Der Niedergang der Vermögensverwaltung

Die fetten Jahre sind vorbei: CS-Filiale am Zürcher Paradeplatz. (Foto: Keystone/Walter Bieri)

Auf den ersten Blick scheint alles bestens zu sein. Im neusten Global Financial Centres Index (GFCI) figuriert Zürich auf Rang 9 und Genf auf Rang 15. Gegenüber dem letzten Index, der im Frühling 2017 erschienen ist, haben sich die beiden Schweizer Finanzplätze sogar verbessert – Zürich um 2 Ränge, Genf um 5 Ränge.

Hier sind die ersten 15 Ränge des neusten GFCI (Quelle):

Betrachtet man hingegen die Entwicklung der ausländischen Vermögen, die bei Banken in der Schweiz deponiert sind, sieht es ganz anders aus. Der Wegfall des Bank- und Steuergeheimnisses für ausländische Kunden hat offensichtlich tiefe Spuren hinterlassen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum diese negative Entwicklung keinerlei Auswirkungen auf den GFCI hat.

Dabei sind die Daten leicht verfügbar. Seit Jahren publiziert die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Ausserbilanzgeschäfte der Banken in der Schweiz (Quelle). In absoluten Zahlen sieht die Entwicklung folgendermassen aus:

Securities holdings in bank custody accounts, in CHF billions

Source: SNB, Banks in Switzerland 2006.

Non-resident custody account holders
Total Private

customers

Commercial

customers

Institutional

investors

2007 3132 1110 254 1768
2008 2241 721 157 1364
2009 2485 743 181 1562
2010 2390 673 163 1554
2011 2224 597 123 1504
2012 2658 611 118 1928
2013 2820 611 122 2087
2014 3069 603 104 2362
2015 2948 535 90 2323
2016 2888 503 94 2291

Man sieht auf einen Blick, dass die Vermögen der ausländischen Privatkunden (private customers), also derjenigen, die vor 2007 am meisten vom Bankgeheimnis Gebrauch gemacht hatten, auf die Hälfte zusammengeschmolzen ist. Nimmt man zur besseren Einordnung einen Fonds-Index als Massstab, sieht man, dass der Rückgang geradezu dramatisch ist (Pictet BVG-25 plus bedeutet 25 Prozent Aktien).

Von 1998 bis 2007 stiegen die Vermögen der ausländischen Privatkunden und der Pictet-Index etwa im Gleichschritt. Von 2007 bis 2016 stieg der Pictet-Index um fast 40 Prozent, während die Vermögen der ausländischen Privatkunden um mehr als 50 Prozent zurückgingen.

Die einzige Kategorie, die von 2007 bis 2016 zugenommen hat, sind die Vermögen der ausländischen institutionellen Investoren. Das zeigt, dass der Finanzplatz Zürich keineswegs kurz vor dem Zerfall steht. Aber dieses Geschäft hat tiefe Margen und kompensiert nicht den Wegfall des Bankgeheimnisses. So besteht kein Zweifel: Die fetten Jahre sind vorbei.

76 Kommentare zu «Der Niedergang der Vermögensverwaltung»

  • Rolf Zach sagt:

    Welche Gründe hat der Ausländer in die Schweiz zu kommen und hier bei einer Bank Kunde zu werden?
    Das Bank-Kunden-Geheimnis? Der Schweizerfranken als Reservewährung der Reservewährungen? Die Effektivität der Schweizer Banken in ihrem Service?
    Ihre Professionalität in der Anlageberatung? Der Schutz des Anlegers durch das Gesetz? Die Kosten für den Kunden bei einer Schweizer Bank Kunde zu sein?
    Die Macht der Schweizer Politik im internationalen Umfeld?
    Seien wir ehrlich, die Anlageberatung wäscht überall mit dem gleichen Wasser, es gibt in keinen Finanzplatz für todsichere Anlage mit garantierter hoher Rendite. Die Kosten sind überall zu hoch, wobei die Schweizer Banken heute die Tendenz haben ihre Ausländer dabei besser zu behandeln als ihre Inländer, früher war dies umgekehrt.

    • Rolf Zach sagt:

      Ein Mangel herrscht eindeutig in der internationalen Stellung für die Durchsetzung unserer Interessen auf der internationalen Bühne. Unsere Stellung ist eindeutig schwächer, da wir nicht EU-Mitglied sind und die Mehrheit der Schweizer dies aktiv unterstützt und an das Gegenteil glaubt, wird der Finanzplatz Schweiz von der politischen Seite her immer geschwächt bleiben, aber hier ist der irrationale Glaube stärker als die Realität. Gute Christen glauben an die unbefleckte Empfängnis, gute Schweizer glauben an den Untergang der EU in nächster Zeit. Bei der ersten Aussage gibt es den Konflikt mit der Biologie, bei der zweiten die vollständige Negation der Realitäten. Interessant ist ja auch, dass Schweizer Bank-Kunden durch das Gesetz schlechter gestellt sind als EU-Kunden bei EU-Banken!

      • Rolf Zach sagt:

        Wo haben wir das Bank-Kunden-Geheimnis verloren? In erster Linie in den USA, wobei es unter den Lesern, unseren Banker und Politiker immer noch Leute gibt, die glauben in diesen Dingen seien die USA Somalia und Deutschland der Tschad. Warum haben dann die OECD Staaten außer den USA, eigentlich wenig gegen unser gehätscheltes Bankgeheimnis vor 1989 bzw. 2000 Stellung bezogen? Ganz einfach, diese OECD-Staaten brauchen den Schweizerfranken für ihre eigene Stabilität nicht mehr. Wohl ist der Schweizerfranken die Reservewährung der Reservewährung, aber er ist nur noch ein Sicherheitsfach, aber es lohnt sich nicht mehr wie bei Gold, dafür seinen Bürger zu erlauben, ihre Steuern im großen Stil nicht mehr zu bezahlen. Wer es nicht glaubt, soll den Tessiner Finanzplatz betrachten seit dem Euro!

