas sagt:

        EWS ist nicht hinterlistig im Gegensatz zu Blocher, was er da getan hat wird unserem Land noch lange schaden. Blochr ist gerade daran, sich selbst zu zerstören. Und ich muss wiederholen, Hildebrand hat rechtens gehandelt, auch keine
        moralische Vergehen, weil es ihm ja erlaubt war. Wieso soll er sein Geld nicht selber verwalten können, wenn er sich an die Spielregeln hält und das hatte er. Unsere Regierung soll ihn wieder ins Boot holen und ein für allemal ein starkes
        Zeichen setzen. wer das Sagen hat, zumal nicht die mobbying-Brüder aus dem Thrugau und Zürich.

        Der Euro war nach dem Rücktritt von Hildebrand sofort schwächer, hat sich kurz erholt, aber nie mehr sp ganz richtig.
        Also interpretiere ich als Exbanker die Situation anders, der Rücktritt von H hat geschadet. Der nächste Angriff auf den
        Franken auf die Untergrenze ist in der Pipeline. So ists, da können Blochrschönredner mir nichts weissmachen. Diese
        Mannen haben sich als mieses Gesindel entpuppt, alle mit diesen Kndergesichtern, ist wohl Zufall.

        • Walter Huber sagt:

          Hinterlistig ist, wenn jemand seinem eigenen Parteikollegen in den Rücken fällt. Und das ausgerechnet mit Hilfe von Parteigegnern (SP, Hämmerle; CVP, Darbellay). Und nachher noch heuchlerisch behauptet, von allem nichts gewusst zu haben. Merke: Das C von CVP bedeutet christlich! Aktuell: EWS wollte den Fall Hildebrand mit allen Tricks unter den Teppich kehren! Und das sind unsere hochgelobten moralischen Instanzen!

        • puenktli sagt:

          @Hitz: Ich möchte plädieren, doch bitte bei der Wahrheit zu bleiben. Der geneigte Beobachter erlebte die Wahlen rund um EWS als eine dichtgesponnene, fiese Intrige, abgeschlossen mit hämisch-schadenfreudigen Jauchzern von Ursula Wyss und Co. Diese Bilder graben sich im Gedächtnis ein und bleiben. Sie sagen sehr viel aus über die Herzensmotive und Machtgelüste unserer PolitikerInnen. Wohlgemerkt:Politik ist immer intrigant. Aber man sollte doch Gleiches mit Gleichem messen. D’accord?

      • TE Sie sagen mit wenigen Worten was klar und wahr ist.
        Ich kann Ihren Worten 100%ig zustimmen.
        CHB wird gejagt und EWS wird als IKONE gewertet und gehandelt.
        Die Schweiz wird links und grün und HINTERHÄLTIG – leider.
        ewz

        • markus ginsig sagt:

          erklären sie uns Chern,warum LEIDER.ich schätze jedenfalls eine ordnung der man vertrauen kann (mehr oder weniger) die linken und die grünen versuchen mind die fiesen hinterhältigen machenschaften eines bloss abgewählten BR (zu mehr wa(h)r er nicht fähig,offenzulegen.solange der auf seinen Mia sitzt,kann der alles steuern. aus braunen zeiten ist hinlänglich bekannt, dass fanatismus sich selber zerstört.ZUM GLÜCK.ich warte auf weitere aktionen,die ihn zwangläufig demontiern und so seine geglaubte heilige mission adabsurdum führen. gedult leute der tag kommt.

      • Anh Toan sagt:

        @Thomas Ernst: Ja, da habe ich etwas übertrieben, jedoch in die Richtung geht es, und sollte irgendwann die „hinterlistige“ jedoch vom zuständigen Parlament gewählte EWS auch demissionieren, z.B. wegen Hinterlistigkeit, was zwar an sich nicht verboten, aber dennoch unmoralisch ist, lässt sich mein Beitrag nur noch als prophetisch, jedoch nicht mehr als übertrieben bewerten. Die monarchischen Putschisten jedenfalls sind überzeugt, dass sie auch EWS aus dem Amt entfernen können, jetzt wo die erste Schlacht (gegen Hildebrand) mit verkraftbaren Verlusten (Lei) gewonnen wurde.

