Der Abstieg Kaliforniens

Die Golden Gate Bridge im Hintergrund führt ins County mit den höchsten Steuereinnahmen: Blick über San Francisco. Foto: Pixabay (Pexels)

Auf den ersten Blick ist in Kalifornien alles bestens. Der US-Bundesstaat am Pazifik hat die grösste Dichte von Top-Universitäten, beherbergt das Silicon Valley und weist eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt auf. Wenn Kalifornien ein Staat wäre, wäre sein BIP so gross wie dasjenige Frankreichs. Frankreich ist die sechstgrösste Volkswirtschaft der Welt. Hier eine Karte, die das BIP der US-Bundesstaaten aufzeigt (Quelle):

Wenn man aber etwas tiefer in die Realität Kaliforniens blickt, sieht es alarmierend aus. So lebt etwa ein Drittel aller Fürsorgeabhängigen der USA in diesem Bundesstaat. Etwa ein Fünftel lebt unterhalb der Armutsgrenze. Das Bildungssystem ist völlig am Boden. Kalifornien figuriert am Ende der Tabelle, was die Abschlussquote an den High Schools betrifft.

Besonders gravierend ist, dass arm und reich auch geografisch getrennt sind. Die Wohlhabenden leben an der Küste, die armen Leute im Landesinnern, wie die folgende Karte zeigt (Quelle):

Das bedeutet, dass die Gutsituierten gar nichts davon mitbekommen, wie schlecht es Kalifornien geht. Sie leben in einer eigenen Welt und überzeugen sich gegenseitig davon, dass sie nur das Beste wollen. Sie unterstützen auch zu einem überwiegenden Teil die Demokratische Partei. Ausserhalb dieser Zonen hingegen hat Trump gewonnen.

Man spricht vom Calexit

Unter der Küstenelite gibt es viele, die sich von den USA loslösen wollen. Man spricht vom Calexit. Dass es so weit kommt, ist allerdings unwahrscheinlich. Es bräuchte ein Amendment, das von drei Viertel aller Bundesstaaten angenommen werden müsste. Ausserdem wäre es wahrscheinlich, dass sich der Trump-Gürtel von Kalifornien abspalten und als Bundesstaat wieder den USA beitreten würde. Ähnlich wie beim Brexit, wo Schottland über eine Abspaltung nachdenkt, würde also ein Austritt zum nächsten führen.

Der Abstieg Kaliforniens hat wenig mit fehlenden Finanzmitteln zu tun. Im Gegenteil, die Einkommenssteuer ist eine der höchsten in den USA. Es ist vielmehr die sträfliche Vernachlässigung der Bedürfnisse derjenigen, die nicht zu den Privilegierten gehören. Früher war Kalifornien ein Vorbild für die Förderung von Bildung und Infrastruktur. Es war ein Paradies für Mittelschichten. Heute ist es das leider nicht mehr.

77 Kommentare zu «Der Abstieg Kaliforniens»

  • Orange County, CA sagt:

    Kalifornien ist zu einer „Ineptocracy“ geworden und dieser Trend ist leider nicht mehr aufzuhalten, bis der Staat auf der untersten Stufe angelangt ist.

  • Thomas Meiner sagt:

    In einem Land wo Schauspieler und Showmaster Präsidenten sind, erstaunt das nicht.

  • Linus Huber sagt:

    „So lebt etwa ein Drittel aller Fürsorgeabhängigen der USA in diesem Bundesstaat. Etwa ein Fünftel lebt unterhalb der Armutsgrenze.“

    Die Tendenz zunehmenden kollektivistischem Verhaltens versucht einen zunehmend hohen Anteil an Problemfeldern aus dem persönlichen Verantwortungsbereich auf den Staat zu übertragen. Dieser Vorgang reduziert zwar marginal und daher unbemerkt aber zugleich kontinuierlich das individuelle Verantwortungsgefühl für das gute Funktionieren der Gesellschaft und fördert damit Egozentrik.

    • Monique Schweizer sagt:

      ich frage mich allerdings ob diese Werte wirklich stimmen.
      Kalifornien hat 39.25 Mio Einwohner und 4.4 Mio Calfresh (11.2%) Foodstampempfänger von total 40.7 Mio Foodstamplern in den USA

      http://www.ppic.org/publication/the-calfresh-food-assistance-program/

      Und typisch unser Obermoralisierer Huber hält natürlich gleich wieder seine übliche 0815 Predigt!
      .
      PS Schon gelesen selbst der IWF plädiert mittlerweile für ein bedingungsloses Grundeinkommen — müsste für Sie als Vulgärdarwinisten ja der Supergau sein 😉

      • Linus Huber sagt:

        Sicher doch Monique, die Idee des bedingungslosen Einkommens dürfte wohl ein gewisser Klimax in dieser Bewegung des zunehmenden Kollektivismus darstellen. Wer genau soll nun von solch einem Programm profitieren? Etwa die ganze Menschheit? Und wer genau soll es finanzieren?

