Alle gegen Deutschland

NMTM

Symbol von Deutschlands Wirtschaftsmacht: Ein neuer BMW erhält im Werk Regensburg den letzten Schliff. Foto: Lennart Preiss (Keystone)

«The Germans are bad, really bad. Look at the millions of cars they sell in the US. It’s terrible. We’ll put a stop to that.» Donald Trumps Ausruf gegen die Exportweltmeister an seinem ersten Arbeitstreffen mit der EU in Brüssel vergangene Woche sorgt in deutschen Diplomatenkreisen für Entsetzen.

Trump hat sich – mal wieder – im Ton und in der Sachlage vergriffen. Dennoch sollte sich Deutschland nach der Brüskierung in Brüssel nicht in falscher Solidarität wiegen: Trump tritt mit seiner Kritik offene Türen ein – in der EU, beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und bei vielen Ökonomen, die haupt- und nebenamtlich als Politikberater tätig sind. Nur etikettieren sie den Vorwurf anders: Von Ungleichgewichten ist die Rede, die längst ein gesundes Mass überschritten hätten.

IWF-Chefin Christine Lagarde mahnte vor sechs Wochen in einem Interview, dass der Überschuss Deutschlands, gemeint ist die Leistungsbilanz, also die Handelsbilanz plus finanzielle Einkünfte, um die Hälfte schrumpfen müsse. Lagarde: «Germany, with its aging population, should have, and can legitimately aim to have, a degree of surplus, but not to the extent we see at the moment: 4 percent would perhaps be justified, but 8 percent is not.»

Mehr investieren, weniger sparen

Italiens früherer Premier Matteo Renzi ermahnte Deutschland letztes Jahr, Berlin müsse endlich seinen Handelsüberschuss auf 6 Prozent des BIP zurückführen, wie es die EU-Regeln vorsähen. Und die Europäische Kommission mockiert sich in ihrem «Warnmechanismus-Bericht Deutschland» über den zu hohen Leistungsbilanzüberschuss des Mitglieds. Er sei u.a. «Ausdruck der Investitionszurückhaltung und der hohen Ersparnis». Berlin unternehme zu wenig dagegen. Die Kommission schreibt: «Was die für das Verfahren bei makroökonomischen Ungleichgewichten relevanten Massnahmen angeht, so ist die Antwort der Politik bislang begrenzt, wenn es darum geht, den Investitionsstau bei der Infrastruktur anzugehen und bei den Investitionen der öffentlichen Hand einen nachhaltigen Aufwärtstrend zu etablieren.»

Auch IWF-Chefin Lagarde ist nicht erfreut über die deutsche Wirtschaftspolitik. Foto: Domenico Stinellis (Keystone)

Der Vorwurf: Deutschland investiert zu wenig und spart zu viel. Die Binnennachfrage ist viel schwächer als gerechtfertigt, folglich wird zu wenig aus dem Ausland importiert. Länder wie Frankreich, Italien – oder eben auch die USA – können weniger nach Deutschland exportieren, als gerechtfertigt wäre, wenn man die robuste Wirtschaftslage der europäischen Nummer eins in Betracht zieht.

Sie alle fordern: Deutschland muss mehr investieren und weniger sparen. Das ist letztlich das Modell, das die USA seit Jahren leben. Die Vereinigten Staaten haben auch deshalb ein riesiges Handelsdefizit, weil sie zu viel investieren und zu wenig sparen. Die Differenz müssen sie sich über Kapitaleinfuhren finanzieren. Deutschland sollte also ein bisschen mehr wie die USA wirtschaften.

Für Donald Trump ist das eigentlich eine politische Steilvorlage. Aber es ist zu bezweifeln, dass er sich dieses Zusammenhangs bewusst ist. Sonst würde er die inhaltliche Parallele mit dem IWF und zahlreichen europäischen Regierungen, denen die deutschen Überschüsse ein Dorn im Auge sind, politisch nutzen. Die US-Administration könnte sich auf diese Weise gar den einen oder anderen Verbündeten für ihre Aussenwirtschaftspolitik sichern. Stattdessen poltert The Donald. Frei von inhaltlichem Sachverstand und Interesse an Zusammenhängen tritt er allen auf die Füsse. Und schlimmer noch für seine eigene Agenda: Er bleibt politisch widersprüchlich.

Trumps Alleingang

In seiner Sicht der Dinge liegt das Übel bei den Exporten, speziell den deutschen Autoverkäufen in die USA. Seine Drohung, er werde das stoppen, sorgt für Aufregung in Deutschlands mächtigstem Industriezweig. Eine Arbeitsgruppe wurde eingerichtet, in der die Autoproduzenten verschiedener Länder sich mit dem Weissen Haus zu einigen versuchen. Die Trennung «Ausländische Marken sind schlecht für Amerika, inländische gut» ergibt wirtschaftlich keinen Sinn. Das ist spätestens seit 2015 bekannt. BMW avancierte damals offiziell zum grössten Fahrzeugexporteur der USA, dank seiner Produktionsstätte in Spartanburg im Bundesstaat South Carolina.

Deutschland exportierte allein im vergangenen Jahr Personenwagen im Wert von 21,5 Mrd. Dollar in die Vereinigten Staaten. Von dort wurden Autos im Wert von 6,2 Mrd. Dollar nach Deutschland geliefert – bayerische Luxuskarossen aus Amerikas Süden inklusive. Will Trump also tatsächlich das Defizit im Autohandel verringern, dann müssen sich die US-Exporte mindestens verdoppeln, mehr wäre besser.

Mit Importsteuern oder Zöllen ist das nicht zu schaffen. Der einzige Weg besteht darin, die Investitionsbedingungen in den USA zu verbessern, sodass dort künftig noch mehr Autos produziert werden, die dann exportiert werden können. Das Weisse Haus muss also vor allem eine kohärente Industriepolitik für das eigene Land entwerfen. Weil hier noch keine brauchbaren Ansätze zu erkennen sind, dienen Trumps Ausfälle wie jener in Brüssel vergangene Woche vor allem einem Zweck: Dem Wähler daheim vorzutäuschen, dass sich ihr Präsident für sie einsetzt.

Und Deutschland spielt in dieser Posse die undankbare Rolle des Schurken.

124 Kommentare zu «Alle gegen Deutschland»

  • Rolf Zach sagt:

    Man muss es nochmals betonen, dass der Euro für den Binnenhandel der EURO-Zone kein Problem ist und diese die zweit wichtigste Reservewährung der Welt ist+gleichzeitig die Währung mit der die übrigen EU-Länder untereinander fakturieren. Alle Exporteure von Fertigwaren aus der EU bevorzugen den Euro als Rechnungswährung, was natürlich für die Banken in Europa ein gewaltiger Verdienst-Ausfall war und hier haben CS und UBS am meisten verloren.
    Wie aber bereits erwähnt, ist eigentlich das Leistungsbilanz-Defizit von Südeuropa gegenüber Deutschland kein Problem, sowenig wie für Österreich, dessen Defizit gegenüber Deutschland grösser ist, als dasjenige aller übrigen EURO-Länder außer Frankreich. Dieses Land ist ein Spezialfall, hängt mit ihrer Exportstruktur betreffend Konsumgüter zusammen.

    • Rolf Zach sagt:

      Frankreich ist eigentlich dasjenige Land, das am meisten unter den chinesischen Exporten für wohlfeile Konsumgüter leidet. Ihr Segment für Luxusgüter ist zu klein und es hat nicht diese Waren, um die chinesischen Billig-Exporte auf dem deutschen Markt zu verdrängen. Es leidet darunter mehr als Italien. Bei den Fertigwaren hat Europa ohne GB eine gute Balance innerhalb seiner Zone, aber nicht für elektronische Bedarfsartikel und Billig-Textilien. Soll Deutschland diese Billigwaren vermehrt importieren (Geiz ist geil!) oder diesem Segment wieder Leben einhauchen.
      Der Euro hat den Binnenhandel nicht erschwert, aber die Verschuldung. Mit dem Euro und seinen billigen Zinssätzen hat sich Südeuropa mit ihrer Mentalität für Inflation wie verrückt verschuldet.

      • Rolf Zach sagt:

        Kann man mit einer Schwund-Währung eine Politik à la Keynes machen. Mit Verlaub, man kann nicht, aber mit dem Euro schon. Ein abschreckendes Beispiel ist gegenwärtig Venezuela.
        Wie gesagt, die Leistungsbilanz-Zahlen innerhalb der Euro-Zone sind gar nicht erschreckend und praktisch mit dem fortwährenden Zuwachs an Macht der EZB und der Kontrollmechanismen in Brüssel nicht mehr gefährlich.
        Was wirklich erstaunlich ist, das Defizit der Briten,
        5% des BIP. Das Pfund verliert noch den letzten Rest des Status als Reservewährung und die britische Industrie ist nur noch eine kleine Birke zur gewaltigen Douglasie von einst. Die Briten leben von der Instabilität der islamischen Welt und von Russland. Sie können ihre Häuser und ihre Dienstleistungen an diese Leute zu Spitzenpreisen verkaufen.