      • Thomas Ernst sagt:

        @Hitz Thomas

        …zum Thema „hinterlistig“ hat ja Walter Huber schon alles gesagt.

        „Sie als Exbanker“– also haben Sie Insider-Informationen? Oder was wollen Sie damit andeuten? Ich habe auch 20+ Jahre in Banken hinter mir, aber ich erdreiste mich nicht, zu behaupten, ich wüssste, was da abläuft. Sind Sie vielleicht naiv und überschätzen sich nur selbst?

        Was sich aus den öffentlich zugänglichen Zahlen ableiten lässt, ist, dass Hildebrand mit seinen Devisentransatktionen ein starkes Signal an seine Hedge-Funds-Kollegen geschickt hat, sie sollen ihre Long-Positionen in CHF glattstellen, bevor die SNB den CHF abwertet. Das haben diese Hedge-Fonds auch nachweislich gemacht.

        Problem? Ja! Wenn sich der CHF (die SNB) im Krieg gegen die Spekulanten befindet, ist es unverzeihlich, sie im voraus zu warnen. Wären die Hedgefonds vollspeed gegen die Wand gelaufen (immmerhin hat der CHF innert Minuten etwa 10 % verloren!), würden die es sich heute 10x überlegen, ob sie gegen den CHF spekulieren wollen, oder doch lieber das Gold, die Norwegische Krone oder das Pfund nehmen wollen.

        Ja, Hildebrand ist faktisch ein Landesverräter. Die Werte, die er hätte schützen müssen, sind Ihre (nehme ich an) und meine Pensionskassengelder, AHV und die Preistabilität.

        Aber es gibt immer blinde Hühner, die den Mainstream-Medien aus SRG, Tagi, NZZ und ähnlichen Linkspostillen ihre Fürze als Wahrheit abnehmen.

        Wollen Sie wirklich einer dieser sein?

        • Anh Toan sagt:

          @Thomas Ernst: Woher wussten Hildebrands Hedgefondskollegen von seinen Devisentransaktionen? Hätte Hildebrand, falls er seine Hedgefondskollegen hätte warnen wollen, tatsächlich zur Unterstützung der Warnung noch einen Bankbeleg über entspechende eigene Transaktionen beibringen müssen, damit die Warnung auch berücksichtigt wird?

          Hildebrand hat keine illegalen Insidergeschäfte getätigt, jetzt wird er zum Landesverräter, EWS möchten Sie wohl als Hexe verbrennen?

          • Thomas Ernst sagt:

            @Anh Toan

            P.S.: Nein, ich will niemandem ans Lebendige, nicht mal dem Bundesstilzchen alias EWS. Es würde völlig genügen, wenn sie von der politschen Bühne verschwindet. Aber solche Figuren wie Sie brauchen natürlich jemanden, der dem ach so verhassten Blocher täglich zeigt, mit wieviel Niedertracht man auch noch erfolgreich sein kann. The EWS wears Prada.

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Ernst: „EWS wears Prada“. Ich mag den Film darum, weil er zeigt, dass der „Teufel“ eben gar kein Teufel ist, sondern lediglich wie ein Mann in der gleichen Position handelt, aber halt Prada statt Boss trägt. Nur wird der Boss Träger nicht als Teufel gesehen, die „Prada“ Trägerin schon.

            Es würde mich freuen, wenn Sie Ihr Zitat angeführt haben um zu zeigen, dass EWS in Ihren Augen eben keine Teufelin ist, sondern lediglich eine Frau mit Durchsetzungsvermögen und Führungsqualitäten.

            Abschliessend noch an alle, die mich einzuordnen versuchen, von links-grünem Eurokraten bis zum Neoliberalen Ausbeuter: Wie wärs mit Feministen?

        • Thomas Ernst sagt:

          @Anh Toan:

          Selbstverständlich hat Hildebrand Insidergeschäfte getätigt. Als amtlich bestellter Kursmanipulater am CHF ist JEDE Devisentransaktion für ihn und seine Umgebung ein Insidergeschäft. Es ist verständlich, dass das Reglement „Banaltransaktionen“ (z.B. Kauf von USD für Ferienreise etc.) explizit erlaubt. Was unser Schönling Hildebrand gemacht hat, ist jedoch keine Banaltransaktion.

