Oh Inflation, du Knacknuss!

Monatlicher Erklärungsbedarf: EZB-Vizepräsident Luis de Guindos an einer Pressekonferenz. Foto: Reuters

Volkswirtschaften dies- und jenseits des Atlantiks stehen vor demselben Problem. Die Inflation ist tendenziell zu niedrig. Denn die meisten Notenbanken orientieren sich an einem mittelfristigen Zielwert für die optimale Inflationsrate. In der Regel liegt er bei 2%. Da die Teuerung tatsächlich beträchtlich tiefer ausfällt, verkünden die Zentralbanken in den USA, Euroland, Japan und auch der Schweiz ihre Bereitschaft, die Leitzinsen zu senken. Sie drucken mehr Geld, damit die Konsumentenpreise im eigenen Land zulegen und somit mehr Inflation entsteht. Aber so einfach ist das nicht. In der Realität stehen die Zentralbanken vor zwei unlösbaren Rätseln:

1. Warum ist die Inflation so niedrig?
2. Welche Massnahmen eignen sich wirklich, um die zu niedrige Teuerung zu überwinden?

Schauen wir uns zunächst die erste Frage an. Bei einer Krankheit kann der Arzt nur dann die richtige Therapie verschreiben, wenn zuvor die Diagnose stimmt. Im Falle der Inflation und der Zentralbanken ist das gar nicht so einfach. Die Europäische Zentralbank erlebt das Monat für Monat, wenn die neuen Daten veröffentlicht werden. An jeder Sitzung weist der Zentralbankrat darauf hin, dass kurzfristig die Teuerung eher noch unterdurchschnittlich ausfallen werde, mittelfristig jedoch anziehe. Das geht seit langem so. Am Ende hat sich die Vorhersage nie als richtig erwiesen. Sie steht damit nicht alleine, wie ein Blick auf die Inflationsprognosen der Schweizerischen Nationalbank unterstreicht.

Quelle: Thomson Reuters Datastream

Quelle: Thomson Reuters Datastream

Natürlich kann sich die Wirtschaftslage ändern, der Franken sich massiv aufwerten etc., und das vorhergesagte Teuerungsszenario wird daraufhin nicht eintreten. Doch zuletzt lag die Geldpolitik mit ihren Prognosen für das Wirtschaftswachstum durchaus richtig – während sie beim Inflationsszenario danebenlag.

Die Modelle sind nicht genau genug

In einem interessanten Papier kommt der interne Stab der EZB nun zum Schluss, dass herkömmliche
Modelle, auf die sich Zentralbanken verlassen, die Inflationsursache nicht mehr entschlüsseln können. Es handelt sich um Modelle, die sich an der Phillips-Kurve orientieren, dem einflussreichsten Theorem, mit dem die Wissenschaft den Zusammenhang zwischen Wirtschafts- und Preiswachstum erklärt.

Quelle: EZB

Quelle: EZB

Wie die Grafik am Beispiel des Euroraums zeigt, gab es immer unerklärliche Komponenten der Teuerung, aber seit 2017 sind sie die Regel. Die Autoren schlagen methodische Änderungen bei der statistischen Messung vor. Sie vermuten, dass neue Faktoren eine Rolle spielen. Zum Beispiel unergründete globale Phänomene, welche die Inflation in vielen Ländern tief halten («dass allgemeinere strukturelle Bestimmungsgrössen die Inflation weltweit in einer Weise beeinflussen könnten, die noch nicht vollständig ergründet ist»). Eine Antwort darauf, was die Inflation tatsächlich beeinflusst, vermögen sie jedoch nicht zu liefern.

Ökonomen der BIZ ratlos

Auch die Ökonomen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beissen sich an der Frage die Zähne aus. Im Jahresbericht, der letztes Wochenende veröffentlicht wurde, ist eine Untersuchung zusammengefasst, die zu erklären versucht, warum in den USA, in Deutschland und Japan die Löhne kaum steigen – d.h. keine Lohninflation entsteht –, obwohl die dortigen Arbeitsmärkte an ihre Grenzen stossen. Es herrscht Knappheit an qualifizierten, in Japan sogar an geringqualifizierten Arbeitskräften, und dennoch bleibt aus, was in den 70er- und 80er-Jahren gang und gäbe war: höhere Löhne, die zu höheren Preisen in der Volkswirtschaft führen.

Als Ursachen führt die BIZ die Automatisierung an, welche Arbeitskräfte zunehmend ersetzt, sowie das geringere politische Gewicht von Gewerkschaften. Bis hin zu der Entwicklung, dass immer mehr ältere Menschen auf eine Stelle angewiesen sind, um die niedrige Rente aufzubessern, und dabei tendenziell die Löhne drücken. Eindeutige Faktoren, welche die Inflationsprognose im laufenden Konjunkturzyklus treffsicherer machen, finden aber auch die BIZ-Ökonomen nicht. («All in all, there remains considerable uncertainty as to when and how far current labour market tightness will translate into price inflation.»)

Quelle: BlackRock

Quelle: BlackRock

Das Problem bleibe bei den Zentralbanken, resümieren sie. Denn je länger der Inflationsdruck trotz ausgelasteter Arbeitsmärkte und einer dynamischen Konjunktur ausbleibe, desto wahrscheinlicher sei es, dass sich die Inflationserwartungen in der Öffentlichkeit abwärtsbewegten. Dagegen müsse die Geldpolitik vorgehen: mit einer noch stärkeren Lockerung der Geldpolitik. Selbst wenn das inzwischen kaum noch opportun zu sein scheint, liegen die Zinsen doch schon extrem tief und wurde sämtliche Munition bereits verpulvert.

Die Ökonomen der BIZ schreiben: «This would require the continuation or even a further strengthening of the accommodative stance. But this would put a stop to normalisation, preventing the rebuilding of policy space to face the next downturn and potentially raising significant intertemporal trade-offs.»

Am Ende hilft (vielleicht) ein schwächerer Dollar

Das bringt uns zur zweiten Frage: Derjenigen nach dem Sinn noch tieferer Zinsen und von noch mehr Liquidität. Welche Instrumente eignen sich überhaupt, um die tiefe Teuerung zu überwinden?

Die Zentralbanken betonen natürlich, dass das zur Verfügung stehende Instrumentarium genügt. Es müsse einfach mehr vom bisherigen verabreicht werden und für einen längeren Zeitraum. Die Märkte sehen das auch so und fordern, dass die Zentralbanken die Zinsen weiter senken, damit die Inflationserwartungen endlich nach oben kehren.