        • Monique Schweizer sagt:

          Nun ja Linus was ist denn Ihr Gegenrezept zu den zunehmenden Vermögenskonzentrationen weltweit wenn zwischen 9-11% des Welt-BIP’s pa in Form von „Zinsknechtschaft“ zumeist von unten nach oben umverteilt werden und dieser Trend mit steigenden Zinsen und Schulden noch zunehmen wird? Die Minikreditnehmer in den Entwicklungsländern zahlen manchmal auch locker bis 30% und bei Wucherkrediten noch viel mehr – wird in Ihrem Inselparadies wohl auch so ähnlich ablaufen!
          .
          Ist Ihr Lösungsvorschlag „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“? Oder glauben Sie eher an eine knallharte restriktive Geldpolitik und den Placeboeffekt eines Goldankers?

          • Linus Huber sagt:

            Ein Lösungsvorschlag muss dort ansetzen, wo die Umverteilungsmechanismen „von unten nach oben“ entschieden werden. Es geht nicht in erster Linie um Zins, welcher als Preis für Kapital eine wichtige Informationsfunktion ausübt, sondern um die direkte wie indirekte Subventionierung des Finanzsektors und unter anderem auch darum, dass z.B. nicht rückzahlbare Schulden als solche anerkannt und dementsprechend abgeschrieben werden.

        • J. Kuehni sagt:

          @Huber: „Wer genau soll nun von solch einem Programm profitieren? Etwa die ganze Menschheit? Und wer genau soll es finanzieren?“

          Sie, Herr Huber.

          • J. Kuehni sagt:

            Eine Gesellschaft, die eine dermassen eklatante Ungleichheit bei der Verteilung von Assets und Produktionsmitteln zulässt (global ebenso wie lokal, immer mehr), muss darauf basieren, dass die Haves im Gegenzug die Have-nots finanzieren, nicht wahr? Die Alternative dazu ist die Finanzierung einer Polizei- und Militärdiktatur zur Niederhaltung und gelegentlichen Vernichtung der Have-nots.

          • J. Kuehni sagt:

            Letzteres kennen Sie ja aus ihrer Wahlheimat.

          • Linus Huber sagt:

            „die Haves im Gegenzug die Have-nots finanzieren“

            Ich verstehe die Notion; das Problem wird allerdings damit nicht grundlegend gelöst, sondern einzig die wirkliche Auseinandersetzung der Umverteilungsmechanismen von „unten nach oben“ verhindert und sozusagen ein immer grösserer Anteil der Gesellschaft in die Staatsabhängigkeit getrieben, wodurch sie gefügig gemacht werden. Sicher doch sind wir auf bestem Wege in Richtung Polizei- und Überwachungsstaat, welcher einer sich bildenden Oligarchie und seinem Gefolge dient.

      • Linus Huber sagt:

        Wenn Sie sich mit dem BGE näher befasst hätten, würden Sie wissen, dass

        1. Diese Programme die Armut nicht zwingend lindern.
        2. Die Nachteile, welche das Speenhamland System offenlegt, von den Kritikern ignoriert werden: Druck auf Löhne und eine Subvention des Arbeitgebers.

        Der Vulgärdarwinist ist oft dort versteck, wo er am wenigsten vermutet wird, da einzig die oberflächlichen Zusammenhänge erkannt werden.

        • Anh Toàn sagt:

          die Schule macht nicht zwingend Schlau, aber das wissen Sie nicht und wir müssen es merken.

        • Anh Toàn sagt:

          Und jetzt zu Punkt 1 und Punkt 2, was sich der IMF nicht zu nicht zu sagen getraute:

          BGE schadet in Ländern mit guten Sozialsystem, aber hilft in „armen Ländern“: Die armen Länder haben aber Mühe, die notwendigen Einkommensquellen zu erschlöiessen: Also müssen Einkommensquellen in reichen Ländern erschlossen weden, um die armen zu finanzieren: (altruieren für Sie Huber):

          Wir könnten dies tun, oder warten, bis sie bei uns auf der Matte stehen: Selbst sie fernhalten ist teurer, sie reinlassen noch mehr.

