Die Deutschen, Frankreich und die Inflationsangst

Nicht nur die Deutschen haben schlechte Erfahrungen mit Inflation gemacht: Während der Hyperinflation 1923 basteln Knaben einen Drachen aus Geldnoten.
Einmal mehr hat der EU-Gipfel nicht das gebracht, was man sich von ihm versprochen hatte. Entsprechend begann am Montag die Rendite der italienischen Staatsanleihen wieder zu klettern. Die negative Wende kommt keineswegs überraschend, denn der Optimismus der letzten Woche war nicht nachvollziehbar. Viele Anleger glaubten, die Europäische Zentralbank (EZB) werde nach dem EU-Gipfel als Garant aller Staatsanleihen der Eurozone auftreten, obwohl die EZB mehrmals deutlich gemacht hatte, dass sie das nicht tun will. So nimmt die Krise weiter ihren Lauf.
Warum weigert sich die EZB, stärker einzuschreiten? Erstens darf sie aus juristischen Gründen nicht Staatsanleihen direkt aufkaufen. Zweitens sind die Deutschen gegen ein Anwerfen der Notenpresse, weil sie im 20. Jahrhundert besonders schlechte Erfahrungen mit Inflation gemacht haben. Nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg haben die meisten von ihnen ihr Erspartes verloren, weil der deutsche Staat seine Schulden mit einer massiven Geldentwertung zum Verschwinden brachte.
Manche Kommentatoren gehen davon aus, dass die Inflationsangst nicht nur historisch bedingt sei, sondern auch dem deutschen «Nationalcharakter» entspreche. Möglicherweise stimmt das, aber wenn man noch etwas weiter in die Geschichte zurückblickt, entdeckt man bald, dass nicht nur die Deutschen, sondern auch andere Nationen von Inflationsangst gepeinigt wurden – insbesondere und ausgerechnet die Franzosen, die heute unbedingt eine aktive EZB sehen möchten.
Im 18. Jahrhundert machten sie gleich zweimal derart schlechte Erfahrungen mit Inflation, dass die französische Zentralbank bis ins 20. Jahrhundert alles unternahm, um einen möglichst grossen Goldschatz anzuhäufen. Ein anderes Relikt aus jener Zeit ist die Tatsache, dass die meisten französischen Banken nicht als «banques», sondern als «crédits» firmieren (Crédit Lyonnais, Crédit Agricole etc.). Denn zu Beginn des 18. Jahrhunderts war es eine Bank («Banque Royale») gewesen, die für die grosse Inflation verantwortlich war. Die Gründer der modernen Geschäftsbanken im 19. Jahrhundert taten alles, um nicht mit jener Katastrophe in Verbindung gebracht zu werden.
Es war der berühmte John Law, ein professioneller Spieler aus Schottland, gewesen, der die Inflation verursacht hatte. Er war in die Niederlande geflohen, weil er wegen der Tötung eines Duellanten zum Tod verurteilt worden war. In Amsterdam bewunderte er die neuen Finanztechniken, sah aber weitere Entwicklungsmöglichkeiten und suchte sich Frankreich aus, um seine Pläne zu verwirklichen. Es gelang ihm, das Vertrauen des Regenten Philippe von Orléans zu gewinnen und innerhalb weniger Jahre die staatliche Kolonialgesellschaft («Compagnie des Indes»), die Notenbank und das gesamte Steuersystem zu kontrollieren. Der Regent ernannte schliesslich John Law zum Finanzminister.
Zur Notenpresse griff Law, als er versuchte, die Aktien der Compagnie des Indes zu stabilisieren. Es hatte sich herumgesprochen, dass die neu gegründeten Kolonien entlang des Mississippi – darunter «La Nouvelle-Orléans» (später New Orleans) zu Ehren des Regenten Philippe von Orléans – nur Verluste brachten. Vom Dezember 1718 bis April 1720 stieg die Notenbankgeldmenge von 18 Millionen auf 2,6 Milliarden Livres. Am Schluss brachen die Kurse dennoch ein, und John Law musste Hals über Kopf Frankreich verlassen. Er starb 1728 als armer Mann in Venedig.
Bleibt noch die Frage, warum Philippe von Orléans dem zweifelhaften Finanzgenie aus Schottland so grosses Vertrauen entgegenbrachte? Frankreich war zu jenem Zeitpunkt wieder einmal über alle Ohren verschuldet, weil es sich im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-14) verkalkuliert hatte. Die Verzweiflung war so gross, dass man um jede Idee froh war, um den Staatsbankrott zu verhindern.

Während der Französischen Revolution wurde eine Ersatzwährung gedruckt, was im Fiasko endete: Assignat im Wert von 1000 Livres.
Die zweite grosse Inflation Frankreichs ereignete sich während der Französischen Revolution. Die Revolutionsregierung hatte zu wenig Einnahmen und begann deshalb Papiergeld (Assignaten) zu drucken. Das Experiment endete ebenfalls im Fiasko. Erst Napoleon machte reinen Tisch, indem er die französische Zentralbank gründete und das Steuersystem reformierte. Mit geordneten monetären und finanziellen Verhältnissen liess sich Europa besser erobern.
Keine Kommentare zu «Die Deutschen, Frankreich und die Inflationsangst»
Die Entwicklung der Inflation in der Schweiz ist mit der Inflationsentwicklung in EU und USA nicht vergleichbar. Die Schweizer Wirtschaft wird nicht das Problem haben, wie in den USA oder EU. Die Gefahr, die in EU oder USA bedroht, existiert in der Schweiz noch nicht, es ist eher das Gegenteil, die Schweiz wird von Deflationen bedroht. Deshalb kann ich nicht verstehen, warum Hildebrand die Untergrenzen nicht anheben will, obwohl die von den Marktakteur erwartet wurde.
Anscheint wollte Hildebrand keine grössere Menge EUR einkaufen, weil er dem EUR nicht mehr traut. Damit bestätigt die Gerücht, dass die SNB an die alternative Szenario des EUR arbeite, dass der Bestand des EUR bei SNB abbauen will, und keine weitere physische Intervention von SNB geben wird.
China und die Angst vor importierter Inflation via Staatsanleihen aus den USA und Europa, so könnte man den Titel des Blog -Beitrages erweitern.
Soeben habe ich was entsprechend Interessantes aus China von Jiang Jianqing vernommen, dem Leiter des grössten Kreditinstitutes.
Man traue den US -Staatsanleihen nicht mehr, auch die Europäischen würden Gefahren bergen, indem die beiden Währungen kollabieren könnten oder die Anleihen durch Schuldencutting wertlos würden. Daher wll Jianquing Druck aufsetzen um sich einerseits aus Eurpäischen Staatsanleihen zurückzuziehen, andererseits will er die Devisenreserven des staatlichen Fonts Chinas für den Binnenmarkt anzapfen.
Auch in Anbetracht einer durch die Wirtschaftskrise verursachten möglichen „indirekten“ Aufwertung des Renminbi und dessen steigenden Bedeutung in Asien müsse Rechnung getragen werden. Infolge steigendem Protektionismus der USA (worauf China bereits initial reagiert habe) könnten die Staatsanleihen aus dem Westen auch politische Risiken bergen. Man wolle stattdessen in die Realwirtschaft der USA und Europas investieren um selbst den Wandel von einer vornehmlich exportorientierten Wirtschaft zum Binnenmarkt hin beschleunigen zu können, gleichzeitig damit auch inflationäre Tendenzen in China senken.
Es müsse schnell ein Umdenken stattfinden „bevor es zu spät dafür sei“ Bereits heute Morgen machte die Aussage des Schweizer Notenbankers Hildebrand de Runde -Europa sei nicht das grösste Problem. Möglicherweise könnte die Aussage auf die Schieflage in den USA verweisen und die Tasache dass Washington durch den Verkauf von US-Staatsanleihen mehr in Bedrängnis kommen könnte als Europa. Die amerikanische Regierung hatte bekanntlich die Folgen der Finanzmarktkrise bisher in erster Linie durch eine Ausweitung der Staatsverschuldung bekämpft (und die ist pro Kopf höher als in Europa). Die Verschuldung von 100% des BIP liegt zudem deutlich über dem Durchschnitt des Euro-Raums von knapp 88 Prozent.
Aber Herr Müller, sie sind doch Realist genug um zu wissen, dass in China in Geschäftsdingen gelogen wird dass sich die Balken biegen.
das gehört einfach gewissermassen zum System. Trauen Sie den offiziellen Zahlen aus China mehr als denen aus USA, F, D oder CH?
Da wäre ich vorsichtig. Marktbeobachter in China gehen davon aus, dass Chinas Banken ein massives Problem mit bad loans haben das sich nicht grossartig von der US housing bubble unterscheidet.
Sie dürfen nicht vergessen, dass dieser Markt noch nicht mal 20 Jahre alt ist. Vorher gab es kein Wohneigentum! Mit diesem turbo Wachstum und Mangel an Erfahrungen sind Probleme vorprogrammiert. China kann durch das straffe System lediglich besser und länger als der Westen kaschieren und zahlen fälschen.
Dass die Chinesen vom USD wenig angetan sind ist auch nichts Neues. Die Umschichtung wurde doch 2005-2007 für die Eurostärke als Hauptgrund angeführt.
Dass jetzt auch der Euro unbeliebt wird dürfte meiner Ansicht nach zu weiteren Goldkäufen der Chinesischen Zentralbank führen.
@Adrian Müller:
Der überhöhte Gold seit letzten zwei Jahren ist der Anzeichnen, dass die Anleger und Banken massiv verunsichert sind. Die Unsicherheit seit dem Ausbruch der Krise in 2008 hat sich nicht rückgebildet, der überhöhte Goldpreis ist der Beweis. Die Inflation in den USA beträgt 3.6%, über dem Niveau der EU. Es ist höchste Wahrscheinlich, dass in den USA die Inflation und das Wachstum auseinander bewegen werden, diese Gefahr existiert auch für EU, weil die EZB verweigert hat, Geld zu drucken, deshalb verkleinert diese Gefahr für die EU.
