Mysteriöse Zins-Signale aus den USA

NMTM

Alles im Griff? Janet Yellen informiert am Mittwoch, 13. Dezember über die Zinsanhebung. Foto: Carolyn Kaster (Keystone)

Janet Yellen mag keine Überraschungen. Die abtretende Chefin der US-Notenbank (Fed) hat am Mittwoch ihre letzte Zinserhöhung durchgesetzt: Wie von den Finanzmärkten allgemein erwartet, hat die Notenbank den Leitzins, die Fed Funds Rate, um 0,25 Prozentpunkte auf ein Zielband von 1,25 bis 1,5 Prozent erhöht.

Für 2018 stellt das Fed-Führungsgremium – es wird ab Februar unter dem Vorsitz von Jerome Powell stehen – drei weitere Zinserhöhungen von je 0,25 Prozentpunkten in Aussicht. Auch hier gilt: keine Überraschungen.

Die amerikanische Wirtschaft brummt, mit einer Arbeitslosenrate von 4,1 Prozent herrscht Vollbeschäftigung. Das Fed kann also fortfahren, die extrem expansive Geldpolitik, die die Jahre nach der Finanzkrise von 2008 geprägt hatte, allmählich zu drosseln.

Yellen und ihre Kollegen gehen dabei sehr behutsam vor. Seit Ende 2015 hat das Fed die Fed Funds Rate – das ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken über Nacht Geld ausleihen – in fünf Schritten auf das gegenwärtige Niveau erhöht. (Der letzte Zinsschritt vom Mittwoch ist in der folgenden Grafik noch nicht abgebildet.)

Quelle: St. Louis Fed

Zudem hat das Fed im September begonnen, die durch massive Anleihenkäufe aufgeblähte Bilanz langsam abzubauen.

Nun spielt sich an den Finanzmärkten allerdings Rätselhaftes ab. Eine Erhöhung der Fed-Leitzinsen sowie ein allmählicher Rückbau der Bilanz müsste eigentlich 1) das langfristige Zinsniveau erhöhen und 2) die allgemeinen Kreditkonditionen in der Wirtschaft verteuern.

Doch das geschieht nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen – der Gradmesser für das langfristige Zinsniveau – ist in den vergangenen zwölf Monaten tendenziell gesunken. Aktuell stehen die Zehnjahreszinsen auf rund 2,36 Prozent. Am Mittwoch, also just am Tag der letzten Fed-Zinserhöhung, sind die Zehnjahreszinsen nochmals markant gesunken. Hier eine Grafik zur Veranschaulichung:

 

Die blaue Kurve zeigt den Fed-Leitzins mit den Zinserhöhungen seit Ende 2015 (auch hier: Die letzte Zinserhöhung vom Mittwoch ist noch nicht eingetragen).

Die rote Kurve zeigt die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen. Im Jahr 2016, nach der ersten Zinserhöhung des Fed, sank das langfristige Zinsniveau kontinuierlich. Im November 2016, nach der Wahl von Donald Trump, erhöhten sich die langfristigen Zinsen zwar während kurzer Zeit deutlich, doch seither erodieren sie wieder.

Was bedeutet das, wenn das Fed die kurzfristigen Zinsen erhöht, doch gleichzeitig die langfristigen Zinsen sinken? Im Jargon spricht man von einer sich verflachenden Zinskurve.

Normalerweise müsste das Gegenteil der Fall sein: In einer brummenden Wirtschaft mit Vollbeschäftigung müssten die langfristigen Zinsen steigen, weil die Investoren mit einem Anstieg der Inflation rechnen und für die im Vergleich mit kurzfristigen Zinspapieren längere Haltedauer eine entsprechende Zeit- und Risikoentschädigung erhalten wollen.

Ein zweiter Indikator liefert ebenfalls ein mysteriöses Signal. Die Kreditkonditionen in der Wirtschaft haben sich nicht verteuert. Im Gegenteil: Sie sind, obwohl das Fed die Leitzinsen mehrmals erhöht hat, sogar noch günstiger geworden, wie die folgende Grafik zeigt:

 

Die blaue Kurve zeigt wiederum die Zinserhöhungen des Fed. Die rote Kurve zeigt den von der Federal Reserve Bank of Chicago erhobenen Financial Conditions Index (NFCI). Dabei handelt es sich um einen Mischindex aus 105 einzelnen Indikatoren. Vereinfacht gesagt misst der Index die Risikofreude an den Geld-, Anleihen- und Aktienmärkten und damit, wie einfach es für Unternehmen ist, an Geld zu kommen (mehr Details dazu hier).

Bei einem neutralen finanziellen Umfeld liegt der Financial Conditions Index auf null. Wird das Umfeld restriktiver, steigt der Index in den positiven Bereich. Wird es lockerer, sinkt er in den negativen Bereich.

Der zentrale Punkt: In den vergangenen knapp zwei Jahren, während das Fed die Leitzinsen erhöht hat, ist der Financial Conditions Index immer weiter in den negativen Bereich gefallen. Mit anderen Worten: Die Investoren an den Finanzmärkten wurden immer risikofreudiger und es wurde für Unternehmen immer einfacher, an Kapital zu kommen.

Wie der langfristige Vergleich seit 1971 zeigt, liegt der NFCI gegenwärtig auf einem rekordniedrigen Stand:

Quelle: Chicago Fed

Nochmals: Je niedriger der Index, desto lockerer ist das finanzielle Umfeld in der Wirtschaft.

Auch das läuft gegen die Intuition: Wenn das Fed die Leitzinsen erhöht, müsste das die Finanzkonditionen in der Wirtschaft eigentlich tendenziell verteuern und die Risikofreude dämpfen. Doch das geschieht nicht.