Die BIZ scheint daran Zweifel zu hegen: Die Geldpolitik könne nicht länger der Hauptmotor des Wirtschaftswachstums sein, ist im Wirtschaftsbericht zu lesen. Sie fordert mehr haushaltspolitische Unterstützung durch Regierungen und Parlamente und drängt auf wirtschaftliche Strukturreformen. Aber bis es dazu kommt, dürften Jahre vergehen.

Eine raschere Wirkung könnte von ungewohnter Stelle kommen: über einen schwachen Dollar. Die Ökonomen der Bank Morgan Stanley sehen ihn als Schlüsselgrösse, um die internationale Wirtschaft zu «reflationieren». Normalerweise helfen Abwertungen wenig, weil sie immer gegensätzliche Effekte im eigenen Land und im Ausland auslösen. Im Falle des Dollars sei das anders. Von einem schwächeren Dollar gingen globale Effekte aus. Es wäre eine Win-win-Situation für die meisten. So sorgt ein schwacher Dollar erfahrungsgemäss dafür, dass die Rohstoffpreise weltweit steigen. Er verringert den hohen, fast ausschliesslich in Dollar lautenden Schuldenberg der Schwellenländer, und er könnte dazu beitragen, den Welthandel zu stimulieren.

Sicherlich löst auch dieser ungewohnte Vorschlag das Inflationsrätsel nicht. Aber ein schwächerer Dollar könnte in der Tat dazu beitragen, den weltweiten Abwärtstrend bei den Inflationserwartungen zu stoppen. Und das wäre immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Bleibt nur die Frage, ob die Zentralbanken in Euroland, Japan, der Schweiz und anderswo ausserhalb des Dollarraums das genauso sehen.

84 Kommentare zu «Oh Inflation, du Knacknuss!»

  • Linus Huber sagt:

    Die fast schon verzweifelte Stimmung aufgrund zu schwacher als positiv bewertete Inflation mag sehr wohl ein Wendepunkt darstellen, indem die Inflation bald aufflackern mag. Immerhin liegen die Löhne in den USA gemäß Labor Department um 3.1% höher als vor einem Jahr.

  • Marcel Senn sagt:

    Einer der grössten Inflationstreiber überhaupt dürfte das Zinseszinssystem sein.
    Wenn aktuell pa zw. 10-12 Bio Zinsen bezahlt werden müssen für die um die 250 Bio Schulden, dann sind das um die 12-14% des Welt-BIP. Ein Teil kann noch durch wirtschaftliche Aktivitäten bezahlt werden, ein vermutlich grösserer Teil wird auf die Schuldenhaufen dazugeschlagen.
    Und das fatale, in vielen Produkten sind über die ganzen Produktionskette bis zu 40% an Zinskosten eingebaut.
    Es gibt auch immer noch viele Verterter die wieder von „normalen“ Zinsen träumen, da würden dann sehr viele Produkte einiges teurer schon rein von der Produktion her und die Zentralbanken würden die Zinsen dann erhöhen um die Inflation abkühlen zu wollen, aber vom Kostenansatz her würden die Kosten steigen.

    • Rolf Zach sagt:

      Es geht bei der Verschuldung nur um den US$, dem €, dem Yen und dem SFr., vielleicht noch den Singapur $ und immer weniger das £. Alle anderen Währungen sind Binnenwährungen inkl. die grösste nämlich den Yuan, der sein eigenes Universum unterhält. In der EU laufen sie in der Regel parallel zum Euro und weltweit sind sie schwächer als der $. Von diesen obgenannten 4 Währungen und ihren Zentralbanken reden wir, die anderen zählen nicht.
      Wird den Schuldnern in diesen 4 Währungen geholfen durch Inflation, Schulden-Sanierung oder sehr geringen Realzinsen?

      • Rolf Zach sagt:

        Die Frage ist nun, welche von diesen 4 Währungsgebieten kann sich aus der Sicht ihrer Gesamtverschuldung eine Geldpolitik erlauben, die auf eine niedrige Inflationsrate hinausläuft und die Kaufkraft der Schulden erhält? Ein Land, dass über eine anerkannte Reservewährung mit einer riesigen Kapazität der Verschuldung verfügt, wo deren Staat und auch die Bürger hoch verschuldet sind und ihre Reichen über Sachwerte verfügen, die sie mit dem Leverage-Faktor finanzieren, werden den Weg der Inflation wählen und damit ist das Zinses-Zins-Problem gelöst.

  • Linus Huber sagt:

    Inflation ist ein umstrittenes Thema und wirft etliche Fragen auf.

    1. Ist es sinnvoll, die durch Produktivitätssteigerungen erzeugte Tendenz fallender Konsumentenpreise zu verhindern und ist die Weitergabe der Produktivitätsgewinne an die Bevölkerung verwerflich?
    2. Führen die hedonischen Bewertungsmethoden, Qualitätsbereinigungsverfahren und regelmäßigen Anpassungen des Warenkorbs zu einer Scheingenauigkeit, welche in erster Linie der Rechtfertigung des zentralplanerischen Aktivismus dienen?
    3. Ist dieser hohe Fokus auf diesen einen volkswirtschaftlichen Indikator zur Festlegung der Geldpolitik wirklich gerechtfertigt, wenn zugleich die zunehmenden Ungleichgewichte und Übertreibungen (Blasen) im „Asset“-Bereich ignoriert werden?

    etc. etc.

    • Anh Toàn sagt:

      „ist die Weitergabe der Produktivitätsgewinne an die Bevölkerung verwerflich?“

      Nein, aber werden die Produktivitätsgewinne an die Kunden weiter gegeben, sind sie nicht mehr.

      Produktivität ist „Ertrag pro eingesetzte Arbeitsstunde“, wobei Ertrag ist, was der Kunde bezahlt.

      Werde ich doppelt so schnell bei meiner Arbeit und halbiere darum den Preis, habe ich keinen Produktivitätgewinn, der Ertrag pro Arbeitsstunde bleibt gleich.

      • Anh Toàn sagt:

        An die Bevölkerung können Produktionsgewinne nur weiter gegeben werden, indem diese zuerst über Steuern abgeschöpft werden und dann zu Gunsten der Bevölkerung investiert werden oder als Sozialleistungen bezahlt werden.

        • Anh Toàn sagt:

          Das finden Sie verwerflich, ich nicht.