Die USA wird in kommendem Jahr mehr Problem produzieren als sie lösen können. Der QE3 wäre die Todesstoss für die Wirtschaft in den Industrieländern. Die Staatsverschuldung wird durch QE3 nochmals massiv ansteigen, gleichzeitig verlieren die Amerikaner massiv an Kaufkraft, Innovation und Produktivität, es wäre das Ende der grösste Nation. Durch QE Prog. und die Krise in Europa und USA können die Chinese massiv profitieren, weil sie die Firmen und Technologie billiger übernehmen können. Das kann nur geschehen, weil Mr. Ben Bernanke eines Tages die Idee hatte, Geld in grossem Stil zu drucken, den amerikanischen Staat mit dem heissen Luft zu finanzieren.
Die Entscheidung der SNB ist eher defensiv. Es soll für Hr. Hildebrand klar sein, dass man 1.35 verteidigen würde, als bei 1.20. Der überwertete Franken muss die SNB systematisch abbauen. Der Druck auf den Franken wird weiter steigen, weil die EURO-Krise längste nicht vorbei ist, deshalb gibt es kein Grund zum Optimismus. Die SNB verliert zusehend seine Glaubwürdigkeit, weil sie nur von Intervention redet, ohne konkrete Massnahme.
Die SNB arbeitet gegen der Schweizer Wirtschaft, die Schweizer Geldpolitik muss weiter expansiver sein, als in GB, und USA, womit die Überbewertung abgebaut werden kann. Es ist ein Wettlauf der expansiven Geldpolitik unter wichtige Zentralbanken im Gange. Das muss Hildebrand zum Kenntnis nehmen, weil die Schweiz in einer anderen Situation sich befindet als EU oder USA, deshalb muss Hildebrand eine Unabhängige Geldpolitik betreiben, als EZB oder FED. Der überbewertete Franken stellt nachhaltig für die Schweiz als ein Systemrisiko dar, anscheint hat Hr. Hildebrand in diesem Punkt nicht richtig realisiert.
Herr Schwarz bitte vergessen Sie nicht, dass Dr. Hildebrand nicht irgend ein dahergelaufener Uni-Praktikant ist, sondern Erfahrung als Hedge Fund Manager mitbringt. Er kennt somit die Psychologie und den einen oder anderen Trick mit dem die Leute operieren, gegen die er quasi in diesem Trading Game antritt.
Ich würde Ihn nicht unterschätzen. Es ist leicht von Aussen hin zu kritisieren. Ich stimme Ihnen zu und hätte längst mit stärkeren Massnahmen gerechnet bin aber überzeugt, dass es nicht ganz so einfach ist. Das viel grössere Japan versucht immer wieder zu intervenieren und kriegt jedesmal eins auf Dach von den Spekulanten!
Die SNB wird von allen Seiten kritisiert. Tut sie nichts heisst es, sie erkenne den Ernst der Lage nicht und wenn sie handelt kommen die Stimmen vom Verrat am Franken und Verlusten in den Büchern etc etc.
Nicht zu vergessen ist dabei, dass die SNB während Jahrzehnten dank cleverem Management Milliarden an die Kantone ausschütten konnte!
Wenn die Zeit reif ist und der Moment günstig wird Hildebrand wieder zuschlagen wie zuletzt im September. Die SNB hat sich am Markt durchaus Respekt verschafft. Nicht viele Teilnehmer sind willens out of the money puts unter 1.20 zu kaufen.
Eines morgens im Januar werden Sie aufwachen und der Euro liegt bei 1.30…
Zuerst alles mögliche liberalisieren und dann schauen alle dumm aus der Wäsche weil man die Werkzeuge eliminiert hat…
Super…
@Adrian Nyfeler:
Sie haben anscheint die Ernsthaftigkeit in meiner Aussage nicht vollständig begriffen, deshalb werde ich die noch klarer beschreiben, der starke Franken wird die Schweizer Wirtschaft nachhaltig bedroht, weil zwischen CHF und EUR ein massives Ungleichgewicht herrscht. Langsam aber sicher wird der starke Franken die schweizerischen Wirtschaftsstrukturen nachhaltig beschädigen, wenn das Gleichgewicht zwischen CHF und EUR nicht wieder zum Teil hergestellt wird. Für diese Aufgabe ist nur die SNB in der Lage, niemand sonst.
Fazit: Die Situation ist für die Schweiz ernst, vor allem für KMU, die mit EUR arbeiten müssen, wie Sie wissen, dass die KMU der treibende Kraft in der Schweiz, nicht die Konzerne.
@Adrian Nyfeler:
Die verbale Intervention in letzten zwei Monaten abschwächt den Franken ab, seit Heute ist für alle klar, dass die SNB nur auf verbale Intervention belassen wird, deshalb können die Anleger bei dem Franken wieder einsteigen. Kurz gesagt, der Devisenmarkt braucht der Führung der SNB, vor allem braucht er klare Signale, die verbale Intervention wird in Zukunft nicht mehr möglich sein, die Aufwertung des Frankens zu stoppen, ohne konkrete Massnahmen der SNB.
Dieses Problem hat eigentlich die SNB bzw. Hr. Hildebrand selbst geschaffen, welches durch klarere Kommunikation und konkrete Massnahme beseitigen können. Jetzt können die Leerverkäufer kommen, den Franken richtig unter Aufwertungsdruck setzen, die SNB kann nur noch zu sehen, wie der Franken wieder am Wert gewinnt, wenn 1.20 erreicht wird, muss die SNB gezwungen sein, den EUR massiv einzukaufen – die SNB hat wieder eigne Tor geschossen, wie in 2010.
Ich weiss um die Problematik!
Ich war selbst in einem KMU tätig, das 50% in die USA exportierte und 50% in den EU Raum. Inländisch fast nix.
Das war 2009, und unsere Margen waren am Anschlag – wie es jetzt für die Firma aussieht will ich gar nicht wissen.
Ich glaube aber schon, dass Herr Hildebrand um den Ernst der Lage weiss. Es ist einfach nicht so, dass der Weltweite Devisenhandel ein Wunschkonzert ist…
Den Eingriff im September mit 10% Abschwächung an einem Tag fand ich bemerkenswert. Es braucht aber sicher noch mehr davon, sonst bluten viele Firmen aus.
Sehen Sie, wer blos hat nun die scherzhaften Defaults und sauberen Neustarts zu schultern?
Mir scheint europas Bürger sind komplett paralysiert. Lassen sich durch Lobbys und Politik jede noch so offensichtliche Lüge verkaufen.
Wenn man die verantwortlichen Banker (nicht Prügelknaben wie Adoboli, sondern, die welche bewusst darauf gesetzt haben, dass der Steuerzahler dann schon einspringt wenn die Wetten schiefgehen) richtig zur Rechenschaft ziehen und nicht mit einem freundlichen Pardon ziehen lassen würde wäre mal ein Anfang gemacht.
In den USA wandern nach Sarbanes Oxley wenigstens ein paar dieser Übeltäter richtig hinter Gitter. Für Jahrzehnte und ohne Bewährung! Man kann den Amis ja viel vorwerfen aber wenigstens wird dort die Hinterhältigkeit von Vermögensdelikten so hart bestraft dass sie durchaus abschreckend wirkt.
In Europa werden dieselben Subjekte mit Samthandschuhen angefasst und mit fettem Abgangsbonus „bestraft“. Das muss sich ändern aber so etwas passiert nicht ohne Druck im demokratischen Prozess!
@Adrian Nyfeler:
„In den USA wandern nach Sarbanes Oxley wenigstens ein paar dieser Übeltäter richtig hinter Gitter.“
Das ist nur Show für die Kulisse, das öffentliche Hinrichten von Einzelnen, die sich nicht ans System gehalten haben. Diejenigen, die zu den 1% gehören – und das war nicht Enron – werden nicht bestraft, sondern mit Millionen subventioniert.
Das ist in Deutschland nicht anders. Öffentlich abgestraft wird man nur, wenn man sich nicht an die 1%-Spielregeln hält…
Corzine wird ziemlich sicher eine Haftstrafe fassen.
Und er war immerhin Gouverneur…
Dominique Strauss Kahn nicht vergessen.
Es ist ja überhaupt nicht so, dass es „zuwenig Geld“ gibt, Vielmehr sind die Spekulationsblasen der letzten Jahre Ausdruck davon, dass es mehr Geld gibt, als vernünftig angelegt werden kann. Deswegen ist die Idee an sich unsinnig, den nicht existierenden Geldmangel mit der Notenpresse zu bekämpfen. Es gibt kein Mengenproblem, sondern nur ein Verteilungsproblem. Eine relativ kleine Bevölkerungsschicht und eine relativ kleine Zahl von grossen Konzernen beansprucht einen immer grösseren Anteil des Bruttosozialprodukts für sich. Eine Vermehrung der Geldmenge ohne Veränderung der Verteilmechanismen führt lediglich dazu, dass ein noch grösserer Teil in denselben Kassen verschwindet resp. auf einem übersättigtem Soekulationsmarkt platziert werden muss. Deswegen sind ja auch die gigantischen Bankenhilfsgelder relativ folgenlos verdunstet und kommen kaum bei der Realwirtschaft an. Die EZB hat somit absolut Recht, wenn sie das falsch gebaute, in sich instabile System noch weiter destabilisiert.
Die Analyse ist richtig.
Das sehen Sie zB auch an den irrwitzigen Preisen die auf Auktionen für allen möglichen Quatsch erzielt werden (zuletzt Liz Taylor Juwelen und Apple Gründungspapiere). Das ist ein Indiz dafür, dass Geld schlicht keine Rolle mehr spielt, weil es schliesslich – die richtigen Beziehungen vorausgesetzt – seit Jahren für 0% Zinsen in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht.
Gleichzeitg wird der ehrliche Bürger gehalten, den Gürtel enger zu schnallen (Austerity“ ist das neue Lieblingswort der Märkte). Das impliziert, dass das Volk jahrelang über die Verhältnisse gelebt hat quasi in spätrömischer Dekadenz! Damit ist jetzt schluss! Wir müssen jetzt sparen!
