Die Roboter kommen

NMTM

Nehmen uns die Roboter die Arbeit weg, oder schaffen sie neue Arbeit? Ein Arbeiter bei der Endmontage eines Industrieroboters. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (Keystone)

Donald Trump verspricht, Amerika wieder «great» zu machen. Er verspricht, im Land neue Arbeitsplätze zu schaffen, Industriejobs in den von der Globalisierung gebeutelten Regionen von Michigan, Ohio, Indiana oder North Carolina.

Seine bisherigen Äusserungen – von einem kohärenten «Programm» kann bislang immer noch nicht die Rede sein – richten sich vor allem gegen die Handelspartner der USA. China betreibe eine unfaire Handelspolitik, Deutschland ebenso, wettert Trump.

Das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta will er neu verhandeln und Jobs aus Mexiko zurückholen.

Die personellen Besetzungen, die der Präsident in Industrie- und Handelsfragen bislang vorgenommen hat – Peter Navarro als nationaler Handelsberater, Wilbur Ross als Handelsminister –, lassen schwierige Zeiten für den Freihandel vermuten. Die Ideen von Navarro und Ross haben wir in diesem Blogbeitrag bereits näher betrachtet.

Die Industriejobs bleiben verloren

Gewiss lässt sich berechtigte Kritik am bisweilen merkantilistischen Handelsverständnis der chinesischen oder auch der deutschen Regierung anbringen. Und tatsächlich hatte der Freihandel vor allem seit der Aufnahme Chinas in die Welthandelsorganisation WTO im Jahr 2001 einen nachteiligen Effekt auf viele Regionen in den USA, wie die Ökonomen David Autor, David Dorn und Gordon Hanson in ihren Arbeiten dargelegt haben.

Ebenso gibt es gute Gründe, sich ganz spezifisch über verlorene Arbeitsplätze in der Industrie Sorgen zu machen, wie der an der Universität Zürich lehrende Ökonom David Dorn in diesem Leitartikel in der FuW eindrücklich darlegt.

Dennoch: Wird es Trump gelingen, im grossen Stil wieder Industrie-Arbeitsplätze in den USA anzusiedeln?

Das ist höchst unwahrscheinlich. Der Grund dafür liegt nicht in der Globalisierung, sondern im Aufstieg der Robotik.

Der Einsatz von Industrierobotern ist an sich kein neues Phänomen, doch eine Reihe von Faktoren – dazu zählen immense Fortschritte in der Rechenleistung, der Sensorik sowie der Vernetzung von Maschinen – hat in den letzten Jahren eine Art «Tipping Point» verursacht und den Einsatz von Industrierobotern enorm beschleunigt.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung (Quelle: Bank of America Merrill Lynch):

 

Die Balken zeigen die Anzahl Industrieroboter, die global im Einsatz sind, in Millionen (rechte Skala). Es ist eindrücklich zu sehen, wie sich der Einsatz der Roboter ab dem Jahr 2010 deutlich beschleunigt – was sich gemäss Schätzungen in den kommenden Jahren fortsetzen soll.

Im Jahr 2010 waren weltweit eine Million Industrieroboter im Einsatz, im Jahr 2020 sollen es 2,5 Millionen sein.

Die blaue Kurve zeigt sodann die Anzahl Arbeitsplätze im US-Industriesektor, in Millionen (linke Skala). Der generelle Trend ist abwärts.

Natürlich lässt sich keine direkte Kausalität zwischen dem Aufstieg der Roboter und dem Sinken der Industrie-Arbeitsplätze beweisen, doch die gegensätzliche Entwicklung ist auffällig. Und auch wenn seit dem Tiefpunkt der Rezession von 2009 wieder einige Industriejobs geschaffen wurden, so spricht wenig dafür, dass die Anzahl Industriearbeitsplätze in den USA noch signifikant über 12 Millionen steigen kann.

Die Ökonomen der amerikanischen Bank of America Merrill Lynch, die diese Grafik erstellt haben, überschreiben sie denn auch treffend mit den Worten «You can’t build a wall to keep the robots out».

China hat Aufholbedarf

Der Aufstieg der Industrieroboter ist übrigens beileibe kein bloss auf die USA beschränktes Problem. Die folgende Grafik aus einem Bericht der EU-chinesischen Handelskammer in Peking zeigt die globale Verbreitung von Industrierobotern nach Ländern:

 

Konkret geht es um die Anzahl der installierten Industrieroboter pro 10’000 Arbeitern im jeweiligen Land.