          Eine globale Steuer zu Finananzierung eines globalen BGE:

          Aber zwingend löst dies das Problem der Armut auch nicht, um dies zwingend zu lösen, brauchts den letzten Weltkrieg noch, dann gibts weder arm, noch reich, weder inländer nich Ausländer, weder schwarz, noch weiss.

        • Anh Toàn sagt:

          „Der Vulgärdarwinist ist oft dort versteck, wo er am wenigsten vermutet wird, da einzig die oberflächlichen Zusammenhänge erkannt werden.“

          Ja, damit mein Kind schnell wächst, und lernt fürs Leben mit Herausforderungen und Eigenverantwortung um zu gehen und überhaupt, stelle ich die Keksdose so hoch, dass er nicht ran kommt, und sage: „Kurze Arme, kurze Beine, keine Kekse, muss halt wachsen“

        • Anh Toàn sagt:

          Alles ist relativ: Die Armut liesse sich zwingend abschaffen, wenn der Reichtum abgeschafft bwürde, das Eigentum. Wenn keiner etwas hat, ist keiner mehr arm.

    • J. Kuehni sagt:

      „persönliche(r) Verantwortungsbereich“

      Wenn ich das schon bloss lese. „Persönliche Verantwortung“ ist bei Libertären die Ausrede für asoziales Verhalten, bei Liberalen die Ausrede um „nichts“ zu tun, bei Betriebsökonomen und Nationalisten die Euphemisierung ihrer Kostenexternalisierung und bei Reichen/Privilegierten generell die bevorzugte Rationalisierung für die Armut/Benachteiligung der „anderen“.

      Begriffe sind wertneutral, Herr Huber. Es mag Zeiten und Orte gegeben haben, wo individuell auf „persönliche Verantwortung“ hingewiesen werden musste. Nach 40 Jahren real existierendem Neoliberalismus sind Sie mir damit entschieden zu linear und prozyklisch. Gelinde gesagt.

      • J. Kuehni sagt:

        Um Mächtige zur Übernahme von persönlicher Verantwortung zu bewegen, braucht es „kollektivistisches Verhalten“ der ansonsten Ohnmächtigen. Um Schwache zur Übernahme von persönlicher Verantwortung zu bewegen, braucht es „kollektivistisches Verhalten“ unter gesetzmässig obligatorischer Einbindung der Mächtigen.

        Der Rechtsstaat bietet dazu die kollektivistischen Normen.

      • J. Kuehni sagt:

        Der Mittelstand mitsamt seiner Demokratie und seinem Rechtsstaat konnte nur entstehen, weil man die Einbindung der Mächtigen ins „kollektivistische Verhalten“ nicht mehr deren „persönlichem Verantwortungsbereich“ überlassen hat.

        • Linus Huber sagt:

          Unsere Gedanken dürften diesbezüglich nicht derart weit auseinanderliegen, wie Sie dies vermuten. Sie scheinen allerdings dem Irrglauben zu unterliegen, dass der mit meist schwach ausgebildeten demokratischen Rechten ausgestattete Staat dazu tendiert, die Regeln zugunsten der 0,1% zu gestalten und sie damit ihre Machtposition nur weiter ausbauen. Da politische Reaktionen immer sehr träge sind und gerade bei indirekten Demokratien oft mehrere Wahlzyklen benötigen, befriedigt mich die heutige Situation keineswegs.

    • Maiko Laugun sagt:

      Gehen Sie – bei Ihnen auf den Philippinen – mal an die frische Luft Herr Huber. Diesen Rat habe ich Ihnen schon mehr als einmal gegeben. Danke.

  • Jan Svoboda sagt:

    kein Wunder, seit mehr als 10 Jahren gilt CAL als wirtschaftsunfreundlichster aller US Staaten, die Infrastruktur fliegt förmlich auseinander, Krimminalität und illegale Immigration gepaart mit notorischen Staatsdefiziten, so endet Sozialismus.

    • J. Kuehni sagt:

      California = Socialism.

      Senator McCarthy hätte grosse Freude an Ihnen gehabt, Herr Svoboda.

      • Jan Svoboda sagt:

        @kühni
        na ja, von Ihnen wäre wiederum der Lenin entzückt.
        Immer wenn ich hier den linkslastigen Schwachsinn Ihre Theoretikertruppe lese, muss ich lachen.
        @Schweizer
        wenn solcher Verbrecherverein wie IWF für BGE plädiert. ist es gerade der beste Beweis, dass es falsch ist.

