Was ist los in den USA?

Der Lohndruck in den USA ist schwach: Stahlarbeiter während einer Rede von US-Präsident Trump im Juli 2018. Foto: Reuters

Trotz boomender Wirtschaft und tiefer Zinsen befindet sich die offizielle Inflationsrate in den USA immer noch unter drei Prozent. Offenbar ist das Lohnwachstum weiterhin bescheiden, obwohl die offizielle Arbeitslosigkeit seit längerem unter fünf Prozent gefallen ist.

Die folgende Grafik bestätigt diese Vermutung. Die Reallöhne sind zwar in den letzten Jahren gestiegen, aber ihr Wachstum ist keineswegs exorbitant.

Was ist los?

Ein Grund ist sicherlich, dass der Eintritt Chinas in die Weltwirtschaft immer noch dämpfend auf die Weltmarktpreise wirkt. Entsprechend ist es schwierig für Chinas Konkurrenten, Preise und Löhne zu erhöhen.

Der schwache inflationäre Druck in den USA scheint aber auch mit dem Arbeitsmarkt zu tun haben. Es gibt im Privatsektor kaum Gewerkschaften, und es gibt nach wie vor viele Personen, die eine Stelle suchen oder gerne ihr Pensum von Teilzeit auf Vollzeit aufstocken würden. Solange diese Millionen von Stellensuchenden nicht fündig geworden sind, ist der Lohndruck entsprechend schwach.

Die offizielle Arbeitslosenstatistik ist aus diesem Grund unvollständig. Ein besseres Mass ist deswegen das Verhältnis der Erwerbstätigen zur Bevölkerung. Sogleich wird klar, dass die Verhältnisse noch keineswegs normal sind.

Nimmt man noch einen von den Ökonomen David Bell und David Blanchflower konstruierten Index der Unterbeschäftigung hinzu, sind es nicht weniger als drei Prozent der Erwerbstätigen, die mehr arbeiten wollen. (Quelle):

Es herrscht also noch keineswegs Vollbeschäftigung in den USA. Solange das so ist, werden die Löhne nur moderat steigen. Der schwache Inflationsdruck ist weniger rätselhaft, als er auf den ersten Blick scheint.

 

***
Nach acht Jahren und 387 Beiträgen ist dies das letzte Posting von Tobias Straumann an dieser Stelle. Wir bedanken uns herzlich für die tolle Zusammenarbeit und wünschen ihm alles Gute. Die Redaktion.

66 Kommentare zu «Was ist los in den USA?»

  • Marcel Senn sagt:

    Nun in absoluten Zahlen waren mit 155.5 Mio in den USA noch nie soviele Menschen in den USA in Lohn und Brot wie heute, dazu kommen noch tiefe 6.2 Mio Arbeitslose (U3) also eine Workforce von fast 162 Mio – soviele wie nie zuvor.
    Eine Abnahme der % Workforce wird auch durch die zunehmende Ueberalterung beeinflusst. Nach der Finanzkrise haben sich auch einige für frühere Pensionierungen entschieden, zumindest wer sich das leisten konnte.

    http://www.dlt.ri.gov/lmi/laus/us/usadj.htm

  • Kristina sagt:

    Danke.

  • Marcel Senn sagt:

    Dem scheidenden Autor T.S. alles Gute und vielen Dank für die vielen wirtschaftshistorischen Artikel, welche immer wieder einen grossen Lesegenuss bereitet und zum Nachdenken angeregt haben.
    Auch wenn es schwierig ist die Zukunft ökonomischer Entwicklungen vorauszusagen, helfen wirtschaftshistorische Ereignisse zumindest mögliche Szenarien besser zu eruieren und abzustecken, denn der Mensch als Wirtschaftssubjekt mitsamt seinen Bedürfnissen hat sich in den letzten 150+ Jahren in seinem innersten vermutlich weniger verändert als man meinen könnte.
    Dann hoffen wir, dass die Lücke die T.S. hinterlässt mit einem anderen Wirtschaftshistoriker gefüllt werden kann.