Die internationalen Spitzenreiter in der Roboter-Durchdringung sind Südkorea, Singapur und Japan. Deutschland, Rang 4, kommt auf 301 Industrieroboter je 10’000 Arbeiter.

Die USA stehen mit 170 im Mittelfeld, ebenso die meisten Industrieländer Europas.

Eindrücklich: In China (ganz rechts in der Grafik) hat der Aufstieg der Roboter noch nicht einmal richtig begonnen – doch auch in der chinesischen Wirtschaft wird die Robotik kräftig vorangetrieben. Die chinesische Regierung hat Robotik in ihrem „Made in China 2025“-Strategieplan gar zu einer strategischen Priorität gemacht.

Wohin wird das führen? Die kurze Antwort: Wir wissen es nicht.

Gut möglich, dass dereinst im Zusammenhang mit Robotik viele neue, attraktive Arbeitsplätze entstehen.

Gut möglich aber auch, dass in den kommenden Jahren noch Millionen von Arbeitsplätzen verschwinden werden.

Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass bislang in der breiten Öffentlichkeit kaum ernst genommene Themen wie die Besteuerung von Robotern oder die Einführung von einem bedingungslosen Grundeinkommen in vielen Ländern in den kommenden Jahren wieder intensiv diskutiert werden.

98 Kommentare zu «Die Roboter kommen»

  • Pavel Pipowitsch sagt:

    So, jetzt sofort weltweit das Bedingungslose Grundeinkommen einführen. Ich schlafe am Morgen sowieso lieber aus, als Arbeiten zu gehen. Das ist doch das Paradies von dem die Menschheit seit Anbeginn der Zeit träumt. Die Maschinen erledigen unsere Arbeit, und der Mensch kann sein Leben geniessen, billige Konsumgüter konsumieren, in die Ferien gehen, Golf spielen gehen, und und und. Was wollen wir mehr. Ich jedenfalls werde die Arbeitswelt nicht vermissen. Nur ab und zu wenn ich am Pool liegen werde und einen „Sex on the beach“ schlürfe, werde ich mich ehrlich angewidert an die alten Zeiten, in denen ich noch arbeiten musste, erinnern.

  • Emil Huber sagt:

    Wenn Geld für die AHV fehlt:
    Anekdote aus den 1950er Jahren, als der Gewerkschaftsführer Walter Reuther eine der vollautomatischen Anlagen der General-Motors-Werke besuchte. Der Gastgeber, Henry Ford II, fragte den Gewerkschaftsführer spitz, indem er auf die menschenleere Halle zeigte: „Walter, wie willst du diese Roboter dazu bringen, dass sie deine Beiträge zahlen?“ Worauf Reuthers kühl konterte: „Henry, wie willst du die Roboter dazu bringen, dass sie deine Autos kaufen?“
    Und unsere Regierung weiss mit der AHV Revision nichts besseres als immer noch an den Arbeitnehmerbeiträgen aus dem Jahre 1948 festzuhalten. Mit Roboter & Automatisierung sparen Unternehmer nicht nur Löhne sondern auch Sozialabgaben ein. Wenn Geld bei der AHV fehlt ist dann tatsächlich die Demografie schuld???

  • Alder sagt:

    Alles Blabla bla: Die Roboter sind eher ein Segen für die Schweiz –> Sie sind nämlich gleich teuer in Asien wie in Europa –> Die Produktionskosten werden daher ausgeglichener. Hochwertige Rohstoffe sind auch überall auf der Welt in etwa gleich teuer. –> In der Schweiz qualitativ hochwertige Produkte zu produzieren könnte sich langsam aber sicher wieder lohnen.

    • Carlo sagt:

      @Alder
      Und da die Welt vor allem die Schweiz ist und die Schweiz auch nur aus Gewinnern besteht – ist alles in Butter und alles andere Blabla bla.

      • Carlo sagt:

        @Alder
        Desweiteren: Inwiefern „lohnt es sich WIEDER qualitativ hochwertige Produkte in der Schweiz zu produzieren“? Hat sich das in den letzten paar Jahren oder Jahrzehnten etwa nicht gelohnt?