Das sind die beiden «abnormalen» Signale, die trotz mehrfachen Leitzinserhöhungen zu sehen sind: 1) Die langfristigen Zinsen sinken, und 2) die Risikofreude der Geldgeber steigt. Bleibt die Frage: Wieso?

Es gibt verschiedene Erklärungen, doch zwei bieten sich besonders an:

Erstens bedeuten sinkende Langfristzinsen, dass die Finanzmärkte nicht an den konjunkturellen Aufschwung glauben und sich daher auch keine steigenden Inflationserwartungen in den Köpfen der Marktteilnehmer festsetzen. Je flacher die Zinskurve wird, desto eher rechnen die Märkte mit einer wirtschaftlichen Abkühlung oder gar mit einer Rezession. Das würde bedeuten, dass das Fed unter dem neuen Chef Jerome Powell den Prozess der Zinserhöhungen schon bald wieder abbrechen und – je nach Stärke der konjunkturellen Abkühlung – die Zinsen bereits wieder senken müsste. Es könnte also sein, dass die Finanzmärkte dieses Szenario bereits vorwegnehmen.

Doch es gibt noch eine andere Erklärung: Das Fed geht mit seinen Zinserhöhungen derart behutsam und planbar vor, dass die Finanzmärkte eingelullt werden. In ihrem Bestreben, die Investoren auf keinen Fall zu überraschen, signalisieren die Fed-Leute ihre Zinserhöhungsabsichten schon Monate im Voraus an die Finanzmärkte.

Das führt dazu, dass die Risikoprämien an den Märkten sinken, respektive dass die allgemeine Risikofreude steigt. Die Investoren geben sich dem Gefühl der Sicherheit hin, dass die US-Notenbank die Lage stets im Griff hat und dafür sorgen wird, dass an den Finanzmärkten nichts passiert.

Das erinnert an die Zeit von 2004 bis 2006, als das Fed unter der Führung von Alan Greenspan die Leitzinsen in insgesamt 17 Schritten von 1 auf 5,25 Prozent erhöht hatte. So sah das damals aus:

 

Die blaue Kurve zeigt den Fed-Leitsatz mit den 17 Zinserhöhungsschritten. Die grüne Kurve zeigt die langfristigen Zinsen anhand der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen. Die rote Kurve zeigt den Chicago Fed National Financial Conditions Index (rechte Skala).

Es ist eindrücklich, zu sehen, wie sich die langfristigen Zinsen (grün) kaum bewegten, obwohl die kurzfristigen Zinsen (blau) laufend angehoben wurden. Der Financial Conditions Index schwankte zwar, doch er blieb immer im negativen Bereich, was bedeutet, dass die Risikofreude der Investoren immer abnormal hoch blieb.

Die Finanzmärkte hatten sich daran gewöhnt, dass das Fed unter Greenspan die Leitzinsen schön berechenbar erhöht, mit 0,25 Prozentpunkten bei jeder Fed-Sitzung. Auch damals galt: keine Überraschungen. Auch damals galt: Das Fed hat alles unter Kontrolle. Auch damals galt: Investoren müssen sich keine Sorgen um nichts machen.

Während dieser sorglosen Phase blähte sich in den USA die grösste Immobilienblase aller Zeiten auf. Und nur ein gutes Jahr später, ab Spätsommer 2007, war Schluss mit der Sorglosigkeit: Die Finanzkrise nahm ihren Lauf.

53 Kommentare zu «Mysteriöse Zins-Signale aus den USA»

  • Franz Helmreich sagt:

    „In einer brummenden Wirtschaft mit Vollbeschäftigung müssten die langfristigen Zinsen steigen, weil die Investoren mit einem Anstieg der Inflation rechnen“

    Also ich kann hier nichts Mysteriöses entdecken. Eigentlich müssten bei Erreichen der Non Accelerating Inflation Rate of Unemployment (NAIRU) ja schön langsam die Löhne (und damit die Inflation) anfangen zu steigen. Davon ist die US-Wirtschaft aber noch meilenweit entfernt. Bei den Löhnen rührt sich absolut nichts. Der Lohnanker ist offenbar (schon länger) gerissen. Das einzige, was mich wundert, ist wie rational die Finanzmärkte reagieren.

    Übrigens, die Fed hebt die Zinsen nur deshalb an, um ausreichend Spielraum für die bald notwenige Absenkung zu bekommen, um beim nächsten Mal nicht zu hart am Zero Lower Bound aufzuschlagen.

  • Jan Svoboda sagt:

    wenn es irgendwo brummt, dann ausschliesslich in den Köpfen einiger möchtegern Oekonomen aber sicher nicht bei der Konjunktur. Die sinkende Renditen am langen Ende der USTB zeigen ganz einfach dass der Markt (Investoren) das Gelaber der Fed über die Konjunktur und steigende Zinsen überhaupt nicht schluckt, die Fed kann ruhig weiter an den Fedfundzinsen herumschrauben, am langen Ende wird es kaum jemand interessieren, höchstens die Aktientrader machen sich in die Hosen.

  • Patrik sagt:

    In einem guten Artikel auf manager-online wurde auch das Argument von Nachfrage und Angebot dargelegt. Es handelt sich hierbei um den Zins der amerikanischen Staatsanleihen. Aktuell ist BoJ massiv am verkaufen um eigene zu kaufen. Deshalb ist der Indikator der sinkenden langfristigen Zinsen jetzt nicht aussagekräftig und kein Warenzeichen einer Rezession wie üblich. Das sollte der Schreiber dieser Kolumne evt berücksichtigen.