        • Rolf Zach sagt:

          Wenn die orientalischen Scheich ihre Mercedes nach London einführen, müssen dies nicht die Engländer bezahlen, sondern die Scheichs selbst.
          Vieles im britischen Defizit kommt aus dieser Ecke. Ebenso erlaubt der Euro-Finanzplatz London als Ergänzung einen üppigen Konsum, gespiesen mit ausländischer Ware mit Qualität.
          Dieses ganze Bild ist in verkleinertem Masse auch gültig für die USA.
          Wenn Trump weiterhin gegen Mexiko und die Karibik pöbelt, schadet er direkt allen (!) Amerikanern. Anstatt Geld für die Mauer gegen Mexiko zu mobilisieren, sollte er mehr für bessere Verhältnisse in Honduras, Guatemala und El Salvador sorgen, den dort haben die Amerikaner mehr Macht als die Sowjets früher in der DDR und in Polen.

          • Rolf Zach sagt:

            Dagegen sind wir Europäer machtlos, was in der islamischen Welt geschieht. Folgerichtig finde ich, wir haben nur eine ideelle Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen und wir können verlangen, dass sie sich bei Aufnahme in unserer Gesellschaft assimilieren.
            Abgesehen davon müssen wir alle Christen aus dem Nahen Osten übernehmen, die diese Länder mit Gusto verfolgen und davonjagen. Die Türkei war bei der Vertreibung und Vernichtung ihrer christlichen Bürger Vorreiter in dieser Sache. Natürlich ist man islamfeindlich, wenn man diese Realitäten erwähnt.

          • Anh Toàn sagt:

            Man ist islamfeindlich, wenn man nur verfolgte Christen, aber nicht verfolgte Muslime aufnehmen will, was denn sonst?

          • Anh Toàn sagt:

            Sie können doch nicht mit Ihrer Intelligenz von einem aufgeklärten Rechtsstaat die Religionszugehörigkeit als Kriterium für einen Asylentscheid verlangen.

          • Linus Huber sagt:

            Die Inanspruchnahme des Rechtes der Assoziationsfreiheit hat weder mit Rassismus noch Feindlichkeit zu tun.

          • Anh Toàn sagt:

            Würde ich sagen, Schwarze kommen nicht in mein Auto, wäre dies auch meine Freiheit, aber dennoch rassistisch.

          • Anh Toàn sagt:

            @Huber: Sie kennen den Rechtsgleichheitsgrundsatz: „Gleiches nach Massgabe seiner Gleichheit, Ungleiches nach Massgabe seiner Ungleichheit behandeln“: Werden Christen und Muslime ungleich behandelt, obwohl die gleich sind, wird der Rechtsgleichheitsgrundsatz verletzt. Sagt man die seien ungleich, die einen gut, weil sie Christen sind, die anderen böse, weil sie Muslime sind, so ist dies rassistisch.

          • Linus Huber sagt:

            Warum sollten Sie ausser mit dem Ziel etwelche Reaktionen einzuheimsen solch eine Aussage machen? Sie bestimmen eh wer in Ihr Auto sitzt.

          • Linus Huber sagt:

            Das Recht auf Assoziationsfreiheit nimmt jeder Mensch täglich unbewusst und als normaler Vorgang wahr; es handelt sich um ein menschliches Verhaltensmuster. Das heisst doch nicht, dass diejenige, mit welchen man sich nicht wünscht zu assoziieren, schlechtere Menschen sind. Diese Auslegung ist kompletter Unsinn.

          • Anh Toàn sagt:

            Unsinn ist, einen Staat wie ein Individuum (oder ein Familie) zu betrachten. Sie, zwar nicht uneingeschränkt als Arbeitgeber oder als kommerzieller Anbieter gegenüber ihren Kunden, aber als Privatperson dürfen Sie willkürlich wählen, wem Sie Ihre Gunst gewähren, wen Sie schneiden, mit wem Sie nicht reden wollen. Der Staat, wenn er ein aufgeklärter Rechtsstaat sein will, darf dies nicht. Persönliche Freiheit ist das Recht auf Willkür, der Staat hat kein Recht auf Willkür. (Das ist von mir aus der Preis dafür, dass sich das Individuum ihm unterordnen muss. Dass ich mir als Individuum meinen Staat nicht aussuchen kann, ich werde mit der Geburt seiner Macht unterworfen, und kann teilweise nicht, meistens nur darauf verzichten, wenn ich mich einem anderen Staat unterwerfe.)

          • Anh Toàn sagt:

            Warum sollten Sie ausser mit dem Ziel etwelche Reaktionen einzuheimsen solch eine Aussage [Schwarze kommen nicht in mein Auto] machen?

            Ja, warum sollte ich? Sie verstehen es ohnehin nicht. Sie labbern ständig von Volk:

            Was ist ein Volk? Wie definieren Sie ein Volk? Warum ist ein Österreicher Österreicher und ein Deutscher ein Deutscher. Warum ist ein Wallone ein Belgier und nicht ein Franzose wie ein Bretone? Sind die Juden ein Volk, oder gehören die zum jeweiligen Volk wo die leben? Sind die Inuit ein Volk oder Russen, Schweden, Finnen, Kanadier, was weiss ich. Sind die Ostukrainer ein Volk, die Uiguren oder die Cham?

            Was ist ein Volk ein Volk?

          • Anh Toàn sagt:

            Wann ist ein Volk ein Volk?
            Warum ist ein Volk ein Volk?
            Wo ist ein Volk, das so ein Volk ist?

            „Das Recht auf Assoziationsfreiheit “

            Sie wissen nicht, was Freiheit ist.
            Sie wissen nicht, was Assoziation ist.
            Sie wissen nicht, was Recht ist.
            Sie wissen nicht, was ein Volk ist.

            Aber das ficht Sie nicht an, Sie haben Prinzipien und Tradition auf ihrer Seite, das natürliche Sein der Vergangenheit, dessen Gestaltung zu einem anderen Sein Sie als Manipulation, verwerflich bezeichnen, weil Sie aus dem Sein auf ein Sollen schliessen. (Es gibt natürliche Wellenbewegung und darum müssen die sein, die zu verhindern, oder dämpfen ist verwerflich, ist ihre Argumentation. Was ist oder wahr, ist richtig und gut. Wie naiv ist denn das?

          • Anh Toàn sagt:

            Was ist oder war, ist richtig und gut. Wer versucht zu ändern, was natürlich ist, ist ein Manipulator. Weil was ist, muss sein, sonst wäre es ja nicht, sagt die Vernunft des Bescheidgebers. In Gold ist der Wert drin, weil die Menschen es schon immer glaubten, dass da Wert drin.

          • Linus Huber sagt:

            Sie plappern wie gewohnt Ihr Glaubensbekenntnis vor und wer es nicht teilt, versteht gar nichts. Selbst mit einer Weltregierung, welche Sie offensichtlich anstreben, haben wir ein Volk in Form der Weltbevölkerung. Ihre Zielvorstellung beinhaltet den Ausbau der globalen Machtkonzentration in der Form einer Weltregierung bei schrittweiser Zerstörung des demokratischen Staates. Meine Vorstellung beinhaltet den Ausbau der demokratischen Rechte. Sie glauben wohl, dass der Einheitsbrei das Nirwana verspricht, während ich Vielfalt und Ungereimtheiten in Bezug auf die gesellschaftlichen Organisationsstrukturen als menschlich und positiv betrachte.

          • Anh Toàn sagt:

            Ihr „Die Inanspruchnahme des Rechtes der Assoziationsfreiheit hat weder mit Rassismus noch Feindlichkeit zu tun.“ habe ich kritisiert.

            Jetzt haben Sie keine Argumente mehr, also schreiben Sie, wie böse und dumm ich sei, weil ich für böse Weltregierungen und Zerstörung der Demokratien sei, sie hingegen für vielfältige demokratische (wie auf den Philippinen, z.B. gell) nationale Regierungen:

            Was ist besser? Eine föderalsitische (Entscheidungen liegen in der Kompetenz einer möglichst tiefe Hierarchiestufe) und demokratische Weltregierung oder eine zentralistische, autoritäre, nationale Diktatur?

            Das ist das Niveau auf dem Sie diskutieren. Haben Sie sich verrannt mit Ihrer völkischen Assiziationsfreiheit, welche nicht anderes als Euphemismus für Rassenreinheit, Sozia

          • Anh Toàn sagt:

            „Sie können doch nicht mit Ihrer Intelligenz von einem aufgeklärten Rechtsstaat die Religionszugehörigkeit als Kriterium für einen Asylentscheid verlangen.“ habe ich zu Herrn Zach gesagt.

            Sie Herr Huber können in Ihrer grenzenlosen Dummheit sagen, dies sei nur Assoziationsfreiheit des sozial hygienisierten völkischen Volkes, kein Rassismus.

          • Linus Huber sagt:

            Wer verwendet das Wort „dumm“?
            Wer genau labert vom „Volk“?

            Ja, gut funktionierende, stark demokratische, miteinander kooperierende Staaten dürften den menschlichen Bedürfnissen bedeutend besser dienen als eine undemokratische Weltregierung besetzt von unzähligen IYIs, welche glauben zu wissen, was gut sein soll für die Welt. Leider hat die 2. Version aus leicht verständlichen Gründen noch nie funktioniert.