  • Antoni M Stankiewicz sagt:

    Zurück zu den Fakten dieser Statistiken: die Leistungen der Obama Administration mit dem grössten Wirtschafts-Turnaround der modernen Geschichte sind beeindruckend und beispiellos: offenbar hat es Obama verstanden, nicht nur „Make America Greater“, sondern auch das Gesicht des „Ugly American“ (leider nur kurzfristig) zu korrigieren. Wann wachen die Amerikaner endlich auf?

  • J. Kuehni sagt:

    Tolles Bild zum Artikel: Save American (male ü50-)Workers.

    Trumpo wirft denen ein paar Brösmeli hin, mit versuchter Reanimation der Kohleindustrie (die vor allem wg. billigerem Erdgas seit Jahrzehnten am schrumpfen ist), auf Kosten der Renewables, ein Sektor in dem schon jetzt 5 x mehr Amis beschäftigt sind als im Kohlebereich:

    https://www.nytimes.com/interactive/2017/04/25/climate/todays-energy-jobs-are-in-solar-not-coal.html

    • J. Kuehni sagt:

      Make America belching again! Echte „Männer“ graben Kohle aus dem Boden, fahren mit überdimensionierten Combustible-Engine-Vehikeln und möglichst erbärmlicher Mileage durch die Gegend und horten zuhause Militär-Sturmgewehre präventiv gegen die Machtübernahme von irgendwelchen „black UN-Helicopters“ oder den berühmt berüchtigten Lizard-People.

      Wie wär’s denn mit (staatlich unterstützter) Umschulung mit Ziel erneuerbare Energien für diese Herren? Obama, dieser Islamo-faschistische, kommunistische Diktator, versuchte sowas, wurde natürlich von den Reps sofort wieder abgeschafft, ist ja eh‘ nur etwas für Latte-trinkende, liberale Pussies!

    • J. Kuehni sagt:

      P.S. Alles Gute, Herr Straumann, danke für die 387 Beiträge…

    • J. Kuehni sagt:

      P.S. Alles gute an T.S., danke für die 387 Beiträge…

      (Der Blogbot schluckt den ausgeschriebenen Namen des Autors nicht)…

    • J. Kuehni sagt:

      Ich vergass: Save American (WHITE male ü50-)Workers.

      • Linus Josef Anton Huber sagt:

        Sicher doch, die „deplorables“, „mentally challenged“, Nazis, Rassisten, Homo- und Xenophoben, Waffennarren und andere „low lifes“ sind aufgrund mangelnder intellektueller Kapazität auf Trumps Wahlversprechen reingefallen und Herr Kuehni hat anhand seiner moralisch und intellektuellen Ueberlegenheit die Situation und Motivation dieser „Angry Old White Men“ gekonnt analysiert.

      • J. Kuehni sagt:

        Linus Huber, neoliberaler Deregulierer, libertärer Anti-Etatist, eifriger Verteidiger des „kleinen Mannes“ und Denunziator der „linken Globalisten“. Sie waren (und sind) immer voll im Mainstream, Herr Huber…

        • Linus Josef Anton Huber sagt:

          Schwerlich liegt jemand, welcher auch Trumps positive Aspekte wie z.B. die Umsetzung von Wahlversprechen oder seine Funktion des „Interruptor“ anerkennt im Mainstream der linksorientierten, neoliberalen, antidemokratischen Massenmedien.

          • J. Kuehni sagt:

            Doch doch. „F*** the consequences“ ist geradezu der Goldstandard unserer Zeit. Sie werfen einer von ihnen definierten Elite jenes kurzfristige Denken vor, welches Sie selbst im Hinblick ihres „Interruptors“ praktizieren: Aktion ohne Berücksichtigung der (sehr wahrscheinlichen) Folgen.

          • Anh Toàn sagt:

            „Mainstream der linksorientierten, neoliberalen, antidemokratischen Massenmedien.“

            Nur eine politische Gesinnung kann neoliberal mit linksorientiert kombinieren: Nazis.