        • Josef Marti sagt:

          Steigt der Umsatz sowie die Kosten inkl. Löhne um 10% dann steigt der Gewinn auch um 10%. Lässt man die Löhne nicht steigen dann steigt der Gewinn über 10%.

          • Anh Toàn sagt:

            Produktivität ist nicht Gewinn: Wird der Produktivitätszuwachs an die Arbeitnehmer weiter geben, also deren Löhne erhöht, ist noch immer Produktivitätsgewinn.

          • Anh Toàn sagt:

            Produktiver kann entweder die Arbeit werden, also der Output pro Arbeitsstunde oder das Kapital, also der Output pro Kapitaleinsatz.

            Wenn ein Unternehmen gleich viel Gewinn mit weniger Kapitaleinsatz erzielt, wurde es produktiver.

            Weil produziert wird mit Kapital und Arbeit, und sonst gar nichts.

          • Anh Toàn sagt:

            Korrektur: „Wenn ein Unternehmen gleich viel Umsatz [nicht Gewinn: „Output“ eben] mit weniger Kapitaleinsatz erzielt, wurde es produktiver.“

          • Josef Marti sagt:

            Nein. Den gleichen Umsatz gibts dann nur mit mehr Personal resp. mehr Arbeitsstunden folglich sinkt die Produktivität. Gewinn gibts trotzdem genug wenn die Löhne genug tief sind, deshalb lohnt sich mit veralteter Technik zu produzieren wenn die Löhne sinken. Deshalb steigt im Normalfall das Lohnniveau mit steigender Produktivität (falls die Interessenvertretung der Renditesklaven etwas taugt).

          • Anh Toàn sagt:

            „Den gleichen Umsatz gibts dann nur mit mehr Personal resp. mehr Arbeitsstunden“

            Mit „dann“ meinen Sie doch, wenn die Produktivität steigt, aber warum braucht es dann mehr Personal, das bestehende Personal ist ja produktiver? Im Gegenteil, kann man Personal abbauen, wenn die Arbeitsproduktivität steigt.

      • Linus Huber sagt:

        „werden die Produktivitätsgewinne an die Kunden weiter gegeben, sind sie nicht mehr.“

        Einen größeren Unsinn habe ich selten gelesen. Ein Gewinn evaporiert nicht, sondern es ist einzig die Frage, wer davon profitiert. Bei leichter Deflation der Konsumentenpreise profitiert der Konsument.

        • Anh Toàn sagt:

          Wenn ich doppelt so viel Arbeit in einer Stunde erledige, bin ich Produktiver. Wenn ich dafür meinen Lohn erhöhe (Hab’s mir verdient, bin es mir wert), bin ich noch immer Produktiver. Wenn ich deswegen die Preise halbiere, bin ich nicht mehr produktiver, gleicher Output pro Arbeitsstunde, weil bei der Produktivität wird der Input wird in Stunden gemessen, der Output aber nicht in produzierten Stückzahlen oder Buchsätzen, sondern in Talern, Dolas, Euronen oder so:

          Sag mir was falsch darin ist, dann diskutieren wir, aber Du kotzt nur Textbausteine die du nicht mal verstehst.

          • Linus Huber sagt:

            Die neuen Folgen von „dumb and dumber“ langweilen. Trotzdem einmalig eine letzte kurze Antwort zum beschriebenen Fall:

            Produktivitätssteigerung: 100%
            Inflationsbereinigtes Wirtschaftswachstum: 100%
            Deflation: 50%

          • Anh Toàn sagt:

            Ach so ist das, vielen Dank!

    • Anh Toàn sagt:

      „die durch Produktivitätssteigerungen erzeugte Tendenz fallender Konsumentenpreise “

      Sie sind doch ein Marktfetischist, viel mehr als ich, aber die Konsumentenpreise bestimmen sich nach Angebot und Nachfrage und nicht nach den Kosten der Produktion: Das lernt man zwar im Wirtekurs als Betriebswirtschaft, VK = EK x 4, aber Wirte gehen auch reihenweise pleite, da würde ich nicht viel auf die wirtschaftliche Kompetenz des Wirte-Kurses geben.

      • Linus Huber sagt:

        Warum versuchen Sie mit ihren halbschlauen Kommentaren Ihre Unzulänglichkeit immer wieder aufs Neue zu beweisen? Lesen Sie den Artikel und vielleicht sind Sie in der Lage zu erkennen, dass die zentralplanerische Funktion der Geldpolitik versucht die Konsumentenpreise zu beeinflussen.

        • Anh Toàn sagt:

          „die zentralplanerische Funktion der Geldpolitik versucht“

          Dein Deutsch (falls man es so nennen kann) tut weh: Wer versucht?

    • Claire Deneuve sagt:

      Huber: Mangels sonstigen Argumenten kommen Sie wieder mal mit Ihrem „zentralplanerischen Aktivismus“!
      Die Inflationsmessung ist nun mal sehr schwierig, da bei vielen Gütern nicht einfach 1:1 verglichen werden kann, weil es nicht mehr wirklich dieselben Güter sind. Ein kg gesundes Weidefleisch von 1960 entspricht auch nicht mehr einem kg Fleisch vom gleichem Schnitt, aber voller Antibiotika von 2019.
      Bei anderen Artikeln wie Compis etc. noch viel extremer.
      Und auch Sie Huber haben keine bessere Methodik auf Lager um die Inflation „richtig“ zu erfassen als Ihre immergleichen langweilenden abgedroschenen Sprüche.

      • Linus Huber sagt:

        Streitet jemand ab, dass die Inflationsmessung schwierig sei? Dies ist auch nicht wirklich von Bedeutung, sondern die Frage lautet, ob anhand der Scheingenauigkeit es gerechtfertigt ist, dieser Zahl (Konsumentenpreisindex) diese hohe Bedeutung beizumessen um angesichts langfristiger negativer Konsequenzen in der Form von Ungleichgewichten und Übertreibungen derart starke geldpolitische Eingriffe zu rechtfertigen.

        Die wirkliche Problematik liegt in der zunehmenden Alternativlosigkeit, welche sich aufgrund der langfristigen Konsequenzen einstellte; vor 30 Jahren wäre es keineswegs systemgefährdend gewesen eine schwache Deflation der Konsumentenpreise zuzulassen, während im heutigen Umfeld der hohen Ungleichgewichte und Übertreibungen (Blasen) dies fatale Resultate erzeugen dürfte.