            Die Handlungsfähigkeit eines Staates bedingt, dass er über das Zutrittsrecht entscheiden kann, ansonsten er sich schrittweise auflöst. Sollte ein demokratisch legitimierte Entscheid dazu führen, dass das Ausmass von Zuwanderung an Menschen aus gewaltgeschwängerten undemokratischen Gebieten z.B. aus Gründen der inneren Sicherheit reduziert wird, so ist dies rechtens.

          • Linus Huber sagt:

            Wenn Sie Rolfs Kommentar mit dem Schlagwort „Rassismus“ zu desavouieren versuchen, handelt es sich um die Durchsetzung „politischer Korrektheit“, welche der Lösung eines Problems, welches in manch einem Kopf gar nicht zu bestehen scheint, abträglich sein dürfte. Lösungsansätze entstehen oft genau dort, wo das konditionierte Denkmuster in der Form einer akzeptablen Sprachregelung abgelegt wird.

  • Josef Marti sagt:

    Ausgerechnet H.W. Sinn welcher immer Schröder’s Agenda 2010 lobt schreibt in seinem Buch:
    „Exportüberschüsse nützen deutschen Arbeitnehmern im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Meinung nicht wirklich, …die Exportüberschüsse kennzeichnen keinen positiven Nettoeffekt zugunsten der deutschen Arbeitnehmer.“

    • Markus Ackermann sagt:

      Sinn hat zB bei der Agenda 2010 als beigezogener Experte für die Lohnzuschüsse gekämpft: prekär Beschäftigte erhalten vom Staat einen Lohnzuschuss (sog. „Aufstocker“)

  • Walter Meier sagt:

    Wenn ich die Preisdifferenz der deutschen Fahrzeuge (BMW +27%!) in der Schweiz zu Deutschland anschaue, ist erstaunlich, dass die überhaupt exportieren…

    • Rolf Zach sagt:

      Da können Sie hauptsächlich den bürgerlichen Parlamentarier ein Kränzchen winden, aber auch die Linken sind dafür, dass die Preisdifferenz bleibt. Wieso? Wir sind ein Land der fröhlichen und erlaubten Monopole der Importeure, damit man den Schweizer Autokäufer so richtig ausnehmen kann. Der Bund hilft den Importeuren noch zusätzlich indem man spezielle Vorschriften nicht-tariffähiger Art erlässt, die im Gegensatz zu den EU-Richtlinien der Marktregelung vom freien Automarkt losgelöst sind, aber in erster Linie nur dazu dienen, den Direkt-Import von Autos in die Schweiz zu erschweren.
      So finanzieren sich in der Schweiz die Parteien und die Linken können sich trösten, dass wir unzählige kleine Garagen haben, deren Produktivität nicht allzu groß ist, aber die viele Arbeitsplätze anbieten.

  • Anh Toàn sagt:

    @Ackermann und M. Stadelmann

    Wenn die EU das Grossdeutsche oder grossgermanische Reich ist, will die AfD als Alternative ein kleines, schwächliches, mickriges Schlappschwanz Deutschland, oder merken die Trottel nicht, dass die EU ihr angestrebtes Grossdeutschland ist?

    • Anh Toàn sagt:

      Eigentlich hätte die AfD sich nennen müssen AfRE: Alternative für den Rest Europas, Deutschland zuletzt, der Rest Europas zuerst, sollte deren Slogan sein.

      • Rolf Zach sagt:

        Die AFD wurde ja in erster Linie gegründet den EURO zu bekämpfen und als Schreckgespenst diente die Griechenland-Sanierung.
        Nur haben die Leute eines nicht bemerkt, dass der EURO eine stärkere Reservewährung ist als die von ihnen verherrlichte DM. Gäbe es den Euro nicht, wäre die DM gleich wie der Schweizerfranken eine noch grössere Schatzkästli-Währung, der schlussendlich mit ständiger Aufwertung die deutschen Exporte ruinieren würde. In der Schweiz sagt man, die Aufwertung unserer Währung (noch mehr zugenommen als der Goldpreis) sei ohne Belang. Sie sollen mal fragen wie sich Swatch und Richemont fühlen. Ein Wirtschaftsraum muss mindestens mit 200 bis 300 Millionen Menschen bevölkert sein, um eine Reservewährung zu unterhalten mit der notwendigen Infrastruktur, die Vertrauen hat.

        • Josef Marti sagt:

          Jaja Herr Zach, Hauptsache Reservewährung. Als Bänkler würde ich das auch so meinen. Scheinbar hatten bisher all die undankbaren und uneinsichtigen Food stamps Bezüger und angry white trash wenig Freude an ihrer Reservewährung resp. waren einfach unfähig, dieser die gebotene Wertschätzung entgegenzubringen.

          • Anh Toàn sagt:

            Ach der Donald hat doch schon aufgegleist, dass denen die Gesundheitsvorsorge wieder genommen wird. Mit dem Bannon, ganz national America 1st, werden dann auch die Lebensmittelmarken gestrichen, weil das ist infantilisierend. Dafuer schickt man die illegal eingewanderten Mexikaner und Mittelamerikaner weg, dann kann der white Trash Plastikrosen verkaufen. Da steigen die Loehne fuer bestimmt, wenn die Mexikaner weg sind.

          • Markus Ackermann sagt:

            von wg. „Jaja Herr Zach, Hauptsache Reservewährung. Als Bänkler würde ich das auch so meinen“
            1. Geld ist ein Bezugsschein auf den Output der Realwirtschaft
            … nichts weiter
            2. Eine Reservewährung ist eine technicality
            … erstmal nichts weiter.
            Weil sie jedoch u.a. von anderen Zentralbanken im Austausch gegen ihre Währungen gehalten wird, verschafft sie die Möglichkeit, Bezugsscheine weit über den Output der eigenen Realwirtschaft zu begeben und damit Output der Realwirtschaften anderer Währungsräume „auf Kredit“ zu beziehen
            … in der Meinung, dass dieser „Kredit“ nie, nie wird zurückgezahlt werden müssen: US$ als „goldene Kreditkarte“
            3. DAS ist genauso parasitär wie die Geldschöpfung der Banken durch Giralgeld (vs Vollgeld): Parasitär, weil unproductive (Adam Smith)

          • Markus Ackermann sagt:

            1. Mit der Vollgeld-Initiative hätte der geplünderte Mittelstand die Möglichkeit, gold-gedeckte (zum Tageskurs jederzeit gegen Gold tauschbare), elektronische CHF zu schaffen
            … mit den gleichen Charakteristika wie CHF-Banknoten und Münz, nennen wir sie digitale Franken: anonym, jedoch zusätzlich Inflations-resistent (keine Münzverschlechterung wie beim röm. Denarius oder den Münzen im Mittelalter, oder heute: Aufblähen der Zentralbank-Bilanzen)
            2. Wg. der „goldenen Kreditkarte“ und der Geldschöpfung durch die Banken sind viele Volkswirtschaften hoffnungslos überschuldet (weil dies eben „unproductive“ war und ist). Als Gedankenexperiment: wie wär’s, wenn Staats-unabhängige Währungen (zB Bitcoin) „Reservewährungen“ zT verdrängen würden?
            Es wäre Schluss mit „nie, nie mehr“

          • Linus Huber sagt:

            Wie wahr, Markus. Der Ablauf ist offensichtlich.

            1. Ersetzen des Goldstandards durch den PhD-Standard, in welchem die Zentralbanken die keynesianischen Theorien frei von jeglichen Einschränkungen umsetzen können (Dass Keynes seine Theorien einzig innerhalb eines Goldstandards als gut und die Entwertung von Währungen als negativ betrachtete, wurde natürlich ignoriert).

            2. Frei jeglicher Einschränkung konnten sich die Zentralbank uneingeschränkt dem Wohle des Finanzsektors zuwenden, welcher aufblühte und weit ueber dem Wirtschaftswachstum wuchs und die daraus resultierende Finanzkraft zur politischen Beeinflussung nutzte.

            3. Trotz Erkenntnis, dass
            a) ein aufgeblähter Finanzsektor einer Volkswirtschaft schadet
            b) Ungleichgewichte Spannungen erzeugen
            wird gleich weitergefahren.

          • Markus Ackermann sagt:

            @Huber
            Ja.
            Wer diesen Weg gedanklich vertiefen will: Markus Diem Meier hat dies am 10. mai 2017 perfekt ausgeführt und dazu weitere interessante Studien dargestellt:
            http://blog.bazonline.ch/nevermindthemarkets/index.php/41842/loesen-kryptowaehrungen-das-geldproblem/
            Kryptowährungen im Dienste der Notenbanken.
            Jetzt muss man diesen TEIL der SNB-Geldmenge (nämlich die Bargeldmenge, ~7%) nur noch mit Gold hinterlegen und einen jederzeitigen Tauschzwang zum Tageskurs dieser digitalen Franken mit dem hinterlegten Gold verbinden (also das diametrale Gegenteil zur Goldinitiative), dann hat man Währung, die die Funktion des Geldes erfüllt ohne Zentralbank-Manipulationen.
            … allerdings auch mit den „Nachteilen“ einer im Vergleich sehr „starken“, „harten“ Währung.