          • Linus Josef Anton Huber sagt:

            Das ist ja geradezu der springende Punkt. Bei der linksorientierte Ideologie der offenen Grenzen und der damit verknüpften Abschaffung des die Demokratie sichernden Staates handelt es sich um die neoliberale Agenda. Die Benennung dieses offensichtlichen Zusammenhangs muss mit (case in point) Diffamierung verhindert werden.

          • Anh Toàn sagt:

            Ja genau das sagen die Nazis. Und sonst niemand.

          • Anh Toàn sagt:

            Es ist offensichtlich, dass die Linksorientierten neoliberal sind. Oder die Neoliberalen linksorientiert. Dazu gibt es eine Agenda. Die muss jemand verfasst haben, diese Agenda, also eine Weltverschwörung.

            Immer wieder die gleiche Scheisse!

            Soll jemand dem Huber eine Gabel in den Arsch stecken und ihn vom Feuer nehmen, der ist durch!

          • Anh Toàn sagt:

            Komm Du kleiner Putin Stricher, sag‘ mir, wer diese „neoliberale Agenda“ verfasst hat. Vielleicht kann ich die ja auch einsehen, so wie Du, der diese Agenda doch kennt.

          • Anh Toàn sagt:

            Nennt man Kommunisten Kommunisten, sagen die, ja ich bin einer und stolz darauf und kritisieren den Kapitalismus. Gleich mit umgekehrten Vorzeichen reagieren die Neoliberalen, kritisieren dann staatliche Umverteilung. Nennt man Nazis Nazis, beginnen sie zu heulen, sie würden diffamiert.

          • Linus Josef Anton Huber sagt:

            Wenn Sie mich als Nazi bezeichnen, stört mich dies keinesfalls, denn es zeigt einzig auf, dass Sie keine wirklichen Argumente zu offerieren haben. Dieses faschistoide Verhalten mit dem Ziel andere Meinungen zu unterdrücken ist heute weit verbreitet.

          • Anh Toàn sagt:

            Lenk nicht ab: Wer hat die Agenda verfasst, deren Existenz Du behauptest?

          • J. Kuehni sagt:

            Wenn man also Nazis als Nazis bezeichnet, tut man dies, weil man keine Argumente hat? Mir scheint, Sie ziehen aus Godwins Law einen (falschen) Umkehrschluss, nach dem es per se keine Nazis mehr geben kann.

          • J. Kuehni sagt:

            Dazu der Urheber selbst:

            „In December 2015, Godwin commented on the Nazi and fascist comparisons being made by several articles about Republican presidential candidate Donald Trump, saying: „If you’re thoughtful about it and show some real awareness of history, go ahead and refer to Hitler when you talk about Trump, or any other politician.“[14] In August 2017, Godwin made similar remarks on social networking websites Facebook and Twitter with respect to the two previous days‘ Unite the Right rally in Charlottesville, Virginia, endorsing and encouraging efforts to compare its alt-right organizers to Nazis.“

            Van der Leuns Zusatz: „Weil die globale Vernetzung steigt, geht die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Nazis gegen Eins.“

            (Wiki)

          • Linus Josef Anton Huber sagt:

            Nun, Herr Kuehni, die Vergangenheit wiederholt sich selten eins zu eins. Die deutsche Bevölkerung ist derart sensitiv auf Nationalsozialismus, dass er aus meiner Sicht keine Chance hat. Es handelt sich um einen kleinen Prozentsatz an Dummköpfen, welche medial hochgespielt werden. Das heisst allerdings noch lange nicht, dass man sich im Schluss für die neoliberale Agenda von offenen Grenzen, der marginalen Untergrabung des die Demokratie sichernden Rechtsstaates und der damit zusammenhängenden Gefährdung der Inneren Sicherheit und der finanziellen Nachhaltigkeit des Sozialstaates entscheiden muss.

      • J. Kuehni sagt:

        Schön auch zu sehen, wie rechtsreaktonäre Kampfbegriffe immer subito den Weg in ihre Kommentare finden, angefangen bei Thilo Sarrazins „Kopftuchmädchen“ über die IYI’s League bis zu Hillary/Trumpos „deplorables“.