    • Jan Svoboda sagt:

      so ein Unsinn, wenn die BoJ massiv US Anleihen verkaufen würde, würde die Rendite steigen und nicht sinken. Ausserdem kann davon keine Rede sein, denn die BoJ hat seit Okt 2016 Treasury Papiere im Wert von 38 Milliarden $ verkauft,was weit unter einem Tagesumsatz ist.
      http://ticdata.treasury.gov/Publish/mfh.txt

      • Rolf Zach sagt:

        Die Liste ist interessant, vor allem was die einzelnen Gläubiger Nationen betrifft. Leider ist die Schweiz an 6. Stelle, mir wäre es lieber die SNB würde ihren Bestand reduzieren und mehr an die Kantone ausschütten, den unsere Konjunktur geht nicht so gut, wie die Leute meinen.
        Einige Nationen, wie Japan, sind aus politischen Erwägungen gezwungen, große Treasury Bestände zu haben. Was Brasilien an 4. Stelle betrifft, eigene politische Dummheit, sollte Mexiko zum Vorbild nehmen. Cayman Island, Irland, Singapur, sind mehr privat als staatlich. Wer übernimmt die Verdoppelung des Ausland Treasury Bestandes?
        Die Euroländer brauchen diese Treasury nicht, sie haben den Euro, der auch ohne $ Reserven auskommt. As des Euro!
        Braucht der Welthandel zur Abwicklung 4000 Mrd. solcher Papiere mehr?

        • Rolf Zach sagt:

          Wenn der Welthandel mehr Dollar bekommt, als er für sein Wachstum benötigt, ist die Abwertung des Dollars gegenüber der „Schatzkästli-Währung“ Schweizerfranken, dem Euro und dem Yen gegeben, auch die Chinesen werden im gewissen Ausmass knurrend mitmachen, obwohl ich die außenwirtschaftliche Stellung von China nicht so stark beurteile, wie diejenige von der EURO-Zone, Japan und Korea. Bei der Schweiz, bin ich nicht so sicher, wir haben ein sehr stabiles Schiff mit einer äußerst lausigen Schiffsbesatzung, die uns in jeden Sturm führt, wir werden mit Blessuren überleben, z.B. mit gewaltigen Verlusten auf den $ Beständen unserer SNB.

        • Jan Svoboda sagt:

          na ja, der eigentliche Grund warum Länder überhaupt Dollars halten hat nichts mit Reserven zum Oeleinkauf zu tun, sondern ist es meistens nur Resultat der Handelsbilanz. Es gibt allerdings Ausnahmen wie eben Irland das seltsamerweise TB in der Höhe 312 Milliarden $ hält was mehr ist als ihr BIP. Hier haben wir das gut gehütete Geheimnis der „Normalisierung“ der Fed Bilanz. Wozu braucht ein Land wie Irland 312 Milliarden $ wenn der Aussenhandel mit den USA kaum 50 Milliarden $ übersteigt. Summa Summarum, die TB die Fed im Rahmen der „Normalisierung“ ihre Bilanz verkauft, kauft sie durch Hintertür via Irland wieder zurück. 2014 hat noch diese Funktion Belgien gehabt, hatte damals 310 Milliarden $ gehalten. Eine Art SIV also off budget Haltung.

        • Jan Svoboda sagt:

          die Ausnahme ist natürlich vor allem SNB die den Frankenkurs manipuliert. Die Irische Zentralbank ist dafür aber nicht zuständig, das macht die EZB.
          Mit anderen Worten, die Fed kann sich eine Normalisierung ihre Bilanz gar nicht leisten, sonst kriegen die Leichen im Keller plötzlich Beine. Es ist eigentlich keine Frage wie viel $ der Welthandel braucht sondern wie viel Schulden nötig sind um zumindest kleinen Schein des Wirtschaftswachsums aufrechtzuerhalten und das Schneeballsystem am Laufen zu halten.

  • Rolf Zach sagt:

    Die Gretchenfrage ist doch die, welche Reservewährung kann durch die Geldpolitik ihrer Zentralbank eine Depression auslösen. Wenn wir die Weltwirtschaft seit 1919 betrachten, war der Leitwolf der US$ und dessen Geldpolitik hat die Krise von 1929 wie auch diese von 2008 ausgelöst, die beide die schlimmsten weltweit waren. Wohl ist der Euro die zweite Reservewährung und die EZB Bank kann praktisch in ihrer Geldpolitik autonom agieren, dass können nur noch die Chinesen und Japaner, aber im Grunde genommen sind dies Binnenwährungen. Alle anderen Währungen hängen am Tropf des US$. Viele von ihnen inflationieren stärker als das der US$ für sich selbst tut, siehe Lateinamerika und Indien. Die große Ausnahme ist der Schweizerfranken, eine Schatzkästli-Währung mit Hang zur Deflation.

    • Rolf Zach sagt:

      Die Schweiz hat notabene eine SNB-Leitung, die sich dem $ mehr verpflichtet fühlt als dem Euro. Sie glaubt, der $ sei stabiler. Ich bin nicht dieser Ansicht, aber diese Meinung ist die einer kleinen unbedeutenden Minderheit. Im Grunde genommen eine Lachnummer!
      Der Dollar zum SFr. war um 1985 2.5, heute 1 Franken.
      Man ist kein Prophet, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird, ausgenommen, wir machen bei der tonangebenden Dollar-Inflation mit. Ob der Euro sie in Gänze mitmacht ist offen, ich erwarte er macht sie sicher zu 70 % mit. Was macht der SFr.? Macht er mit wie der EURO im gleichen Umfang mit oder nur mit einer Beschränkung auf 30 %. Hat unsere Volkswirtschaft überhaupt die Kraft, eine solche Rosskur mitzumachen.