  • lutz stalder sagt:

    Naja, jetzt erleben mal die Deutschen selber, wie es ist Deutsch behandelt zu werden! Gruss aus Griechenland

  • Nick sagt:

    Kann bitte mal jemand erklären, wieso immer wieder solche Behauptungen kursieren: „Die Binnennachfrage ist viel schwächer als gerechtfertigt, folglich wird zu wenig aus dem Ausland importiert.“ Es ist m.E. nirgendwo belegt, dass eine stärkere Nachfrage in DE zu mehr Importen führt. Würden die Deutschen denn plötzlich Fiat und Renault kaufen, statt Mercedes und Porsche, wenn sie mehr Geld hätten, z.B. durch höhere Löhne und Renten? Oder mehr Olivenöl konsumieren? An empirischen Daten wäre ich interessiert, aber nicht an solchen unbelegten Behauptungen.

    • Rolf Zach sagt:

      Beim Leistungsbilanz-Überschuss der Deutschen sind zwei Tatsachen zu beachten.
      1. Ein Artikel der Zeit erwähnt den Überschuss von 263 Mrd. Euro vom 1.4.2015 bis 31.03.2016 und nennt die einzelnen Länder, wo Deutschland ein Überschuss, davon sind 78 Mrd. gegenüber dem EURO-Raum. Die übrigen 185 Mrd. ist die Zahl, die für die Weltwirtschaft relevant ist. Interessiert eigentlich der Leistungsbilanz-Überschuss von Bayern gegenüber Berlin. Gleich ist es zwischen Frankreich und Deutschland. Die Frage ist nur, findet der Ausgleich in Subventionen statt oder in der Aufnahme von Schulden. Es gibt ja auch den Konsumverzicht der Franzosen oder mehr Käufe von Wein und Parfüms durch die Deutschen. Aber dies sind Regelungen einer Binnenwirtschaft, aber Geld und Kredit bleiben überall gleich.

      • Rolf Zach sagt:

        2. Beim Leistungsbilanz-Überschuss ist zu beachten, hat das Land in seinem Export-Angebot Produkte, die man nur dort erwerben kann. Bei Rohstoffen ist dies oft der Fall, vor allem wenn diese wie in Australien und Brasilien ihr Eisenerz äußerst günstig fördern können. Fertigwaren sind gänzlich ein Produkt der menschlichen Intelligenz und da hat Deutschland jede Menge Produkte, die man nur dort erwerben kann. Man spricht von den sogenannten Hidden Champions. Wenn ein Land über solche Produkte anbieten kann, sind die Leistungsbilanz-Überschüsse notorisch. Pharma Schweiz ist so ein Beispiel, in Deutschland Herrenknecht mit seinen Tunnelbohrmaschinen, wo gibt es auf der Welt ähnliche?

  • Peter Müller sagt:

    Was Trump sagt ist richtig, schlimmer ist dass die Deutschen nicht verstehen wollen wie sie den Euro kaputt gemacht haben. Ideal wäre die Deutschen verkaufen den Griechen ein Auto und bekommen dafür 1000L Wein. Anstatt den Wein zu konsumieren nimmt man lieber eine Wertlose Staatsanleihe, das heisst die deutschen Finanzieren den Konsum in Griechenland, was sich in noch mehr Schulden niederschlägt. Durch Konsumverzicht entsteht der grosse Handelsüberschuss von Deutschland.
    Zusätzlich gäbe es 2% Inflation in der Eurozone wäre es nie zur Griechenland Krise gekommen, aber auch dies wollte Deutschland nicht.

    • Monique Schweizer sagt:

      Im Jahre 2000 war D der kranke Mann Europas und die Griechen, Spanier, Portugiesen, Iren bekamen plötzlich Euronen zu den gleichen tiefen Zinssätzen wie die Deutschen und wussten nichts besseres als Luftschlösser damit zu bauen, die dann 2008 mit gewaltigen Abschreibungen in sich zusammenkrachten und bis heute nachwirken!
      Jenen Ländern kann man sicher auch eine Mitschuld geben am €-Debakel, Deutschland auch mit jener unseligen Agenda 2010 – würde die anständigere Löhne bezahlen, hätten sie mehr Binnenkonsum und weniger Leistungsbilanzüberschüsse! Dass Mutti die Agenda 2010 endlich mal reformieren wird, das muss man leider vermutlich vergessen – nötig wärs aber!

      • Linus Huber sagt:

        „nichts besseres als Luftschlösser damit zu bauen“

        Ein typischer Fall von durch eine Tiefzins Politik verursachten Fehlinvestitionen. Davon bestehen weltweit viele, nur werden sie in Zeiten des angezettelten Kreditbooms nicht als solche wahrgenommen.

        • Monique Schweizer sagt:

          Ja Linus – das war damals tatsächlich ein Fehler, weil der € eben keine von Oekonomen durchgedachte Schöpfung war, sondern ein Powerplay von Thatcher, die die Wiedervereinigung nicht wollte und Mitterand unter Druck setzte und dieser dann diesen Druck in abgeänderter Form an Kohl weitergab — Wiedervereinigung nur gegen diese unglückliche Form des €!
          .
          Unter anderem ein weiteres Erbe dieser vermaledeiten Hexe Thatcher (neben dem totalen Casinokapitalismus), welches noch bis heute nachwirkt! Gut die Birne Kohl und Mitterand sind natürlich auch nicht unschuldig an dieser unseligen Entwicklung!

          • Anh Toàn sagt:

            @Monique Schweizer „…nicht unschuldig an dieser unseligen Entwicklung“

            Niemand bestreitet, dass der EUR Probleme macht, die Frage ist aber, ob mit nationalen Währungen weniger Probleme wären: Vor dem EUR gab es verschiedene Instrumente, um die europäischen Währungen aneinander zu binden, für die bereits damals – heute noch viel mehr – verzahnte europäische Wirtschaft waren volatile Wechselkurse anscheinend ein Problem.

            Die EUR Gegner tun so, als wäre ohne EUR alles gut: Warum sollte denn Deutschland seine eigene Währung nicht nach unten manipulieren, wenn eine zu tiefe Währung seinen Interessen diente?

          • M. Stadelmann sagt:

            @Toàn: „Warum sollte denn Deutschland seine eigene Währung nicht nach unten manipulieren, wenn eine zu tiefe Währung seinen Interessen diente?“

            Sie meinen so wie die Schweiz? Ja, diese Gefahr besteht durchaus. Der internationale Druck würde in diesem Fall jedoch noch weit stärker auf Deutschland werden.

            Wer jedoch für Freihandel einsteht, muss Währungsmanipulationen auf schärfste verurteilen. Das scheinen viele nicht zu kapieren.

          • Rolf Zach sagt:

            Sagen wir es mal offen. Die Krise von 2008 wurde nicht in Europa geboren, auch nicht in Ostasien, aber in den USA. Dort wurden die mit Geiz (Konsum-Verzicht!) zusammen gerafften Schweizer und deutschen Batzen kopflos verlocht und verloren. Die Schweizer wie auch die deutschen Banken haben auch ein Jahrzehnt danach an diesem Knochen ohne Fleisch immer noch zu nagen und er ernährt immer noch nicht. 2008 war der Geldmarkt völlig blockiert und ohne beherztes eingreifen der FED, der EZB, der Bank of England und sogar der SNB wäre die Wirtschaft viel schlimmer zusammengebrochen. Die Logik von Keynes hat uns gerettet!
            Da man zuerst nicht sicher war, ob die EZB handelt, haben die Spekulanten Morgenluft gewittert und gegen den Euro spekuliert. Die Welt glaubte an sie, aber sie erhielten Watschen!

          • Linus Huber sagt:

            Sicher doch Rolf, und beherzt haben die Zentralbanken die nächste Blase produziert und die Schere „arm-reich“ weiter geöffnet, was schrittweise zur politischen Radikalisierung führt.

    • Anh Toàn sagt:

      Wenn man 1000 Liter Wein konsumiert, kann man keine Autos mehr bauen. Da haben Sie recht, Herr Peter Müller, die Deutschen saufen zu wenig.

  • Max Bader sagt:

    Länder wie China oder Deutschland haben von manipulierten Währungskursen profitiert und dadurch waren ihre Produkte billiger zu haben als es eigentlich sein müsste.
    Trump hat in diesem Punkt vollkommen recht. Natürlich muss er schauen, dass es die Wirtschaft in den USA generell wieder gleichlange Spiesse hat und er darf keine Subventionen sprechen lassen. Es muss in Zukunftstechnologie investiert werden. Aber den Marktzugang für deutsche Produkte muss er erschweren.
    Es gibt wirklich genug Verbündete. Bei einem harten Brexit kann er zusammen mit den Briten die deutsche Autoindustrie angreifen. Die Südeuropäer klagen schon länger über die deutsche Exportindustrie. Allerdings wird es dort eine Lösung innerhalb der Eurozone benötigen und nicht mit den USA.

    • Monique Schweizer sagt:

      Solange die Amis halt schlechte Autos bauen, kaufen viele lieber deutsche Autos! Dass BMW US-Spartanburg der grösste US Autoexporteur ist spricht doch eine eigene Sprache!
      Vergessen Sie doch die Briten – was wollen die jetzt die deutsche Autoindustrie angreifen – die sollen lieber schauen, dass sie nicht noch völlig absaufen mit ihrer doch eher etwas inkompetenten aber dafür umso vorlauteren Frau PM May!
      Und wer in Deutschland resp. Europa kauft denn Ami Autos – zweitklassige Zuhälter vielleicht noch um etwas anzugeben!