  • J. Kuehni sagt:

    Geografische Segregation und Gettoisierung von Arm und Reich kann man in fast allen westlichen Demokratien beobachten (bei flächenmässig grossen Staaten offensichtlich besser). Die Entwicklung ist eine logische Folge der zunehmend asymmetrischen Vermögensverteilung, der nächste Schritt dann der politische Separatismus, bei dem es fast immer in irgendeiner Form um die Ausgrenzung der „Verlierer“ geht.

  • Bernhard Piller sagt:

    Auf alle Fälle hatten die Mandel-Anbauer bei der Wasserverteilung Priorität gegenüber den Google-Mitarbeiter mit Swimming-Pool (bei der letzten Dürre). Sie können sich somit nicht beklagen.
    Wenn ein Staat schon die höchsten Steuern eintreibt, was kann er noch mehr für die unteren Einkommen tun? Wo geht denn das Geld hin wenn nicht durch Umverteilung zu den Ärmeren?

    • Rolf Zach sagt:

      Die Agrar-Subventionen in Kalifornien gehen nicht an die Kleinbauern, sie gehen an die unternehmerischen Landwirte mit ihren großen Farmen. Gleich ist es mit der Verteilung von Wasser. Gut für den kalifornischen Export mit ihrem reichhaltigen Früchtekorb und der Baumwolle. Es ist natürlich rationell, ergibt aber ein Proletariat, abhängig von miesen Löhnen und ohne irgendwelches Eigentum. Wenn man die Ausgaben von Kalifornien untersucht, wird man feststellen, dass die Ärmsten davon nicht sehr begünstigt sind.
      In den USA kann man die Ausgaben für Privatschulen von der Steuer absetzen, so teuer auch die Schulen sind und dies ist ein direkter Angriff auf das öffentliche Schulwesen. Es gibt wenig Gemeindefusionen, weil die Kalifornier höllisch aufpassen, dass sie nicht mit den Armen wohnen.

      • Bernhard Piller sagt:

        Was schlagen Sie denn vor?

        • Rolf Zach sagt:

          Soll man in diesem Schweizer Blog bei Themen, die uns nicht unmittelbar betreffen, nicht nur richtigerweise urteilen und analysieren, sondern dazu noch Vorschläge erarbeiten. Schlussendlich ist es den Kalifornier völlig gleichgültig was wir schreiben.
          Wenn wir hier Vorschläge machen, so ist dies eigentlich nur eine Erweiterung der Analyse und wie sich dort die Zukunft entwickeln könnte. Es ist eine Reflexion um die dortige zukünftige Entwicklung noch besser zu verstehen und welchen Einfluss diese auf uns selbst hat.
          Warum muss dieses System der Schüler-Busse sein, wo Schüler von reicheren Gegenden in ärmere Gegenden verfrachtet werden und umgekehrt, um einen gewisse Gleichwertigkeit der Ausbildung zu gewährleisten. Dies läuft unter der Prämisse der Fairness.

          • Rolf Zach sagt:

            Fairness ist in vielem gewiss ein gute Sache. Ist sie aber rationell und für die Betreffenden wirklich die optimalste Lösung um Unrecht zu beseitigen. Was ist besser, grössere Schuldistrikte mit Schulhäusern unter einheitlicher Finanzierung und Leitung sowie guter Ausstattung oder jede reiche und arme Gegend wurstelt für sich allein?
            Fairness steht für Individualität, aber nicht für das Kollektiv. Es ist dies die Antwort der Individualität auf die Ungerechtigkeit einer Gesellschaft. Auch ein Grund, dass die Amerikaner von den fortschrittlichen Nationen derart von Gerichten und Anwälten geprägt sind.
            Der Gegensatz dazu ist die Rationalität des Kollektivs, die aus den Grundsätzen der Französischen Revolution hervorgegangen ist. Die Rationalität des französischen Zentralismus.

          • Rolf Zach sagt:

            Ich bin nicht davon überzeugt, dass das System der Fairness ein System optimal stark macht. Individualität schon, aber nicht auf irrationaler Fairness aufgebaut, sondern die die Stärken eines administrativen Systems benützt, dass die optimalste Lösung sucht.
            Die USA hatten immer ihre besten Momente in ihrer Vergangenheit, wenn sie rational und nicht fair handelten.
            Dies gilt für Lincoln, der den Sezessionskrieg mit harter, aber überlegt rationalen Methoden führte.
            Roosevelt hatte die Tennessee Valley Authority und sein Meisterstück der 2. Weltkrieg.
            Warum hat der stellvertretende Leiter der Preiskontrolle während des 2. Weltkriegs, Galbraith nie den Wirtschafts-Nobelpreis bekommen, aber Milton Friedman schon?