      • Rolf Zach sagt:

        Wir dürfen nicht vergessen, die US-Ökonomen schauen immer in erster Linie auf ihre eigene Volkswirtschaft und dies verwirrt uns auch, wie wir die Geldpolitik der FED beurteilen müssen. Bösartiger Weise könnte man sagen, die übrige Weltwirtschaft sei eine „Quantité négligeable“ für diese Herren.
        Keynes ist immer in seiner Lehre von einer Einheitswährung und einem Einheitsraum ausgegangen, deshalb hat er 1944 auch die einheitliche Reservewährung Banco vorgeschlagen.
        Dies hätte natürlich die Interpretation einer Geldpolitik durch Öffentlichkeit enorm erleichtert.
        Es wäre viel transparenter geworden.

        • Rolf Zach sagt:

          Was bedeutet die Reduzierung der Steuern in den USA mit der gleichzeitigen Erhöhung des Defizits der Staatsfinanzen? Dabei wird das Defizit durch das Ausland finanziert. Müssen deshalb weltweit die Zinsen angehoben werden, auch in denjenigen Staaten die wenig Defizit haben und wenig Inflation und tiefe Zinsen haben, wie zum Beispiel der €-Raum?
          Können die €-Staaten und China die gleichen Schockwellen erzeugen wie die USA 1929 und 2008. Kann die USA weiter sich ein solches Leistungsbilanz-Defizit leisten? Eine Entwicklung seit 1980! Darüber möchte ich gerne Antworten!

          • Anh Toàn sagt:

            „Kann sich die USA weiter ein solches Leistungsbilanz-Defizit leisten?“

            Wie lange kann sich die USA ein solches Leistungsbilanzdefizit leisten? So lange Sie der globale Hegemon sind, sind sie der Garant für Stabilität und deren Währung damit die Reservewährung der Welt. Entweder es taucht ein neuer Hegemon auf, oder eine föderale Weltregierung: Ich meine, letztlich gilt auch bei Reservewährungen: „Es kann nur einen geben.“ Entweder eine gemeinsam gestaltete (wie Bancor) oder einen hegemoniale.

            Wer gegen eine Weltregierung schreibt, schreibt für die amerikanische Hegemonie, will er doch kaum weder eine chinesische Hegemonie noch einen neuen kalten oder gar heissen Weltkrieg.

    • Monique Schweizer sagt:

      „Wenn wir die Weltwirtschaft seit 1919 betrachten, war der Leitwolf der US$ und dessen Geldpolitik hat die Krise von 1929“
      Aber Hallo Herr Zach bis über die Mitte des 20 Jahrhunderts war das Pound Sterling die Weltreservewährung! Noch in den 50er Jahren wurden 55% der Weltwährungsreserven in Pound Sterling gehalten!

      • Rolf Zach sagt:

        Die Reservewährung £ ging aus dem 1. Weltkrieg sehr geschwächt hervor. Auch Churchill konnte 1925 durch die Aufwertung des Pfundes seine Stellung nicht mehr verbessern. Auch nach Churchill, die blödeste Entscheidung, die er jemals traf und dies wurde auch von Keynes zerrissen. Auch die Franzosen versuchten schon vor 1931 (Pfund-Abwertung) ihre Pfund-Reserven abzusichern und unsere SNB verlor praktisch 1931 nichts, im Gegensatz zu heute, wo sie bei den £ Beständen einiges verlor und am $ hält, auch wenn Trump, dass gewaltigste Defizit veranstalten wird, dass es je seit dem Ende 2. Weltkriegs je gegeben hat.

  • rollo sagt:

    die notenbanken stehen im blindflug. was wissen die notenbanken schon, wie die weltwirtschaft in 1 jahr steht. niemand hat die finanzkrise vorausgesehen. niemand ging von solch einer aktienhausse aus. niemand ging von solch eine chf-stärke der letzten jahre aus. niemand ging ab frühling 2017 nach der macron-wahl von solch einer abschwächung des chf aus. lesen sie mal derkursstimmt. vergessen sie echte zinserhöhungen. auch die us-notenbank versucht nur vorzugaukeln, dass sie alles unter kontrolle hat. nein, die notenbanken stehen in einem noch nie gesehenen experiment. ein erstes resultat daraus ist der exzess am krypto-markt. wie kann ein anstieg des bitcoin von usd 1000 anfang 2017 auf zuletzt gegen 18.500 gerechtfertigt werden. wir bleiben im blindflug.

  • Fassbind Nader Rodolfo sagt:

    Kein Kommentar zu den Kommentaren, nur soviel zum Artikel von Herrn Dittli: 1. die FED-Rate ist ein kurzfristiger Zinssatz und die 10-jährige Staatsanleihe ist es nicht. 2. die Zinsen sind von vielen Faktoren abhängig, so u. a. von der Regulierung der Banken, wo sich eine grosse Änderung abzeichnet. Konkret: müssen die Banken weniger Reserven bereitstellen, steht infolgedessen mehr Geld für Kredite zur Verfügung.

  • Anh Toàn sagt:

    Der Financial conditions Index sank bis Mitte 2014, dann stieg er an, in Erwartung einer strafferen Geldpolitik. Nun zeigt sich, dass die Geldpolitik leichter gestrafft wird, als erwartet:

    Die steigenden Kurzfristzinsen sind nicht Ausdruck einer eine drohende Überhitzung bekämpfenden Notenbank. Sie sind lediglich Ausdruck einer sich normalisierenden Geldpolitik. Wie Frau Schweizer richtig kommentiert, gibt es mehr Kapital, also müssen die nominalen Zinsen kleiner sein als „früher“: „Früher“ bedeutete eine rsetriktive Geldpolitik 8% Kurzfristzinsen, dann wären dies heute vielleicht 4 oder 5 Prozent, aber eine Anhebung von 0 auf 1.25-1.5 und Aussicht auf weiter bis vielleicht 2 Prozent in einem Jahr, ist nun mal keine „restriktive“ sondern nur Normalisierung der Geldpolitik.