        • Claire Deneuve sagt:

          Huber: Wenn nicht mal die Zentralplaner die Inflation und Deflation wirklich völlig unter Kontrolle haben, dann frag ich mich einfach mit was denn der Huber diese in den Griff bekommen will.

        • Linus Huber sagt:

          Wer sagt, dass ich Inflation und Deflation in den Griff bekommen will?

          Es handelt sich um ein natürliches Phänomen wie Ebbe und Flut, sofern keine inflationäre Geldpolitik diese natürlichen ökonomischen Ausgleichsmechanismen aushebelt. Nachdem das System anhand der aktivistischen und ankerlosen Geldpolitik während den letzten Jahrzehnten derart stark verzerrt wurde, dürfte auch diese Alternative nicht mehr möglich sein.

          • Anh Toàn sagt:

            Inflation und Deflation und Zinsen sind alles natürliche Fänomene, (wie die Völker auch und die Märkte) weil das Geld würde wachsen. Das tut es nur nicht, weil es niemand am Boden liegen lässt.

            Lasst uns natürlich sein, denn natürlich ist gut.

            Sag‘ mir nicht ich verstehe nichts, sondern sage mir, was Produktivitätsgewinn ist und wie der an die Bevölkerung verteilt werden kann! Und wo der jetzt hin verteilt wird, wo er doch nicht an die Bevölkerung verteilt wird, wegen den Zentralbanken.

          • Anh Toàn sagt:

            The Rutles:

            Time goes by, as we all know
            Naturally
            People come and people go
            Naturally

            Let’s be natural
            Ever since the world began
            Let’s be natural
            ….
            Stars are in the sky above
            Naturally
            People rise and fall in love
            Naturally
            …..
            People cry, laugh, and sing
            Naturally

            Let’s be natural
            ….
            Every woman every man
            Let’s be natural
            (We could be so natural)
            Has followed nature’s plan
            Let’s be natural

            So inhaltsleer sind Ihre Kommentare. Lasst alles in Ruhe, dann wird es natürlich gut.

            Das ist voll doof!

          • Linus Huber sagt:

            „wie der an die Bevölkerung verteilt werden kann“

            Bereits mit Kommentar vom 6. Juli 2019 um 01:01 Uhr beantwortet: „Bei leichter Deflation der Konsumentenpreise profitiert der Konsument.“

            „was Produktivitätsgewinn ist“

            Das Fehlen solch grundlegender ökonomischer Basiskenntnisse, worauf eine sinnvolle Diskussion angewiesen ist, erübrigt sich jeder weitere Kommentar.

          • Anh Toàn sagt:

            Du behauptest, meine Definition von Produktivitätsgewinn sei falsch, aber sagt nicht was daran falsch sei (Input in Stunden, Output in Talern)

            Wenn etwas an die Kunden verteilt wird, können die im Ausland sein, es können Firmen sein, sogar Banken, ausländische Hedgefonds, ausländische Regierungen, sogar die EU, das ist nicht „die Bevölkerung“.

            Werden die Löhne erhöht, statt die Preise gesenkt, erhalten es die Arbeitnehmer, das ist wenn man auf Genauigkeit verzichtet, viel mehr „die Bevölkerung“ als die Kunden.

          • Anh Toàn sagt:

            Aber Du kannst nicht mal Anfängermathe:

            Wenn Produktivität Output in Talern pro Arbeitsstunde ist, und der Produktivitätszuwachs zu 100% an die Kunden weiter gegeben wird (das sind die , welche die Taler bezahlen), bleibt der Output in Talern genau gleich gross, es ist keine Produktivitätszuwachs (In Talern gemessen)

          • Anh Toàn sagt:

            Dein Donnie sagt, es sei unfair von den Chinesen, deren Produktivitätsgewinne an die amerikanischen Bevölkerung (richtig Kunden) weiter zu geben, weil damit die Amerikaner übers Ohr gezogen werden.

          • Anh Toàn sagt:

            „Basiskenntnisse“ sind Deutsch und Mathe, Rechnen und Schreiben/Lesen, ohne diese kann man nicht verstehen was man im Netz findet (wie die Definition von Produktivität).

            Du kannst keine Sprache und keine Mathe, Du bist doof!

          • Linus Huber sagt:

            „Produktivitätszuwachs ist ein zentraler Begriff der Wachstumstheorie und beschreibt eine Steigerung des Outputs pro Inputeinheit, also eine positive Veränderung des Verhältnisses von Produktionsergebnis zu den dafür eingesetzten Produktionsfaktoren (z. B. Arbeit, Kapital und Umwelt), im Zeitverlauf.“

            Selbst Wikipedia liefert solche Definitionen; Ihr Problem liegt darin, dass Sie falsche Maßstäbe einsetzen; z.B. Output wird in Einheiten und nicht in $ gemessen.

            Deflation, auch wenn sie über weitere Akteure realisiert wird, führt zu höherer Kaufkraft der Bevölkerung.

            Im Wirtschaftskrieg mit China geht es darum, die gewährten vorteilhaften Handelsbedingungen, welche nicht zur erwünschten Demokratisierung führten, neu zu definieren; Tarife sind einzig Mittel zum Zweck.

          • Anh Toàn sagt:

            „Output wird in Einheiten und nicht in $ gemessen.“

            Das ist nicht so. Und das steht auch nicht auf Wikipedia.

          • Anh Toàn sagt:

            „z.B. Output wird in Einheiten und nicht in $ gemessen.“ Das hast Du Dir ausgedacht, das steht nicht auf Wiki:

            Wollte man das Produktionsergebnis in Einheiten messen, müssten alle (in einem Betrieb, in einer Volkswirtschaft) das gleiche produzieren:

            Weil Anfängermathe sagt, man kann Kraut und Rüben nicht addieren:

            Wenn der Bauer mehr 200 Kg mehr Äpfel und dafür 200 Liter weniger Milch produziert, wird er produktiver, falls es für die 200Kfg Äpfel mehr Kohle gibt, als für 200 Liter Milch.

            Zurück auf Start, Linus, Du musst Anfängermathe lernen. Sonst verstehst Du nie etwas.

          • Anh Toàn sagt:

            Andere der Dummheit bezichtigen, macht Dich nicht schlauer.

