Ärgern Sie sich (noch) über steigende Gesundheitskosten?

Erfolgsversprechend: Das Angebot der Pharmaindustrie und die Ärzte bestimmen die Nachfrage. Foto: iStock

Kaum eine Grösse wächst in der Wirtschaft mit so schöner Regelmässigkeit wie die Gesundheitskosten. Gemäss Comparis.ch sollen die Prämien für die Grundversicherung der Krankenkassen auch 2020 um weitere zwei bis drei Prozent steigen. Doch welche Faktoren garantieren diesen stetigen Anstieg der Kosten, welchen den Gesundheitsmarkt inzwischen zum sichersten und bedeutendsten Wachstumsmarkt der Schweiz gemacht haben?

Jenseits eines funktionierenden Marktes

Die Gründe sind letztlich leicht durchschaubar. Auf dem Gesundheitsmarkt besteht ein starker Anreiz zu kontinuierlicher Mengenausweitung. Und so werden Jahr für Jahr mehr und angeblich bessere Gesundheitsleistungen und -produkte in Anspruch genommen. Der Anreiz zur Mengenausdehnung ergibt sich aber gerade aus der Tatsache, dass es sich gar nicht um einen funktionierenden Markt handelt. Auf einem perfekt funktionierenden Markt gibt es viele kleine Anbieter, die in vollständiger Konkurrenz untereinander in einem Preiswettbewerb dasselbe Produkt anbieten. Dabei besitzen alle Marktteilnehmer vollständige Information zu Produkten und eigenen Bedürfnissen. Und selbstverständlich bezahlt der Käufer eines Produkts auch selber dafür. Es braucht nicht viele Überlegungen, um festzustellen, dass diese Bedingungen auf dem Gesundheitsmarkt nicht erfüllt sind.

Wer eine Gesundheitsleistung in Anspruch nimmt, bezahlt im Allgemeinen nicht oder nur zu einem kleinen Teil selbst dafür. Für den grössten Teil muss die Allgemeinheit über Krankenkassenprämien und Steuern aufkommen. Also versucht man das Kostenbewusstsein über einen Selbstbehalt von 10 Prozent und die Möglichkeit der Wahl von hohen Franchisen bei der Krankenkasse wieder zu fördern. So wählen mittlerweile knapp 20 Prozent der Versicherten die höchste Franchise von 2500 Franken. Doch gleichzeitig nimmt auch der Teil der Menschen immer mehr zu, welche Prämienverbilligungen erhalten, sodass der Effekt insgesamt bescheiden bleibt.

Dramatisierte Krankheiten und cleveres Marketing

Eine wichtige Abweichung von der Idee eines perfekten Marktes stellt auch die ausgeprägte Informations-Asymmetrie zwischen Anbietern und Nachfragern dar. Ärzte und Spitäler, aber auch die Hersteller von Pharmazeutika sind viel besser über ihre Angebote informiert als die Patienten auf der Nachfrageseite. Kombiniert mit dem geringen Kostenbewusstsein der Patienten, schafft die Informations-Asymmetrie die wesentliche Grundlage für die permanente Mengenausdehnung. Denn die Nachfrage kann zu einem grossen Teil über das Angebot gesteuert werden. Also werden ständig neue Krankheiten «entdeckt» oder alte Krankheiten neu dramatisiert (z. B. Masern), «verbesserte» Behandlungsmethoden und Medikamente entwickelt, neue Präventionsprogramme aus dem Boden gestampft oder neue Apps zur Überwachung des Gesundheitszustands angeboten. Und all dies wird als notwendig dargestellt für mehr Lebensqualität und ein längeres und beschwerdefreies Leben.

Teilweise stimmt das auch, aber eben nur zum Teil. Ein anderer Teil ist das Resultat von cleverem Marketing, politischer Lobbyarbeit und geschickter «Incentivierung» von Ärzten, Gesundheitsmanagern und Patienten. Daran hat auch das Internet mit all seinen Vergleichsmöglichkeiten nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Mit der grossen Menge an Informationen steigt auch die Desinformation, denn die präsentierten «Fakten» sind oft vage und widersprüchlich. In dieser Situation ist es relativ leicht, die Patienten durch gezielte persönliche Informationen zum weiteren Konsum von Medikamenten, Behandlungen oder Therapien zu bewegen.