      • Markus Ackermann sagt:

        heute in den Nachrichten auf BBC gehört: UK hat aktuell die TIEFSTE Arbeitslosenrate in FÜNFZIG Jahren.
        … von wegen „absaufen“

        • Markus Ackermann sagt:

          Ich habe es mittlerweile nachgeschaut.
          1973 war die Arbeitslosigkeit noch etwas tiefer:
          https://www.ons.gov.uk/employmentandlabourmarket/peoplenotinwork/unemployment/timeseries/mgsx/lms

          • Monique Schweizer sagt:

            Ackermann: Auch noch ein Rekord für Sie
            https://www.theguardian.com/business/2017/mar/03/zero-hours-contracts-uk-record-high

            Das sind dann wohl die Brexit Träumer, die meinen, nachher gehe es ihnen besser…
            Ja und Maiko hat recht – so viele gut qualifizierte Briten haben die Insel auch schon seit langem nicht mehr verlassen!
            Die oft bildungsfernen Brexit-Fans können ja dann nachher die Insel über Wasser halten…..viele fleissigen Polen hauen auch schon ab nach all den xenophoben Anfeindungen – und die Briten können ja dann diese Jobs übernehmen — allerdings müssen viele erst mal effizient schaffen lernen – das ist bei vielen nicht so ihr Ding — für eine Handvoll Pfund wohlgemerkt!

          • Monique Schweizer sagt:

            Ackermann: Und der Output per Worker ist auch schon rund 13 Jahre mehr oder weniger am stagnieren

            https://www.ons.gov.uk/employmentandlabourmarket/peopleinwork/labourproductivity/timeseries/a4ym/prdy

            Und nicht vergessen — der Brexit ist noch kein Jahr her, die Verhandlungen mit Brüssel haben noch nicht mal angefangen, viele Firmen und Menschen haben schon Abwanderungspläne — das Zieldatum ist der 29. März 2019 — dann wissen wir dann definitiv mehr

          • Linus Huber sagt:

            Sie mögen zu einem gewissen Grad korrekt liegen, Monique; allerdings sind Prognosen, speziell wenn sie die Zukunft betreffen, äusserst schwierig. Es bestehen noch andere Faktoren, als jene, welche Ihnen in den Kram passen, welche den Erfolg einer Nation beeinflussen oder in anderen Worten handelt es sich bei Ihren diesbezüglichen Kommentaren um rein politisch motivierte Argumente.

          • Markus Ackermann sagt:

            Ja, Frau Schweizer.
            Papierli-Wender sind „unproductive“ (siehe Adam Smith). Und davon hats sehr viele auf dem Bankenplatz London.

          • Monique Schweizer sagt:

            Ackermann: Nur an den „unproduktiven Papierliwendern“ (da gebe ich Ihnen recht) hängen hunderttausende Arbeitsplätze – vom Ferrari-Mech über die Poolboys, Privat-Schullehrer, Edel-Schreiner usw usw…
            .
            Dumm nur hat Maggie damals so stark auf die Papierliwender gesetzt und die reale Wirtschaft doch ziemlich geschreddert! Das wird sich im Laufe des Brexit noch bitter rächen!

          • Anh Toàn sagt:

            „Papierli Wender sind unproduktiv“

            Nun, wird Produktivität in gewendeten Papierli gemessen, sind sie die produktivsten:

            Wenn Umweltverschmutzung nichts kostet, ist es unproduktiv, die Einhaltung von Standards zu prüfen.

            Es ist unproduktiv, Sozialhilfe zu verteilen, zu prüfen ob Berechtigung vorliegt usw usw. Viel Produktiver ist, die zum stehlen zu zwingen und viel private Security anstellen, welche die von privaten Richtern zu strafen in privaten Gefängnissen verurteilt. Es ist auch unproduktiv, wenn in diesem Fall Wettbewerbsbehörden prüfen würden, ob die privaten security und Richter und Gefängnisse einem einzigen Konzern gehören, weil es ist produktiv, wenn die frei sind.

            „Unproduktive Papierliwender“ haben uns Höhlenmalereien hinterlassen, machen uns zu Menschen.

          • Markus Ackermann sagt:

            Ja, Frau Schweizer.
            In UK ist nicht mehr allzu viel reale Wirtschaft vorhanden, es genügt schon ein Blick auf den FTSE100 und FTSE250, immerhin gibts noch was, zB:
            – Engineering in Bezug auf Bodenschätze
            – Pharma (aber: die hängen an Regulationen)
            – Rüstung (auch daran will keine Freude aufkommen)
            Immerhin gibts noch einen Dyson
            … und sehr gute Universitäten
            … und natürlich den internationalen Handel (es gibt sogar noch die „Hongs“)
            … und historisch fundierte Bindungen aus den Zeiten des British Empire
            … dessen heutige Länder / Subkontinente oft die heutigen Wachstumsgebiete sind (zB Indien).
            Bref:
            UK will einfach Freihandel ohne „EU-Gedöhns“.
            We shall see.

          • Monique Schweizer sagt:

            Ein ehemaliges Kronjuwel des Empires Indien scheint sich jetzt aber gerade die Angela mit der EU unter den Nagel zu reissen und die Chinesen haben damals mit den Opiumkriegen auch nicht die besten Erfahrungen mit dem UK gemacht, da ist die Angie auch dran. Immerhin ging die Uebergabe Hongkongs reibungslos über die Bühne!
            .
            Das UK kann ja dann mit Pakistan und Bangladesch ein bisschen freihandeln und mit den Aussies und den Kiwis. Trudeau versteht sich scheinbar sehr gut mit Macron — da wird das UK auch vielleicht 2. machen
            Und die netten Karibikinseln – da können sie ihre Papierliwendergeschäfte allenfalls noch etwas optimieren
            .
            Was war denn sonst noch? Aegypten, Südafrika, Kenya und andere afrikanische Staaten, dazu Burma und brit. Guyana ….was soll man denen verkaufen?

          • Markus Ackermann sagt:

            Ach, Frau Schweizer.
            Auch Indien etc. will Freihandel ohne EU-Gedöhns.
            Wie viele Freihandelsverträge konnte die EU in den letzten zB 20 Jahren mit ehemaligen Territorien des British Empire abschliessen?
            … es genügt dafür 1 Hand
            … die Hand eines Schreiners, notabene.
            Und, ach ja:
            … zB deutlich weniger, als die Schweiz ausserhalb der EU.

        • Maiko Laugun sagt:

          @Ackermann: „heute in den Nachrichten auf BBC gehört: UK hat aktuell die TIEFSTE Arbeitslosenrate in FÜNFZIG Jahren.
          … von wegen „absaufen“

          Klar, wenn alle Ausländer (inkl. viele Briten) abhauen, dann verändert das kurzfristig die Statistik. Pure Polemik Ihr Kommentar.

      • Maiko Laugun sagt:

        @Monique: „Und wer in Deutschland resp. Europa kauft denn Ami Autos – ..“

        Einverstanden, Frau Schweizer Selbst Kooperationen mit solchen, welche wirklich wissen, wie man Autos baut, hat daran nur wenig geändert.

      • Max Bader sagt:

        1/3 aller in Deutschland hergestellten Autos werden entweder in die USA oder ins Vereinigte Königreich exportiert. Natürlich können diese beiden Länder die deutsche Autoindustrie ruinieren.

  • tigercat sagt:

    Ich kann kaum glauben, dass das USAmerikanische Handelsdefizit auf zu hohen Investitionen zurückzuführen ist. Oder läuft z.B. der Kauf eines Benz aus Deutschland oder der Kauf einer Make America Grat Again Mütze Made in China unter Investitionen?

    • Marcel Senn sagt:

      tigercat: Bin ähnlicher Meinung wie Sie — wenn ich da gemäss CIA World Factbook die GDP Composition so anschaue, dünkt mich die Aussage des Autors auch komisch:
      household consumption: 68.6%
      government consumption: 17.7%
      investment in fixed capital: 15.9%
      investment in inventories: 0.5%
      exports of goods and services: 12%
      imports of goods and services: -14.7% (2016 est.)
      .
      Da ist Amiland mit den fixed Capital Investionen doch ziemlich unterdurchschnittlich – Weltschnitt wäre 25.3%
      .
      Oder vielleicht rechnet er die rund 600 Mrd Verteidungsausgaben unter anderem für all das Kriegsspielzeug auch noch dazu…

  • Paul Meier sagt:

    Die Deutschen sind sicher gut, aber nicht sooo gut! Sie sind massivste Profiteure vom billigen Euro. Warum knebeln sie Griechenland und die anderen europäischen Südstaaten so? Damit der Euro ja nicht steigt. Die Logik hinter dem Euro (von den Deutschen unter Mithilfe der Franzosen kreiert….) würde schon lange verlangen, dass die Deutschen einen Teil ihrer Ueberschüsse verallgemeinern, d.h. die anderen teilhaben lassen. Vergessen wir nicht – mit dem Konstrukt Euro wurde den südlichen Staaten die Möglichkeit genommen, via Abwertungen konkurrenzfähig zu bleiben. So hat Deutschland den fünfer und s Weggli. Mit Zöllen allerdings kann Trump sein Problem nicht lösen – die amerikanische Industrie ist seit 50 Jahren im Sinkflug, die haben den Importen nichts entgegen zu halten

    • Marcus Ballmer sagt:

      Das ist Unsinn, Paul Meier: Griechenland wollte ja unbedingt der Euro-Zone beitreten. Niemand musste das, es geschah alles freiwillig. Von knebeln kann keine Rede sein. Griechenland könnte ja jetzt noch aus dem Euro austreten, wollen sie aber nicht. Das Problem der Südeuropäer ist hausgemacht, ohne Deutschland wäre deren Situation noch bedeutend schlimmer.