          • Linus Huber sagt:

            Das sollten Sie eigentlich schon aus dem weiter oben aufgeführtem Beispiel erkennen können, als ich Ihnen erklärte, wie die Berechnung aussieht:

            Produktivitätssteigerung: 100%
            Inflationsbereinigtes Wirtschaftswachstum: 100%
            Deflation: 50%

            In diesem Beispiel liegt der Ertrag, welche die Produkte erzielen, gleich hoch, aber die Menge ist doppelt so hoch. Wenn mit gleichem Aufwand jedoch anhand von Innovation die doppelte Menge an Kartoffeln erzeugt werden, handelt es sich um eine Produktivitätssteigerung unabhängig davon, zu welchem Preis die Kartoffeln verkauft werden.

          • J. Kuehni sagt:

            „Deflation, auch wenn sie über weitere Akteure realisiert wird, führt zu höherer Kaufkraft der Bevölkerung.“

            Allenfalls führt sie zu kurzfristig höherer Kauftkraft für Rentner & Rentiers, die konstituieren aber noch keine „Bevölkerung“.

            Für alle anderen heisst es bei Preiszerfall auf breiter Basis (= Deflation): Nachfrageeinbruch, Aufschub von Investitionen, Einbruch der Umlaufgeschwindigkeit, Jobverlust (oder seltener: Lohneinbusse) und Verknappung des Angebotes. Am Ende kann dann auch der Rentier nicht mehr Brötchen für weniger Taler kaufen, weil der Bäcker zugemacht hat.

            https://de.wikipedia.org/wiki/Deflation#Globale_Deflation_w%C3%A4hrend_der_Weltwirtschaftskrise_der_1930er_Jahre_(in_den_USA_auch_als_%E2%80%9EGreat_Depression%E2%80%9C_bezeichnet)

          • Anh Toàn sagt:

            Sie könnten recht haben, wenn bei der Produktivität der Output in deflationsbereinigten Talern gemessen wird, aber in Stückzahlen ist Nonsense.

            Aber, wer in der Bevölkerung hat dann von der Produktivitätssteigerung profitiert? Die Konsumenten, richtig? Falls das richtig, sagt meine Anfängermathe dann, dass wer mehr konsumiert, mehr profitiert, und die Reichen mehr konsumieren und darum mehr profitieren:

            Deflation ist gut für die, welche viele Taler haben.

          • J. Kuehni sagt:

            Footnote of History:

            Nicht die Hyperinflation der 1920er-Jahre führte zu Hitler, sondern die Deflation der 1930er.

            Sie und ihre Milchbüechli-Rechnungen, Herr Huber. Passt bestens zu den Briten, die nach dem Hard-Brexit „automatisch in den Binnenmarkt hineinfallen sollten“.

          • Anh Toàn sagt:

            Irgendwer in der Bevölkerung profitiert immer von Produktivitätssteigerungen: Entweder die Arbeitnehmer (und damit indirekt früher oder später auch die Rentner) oder die Kapitalbesitzer.

          • Anh Toàn sagt:

            Anzumerken bleibt noch, dass es eine Welt mit Produktivitätssteigerung und Deflation nicht gibt:

            Wie ich auch schon geschrieben habe, aber präzisieren muss, bestimmt sich der (Verkaufs-)Preis nach Angebot und Nachfrage und nicht nach den Produktionskosten (klar wird irgendwann die Produktion eingestellt, wenn es sich nicht lohnt zu den erzielbaren Verkaufspreisen, oder ausgeweitet, wenn man sich dumm und dämlich verdient, ausser ein Kartell/Monopol verhindert letzteres, wie immer, wenn es nicht zentralistisches verboten wird). Also zurück, bei Deflation sinken Preise mangels Nachfrage. Wenn die Preise sinken, investiert niemand, (da die Margen gefallen sind, keine Kohle in der Kasse, und keine Kreditfähigkeit) und ohne Investition gibt es keine Produktivitätssteigerung.

          • J. Kuehni sagt:

            Eine Deflation repräsentiert nicht Produktivitätsfortschritte (in einzelnen Branchen), sondern einen kollektiven Vertrauensverlust in die Wirtschaft. Die Preise purzeln dann nicht nur für Brötchen, sondern auch für Wohnungen, Klopapier und Smartphones, alles gleichzeitig.

            Nur in der Fantasiewelt der Füfi-und-Weggli-Rechner geben Produzenten von all diesen Gütern ihre Ertragseinbussen nicht an die Angestellten und damit „die Bevölkerung“ weiter. Versuchen Sie mal, ihre „Kaufkraftsteigerung“ zu nutzen, Herr Huber, wenn ihr Einkommen wegbricht, oder ihre Rente im Umlageverfahren mangels aktiver Wirtschaft nicht mehr bezahlt wird.

          • Linus Huber sagt:

            @ Ahn

            Sie scheinen einen Knoten zu haben. Wenn ich mit 1 Std. Arbeit heute 20 kg Kartoffeln gegenüber gestern 10 kg Kartoffeln produziere, handelt es sich um eine Produktivitätssteigerung um 100%. Es hat nichts mit Preisen zu tun.

            @ Kuehni

            Das Problem liegt darin, dass Deflation oft undifferenziert betrachtet wird. Es handelt sich um komplett andere Umstände, wenn einerseits eine leichte Deflation als Resultat von Produktivitätssteigerungen vorherrscht oder wenn andererseits eine Deflation als Resultat des Preiszerfalls von Asset-Preisen nach einer Kreditblase eintritt. Wer diese Differenzierung nicht vornimmt, dürfte zu falschen Konklusionen kommen.

          • Anh Toàn sagt:

            „Wenn ich mit 1 Std. Arbeit heute 20 kg Kartoffeln gegenüber gestern 10 kg Kartoffeln produziere, handelt es sich um eine Produktivitätssteigerung um 100%“

            Nicht entsprechend der betriebs- oder volkswirtschaftlichen Definition von Produktivität, wenn Sie für die 20 kg nicht mehr Geld bekommen als vorher für die zehn.

            (allenfalls dann, wenn alles andere auch um 50% billiger wurde, aber wenn nur Kartoffeln billiger wurden).

          • Anh Toàn sagt:

            Übrigens, auch mit dem Beispiel, dass alles andere auch um 50% billiger wurde, sind Sie nur gleich produktiv geblieben wie im Vorjahr:

            Es geht um Input in Stunden und Output in Talern:

            Wenn ich viel kacke, viel mehr als letzte Woche, bin ich nicht produktiver, ausser jemand will meine Scheisse kaufen.

          • Anh Toàn sagt:

            Die KZ der Nazis wurden auch immer produktiver, es wurden immer mehr Menschen umgebracht darin. Am Schluss kamen die nicht einmal mehr nach mit zählen, so produktiv waren die.