    • Anh Toàn sagt:

      Huber und Svoboda sagen dem sogar noch immer schrankenlose, uferlose, verstandes- oder ehrlose Zentralbankenpolitik.

      • Monique Schweizer sagt:

        Der Pfarrer Huber schnallt eben überhaupt nichts – das ist sein Problem, aber er hängt wie alle Pfaffen irgendwelchen längst veralteten Doktrinen nach.
        .
        Ein Zahlenbeispiel: Das kumulierte Welt-GDP von 1997 bis 2016 betrug gemäss Weltbank 1’080 Billionen $ (1.08 Quadrillion). In der gleichen Zeit betrug die Gross Fixed Capital Formation 257 Billionen $ – also knapp 25%!
        .
        Ohne Ausweitung der Geldmenge (mit auch gewissen negativen Folgen – sobald Banker ihre gierigen Finger da auch noch drin haben) wäre das Wachstum und der Infrastrukturausbau gar nie möglich gewesen nur aus organischen Erträgen.
        .
        Mit anderen Worten – mit Pfarrer Hubers Doktrinen wäre die Welt schon längst verdorrt und den sieben Plagen anheimgefallen – zumal wir seit 1997 eine rund 26% höhere Weltbevölkerung haben!

        • Monique Schweizer sagt:

          Sorry — 1.08 Billiarden soll das natürlich heissen — bei den Quadrillionen sind wir noch nicht — nur auf englisch da wäre es wirklich 1.08 Quadrillion

  • Monique Schweizer sagt:

    „Die amerikanische Wirtschaft brummt, mit einer Arbeitslosenrate von 4,1 Prozent herrscht Vollbeschäftigung.“
    .
    Komisch nur – im Jahre 2000 gemäss USDebtclock.org hatten die USA 280 Mio Einwohner und eine Workforce von 156.4 Mio Beschäftigten.
    2017 haben die USA 326.4 Mio EW, aber nur noch eine Workforce von 154.0 Mio!
    Gut die Erwerbsquote erreichte 2000 mit 67.1% ihren Höchststand, ebenfalls die Beschäftigungsquote mit 64.4% & seither ist vieles nur noch Fake News!
    Das Trumpel hat im Wahlkampf sogar mal was von 42% Arbeitslosen dahergelabbert, jetzt brüstet er sich mit den 4.1%
    .
    46 Mio EW mehr, aber eine um 2.4 Mio geringere Workforce und sowas schimpft sich Vollbeschäftigung & die USA ist wohlgemerkt kein nationales Altersheim wie Japan oder auch bald mal die Schweiz!

    • JT sagt:

      Naja, bei der Aussage von Herr Trump gibt es nur ein Komma-Fehler …

      • Monique Schweizer sagt:

        JT: Das war kein Kommafehler sondern Trumps verquere Sicht der Dinge — was ihm gerade am besten nützt – mal so mal so…und alles andere sind für den sowieso nur „Fake News“….

        http://www.politifact.com/truth-o-meter/statements/2015/sep/30/donald-trump/donald-trump-says-unemployment-rate-may-be-42-perc/

        • MW sagt:

          Die Partizipationsrate der 15-24 jährigen ist von 68% auf 55% gesunken in den USA. Vielleicht erklärt das ein wenig die tiefe Beschäftigung trotz tiefer Arbeitslosigkeit. Ist ja unterdessen fast überall so: die Jugendarbeitslosigkeit nimmt zu. Und die Gefahr, dass die jüngeren Arbeitnehmer dann definitiv den Anschluss verpassen, ist da („lost generation“). Und eine Lobby haben die nicht.
          Ein weiterer Faktor ist aber sicher auch die Zunahme der über 65 jährigen in den USA (ja, auch dort). Das alleine sind schon über 40 Mio EW.

          • Monique Schweizer sagt:

            MW: Nur die ist ja 16 Jahre und mehr. Und mit den vielen Hungerlöhnen müssen auch immer mehr Arbeitnehmer nach 65 noch weiterarbeiten um über die Runden zu kommen.
            Im Jahr 2000 war das US Median Age 35.3 Jahre jetzt sind es 37.9 Jahre – das erklärt nur einen Teil.
            Aktuell gibts: von total 326.4 Mio US Bürgern:
            51.5 Mio US Retirees, 21 Mio Veteranen (weiss nicht obs da Doppelzählungen gibt mit den Rentnern – vermutlich schon), 10.4 Mio Behinderte (davon verm. ein Teil Werktätig) und 51.4 Mio Public School Students und 4.2 Mio Privatschüler und noch 1.3 Mio Armeeangehörige – wären rund 140 Mio plus 156.4 Mio Workforce – die restlichen 30 oder vermutlich etwas mehr Mio dürften Hausfrauen, die berühmten „Vergessenen“ und Babies/Kleinkinder sein (Doppelzählungen oben vorbehalten)

    • Bernhard Piller sagt:

      Da sieht man, dass der Beschäftigungsgrad einer Gesellschaft nicht nur vom Alter, sondern auch von der Zusammensetzung der Bevölkerung abhängt. Aber mehr dazu möchte ich jetzt nicht sagen.

    • Manfred Zwygart sagt:

      @Monique Schweizer…Schön, dass Sie merken, dass die Zahlen Fake sind. Ich teile Ihre Meinung zu 100%.

      • Monique Schweizer sagt:

        Zwygart: Nur weil Sie diese Zahlen intellektuell und analytisch schlichtweg nicht verstehen, heisst das nicht dass die alle nur Fake sind Herr Zwygart!
        Im übrigen gibt es in den USA 6 Arbeitslosenzahlen von U1 bis U6, dazu müsste man sämtliche altersdemographischen Veränderungen miteinbeziehen, die Veränderung der Anzahl von Veteranen, Behinderten, Schülern, Partizipationrate etc und dann käme man dem Rätsel etwas mehr auf die Spur.
        Man kann es allerdings auch positiv deuten, mit einer geringeren Workforce als 2000 erreichen die USA heute einen wesentlich höheren Wirtschaftsoutput.
        Das Problem ist einfach was passiert mit all den „überschüssigen“ Menschen, zumal der Sozialabbau unter Trump und seinen libertärkonservativen rapide voranschreitet!