  • Bernhard Piller sagt:

    Wenn es den Euro nicht gäbe und D die D-Mark hätte, wäre die Währung Deutschland schon lange durchs Dach bei einem solchen Exportüberschuss. Dies würde die Exporte von D sofort massiv bremsen. Mit der Gemeinschaftswährung findet dieser Ausgleich nun nicht mehr statt und die Verlierer sind die anderen europäischen Staaten.
    Es ist beschämend, dass erst ein Trump kommen muss, damit die Leute dies begreifen und auszusprechen wagen. Trump muss sich halt nicht an die political correctness halten und kann die Wahrheit sagen. Und das ist gut so.

    • G. Schlosser sagt:

      Wenn Deutschland die DM noch hätte, ginge es Deutschland mindestens genau so schlecht wie der Schweiz, die den Franken noch hat. Oder vielleicht noch etwas schlechter. Und der deutsche Exportpreiskampf würde sich natürlich auch auf die Einkaufsverhandlungen durchschlagen. Z.B. mit den Lieferanten in der Schweiz (ca. 18% Export nach Deutschland). In der Ökonomie sollte man immer in Wirkungskreisläufen denken.

      • Maiko Laugun sagt:

        @G. Schlosser: „Wenn Deutschland die DM noch hätte, ginge es Deutschland mindestens genau so schlecht wie der Schweiz, die den Franken noch hat.“

        Der Schweiz geht es also schlecht? Warum dann der Leistungsbilanzüberschuss?

  • G. Schlosser sagt:

    Mich würde mal wirklich faktenbasiert interessieren, wie die US-Leistungsbilanz aussähe, wenn abgeschöpfte Gewinne, Softwarelizenz- und Patenteinkünfte aus Exportgeschäften diverser USA-Giganten (Google, Apple, Microsoft, Amazon, evtl. Pharma) nicht in US-ausländische Steuerparadiese abgezweigt/umgeleitet und parkiert würden (was diese ja legal tun und können), sondern als Exporterlöse in die USA und somit dort auch in die US-Handels- und Leistungsbilanz einflössen.
    Kennt jemand solche Statistiken oder kann man die Grössenordnungen nachvollziehbar abschätzen?
    Falls unklar, was ich meine, man google mal: ‘Double Irish With a Dutch Sandwich‘ (z.B. in New York Times gut dargestellt). Microsoft US-Kunden importieren Software von MS in Irland. Das ist dann US-Import !!!

    • Bernhard Piller sagt:

      Warum wollen Sie die Einkünfte von MS in Irland den USA zurechnen? USA hat keine Steuereinnahmen darauf, das Geld kann nicht in USA reinvestiert werden etc. Die Eigner von MS sind auch nicht alle US-Bürger.

  • Holger Angst sagt:

    Deutschland versus USA ist ein Clash der Unternehmenskulturen: US-Autos: Das absolute Minimum an Qualität für die Kunden, das absolute Maximum für die Shareholder. Diese kurzfristige Profitmaximierung führt gegenüber den deutschen Autobauern ins Elend: High Quality – der Kunde erhält etwas mehr fürs Geld, die Shareholder kurzfristig (!) etwas weniger, aber langfristig ist ihr Return to Shareholders relativ hoch. Das wissen wir spätestens seit Collins/Porras 1994 (Built to Last), und McKinsey hat es gerade wieder bestätigt (Measuring the Impact of Short-Termism., 2017). Wie krank die US-Autoindustrie ist, zeigt Tesla: Noch immer tief rote Zahlen, aber der höchstkapitalisierte Autobauer in USA. Das Problem sind nicht die deutschen Autobauer, sondern die Profitgier der US-Anleger! Kultur…

  • Maier Tom sagt:

    es gäbe für die USA viele Möglichkeiten ihre Industrie attraktiver zu machen und damit auf natürlichem Weg ihr Handelsdefizit, rsp in diesem Bsp den Ueberschuss der Deutschen, wet zu machen. Aber wie beschrieben ergeht sich Trump nur in Rethorik und Show, allenfalls zettelt er eine Zollschlacht an in der alle verlieren werden. Niemand kauft deswegen mehr amerikanische Produkte!

  • Anh Toàn sagt:

    Gerade die Autoindustrie ist ein vielsagendes weil falsches Beispiel. Deutsche Autos werden nicht wegen des Preises gekauft. Oder allenfalls, weil der Preis hoch ist. Das Argument von Währungsdumping könnte man allenfalls für koreanische Autos verwenden, und noch mehr für Nutzfahrzeuge.

  • Anh Toàn sagt:

    Wenn die Deutschen mehr investieren, werden die doch damit effizienter und werden in Zukunft noch mehr Überschüsse produzieren. Es scheint mir widersinnig, von Deutschland mehr Investition zu fordern.

    Die Deutschen müssen mehr konsumieren, dazu müssen sie die Sozialleistungen erhöhen, weil dies Druck nach oben auf die Löhne im untersten Segment macht.

    • Anh Toàn sagt:

      Deutschland muss intern aufwerten.

      • Ingo Nimbus sagt:

        Das stimmt zwar prinzipiell aber die Löhne schlagen in der hochproduktiven und automatisierten Exportindustrie nicht wirklich zu Buche und die gestiegene Kaufkraft der Bevölkerung dürfte auch primär der Binnenwirtschaft zugute kommen…..Gut für Deutschland.

    • Max Bader sagt:

      Das stimmt. Der Konsum müsste angekurbelt werden. Damit die Deutschen die erwirtschafteten Gewinne im Exportgeschäft wieder konsumieren.
      Das kann entweder der Staat sein, welcher mehr konsumiert oder man kann die Bürger indirekt dazu bewegen mehr zu konsumieren. Man könnte dies auch z.B. über einen höheren Mindestlohn machen. Damit würde zum einen die deutsche Exportindustrie weniger wettbewerbsfähig und zum anderen würden die Bürger mehr konsumieren, logischerweise auch aus dem Ausland.

  • Josef Marti sagt:

    Die Eurozone ist offiziell keine Transferunion; inoffiziell toleriert der Norden jedoch den ungeplanten Transferausgleich über die mit Targetsalden aufgepumpte ZB Bilanz der Bundesbank, sodass infolge laufend sinkender Ausschüttungen an die Finanzämter der Steuerzahler indirekt seinen NFA abdrückt. Dazu kommen die fiskalischen Rettungspakete für den angeschlagenen Süden, die zusammen mit der EZB Politik seit der Euro- und Staatsschuldenkrise den Euro deutlich geschwächt haben; schliesslich hat D reale Abwertung gegenüber den Euro-Nachbarn mit seinem Tieflohnsektor resp. relative Lohnstückkostensenkung betrieben. Alles zur heiteren Freude der deutschen Exportgrossaktionäre.

    • Markus Ackermann sagt:

      Konsequenz:
      zB die Target2-Salden
      Hier der €-Krisen-Monitor der Uni Osnabrück
      http://eurocrisismonitor.com/
      Illustration:
      Die Export-Wippe (Die Anstalt, ZDF 16.5.2017)
      https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-die-export-wippe-100.html
      Das ist nur möglich, da Gewerkschaften „gleichgeschaltet“ wurden à la Salazar, Mussolini, China und vielen anderen autoritären Staaten.
      => 40% der Beschäftigungsverhältnisse in der BRD sind „prekär“
      => Altersarmut unausweichlich
      .
      Das wird so weiter gehen, so lange die Demokratie von Lobbies beseitigt wird, dh
      … solange sich BürgerINNEN nicht mehr demokratisch wehren können: da
      die Gewählten nichts zu sagen haben und
      die Entscheider nicht abgewählt werden können
      Bref:
      … solange die €U besteht: Denn PRÄZIS DARUM gibts die €U

      • Markus Ackermann sagt:

        Würde die BRD aus der €U austreten,
        … würde die deutsche Währung (nennen wir sie Deutsche Mark) sofort aufwerten
        … die deutschen Exporte würden von alleine ein Gleichgewicht suchen und finden
        … nicht nur gegenüber den Handelspartnern in Europa, sondern auch gegenüber ALLEN ANDEREN Handelspartnern der BRD
        ABER:
        … da wäre noch ein Problem: Die Schulden der Einen (Target2 ist dafür nur ein eher untypisches Beispiel) sind die Guthaben der Anderen, zB der BRD.
        … Übliches Wachstum oder übliche Inflation wird ein Gleichgewicht nicht wieder herstellen können.
        Aktuell ist DAS kein Null-Summen-Spiel, sondern ein MINUS-Summen-Spiel
        … für Lohnbeziehende und RentnerINNEN in der BRD, also im Grossdeutschen Reich (EU)
        … wie bei jeder anderen, früheren ENT-Kolonialisierung

      • M. Stadelmann sagt:

        Herrlicher Beitrag Herr Ackermann, danke für die Weblinks.