          • J. Kuehni sagt:

            „Warum hat der stellvertretende Leiter der Preiskontrolle während des 2. Weltkriegs, Galbraith nie den Wirtschafts-Nobelpreis bekommen, aber Milton Friedman schon?“

            Weil es den Wirtschafts-Nobelpreis erst seit 1969 gibt und da waren die Süsswasser-Theorien der Chicago-Boys schon deutlich in der Offensive.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Rolf Zach: „Ich bin nicht davon überzeugt, dass das System der Fairness ein System optimal stark macht. Individualität schon, aber nicht auf irrationaler Fairness aufgebaut, sondern die die Stärken eines administrativen Systems benützt, dass die optimalste Lösung sucht.“

            Ist es fair, wenn sich die Oberschicht problemlos Privatschulen und Elite-Unis leisten kann, während die grosse Mehrheit (aktuell) in hohen und fast nicht mehr rückzahlbaren Studenten-Loans versinkt?

            Dies in Anlehnung an Ihren weiteren Satz: „Individualität schon, aber nicht auf irrationaler Fairness aufgebaut,..“.

  • Rolf Zach sagt:

    Dieser Gegensatz im Einkommen an der Küste und im Landesinnern ist auch geprägt durch die Landwirtschaft. Inner-Kalifornien ist nach Umsatz der bedeutendste Agrar-Produzent der USA, wichtiger als jeder andere Staat, inklusive Florida und Texas. Diese Gegend ist auch der Trockenheit ausgesetzt und die Landwirtschaft hat viel gelitten wegen der Wasser-Knappheit. Die kalifornische Landwirtschaft ist enorm durstig. Die Landwirtschaft von Kalifornien lebt von der billigen Arbeitskräfte der eingewanderten Mexikaner als Saisonarbeiter und die sind schlecht bezahlt. Dies wirkt sich auch direkt aus auf die Infrastruktur und das Erziehungswesen, das natürlich unterdurchschnittlich ausgestattet ist. Führt folgerichtig dazu, dass sich die Einkommensunterschiede gegenüber den Städten vergrößern.

    • Maiko Laugun sagt:

      @Rolf Zach: „..Mexikaner als Saisonarbeiter..“

      Die Mehrheit dieser befinden sich illegal in den USA. Gerade in Kalifornien sind sie aber erwünscht, eben – wie Sie ja selber schreiben – weil sie billig sind.

    • Rolf Zach sagt:

      Kalifornien war immer der Staat, der auf allen Segmenten einer Volkswirtschaft und der Wissenschaft die klügsten Köpfe als Einwanderer holte. Diese Politik war enorm profitabel für ganz Kalifornien. Kalifornien ist aber geradezu das exemplarische Beispiel der USA, dass der industriell-handwerkliche Mittelbau in diesem Aufbau fehlt. Zentral-Europa, Japan und Südkorea haben ihn, aber nicht die USA. Der US-Elite ist dieser Mangel bekannt, aber es wird wenig dagegen getan. Warum? Der Rassismus hat daran ein gehörig Portion Schuld. Man braucht die Hautfarbe, um sich von den Mitmenschen zu differenzieren. In einem Land, wo die Verfassung die Religion ist, braucht es dies als Privileg eines Hintersassen. Zusätzlich zählt im kulturellen Leben die Farm und das Büro, aber nicht die Fabrik.

    • Maiko Laugun sagt:

      Silicon Valley alleine kann eben nicht die Wirtschaft der USA ankurbeln, wie oftmals behauptet wird. Die sind nicht mal gut genug für Kalifornien selbst.

      • Rolf Zach sagt:

        Im möchte Ihre treffende Bemerkung noch ergänzen.
        Apple hat ja bekanntlich ein riesiges phänomenales Hauptquartier gebaut. Dort wird nur verwaltet, entwickelt und verkauft und nicht produziert! Apple produziert auch nicht in Kalifornien, dafür in China. Dort sind nicht nur die Löhne niedriger als in Kalifornien, obwohl die Differenz von Jahr zu Jahr abnimmt, sondern die Leute sind auch besser ausgebildet als diese Hintersassen-Kinder aus Kalifornien, darum wird keine Fabrik in Kalifornien gebaut.
        Die US-Elite verachtet diesen Mob als Drogensüchtige, Kriminelle und totale Verlierer. Auch für die demokratischen Eierköpfe sind sie nur interessant als Laborversuch. Wo hat es die besten Psychiater? Natürlich an den kalifornischen Spitzen-Universitäten!