        • Rolf Zach sagt:

          Bei der Effektivität des Service sind wir ja aktiv daran, diesen gegenüber dem Ausland zu schwächen und hier sind die beiden Großbanken mit ihren Auslagerungen nach Polen und nach Indien aktiv beteiligt, weil ihre obersten Führungen nicht mehr die langfristigen Interessen ihrer Arbeitgeber berücksichtigen, sondern nur noch die kurzfristigen Gewinne aus einer solchen Politik. Früher hat dies die Bankenkommission verhindert, heute kann die FINMA unseren Banken nicht genug Unterstützung dabei anbieten. Früher hatten unsere obersten Schweizer Banker angeblich die heilige Erleuchtung, heute können wir diese nicht genug bei Angelsachsen finden, obwohl die angelsächsischen Banken die schwerfälligste Bürokratie haben und der Schutz der Anleger in den USA zweischneidig ist.

    • Maiko Laugun sagt:

      „..Schweizer Banken heute die Tendenz haben ihre Ausländer dabei besser zu behandeln als ihre Inländer..“

      Ich präzisiere den Begriff „Inländer“: Weltweit gibt es ca. 770K Schweizer, welche im Ausland leben und nicht als Inländer betrachtet werden, was bis hin zu Kontokündigungen führt.

      Entscheidend ist heute nur noch der Wohnsitz/Aufenthaltsrecht – und nicht die Staatsangehörigkeit.

      Finanzinstitute operieren weltweit – oder in anderen Worten: Geld = international und Kunden = lokal, wobei lokal sich nicht auf die Staatsangehörigkeit bezieht.

      Oder nochmals in anderen Worten: Globalisierung = Geld/Waren/Dienstleistungen – jedoch nicht der Mensch.

  • Franz Gödl sagt:

    Die beschriebene Entwicklung bei den Vermögensverwaltern ist nichts anderes als der unendlich wiederholende Zyklus. Aufbau und Boom in der Finanzindustrie war einmal. Heute sind wir in der Endphase, wo alles verreglementiert wird, der Bürokratie-Aufwand explodiert, sich die ganze Energie auf „cover-your-ass“ – Massnahmen konzentriert ist und dadurch die Vermögensverwaltungsmandate immer einfältiger werden, bis sich die meisten Vermögen in einigen wenigen, von den Regulatoren als legitim erachteten Titeln konzentriert. Das ist dann der Zeitpunkt, wo das ganze Finanzmarkt und ergo das System einbricht, da es nur noch wenige Index-Titel sind, auf denen der Wohlstand gestützt ist, nicht mehr hunderte oder tausende verschiedene Werte, ganz zu schweigen von Contrarian-Investments.

    • Marcel Senn sagt:

      Die Tabelle resp. der Artikel ist auch etwas irreführend, wenn man von den 2007er Werten ausgeht – denn schon 2008 waren diese um gigantische 800 Mrd tiefer als 2007 und haben 2016 vs. 2008 um über 600 Mrd wieder zugelegt.
      Von dem her haben die CH Banken in Sachen ausländische Vermögensverwaltung auch mit der Weissgeldstrategie vs 2008 doch wieder ganz gut geboomt

  • M. Stadelmann sagt:

    In diesem Blog behaupten Leser immer wieder, der Schweizerfranken sei so stark, weil ausländisches Geld in die Schweiz flüchtet. Wenn dem so wäre, müsste dieses Fluchtgeld nicht in den hier verwendeten Statistiken ersichtlich sein? Tatsächlich zeigen die Daten das Gegenteil, nämlich ein Abfluss von ausländischem Vermögen. Verstehe ich hier etwas falsch? Oder ist es ein weiteres Indiz, dass der Franken seit 2009 hauptsächlich aufgrund der enormen Leistungsbilanzüberschüsse stetig aufwertete.

    • Marcel Senn sagt:

      Stadelmann: Sie sind einmal mehr zu bequem die Details anzuschauen. Würden Sie mal die NIIP konsultieren, würden Sie sehen ,dass ausländische DIREKTINVESTMENTS (also nicht so Bänklerzeugs wie oben) von Ende 2007 von 620 auf Ende 2016 1238 Mrd sich verdoppelt haben. Die Portfolio Investments sind hingegen nur um 140 Mrd gestiegen sind und andere Liabilityklassen wie Currencies und Depits um 230 Mrd zurückgegangen sind.
      .
      Die Fluchtgelder kommen denk in die Schweiz und dann kaufen sie Hotels, Häuser etc.
      Wieviele Russen und andere Fluchtgeldinvasoren haben mittlerweile fette Villen in der CH — eben!!! Alleine schon die Pauschalbesteuerten haben fette Vemögen hier, in der NIIP eben zum Marktwert bewertet.

      • M. Stadelmann sagt:

        Die Nettoauslandvermögen sind inklusive den Währungsreserven seit 2007 von unter 731 Mrd auf 854 Mrd gestiegen. Ohne die Währungsreserven der SNB sind sie im gleichen Zeitraum von 645 Mrd auf 232 Mrd gesunken. Ohne die Wechselkurseinflüsse und andere Bewertungsschwankungen zu berücksichtigen könnte man meinen, die Ausländer hätten in diesen Jahren 413 Mrd Fluchtgelder in die Schweiz gebracht. Tasächlich beträgt aber alleine der Kursverlust auf der Aktivseite der Direkt- und Portfolioinvestitionen von 2007 gegenüber heute mindestens 25% oder 500 Mrd. CHF. Wie Sie sehen, ist für diese Frage die Betrachtung der NIIP völlig irreführend und unbrauchbar. Die Betrachtung der Kapitalbilanz ist für diese Frage viel zielführender. Und dort gibt’s spätestens seit 2012 keine Fluchtgelder mehr.