          Wie naiv muss man ausserdem sein, um zu glauben, dass es einen von einer Wochenzeitung publizierten Kontoauszug braucht, um die Kollegen zu warnen!? ALLES sickert über kurz oder lang durch, so sicher auch die Transaktionen des TOP-SNB-Bankers. Der Vorteil für Hildebrand: Es gibt keine Spuren (glaubte er wenigstens).

          Die pseudolegalistische Betrachtungsweise die Sie, Anh Toan, im Kielwasser der links-grün-politsch-korrekten Medienhetze gegen Blocher, die SVP und alle, für die Anstand mehr bedeutet, als sich minimal an die gesetzlichen Vorschriften zu halten, hier an den Tag legen, zeigt bloss, dass für Sie der Rechtsstaat eine Frage der politischen Gesinnung ist.

          Alles was den EUROkraten nützt und alles was gegen die „$VP“ hetzt, ist in Ihrer verdrehten Optik ok, rechtens und darf gemacht werden. Diese Gesinnung führt direkt zu den Ermächtigungsgesetzen, wie sie Hitler und Obama eingeführt haben.

          Nein Danke!

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Ernst: Ich hasse Blocher nicht, finde all die bestenfalls mittelmässigen Politiker der anderen Parteien, die Blocher nichts oder nur wenig entgegenzusetzen haben, viel bedenklicher.

            Was ich hasse, ist Nationalstolz: Jedem Kind auf dieser Welt wird erzählt, sein Land sei das beste, logischerweise muss dies, ausser genau in einem einzigen Land, eine Lüge sein. Wie kann ein erwachsener, aufgeklärter und denkender Mensch glauben, gerade seine Nation sei die beste?

            Was ich auch hasse ist, wenn Aussagen verändert werden, um diese als falsch zu bezeichnen: Ich habe geschrieben, Hildebrand hätte keine illegalen Devisengeschäfte getätigt, Sie entgegnen darauf: Selbstverständlich hat Hildebrand Devisengeschäfte getätigt. Ja, das hat er, diese waren aber nicht illegal. Meine Betrachtungsweise ist nicht pseudolegalistisch. Die Frage, ob etwas legal oder illegal ist, lässt sich nun mal nicht mit Moral, Ethik oder Anstand beantworten, sondern einzig anhand des Gesetzes. Um dies zu erkennen, brauchts auch kein Jura Studium. Selbst ein Analphabet kommt auf die Frage, wozu es Gesetze brauche, wenn die Handlungen der Menschen anhand von Moral, Ethik oder Anstand statt anhand des Gesetzes gemessen werden.

            Weil Sie, sehr geehrter Herr Thomas Ernst in einfachen schwarz-weissen Wahrheiten denken (Blocher u. SVP gleich anständig, moralisch, ethisch korrekt, alle Anderen sind naive, links-grüne, unmoralische, hinterhältige, verräterische Eurokraten, die darum logischerweise Blocher hassen), sind Sie nicht in der Lage, zu erkennen, dass es Menschen gibt, die sich eine differenzierte Meinung bilden, die auch ohne von der Kanzel am 1. August oder am Sonntag verkündete vermeintliche Wahrheiten mit den Ungewissheiten des Lebens zurecht kommen.

          • Thomas Ernst sagt:

            @Anh Toan:

            Sie interpretieren falsch, wenn Sie glauben, dass ich unter Nationalstolz leide. Stolz kann man nur auf echte eigene Leistungen sein, und dass ich Schweizer bin und dass die Schweiz so ist, wie sie ist, ist zum ganz weit überwiegenden Teil NICHT meine Leistung, sondern Ergebnis der Anstrengungen der Altvorderen, des Zufalls etc.

            ABER – wenn man aus lauter Ablehnung von Nationalstaaten und Nationalstolz blind wird für die Dinge, die funktioniern, dann hat man dasselbe Problem wie die Nationalstölzler, einfach mit umgekehrten Vorzeichen.