Jetzt ist kein Geld mehr vorhanden für Soziales! Schliesslich müssen die Milliarden zur Rettung der kriminellen Banker irgendwoher kommen. Arbeitslosen und Behinderten geht es sowieso viel zu gut daher wird dort natürlich zuerst der Rotstift angesetzt. Wäre ja noch schöner wenn die einfach weiterschmarotzen!
Uneinig bin ich mit Ihnen über die Rolle der EZB. Mehr als Symptombekämpfung ist nicht mehr möglich! Zu tief sitzt die ganze Welt im Schuldensumpf! Global wurde weltweit seit Jahrzehnten in nie dagewesenem Mass Geld ausgegeben, dass man nicht hatte. Quasi die Zukunft verkauft (die nächste Generation darf dann zahlen).
Ohne schmerzhafte Defaults und sauberen Neustarts wird es nicht gehen! Das System wie es jetzt ist, ist global viel zu sehr ineinander verflochten. Da kann Draghi noch so ideologisch daherkommen.
Der „geheimnissvolle“ stufenweise Zerfall der USA und Europas beruht auf einer inzwischen über Jahre andauernden Unterhöhlung der Sozialsysteme. Mangelhafte Sozialsysteme sorgen für Korruption und eine einseitige Verteilung des Reichtum. Griechenlands Sozialsystem ist eines der marodesten in ganz Europa, und überhaupt kann man den aktuellen Zustand der Verschluldung praktisch direkt mit dem sozialen Standard der Nationen in Korrelation bringen. Besonders hübsch ist dies auch weit drüben in Asien zu beobachten, denn der Aufstieg Chinas wäre nach Angabe der chinesischen Regierung ohne massiven Ausbau der Sozialversicherungsleistung in den „kapitalistischen Experimentalzonen“ nicht möglich gewesen. Im Moment setzen die Chinesen um den Binnenmarkt zu stärken voll auf den Ausbau Chinas zum Sozialstaat. Die Chinesen sind hier ein gebranntes Kind, sie wissen um die verheerenden Folgen von sozialen Unruhen nd fürchten sich immer mehr davon.
Egal welches Wirtschaftssystem von den Natonen betrieben wird, noch nie gab es irgendwo auf der Welt einen lange andauernden Wohlstand ohne gut funktionierendes Sozialsystem. Deren Abbau löst keineswegs finanzielle Probleme, sondern sie verschärft sie und bedroht die Wachstumchancen. Europa ist nun aber dabei zu einer Sparunion zu verkommen, die versucht sich auf dem Buckel der Bürgerschaft von den Folgen der Finanzkrise zu retten. Dabei ist es doch sehr klar, die Fehlinvestitionen der Banken beruhen auf nicht erfüllten Erwartungen die wiederum wegen mangelhaften Sozialsystemen nicht erfüllt werden konnten. Der initiale Aufschwung der Europäischen „aufstrebenden Märkte“ wurde nicht abgestützt durch aufstrebenden Sozialaufbau -generell ist die soziale Globalisierung seit einiger Zeit im Niedergang. Während die pollitische und wirtschaftliche Globalisierung zugenommen hat, ging die soziale Globalisierung zurück.
Nun ist während der letzten Europa Debatten auch klar geworden dass die Politik Angst vor demokratischen Prozessen hat, sie versucht die Rechnung ohne die Bürgermitsprache fortzuführen. Ein Narr wer sich dabei nicht mit Schrecken an den Sezessionskrieg in den USA erinnert und selbst Parallelen zum WKI am Horizont aufkommen sieht. Es ist keineswegs so dass die letzten Jahre Frieden in Europa nun durch die Idee einer „Fiskalunion“ gesichert worden wäre. Eine Fiskalunion in welcher die Deutschen und Franzosen eine Art automatisches Schulden-Versaille für die Südsaaten einrichten wollen, ist so durchgeführt zum Scheitern verurteilt. Ein Scheitern Europas, wenn überhaupt, kann am ehesten durch den Einfluss negativer sozialer Revolutionen geschehen, wenn sich der Zorn der Menschen auf das übergeordnete Gebilde in Brüssel richtet und die nicht mehr demokratisch operative Bürokratie in die Wüste schickt. Die inzwischen weitum sichtbare Oligarchie ist eine soziale Revolution, sie versucht Europas Regierungen durch Technokrataten zu ersetzen die sich in geheim operativen Denkfabriken organisieren und denen es sogar gelingt einen Baron Guttenberg wieder in die Entscheidungskanäle der EU einzuschleusen.
Die alleinige Ausrichtung der Wirtschaftspolitik auf den sozialdarwinistischen Wettbewerb der Märkte bei gleichzeitg durchgezogenem Zitronensozialismus für Banken wird in der Katastrope des Westens enden und zu dessen kulturellem Niedergang. Insofern besteht auch das erhöhte Risiko von Polarisierungen die letzlich n Nationalismus umschlägt und das Potential bildet um wie im WK I das Österreichische Kaiserreich, das „neue Europa“ dass sich nach dem WK II gebildet hatte platzen lässt wie eine Seifenblase.
@Andres Müller:
Ich stimme ihnen im Tenor zu. Aber:
„Mangelhafte Sozialsysteme sorgen für Korruption“. Das scheint mir ein fundamentaler Irrtum zu sein. Auch wenn fehlende Sozialsysteme allerlei negative gesellschaftliche Auswirkungen haben und sicher die Korruption verstärken, ist die Korruption im wesentlichen eine Frage der KULTUR.
Griechenland hat z.B. – ebenso wie die meisten Länder Afrikas, Südamerikas, aber auch in Israel, Afghanistan, etc. – eine stark Clan-orientierte, im wesentlichen vor-aufgeklärte, mythische Kultur. Stammesloyalitäten sind entscheidend, die Familie überlebensnotwendig, der Staat wird als Eigentum der gerade herrschenden Familie(n) betrachtet. Gerade GR ist bekannt dafür, dass es nur zwei grosse Clans gibt, die wechselweise den Staat beherrschen und ausnehmen.
Die mangelhaften, bzw. nicht auf Dauer finanzierbaren Sozialsysteme sind hier nur EIN Element. Unsere (helvetische) Vorstellung vom Rechtsstaat als gemeinschaftlich betriebene Organisation zur Lösung gemeinschaftlicher Aufgaben ist ein Kind der Aufklärung. Im wesentlichen aufgebaut von der Freisinnigen Partei, liberal, aufgeklärt, modern, nüchtern.
Auch bei uns verkommt aber der Staat flugs zu einer reinen Clan-Intrige, wenn es mal zur Sache geht: Siehe aktuelle Bundesratswahlen – die Loya Jirga im Bundeshaus: Die Clans (Parteien) taktieren, paktieren und intrigieren wo es geht, einzelne Stammesführer geben den Ton an (Blocher) und werden entsprechend ausmanövriert, wenn Verräter (EWS) vom Gegner als Blockadebrecher eingesetzt werden können.
Solange die kulturelle Entwicklung keine Fortschritte macht, werden wir das mittelalterliche, magisch-mythische Prinzip noch weitere Jahrhunderte erleben müssen.
„stark Clan-orientierte….“
Griechenland besitzt analog leider auch ein stark Clan orientiertes Sozialsystem, ich habe es studiert. Der Zugang zum Sozialsystem ist in Griechenland Beziehungsabhängig und extrem Asymmetrisch. Sozialsystem und Kultur sind kaum voneinander zu trennen, es ist eine Frage der Bildung zur sozialen Empathie, die natürlich eine hoch entwickelte Human -Kultur bedingt. In der Natur (zum Beispiel die Ameisen) ist Kultur ein genetisches Programm das abläuft, Menschen müssen das leider selbst durch Bildung erlernen. Immer wenn in der Geschichte die Theorie vom gefährlichen Gutmenschen aufkommt, ist sowohl die Zerstörung der Sozialwerke als auch kriegerische Konflikte nicht mehr weit.
Leider ist es so dass der Abbau von Sozialleistungen kurzfristig sogar die Konkurrenzfähigkeit einer Nation erhöhen kann, was dann aber durch den damit einhergehenden Zerfall der sozialen Empathie zu Polarisierungen führt, Ungleichverteilung von Vermögen und endet immer letztlich im Wirtschaftlichen Niedergang oder im Krieg.
Und was ist mit der im grossen Stil getätigten und gerichtlich bestätigten Korruption so bedeutender deutscher Unternehmen wie Siemens sowie diversen Energiekonzerne?
Bestimmt wird nur die Spitze des Eisbergs publik. Ich wehre mich dagegen, dass die Deutschen stets als Musterschüler dargestellt werden während alle anderen nur schmarotzen. Von den schwarzen Vermögen in Lux und CH reden wir mal gar nicht.
Tatsache ist, dass Deutschland von Anfang an Maastricht verletzt hat und überproportional vom günstigen Euro profitiert hat worauf der Boom seit 2003 zurückzuführen ist (Exportweltmeister, sowie Fussballweltmeister der Herzen)
Kluge Köpfe in der deutschen Wirtschaft haben die Entwicklungen bereits lange vor der Euroeinführung kommen sehen und sich entsprechend positioniert. Die haben ihre Scherfchen längst im Trockenen und sind wahrscheinlich erstaunt, dass die ganze Übung so lange funktioniert hat.
Die Politik war lange entweder aktiv blind oder schlicht zu blöd! Erinnert sich noch jemand an die Renditen von Staatsanleihen in Lira oder Drachmen? Die waren immer bei ca. 6-7% Nur seit dem Euro kam es zu Immo Blasen in Spanien, Irland, Griechenland was jetzt die ursprüngliche Idee des friedlichen Miteinander komplett pervertiert.
Lesen Sie mal die Kommentare zu NSDAP Videos oder Hitler Reden auf Youtube. Der Mann hat immer mehr Fans und die Leute scheuen sich nicht mehr davon Ihre Sympathie sowie eine Faszination für den inszenierten Kult kund zu tun!