Boomender Gesundheitssektor

Deshalb versucht der Staat, die steigenden Kosten durch zusätzliche Massnahmen wie Fallpauschalen im stationären Spitalbereich oder durch fixe Tarife bei der Vergütung von Arztdienstleistungen (Tarmed) in den Griff zu bekommen. Doch das funktioniert nicht. Denn je mehr man Spitäler und Ärzte mit solchen Massnahmen unter Kostendruck setzt, umso mehr werden die Anreize zur Optimierung von Behandlungen ausgenutzt. Das heisst, man macht dann eben mehr Operationen oder Untersuchungen, die sich in diesen Systemen als lukrativ erweisen, was zu weiteren Mengenausweitungen führt. Eigentlich als Sparmassnahmen eingeführte Systeme verkehren sich auf diese Weise in ihr Gegenteil und werden selbst zu Kostentreibern.

Deshalb müssen die Prämienzahler und dürfen Pharmaindustrie, Ärzte, Apotheker, Therapeuten oder Spitäler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit rechnen, dass die Gesundheitskosten auch in Zukunft weiter steigen werden. Doch es gibt auch eine gesamtwirtschaftlich positive Seite dieser Entwicklung. Der Gesundheitssektor schafft enorm viele Stellen. In der Schweiz stieg die Beschäftigung im Gesundheits- und Sozialwesen von 1995 bis 2018 um 79 Prozent, während sich die gesamte Beschäftigung in der Schweiz in diesem Zeitraum um 21 Prozent erhöhte. Etwa jede(r) achte Beschäftigte unseres Landes arbeitet mittlerweile in diesem Sektor. Wir können deshalb festhalten: Solange die Gesundheitskosten weiter steigen, bleiben der Schweiz hohe Arbeitslosenquoten erspart.

23 Kommentare zu «Ärgern Sie sich (noch) über steigende Gesundheitskosten?»

  • Linus Huber sagt:

    Wenn die Anbieter nach ökonomischen Prinzipien (Gewinnmaximierung) operieren und die Konsumenten nur schwach oder nicht, wird dies langfristig zu Problemen führen.

    • Anh Toàn sagt:

      Die Konsumenten sollten sich ausrechnen, ob sie lieber krepieren oder Geld für Medikamente ausgeben: Rein nach „ökonomischen Prinzipien“ lohnt nicht mal ein Aspirin für einen 85 Jährigen.

      • Ralf Schrader sagt:

        Patienten sind keine Konsumenten. Aspirin allerdings ist eher eine Genussmittel, als ein Medikament. Mit Aspirin darf man gern Geschäfte machen, nicht aber mit Medikamenten.

        Am Beginn unserer Medizin. vor ca. 2’400 Jahren, wurden die Ethischen Grundlagen der Medizin im Corpus Hippocraticum formuliert. Die fordern u.a., dass Ärzte nicht gewerblich arbeiten, also keine kaufmännischen Rechnungen schreiben dürfen. Daran habe sich alle Kulturen gehalten, auch Diktaturen wie die Nazis.

        Es musste erst der entfesselte Kapitalismus kommen, um der Medizin ihren humanitären Charakter zu nehmen und die industriell und in Gewinnabsicht handeln zu lassen.

        Wir dürfen uns rühmen, die unmoralische Medizin erfunden zu haben.

        • Linus Huber sagt:

          Ärzte würden sicherlich auch heute noch nach moralischen Gesichtspunkten handeln, wenn das System dies erfordern würde. Bei der obligatorischen Zwangsversicherung hingegen sind alle abgesichert, sodass der diesbezügliche Bedarf heute nicht existent ist. Die Zwangsversicherung ist eher eine Errungenschaft des Kollektivismus und Sozialstaates als des Kapitalismus.

          • Ralf Schrader sagt:

            Die Krankenversicherungspflicht ist eine Idee Bismarcks, 1882 umgesetzt, mit dem Ziel, qualifizierte Arbeiter, welche die Tagelöhner abgelöst hatten im Krankheitsfall nicht sterben zu lassen. Die Arbeiter waren egal, die Qualifikation nicht.