          • Anh Toàn sagt:

            Wenn die Opec die Fördermenge um 20% kürzt, und durch die Knappheit der Preis sich dadurch verdoppelt, wurden die produktiver.

          • Anh Toàn sagt:

            Das ist der Unterschied zwischen mir und Dir: Ich diskutiere, um zu lernen, habe gelernt hier, der output ist in inflationsbereinigten Talern zu messen, nicht einfach in Talern. Du behauptest noch immer genau den gleichen Unsinn, der Output sei in Stk. odr Kg oder Litern zu messen (Oder, um das gerne kolportiere Beispiel zu nennen: Je mehr Geisterstädte die Chinesen baue, umso produktiver werden die):

            Unfähig Deine Meinung zu hinterfragen, Deine Meinung sind Dogmen, die darf man nicht hinterfragen, weil sich sonst herausstellt, wie absurd sie sind. Und damit unfähig zu lernen, Deine Kenntnisse zu erweitern.

          • J. Kuehni sagt:

            „Das Problem liegt darin, dass Deflation oft undifferenziert betrachtet wird.“

            Nein. Sektorielle Preisverringerungen aufgrund von Fortschritten bei der Produktivität sind schlichtweg keine Deflation.

            Der erste Bäcker, der seine Brötchen billiger backen kann, wird diese auch günstiger anbieten, damit mehr Leute seine Brötchen kaufen. Alle anderen müssen mitziehen, wer nicht kann, macht den Laden dicht. Am Ende werden nicht mehr Brötchen gebacken als vorher, bloss die Marktanteile der verschiedenen Anbieter haben sich verändert und die Preise für Brötchen insgesamt sind günstiger geworden. Das gesparte Geld geben die Konsumenten anderswo in der Wirtschaft aus, die Gesamtwirtschaft schrumpft (deflationiert) nicht.

          • J. Kuehni sagt:

            Bei einer Deflation bricht bei allen Bäckern mehr oder weniger gleichzeitig die Nachfrage ein. Der Bäcker muss darauf mit Preissenkungen reagieren und macht Verluste, die er nur verzögert an seine Angestellten und Lieferanten weitergeben kann, manche Preise sind zudem „stickier“ als andere und werden langsamer auf den allgemeinen Preiszerfall reagieren (z.B. Mieten). Theoretisch wäre es ja möglich, dass die gesamte Wirtschaft mit allen Preisen und Löhnen sich „harmonisch“ auf ein niederigeres Niveau begeben könnte, aber zeigen Sie mir den Gläubiger, der ohne Anfechtung durch alle Instanzen eine Verringerung seiner Kredite und Zinserträge akzeptieren würde.

            Am Ende machen alle Bäcker dicht, weil Sie ihre Schulden nicht mehr bedienen und ihre Kontokorrente nicht mehr erneuern können.

          • Linus Huber sagt:

            Nun, Herr Kuehni, wenn aufgrund diverser Innovationen in etlichen Sektoren die Konsumentenpreise nach 3 Jahren leichter Inflation für 2 Jahre um 2% sinken, handelt es sich um Deflation. Es handelt sich um die normalen Fluktuationen von ein wenig negativer und ein wenig positiver Inflation. Ein Problem entsteht, wenn leichte Deflation mit allen Mitteln verhindert wird.

            Ahn, es ist mir einerlei, ob Sie die Bedeutung von „Produktivität“, „Kapital“ etc. verstehen oder nicht, nur fragen Sie nicht, wenn eh nichts lernen wollen.

          • Anh Toàn sagt:

            Ich will wissen, ob jemand Antworten hat, dann kann ich erkennen, dass er was drauf hat.

            Für die richtige Antwort Ihrerseits hätten 10 Wörter genügt: „Input in Stunden, Output in Talern aber deflationsbereinigten.“

          • Anh Toàn sagt:

            Obrigkeitsgläubig ist doof, den Linus Huber zu hinterfragen Majestätsbeleidigung

            Du kannst mich mal

          • Anh Toàn sagt:

            Glaubst Du echt ich frage, um Antworten zu bekommen, die ich dann glaube? Vermutlich machst Du das, irgendwer gibt Dir Antworten, die Du glaubst. Und zwar nicht als Glaube im Bewusstsein, dass glauben es auch nicht Wissen bedeutet, sondern mit religiöser Überzeugung wiederholst Du Deine Dogmen in Endlosschleife.

            Ich kann Deine Kommentare schreiben, habe es Dir mal bewiesen, der Kuehni ist nicht reingefallen, andere schon, hasbe nicht mal Deinen Nick geklaut, als @superhubi gepostet. Weiss Du noch? Hätte gerne Dein Gesicht gesehen als Du es gelesen hast!

          • Linus Huber sagt:

            Eben, Sie wollen hier nun grosskotzig erklären, dass Sie die Begriffe „Produktivität“ und „Produktivitätssteigerung“ bereits richtig verstehen und dann definieren Sie Produktivität gleich wieder falsch.

            Produktivität und Produktivitätssteigerung existieren unabhängig von und auch ohne die Existenz einer Währung (Taler).

          • Anh Toàn sagt:

            Ohne Taler gab es keine Produktion, es wurde gejagt und gesammelt.

          • Anh Toàn sagt:

            Auch ein Markt braucht Taler: Für den Trade 3 Hühnereier gegen Schweinswürste gibt es nicht genügend Anbieter und Nachfrager. Tauschhandel ist kein Markt im Sinne des volkswirtschaftlichen Verständnisses von Markt.

            Allenfalls in wenigen Teilbereichen ist etwas wie ein Markt vorstellbar: Der Müller behält 10% (ein anderer will 12%) des gemahlenen Getreides.

            Aber letztlich ist das nicht Tauschhandel, sondern eher einfache Gesellschaft (Gewinnbeteiligung)

          • Linus Huber sagt:

            dumb, dumber, Anh Toan

          • Anh Toàn sagt:

            Interessanter Link zu den Talern (und der Wirtschaft, Arbeitsteilige Produktion und so) des antiken Ägyptens:

            https://www.nbbmuseum.be/de/2012/05/nederlands-geldgebruik-in-het-oude-egypte.htm

  • gregi sagt:

    Heiner Flassbeck sagt schon seit Jahren, dass die Geldmengenpolitik der Nationalbanken hanebüchen ist…. Nur Lohnsteigerungen erzeugen Inflation. Das ist eine einfache Logik. Arbeiter lohn für Lebensumstände …. „ZInsen, Gewinne & Dividenden“ für Kapitalbesiter.
    Eine Vermögenspreissteigerung ist ja auch gewollt, nur sagt dem niemand wirklich was das ist. Das ist die selbe Teuerung, nur nicht Eigentümer existentiell, weil es ein natürlicher Teil der leistungslosen Umverteilung von arm zu reich ist.