Dies war um die Jahrtausendwende noch völlig anders! NAZI Reliquien und Ideologien werden langsam aber sicher Salonfähig in einem Europa, welches zu lange die Augen vor den Bedürfnissen der Bevölkerung verschlossen hat durch eine Politische Elite die mehr als je zuvor als komplett entfernt vom Mann auf der Strasse wahrgenommen wird.
Ich halte die momentane Entwicklung für eine Zeitbombe
Aus vielen kleinen Bömbchen wird eine grosse die wiederum mit einer noch grösseren bekämpft wird… Repression, Desinformation-Information, Propaganda, Ausschluss, Verarmung, Verelendung, Elitenbildung, Getthos, Gated Comunities, Wachpersonal, Stumpfsinn, Apathie, Glücksspiele, Wettkämpfe, Daumen rauf oder runter, Brot und Spiele…
Je eher die persönliche Blase platzt desto besser. Sonst wird der Schock am Ende umso grösser
das Platzen ist zumindest wenn man den Stimmen von Analysten folgt bereits im Gange:
„Jeden Tag müssen einige Marktteilnehmer Positionen refinanzieren. In einer Phase mit Finanzierungsstress wird diese Refinanzierung schwieriger. Wenn Marktteilnehmer keine Finanzierung mehr erhalten, müssen sie Anlagen verkaufen, um die dringend benötigte Liquidität zu beschaffen. Dies wirkt sich auch auf die Edelmetallpreise aus“,
Wenn die Edelmetalle zur Krisenzeit fallen (das war ja auch beim Lehman Kollaps schon so), dann befinden sich einige wichtige Player bereits in höchster Liquiditätsnot. Im Gegensatz zu 2008/9 können sich nur noch wenige Banken über den Staat refinanzieren (um genau zu sein vor allem die 25 als big to fail Banken die Sonderkonditionen bei den Notenbanken erhalten). Aber selbst für diese scheinen die Staaten bald kein Geld mehr frei machen zu wollen -gestiegen ist der Protektionismus. Da nun offenbar seit Gestern das Tafelsilber verkauft ist (die Edelmetalle stabilisieren sich) fragt es sich woher die Kohlen Morgen kommen werden.
Es lääst sich auch in Staaten sparen ohne Leistungskürzungen, nämlich durch Effizienssteigerung:
Als in den verwaltungen EDV eingeführt wurde, stieg die Zahl der Beamten, weil man neben den Sachbearbeitern auch noch EDV Verantwortliche brauchte……
Wird in der Schweiz ein Grundeinkommen eingeführt, lässt sich mit deutlich weniger Aufwand der heutige Zustand auch erreichen: Jeder der kein Geld hat, erhält das notwendige Geld, sei es aus KK-Subventionen, AHV,IV, ALV und zuletzt Spzialhilfe: Huete wird jedoch ein riesiger Aufwand betrieben, um abzuklären, aus welcher Kasse der Bedürftige zu unterstützen ist, es wird bis vor Bundesgericht gestritten um jemand arbeitsfähig (also ALV) oder behindert ist (IV). Mit negativen Steuern können sämtliche Beamte der AHV,IV,ALV,KK Subventionen abgebaut, dazu Einsparung an Personal in den Lohnbuchhaltungen der Unternehmen, es würde so vieles einfacher. Es braucht ausser den ohnehin notwendigen Steuerbehörden ganz wenig zusätzliche Verwaltung, z.B. eine „Bevorschussungs- und „Beistandsbehörde“, für die Fälle. die mit jährlicher Abrechnung/Auszahlung nicht leben können. (leicht ironische Anmerkung zu wegfallenden Arbeitsplätzen in der Verwaltung: Eine Schaufel für zwei Beamte kaufen, die damit Dreck von rechts nach links und wieder zurück schaufeln können. So sind die auch beschäftigt, brauchen aber immerhin keine teure Infrastruktur. Zur Zeit machen die auch nichts anderes als Papierbedrucken, was auch immer sie darauf schreiben, die >Mittelklasse zahlt für die Armen). Der Kanton AI hat vorgemacht, wie mit einer an wirtschaftlicher Effizienz orientierten Verwaltung aus hartnäckigen Defiziten Überschüsse werden: Staatliches Sparen muss nicht zwingend Leistungsabbau bedeuten, gutes „public management“ ist gefragt.
Sie haben recht!
Aber welcher Bürokrat sägt sich schon selber den Ast ab auf dem er sitzt? Das ist doch das inherente Problem
Die ganzen Institutionen sind derart überholt und obsolet dass mit den heutigen vernetzten Datenbanken dieselbe Leistung mit 10% des Aufwands erbracht werden könnte.
Wenn Sie heute eine Auskunft zu Ihrer Ausgleichskasse wollen müssen Sie etwa 10 Anrufe tätigen und werden von A nach B und C weitergereicht. Das könnte Monty Python nicht besser inszenieren.
Das ist wahrscheinlich das einzige was Deutschland besser macht als die CH, EIN System für Arbeitslosen- und Sozialhilfe.
Aber was machen wir dann mit all den RAV Beratern und ALV Buchhaltern und 10tausend AHV Sekretatiaten, welche das künstliche aufgeblasene System bevölkern?
Umschulen? 🙂
@Anh Toan:
Gutes Beispiel. Leider steht zu befürchten, dass das nur in ganz kleinen Verwaltungseinheiten (AI ist der kleinste Halbkanton der CH) möglich ist. Sobald es etwas grössere Verwaltungen sind (Kt. Zürich, UBS, ….) gilt das Parkinsonsche „Gesetz“ des ständigen Wachstums.
Grundeinkommen: Bin ich schon lange dafür. Es ist mir nur unklar, wie man das als kleines Land mit offenen Grenzen wirklich machen würde, ohne in den ersten 12 Monaten von Ausländern leergesaugt zu werden.
Durch das Lohn und Kaufkraftgefälle zum Umland ist die Schweiz längst wie eine osmotisch aufgeladene Zelle mit semipermeabler Membran -> entweder entsteht ein Equilibrium oder sie platzt.
Anders ausgedrückt: Ausländische Arbeitnehmer versuchen verzweifelt in der Schweiz Arbeit zu finden aber kein Schweizer (vom Busfahrer bis zum Spital-Arzt) wäre so blöd je in Deutschland zu arbeiten. Für die dortigen lächerlichen Nettolöhne würden Schweizer im Normalfall morgens nicht mal aufstehen… Von Polen, Bulgarien, Rumänien reden wir besser mal gar nicht
Aber natürlich SECO: Es gibt keinen Lohndruck, Es gibt Kontingente, Flankierende Massnahmen, Die freizügigen Arbeitenehmer bleiben nur kurz und wir haben ja sowieso lediglich 2% Arbeitslosenquote (weil man die anderen 10% Ausgesteuerten und IV-Platzierte sowie Unterbeschäftigte einfach nicht zählt).
Lüge Schweiz!
@Thomas: Die Freizügigkeit mit der EU ist eine wirtschaftliche Freizügigkeit, wer kein Erwerbseinkommen hat, hat kein Recht auf Wohnsitznahme in der Schweiz, selbst EU Ausländer können ohne Verletzung der Bilateralen vom Grundeinkommen ausgeschlossen werden.
Eben, und im Moment schaufeln die Vermögenden und Casinobetreiber die Schulden zu den Bürgern… ob das Nachhaltig ist? Effizient?
Grundeinkommen… von mir aus. Aber sich nicht finanziert mit indirekten Abgaben.
Ich finde es noch witzig (bzw nicht), dass im Zusammenhang mit Italien immer wieder von „rekordhohen“ Renditen von Staatsanleihen gesprochen wird – und dies dann als weiteres Indiz für Euro-Krise angeprangert wird. Erstens sind die Renditen deshallb so hoch, weil die Zinsen im Vergleich zum Marktwert hoch sind, und zweitens liegt der Zinssatz bei der heutigen Versteigerung bei 6.5%, also nicht rekordhoch, sondern ungefähr so hoch wie er in den letzten Monaten immer lag, bzw. darunter, denn der Rekord war bei 7.25% oder so.
Dabei zitieren sich die Medien regelmässig weiter und plappern es weiter, dabei übersehen die meisten, dass die Zinsen ungefähr gleich bleiben. Die Schlagzeile könnte ebenso gut lauten: „Anzeichen für eine Entschärfung: Zinssatz für Italien-Papiere steigt nicht“. Aber das will natürlich niemand hören, das verkauft sich nicht so gut, denn mit Panik kann man bessere Schlagzeilen machen.
Nun wollen die EURO-„Top“-Politiker den IWF zum Staatsanleihenkäufer der letzten Hoffnung umfunktionieren.Das ganze indirekt finanziert durch die EZB (die Staatsanleihen nicht direkt kaufen kann). Beim IWF sind nun aber nicht EU-Länder wie die Schweiz, die USA und andere auch dabei und müssten somit das Risiko mittragen. Wollen wir das, wollen die Amerikaner, Chinesen das? Sicher nicht ohne politische Diskussion. Diese braucht Zeit ! Die EURO Krise findet aber hier und heute statt. Die Uhren der Politiker und der Finanzmärkte ticken anders!
Merkel heute im Bundestag euphorisch: „Wir haben das Ziel erreicht“
Wenn Frau Merkel den Kollaps des Euro-Finanzsystems anstrebte, dann mag sie damit Recht haben.
Während Merkel sprach taumelten die globalen Märkte und rasten in die Tiefe besonders die Rohstoffe und Italienischen Staatsanleihen, die Zahlen aus Griechenland und der euro-currency swap signalisieren den nahenden systemischen“ burn out“ Europas.
@Andres Müller:
Wenn Sie vor Trading-Desk sitzen, die Daten anziehen, sehen Sie die Entwicklung nur kurzfristig. Die Situation in USA ist nicht besser als in EU, die Aufmerksamkeit der Trader wird zur Zeit alle auf Deutschland gerichtet, vergisst dabei die Staatsverschulung in den USA und die EURO-Krise auf die US-Wirtschaft zurückfallen wird. Die US-Wirtschaftswachstum wird zurück gehen, wie in EU und Deutschland. Es ist ausgeschlossen, dass die US-Wirtschaft besser entwickelt wird als in EU. Die Blase in bereits da, die wird bald platzen, dann wird schmerzhaft und hässlich werden.