            Selbstverständlich sind wir (Menscheit) wirklich reif für die Überwindung der Nationalstaaten, aber diese Entwicklung ist eine kulturelle, d.h. sie muss von unten her wachsen und kann nicht von ein paar machtgeilen, überheblichen und selbstgefälligen Politfiguren verordnet werden.

            In diesem Punkt ist die Schweiz z.B. gegenüber EUROropa heute besser dran, weil sie die direkte Mitsprache des Volkes, Föderalismus, die Subsidiarität und andere Mechanismen des Machtausgleichs hat. Die EUROzone ist einen grossen Schritt weitergekommen, leider in die falsche Richtung. Es ist nicht das Verdienst der Schweizer, aber es ist in der Schweiz trotzdem vieles besser. Darum wollen auch so viele hierherkommen. Abstimmung mit den Füssen. Ob’s Ihnen nun in ihre Nationalstolzphobiephilosophie passt oder nicht.

            PS: Für einen Notenbankpräsidenten sind Insidergeschäfte sowieso verboten und damit illegal. Mit verbalen Spitzfindigkeiten kann man den Kerl auch nicht weisswaschen.

          • Andreas Dombek sagt:

            @Thomas Ernst

            Zu Ihrer Aussage bezüglich der „vielen“, die wegen der sog. „direkten Mitsprache“ zu Ihnen kommen, möchte man einen klitzekleinen chirurgischen Eingriff vorschlagen. Denn die augenscheinlich in Ihrem narzisstischen Spiegel vorherrschende Fata Morgana vom Typ Morbus Helveticus Severi könnte sich doch noch zu einem sehr ernsthaften Problem entwickeln.

            Ihre Schote bezüglich dieser besagten Deutung hat bei uns einen ernsthaft bedenklichen Lachkrampf ausgelöst. Die Fremdarbeiter, z.B. die vom Norden, würden wegen Ihrer basisorientierter Demokratie zu Ihnen kommen.
            Ha, ha und nochmals ha! Vielen Dank für den Witz des Tages. Die Leutchen, die wir so kennen, sind überwiegend wegen des Geldes gekommen, da offensichtlich „die“ Schweiz nicht in der Lage ist, ihre eigenen nationalen Ausbildungs- und Studien-Verpflichtungen halbwegs ordnungsgemäß durchzuführen.
            Wie verquer Ihr Argument sein könnte, möchte man u. a. am folgenden Beispiel anzeigen: Vor ca. 150 Jahren haben so um ca. 5 bis 8 % der Schweizer im Deutschen Bund gearbeitet. Da waren solche Argumente vom Nationalstolz noch nicht giftiges Alltagsgut. Wobei zu beachten ist, dass diese Schweizer schwerlich wegen der Demokratie im damaligen System des D B dort waren, sondern tatsächlich wegen ihrer Geldbeutel.
            Also würde für die damalige und heutige Zeit der Hinweis auf die Abstimmung mit dem Geldbeutel wohl besser passen.

            Mein persönlicher Tipp: Entfernen Sie den Kehricht-Staub, den National-Moder und die Selbstbeweihräucherungs-Schmiere von der Oberfläche Ihres wohl verbli(e)ndeten Narziss-Spiegels.

            Mein persönlicher Hinweis: Ihre Aussage ohne die sich nationalistisch gebärdenden Schein-Argumente hätte schon eine gewisse Kraft.

          • Thomas Ernst sagt:

            @Andreas Dombek:

            Ihr gestelztes Geschwurbel und Ihre haltlosen Unterstellungen an meine Adresse gehen völlig an der Sache vorbei.

            Die Deutschen kommen heute NICHT zu uns, weil sie selber da ein Stimmrecht hätten, sondern das aktuelle politische System der Schweiz führt dazu, dass die Politiker nicht ganz so ungehemmt tun und lassen können, was ihnen durch den Kopf schiesst, wie das in Merkozyland der Fall ist.

            Die FOLGE dieser eingebauten Bremse ist eine stärkere Wirtschaft, relativ mehr Freiheiten (wenig genug) für den Einzelnen und damit höhere Attraktivität der Wirtschaft.