  • Rolf Zach sagt:

    Was bedeutet ein schwächerer Dollar? Ein schwächerer Dollar ist ein Dollar der gegenüber dem Schweizerfranken, dem Euro, dem Yen, dem Won und vielleicht sogar dem Yuan, sich abwertet. Wird der Real in Brasilien oder die türkische Lira sich gegenüber dem Dollar aufwerten? Nein, und dies betrifft Dutzende von natürlichen Schwund-Währungen in Lateinamerika, Afrika und Asien. Sogar der russische Rubel wird sich nicht aufwerten gegenüber dem Dollar, obwohl das Land eine positive Leistungsbilanz hat, aber es ist ein Land des Rohstoffes ohne Rechtsstaatlichkeit, wie es auch Saudi-Arabien und der Iran sind. Man investiert dort nur mit politischer Protektion, sonst macht es nur der Staat. Eine Geldschwemme ist da, die Konjunktur zu fördern und nicht die Inflation.

    • Rolf Zach sagt:

      Eine expansive Geldmengenpolitik der Zentralbanken, ohne dass die Politik ihre gesamtwirtschaftlichen Auflagen erfüllt, ist kompletter Unsinn und führt die Geldmengen-Theorie von Milton Friedmann langfristig ad absurdum. Sie kann nur kurzfristig helfen. Diejenigen, die einfach nur eine Inflation provozieren wollen, weil sie meinen ohne Berücksichtigung der realen Wirtschaft und des Gini-Koeffizienten eines Landes, sei es getan, um die Konjunktur anzukurbeln, sind Befürworter politischer Unruhen und unstabiler Verhältnissen. Man vertreibt den Teufel mit dem Beelzebub!

    • Josef Marti sagt:

      Genau. Die genannten Währungen der Exportjunkies werten dann auf und deren BIP geht in den Keller. Von den anderen Schwellenländern mit Schwundwährungen ist nichts zu erwarten ausser dass sie sich noch mehr in FW verschulden.

  • Josef Marti sagt:

    Im Gegensatz zu heute sind die Produktivitätszuwächse in den 70er und 80ern noch an die Löhne weitergegeben worden, aus dem einfachen Grund weil ohne Globalisierung kein so leichtes Ausweichen nach Asien möglich war. Dies widerspiegelt sich auch klar in einer sinkenden Lohnquote am BSP zugunsten einer steigenden Gewinnquote; für die CH allerdings trifft dies trotz PFZ nicht ganz zu wenn man den Statistiken glauben soll.

  • Anh Toàn sagt:

    Wenn der Staat Renten, Sozialleistungen(und die Löhne der Staatsangestellten) erhöht, entsteht Druck nach oben auf die Löhne: Wenn man dies kürzt, entsteht Druck nach unten auf die Löhne. Wenn es in CH 3’200 vom Sozialamt gäbe, ginge niemand für netto 3’300 arbeiten.

    Ohne steigende Löhne (und Renten und Sozialleisteingen) gibt es keine (eigentliche) Inflation, sondern allenfalls einmalige Preiserhöhung wegen Zöllen oder Preiserhöhungen durch Kartelle.

    • Anh Toan sagt:

      Die Geldpolitik wirkt auf das Angebot, die Fiskalpolitik auf die Nachfrage. Staatsüberschüsse reduzieren daher Nachrage und wirken deflationär.
      40 Jahre supply side trickle down voodoo economics, und da fragt man, wo die Inflation bleibt!

      • Anh Toan sagt:

        Inflation hat einen Zusammenhang mit Nachfrage und den dafür den Konsumenten zur Verfügung stehenden Mittel. Heute hätten die Mittel, aber aus Angst vor Rentenkürzungen (zukünftige, nicht bereits laufende) sparen die Konsumenten.

      • Anh Toàn sagt:

        Wahrscheinlich noch mehr als die Staatsüberschüsse wirkt die Reduzierung der Bilanzsummen der Banken deflationär. Insbesondere im EUR Raum und der Schweiz. In den USA wachsen die Bankbilanzen wieder seit 2010.

    • Rolf Zach sagt:

      Eine sehr gute Zusammenfassung, trotzdem kann ich mich nicht ganz damit einverstanden erklären. Die Ausweitung des Welthandels, zuerst auf Japan und dann auf das übrige Ostasien hatte einen nachhaltigen Einfluss wegen der Inflation, da die Industriegüter (Textilien, Autos und Unterhaltungselektronik) für die Konsumenten in den Ländern mit angesehenen bis eisernen Reservewährungen billiger wurden. Die Geldmengen der Zentralbanken beeinflussen wohl die Preise der Rohstoffe (was durch erneuerbare Energien auch nicht mehr 100 % ist), aber nicht gleich diejenigen der Industriegüter, dass segelt unter dem Titel Produktivität und technologische Errungenschaften.

      • Anh Toàn sagt:

        Das stimmt schon, aber der Konsum von Gütern ist in entwickelten Volkswirtschaften nur rund 25% des Konsums. 75% des Konsums sind Dienstleistungen, und die werden mehrheitlich lokal erbracht.

        • Rolf Zach sagt:

          Da ist es natürlich entscheidend, wie man den Sozialstaat organisiert. Hochentwickelte Länder wie die Schweiz kennen kein Clan-System wie zum Beispiel Vietnam. In der Schweiz laufen deshalb vielmehr der Dienstleistungen über die Geld-Verfassung des Landes, als über den informellen Sektor der Verwandtschaft.
          In der Schweiz könnte man das Bauland zu 100 % und nicht so stark den Preis auf dem Wohnungsmarkt steuern. Die Erstellung von Wohnungen kostet, aber der Preis für das Bauland ist eine Differentialrente, die man getrost etwas hinterfragen kann. Das Wohnwesen hat einen starken Anteil an den Konsumausgaben und mit langfristiger staatlicher Regulierung kann man viel erreichen. Natürlich nicht so blöd wie bei Sowjet-Kommunisten und in Havanna von Fidel.