            Heute ist die Krankenkassen unter den konkurrierenden Lösungen Staat und Genossenschaft die schlechteste, aber die umsatzstärkste. KK gibt es, damit man mit Medizin 12% BIP erwirtschaften kann.

            Ärzte, die moralisch handeln und meist die beste Therapie der teuersten vorziehen, haben in der Schweiz keine Chance. Da habe ich schon fristlose Entlassungen mit Hausverbot innert 5 min gesehen. Jeder Spitaldirektor erwartet immer die erlösstärkste Therapie, auch wenn die deutlich schlechter ist.

          • Anh Toàn sagt:

            Eine Zwangsversicherung und dann erst noch eine obligatorische ist kommunistische Diktatur. Wenn die Zwangsversicherung wenigstens freiwillig wäre, oder die obligatorische Versicherung ohne Zwang. Aber besser wäre, wenn nur zum Doktor kann und ins Spital, wer Geld hat, weil dann ist Freiheit. Und die ohne Geld krepieren dann auf der Strasse, verbreiten die Pest, die sie befallen hat, weiter. Dann sperrt man dann die in ein Siechenhaus vor der Stadt, und ein paar altruistische Ärzte und Bürger lassen denen dann Almosen zukommen: Sind ja selber schuld, dass die krank sind, das ist bestimmt die Strafe oder zumindest eine Prüfung Gottes für die. Da sollte nicht versucht werden, zentralistisch diese natürliche Ordnung (Survival of the fittest) zu stören. Wegen der Moral muss das so sein.

          • Anh Toàn sagt:

            Die Zwangsversicherung, also diese obligatorische, ist in der Schweiz eine Errungenschaft der Demokratie: Das schlaue Volk, Sie, Herr Huber sind doch stolz darauf, sich nie anmassen zu glauben, schlauer zu sein als das Volk insgesamt, hat in einer Abstimmung das KVG mit 51.8% angenommen. Sie widersprechen dem Volkswillen, diffamieren den vernünftigen und weisen und erst noch souveränen und direktdemokratischen Willen des Volkes. Das gleiche, was Sie als völkisch souveräne Freiheit lobhudeln, denunzieren Sie hier als Kollektivismus. Es wurde abgestimmt, was abgestimmt wurde, wurde umgesetzt, und jetzt passt es Ihnen auch wieder nicht? Sollte man nochmals abstimmen lassen, bis endlich richtig abgestimmt wird?

          • Anh Toàn sagt:

            Warum sollten Ärzte moralischer handeln als Zuhälter? Ich halte es für naiv, davon auszugehen, dass Ärzte moralischer handeln als irgend eine andere Berufsgattung.

  • Benjamin sagt:

    …der irrationale Glaube an das funktionieren von liberalsierten Märkten bedeutet den sicheren Untergang dessen was heute als Zivilisation wahrgenommen wird. Im Gegenteil wird erst ein reguliertes System die Resultate bringen die man unregulierten Systemen abverlangt. Was für ein absoluter grotesker ja regelrecht krimineller Unsinn der nur noch immer mehr Arme hinter sich lässt. Ein Weg aus diesem neoliberalen Unsinn ist das man sich funktionierende Systeme mit entsprechenden Regeln ausdenkt… so in etwa der, das man das gesamte medizinische Personal, die gesamte Infrastruktur inkl. Land, Immobilien, Maschinen den heutigen Marktkräften entzieht und vor dieser Willkür schützt i.e. private Investoren und deren Profitgier da rauszuhalten

  • Bernhard Piller sagt:

    Warum hat man Pharma-Produkte abgebildet und nicht Krankenschwestern und Aerzte? Die Pharamkosten machen nur etwa 10% der Gesamkosten aus.