        • Linus Josef Anton Huber sagt:

          Es ist nicht mehr als angemessen, das Vokabular zu verwenden, mit welchem jene Ihrer Geisteshaltung zwecks Diffamierung argumentieren.

          • J. Kuehni sagt:

            Jene meiner Geisteshaltung argumentieren mit Kopftuchmädchen? Mein Widerstand gegen Trumpismus macht mich zum Hillary-Fan? Oh einfach sind die Geister.

            Aber ich stimme ihnen zu: die Sublimation der Political Correctness besteht darin, dass man Nazis und Rassisten nicht mehr als solche bezeichnen darf. Es handelt sich bei denen bloss um „besorgte Bürger“.

          • Linus Josef Anton Huber sagt:

            Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Besorgte Bürger soll man nicht als „Nazi“ und „Rassist“ diffamieren. Die paar Dumpfbacken an Nazis, welche sich diesbezüglich in Szene setzen, sind schwerlich eine Bedrohung für den gut funktionierenden demokratischen Rechtsstaat. Das Ausmass an politisch motivierter Gewalt ist bei linksorientierten Extremisten höher, was meist elegant ignoriert wird. Deutschland 2017: rechts 1130, links 1698.

          • J. Kuehni sagt:

            Ich glaube auch, dass nicht alle besorgten Bürger Nazis sind, aber alle Nazis legen sich das Mäntelchen des „besorgten Bürgers“ um.

            Das sollte den „besorgten Bürgern“ genügend Anlass zur introspektiven Reflektion sein.

          • Anh Toàn sagt:

            „Die paar Dumpfbacken an Nazis, welche sich diesbezüglich in Szene setzen, sind schwerlich eine Bedrohung für den gut funktionierenden demokratischen Rechtsstaat. “

            Ja, eine Bedrohung für den demokratischen Rechtsstaat sind die, welche sich als besorgte Bürger, als Demokratieverteidiger, als Stimme des Volkes („Wir sind das Volk“) aufspielen: Sie selber schreiben an anderen Orten, der demokratische Rechtsstaat werde von einer linken neoliberalen Agenda bedroht, um hier wieder zu schreiben, dieser demokratische Rechtsstaat funktioniere ganz gut. Obwohl wiederum lauter egoistische machtgeile sich selbst bereichernde Machteliten und intellektuelle Idioten in den demokratischen Institutionen und Massenmainstreammedien das Sagen hätten:

          • Anh Toàn sagt:

            Eine Bedrohung für den demokratischen Rechtsstaat sind die, welche die demokratischen Institutionen diskreditieren, behaupten diese seien von obskuren Verschwörern mit einer Agenda zu dessen Abschaffung unterwandert, die von „Deep State“ und gleichgeschalteter Presse schwafeln.

          • J. Kuehni sagt:

            „Deutschland 2017: rechts 1130, links 1698.“

            Abgesehen von Fragen zur längerfristigen, quantitativen Entwicklung und zur komparativen Bewertung der Qualität der Gewalttaten, stellt sich die Frage, wieso ich linke gegen rechte Gewalttäter aufwiegen sollte. Allesamt gehören sie nach rechtstaatlichen Prinzipien sanktioniert, dafür existiert immerhin ein Polizei- und Justizapparat.

            Das ist aber den beorgten Bürgern nicht genug, darum schreien Sie hysterisch „wir sind das Volk“, und verlangen in allen möglichen Bereichen die Aushebelung des Rechtsstaates.

          • Anh Toàn sagt:

            Die „Status Quo Vertreter“ beschimpfen Sie gerne, aber der Status Quo ist doch der gut funktionierende Rechtsstaat?

          • Anh Toàn sagt:

            Die „besorgten Bürger“ benennen lediglich Probleme. Das Aufzeigen der Lösungen überlassen sie den Nazis.

          • Linus Josef Anton Huber sagt:

            „Das ist aber den beorgten Bürgern nicht genug, darum schreien Sie hysterisch „wir sind das Volk“, und verlangen in allen möglichen Bereichen die Aushebelung des Rechtsstaates.“

            Wer den Rechtsstaat aushebelt sollte selbst Ihnen klar sein.