        • Linus Huber sagt:

          Nun, Monique, Hr. Zwygart dürfte diese Zahlen intellektuell und analytisch sehr wohl verstehen: sie dienen in erster Linie der Propaganda der Regierung. Daher projektieren Sie Ihr Unverständnis nicht auf andere.

          • Monique Schweizer sagt:

            Nun Huber aber Sie scheinen nicht viel begriffen zu haben. Kritisieren hier andauernd die Geldschwemme der Zentralbanker, die Financialisation und sonstige Disziplinlosigkeiten der „Herren des Geldes“ ohne je zu berücksichtigen, dass sich die Menschheit seit 1974 von 4 Milliarden Menschen inzwischen auf fast 7.6 Mrd Menschen fast verdoppelt hat!
            Aus diszipliniertem organischen Wachstum wie Sie sich das in Ihrer Naivität vorstellen, wäre ein derartiger Bedarf an Infrastruktur, Bildungseinrichungen und Wirtschafts- und Jobwachstum gar nie zu möglich gewesen. Logisch mussten die Kreditsummen ausgeweitet werden ( mit allen neg. Folgen) und dass das Kapital jetzt nicht mehr die Zinssätze von früher heuschen kann ist eben auch eine Konsequenz davon, sonst fällt das Kartenhaus zusammen.

          • Linus Huber sagt:

            Nun, ob etwas zusammenfällt oder nicht, werden Sie sicherlich bestens einschätzen können. Allerdings vermute ich, dass es sich mehr um die Rechtfertigung zentralplanerischer Geldpolitik als um die Gefahr eines Zusammenbruchs handelt. Denn den fast Zusammenbruch in 2008 haben die von Ihnen angehimmelten und ähnlich indoktrinierten Entscheidungsträger nicht einmal ansatzweise kommen sehen. Vielleicht sollten Sie sich ein wenig in Demut üben, bevor Sie anderen unterstellen, nicht zu begreifen.

          • Monique Schweizer sagt:

            Bestes Beispiel dafür ist der ehemalige Agrarstaat China wo sich die Gesamtkredite an den Non-Financial Sektor seit 2012 von 16.7 Bio $ bis Mitte 2017 auf 29.8 Bio $ fast verdoppelt haben und fast jedes Quartal kommt nochmals eine Billion $ Kredite dazu!
            Sicherlich wäre ein kontinuierliches organisches Wachstum gesünder, nur ist das infolge der demographischen Entwicklung und den zunehmenden Bedürfnissen kaum mehr möglich, denn all die vielen Menschen brauchen auch anständig bezahlte Jobs und dafür braucht es sehr viel Kapital, welches eben grösstenteils nur durch Kredite geschöpft werden kann.
            Aber Sie denken in Ihrer Realitätsblindheit immer noch wie in den 20er Jahren, als die Menschheit noch 33 Jahre brauchte bis es eine Mrd Menschen mehr gab.

          • Linus Huber sagt:

            Sie scheinen nicht einmal zu erkennen, welchen Schwachsinn Sie dauernd absondern. Chinas Bevölkerung wächst im Rahmen von ca. 0,5% per annum seit 2012, was in 5 Jahren ca. 2,6% ausmachen dürfte. Und diesen Umstand wollen Sie verwenden, um ein Kreditmengenwachstum von beinahe 90% im gleichen Zeitraum zu rechtfertigen.

          • Monique Schweizer sagt:

            Dass Sie in Ihrer schier unendlichen Kleingeistigkeit übersehen, dass wir mittlerweile 1.4 Milliarden Chinesen haben die fast alle sehr prestigegeil sind (kein Wunder auch bei dem Frauenmangel – da muss man beeindrucken, damit man noch ein Weib bekommt – oder sonst bei Ihnen aus den Philippinen oder Vietnam etc rauben)
            .
            Fragen Sie mal den Maiko – seine Frau schämt sich, wenn er mit dem Elektroroller vor sein Stammkaffee fährt, gemäss ihr muss es unverbindlich die Limousine sein & gemäss Maiko ticken sehr viele Chinesen so. Neben der quantitativen Zuhnahme der Bevölkerung (auch bei nur noch 0.59% Bevölkerungswachstum sind das in 13 Jahren 100 Millionen mehr) sind die Chinesen sehr fasziniert vom westlichen Lifestyle & infolge fehlender Eigenmittel wächst auch so der Kreditbedarf

          • Monique Schweizer sagt:

            Wieviele Kredite vergeben denn Zentralbanken? An Kreditendabnehmer (egal ob Staat, Corps oder Private) keine, das machen Geschäftsbanken — gut wenn Sie denen auch zentralplanerisches Denken unterstellen, dann sind Sie sowieso in einem komischen Film.
            .
            Ich habe neulich mal die US Reservezinssätze mit der Inflationsrate verglichen, und im grossen ganzen sind die Zentralbanken in den letzten Jahrzehnten eigentlich oft der Inflationsrate gefolgt – so wie es sein sollte – überhitzte Wirtschaft – Inflation – Zinsen anheben! In den 80er und 90er Jahren waren die Zinssätz sogar überhöht, seit der Ausnahmesituation ab 2009 tiefer als die CPI.
            https://www.investopedia.com/university/inflation/inflation3.asp
            .