Herr Schwarz, hier gehe ich mit Ihnen zwar einig, aber die FED kann Geld drucken -die EZB glaubt hingegen dies nicht tun zu dürfen. Aus diesem Grund -nicht wegen fundamentaler Daten- wird der zuerst kolabieren der nicht zu drucken wagt. Nicht dass diese QE insgesamt etwas nutzen würde, aber es nutzt eben trotzdem um länger zu überleben als jener der nicht durcken will oder kann. Die Händler kaufen US$ und US Staatsanleihen weil die FED beide massiv stützt. Zudem gilt noch immer -wer die grösseren Streitkräfte und die voluminöseste Währung hat ist psychologisch im Vorteil.
@Andres Müller:
Seit der Fed im Finanzmarkt massiv eingriffen hat, hinterlässt Ben Bernanke eine Wüstlandschaft, überall wo Sie hinsehen, herrscht Ungleichgewicht. Das macht die globalen Finanzmärkte, nicht nur in den USA auch in Deutschland und Schweiz instabiler. Der Zusammenbruch der EURO-Zone wird die USA genauso stark treffen, wie bei Lehman in 2008. Zur Zeit herrscht in den USA die Illusion, wenn die EURO-Zone zusammenbricht, könnte man in den USA das Kapital in Sicherheit bringen. Solange die Menschen an diese Illusion noch glauben, wird die US-Börse noch steigen, aber es ist nur noch die Frage der Zeit, dass wir einen Crash der globalen Finanzmärkten erleben werden, das wäre einen bombastischem Weihnachtsgeschenk für alle.
Danke für den geschichtlichen Rückblick. Haben sich diese vergangenen Traumata tatsächlich ins Gehirn der Bürger (z.B. der Deutschen) gebrannt und wenn ja, wie verhält sich das mit dem kollektiven Gedächtnis in der Zeitachse? Die Direktzeugen sind nicht mehr so zahlreich und vieles kennen wir nur noch aus Geschichtsbüchern, mit der verschobenen Perspektive aus dem Standpunkt der Gegenwart. Lassen sich tatsächlich mehr als krude Handlungsanweisungen fürs Heute daraus ableiten? Manchmal vermute ich, dass diese vergangenen Erfahrungen eher opportunistisch herangezogen werden, um je nachdem sein aktuelles Handeln zu rechtfertigen.
Das vorherrschende Trauma der Hyperinflation ist der Hauptgrund, warum sich die Krise verschlimmert und nach wie vor keine Lösung in Sicht ist.
Im realen Leben ist zurzeit nicht Inflation das Problem, sondern vielmehr eine drohende „Grosse Deflation“. Das ist ungefähr genau das Gegenteil von hoher Inflation. Das scheinen im Moment sogar übereuphorische Goldhändler schmerzhaft zu spüren. Es weiss doch jeder, dass eine etwas erhöhte Inflation durchaus positiv für überschuldete Länder ist und ebenso, dass Deflation eine Katastrophe für jeden Schuldner bedeutet.
Deshalb ist es für mich völlig unverständlich und irrational, aber trotzdem eine Tatsache: Während für den Beginn des nächsten Jahres in Europa eine Rezession prognostiziert wird, haben alle Angst vor Hyperinflation.
Solange sich die Krise weiterhin tendenziell verschlechtert anstatt verbessert, bleibt das Thema Inflation nur ein (allseits präsentes) Hirngespinst. Eine wirksame Inflationsbekämpfung wird in der Realität erst nötig werden, wenn es tendenziell wieder aufwärts geht. Und das kann, wie man bis jetzt leider schmerzhaft feststellen muss, noch lange dauern!
@Hampi:
Die Gefahr der Inflation, nicht Hyperinflation, ist gegenwärtig. Die Korrelation zwischen der Inflation und Wachstum existiert nur in den Lernbüchern. Bis heute können die Ökonomen einen direkten Zusammen zwischen der Inflation und Wachstum nicht klar und eindeutig wissenschaftlich nachweisen. Die Wirtschaftswissenschaftler sprechen von Tendenziell, Wahrscheinlich oder Neigung. Die Entwicklung der Inflation und des Wachstums kann durchaus auseinander gehen, die macroökonomischen Daten, die vor kurz publiziert wurden, deutet diese Entwicklung hin – die Inflation steigen, gleichzeitig geht das Wachstum zurück.
Michael Schwarz sagt:
14. Dezember 2011 um 13:21
Es ist nicht, dass ich die Gefahr von Inflation generell kleinrede. Aber in der gegenwärtig rezessiven Phase ist eine Hysterie betreffend einer eventuell höheren Inflation in der Zukunft nicht sehr hilfreich. Warum sollen die Preise merklich steigen, solange ich, wie seit einigen Jahren, gleichviel für mein Brot bezahle, mein neues Auto billiger bekomme, nicht spürbar mehr ausgebe beim wöchentlichen Einkauf und ich auf meinem Konto praktisch keinen Zins erhalte ? Unter Berücksichtigung der erhöhten Arbeitslosigkeit (USA, Spanien, etc.) kann man wohl auch inflationäre Tendenzen von seiten der Löhne kurzfristig ausschliessen. Also frage ich mich, woher den die Gefahren einer höheren Inflation überhaupt kommen sollen?
Aber auf der anderen Seite sehe ich klar die reale Gefahr einer sich vertiefenden Rezession. Und stelle fest, dass alle auf die andere Seite schauen!
@Hampi:
Ich kann Ihnen die Situation nicht besser erklären als ich zuvor schrieb. Es besteht keinen direkten Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Inflation und des Wachstums. Die Schlimmste steht uns noch bevor, wenn die Inflation und das Wachstum uns davon läuft, sich verselbständigt.
Michael Schwarz sagt:
14. Dezember 2011 um 19:08
Es gibt Zusammenhänge, die bis heute nicht durch die Wissenschaft nachgewiesen werden können. Aber allein deshalb ist ihre Aussage (es gibt keinen direkten Zusammenhang) noch lange nicht wahr. Ausserdem nehme ich an, dass die Wissenschaft wenigstens nachweisen kann, dass es indirekte Zusammenhänge zwischen Wachstum und Inflation gibt.
Direkt oder indirekt: Die Euro-Zone in Rezession, Banken am Kleinschrumpfen (Deleveraging), Verlangsamung in China und grosse Überkapazitäten auf dem Arbeitsmarkt tönen nicht nach Inflationsgefahr.
Auch Bernanke hat das wohl eingesehen und deshalb bringt er neuerdings wieder eine neue Runde „Quantitative Easing“ ins Spiel. Angesichts der Unfähigkeit der Europäer ist das nicht mehr als vernünftig und konsequent.
@Hampi, in diesem Zusammenhang gibt es brisantes Neues aus dem Deutschen Bundestag. Die Koalitionsspitze verweigerte Bundesbankchef Weidmann eine Ausspache über die Auszahlung der geplanten IWF Kredite.
„…..Die Bundesbank kann die IWF-Mittel deshalb nicht auszahlen“, so Schneider. „Die einzige konkrete Gipfelmaßnahme gegen die Krise ist somit gescheitert.“
Bin ja gespannt wie Morgen die Börsen reagieren …. der Panikmodus ist bereits jetzt deutlich an den Rohstoffpreisen abzulesen. Der Euro-US$ currency swap ist dabei über den Wert während des Lehman Kollaps zu schiessen.
http://fingfx.thomsonreuters.com/2011/11/21/09451597d2.htm
Wenn der Trend in den nächsten zwei Tagen dort so weiter geht, dann ist der systemische Kollaps kaum mehr abzuwenden. Deshalb vermute ich demnächst nochmals eine gemeinsame Aktion der Notenbanken. Allerdings…die letzte Intervention hatte nicht gereicht um die Kreditklemmen nachhaltig zu lockern. Mir scheint es gibt immer mehr Differenzen zwischen Europa und USA, aber auch innerhalb der EU. Auch andere Staaten wie England, Kanada, Indien,China,Brasilien -das Meinungsbarometer erhält immer grössere Differenzen. Obwohl der globale Markt an einem einzigen labilen Netz von gegenseitigen Abhängigkeiten hängt erscheinen mir die G20 in Wirtschaftsfragen bald mehr zerstritten als in Durban.
Der Unterschied zwischen Austeritätspolitik und Inflationspolitik liegt einzig in der Wahrnehmung der Bürger: Während bei Inflation die Enteignung des Mittelstandes und die Kaufkraftreduktion der Unterschicht versteckt erfolgen, sind die Schmerzen der Austeritätspolitik offensichtlich. Steuererhöhungen entweder als(kalte Progression oder offene Erhöhung und nominelle Lohn-, Renten- und Sozialleistungssenkung oder Senkung der Kaufkraft der Löhne und Renten. Wirklich besser ist eine Inflationspolitik doch nur für die Reichen und die Armen, die reich werden wollen: Die auf den mit Fremdkapital finanzierten Teil ihrer Investitionen/Spekulationen anfallenden Gewinne übersteigen die Verluste auf den mit Eigenkapital finanzierten Teil. Wie Kostolani sagt, müssen Arme und können Reiche spekulieren (Investitionen mit Fremdkapital), der Mittelstand darf nicht, weil er riskiert arm zu werden. (Die Armen waren schon vorher arm, haben nichts zu verlieren, die Reichen können Verluste verkraften). Inflation ist Subvention von Spekulation.
So oder so müssen die Schulden in erster Linie vom Mittelstand bezahlt werden, denn die Armen haben nichts und Reiche gibts zu wenig,
Michael Hudson ist Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Missouri.
Es gibt nicht nur Dr. Doom welcher de Immobilienkrise „vorausgesehen“ hat. 2006 sagte der Professor die Krise besser und präziser voraus als die Meisten Ökonomen die sich heute vor allem mit der Voraussagelogik Hudsons schmücken.