      • J. Kuehni sagt:

        Ich erlaube mir, die klischeebeladene, pathetische Vereinnahmung des längst gestorbenen „American Working Class Heros“ in Trumpos endloser „Campaign“ als das zu bezeichnen, was sie ist: ein elendes Schmierentheater, bestens illustriert mit dem Bild zu diesem Artikel.

        Der weinerliche Opferkult von diesen Gackermackern, angefangen bei ihrem Idol, dem Inbegriff eines mit dem Goldlöffel im Ar*** geborenen Millionenerben, bis zu den tollwütigen Angehörigen der politisch seit je dominanten Bevölkerungsschicht, die jetzt, wo die Suppe der eigenen Politik auszulöffeln wäre, lieber irgendwelche Scapegoats über die Klinge springen lassen, ist halt einfach dermassen durchschaubar.

        • Linus Josef Anton Huber sagt:

          Das Schmierentheater erzeugt seine politische Opposition (Status Quo Vertreter), welche noch immer nicht seinen Wahlerfolg akzeptieren kann und in ihrer vermeintlichen intellektuellen und moralischen Ueberlegenheit glaubt, Trumps Denunziation jedes Mittel inkl. der Verwendung von Meinungsterror und Inkaufnahme der Spaltung der Gesellschaft rechtfertigen zu können.

          • J. Kuehni sagt:

            Wenn Opposition im Wesentlichen darin besteht, den „Wahlerfolg“ der Regierenden Partei nicht zu akzeptieren, welches Problem haben Sie denn damit, Herr selbsternannter Demokratieverteidiger? Haben die Reps (und insbesondere Herr Trumpo) etwa den um einiges grösseren Wahlerfolg des Barack Hussein Obama akzeptiert? Hatten Sie gegen deren Obstruktionspolitik etwas einzuwenden?

          • Linus Josef Anton Huber sagt:

            Alles eine Frage des Masses, Herr Kuehni, und Sie wissen dies ganz genau.

          • J. Kuehni sagt:

            Selbstverständlich weiss ich das. „Masslos“ ist ein Prädikat, welches in jeder Hinsicht zu Trump passt. Und das wissen Sie genau, Herr Huber.

          • Linus Josef Anton Huber sagt:

            Dass Sie einzig die negativen Aspekte von Trump sehen, ist offensichtlich. Allerdings rede ich hier vom Verhalten der politischen Opposition.

  • Rolf Zach sagt:

    Das Leistungsbilanz-Defizit der USA ist zwar nur (!) 2,4 % des Volkseinkommens (2017), aber dieses Zahl ist trotzdem enorm für die Weltwirtschaft, wenn man bedenkt, dass diese Zahl 460 Mia $ ausmacht und das Volkseinkommen der USA 25 % weltweit dieser Zahl ausmacht.
    Diese Realitäten sind für mich neben der Stellung der USA mit dem ihrem allseits anerkannten $ Standard und ihrer Reservewährung der Hauptgrund, dass die USA keine grössere Inflation hat.
    Die Weltwirtschaft braucht $ zu ihrer monetären Abwicklung und so lange sie wächst ist auf die Dollarnoten-Druckerei als grösstes Goldbergwerk der Welt angewiesen. Wie wissen nur nicht bei diesem Vorgang, wo das Optimum für die USA und für die Weltwirtschaft liegt.

    • Rolf Zach sagt:

      Der Handelskrieg der USA mit China kann durchaus die US-Inflation beschleunigen, wenn die aus China bezogenen Güter nicht mit gleichem Preisniveau in den USA hergestellt werden oder wenigstens in der NAFTA, was aber bei der bisherigen Einstellung der Trump-Administration gegenüber Mexiko und Kanada nicht unbedingt gegeben ist.

  • Leo Klaus sagt:

    Es ist tatsaechlich ein sehr grosses Problem, dass die offizielle Arbeitslosenstatistik oft das Bild stark verzerrt.