          • Maiko Laugun sagt:

            @Monique Schweizer: „Wieviele Kredite vergeben denn Zentralbanken? An Kreditendabnehmer (egal ob Staat, Corps oder Private) keine, das machen Geschäftsbanken — ..“

            Genau. Zudem sind es die Geschäftsbanken, welche den Zentralbanken Kredite gewähren und nicht umgekehrt; auch wenn die Zentralbanken selbst, dies bis vor kurzem nie so kommunizierten, egal ob bewusst oder in Unkenntnis/Verständnis der eigenen Bilanz/Buchhaltung.

            „Fragen Sie mal den Maiko…“

            Im Gegensatz zum online bekannten Wettschuldner (und copy paste-Plagiator) Linus Huber, verwende ich keine eigenen Textbausteine für die immer gleichen Kommentare.
            Kann mich aber erinnern, dass ich so etwas (Ihr Hinweis auf China) bei NMTM geschrieben hatte. Sie haben mich sinngemäss richtig interpretiert.

          • Linus Huber sagt:

            „Wieviele Kredite vergeben denn Zentralbanken?An Kreditendabnehmer (egal ob Staat, Corps oder Private) keine …“

            Die Banalität dieser Aussage zeigt derart deutlich auf, dass Ihnen das Verständnis für die Mechanismen und Wechselwirkungen der Geldpolitik komplett fehlt, was jede weitere Diskussion erübrigt.

  • Jonas Schmid sagt:

    Eine Volkswirtschafts&Finanz Professorin aus NYC hat mir das vor kurzem so erklärt: Die Finanzkrise von 2008 war nur ein Sympthom der allgemeinen Krise des Kapitals, in einer wissensbasierten Wirtschaft findet das Kapital seine Rolle nicht mehr(Kapitalaufnahme zur Finanzierung von Produktions-Assets als Herz des kapitalistischen Systems ist vorbei). Es ist also ein Problem der Geldschwemme dass auch weiterhin hohe Risiken eingegangen werden, und aktuell unabhängig vom Zinsniveau.

    • Monique Schweizer sagt:

      Schmid: Jeder VWL-Student lehrt in den ersten Semestern, dass die Kapitalrenditen in einem echten Wettbewerbsmarkt mit der Zeit gegen Null tendieren (Oligopole wie tw. in der Pharmaindustrie oder aus dem Silikon Valley etc mal vorbehalten)
      Genau das ist in den Basisindustrien Ende 70er und 80er Jahre passiert, darum haben Maggie & Ronnie ein finanzielles Paralleluniversum vorangetrieben, zuerst noch mit prächtigen Renditen in den 90ern von bis zu 100% und mehr, mittlerweile mit den vielen Schattenbanken auch schon oft im einstelligen % Bereich (eben wegen mehr Wettbewerb resp. Anbietern)!
      Hypoverbriefungen waren nur ein Kapitel mehr der „Innovativen“ auf der Suche nach mehr Rendite & endete 2008/09 im Fastsystemkollaps!
      Gier nach übderdimensionierten Renditen ist das Hauptübel

      • Monique Schweizer sagt:

        Angesichts dessen ist es logisch, dass das Kapital (und auch unsere Altersvorsorgewerke) nach höheren leistungsfreien & rein zeitbasierten Einkommen sprich Zinserhöhungen lechzen, weil es % immer weniger Renditen abzugrasen gibt (in absoluten Zahlen hingegen nicht, die Erträge werden immer höher)! Nur gibt es mittlerweile einen Schuldenberg von fast einer Viertelbilliarde $ & da geht jede noch so kleine Zinserhöhung echt in die Substanz.
        Der Fluch des Späthighendkapitalismus ist sein %basiertes Renditedenken bei immer grösseren Kapitalmengen, die kaum noch zu erfüllen sind & bei den Schuldenständen sowieso nicht.
        Darum gibts auch immer mehr Assetexzesse (Aktien, Bonds, Real Estate, Kunst (z.B. Salvator Mundi für 450Mio den ein Saudiprinz kaufte!) bis hin zu den Bitcoinphantasien

        • Rolf Zach sagt:

          Also, die Zinsen tun nicht so, wie das Lehrbuch sagt.
          Zweitens haben wir anscheinend US-Statistiken, die mogeln oder besser gesagt schönfärben.
          Ist es nicht so, dass wir folgende Größen beachten müssen, nämlich wie sich das Verhältnis von Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen im GDP verhält und wie hoch die Gesamtverschuldung daran ist und noch wichtiger, wie viel davon private Verschuldung und ihre Verteilung?
          Die USA finanziert ihren Konsum bei einem sehr hohen Pro-Kopf-Einkommen nicht unbeträchtlich aus dem Ausland (2,6 % zum GDP, 2008 waren es 4,7 %).
          Die Welt lechzt daran, denn USA Kapital zur Verfügung zu stellen. Wie viel Weltwirtschaft beeinflusst die Geldpolitik der USA? Sicher mehr als im Lehrbuch steht.

          • Monique Schweizer sagt:

            Zach: Wenn Sie sich mal durch die mehrhundertseitigen FED Zahlenfriedhöfe gequält hätten, würden Sie Ihre Meinung über mogelnde US Statistiken vielleicht etwas revidieren. Es hat wohl kaum ein Land auf der Welt so detaillierte Statistiken wie die statistikaffinen-Amis, die alle Ihre Fragen beantworten.
            .
            Vermutlich wird jetzt gleich der Svoboda auftauchen und behaupten z.B. die Inflation (auch in der CH) sei gelogen und gefaked. Dass aber z.b. eine Coopkassiererin heute mit ihrem Gehalt heute wesentlich mehr und qualitativ viel bessere Produkte bekommt als die Coopkassiererin 1967, das schleckt keine Geiss weg. Damals gaben wir fürs Essen noch 25-30% des Lohnes aus, heute noch 8-12%. Wo ist z.B. die Inflation bei einem Buntfernseher(69cm) ca 1970 3500,-DM heute 249€ inkl. Smart etc