        • Marcel Senn sagt:

          Ach Herr Stadelmann – immerhin haben Sie es versucht, aber leider einmal mehr gescheitert. Ihre Kursverluste sind rein hypothetischer Unsinn um ihre falsche Theorie bzg. Leistungsbilanzüberschüssen im Sonderfall Schweiz zurechtzuklittern….
          Wenn Sie die NIIP nach Currency anschauen, dann werden Sie merken, dass die Verpflichtungen in CHF vs. Ausländern zw 2007/16 von 1.544 Bio auf 2.283 Bio – also um rund 740 Mrd angestiegen sind. Davon direct Investement um fast 500 Bio
          .
          Haben Sie das Gefühl die Fluchtgeldbesitzer seien so blöd und behalten ihre Fluchtgelder in €, $, £ etc. — die geben sie indirekt bei der SNB ab & kaufen Fränkli dafür & mit diesen kaufen/bauen sie sich dann wie die Qataris auf dem Bürgenstock Luxushotels!

          https://data.snb.ch/en/topics/aube#!/cube/auvercurra

          • Marcel Senn sagt:

            PS. Sie sehen auf dem Link auch, dass die Liabilities in € seit 2007 von 388 Mrd auf 400 Mrd kaum gestiegen sind in CHF umgerechnet kaum gestiegen sind – sehr wohl aber der CHF vs € d.h. es infolge des Kursverlustes sogar noch 40 – 45% mehr Fluchtgelder aller Art in € gekommen. Auch die $ Positionen haben in CHF um rund 125 Mrd zugenommen nur die übrigen Währungen gingen rel rapide zurück von 385 Mrd auf 140 Mrd in CHF ausgedrückt. Vermutlich weil jene Währungskreise, wie auch der € und $ in den CHF GEFLUECHTET sind!
            .
            Die SNB kann Ihnen ein Liedchen davon singen – fragen Sie doch mal bei Herrn Jordan an diesbezüglich!

          • M. Stadelmann sagt:

            Senn: die Aktiven der NIIP sind Wechselkurs- und anderen Berwertungsschwankungen ausgesetzt, da es sich um Vermögen (von Inländern) im Ausland handelt. Umgekehrt sind die Passiven mehrheitlich nicht den Wechselkursschwankungen ausgesetzt, da es sich um Vermögen (von Ausländern) im Inland handelt. Sie schauen nur die wachsenden Passiven an. Auf der Aktivseite kanzeln Sie die Verluste als hypothetischer Unsinn ab. Dieser Unsinn wird aber in den Zahlen der NIIP abgebildet die Sie so sehr lieben. Rückschlüsse auf die Frankenstärke können Sie deswegen aber nicht ziehen.

            In einem Punkt gebe ich Ihnen aber recht, die wachsenden Passiven (v.a. Direktinvestments) zeigen eindrücklich den Ausverkauf der Schweiz, welcher durch die künstliche Frankenschwächung wohl noch angeheizt wird.

          • Marcel Senn sagt:

            Stadelmann: Ich habe die Verlustmöglichkeiten auf FX der Passivseite (Liabilities) stark eingegrenzt, weil dort die Ausländer eben mit fast 2/3 in CHF investiert sind (primär Direktinvestitionen aber auch Portfolio Invest.).
            .
            Was ist denn Ausverkauf der Heimat aus allerlei Quellen – von stockseriös bis eben hin zu dubios. Flucht- und Investitiongelder haben so mancherlei Couleur.
            Und da CH Firmen ihre Ueberschüsse zu einem beachtlich hohen Teil wieder im Ausland Investieren oder als Dividenden auszahlen, wird der Leistungsbilanzüberschusseffekt eben stark reduziert und der Druck kommt von den Fluchtgeldern. Ohne diese hätte die SNB nicht gross eingreifen müssen, die SNB hat den Grossteil derselben absorbiert und in CHF gewechselt. (indirekt via Geschäftsbanken natürlich)

    • Hans Huber sagt:

      Ich versuche es einmal mit einer sachlichen Antwort: Bargeldbestände, etc. ausländischer Kunden sind nicht in der zitierten SNB Statistik erfasst. Nur wenn das von Ihnen erwähnte ‚Fluchtgeld’ in Wertpapieren und/oder wertpapierähnlichen Instrumenten in einem Bankdepot angelegt ist, dann erscheint es in dieser Statistik. Diese SNB Statistik erfasst also nicht die ganze Beziehung der Banken zu Kunden mit Sitz im Ausland. Ebenso sind Beziehungen zu Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern darin nicht erfasst. Alles in allem ist diese Statistik wie alkoholfreies Bier: Hübsch anzusehen, aber völlig wirkungs- und inhaltslos …

      • Martin Cesna sagt:

        Ja, auch in ein simples Bankschliessfach passen sehr viele von den schönen grossen roten Scheinchen, die die Nationalbank so verzweifelt nachdruckjt und sich wundert, wo die wohl bleiben, da der SFr. nur langsam an Wert verliert.
        Die Jagd auf die Euro-Scheinchen scheint weniger gross zu sein, da sie eher steuerlich erfasst werden.

  • Arthur Shmid sagt:

    Vermögensverwaltung Schweiz: Geht nicht , können wir nicht, eine endlose trostlose Angelegenheit. Von Performance keine Rede nur Abkassieren.
    Die völlig überbezahlten Bürschchen mit Kravatte keine Ahnung was der Kunde will. Nur die Kommissions Höhe wissen Sie in und auswendig.

  • Rene Wetter sagt:

    Das Bankgeheimnis und die Schwarzgeldstrategie hatte unsere Banken faul und träge gemacht. Sie mussten sich gar nicht anstrengen und nichts neues entwickeln. Unsere Institute sind, was Dienstleistungen angeht, gar nicht konkurrenzfähig. Sie können nur hohe Gebühren abzocken und den leitenden Angestellte zu hohe Saläre und Boni auszahlen. Das ist der Grund des Niedergangs.

  • Peter sagt:

    Der CH-Bankensektor hat überbordet mit:
    – übertriebenen B-Mgmt.Löhnen (auf Kosten des Personals),
    – bedenklichem Kredit Vergabeverhalten gegenüber KMU und Privatpersonen ( es zählt nur der kurzfristige B-Gewinn),
    – schlechterem Service für die Bevölkerung (Konditionen, Auflagen),
    – zu einseitig verteilter Marktmacht ( faktischem „Gelddrucken“ … ohne Nationalbank, zu tiefe Eigenkapitalisierungen),
    – Export CH-Arbeitsplätze (Know-How Verluste im grossen Stil mit kurzfristigen Gewinnen für Wenige),
    – zu einseitiger Risikoverteilung (Abschieben von Verantwortung bei Krediten und der Nachhaltigkeit)
    Den hohen Preis bezahlt die CH-Bevölkerung u.A. mit hohen Land- und Wohnungskosten, einer Verschlechterung der CH-Finanzstabilität und zu grosser Auslands-Abhängkeit.