    Langzeitsarbeitslose und Ausgesteuerte werden nicht mitgezaehlt, und nach einer solchen schweren und langen Rezession wie die vom 2008 hat es in der Regel sehr viele davon. Was man vielleicht auch beruecksichtigen sollte ist die Beschaeftigung unter Frauen, welche je nach Konjunktur, Leidens- und Lohndruck sowie spezifischen Umstaenden stark fluktuieren kann.

    Danke Herr Straumann, dass sie in Ihrer Analyse nicht nur eine sondern mehrere Parameter beruecksichtigen!

  • Anh Toàn sagt:

    Da sieht man, wie Trump seine Wahlversprechen umsetzt:

    Von der super laufenden Trump Wirtschaft, bekommt der US working class hero nichts.

    Irgendwie trickelt es nicht so richtig down.

    • Marcel Senn sagt:

      Anh: Na hoffentlich checken das die „angry white men“ dann auch wenn sie im November wählen gehen, dass sie betrogen wurden.
      .
      Ja Anh, der Siebensiech Trump hat mit der Tax Reform auch die Gesetze der Schwerkraft ausser Wirkung gesetzt, es trickelt jetzt noch viel mehr aufwärts als jemals zuvor!

      • Anh Toàn sagt:

        „Save American (WHITE male ü50-)Workers.“ kommentierte j. Kuehni das Bild.

        Weder Trump noch seinen Wählern geht es um den all american working class hero: Der ist, vermute ich zumindest, mehrheitlich farbig oder Latino.

        Es geht um white hetero male supremacy, und solange die rumballern dürfen, ertragen die den ganzen Scheiss.

        „We’re the rednecks, we’re keepin’em Niggers down“

        • Anh Toàn sagt:

          Das republikanische Establishment beznutze Trump, um mit den Stimmen des „trailor Park white trash“ ihre neoliberale Agemda durchzusetzen. Das ist dem „white Trash“ egal, Hauptsache jemand erzählt denen, dass sie super toll seien, viel besser sind, als die Nigger die mehr verdienen und bessere Jobs haben als sie. Nigger meint dabei, Farbige, Homosexuelle, Latinos, und insbesondere auch emanzipierte erfolgreiche Frauen. Der KKK ist Trump’s treuster Fanclub.

          • Anh Toàn sagt:

            Eigentlich sollte man die nicht mehr Rednecks nennen, sondern Redbellies:

            Denen brennt die Sonne nicht mehr den Nacken rot, weil sie gebückt auf dem Feld oder beim Bau arbeiten. Die fallen besoffen oder im Opioid-Rausch auf den Rücken ins Gras, das T-Shirt rutscht nach oben und die Sonne brennt auf den viel zu dicken Bauch.

          • Anh Toàn sagt:

            Aber mit einer Kanone sind die frei und mutig, genau wie John Wayne, als America noch great -also männlich-weiss-hetero – war.

          • Marcel Senn sagt:

            Toan: Die NRA hat gemäss eigenen Angaben nur 6 Mio Mitglieder (ca 2.5% der Wahlberechtigen Amis) und als Geheimwaffe die sexy Pressesprecherin Dana Loesch – the girl with the guns.
            Aber die machen mit dem 2. Zusatzartikel der Verfassung, dem Waffentragerecht ein ähnliches mediales Kabaret wie unsere Sünnelis mit der Selbstbestimmungsinitiative

        • J. Kuehni sagt:

          Trumpo, ebenso wie Brexit und Blocher, ist weniger ein Working-Class, als vielmehr ein Middle-Class-Phänomen.

          Die Zahl von Hardcore-Rednecks und Ex-DDR-Neonazis hat sich in den letzten Dekaden ja kaum verändert. Was sich geändert hat ist, dass der Mittelstand nach dem Crash von 2008 Schiss vor der Globalisierung bekommen hat, und jetzt nach dem nächsten starken „Führer“ schreit, der ihn von seinen Abstiegsängsten befreien kann. Wie immer wird dabei nach unten getreten und nach oben gebuckelt, darum wird ausgerechnet um stinkreiche Profiteure der Globalisierung Personenkult betrieben, solange die bloss mit dem Finger auf Linke & Immigranten zeigen.