    • Schneider Eliane sagt:

      Nein, das stimmt nicht. Es geht hier um die stetig steigenden obligatorischen Krankenkassenprämien. Diese Kosten werden gemäss Bundesamt für Statistik zu etwa 1/3 durch Medikamente verursacht. (Man muss bei den Statistiken auch die stationären Kosten aufdröseln.) Diese 10% verbreitet nicht nur Interpharma gerne. Leider wird das sogar in den Krankenkassenberichten so dargestellt. Die 10% sind jedoch eine volkswirtschaftliche Grösse im Gesundheitswesen. Gesellschaftspolitisch relevant sind aber die Zahlen, die die obligatorische Prämie bilden und das Portemonnaie jedes einzelnen jeden Monat belasten. Mittlerweile übersteigt diese bei manchen schon 20% des Einkommens.
      Wahrscheinlich profitiert Herr Piller auch vom Pharmageschäft, wenn er das in diesem Zusammenhang so falsch betonen muss.

    • Ralf Schrader sagt:

      Wenn man die Kostenverursacher darstellen wollte, müsste man ein Politikergruppenfoto zeigen. Der Umbau des ehemaligen Gesundheitswesens in eine Krankheitsbewirtschaftung und die damit verbundene Kostensteigerung von min 3%/ anno ist politisch gewollt und mit dem KVG in Gesetz gegossen worden. Medizin ist seitdem die Garantie für >12% BIP, koste es den Patienten, was es wolle und es kostet in Geld und schlechterer Versorgung.

      Unter den inneren Teilnehmern ist dann aber die Pharmaindustrie der schädlichste und überflüssigste. Man braucht heute zwar noch Medikamente, hoffentlich bald nicht mehr, aber keine Industrie, welche die entwickelt und patentiert.

      • Bernhard Piller sagt:

        Wie wollen Sie ohne Medikamente Patienten behandeln? Medikamente sind die billigste Art und Weise, jemanden zu behandeln. Es gibt Medikamente, die 10 CHF pro Monat kosten und dem Menschen ein normales Leben ermöglichen.

  • Anh Toàn sagt:

    Nicht nur Arbeitslose bleiben uns erspart, hohe Gesundheitsausgaben sind letztlich ein Ausdruck von hohem Wohlstand, wir sind es uns wert und können es uns leisten. Manche können es sich kaum leisten, man sollte viel mehr darüber diskutieren, wie die Gesundheitskosten in der Gesellschaft verteilt werden als darüber, dass die zu hoch seien (klar sind die das, in manchen Details suboptimal). Wenn doch nicht nur die kranken die zahlen sollen, sondern die auf die Gesellschaft verteilt werden, ist das irgendwie doch eine Steuer und die sollte nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit berechnet werden gemäss unserer Verfassung.

    • Anh Toàn sagt:

      Ginge es uns wirtschaftlich jedes Jahr schlechter, würden die Krankenkassenprämien sinken. Yippie!

    • Leon Stoeckli sagt:

      Leider ist unsere Verfassung nicht viel wert und einklagen kann man die Rechte auch nicht. Es steht viel Unsinn in der Verfassung. Zum Beispiel die Religionsfreiheit. Sie kann in einem Rechtsstaat gar nicht gewährt werden. Entweder gilt das Recht des Staates oder das der Religionen. Wenn die Religionen die Rechte hätten, die manche fordern, hätten wir in kürzester Zeit Mord und Totschlag. In der Verfassung steht auch etwas von körperlicher Unversehrtheit. Jeder Jahr werden aber in der Schweiz Hunderte von Knaben unter religiösem Zwang beschnitten. Und wenn es brenzlig wird (z.B. Krieg, Terror) werden die ‚garantierten‘ Rechte ganz schnell beiseite geschoben. Die Schönwetterdemokratie hat eine scheinheilige Verfassung.

      • Ralf Schrader sagt:

        Es werden jedes Jahr auch Tausenden kleinen Mädchen Löcher in die Ohrlappen gestanzt, um darin Weihnachtsbaumschmuck einzuhängen. Das mit der körperlichen Integrität wurde nie ernst genommen.

        Religionsfreiheit bedeutet nicht, dass die Religion in Kompetenzen des Staates eingreift. Es gilt eine säkulare Religionsfreiheit, welche eher von Seiten des Staates als von der Religionsgruppen fehlgedeutet wird. Wenn Politiker sich der Hilfe der Kirchen versichern können, nehmen sie das auch bereitwillig in Anspruch.