    • Martin Cesna sagt:

      Tja, wenn die Schweiz ein „Monaco 2“ werden soll, muss das Pöbel aus der Villa verjagt werden, irgendwie, unschön auf jeden Fall.
      Auch die stinkenden Arbeitsplätze der Firmen müssen weg, da zu wenig lukrativ.
      Jetzt muss man nur noch eine hochwohlhabende Ersatzbevölkerung anlocken, für die selbst hohe Mieten etc. Peanuts sind.
      Da finden sich Scheichs und Fussballer, Rennfahrer und steuervermeidende Industrielle stets zuhauf.

  • Hans Huber sagt:

    Sehr geehrter Herr Straumann, es fällt mir ausserordentlich schwer Ihnen zu folgen. Wie Sie es ohne weiteres fertigbringen, den Global Financial Centres Index, welcher die Wettbewerbsfähigkeit von Finanzzentern (also so zu sagen die Rahmenbedingungen, die Infrastruktur, etc.) vergleicht, mit den Wertschriftenverwahrungskonten ausländischer Kontoinhaber in Verbindung zu bringen und daraus zu folgern, dass die Vermögensverwaltung in der Schweiz nieder gehe ist … hmmm … interessant.
    Sicher ist es auch möglich die Entwicklung der Anzahl Äpfel und Kokosnüsse im Bestand eines Detailisten zu vergleichen und dann daraus schliessen, ob sich die Erde erwärmt.

    • Hans Huber sagt:

      Auch wenn es einige durchaus logische Erklärungsmöglichkeiten für die Entwicklungen der von Ihnen zitierte Nationalbankstatistik gibt (Depots enthalten z. B. nicht zwingend Kontensaldi, physische Edelmetalle, etc.) sagt diese Analyse weniger als gar nichts über die Qualität der erbrachten Beratungsleistung und den sich verändernden Kundenbedürfnisse in der Vermögensverwaltung aus.
      Und da müsste man vermutlich ansetzen, wenn man etwas über den Zustand der Vermögensverwaltung in der Schweiz aussagen, respektive deren Niedergang herbeireden möchte, oder nicht?

      • Martin Sutter sagt:

        Der Zusammenhang ist doch ganz einfach. Das Verwalten von Schwarzgeld ist kein Geschäftsmodell in CH mehr. Banken im Ausland z.B. Deutschland sind viel günstiger. Darum fliesst das Geld einfach aus der Schweiz wieder ab. Man benötigt eigentlich gar keine Statistik um auf diesen Schluss zu kommen.

        • Hans Huber sagt:

          Oh, dann ist ja alles gesagt. Ist ja egal was im Blog steht, Hauptsache wir interpretieren unsere ‚Story’ da rein.
          Dann können wir also jetzt zurück gehen und darüber diskutieren, ob der Bestand an Kokosnüssen eine Indikation für die Erderwärmung ist und/oder uns weiter im luftleeren Raum über die bösen Banken echauffieren?

  • Peter Kleiner sagt:

    Die Schweiz und ihre Banker schaffen sich selber ab. Mutlosigkeit, Erschöpfung und fehlende Innovation nagen am Erarbeiteten. Was die Banker und Vermögensverwalter allerdings nicht wissen ist, dass das Bankgeheimnis mittels heutiger Technik und den richtigen Köpfen sofort wieder eingeführt werden könnte. Das traut sich natürlich keiner, weil die Staatstreue viel zu gross ist und man der Politik nicht mehr traut. Technisch umsetzbar ist es aber. Diejenigen, die von Code-Scheiberei etwas verstehen, werden jetzt möglicherweise schmunzeln, die anderen werden mich als Spinner hinstellen aber machbar ist es trotzdem.

    • Roman Günter sagt:

      Das Bankkundengeheimnis muss nicht wieder eingeführt werden, da es noch immer unverändert steht. Auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird, es war schon immer so, dass unter speziell formalisierten Umständen Informationen herausgegeben werden mussten. Einzig diese Umstände wurden erweitert. Wer das Bankkundengeheimnis verletzt, ist immer noch persönlich haftbar.

  • Martin Sutter sagt:

    Ich frage mich in diesem Zusammenhang, wie insbesondere die Grossbanken überhaupt in der Schweiz Geschäfte abschliessen können. Vergleicht man diese mit anderen Banken oder insbesondere ausländischen Banken, sind dort die Kommissionen praktisch für alles (Vermögensverwaltung, Zahlungsverkehr, Depotführung, Kontoführung etc.) wesentlich günstiger. Z.B. die Depotverwaltung ist bei ausländischen Brokern unterdessen praktisch kostenfrei möglich (vgl. zB Interactive Brokers).

    Die Grossbanken sind m.E. nach wie vor zu teuer und profitieren davon, dass die Kunden relativ träge sind und kaum die Bank wechseln.

  • Turolla sagt:

    Seit der letzten grossen Finanzkrise in 2008, aber auch schon vor und nach der Jahrtausendwende, wurde hauptsächlich im Investment-Banking enorm viel Kapital vernichtet, welches durch das Rückgrat vieler Nationen, nämlich durch KMUs in den jeweiligen Binnenmärkten und im Aussenhandel während Jahrzehnten erwirtschaftet worden war. Gewinner waren uns sind heute noch jene Finanzinstitute, die es damals verstanden, abservierte Kleinkunden aufzufangen, die inzwischen grösser und kapitalkräftiger geworden sind und um keinen Preis zu einer Grossbank zurückkehren würden.

    Global befinden wir uns heute erneut zurückversetzt in die damalige Lage, wo Kapital im Schweisse unseres Angesichts erwirtschaftet werden muss, nämlich mit nutzdienlicher Arbeit in allen Sektoren der Realwirtschaft.