          • Monique Schweizer sagt:

            Auch Krankenkassen sind nicht wirklich vergleichbar. Die kosteten in den 60er Jahren sicher einiges weniger als heute, nur die Leistungen waren auch einiges dürftiger. MRI gabs damals nicht, viele Medis nicht, leichtinvasive Eingriffe nicht. Da werden regelmässig Aepfel mit Birnen verglichen.
            Dass die Qualität und Funktionalität der Produkte oft um ein vielfaches besser geworden ist, geht in der 0815 Inflationsberechnung oft ziemlich unter. Es ist vermutlich eher so, dass die Inflation unter diesen Aspekten eher am oberen Ende ausgewiesen wird, zudem haben sich unsere Ausgabeposten auch wesentlich verschoben. Von den Basics hin zu Leisure.

        • Manfred Zwygart sagt:

          @Monique Schweizer…Sie reden schon fast wie ich. Haben Sie dies von mir? Oder woher dieser Gesinnungswandel?

          • Monique Schweizer sagt:

            Zwygart: Ich werde mich hüten so zu denken und werden wie Sie! Wenn Sie zufälligerweise mal gewisse Uebereinstimmungen erkennen sollten, dann heisst das wenig bis nichts!

      • Linus Huber sagt:

        „die Kapitalrenditen in einem echten Wettbewerbsmarkt mit der Zeit gegen Null tendieren“

        Wie kommen Sie auf die Idee, dass wir in einem echten Wettbewerbsmarkt leben? In solch einem Markt, wären Ungleichgewichte regelmässig bereinigt worden und hätte keine derartige Financialization stattgefunden.

        • Monique Schweizer sagt:

          Huber: Man merkt einmal mehr wie realitätsfremd Sie auf Ihren Philippinen geworden sind! In den meisten KMU’s die ja bekanntlich einen Grossteil z.B. der CH Wirtschaft ausmachen herrscht ein echter Wettbewerbsmarkt! Auch in den damaligen Basisindustrien der 70er Jahre herrschte grosso Modo Wettbewerbsmarkt.
          Monopole oder Oligopole haben sich vor allem in den Hightechbereichen wie z.b. im Silikon Valley, in der Pharmaindustrie, Nanotechnologie, Gentech, Rüstungsindustrie etc. entwickelt – da ist der Wettbewerb tatsächlich des öfteren behindert — keine Wunder haben die so prächtige Profitmargen!
          .
          Die ganzen Fixed Capital Investments seit 1980 hätten wir ohne Financialisation nie geschafft, leider wurde mit derselben durch die Banker auch viel Missbrauch und Abzocke getrieben!

        • Linus Huber sagt:

          Nun, Monique, ob und inwiefern die Kapitalrenditen gegen Null tendieren, und ob und inwiefern dies nun ein Problem darstellen soll, oder anstelle dessen durch den damit erzeugten Druck zur Innovation die Erneuerung von den entsprechenden Wirtschaftszweigen bewirken mag, sei dahingestellt. Die implizierte Annahme, dass die Kapitalrenditen sich unabhängig von der zentralplanerischen Geldpolitik entwickeln, ist hingegen höchst fragwürdig.

          Was Sie in Ihrer Ausbildung lernten, sollten Sie nicht mit dieser religiösen Sicherheit hier verkünden, denn Sie wurden dort vom „Groupthink“ indoktriniert, welches nicht einmal ansatzweise die Krise 2008 voraussah. Die Banker zockten ab, weil das von Regierungen und Zentralbanken verantwortete Anreizsystem sie dazu ermunterte.

          • Monique Schweizer sagt:

            Ach Huber – was Sie hier so despektierlich als „Group Think“ abtun hat sich im realen Wirtschaftsleben schon Miofach in der Praxis ereignet. Einer hat eine Geschäftsidee, macht zu Beginn viel Profit damit, andere bemerken das, springen auch auf das Business auf und die Profitmargen verringern sich kontinuierlich (patent oder urheberrechtliche Mono- und Oligopole mal ausgenommen, darum stehen ja ausgerechnet Sie auf so menschenverachtenden kapitalistischen Abschaum wie z.B. ein Peter Thiel) — oder wollen Sie selbst das in Abrede stellen?? Wenn ja, dann müssen Sie definitiv Pfarrer werden, dort können Sie nämlich jeden Ihrer Blödheiten verbreiten Huber!
            Dass Sie in Ihrem kranken Denken jetzt noch einen Link zu 2008 machen – das verstehen auch nur Sie – das war eine andere Baustelle!

          • Linus Huber sagt:

            Sie sind wohl schwer von Begriff, wenn Sie nicht merken, dass ich vom „Groupthink“ der Oekonomen spreche.

  • Hans Hödli sagt:

    Bis die Fed ihre Bilanz substantiell abbaut ist noch ein langer Weg, daher sind alle Szenarien noch viel zu früh. Kritisch wird es erst wenn die Zinskurve invers wird, dies gilt allgemein als Indikator für eine drohende Rezession.

    • Linus Huber sagt:

      Janet Yellen Dec. 2017:

      „There is a strong correlation historically between yield curve inversions and recessions. But let me emphasize that correlation is not causation, and I think that there are good reasons to think that the relationship between the slope of the yield curve and the business cycle may have changed.“

      Ben Bernanke, Feb. 2006:

      „Although macroeconomic forecasting is fraught with hazards, I would not interpret the currently very flat yield curve as indicating a significant economic slowdown to come, for several reasons. … yield curve is the result of a smaller term premium …“

      Hans, ich bin einig mit Ihnen. Wenn die Yieldkurve in den negativen Bereich absacken wird, zweifle ich, dass wir eine „things will be different this time“ Situation haben werden.

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