            Ja, das war früher anders. Das belegt nur, dass das früher viel attraktivere Deutschland durch den EURO-Blödsinn und die zunehmende Brüsseldiktatur an Attraktivität verloren hat. Davon versuchen viele Linke und Euroturbos abzulenken, da sie den Staat als ihre persönliche Pfründe betrachten, welche sie nach Lust und Laune melken können.

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Ernst: Indem Sie meine Frage (Woher sollten die Hedgies und Spekies von den Transaktionen Kenntnis haben, und zwar vor der Abwertung, um ihre CHF long Positionen zu schliessen?) nicht beantworten, geben Sie auch eine Antwort. Danke!

      • Thomas Ernst sagt:

        @Thomas Hitz

        Es ist typisch für die links-grün-gehirngewaschene Fraktion in diesem Lande solche Sätze abzusondern wie: „Hildebrand hat rechtens gehandelt, auch keine moralische Vergehen, weil es ihm ja erlaubt war.“

        1. War es schon gemäss Reglement nicht erlaubt, 2. hat er selber noch 2008 in einem Interview darauf hingewiesen, dass Nationalbanker gewisse Dinge nicht dürfen (z.B. Währungsspekulationen und Aktienkäufe währungssensitiver Unternehmen vornehmen) und 2. braucht es für einen ANSTäNDIGEN Menschen kein Reglement, um zu wissen, dass man nicht privat von dem Wissen profitieren darf, das man in amtlicher Stellung erlangt.

        Viel schlimmer ist aber, dass Hildebrand bewusst und absichtlich damit seine Hedgefunds-Kollegen gewarnt hat, sie sollen ihre Positionen glattstellen. Wie Anh Toan sehr zu recht schreibt: „Will die Nati Spekulanten, welche die Untergrenze testen wollen, kontern, muss sie die Kursuntergrenze erhöhen, um diesen massive Verluste zu verursachen. “ Es wäre Aufgabe von Hildbrand gewesen, den Spekulanten die Tour zu versauen, um ihnen das Spekulieren gegen den CHF zu vermiesen.

        So weit können natürlich nur Leute denken, deren Denkfähigkeit nicht durch den mediengeschürten Antiblocherismus völlig zugedröhnt ist.

        • Heinz Süssfrau sagt:

          Typisch vor allem für die SVP-gehirngewaschene Fraktion in diesem Lande, dass sie nicht zwischen Geld-Anlage und Spekulation unterscheiden können, und nicht einsehen, dass Hildebrand sich an die internen Regeln gehalten hat, denn sonst könnte man ihn anklagen. Sogar moralisch hat er sich nicht schuldig gemacht, denn es kann ihm kein Missbrauch von Insiderwissen nachgewiesen werden. Wenn Sie etwas anderes behaupten, dann weisen Sie es nach!

        • markus ginsig sagt:

          sie armer mensch,mit welcher frustration müssen sie wohl durchs leben gehen!?

        • Thomas Ernst sagt:

          @Heinz Süssfrau

          Falsch. Hildebrand hat gegen das interne Reglement verstossen (und gegen die im öffentlichen Dienst immer auch ungeschrieben geltende Regeln, dass man nicht selber von seinen Beschlüssen profitieren darf), aber nicht gegen das Strafgesetz. Daher kann man ihn nicht anklagen. Das sollte man aus meiner Sicht ohnehin nicht tun. Solche Leute gehören einfach aus den verantwortungsvollen Positionen entfernt.

          Lesen Sie mal die ausländische Presse zum Thema. Da wird selbst von den linken Blättern das Vorgehen von Hildebrand als untragbar bezeichnet.

          Da Sie es noch nicht begriffen haben, hier nochmals im Klartext:
          Wesentliche Wirkungen auf den Märkten hat eine Nationalbank allein schon durch das was sie sagt oder ankündigt. Alle wissen, dass eine Nationalbank (in einem Land mit eigener Währung, in der EURozone gilt das nicht) ein mächtiger Player ist und keiner will von ihren Bewegungen plattgemacht werden. Darum schauen die Hedgefondies und die Investmentbanker mit Argusaugen auf jede noch so kleine Bewegung, jede noch so nebensächliche Information. Und die Information, dass der Chef-Notenbanker eben grad für 1/2 Mio CHF gegen USD verkauft hat ist weit mehr als nur nebensächlich.