  • Alejandro Galan sagt:

    Lustig dieser «…Niedergang der Vermögensverwaltung», ähnlich als man der Niedergang der Waschküchen kommunizieren würde. Die schlaue Hausfrau (Hausherr) wird sofort eine Lösung finden, um zu waschen, was zu waschen ist und immer weisser und mit neuen Waschmittelzusammensetzungen und wo es nötig ist. Das Resultat wird immer das gleiche sein: weisse Wäsche

  • Roman Günter sagt:

    Einmal angenommen, dass international tatsächlich aufgeräumt werden soll mit Korruption, Kriminalität und Schwarzgeld, wäre es doch naheliegend, dass diese Praktiken exponiert und fokussiert bekämpft würden. Tatsächlich wurden aber die Straftatbestände zur Geldwäscherei immer weiter ausgedehnt, d.h. waren es früher zehntausende sind es heute Millionen von Verdächtigen. Es ist etwas naiv, zu glauben, dass die Abnahme von Privatkundengeldern in der Schweiz zu einer Besserung führten. Diese Gelder sind heute in den USA und anderen Ländern, welche es mit der Umsetzung der Geldwäschereibestimmungen nicht so genau nehmen, wieder sicher und geschützt aufgehoben. Für einen sauberen Finanzplatz Schweiz ist das nicht unbedingt eine schlechte Entwicklung, international sieht’s aber eher düster aus.

  • Anh Toàn sagt:

    https://www.bloomberg.com/graphics/2017-brexit-bankers/

    Auch vom Abbau der Finanzindustrie in London seit dem Brexit scheint die CH Finanzindustrie nicht zu profitieren: Wenn an einen anderen Ort in Europa, werden die Jobs nach Frankfurt und Paris verlegt, ein paar nach Dublin, Zürich oder gar Genf, finde ich da nicht in der Liste. Wären wir in der EU und hätten den Euro, wären die vielleicht (ziemlich sicher) da drauf.

  • Urs baumann sagt:

    Das heisst wir sind Jahre lang über den Tisch gezogen worden, die Politiker haben uns doch immer nach dem Krieg weisgemacht das Bankgeheimnis sei nichts unlauteres und völlig in Ordnung. Nein die Banker haben Jahrzehnte mit kriminellen und Schuken wahnsinns Gewinne eingefahren

  • Thomas Hartl sagt:

    Der Wegfall des Bankkundengeheimnisses war die Voraussetzung, dass unsere Banken weiterhin ihr Geschäft im Ausland fortsetzen durften. Viel stärker dürfte die Vermögensverwaltung in Zukunft allerdings unter der Abwanderung des Geschäfts ins Internet leiden. Mit viel tieferen Verwaltungskosten werden von Internetbanken ähnliche Renditen erreicht. Unter dem Strich bleibt dem Kunden mehr. Ich fürchte, dass die Schweizer Banken hier einen entscheidenden Trend verschlafen, ähnlich der Uhrenindustrie in den 70-er Jahren.

  • Bruno Ledermann sagt:

    die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Finanzplatz wurden nie angepasst…z.B. Abschaffung der Stempelsteuer, etc. und dann diese Inkompetenz der FINMA…

  • Jürg Brechbühl sagt:

    Bundesrat Widmer hat ihr Ziel erreicht. Ich weiss bis heute nicht, was sie gegen die Schweizer Banken hat. Aber sie hat die US-Amerikaner in ihrem Wirtschaftskrieg gegen die Schweizer Banken tatkräftig und zuvorkommend unterstützt und die hiesigen Banken zerstört.
    Von Seiten der Schweizer Banken waren die UBS und die CS erpressbar. Bei dem grossen bail out nach der Finanzkrise bekamen auch ihre amerikanischen Töchter jede von der US-Regierung Darlehen in Höhe von mehreren Milliarden Dollars zur Verfügung gestellt, genau gleich wie die amerikanischen Grossbanken. Das erklärt auch, warum diese Banken ihre eigenen Angestellten an die amerikanische Justiz verrieten.
    Die Linken Parteien sind im Paradox gefangen. Zwar jubelt man, wenn man die bösen Kapitalisten bodigt. Aber die Milliarden an Steuereinnahem von den Banken hat man auch gerne verjubelt.
    Den grössten Schaden nehmen die Banken anderswo: Fleissig, aufmerksame Jugendliche hüten sich heutzutags, noch bei einer Bank die Lehre zu machen.
    Aus meiner Sicht als Nicht-Mehr-Kunde eines der grössten spezialisierten Schweizer Vermögensverwalters war die Geschäftlimacherei auf meine Kosten und die schludrige Kommunikation der Grund, dass ich mein Vermögen jetzt mit wesentlich mehr Erfolg selber verwalte.

  • Jürg sagt:

    Sind die fetten Jahre vorbei, oder die Jahrzehnte, in denen Schweizer Banken unter Duldung/Beihilfe des Schweizer Staates in schäbiger und unethischer Weise andere Ländere und ihre Bevölkerungen um Milliarden/Billionen Steuersubstrat betrogen haben? Ich würde gerne einmal wissen, wieviel dieser Betrug (mit Zins und Zinseszins) zum Wohlstand in der Schweiz beigetragen hat. Etwas weniger Selbstgefälligkeit und Prinzipienlosigkeit wäre hilfreich.

    • Patrick sagt:

      Nur weil die Prinzipien nicht jene waren, die sie gutheissen, heisst das nicht, dass es keine gab.
      Betrug setzt voraus, dass absichtlich die Unwahrheit gesagt wird. Ich würde mal behaupten, dass jedem, der etwas Ahnung hatte, klar war, wozu das Bankgeheimnis dient. Das inkludiert ausländische Regierungen.
      Und wenn sie nun mit den Despotengeldern kommen, bitte ich zu beachten, dass die Definition, wer gerade ein Diktator ist, relativ fliessend scheint.
      An einem Tag schlägt man seine Zelte im Elyssée-Palast auf, am nächsten ist man ein Diktator…
      Ich finde es schön, scheinen sie ein ethischer Mensch zu sein und es wäre vl. besser, wenn mehr so wären.
      Aber das sind sie nicht.