        • Maiko Laugun sagt:

          Zusätzlich scheinen die Tech-Konzerne ja auch noch offshore Steuerflüchtlinge zu sein. Selber schuld; allerdings ganz USA und nicht nur CA.

          Kann mich erinnern, dass ca. Ende 90er der (steuerliche) Standort Arizona zur Konkurrenz für CA wurde. Weiss nicht, wie das heute ist.

          • Monique Schweizer sagt:

            Dank den Steueroptimierern Apple, Google, Starbucks, Amazon etc etc ist Irland mit über 300 Mrd $ mittlerweile der 3. grösste US Treasury Holder der Welt geworden nach China und Japan

        • Maiko Laugun sagt:

          @Rolf Zach: „Wo hat es die besten Psychiater?“

          Und wo die besten (?) Schönheitschirurgen? In CA (Küste) legten sich schon in den 80er/90ern die 16-jährigen Gören unters Messer.

          Die Verkoksten zeig(t)en mit dem Finger auf die Raucher.

          Immerhin wurden in CA aus Umweltgründen die A/C (z.B. in Hotels) verboten.

    • Anh Toàn sagt:

      „According to report last week from the Orange County Register, California’s marijuana crop is not only the most valuable agricultural product in the nation’s number one agricultural producer state, it totally blows away the competition.“

      Habe nicht geprüft, wie wahr und genau das alles ist, aber Marijuana wurde zum riesigen Geschäft für die Agrarindustrie in den Staaten, welche es liberalisiert haben.

      • Monique Schweizer sagt:

        Na ja die Weinreben von Napa Valley und Sonoma werden durch die immensen Feuersbrünste gerade massenhaft abgefackelt.
        Vermutlich werden die dann auch durch Marijuana ersetzt werden müssen, blüht doch das Zeugs schon nach wenigen Monaten während ein Weinstock erst nach mind 4 Jahren wirklich was bringt.
        .
        Und Trump muss einen weiteren Notstand jetzt auch für Nord Kalifornien ausrufen.
        Mein ich das nur, oder musste er seit der Kündigung des pariser Klimaabkommens am 1. Juni nicht schon weit überdurchschnittlich viele extremklimabedingte Notstände aufrufen? Gott straft scheinbar sofort!

        • J. Kuehni sagt:

          Gemäss Trump-Direktive gilt ab sofort für Communiqués aller Regierungsstellen, dass der Begriff „Klimawandel“ konsequent durch „extreme Wetterereignisse“ substituiert wird.

          Davon konnten die Amerloques in letzter Zeit reichlich Gebrauch machen.

          • Monique Schweizer sagt:

            Kuehni: Und 30 Jahre „extreme Wetterereignisse“ werden dann in der Klimaforschung auch zum Klimawandel.
            Gut in 30 Jahren wird der jetzt schon etwas gar ungesund wirkende Donald eh nicht mehr unter uns sein — so kann er mit seiner Lebenslüge ruhig sterben es seien alles nur ganz normale Wettervorkommnisse wie es sie schon immer gab….

        • Maiko Laugun sagt:

          @Monique: „Na ja die Weinreben von Napa Valley und Sonoma werden durch die immensen Feuersbrünste gerade massenhaft abgefackelt.“

          Das einzige was in den Weingütern überleben wird, sind die billigen, aber aus deutscher Produktion stammenden Weinflaschenöffner. Zumindest früher wurden solche dort verkauft 🙂

      • J. Kuehni sagt:

        Was passiert, wenn all die Marijuanafelder beim nächsten Flächenbrand abfackeln?

        High over flyover country.

        • Monique Schweizer sagt:

          Kuehni: Marijuana resp. Hanf ist die vermutlich sogar schnellste wachsende Biomasse der Welt, von dem her macht so ein Feuer wie dieses höchstens eine Saison was aus. Weiss ja nicht ob sie Erfahrung haben, aber wird nicht umsonst die „Pflanze der Götter“ genannt. Schade wird sie seit 80 Jahren so stigmatisiert, aber jetzt setzt eine Trendwende ein und das ist gut so, denn man kann bekanntlich neben Rauschmitteln noch x-andere Sachen aus der Pflanze gewinnen.
          .
          Dass bei einem Feuer dann alle in der Umgebung stoned wären, das glaube ich jetzt nicht, der Rauch steigt ja bekanntlich.
          .
          Allerdings gibt es auch Nachteile des schnellen Biomassenwachstums – der hohe Wasserbedarf und in Cal. ist das Mangelware
          http://www.spektrum.de/news/marihuana-belastet-die-umwelt/1352618

          • J. Kuehni sagt:

            Re Stoned:
            Flyover Country ist der Ort, wo die Lebenserwartung der weissen Ex-Mittelschicht unter den Bedingungen des fortgeschrittenen Supply-Side-Kapitalismus zum ersten Mal seit 1945 wieder rapide am sinken ist. Nach allem was man hört, spielen Betäubungsmittel dabei eine zentrale Rolle.