      • Maiko Laugun sagt:

        @Ackermann: Im Heidiland herrscht die genau gleiche Elite wie in meinem Gastland China. Daran ändert auch eine halb-direkte Demokratie nichts. Einmal mehr, pure Polemik.

      • Marcel Senn sagt:

        Ackermann: Die dunkelblaue Linie auch schon mal betrachtet? Die EZB ist fleissig auf der T2 Miesenseite mit aktuell 200 Mrd – Tendenz stark steigend – bin gespannt wie sich diese Linie weiterentwickelt.
        Leider sieht man nirgends eine Aufsplittung von wem genau D die 843 Mrd € zugute hat – wäre sicher sehr interessant!

        • Josef Marti sagt:

          Gemäss grüner und roter Linie zusammen ca. 800 Mia müssten das hauptsächlich Italien und Spanien sein. EZB selbst ist im Minus gegenüber den nicht Euro EU Mitgliedern.

          • Marcel Senn sagt:

            Marti: Glaube nicht, dass man das einfach so simpel zusammeninterpretieren kann. Spanien und Italien treiben auch noch mit anderen Handel als nur mit Schland. Ein wesentlicher Brocken wird schon vs. D geschuldet sein, aber längst nicht 800 Mrd nur vs D von I und ES! Und dass die EZB gegenüber der nicht Euro EU in den Miesen sein soll ist auch nur eine Spekulation Ihrerseits.
            Habe trotz Suche bislang noch nie eine detaillierte Analyse gefunden – aber das wechselt ja auch täglich bei 1800 Mrd Transaktionsumsatz PRO TAG oder 440 Bio € im Jahr!!

          • Josef Marti sagt:

            In den Erläuterungen Bilanz EZB zu Pos. 10/11: „Verbindlichkeiten in Euro gegenüber Ansässigen ausserhalb des Euro Währungsgebiet“ und „Intra-Eurosystem Verbindlichkeiten netto“ steht interessanter Weise folgendes:
            Diese Salden sind das Ergebnis bzw. der Gegenposten von über TARGET2 abgewickelten Transaktionen. Der Anstieg dieser Salden im Jahr 2016 ist auf Zahlungen von Ansässigen im Euro-Währungsgebiet an Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets zurückzuführen. –

            Ausserhalb Euro sind nur PL, DK, Rumänien und Bulgarien am Target2 angeschlossen (GB und S nicht).
            Sodann verlaufen die grüne / rote Kurve auffällig spiegelbildlich zu D.

          • Markus Ackermann sagt:

            @Senn
            Eine weitere Fantasie zur dunkelblauen Linie:
            Es gibt nicht nur Fiat-Currencies, sondern auch Fiat-Gold.
            An der Comex bauen sich seit Jahren immer grössere Short-Positionen auf (ein Mehr-Faches der Jahresproduktion von Gold mit ~3’000 Tonnen), die physisch gar nicht geliefert werden könnten.
            Eine short-Position ist ein Kredit: man verspricht, KÜNFTIG zu liefern.
            Ergo: WER kreditiert?
            Das kann nur jemand sein, der an der Kreditierung ein Interesse hat,
            … zB. die Zentralbanken, weil Gold der Anti-$, Anti-€ etc. ist
            … zB. die Geschäftsbanken, die den Handel mit futures organisieren (zB die Deutsche Bank, „gefährlichste Bank der Welt“: Derivate bei minimalem EK + dem Eingeständnis von Marktmanipulationen bei den precious metals), evt auf Rechnung der EZB/Bundesbank

        • Anh Toàn sagt:

          „von wem genau D die 843 Mrd € zugute hat“

          Von der EZB ganz genau. (Und die hat noch Zillionen von Euronen, selbst wenn Italien und Spanien keine mehr haben)

          • Linus Huber sagt:

            Sicher doch, „Geld drucken“ macht uns historisch belegt alle reich und glücklich.

        • Markus Ackermann sagt:

          @Senn
          1. zur dunkelblauen Linie:
          Sie fragen mich Sachen, die ich nicht weiss.
          Offenbar gibt die dt. Bundesbank der EZB „Kredit“.
          Warum?
          Steff la Cheffe: Ha ke Ahnig
          Kauft die dt. Bundesbank auf Rechnung der EZB und kreditiert die EZB dafür?
          2. >800 Mia.: Immerhin gibt es eine klare Korrelation zw. D und F+I
          Da wird es nicht nur um Handel gehen, sondern auch um Kapitalflucht. Ich hätte jedenfalls kein Vertrauen in Banken in I und Sp.

          • Markus Ackermann sagt:

            korrigiere den Flüchtigkeitsfehler:
            Immerhin gibt es eine klare Korrelation zw. D und Sp+I

  • P. Schmid sagt:

    Die USA ist bezüglich den Elektroautos Deutschland voraus und den Elektroautos gehört nun mal die Zukunft.
    Das heisst die USA könnte durch andere Rahmenbedingungen den Absatz von Elektroautos in den USA erhöhen, dadurch würden auch die dortigen Autoproduzenten ihren Vorsprung gegenüber Deutschland ausbauen können.
    Zudem würde dadurch das Handelsbilanzdefizit der USA wesentlich reduziert, da die USA weniger Öl importieren müsste und seinen Strombedarf problemlos ganz ohne Importe abdecken kann.

    • Chris Fogg sagt:

      Im Moment hat Tesla noch die Nase vorne. Aber im tiefroten Bereich. Die Deutschen werden da schon wieder aufholen. Auto bauen konnten die Amerikaner noch nie so richtig.

    • Martin sagt:

      Herr Schmid, wie soll das denn gehen. Den Elektroautos gehört im Moment, was die USA anbelangt, die Zukunft bei ein paar reichen Kaliforniern und New Yorkern – der große Rest fährt lieber Karren wie zu Zeiten der großen Siedlertrecks gen Westen. Und wird von der Trump-Regierung ja noch darin bestärkt, denn Klimawandel gibt es laut ihm ja nicht. Dann: Es gibt Tesla, die bei weitem nicht die Stückzahlen deutscher Marken produzieren können, aber sonst? The Big Three – völlige Fehlanzeige in Sachen E-Mobilität. Deutschland wird sich jedenfalls nicht einfach so zwingen lassen, weniger zu exportieren und mehr zu konsumieren. In die Knie zwingen wollte Deutschland schon der Versailler Vertrag von 1918. Sie kennen das Ergebnis?

    • P. Schmid sagt:

      Dass die Trump-Administration viel tut, um das Handelsbilanzdefizit zu verschlechtern, daran besteht leider wenig Zweifel.
      Immerhin ist der Elektroantrieb und der Strom von den US-Dächern noch nicht verboten worden.

  • J. Kuehni sagt:

    „Donald Trump ist mit seiner Kritik am Handelsüberschuss Deutschlands bei weitem nicht allein. “

    Er ist auch nicht allein mit seiner Kritik an der NATO, an den Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung auf den westlichen Mittelstand und das ehemalige Blue-Collar-Segment und schon gar nicht mit seiner Kritik an einer schwammig definierten „Elite“, für deren hässlich-destruktiv-kapitalistisches Segment er selbst ja das (optisch) herausragendste Beispiel ist.

    • J. Kuehni sagt:

      Trumpolini macht das, was Populisten eben machen: Er legt den einen Finger eines Händchens auf ein Problem das den Leuten unter den Nägeln brennt, zeigt mit einem anderen auf irgendwelche „Scapegoats“ (meistens eine eher machtlose Gruppe, die symptomatisch, aber nicht ursächlich mit dem Problem assoziiert ist) und nutzt die Wut der Bürger zum persönlichen Machterwerb.

      Ist die Macht einmal errungen, werden die Sündenböcke und politischen Gegner geschlachtet, an den Problemen rein gar nichts geändert (eher im Gegenteil) und die eigene Klientel mit Korruption und „Geschenkli“ bei Laune gehalten. Tausendfach erprobt. Und wohlmeinende, „vernünftige“ Kommentatoren meinen immer noch, dies habe auch sein „gutes“.

      • M. Stadelmann sagt:

        Immerhin ist Trump der erste mächtige Politiker, der die desaströsen Ungleichgewichte im Welthandel ungeschminkt zur Sprache bringt. Ob er gegen die mächtige Lobby der Profiteure dieses ungerechten Systems etwas ausrichten kann, können wir wohl erst in ein paar Jahren beurteilen. Aber schon allein deswegen, zolle ich Trump grossen Respekt.

        • Maiko Laugun sagt:

          @Stadelmann: Klar! Er will eine Mauer bauen und gleichzeitig amerikanische Autos nach Mexiko verkaufen. Patriotisch und ungeschminkt die Ungleichgewichte des Welthandels bezeichnend. Wer ist das der wirkliche Profiteur?