      • Jürg sagt:

        Sie räumen den Betrug also ein. Und nein, in den meisten Ländern wusste man, dass man nicht die Bürger des Nachbarlandes zu Steuerhinterziehung/Steuerbetrug verleitet. Und nicht aus Geld von Massenmördern ein Geschäftsmodell macht. In der Schweiz fehlte hier jahrzehntelang Unrechtsbewusstsein, und nicht nur in diesen Fragen. Gut, dass äusserer Druck geholfen hat, von innen kam ja vor allem Selbstgefälligkeit.

        • Peter Richter sagt:

          Ach Jürg……bitte nicht so naiv!
          Unrechtsbewusstsein?
          Ich kann heute nach Deutschland
          (oder irgendwohin…) fahren und ein Konto eröffnen, ausser den üblichen Alibifragen wird mich kein Mensch fragen, ob mein Geld versteuert ist, daher wird auch sehr viel
          CH-Schwarzgeld bei Banken in Deutschland gebunkert.
          Die Amis gewähren bei AIA kein Gegenrecht auf Informationen, das sagt doch schon ziemlich alles aus.
          Geschäftsmodell mit Massenmörder?
          z.B. Gaddafi betrieb in Deutschland ein riesiges Tankstellennetz und DE-Banken bunkerten mehrere Milliarden Gaddafi Gelder, dasselbe in GB und Frankreich, usw. …
          Sollte eine CH-Bank einem Afrikaner ein Konto verweigern, danach kommt doch sicher Jürg mit dem Aufruf: CH-Banken sind rassistisch.
          Mich nervt diese einseitige CH-Kasteiung!

          • Jürg sagt:

            Genau das meinte ich. Unmoralischer Wohlstand auf Kosten anderer, aber kein Funken Unrechtsbewusstsein, stattdessen noch mit dem Finger auf andere zeigen.

          • tigercat sagt:

            Ja, die gute alte Zeit. Als ich vor kurzem in Frankreich ein Bankkonto eröffnete und danach einen nicht besonders grossen Betrag darauf überwies, kam postwendend eine Anfrage, woher das Geld stammt. Ich gehe mal davon aus, dass die Deutschen da auch nicht mehr grosszügiger wären.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Peter Richter: „Ich kann heute nach Deutschland
            (oder irgendwohin…) fahren und ein Konto eröffnen, ausser den üblichen Alibifragen wird mich kein Mensch fragen, ob mein Geld versteuert ist …“

            Unsinn! Im Normalfall werden Sie schon vor der Kontoeröffnung scheitern, wenn Sie gewisse Grundvoraussetzungen (z.B. Wohnsitz-/Aufenthaltsgenehmigung im Land etc.) nicht erfüllen – und nicht erst bei der Steuerfrage.

        • Jürg Brechbühl sagt:

          Bundesrat Kopp war weltweit die erste, die ein funktionierendes Geldwäschereigesetz durch das Parlament brachte. Den Teil „Geld von Massenmördern“ können sie vergessen. Das war seit Ende 80er Jahre vorbei. Das kommt nur noch bei Jean-Ziegler-Nostalgikern vor.

          • Jürg sagt:

            Nein, kann man nicht vergessen – wie gesagt, mit Selbstgerechtigkeit und Selbstabsolution kommt man nicht weit. Mit Selbstkritik und Einsicht in eigenes Fehlverhalten umso mehr. „Diktatorengelder in der Schweiz. Einziehung und Herausgabe von unrechtmässig erworbenen Vermögenswerten politisch exponierter Personen“, lautet der Titel einer an der Uni Basel entstandenen juristischen Dissertation. Sie stammt aus dem Jahr 2012.

    • Manfred Zwygart sagt:

      @Jürg…Ich denke, es kommt noch viel schlimmer. Sie können schon bald Ihre Selbstlosigkeit unter Beweis stellen, wenn das westliche Finanzsystem kollabiert.

    • Roman Günter sagt:

      Leider gibt es keine schwarz/weiss Antworten in einer etwas doch komplexerend Welt, wie wir das öfters gerne wünschten, Jürg. So würden die Praktiken der deutschen Autohersteller (Abgasskandal), auf den Bankensektor übertragen, eine noch nie dagewesene Katastrophe bedeuten. Angst macht, was man nicht versteht.

  • Robert F. Reichmuth sagt:

    Prof. Dr. Tobias Straumann – ein echt netter Mann, uns ausgerechnet
    in diesen schweren Wochen und Monaten, auf so brutale Art und
    Weise auf die kommenden „14 Jahre Magerkost“ einzustimmen.
    .
    Als langjähriges „BankBackOfficePig“ verzeihe ich ihm jedoch gerne.
    Meine „Swiss Braces“ sind nach oben und unten verstellbar.

  • Paul Müller sagt:

    Die Arroganz der Privatbankers in den 80 und 90er-Jahren war mit Händen zu greifen. Innerhalb der Bank benahmen sie sich wie wenn Sie das Schiesspulver erfunden hätten. Derjenige der normale Kommerzkunden betreute war ein Angestellter 3. Klasse, denn vorher kamen noch die Händler die nachher den ganzen Laden übernommen und an die Wand gefahren haben. Die Politiker durften dann nur noch helfen ein komplettes Debakel zu verhindern mit dem Resultat, dass die obersten Bänker heute wieder ungerechtfertigte Boni einfahren dürfen. Die Banken haben sich selbst in die heutige Situation gebracht. Allerdings haben sie auch keine Möglichkeit ausgelassen, den ganz Grossen stets auf die Schuhe zu pinkeln was dann zu den Milliardenbussen geführt hat.

  • Manfred Zwygart sagt:

    Die Schweiz hat Glück, dass dieses Finanzsystem so oder so in den letzten Zügen liegt. Die Zukunft heisst Smartkryptos (Ethereum Baar). Hier hat sich die Schweiz sehr gut positioniert. Ueli Maurer macht hier sehr gute Arbeit, indem er die Fintech massvoll begleitet. Der Druck aus dem Ausland wird kommen, diese Technologie zu unterbinden. Ich schätze mal, der Bundesrat und das Parlament werden wieder einknicken. Diese Zukunftsfirmen werden umgehend ins Ausland ziehen und alles läuft weiter. Nur die Schweiz wird auf der Strecke bleiben.