        Terror gibt es in der Schweiz nicht. Auch in Europa gab es gerade mal 150 Terroropfer, das ist praktisch nichts und daran wird sich auch nichts ändern. In der Schweiz sterben jährlich 3000 Menschen an medizinischen Fehlbehandlungen.

  • Claude Fontana sagt:

    Zum Titel: Nein , Narürlich nicht, ich werde Ja auch mit Jedem Tag gesünder, Und Jünger. Auch kann ich mir immer mehr leisten, Gibt es einen Grund, warum eine Therapie mehr kosten darf als ein Begräbnis? Wirtschaftlich eigentlich doch nicht vertretbar. Ja das ist kalt kalkuliert. aber wer denkt,Eine Firma Wie Novartis tue was anderes im „Wettbewerb“. Sollte sich vielleicht fragen, ob Die Sacklers wirklich die Patienten im Fokus hatten, als man sie im Spital mit Opioiden anfixte.

    • Ralf Schrader sagt:

      Kein Unternehmen, ob Pharma, Privatspital oder Krankenkasse hat auch nur das geringste Interesse an Patienten, deren Leiden oder an Medizin.

      Unternehmen bewirtschaften, in dem Fall Patienten, was u.a. jeden Heilversuch ausschliesst. Geheilte sind verlorene Kunden, so dämlich ist kein Kaufmann.

      Der Psychiater und Schriftstelle Walter Vogt hat das um 1975 so ausgedrückt: Die einzig wirksame psychiatrische Therapie ist Patienten putzen lassen. Allerdings darf man Privatpatienten nicht putzen lassen. Doch wer will schon, dass Privatpatienten je geheilt werden.

  • Ralf Schrader sagt:

    Medizin arbeitet auf die Zielgrösse Heilung, nicht auf Gesundheit. Heilung ist keine gesundheitsbezogene Kategorie.

    Zwar sind im sog. Gesundheitswesen mehr Pflegekräfte, also solche, die auf gesundheitliche Ziele hin arbeiten, als Ärzte beschäftigt. Aber die Kostenstruktur ist wegen Fallpauschale und Tarmed leider durch eine Verhältnis 80:20 Heilung: Gesundheit gekennzeichnet. Die gesundheitlichen Leistungen sind in der Vergütung unzulässig unter-, die medizinischen Leistungen überrepräsentiert.

    Deshalb ist es grob falsch, die Kosten der gesamtmedizinischen Versorgung Gesundheitskosten zu nennen. Gesundheitskosten entstehen überwiegend in der nichtmedizinische Prävention, im Unfallschutz, der Lebensmittelhygiene und in der privaten Prävention, im Fitnessstudie.

  • Paul Levi sagt:

    Super Analyse! Doch wo sind denn die Lösungen? Warum werden keine Systeme eingeführt, wo die Ärzte und Spitäler nicht von mehr Behandlungen profitieren, sondern einen fixen Lohn haben? Ein Professor müsste uns doch sagen können, was man gegen die steigenden Kosten machen kann?

    Jeder achte Beschäftigte arbeitet im Gesundheitssektor? Ist das wirklich eine gute Nachricht? Das gibt zwar tiefe Arbeitslosenquoten, aber der Lohn von diesen Leute muss ja irgendwo anders erarbeitet werden, fehlt also dann schlussendlich in der Lohntüte.

    • Ralf Schrader sagt:

      Wer Medizin und Gesundheitsversorgung durcheinander, die Grundbegriffe nicht kennt, kann auch keine gute Analyse abgeben.

      Der Systemfehler der schweizerischen medizinischen Versorgung ist die leistungsbezogene Vergütung, welche ca. 40% Leistungen ohne medizinische Indikation ausführen lässt und den Einrichtungen enorme Abrechnungskosten aufbürdet, welche 50% von Gesamt betragen.

      Mit einer fixen, nicht leistungsabhängigen Vergütung aller Strukturen und Mitarbeiter könnte man im ersten Anlauf die Hälfte der aktuellen Kosten bei deutlicher Verbesserung der Qualität (weil keine Über- und kaum Fehlversorgung) einsparen.

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