        • J. Kuehni sagt:

          Der klassische „Working-Class-Hero“ ist grossmehrheitlich schon Ende der 80er/Anfang 90er ausgestorben, als der Export von Industriearbeitsplätzen mitsamt Robotisierung schon längst im Gange war; den damaligen füdlibürgerlichen Mittelstand kümmerte das keine Bohne, lieber investierte man sein PK-Geld mit Blocher und Ebner an der Börse und träumte vom Get-Rich-Fast-Shareholder-Value-Paradies mit 25% ROI, derweil linke Globalisierungskritiker als Spinner belächelt wurden.

          • J. Kuehni sagt:

            Die Hard-Hats auf dem Bild oben werden vor allem für Deko-Zwecke gebraucht, typische Trump-Wähler sind Real-Estate-Agents, unteres und mittleres Kader, und Dienstleister aller Art, mit durchaus anständigem Einkommen.

          • Anh Toan sagt:

            80 bis 90 Prozent der Trump Wähler würden jeden Kandidaten der Reps. wählen. Es geht immer um höchstens 20 Prozent, die ein Kandidat oder ein konkretes Programm oder Propaganda beeinflussen kann, meistens nur dahin, überhaupt zu wählen oder nicht.

            @Marcel Senn: Haben die Reps oder die Dem oder die NRA mehr Mitglieder? Man muss nicht Mitglied sein, um für die NRA zu fanen.

          • Anh Toan sagt:

            Die Parteien haben deutlich mehr Mitglieder, aber die Zahl von 2.5 Prozent der Wahlberechtigten lässt die NRA als unwichtig erscheinen.

            Und wie viele Mitglieder haben Bauerverband oder Automobilclubs in der Schweiz?

  • Peter Halter sagt:

    Wieder einmal ein sehr aufklärender und leicht verständlicher Artikel von Hr. Straumann. Danke. Ich werde diese wohl in Zukunft vermissen. Guten Start und viel Erfolg bei ihren neuen Aktivitäten!

  • Anton Schneider sagt:

    Und was in der Schweiz los? Wöchentlich Erfolgsmeldungen des Seco und der Wirtschaft und nur sehr moderate Lohnerhöhungen . Welche Gemeinsamkeiten mit den USA oder anderen Ländern gibt es? Die Schweiz hat zu hohe Lohnkosten im Vergleich zur Produktivität (auch aktuelle Aussage Novartis)? Im Vergleich zu den USA ist der Arbeitsmarkt für die in der Schweiz ansässigen Unternehmen ein Traum – faktisch keine staatlichen Einschränkungen und Abermillionen von gut ausgebildeten Jungen Leuten, die sich um einen Arbeitsplatz in der Schweiz bemühen. Globalisierung – das ideale Umfeld für die Wirtschaft und der Bereits 10 Jahre andauernde Boom. Gewinne den Unternehmen, die Kosten der Gesellschaft (höre Interview CEO Novartis zum Stellenabbau).

    • Reto Stadelman sagt:

      „Und was in der Schweiz los?“
      Es ist eine starke Vereinfachung der Sachlage, aber man kann wohl behaupten: Ohne (echten) Fachkräftemangel gibt es keinen Hebel für die schon angestellten Fachkräfte mehr Lohn zu verlangen. Also gibt es auch keinen Lohndruck.

    • Josef Marti sagt:

      Sinn und Zweck der Globalisierung waren immer ausschliesslich Gewinnmaximierung und sicher nicht Wohlstand für darbende Schwellenländer, dies ist nur eine willkommene Ausrede für die Doofen die noch an den Storch glauben. Wenn der Aktionär sagt ich will 35% Bruttomarge oder 25% EK Rendite dann sind irgendwelche Produktivitäten vollkommen irrelevant.