Hudson behauptet -Die Banken führen Krieg gegen Europa
„Seit den sechziger Jahren sind Haushaltskrisen eine gute Gelegenheit für Banken und Investoren, Kontrolle über die Fiskalpolitik zu erlangen – die Steuerlast wird auf die Arbeitnehmer abgewälzt, und die Sozialausgaben werden gekürzt, alles zum Vorteil ausländischer Investoren und der Finanzwirtschaft. Diese gewinnt durch Sparmaßnahmen, die den Lebensstandard verringern und Sozialausgaben einschränken. Eine Schuldenkrise ermöglicht es der lokalen Finanzelite und ausländischen Banken, den Rest der Gesellschaft zu verschulden, indem sie ihr Kreditprivileg nutzen, um sich Vermögen anzueignen und die Bevölkerung in Schuldenabhängigkeit zu bringen.
Dieser Krieg….“
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/oligarchie-der-finanz-der-krieg-der-banken-gegen-das-volk-11549829.html#Drucken
Eigentlich ist es doch logisch, wer glaubt die heute weitgehend automatisierte Gewinnmaximierungsmaschine der Finanzinstitute würde Geld dass der Staat den Banken in Form von billiger Liquidität zuführt nach unten reinvestieren, der hat Tomaten vor den Augen. Gerade dann wenn die Produktion sich etwa in China besser durchführen lässt, dann gibt es für Gewinn maximierende Investoren keinen Grund lokal zu investieren. Vor allem hat Hudson Recht mit der Angabe dass Banken vor allem kurzfristig denken. Das müssen die Institute aus dem Grund des sozialdarwinistischen Gefüge des Kapitalismus. Wer nicht kurfristige Gewinne sofort realisiert, dem bleibt kein Geld mehr für langfristige Investitionen.
Da das Finanzsystem ohne staatlichen Eingriffe einem Raubtier-Saurier ähnelt dass seine Beute sofort angreift und nicht wie etwa die sozial schlaueren Wölfe wohlüberlegt mit den verbleibenden Ressurcen umzugehen versucht, werden die Banken ihre Gewinne rücksichtslos maximieren. Es ist sogar so dass diese Rücksichtslosigkeit die einzige Chance in diesem globalisierten Markt ist um zu überleben.
NUR wenn der Staat mit Regeln die Gesetze für alle Finanzinstitute ändert, so dass diese GEZWUNGEN werden sich Sozial zu verhalten, dann werden sie auch das soziale erhalten in ihr Geschäftmodell einbringen müssen.
„Es besteht die Gefahr, dass die hoffnungsvolle Epoche der letzten fünfzig Jahre zu Ende geht und ein neues Zeitalter der Polarisierung beginnt, wenn eine Finanzoligarchie demokratische Regierungen verdrängt und ganze Bevölkerungen in Schuldenabhängigkeit stürzt“
Wie ich gesehen habe sind in Deutschland die Mittepolitiker um CDU-SPD nicht in der Lage einzusehen dass Europa nicht in eine „Sparunion“ umgewandelt werden darf, dass dies der sichere Untergang des nun 50 Jahre andauernden Friedens nach sich ziehen würde. Brüssel ist von der neoliberalen Marktlobby occupiert wie nirgends sonst in der Welt, was wir sehen ist ein Experiment Europa in eine Markt -Oligarchie umzuwandeln.
„Wenn der Euro kollabiert, dann deswegen, weil verschuldete Staaten der Eurozone Geld bezahlen müssen, das sie sich borgen müssen und nicht durch die Notenbank beschaffen können.“
Die EZB ist in der Hand von Draghi, eines neoliberalen Technokraten. Die Zentralbank Europas weigert sich Geld zu drucken, obwohl Zentralbanken genau diese Aufgabe haben müssten. Und wenn Draghi schon mal Geld locker macht, dann fliesst es in die Kriegskasse der Banken anstelle in breite Schichten, oder erlaubt den Finanzkonzernen durch Depot (inzwischen auf über 300 Milliarden Euro angestiegen) sich selbst den Marktkräften zu entziehen. Während nun die Bevölkerung einem erbarmungslosen Wettbewerb ausgesetzt ist wo soziale Empathie als Schimpfwort gilt (Beachten Sie zum Beispiel auch die bemerkenswerte Entwicklng des Wortes „Gutmenschentum“) , so erlaubt die EZB den Banken Zitronensozialismus -nimmt giftige Papiere auf und erlaubt die Überdehnung des fair value in den Bilanzen.
Mit allen Mitteln wollen die Eliten die Finanzkonzerne vor dem Untergang retten, ein Vorwurf der in Form der Verschwörungstheorie „Die Weisen von Zion“ einst die Schrecken des Nazi-Terrors über Europa heraufbeschworen hatten.
Technokratie im Kapitalismus nach aktuellen Geldtheorien heisst -die Umsetzung sozialdarwinistischer Regeln mit allen Mitteln, die Verwandlung des Kontinents in ein Schachbrett für die Oligarchie.
Ich weise erneut darauf hin dass der Euro/US$ currency swap wieder auf „Lehmann-Niveau“ angestiegen ist, noch zwei Tage mit sinkenden Börsenkursen und wir stehen vor irreversiblen Schäden des Finanzmarkgefüges. Das zeigen auch die Kurse der Edelmetalle, die wie ich voarausgesagt habe, sich nun in einem charakteristischen Krisenmodus befinden, kurz bevor die Bankup -Währung US$ (in die nun geflüchtet wird) kollabiert.
„Fiskalpolitik und zentralisierte Planung in den Händen der Banken zu lassen ist das Gegenteil dessen, worum es in den letzten Jahrhunderten freier Marktwirtschaft gegangen ist.“
Aus meiner Sicht erwidere ich dieser Fianzindustrie ihre Kriegserklärung durch die Forderung zu umfassender Demokratie in der Wirtschaftspolitik, obwohl ich weiss dass der Saurier nur deshalb zum Saurier wurde weil sich die politischen Eliten zu Feuer speienden Drachen entwickelt hatten, als Reaktion auf die Entfesselung der unregulierbaren Gier im globalisierten Umfeld.
Der gestiegene SWAP reflektiert die zur Zeit herrschende Unsicherheit im Markt, deshalb müssen Sie nicht es interpretieren, welches nicht da sind. Draghi ist der einzig auf QE verzichtet, was auch seine Mut und Überzeugung zeigt. Wir können die Tatsache nicht mehr ignorieren, dass die QEs in den letzten zwei Jahren die Probleme in den USA nicht gelöst haben, eher das Gegenteil, die QEs haben die Verschuldung in den USA und EU beschleunigt, dies hat die Schuldkrise in EURO-Zone vorzeitig ausgelöst. Ich muss nochmals betonen, dass die Staatsverschuldung in den USA während letzter zwei Jahren sich fast verdoppelt hat. Die Arbeitslosenzahlen, Wirtschaftswachstum und Nettoexport nicht gravierend verbessert haben. Die EU-Schuldkrise, die durch QE vorzeitig ausgelöst wurde, wird auf die USA zurückfallen, offensichtlich hat Ben Bernanke diese Entwicklung nicht voraus gesehen, oder besser formuliert, dass Ben Bernanke nicht in der Lage war, eine nachhaltige Geldpolitik zu praktizieren. Das ist auch der Grund warum ich seit zwei Jahren Ben Bernankes Geldpolitik heftig kritisiert habe, obwohl ich den Ausbruch der EU-Schuldkrise nicht vorausgesehen haben, habe ich aber begriffen, dass die expansive Geldpolitik massives Ungleichgewicht im Markt fördert, die Situation woanders verschlimmert – die expansive Geldpolitik ist keine adäquate Massnahme zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes im Markt.
Die USA muss jetzt keine Illusion machen, dass die EU-Schuldkrise noch lange nicht vorüber ist, die einen gravierenden Einfluss auf die US-Wirtschaft haben wird. Es könnte der Auslöser der nächster Krise sein, die Wahrscheinlichkeit steigt zusehend, weil für die EU-Schuldkrise keine schnell und kurzfristige Lösung finden werden. Die gute Ökonomen sehen die Wirtschaftsentwicklung eher mittel- und langfristig, Ben Bernanke gehört es nicht dazu.
Infaltion ist ein komplexes Phänomen. In Deutschland zum Beispiel empfindet ein hoher Bevölkerungsanteil stagnierende Löhne als Inflation. Infaltion ist nicht gleich verteilt in der Bevölkerung, die Warenkorb -Sichtweise ist Augenwischerei. Auch gibt es Produkte die infolge Rationalisierung real ständig billiger werden, aber wenn sie zum selben Preis wie vorher verkauft werden infolge der Kartelle dann fällt Inflation nicht auf. Bei Inflation kommt hinzu dass es massig versteckte Inflation gibt, zum Beispiel sinkende Renditen von Altersspar -Anlagen infolge schlecht laufender Börsen. Es gibt Inflation die sich erst in der Zukunft auswirken, weil Versprechen nicht eingehalten werden können die heute gegeben werden. Infaltion und Defaltion kommt oftmals glechzeitig vor und wirkt je nach Bevölkerungsschicht verschieden.Auch wenn durch QE die Notenbank Geld druckt entsteht schn längst versteckte Inflation. Während nämlich einige Wenige von der Geldflut profitieren müssen andere wiederum dafür sparen. Sparzwang ist versteckte Inflation, genauso wie höhere Steuern oder die Staatsverschuldung. Sie wird nur zu verschiedenen Zeiten für verschieden Schichten in die Realität umgesetzt. Generell lässt sich sagen, Inflation wächst konstant in jedem System das mit Zinsen arbeitet. Je tiefer die Zinsen desto geringer die durch Zinsen ausgelöste Inflation des Wertes von Fiat Money (virtuelles Geld einbezogen) , je grösser das Wachstum desto höher die Zinsen desto höher die Inflation.
Inflation materialisiert sich letztlich in einem Fiat Money System durch massiven Vertrauensverlust, wie bei jedem Schneeballsystem im Augenblick der Einsicht -es geht letztlich nie auf. Das war schon immer so.