        • Carlo sagt:

          @Alder
          Und noch was: Es ist seit den Zeiten von Adam Smith immer wieder behauptet worden, dass wir anscheinend alle im gleichen Boot sitzen. Der Gründungsmythos lautet etwa so: Da haben sich 10 Leute mal zusammengefunden um Stecknadeln herzustellen und plötzlich merkten die Herrschaften, dass durch Arbeitsteilung 4800 Stück pro Mann und Tag hergestellt werden können, statt lausigen 1 pro Mann und Tag. Und so lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende und wurden alle reich und glücklich – oder so. Ihre Schreibe – ca. 250 Jahre danach – erinnert mich schwer an diesen Gründungsmythos, in dem weder ein entscheidender 11. Mann, noch ein einziges beklagenswertes Opfer zu vermelden sind.

  • Markus Ackermann sagt:

    „wie der an der Universität Zürich lehrende Ökonom David Dorn in diesem Leitartikel in der FuW eindrücklich darlegt.“
    Das ist tatsächlich ein hervorragender Artikel.

  • Sacha Maier sagt:

    Ökonomisch-wissenschaftlich gesehen, ist der Artikel sicher logisch und schlüssig. Dummerweise gehorcht aber die Wirtschaft weder den ökonomischen, noch den önologischen Lehrbüchern. Als ausgesteuerter Ü50 F&E-Dipl.El.Ing. – im Dritten Arbeitsmarkt Produkte für Asien entwickelnd – kann ich sagen, dass Industrieroboter noch unser kleinstes Problem sind. Mit dem erfolgreich durchgeführten Abriss der geamten westlichen industriellen Infrastruktur fehlt es bei uns an allem. Wir haben kaum mehr Material, Werkzeuge, Raum (zu zahlbaren Preisen), das MINT-Know-How ist weg und Kapital für Old-Economy-Projekte ist so rar, wie Einörner. Die neue digitale Revolution wird in den vielen repetitiven Dienstleistungsberufen stattfinden. Vom Logistiker, Piloten, Verkäufer, Taxifahrer – bis zum Buchhalter.

    • M. Stadelmann sagt:

      Aus volkswirtschaftlicher Perspektive ist der Artikel falsch. Klar werden die Roboter zu einer Verschiebung auf dem Arbeitsmarkt führen. Das spielt aber keine Rolle, solange das Kapital im Land bleibt. Denn dann wird das Kapital einfach anders verteilt und generiert eine andere Nachfrage. Wenn die Roboter sämtliche Produkte plötzlich selbständig produzieren, steigt eben letzendlich halt die Nachfrage nach guten Künstlern oder Naturheiler oder Astrologen. Wenn jedoch die Schweizer, die Deutschen oder die Chinesen aufgrund ihrer Leistungsbilanzüberschüssen sämtliches Kapital aus den USA abziehen, zerstören Sie den US-Binnenmarkt. Darum ist Trump auf dem richtigen Weg.

      • Maiko Laugun sagt:

        @M. Stadelmann: „Darum ist Trump auf dem richtigen Weg.“

        Nein, er schlägt Profit mit der Bewirtschaftung von Herausforderungen, analog der SVP im Heidiland.

  • Carlo sagt:

    Die Menschheit ist damit konfrontiert, dass sie durch die selbstgeschaffenen Produktivkräfte hinter ihrem Rücken auf der inhaltlich-stofflichen und „technischen“ Ebene kommunistisch vergesellschaftet wurde. Dieser objektive Zustand ist mit den konträren Subjektformen an der gesellschaftlichen Oberfläche unvereinbar. Der vermeintlich gescheiterte Kommunismus, mit dem die Zusammenbruchsgesellschaften nachholender Modernisierung verwechselt wurden, ist weder Utopie noch ein fernes, nie zu erreichendes Ziel weit jenseits der Realität, sondern er ist schon da, er ist das Allernächstliegende in der Wirklichkeit selbst, freilich in verkehrter, negativer Form innerhalb der kapitalistischen Hülle des warenproduzierenden Weltsystems: nämlich als „Kommunismus der Sachen“,

    • Carlo sagt:

      Gesteuert wird dieser „Kommunismus der Sachen / globale Vernetzung des Inhalts der menschlichen Reproduktion“ durch die blinde und tautologische Selbstbewegungsstruktur des Geldes, die keinerlei sinnlicher Bedürfnislogik folgen kann, während die menschlichen Subjekte selber ihren eigenen Zusammenhang als ihnen äusserliche objektivierte Dinglichkeit erleben, deren Eigengesetzlichkeit man nur beobachten und erforschen kann wie diejenige von Naturprozessen (z.B. Konjunkturtheorie).
      Weil der „Kommunismus der Arbeit“, der immer nur eine rigide bürgerliche Modernisierungsideologie war, tatsächlich endgültig obsolet geworden ist und keinen Grund mehr in der Wirklichkeit findet, wird die kommunistische Realität „hinter dem eigenen Rücken“ ignoriert. Sie sieht freilich ganz anders aus als der Sozialismus, den die alte Arbeiterbewegung erwartet hat. Sie wurde nämlich nicht vom Proletariat, sondern von der „Produktivkraft Wissenschaft“ hervorgerufen.
      Deswegen kann das jetzt, und zwar bei Strafe des Untergangs, anstehende Problem auch gar nicht mehr mit dem alten „utopischen“ Denken verstanden und gelöst werden. Dieses Denken musste sich mit abstrakten Projektionen eines „neuen Menschen“ begnügen, weil es sich noch weit diesseits der Krisen- und Aufhebungsschwelle des warenproduzierenden Systems befand. Noch seine radikalsten Manifestationen konnten in Wirklichkeit nichts anderes als der phantastische Vorschein nicht etwa eines künftigen Kommunismus, sondern vielmehr bloss späterer Entwicklungsstufen der modernen Warengesellschaft und deren heute zu Ende gereifter Weltmarkt-Totalität.

    • Linus Huber sagt:

      @ Carlo

      Sie testen mit Ihren Ausführungen mein Begriffsvermögen. Einige Aspekte sind mir durchaus verständlich, aber ich benötige Hilfe um Ihre Aussage in seiner Totalität richtig einstufen zu können.

      Kommunismus stellt ein Gesellschaftssystem dar; darin ist der Aspekt von Sachen einzig damit tangiert, dass ueber deren Verteilung gestritten wird und sie nicht eine selbständige Funktion einnehmen??

      Ich erkennen eine Form des übergreifenden Kollektivismus, welcher in zentralistischer Weise die Früchte weitgehend immer den gleichen Privilegierten zukommen lässt, wodurch sich schrittweise eine gesellschaftliche Reaktion meldet.

      Vielleicht könnten Sie mir auf die Sprünge helfen.

      • Carlo sagt:

        @Linus Huber
        Zum „Kommunismus der Sachen“:
        Das Geld stellt die gesellschaftliche Realabstraktion dar, es ist die Inkarnation abstrakter Arbeit schlechthin, gänzlich entkoppelt vom konkreten Produktionsinhalt. Als diese totale Realabstraktion ist das Geld das UNMITTELBAR GESELLSCHAFTLICHE DING, ebenso wie auf anderen Seite die verwissenschaftlichte und vernetzte stoffliche, inhaltliche Produktion unmittelbar gesellschaftlich wird, während die Menschen selbst UNGESELLSCHAFTLICH bleiben, als Geldmonaden an der Oberfläche ihres eigenen Vergesellschaftungszusammenhangs treiben, der ihnen in den dinglichen Gestalten fremd und äusserlich gegenübertritt.

        • Linus Huber sagt:

          Ich will nicht widersprechen, aber den Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit, mit welcher diese Entwicklung stattfand einerseits und der ankerlosen, kurzfristig einzig auf Wachstum orientierte und die damit erzeugten Ungleichgewichte ignorierende Geldpolitik festhalten. Mit der Einführung des PhD-Standards wurde der Weg geebnet, die Acceleration dieser Entwicklung nicht nur zuzulassen, sondern geradezu zu fördern, was aufgrund der hohen Geschwindigkeit zu Schwierigkeiten in der Adoption neuer gesellschaftlicher Strukturen führte. Die heutigen Spannungen entstanden nicht aufgrund der Globalisierung an sich, sondern aufgrund der künstlich erzeugten hohen Geschwindigkeit, mit welcher sie in völliger Ignoranz der sich bildenden Ungleichgewichte vorangetrieben wurde.