          Wenn Hildebrand das nicht gewusst hat, ist er unfähig für den Job. Wenn er es gewusst hat (was ich mir persönlich sicher bin), dann hat er eigensüchtig gegen elementare Interessen der SNB und des Schweizer Volkes verstossen. So oder anders – der Mann wurde untragbar.

          Da er offenbar auch zu der Generation der Narzissenmanager gehört – immer sind alle andern schuld (weiter Beispiele sind Ospel, exBR Merz, Villiger , Guttenberg etc.) ist er für solche Zusammenhänge offenbar aber völlig blind. Der Versuch, die Sache auf seine Frau abzuwälzen zeugt auch nicht gerade von viel Charakter.

          Aber eben – hierzulande reicht es ja, wenn man gegen Blocher ist, um sofort öffentlich einen Heiligenschein zu erhalten.

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Ernst: „Darum schauen die Hedgefondies und die Investmentbanker mit Argusaugen auf jede noch so kleine Bewegung, jede noch so nebensächliche Information. Und die Information, dass der Chef-Notenbanker eben grad für 1/2 Mio CHF gegen USD verkauft hat ist weit mehr als nur nebensächlich.“

            Ach so, die Hedgefonds beauftragen auch IT Mitarbeiter der Hausbanken der SNB Miglieder damit, sie unverzüglich über Kontobewegungen der Direktionsmitglieder zu informieren.

            Sehr geehrter Herr Thomas Ernst, helfen Sie mir, einen Sinn in Ihrem Statement zu finden,indem Sie mir erläutern, woher „Hedgefondies“ und Investmentbanker von Hildebrands Transaktion wissen sollten.

          • Thomas Ernst sagt:

            @Anh Toan:

            Sind Sie wirklich so naiv oder tun Sie nur aus taktischen Gründen so?

            Warum kommen die Dinge immer irgendwann ans Tageslicht? Weil einer einen kennt, der einen kennt, und der weiss, dass. Sie haben offensichtlich nie im Investment Banking oder Hedge Fonds Milieu gearbeitet. Wo es um Milliarden geht, im wesentlichen nur Informationsvorsprung eine Rolle spielt und wo der einzelne Millionen verdienen kann mit ein bisschen Insiderwissen werden ALLE Quellen angezapft. Da werden auch mal Papierkörbe heimlich durchwühlt.

            Man unterschätze die Energie der Leute nicht, wenn es um viel Geld geht. Und wenn der Info-Lieferant (z.B., rein hypothetisch, ein Nationalbanker, durchblicken lässt, ….).

            Nur ein Beispiel (einige Jahre her): Kurz bevor die EU einen neuen Sonderfonds für Umwelttechnologien auflegt, hat ein grosser Deutscher Konzern überraschend eine entsprechende Abteilung aus dem Boden gestampft, einige Leute umdeklariert, und 3 Monate später das ganze als Tochterfirma positioniert. Und siehe da, über 1/3 der Gelder konnte der Konzern aus Brüssel abzügeln, mit dem Argument, man sei schon seit Jahren versiert auf dem Thema. Die KMU’s, die sich auch beworben haben, gingen leer aus, da sie nicht die nötigen Belege für „langjährige Erfahrung“ vorlegen konnten…

            Noch Fragen?

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Ernst: Rein hypothetisch haben Sie, sehr geehrter Herr Ernst, gestern ein Fahrrad geklaut.

            Heute ist Neujahr nach chinesischem Kalender: Waren Sie gestern beim Schreiben Ihrer Kommentare besoffen?

          • Thomas ernst sagt:

            @Anh Toan

            Von Ihnen dürfte man eigentlich mehr erwarten, als die billigen Ablenkungsmanoever, wie das um 06:25.

            Leider scheint auch bei Ihnen die ideologische Brille periodisch das Denkvermoegen auszuschalten. Schalten Sie doch in solchen Situationen wenigstens Ihren PC aus, damit das droege Gelaber nicht auch noch ins Internet tropft. Sie ruinieren sich mit solchem Gewaesch bloß Ihren Ruf als seriöser und interessanter Blogger. Eigentlich schade. Liegts vielleicht am Alk??

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