Es ist zwar möglich mit Gelddrucken und Inkaufnahme von Inflation etwas gegen eine/die akute Krise zu tun. Diese Strategie macht aber in der aktuellen Situation solange wenig Sinn als man weiterhin über die eigenen Verhältnisse lebt und Schulden macht. Es ist doch ganz einfach: man kann nicht immer mehr ausgeben als man hat. Denn auch die Auflösung von Schulden in Inflation hat ihre Grenzen. Man kann nicht dauernd Geld drucken und meinen, dass die Menschen diesem dann noch einen Wert beimessen.
Neben der Bewältigung der aktuellen Krise ist deshalb heute die grosse Herausforderung aus der Schuldenwirtschaft herauszukommen, was nur durch Leistungskürzungen und Steuererhöhungen geht. Auch müssten die weltweiten Handelsbilanzen zwischen den Ländern ausgeglichener werden. Die Handelsbilanzdefizite sind doch die Mutter aller aktuellen Schuldenprobleme.
@Hans Ernst:
Ja. Oder anders formuliert: Man kann ein Fass ohne Boden einfach niemals auffüllen, egal wieviel Champagern man reinkippt…
Und was ist Ihr Vorschlag, wenn auf der einen Seite Steuererhöhungen explizit ausgeschlossen werden und gleichzeit jede Sparbemühung logischerweise auf grossen Widerstand stösst?
In einer perfekten Welt tönt das alles schön und gut aber die Verschuldung und das Defizit ist mittlerweile derart gross, dass alle Beteiligten realistischerweise nur noch die Lösung zum Konkurs via Abwertung und Inflation als Option haben.
Alle wissen, dass damit nur Zeit erkauft wird. Aber die alternative ist ein disorderly default und bei der momentan gespannten Lage wären massive Unruhen oder Kriege nicht mehr zu vermeiden.
@Andrian Nyfeler:
Die Lösungen habe ich vor mehr als einem Jahr in diesem Blog beschrieben. Die Handelsdefizite mit China zu reduzieren, benötigt die USA einen starken Dollar, somit die Herstellungskosten gesenkt werden, das macht die Waren preislich wettbewerbsfähiger, d.h. die USA muss mit QE aufhören. Durch den stärkeren Dollar gewinnt die USA das Vertrauen der Investoren wieder zurück, dies führt zur vermehrten Investition in der Realwirtschaft.
Die Verschuldungsproblem kann von anderer Seite lösen, anstatt das Vermögen und Schulden zu inflationieren. Dies benötigt aber eine neue Denkweise, und neuen ökonomischen Ansatz, welcher positiv angestellt ist.
Es ist auch klar, dass die Steuereinkommen erhöht werden muss, vor allem die Menschen, die von dem Liquiditätszufuhr und Staatsrettung massiv profitiert haben. Der Ansatz Obamas bewegt in der richtige Richtung, aber er muss auch in der Lage sein, dies durch zusetzen, die Gelegenheit der Steuererhöhung hat er nicht genutzt, verpennt, das Geld ist genug da, US-Regierung muss es nur anfordern. Das Ergebnis ist nach zwei Jahre Obamas Regierung, die Staatsverschuldung fast verdoppelt.
Die Lösung ist eigentlich einfach, man muss nur Zeit lassen, die EZB, Hr. Draghi hat das richtig, er nimmt sich die Zeit.
Sie lesen wohl zuviel davon, was Politiker uns vorgaukeln. Die gegenwärtige Situation ist vergleichbar mit anderen Spekulations-Phasen der Geschichte.
Wir leben in einer noch nie dagewesenen Kredit- oder Schuldenblase. Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten damit umzugehen: Hyperinflation oder Deflation. Die Zentralbanken versuchen einen Mittelweg zu beschreiten und werden damit Scheitern, da auch in diesem Szenario der Wirtschaftswachstum nicht mehr angekurbelt werden kann und die Schulden im Verhältnis zum GDP weiter anwachsen werden. Ebenfalls bewirkt die Ausweitung der Geldmenge, dass die Mittelklasse weiter zerstört wird. Ein anderes Dilema wird durch die finanzielle Repression produziert (manipulierte Zinsen tiefer als Inflation), da dies jene, welche auf Zinseinnahmen angewiesen sind in risikoreichere Anlagen drängt und beim Versagen jener Anlagen, sie nicht nur an Einnahmen einbuessen, sondern auch noch ihr Grundkapital zerstört wird.
Schulden, welche nicht zurück gezahlt werden können, müssen abgeschrieben werden ansonsten wird kein richtiger Aufschwung möglich werden.
Zur Zeit versucht die Politik, dies zu vermeiden, indem sie die Zahlungsunfähigkeit der Systemteilnehmer auf die Bürger abwälzen will (höhere Steuern und schwächere Staatsleistungen sind die Folge). Jedoch dies führt zu weiteren Verletzungen des Prinzips der Rechtsstaatlichkeit, welches eine wichtige Grundlage des Erfolges der westlichen Staaten darstellte und verletzt ebenfalls das Prinzip des Kapitalismus, indem die Risiko-Träger nicht mehr selbstverantwortlich sind für Fehlentscheidungen.
Heute sind die meisten Wirtschaftsführer korrupt in ihrer Denkweise, indem sie nämlich die Firmen, welche sie führen, hauptsächlich dazu benutzen, sich persönlich risikolos zu bereichern. Diese Angestellten verhalten sich wie Unternehmer in Bezug auf ihre Kompensation, aber sind nicht bereit ihr persönliches Vermögen zu riskieren. Dies ist in jeder Hinsicht eine zu verurteilende Verhaltensweise.
Es gibt noch viele andere Aspekte, welche wichtig sind, wie zum Beispiel die Occupy Wallstreet Bewegung, welche sich bei den Entscheidungsträgern und Politiker einbrennt und Verhaltensveraenderungen hervorrufen dürfte.
Wir leben in einer unsicheren Zeit und erhöhte Vorsicht ist angemessen.
…es gibt nicht nur zwei Möglichkeiten… die dritte über die nie geredet wird sind Steuererhöhungen um das Gegenstück der Schulden, die Vermögen zum Schuldenabbau heranzuziehen…
Dazu müssten lediglich die rund 40 Steueroasen eliminiert werden…. amstatt die anhängig Beschäftigten, Renter und andere, im Vergleich zu dden Vermögenden, sozial Benachteiligten zu rupfen. Um die höhere besteuerung windet man sich, greift dafür aber auf die zurück die nicht wegrennen können.
@Urs: Ihnen ist aber schon klar, dass eine Besteuerung von Vermögen zu mehr Renditedruck führt? Die Vermögenssteuern müssen zu den Ertragssteuern und der Inflation aus den Erträgen finanziert werden, sonst geht das Vermögen über die Zeit flöten, dann kann man auch gleich enteignen und Privateigentum verbieten.
Ich halte die Zunahme der Vermögenskonzentration auch für schädlich, sehe als sinnvollen Weg eine Erbschaftsteuer mit Befreiung bei Verteilung des Vermögens. Zweck meiner Erbschaftssteuer wäre in erster Linie nicht die Mittelbeschaffung für den Staat mittels Enteignung, sondern der Anreiz, grosse Vermögen in der Gesellschaft zu Verteilen, Pflichtteile müssen mindestens für grosse Vermögen abgeschafft werden.
Solange es keine Weltregierung gibt, wird es immer Steueroasen geben, ist nun mal eine gute Nische für Kleinstaaten, welche auserdem die in Schwellenländern begehrtesten qualifizierten Dienstleistungsjobs schafft, und damit hilft, den Rückstand im Bildungsniveau auszugleichen. Aus Sicht des Schwellenlandes durchaus vernünftig und auch für die entickelte Welt besser als Piraterie (Somalia) Drogenhandel (Afghanistan) politische/militärische Erpressung (Nordkorea) Entführung (Pakistan) und etwas umstrittener Diebstahl geistigen Eigentums (China).
.
Die Tatsache können wir nicht mehr ignorieren, dass die QE der Fed der EURO-Krise beschleunigt haben, was die negative Auswirkung der EURO-Krise wieder auf die US-Wirtschaft zurückfällt, die eingeschränkte Betrachtungsweise der US-Ökonomen kann man immer wieder stauen. Das Wirtschaftswachstum ist von Rohstoffpreisen und Energiepreisen abhängig, die QE haben die Rohstoff- und Energiepreise so stark nach Oben getrieben, dass die Wirtschaft in Industrieländern zum Stilstand gekommen ist, zusätzlich verursacht das Gelddrucken nachhaltige Instabilität im Finanzsystem, verschiebt die strukturellen Problem in der Zukunft, anstatt an Ort und Stelle zu lösen, obwohl es schmerzlich ist, was getan werden muss, muss getan werden.
Ben Bernanken muss endlich die Wirklichkeit stellen, anstatt hinter seine Illusion und ökonomischen Dogmatismus sich zu verstecken. Er muss sich die Erfahrungswerte der letzten zwei QE beherzigen, akzeptiert, dass der Fed nicht in der Lage ist, die Wirtschaft aus Liquiditätsfalle rauszuholen. Je mehr Geldgedruckt wird, desto tief versenkt die Wirtschaft in der Liquiditätsfalle. Die dringendste Aufgabe des Fed und der Wirtschaftspolitik ist das Vertrauen in den USA wiederherzustellen, QE erreicht das Gegenteil. In der Wirtschaftspolitik hat es in letzten zwei Jahren nichts getan, ausser die Liquidität im Markt zu pumpen, konkrete Strategie gegen die Krise ist bis heute nicht zu erkennen. Kurz gesagt, die politische Inkompetenz erkennt keine Grenzen, wie Ben Bernankes expansive Geldpolitik.
Inflationsgegener sind nichts so dumm wie viele sie oft darstellen. Expansive Geldpolitik hat noch andere negativen Auswirkungen als nur mögliche Hyperinflation. Eigentlich alle grossen Kriesen haben mit expansiver Geldpolitik zu tuen. (Ich rede von Kriesen in Amerika aber die meisten waren mehr oder minder Weltweit).