    • Rolf Zach sagt:

      Entscheidend für die Schweiz, wie übrigens für alle Länder, sind die Lohnstückkosten und da sind wir nach wie vor bei den Leuten.
      Wenn die Novartis Fabriken in Europa schließt um eine bessere Auslastung zu kriegen und der Schweiz damit anfängt, gibt es einige Gründe, dass nicht alle ihre Schweizer Produktionsstätten mangelhaft in diesem Sinn sind.
      Ich bezweifle auch, so wie der Plan des Chefs von Novartis vorgestellt wurde, für alle Stakeholder das beste ist. Diese Auslagerung nach Indien bringt keinen zusätzlichen Gewinn.

    • Zufferey Marcel sagt:

      In der Schweiz nimmt das Beschäftigungswachstum moderat zu, die Beschäftigungsquote ist (im Vergleich zu den USA) sehr hoch, auch im historischen Vergleich. Was hingegen festzuhalten bleibt, ist der Umstand, dass die Zahl der Vollbeschäftigungsverhältnisse hierzulande seit Jahrzehnten stagniert. Das grosse Stellenwachstum findet lediglich bei den Teilzeitstellen statt. Und diese wiederum entfallen hauptsächlich auf die Frauen und dort wiederum auf den öffentlichen Sektor. In der Privatwirtschaft werden per Saldo kaum noch neue Stellen geschaffen. Auch bemerkenswert: Die Beschäftigungsquote bei den Frauen steigt sein 1991 steil an, diejenige bei den Männern sinkt.

    • Marcel Senn sagt:

      Schneider: „Im Vergleich zu den USA ist der Arbeitsmarkt für die in der Schweiz ansässigen Unternehmen ein Traum“
      .
      Hire and Fire geht doch in den USA noch viel schneller als in der CH, dazu haben die Schweizer auch noch alle 4-6 Wochen Ferien, die Löhne in den unteren Chargen sind einiges höher in der CH – suchen Sie mal eine US Supermarktassiererin, die Fr. 4000 und mehr verdient.

    • Marcel Senn sagt:

      Stadelmann: Ich habe meine Zweifel an dieser zürcher Studie dass wir nur einen kleinen Fachkräftemangel haben.
      Wenn Sie die SECO AL Daten mal anschauen, dann sind fast 30% der Arbeitslosen Hilfskräfte, dazu dürfte bei den Langzeitarbeitslosen noch ein nicht geringer Anteil von schwierigen Charakteren, Leuten mit Suchtproblemen oder sonstigen gesundheitlichen Einschränkungen dabei sein, die es sehr schwierig haben eine Anstellung zu finden.
      Fachkräfte z.B. aus der EU bekommen in der Regel keine höheren Löhne, aber auch nicht exorbitant tiefere als die hier Ansässigen, denn die finden schnell raus wie die Löhne hier sind.
      Und bei dem eh schon hohen CH Lohnniveau mit kaum Inflation ist es logisch, dass der Zuwachs eher bescheiden ist.

  • Marcel Senn sagt:

    Interessant das steile Ansteigen der Full time Median usual weekly ernings over 16 mit einem Anstieg von 330 auf 345 $ (1982-84 $ CPI bereinigt) um 5% und diese mitten in der Finanzkrise!! Auch schon bei Dot.Com gab es einen, wenn auch kleineren Lohnsprung.
    .
    Hat man damals massenweise Billigarbeiter rausgeschmissen resp. auf Teilzeit reduziert? Oder war das der Effekt all der teuren Menschen wie Wirtschaftsprüfer, Anwälte, Konkursverwalter etc., die die Finanzkrise aufarbeiten mussten (bei Lehman sind sie 10 Jahre danach noch dran)
    Oder hat da jemand eine sonstige plausible Erklärung – im Elend gehen doch die Löhne in der Regel eher runter…

    • Christoph Bögli sagt:

      Angesichts dessen, wie massiv die Beschäftigungsrate im gleichen Zeitraum fällt, würde ich eher auf die erste Erklärung tippen. Was ja auch naheliegend ist: in solchen Krisen müssen die am untersten Ende der Beschäftigungskette ja immer zuerst gehen, während sich die weiter oben meist nicht so schnell selbst entlassen. Weshalb der Lohnanstieg ziemlich sicher ein Artefakt davon ist, dass viele mit niedrigen Löhnen aus der Statistik fallen.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.