          • J. Kuehni sagt:

            Da wir in Europa seit dem letzten Grossreinemachen alles von ennet dem Teich mit 10–20 Jahren Verzug nachäffen, suchen wir uns vielleicht diesmal besser eine andere Leitkultur, bevor Junkies auch hier plötzlich wieder „hip“ sind.

          • Anh Toàn sagt:

            Wenn die Chinesen oder Roboter die Arbeit machen, kann man den ganzen Tag kiffen und wichsen. Da auch dies irgendwann fad wird, braucht man auch nicht solange zu leben.

          • Monique Schweizer sagt:

            Anh: Die ziehen sich im mittleren Westen aber mehr von diesen superpotenten Opioidderivaten rein – Prince lässt vom Himmel her grüssen…
            Da ich das mit der Opiatsucht in meinem Leben ausgelassen habe (ausser ein paar Probiererli, nach denen ich k…n musste), weiss ich gar nicht ob der Sexualtrieb noch gross vorhanden ist oder ob die Opioide schon das volle Bedürfnisspektrum abdecken.
            Fly high, die young… da kiffe ich doch lieber eins…

  • Anh Toàn sagt:

    Der Huber und ich haben gewettet: Das ist wie Freihandel ohne internationale Regeln die durchgesetzt werden: Die Forderungen gegen einen Anderen (Staat) sind rechtlich nicht durchsetzbar, also muss mich der Huber nicht bezahlen. Also haue ich ihn auf die Fresse, und dann haut er mich auf die Fresse, und fangen Frau Schweizer und der Laigun auch an zu hauen, und der Ackermann haut mit dem Huber: Ergebnis: Alle hauen sich in die Fresse:

    Versteht ihr dies, ihr Freihändler ohne Regeln zwischen freien Souveränen?

    • Anh Toàn sagt:

      Ach so friedlich sind wir doch alle, wenn wir frei sind hier zu schreiben, was wir wollen: Dass es keine zentralisierten (Redaktion) Regeln gibt, bringt das Beste in uns hervor. Die höchste Form der Diskussionskultur entsteht doch nicht, wenn jemand zensuriert, sondern wenn sich alle frei und souverän beschimpfen dürfen

    • Linus Huber sagt:

      Hoffentlich weist der Schaum vor dem Mund auf ernsthaftere Krankheiten hin. Köstlich, wie sich jemand, welcher, wenn er persönlich davon profitiert, „moral hazard“ mit Vehemenz verteidigt, fast schon überschnappt, wenn er eine Portion davon abkriegt. Ein Schauspiel, welches angesichts des vulgären und anstandslosen Verhaltens dieses Losers einfach nicht verpasst werden durfte.

      • Anh Toàn sagt:

        Wo profitiere ich persönlich?

        Ach ja, ich muss, da ich die Wette gewonnen habe, nicht 1000 zahlen an Sie: da ich bezahlt hätte, habe ich gewonnen.

        Anstandloses Verhalten ist Wettschulden nicht zu bezahlen: Wettschulden sind Ehrenschulden, solange nicht bezahlt, ist die Ehre ist in den Miesen.

        • Anh Toàn sagt:

          Vertsehen Sie, mit Schulden aus Geschäften geht man Pleite, rettet sich unter ein Chapter und lässt die Gläubiger bluten, die sind ja selber schuld, wenn sie einem unverantwortlich Kredite gegeben haben. Das ist ehrenhaft, so sind die Leistungsträger, aus dem Stoff werden Präsidenten.

          Aber Ehrenschulden muss man zahlen, die verjähren nie, da gibt es keine Verlustscheine.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Ahn: Zumindest indirekt gibt Superhuber zu, dass er Schulden bei Ihnen hat; Wettschulden; deshalb wohl auch seine Schimpfwörter, weil er selber weiss, dass er schon lange entlarvt wurde. Man kann ihn und seine immer gleichen Kommentare schon lange nicht mehr ernst nehmen. Er hat – im wahrsten Sinne des Wortes – jeglichen Kredit verspielt. Gruss an Sie.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Ahn: Nachtrag: Wie verbissen, verbohrt und einsam (?) kann ein Mensch eigentlich sein? Der Huber scheint 7h zu schlafen und offensichtlich 17h international online zu kommentieren. Deshalb hatte ich schon von Mitleid gegenüber ihm geschrieben.