          • Rolf Zach sagt:

            Es ist sehr wichtig, wie wir den Staat organisieren, zum Beispiel im öffentlichen Verkehrswesen. Mit unseren öffentlichen Verkehr hat der Konsument mehr Wahlfreiheit als der Amerikaner. Er ist auf sein Auto auf Gedeih und Verderb angewiesen. Eine Konsumausgabe, deren laufende Kosten höher sind als die Fixkosten. Wir dagegen können durch Investitionen die laufenden Kosten im Zaum halten, obwohl unser System höhere Fixkosten aufweist. Nicht zu vergessen, die Finanzierungskosten trägt der Staat beim öffentlichen Verkehr, beim privaten Verkehr der Konsument und von dem verlangt man eine höhere Verzinsung. Wer Europa und Japan abschreibt ist ein Dummkopf, wie es diese großsprecherischen Schweizer Bankiers und Ökonomen machen, die noch in ihren neo-liberalen Theorien ersticken werden.

      • Rolf Zach sagt:

        Wenn natürlich T. in den USA hohe Zölle einführt und keine Industrie vorhanden ist, die eine Importsubstitution durchführen kann, gehen die Preise für Verbrauchsgüter automatisch in die Höhe.
        Mit der gleichzeitigen Erhöhung des Kurses des Dollars gegenüber den anderen soliden Währungen, sind die USA ein teures Pflaster, dass merken sogar wir Schweizer bei einer USA-Reise. Kommt noch dazu, dass die stärkste Kraft des US-Exportes, nämlich die Landwirtschaft ebenfalls unter den Strafzöllen der Gegenseite leidet. Es bleiben der Export von Zivilflugzeugen (Boeing 737
        Max!) und die Rüstungsexporte in die lüsternen Ländern nach Krieg im Nahen Osten.

  • Josef Marti sagt:

    Früher hat man alles an den Rohstoff und Energiepreisen aufgehängt, jetzt sucht man verzweifelt nach Erklärungen bei den Löhnen. Das ändert an den Dogmen nichts, wenn in 50 Jahren irgendwo Inflation auftreten sollte wird man dann sagen die Geldschwemme nach 2008 sei der Grund gewesen. Es gibt nichts schlimmeres als den Leuten ihre Dogmen resp. Religionen zu nehmen.

  • Peter Halter sagt:

    Vielleicht sollte das Problem aus betriebswirtschaftlicher Sicht angegangen werden. Für die meisten Produkte des täglichen Gebrauchs sind die Märkte gesättigt. Niemand braucht mehrere Waschmaschinen, Rasierapparate etc. Durch die Automatisierung und die Massenproduktion in Billiglohnländern wurde diese Situation erreicht. Es besteht ein genereller Angebotsüberhang. Wachstum ist nur noch durch Zusatznutzen für den Konsumenten erreichbar. Auch hier stehen aber kaum mehr Wünsche offen. In Märkten, in welchen Produkte nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, wie Immobilien, Sammlerobjekte, Kunst etc. war die Teuerung in den letzten Jahren exorbitant. Auch die Gesundheitskosten verdoppelten sich in den letzen 10 Jahren. Diese sind aber absurderweise vom Index ausgeschlossen.

    • Zufferey Marcel sagt:

      @ Halter: Ich denke, Ihre Erklärung bringt es auf den Punkt. Die demografische Alterung dürfte auch ihren Beitrag leisten (Konsumgewohnheiten, Bezug von Transferleistungen). Was die Krankenkassenprämien anbelangt: Diese gelten als Transferzahlungen der privaten Haushalte an die Versicherer. Sie fliessen im Schadensfall wieder an die Haushalte zurück. Deshalb werden sie gesondert im Krankenversicherungsprämien-Index (KVPI) vom BfS erfasst.

    • Claire Deneuve sagt:

      Halter: Guter Kommentar – Abundanz bei Gütern des täglichen Gebrauchs und Dienstleistungen wo man hinschaut, da steigen die Preise nicht gross.
      .
      Nur die Mär, dass die Gesundheitskosten nicht dabei sein sollen hält sich hartnäckig. Im LIK der CH sind die mit über 15% dabei, halt nicht nur die KK Kosten, sondern die Gesundheitskosten sind eben einiges mehr als die.

      • Marcel Senn sagt:

        Halter: Bei Kunst kann man nicht von Inflation reden, denn das sind in der Regel weltweite Unikate oder allenfalls Kleinserien.
        Die tw. irr anmutenden Kunstpreise sind auf die „verzerrten Präferenzen der Individuen“ zurückzuführen.
        Sammler haben eben oft einen an der Waffel weg und bezahlen darum tw. irrig anmutende Preise.
        PS Ich bin selber Sammler und weiss daher wovon ich rede und sehe mich diesbezüglich auch selbstkritisch. Sammeln hat nun mal was zwanghaftes an sich.

    • Linus Huber sagt:

      „Es besteht ein genereller Angebotsüberhang.“

      Richtig Peter, wenn Sie jetzt die Frage noch ein wenig weiterspinnen und überlegen, aufgrund welcher begünstigenden Umstände es zu dieser Situation von offensichtlich zu hoher Investitionstätigkeit in gewissen Bereichen kam, haben Sie den nächsten Schritt vollzogen.

  • Alex sagt:

    Alternativer Vorschlag: Die Teuerungsrechnung beruht u.A. auf einem Warenkorb an Gütern des Normalos. Dieser Korb wird aber aufgrung geänderter Kaufinteressen auch mal angepasst. Für .de bedeutet das derzeitig: da die Leute kleinere Wohnungen mieten, schrumpft der Anteil der Miete am Warenkorb, und der Warenkorbwert insg. sinkt. Das gilt auch für andere Artikel, wenn die Leute auf billigere Varianten ausweichen. So fällt die Teuerung geringer aus, als sie ist:

    https://www.welt.de/wirtschaft/article189164221/Mietpreise-Warum-die-Mieten-kuenftig-die-Inflation-daempfen-werden.html

    Wir müssen als nur die Mietpreise in die Höhe treiben, bis die Leute zwangsweise unter Brücken schlafen müssen, und halten so die Inflation in Schach. 🙂

    • Anh Toàn sagt:

      „Für .de bedeutet das derzeitig: da die Leute kleinere Wohnungen mieten, schrumpft der Anteil der Miete am Warenkorb“

      Wenn ich nach Wohnraum pro Kopf in D suche, finde ich, dass diese von 2011 bis 2017 von 46.1 auf 46.5m2 gestiegen sei.

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