  • Martin Thalmann sagt:

    Wie ich sagen hörte aus Internas stellt die CS viele Banker nur noch mit Jahresverträgen an. Nach Ablauf der Verträge müssen sich diese wieder für die eigene Stelle bewerben, oder der Vertrag wird nicht verlängert. Modernes Lohnsklaventum.

  • Reto Steller sagt:

    Ich finde es in Ordnung und Fair, dass man in der Schweiz, sich das Geld in Zukunft auch so verdienen muss, wie sie es anderswo auch machen müssen. Viele wussten gar nicht mehr, woher es kam, dass man sich fast ohne eigenes Geld ein Häuschen, eine Wohnung und viel Luxus, sehr günstig wie praktisch nirgends, auf Pump kaufen konnte. Dies führte zur Arroganz, dachten doch viele, dass die Schweizer viel fleissiger sind als alle anderen in der Welt. Zurück in der Realität muss man sich jetzt fair bewähren und dies doch Zurecht. Dafür sei Dank, dass die Anderen in der Schweiz aufgeräumt haben, etwas was sei sicher nicht freiwillig gemacht hätten und es letztlich auch ihnen zugute kommt.

    • Manfred Zwygart sagt:

      @Reto Steller…Sie meinen so wie in New York an der Wallstreet. Dies ist ein Wirtschaftskrieg. Ich erkenne in Ihrem Beitrag sehr viel Arroganz und Hochmütigkeit. Sie sind sich hoffentlich bewusst, dass dieses Finanzsystem bald kollabiert. Anzeichen gibt es viele, wenn man genau hinschaut. Pensionskassen sind dann alle futsch. Ich hoffe, Sie haben auch echte Werte in Ihrem Vermögen.

      • Reto Steller sagt:

        Ich werde ganz sicher nicht kollabieren, denn meine lieben Grosseltern, meine lieben Eltern und so auch wir, haben gesunde Werte weitergegeben, wir haben miteinander alle gespart und gebaut und dies ohne Schulden. Es scheint Ihnen vielleicht unmöglich aber es ist wahr. Wir geben das Geld lieber den Steuerbehörden als den Banken. Die Steuerbehörden werden es mehrheitlich besser einsetzten, für Infrastruktur und Leute die es auch brauchen. Bei den Banken fehlt mir dieses Vertrauen und wieso, weil ich oft verzweifelte Leute sehe, die irgendwie mit zusammengebrachte 10 Prozent eigenem Kapital, sich Bankheime (nicht Eigenheime) kauften und jetzt Probleme haben während sich einzelne Menschen bereichern. Sicher gibt es dies auch anderswo aber wir reden hier über die Schweiz, die mit Verheimlichung, der Welt sehr viel negatives gebracht hat und zum Glück wurde ein fremder Riegel geschoben und das sage ich als Schweizer. Diesen Fehler sollten Sie auch zugeben und nicht verteidigen, denn Schweizer haben vieles wo positives aber halt nicht nur.

  • Kurt Seiler sagt:

    Ja, die Amerikaner haben erfolgreich den Finanzplatz Schweiz zurechtgestutzt.

  • max meier sagt:

    Ex Bundesrätin Widmer-Schlumpf zusammen mit SP, Grünen und Teilen der CVP (also politisch Linskorientierte) haben das Bankkundengeheimnis zu Fall gebracht. Der Niedergang des CH Finanzplatzes war damit natürlich besiegelt und das wussten diese Parteien auch. Sie haben es in Kauf genommen und so werden in Zukunft viele Menschen neue Jobs suchen müssen und die grossen Steuerzahlungen der Banken werden auch ausbleiben. Mit anderen Worten der Wohlstand in der Schweiz sinkt. Das allerdings haben SP, Grüne und Teile der CVP dem Volk nie gesagt.

    • sepp z. sagt:

      ach, so ein schmarren. das bankgeheimnis wurde von den bürgerlichen und dem finanzplatz selbst verjoggelt und schliesslich auf ausländischen druck von der bürgerlichen regierung abgeschafft. das ist ja die ironie: lange von den linken bekämpft, aber schliesslich hats die linken nicht mal gebraucht. der markt, die finanzindustrie und deren lobbyisten habens von selbst erledigt.

    • Thomas Hartl sagt:

      Diese Dolchstoss-Legende ist lächerlich, Herr Meier. Die Grossbanken haben selber um diese Gesetzesänderungen gebeten, um weiterhin im US-Markt tätig bleiben zu dürfen. Es ist ja auch bezeichnend, dass das unheilige Bankkundengeheimnis im Inland immer noch in Kraft ist, und trotz linken Forderungen nicht aufgehoben wird, weil Banken eben hier davon profitieren.

      • Linus Huber sagt:

        @ Thomas

        Ich stimme mit Ihnen überein, dass die Politik inkl. Zentralbanken aus unterschiedlichen Gründen dem Finanzsektor dient. Allerdings das Bankkundengeheimnis als „unheilig“ zu bezeichnen, grenzt an einen Grad an Ignoranz gegenüber der Bedeutung der persönlichen Freiheit, welcher befremdend auf mich wirkt.

        „Arguing that you don’t care about the right to privacy because you have nothing to hide is no different than saying you don’t care about free speech because you have nothing to say.“

        – Edward Snowden

        • Thomas Hartl sagt:

          @Linus: Mal ehrlich, diese Freiheit beschränkt sich in der Praxis doch darauf, ungestraft Steuern hinterziehen zu dürfen. Wenn der Steuerbeamte schon meinen Lohnausweis in den Händen hat, sehe ich bei Gott nicht ein, warum ich ihm den Bankauszug mit meinem Einkommen und meinem Vermögen vorenthalten soll. Das würde vermutlich sogar Herr Snowden so sehen.