      • Anh Toàn sagt:

        @Franz Goedl:

        „Hoffentlich weist der Schaum vor dem Mund auf ernsthaftere Krankheiten hin. Köstlich, wie sich jemand, welcher, wenn er persönlich davon profitiert, „moral hazard“ mit Vehemenz verteidigt, fast schon überschnappt, wenn er eine Portion davon abkriegt. Ein Schauspiel, welches angesichts des vulgären und anstandslosen Verhaltens dieses Losers einfach nicht verpasst werden durfte.“

        Finden Sie Argumente oder Wahrheit?
        Oder Botschaften? „kill the messenger“: Messenger sind Boten, die bringen Botschaften. Wollte ich Botschaften hören, ginge ich in eine Kirche oder zum Guru.

        • Anh Toàn sagt:

          Verstehen Sie, Herr Smith, Herr Goedl, Herr Ackermann, ich habe unseren Zwist als Argument benutzt um zu zeigen, dass es nie eine friedliche Konkurrenz und freien Souveränen ohne durchsetzbare Spielregeln gibt:

          Huber antwortet, mit umwerfender Argumentation, ich bin einfach zu schlecht im Lesen, um die Argumente zu erkennen.

      • Anh Toàn sagt:

        @Huber

        Es wäre meinen Verständnis meines von Ihnen erstellten Persönlichkeitsprofils hilfreich, wenn Sie sich entscheiden könnten, ob ich ein persönlich von „moral hazard“ profitiere, oder ein Loser bin.

        Anhäufung von Schimpfwörtern führt häufig zu entweder Widersprüchen wie bei Ihnen. Oder, wie bei meinem Deutschlehrer, der mir mal eine „impertinente Frechheit“ vorwarf zu Pleonasmen.: Nach meinem Hinweis darauf als Antwort, hat er fünf mal nach Luft geschnappt wie ein Fisch auf dem Trockenen, bis er genug davon in die Lunge bekam, um „raus!“ zu brüllen: Das war ein Schauspiel!

  • Anh Toàn sagt:

    Kalifornien darf nicht austreten ohne Zustimmung von 3/4 des Restes der USA, wegen der Verfassung.

    Aber San Francisco darf austreten: Die Hippies und Regenbogenfarbenen sind spätestens seit Woodstock ein Volk. (In unzähligen Liedern wurde dieses Volk besungen, dessen Existenz kann keiner leugnen) Wenn sich dieses Hippie und Regenbogen Volk nun erheben würde, ist Demokratie und Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des Hippie-/Regenbogenvolkes zu respektieren.

    • Anh Toàn sagt:

      Ich bin sicher, Sie hätten doch auch hier, wie bei Madrid ist nicht Barcelona, Ihre Geschichte einer völlig unterschedlichen Entwicklung Kaliforniens und der die USA dominierenden Westküste erzählen können. Kalifornien war spanisch kolonisiert, die Ostküste englisch. Nach dem Ende der Kolonialzeit war Kalifornien zuerst mal mexikanisch: Hätte der Schweizer Suter nicht die französische Flagge hissen wollen über Kalifornien, sondern sich zum, König Kaliforniens erklärt, würden Sie dann ein kalifornisches Volk mit von der Ostküste abweichender Geschichte finden?

  • Alberto La Rocca sagt:

    Wenn ich armengenössig wär, würde es mich auch in einen Staat ziehen, wo ich nicht viel Geld für Heizung ausgeben muss – zudem ist Kalifornien Immigrationsziel für Mexikaner. Hierzu fehlt mir die demografische Analyse, sowohl bezüglich Inner-US-Wanderung als auch zur Einwanderung aus Lateinamerika.

  • Tofa Tula sagt:

    Kalifornien ist doch das Vorbild von vielen hier. Gut, dass einmal ein ganzheitliches Bild vermittelt wird. Nicht nur Glanz und Gloria.
    Wenn man etwas zum Vorbild nimmt und dem nachstrebt, laeuft man manchmal die Gefahr, auch die Schattenseiten zu uebernehmen. Hier ist Rosinenpicken angesagt.

  • loulou55 sagt:

    Wie hiess schon wieder dieser langjährige Reps Gouverneur von California? War auch Schauspieler, wie Ronald Reagan….? California war unter seiner Führung schon mal faktisch bankrott.
    Zudem wird hier die alte Regel bestätigt, die ganz besonders an Finanzmärkten gilt: „Die grossen Gewinne von ein paar Wenigen, produzieren einen Haufen Verlierer.“

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