        • Linus Huber sagt:

          Sie sagen es Hr. Stadelmann; es ist zu früh um ein Urteil zu fällen. Einen Punkt, welchen ich als Deutschland als Gegenargument aufführen würde, liegt darin, dass das FED als weltweit führende Zentralbank mit ihrer Geldpolitik zumindest mitverantwortlich für die weltweit über die letzten Jahrzehnte aufgebauten Ungleichgewichte ist. Vernetztes Denken scheint heute nicht sonderlich erwünscht zu sein.

          • M. Stadelmann sagt:

            Was hätte das FED anders/besser machen können, um die weltweiten Ungleichgewichte zu dämpfen? Die greenspansche Geldpolitik war ja bereits sehr locker und hat zu einer gewaltigen Kapitalfehlallokation geführt (Immokrise). Umgekehrt wären bei einer strafferen Geldpolitik wohl noch mehr Geld in die USA geflossen und hätte die weltweiten Ungleichgewichte noch verstärkt.

          • Linus Huber sagt:

            Ich bin der Überzeugung, dass wenn das FED als weltweit den Ton angebende Zentralbank die Zinspolitik derart gestaltet hätte, welche kein weltweites Kreditmengenwachstum weit ueber dem Wirtschaftswachstum zugunsten der Finanzindustrie befeuerte hätte, auch die daraus resultierenden Ungleichgewichte sich nicht oder zu mindestens nicht in diesem Ausmass gebildet hätten. Die unentwegte geldpolitische Reaktion auf jegliche Delle des Wirtschaftswachstums und damit der Verhinderung gelegentlicher Liquidationen von Fehlinvestitionen (Abschreibungen) muss in seiner Konsequenz unweigerlich zu zunehmenden Ungleichgewichten führen.

      • Maiko Laugun sagt:

        @J. Küehni: Ich schätze Ihre Kommentare sehr. Wie Sie wissen, gehe ich weitgehend mit Ihnen einig.

        „Und wohlmeinende, „vernünftige“ Kommentatoren meinen immer noch, dies habe auch sein „gutes“.

        Kann Folgendes richtig sein?

        Ich sehe Trump als ein Segen für Europa(EU-Kontinent als ganzes). Sein narzistisches und kindliches Gehabe führt endlich zur Erkenntnis, dass eine an Selbstaufgabe grenzende Unterwürfigkeit in Europa langsam hinterfragt wird.

    • Markus Ackermann sagt:

      Nun, Herr Kuehni.
      Ihr rhetorischer Kniff (vom Handelsüberschuss Deutschlands sofort auf „Nato“ und „neoliberale Globalisierung“ ausweichen) ist typisch für eine Verneinung des im Artikel dargestellten Problems: Denn es fehlen Ihnen die Gegenargumente zu einer Analyse, die Sie nicht wahrhaben wollen.
      Die EU als Grossdeutsches Reich, als „Greater Germany“ ist schon längst Gegenstand der Diskussion:
      siehe zB Prof. Hellwig in der FaZ vom 20.5.2017:
      „Bitte nicht grossdeutsch“
      http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/sorge-um-umwandlung-der-eurozone-15014236.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
      Die Geschichte wiederholt sich nicht, sondern reimt sich: die dt. Kolonialpolitik führte zur entente cordiale (F + UK), dann zur triple entente (mit RUS)
      … gegen D

      • Anh Toàn sagt:

        Machen Sie sich über Verschöhrungstheoretiker lustig oder sich selber lächerlich, Herr Ackermann?

        • Anh Toàn sagt:

          Wenn der Rest Europas nicht spurt, schickt Angie Uschis Mannschaft. Die bauen dann flächendeckend Kitas, da haben die italienischen Grossmamis nichts mehr zu lachen.

      • Linus Huber sagt:

        „Die Geschichte wiederholt sich nicht, sondern reimt sich“

        Solche Erkenntnisse sind unerwünscht, denn sie stören das wohlige Gefühl der Status-Quo Verteidiger.

        • Anh Toàn sagt:

          Ja, grossartige Erkenntnisse.

          Die Geschichte reimt sich. Wow!

          • Linus Huber sagt:

            Immerhin derart grossartig, dass Sie die Notwendigkeit sehen, Begriffe wie „Verschwoerungstheoretiker“ „sich lächerlich machen“ in der Antwort zu verwenden. Wer sich allerdings lächerlich macht, kann jeder selbst entscheiden.

  • Anh Toàn sagt:

    Hat schon mal jemand die Leistungsbilanz von Kalifornien oder Massachusetts betrachtet? Profitieren die nicht von einem unterbewerteten Dollar?

    • M. Vetterli sagt:

      … wie Basel und Zürich…
      Sie alle sind in einem Bundesstaat eingebettet und zahlen in dessen Bundeskasse ein. Eine berechtigte Umverteilung der Währungsprofiteure an die schwachen Mitglieder der Union. Ein Geben und Nehmen. Dies ist im Verbund Euro-Zone nur sehr beschränkt der Fall.
      D. sollte sich nun entscheiden was es will. Status-Quo ist untragbar. Schritt zur föderalisischen Union der Euro-Staaten oder Beendigung des Experiments.

      • Anh Toàn sagt:

        Der EUR ist „schwach*, weil es Umverteilung gibt.

        Welche Währung müsste denn steigen, um die deutschen Überschüsse zu beseitigen? Die europäische, aber die europäische Volkswirtschaft hat zwar, aber nicht sehr grosse Überschüsse.

        • M. Vetterli sagt:

          Vor allem der D-Euro ist schwach… weil es Ungleichgewichte gibt….
          Problem kann auch innerhalb der EWU gelöst werden. Eine Exportsteuer D’s zu Gunsten der schwachen EWU-Mitglieder.
          Vorwurf Währungsmanipulation ist dann nicht mehr haltbar.

          Aber eigentlich sollte der Bundesstaat nun in Angriff genommen werden.

          Wir in der CH könnten die Exporte der Pharma zusätzlich besteuern. Dies als Ausgleich zum unterbewerteten Pharma-CHF.

          • Anh Toàn sagt:

            Was ist das, der D-Euro? Wie ist der Kurs zum anderen Euro, zum USD?

            Exportsteuer: Sowohl die deutschen Autos, wie die Pillen der der CH Pharma, können woanders zusammengebaut und exportiert werden. bereits jetzt stammen sehr viele Teile in deutschen Autos nicht aus Deutschland. Werden die Autos in Italien zusammengebaut, und vielleicht noch die Nissin bremsen durch solche von Brembo ausgetauscht, sind es italienische BMW’s.

          • M. Vetterli sagt:

            @Anh Toàn
            Präsentieren sie erstmal den Kurs des unterbewerteten Massachusetts- oder California-$.
            H.W. Sinn hat den D-Euro als um einen Drittel zu tief bezeichnet.
            D. ist billig…. dies auch auf Kosten der schwachen EWU-Mitglieder…
            .
            Wir in der CH könnten mit einer Export-Steuer auf Pharma-Produkte diesen Teil der Ausfuhren dämpfen und auf diesem Weg den Handelsbilanzüberschuss zurückbilden. Somit ein Beitrag, um den CHF-Kurs für die gesamte CH-Oekonomie wieder vermehrt tragbar zu machen.

          • Josef Marti sagt:

            Langanhaltende jahrelange Exportüberschüsse sind absolut ausgeschlossen ohne Währungsmanipulationen (zB Erzwingen eines fixen Wechselkurses u.a. ZB Interventionen), das kann eigentlich in jedem Lehrbuch nachgelesen werden. Auch China hat jahrelang auf diese Weise seine Exporte subventioniert, genauso wie die CH. Die Ungleichgewichte müssen sich folglich immer zwingend in einem Währungsabwertungskrieg, Protektionistischen Massnahmen / Handelskrieg oder Kapitalverkehrsbeschränkungen entladen.

          • Anh Toàn sagt:

            Die Deutschen sind böse, weil sie nicht aus dem EUR austreten.

          • M. Stadelmann sagt:

            Die europhilen Politiker und Profiteure sind böse, weil sie ein Währungssystem geschaffen haben, dass schwächere Volkswirtschaften systembedingt noch mehr schwächt und gleichzeitig die eigenen Arbeiter durch Lohndumping ausbeutet. Die Perversion wird mit der Personenfreizügigkeit auf die Spitze getrieben, weil sich so das Angebot/Nachfrage Prinzip des Arbeitsmarktes aushebeln lässt. Es ist die beste aller Welten für die arische Herrenrasse, und macht die Bahn frei für die Kolonisierung und Unterwerfung der „Minderwärtigen“ im Grossgermanischen EU-Reich. Schade eigentlich, dass wir nach über 100 Jahren wieder an diesem Punkt sind und unsere „Intellektuellen“ so wenig aus der Geschichte gelernt haben.

          • Linus Huber sagt:

            Ja sicher, Herr Stadelmann, die zentralistisch orientierten Entscheidungsträger an „Intellektuellen“ wollen zwar Planwirtschaft, sind jedoch nicht in der Lage eine zweite geschweige denn dritte Runde an Wechselwirkungen auch nur im Ansatz zu erkennen.

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