          • Linus Huber sagt:

            Nun Thomas, es geht nicht um jede spezifische Massnahme, sondern um das gesamte Ausmass an Ueberwachungsmassnahmen, welches den gläsernen Bürger schafft, während die Entscheidungsträger immer mehr eine durch Immunität geschützte Verantwortungslosigkeit verbunden mit oft eher undurchsichtigen Entscheidungsabläufen geniessen. Die wirklich Reichen werden damit eh nicht belangt, sondern einzig die Mittelklasse, welche schrittweise ausgedünnt wird. Das genaue Gegenteil dessen, was wichtig für die Demokratie ist, läuft nämlich ab, indem der Durchschnittsbürger immer transparenter wird, während Regierungen immer weniger an Transparenz an den Tag legen, respektive vermeintliche Sachzwänge
            als Ausrede aufführen.

          • Anh Toàn sagt:

            „Ausmass an Ueberwachungsmassnahmen, welches den gläsernen Bürger schafft, “

            Und diese Bürger machen noch selber eine Initiative für ein Verhüllungsverbot, verlangen selber Gesetze, die sie zwingen, gläsern zu sein.

    • tigercat sagt:

      Wie immer – obwohl die Linken, die Grünen und Teile der CVP weder im Parlament noch im Bundesrat jemals die Mehrheit hatten, sollen sie an allem Unbill der Schweiz schuld sein. So einfach kann das Weltbild auch nur vom ziemlich weit rechten Rand aussehen. Aber selbst die Katholische Kirche musste einmal einsehen, dass ihr Weltbild ziemlich daneben lag.

    • Maiko Laugun sagt:

      „Bankkundengeheimnis“

      Au Ja! Die Daten sind längst (ausgelagert) in Polen und Indien, auch bei Heerscharen von extern beigezogenen IT-Fachkräften (CH) und bei internationalen Beratungsfirmen etc. etc…

      Aber das sind ja alles die guten, die Daten sind dort bestens aufgehoben; der böse ist nur der Staat, weil dieser ja allmächtig ist und prinzipiell nichts gutes im Sinne hat.

      @max meier: Sie wollen ein Bankkundengeheimnis – und gleichzeitig eine staatliche Rettung (auch Einlagengarantie), aber der Staat darf nicht wissen, für wen er eigentlich gerade steht; oder?

      • Linus Huber sagt:

        Nun Maiko, im Gegensatz zu Ihnen, ich kenne Max Meiers Position in Bezug auf die Einlagegarantie nicht, denn er äusserte sich nicht dazu.

        Sollten Sie hingegen mich fragen, werde ich Ihnen unzweideutig erklären, dass ich gegen jegliche Form der Subventionierung des Finanzsektors ausspreche und die Einlagegarantie stellt genau eine derartige Subventionierung in indirekter Form dar.

  • Peter P. Odermatt sagt:

    Das ist das Resultat der ehemaligen Bundesrätin Widmer-Schlumpf, welche das Bankgeheimnis abschaffte. Die soll sich schämen. Totschlägerin der Banken.

    • Michael Berger sagt:

      Das Bankgeheimnis wurde vom Parlament abgeschafft, nicht von Frau Schlumpf. Es war aufgrund des internationalen Druckes nicht zu halten, was am Schluss sogar die Banken eingesehen haben. Der Fehler liegt bei den Bankmanagern und den bürgerlichen Politikern, welche viel zu lange auf dieses Geschäftsmodell gesetzt haben.

    • A Steffen sagt:

      @p.p.Odermatt
      Sie sind wohl auch lernresistent. Diverse Länder haben das Gaunertum der Schweizerbanken nicht mehr toleriert und und die „schlechte“ Bundesrätin hat zum Glück die Kohlen aus dem Feuer geholt und damit schlimmeres für die „guten“ Gauner verhindert.
      Augen aufmachen und Gehirn ankurbeln wäre besser als drauflos quatschen.

    • Patrik Peter sagt:

      Hätte die UBS und die CS als Leuchtürme des Finanzplatzes (sorry für den Lacher) nicht im grossen Stil betrogen, gelogen und geklaut, alles wäre ruhiger und überlegter abgelaufen. Aber eine Volkswirtschaft mit 660 Mrd. (CH) versucht einer Volkswirtschaft mit 19’500 (USA) Ihren Willen aufzudrängen? hahaha klar. Das das nicht gut geht, ist ausserhalb unseres 10% Wirtschaftssektors (Finanzen) allen klar. 200 – 300 lustige Bankmitarbeiter haben unseren Finanzplatz an die Wand gefahren. Aber hey, Hauptsache voll viel Geld auf dem Konto und 3 Autöli in der Garage. Tja Pech, das ist jetzt vorbei, willkommen in der Realität Ihr Schmarotzer.

    • Thomas sagt:

      Das Bankgeheimnis musste abgeschafft werden, weil sonst die UBS den Swiftzugang aberkannt worden wäre (so die Drohung). Die UBS wäre dadurch über Nacht Zahlungsunfähig geworden.

      • Manfred Zwygart sagt:

        @Thomas…jeder einigermassen realistisch denkender Mensch weiss, dass diese Drohung nie in die Tat umgesetzt worden wäre. Das ganze Finanzsystem wäre sonst weltweit kollabiert. So ein bisschen etwas könnte die Schweiz von Kim Jong-un doch noch lernen.

    • sepp z. sagt:

      odermatt, auch wenn man lügen von alt-br-blocher gebetsmühlenartig nachredet, werden sie nicht wahrer.

    • tigercat sagt:

      Hätten die Banken sich in den USA an die dort geltenden Gesetze gehalten, wäre das Bankgeheimnis nicht so schnell so stark unter Druck geraten. Aber dessen Zeit war damals schon am Ablaufen.

  • Maiko Laugun sagt:

    „Die fetten Jahre sind vorbei.“

    Nein, die Boni fliessen weiter. Nur das zählt. Der Rest landet beim RAV – und merkt es dort, für wen er/sie eigentlich gearbeitet hat.

    • sepp z. sagt:

      die boni und die dividenden, müsste man anfügen. den aktionären der grossbanken läufts blendend.

      • Manfred Zwygart sagt:

        @sezz z…kurz vor dem Kollaps erklingt die Musik am lautesten. Zum Glück gibt es Smartkryptos. Dies ist kein Bankgeheimnis, deren sich die Banken via Politik selber entledigen können, sondern ein echtes Bürgergeheimnis. Das Bankgehemnis kann ruhig auch im Inland abgeschafft werden.

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