Die Kriese von 1920/1921 gab es wegen Inflation (gelddrucken während dem ersten Weltkriege). Die grosse Kriese die in 1929 begann weil plötzlich alle merkten dass ihre Aktien völlig überteuert waren (Inflation in den Aktienpreisen). Die Kriese in den 70er Jahren häuptsächlich ausgelösst durch die Nachwirkungen des Gelddruckens im Brandon Woods System. Die Housing-Bubble ist auch nichts anderes als das Resultat der expansiven Politik (tiefe Zinsen) der FED von 2001 bis 2008.
Wenn wir wieder zur Moderne zurückkommen.
Ich will nicht das die EZB Anleihen kauft weil das Land so weniger Interesse hat zu sparen. Genau das ist in Griechenland passiert! Grichenland bekam viel zu lange viel zu einfach Geld obwohl ihre Wirtschaft das nicht gerechtfertigt hat. So einfach weiter zu fahren hilft langfristig niemandem etwas. Solang wir das nur für Grichenland machen ist die Inflationsgefahr nicht so arg gross aber wir können nicht alle Staaten die zu viel Geld ausgeben einfach mit gedrucktem Geld zu finanzieren.
Versuchen Sie doch bitte die Rechtschreibfehler auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn ich „Kriese“ lese bekomme ICH eine Krise. Ausserdem besteht ein Unterschied zwischen „dass“ und „das“.
Vielleicht noch mal einen Migros Deutsch-Kurs belegen? Ansonsten: „Schnauze tief.“
Bitte doch an die Redaktion ein gewisses Mass an formeller Korrektheit beizubehalten. Das ist ja schlimmer als bei Blick.ch oder 20min! Kein Wunder ist Europa derart in der Bredouille!
Das ist Punkt a)
Punkt b) Falls Sie es nocht nicht realisiert haben: Wir haben jetzt dieselbe Demographie in Europa wie Japan seit etwa 2 Jahrzehnten. Es herrscht dort daher (und wegen dem starken Yen) seither nur noch Deflation!
Woher soll denn die Inflation kommen, wenn eine Rezession ansteht und gleichzeitig die arbeitstätige Bevölkerung in Westeuropa (und in noch viel stärkerem Mass in Osteuropa) abnimmt?
2012 mit 1920 zu vergleichen ist wie ein Fuhrwerk mit einem Hybridfahrzeug gleichzustellen. Die Situation mit der Problematik wie sie sich heute präsentiert ist in vielen Belangen absolutes Neuland.
Daher müssen neue Lösungen her, am besten von Aussenstehenden und nicht immer die gleiche Leier der Politiker und Brüssel-Bürokraten welche das ganze Übel auf dem Gewissen haben!
@Adrian Nyfeler
„Neue Lösungen müssen her, am besten von Aussenstehenden.“ Von wem denn… von Universitätsprofessoren aus St. Gallen oder von Verwaltungsräten, die „nur“ das Interesse ihrer Firma vertreten? Übrigens ist es auch eine ziemlich „alte Leier“ immer den Politikern alles in die Schuhe zu schieben.
@Nick Zbinden
Ich will hier ja nicht den Dünnbrettbohrer spielen…aber eine KRISE hat nichts mit Kirschen (Chriesi) zu tun! Das „Gelddrucken“ schreibt man gross, „weltweit“ schreibt man klein und Kommas sind nicht zur Zierde erfunden worden.
Inhaltlich siehts leider auch nicht viel besser aus, da sie vorwiegend Oberflächenphänomene und Folgewirkungen als Ursachen der Krise darstellen. Wieso betrieb denn die FED eine expansive Geldpolitik? Wohl nicht deswegen weil`s einfach Spass machte…
Die FED betrieb eine expansive Geldpolitik, weil sie irrtümlicherweise glaubt, dass Wirtschaftswachstum dadurch erzielt werden kann und weil sie ihre Banken nicht bankrott gehen lassen wollte. In meinen Augen jedoch grenzt dies an Kriminalität.
1. Werden dadurch das Risiko und die Verluste von Banken auf die gesamte Bevölkerung verteilt (Sozialismus fuer Banken und knallharter Kapitalismus fuer die Bevölkerung).
2. Der Erfolg der westlichen Staaten basiert zu einem grossen Teil auf dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit; die Entscheide der vergangenen Jahre (von Zentralbanken wie der Politik) verletzt dieses wichtige Prinzip wiederholt und ersetzt es mit „Might is Right“.
3. Gelddrucken war die Devise der letzten 30 Jahre und führte uns zielgenau in die jetzige Situation. Zuviel Schulden mit mehr Schulden zu bekämpfen ist vergleichbar mit dem Versuch, einen Alkoholiker mit einer Flasche Jack Daniels heilen zu wollen.
4. Diejenigen, welche die Krise verursachten in 2008, sind noch alle auf freiem Fuss; ein weiterer Beweis wie die Rechtsstaatlichkeit mit Füssen getreten wird und die meisten Entscheidungsträger korrupt sind.
5. Die Banken arbeiten mit einem viel zu hohem Hebel um entsprechende Renditen (und vor allem Boni) erwirtschaften zu können. Die Verantwortung dafür liegt klar bei den entsprechenden Verwaltungsräten und bei den Geschäftsleitungen und ist als kriminell einzustufen. Bei jedem Versuch der Regulatoren, die Eigenkapitalquote verpflichtend anzuheben, wehren sich die Banken massiv. Da sie selber massgeblich bei der Regulierung der Finanzwirtschaft beteiligt sind, sind sie somit auch dementsprechend zur Verantwortung heranzuziehen.
6. Jedes Kind weiss, dass derjenige, welcher sich auf ein Risiko einlässt, im Falle einer Fehlkalkulation auch den Schaden zu tragen hat. Die heutigen Wirtschaftsführer, insbesondere die Banker, sehen heute ihre Firmen nur noch als Mittel zum Zweck um sich risikolos zu bereichern. Sie haben null Risiko aber lassen sich bezahlen wie ein Unternehmer, welcher sein persönliches Vermögen riskiert. Dies stellt eine weitere Verletzung des Prinzips der Rechtsstaatlichkeit dar.
Hier fehlt definitiv der +1 Button. Selten hätte ihn ein Kommentar so verdient gehabt…
OK, soweit so gut, ganz Ihrer Meinung, Señor von Knecht. „Sie“, schreibt man in dieser Form aber glaub ich auch gross…
@Adrian Nyfeler:
DANKE!
Das musste wirklich einmal gesagt werden. Ich verstehe ja eine gewisse Dynamik im Verbalen in einem Blog und toleriere eine (geringe) Anzahl Schreib- und Tippfehler. Aber „Kriese“ und dergleichen? Also wenn’s im Hirn so aussieht, wie im Text, dann Guetnachtamsächsi….
@Nick Zbinden: „I am free, to sing my song, though it gets out of time“ Rolling Stones.
Guter Rückblick auf die Geschichte. Wohl ist die Gefahr von Inflation nicht sehr gross. Trotzdem ist es bedenklich, dass wir unter finanzieller Repression leiden (Zinsen tiefer als Inflation).
Grundsätzlich wäre eine Deflation nötig um die schlechten Kredite zu liquidieren. Dagegen wehren sich die gegenwärtigen Entscheidungsträger und bevorzugen die Banken weiter gewähren zu lassen in ihrer Inkompetenz. Je länger dies verzögert wird, desto schwieriger wird das Problem und desto mehr reduziert sich das Wirtschaftswachstum.
@Linus Huber
13. Dezember 2011 um 10:45
ähm, und wie genau wollen sie mit DEflation die schlechten Kredite liquidieren?? („Grundsätzlich wäre eine Deflation nötig um die schlechten Kredite zu liquidieren.“). Meines Wissens führt DE-flation dazu, dass der reale Geldwert steigt. Damit werden die Kredite immer gewichtiger, d.h. real immer bedeutender. Nur IN-flation führt dazu, dass für den Betrag, für den man sich mal ein Haus kaufen konnte, nur noch ein Butterbrot zu haben ist. Dann ist der Kredit „verdampft“.
In Sachen „Inkompetenz“ bin ich ja Ihrer Meinung. Aber das andere muss ja wohl ein Schreibfehler sein, nicht wahr??
Die Liquidation von nicht zurückzahlbaren Krediten ist in sich Deflation, solange die Geldmenge nicht durch Zentralbanken entsprechend hochgefahren wird. Es gibt verschiedene Ansichten in Bezug was Deflation bedeutet, ich verwende jene, welche besagt, dass durch das Total der bestehenden Menge an Basis Währung plus sämtlichen im System vorhandenen Krediten bestimmt wird. In anderen Worten, wenn sich das Total der Geldmenge plus Kreditmenge verringert, spreche ich von Deflation. Die gegenwärtige Anwendung von vielen ist einen Preisindex als Inflationsmass zu verwenden. Dies ist jedoch in meinen Augen falsch, da damit die Inflation/Deflation von Assets vernachlässigt wird und Preisindizes sich als Resultat von inflationärer oder deflationärer Geldpolitik verändern.
Der massive Anstieg von Krediten über die letzten 30 Jahre führte dazu, dass die meisten Assets überbewertet sind. Man denkt, dass man einen Kredit benötigt zum ein Haus zu kaufen, weil es ja so teuer ist. Der Punkt ist, dass die Verfügbarkeit und massive Vermarktung von Kredit durch die Banken die Preisspirale richtig in Gang setzte und ein Haus heute viel günstiger wäre ohne diesen massiven Haufen von Hypotheken. Dieser Bestand an Hypotheken in der Schweiz als Beispiel, ist im Grunde nichts anderes als eine Subventionierung der Banken, indem sie jährlich grob geschätzt 2-3% des BSP’s risikolos abkassieren können.
Wir leben in einer Schulden/Kredit Blase und werden dies wohl erst erkennen, wenn sie schon lange geplatzt ist. Es wird der Zeitpunkt kommen, wann wir wieder wie unsere Vorfahren uns wieder angewidert fühlen von Schuldenmacherei.