          • Linus Huber sagt:

            PS: Dieses gleiche Narrativ dürfte auch in Bezug auf die Geschwindigkeit, mit welcher die Roboterisierung vonstatten geht, eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Z.B. Es lohnt sich viel eher, eine menschliche Arbeitskraft durch einen kapitalintensiven Roboter zu ersetzen, wenn die Zinsen künstlich tief gehalten werden.

          • Carlo sagt:

            Es ist eher die Konkurrenz, die die Ersetzung von menschlicher Arbeitskraft erzwingt – dies war schon im 19. Jahrhundert so und ist ein ehernes Gesetz des Kapitalismus.

          • Linus Huber sagt:

            @ Carlo

            Konkurrenz und Wettbewerb führen zu technologischem Fortschritt, welcher grundsätzlich positiv für die Gesellschaft zu werten ist. Es geht allerdings nicht darum, sondern um die Beschleunigung dieser Entwicklung, welche durch die ankerlose Geldpolitik nicht nur ermöglicht sondern sogar gefördert worden sein dürfte, und zumindest mit Ursprung der heutigen Problematik darstellen dürfte.

  • M. Stadelmann sagt:

    Der Autor geht das Thema aus einer brachenspezifischen, etwas betribswirtschaftlichen Sichtweise an. Dieser Blickwinkel führt zu falschen Schlüssen. Volkswirtschaftlich betrachtet ist die Roboterisierung eine Effizienzsteigerung. Diese schlägt sich in einem höheren Wohlstandsniveau nieder. Grundsätzlich profitieren alle davon, ausser man bevorteilt systematisch gewisse Gruppen und schliesst andere gezielt aus. Leistungsbilanzdefizite bespielsweise höhlen die Volkswirtschaft aus und müssen bekämpft werden. Nötigenfalls mit Handelsschranken. Das gleiche gilt für personenfreizügigkeit ähnliche Zustände, die notfalls mit einer Mauer zu bekämpfen sind. Der dritte wichtige Punkt sind Kapitalverkehrskontrollen, damit Leistungsbilanzdefizite nicht über die Kapitalbilanz kompensiert werden können.

    • Carlo sagt:

      @M. Stadelmann
      „Grundsätzlich profitieren alle davon…“
      Grundsätzlich wäre der Kapitalismus gar nicht so schlecht – falls er so aussehen würde wie in den Standardwerken der VWL.

      • Carlo sagt:

        @M. Stadelmann
        „Leistungsbilanzdefizite höhlen die Volkswirtschaft aus“
        Viel wichtiger wäre, dass man die Leistungsbilanzen zwischen den Ländern in Europa sinnvoll ausgleichen würde. Tatsächlich hat man seit der Euroeinführung genau das Gegenteil gemacht.
        „Personenfreizügigkeit…notfalls mit einer Mauer zu bekämpfen“
        Na dann mauern Sie mal schön die Schweiz ein…und dann noch eine Mauer um Europa bitte.

        • M. Stadelmann sagt:

          @Carlo:
          „Viel wichtiger wäre, dass man die Leistungsbilanzen zwischen den Ländern in Europa sinnvoll ausgleichen würde. Tatsächlich hat man seit der Euroeinführung genau das Gegenteil gemacht.“
          Richtig. Darum ist der Euro zum Scheitern verurteilt. Es führt kein kein Weg daran vorbei, wieder unterschiedliche Währungen in Europa einzuführen.

          „Na dann mauern Sie mal schön die Schweiz ein…“
          Es braucht nur die Aufkündigung der Personenfreizügigkeit.

          „und dann noch eine Mauer um Europa bitte.“
          Der Burggraben wäre eigentlich genug tief. Das Problem sind die staatlich organisierten Schlepperboote.

          • Jürgen Lenz sagt:

            Wie sagte ? so schön: Offene Grenzen

          • Jürgen Lenz sagt:

            Wie sagte ? so schön: Offene Grenzen und Sozialstaat geht nicht. Der staatliche Fährdienst hilft natürlich, nur es sind halt die finanziellen Anreize die locken. Deshalb haben Ungarn oder Portugal keine Zuwanderer, weil es dort nichts gibt – keine Arbeit und auch keine Sozialhilfe.

            Flüchtlinge Deutschland -> Schweiz gibt es ja auch nur, wenn es sich lohnt. Bei Ärzten sind es in Deutschland die extrem doofen Arbeitsbedingungen nebst merkwürdiger Bezahlung. Die Lebenshaltungskosten sind wirklich abschreckend.

            PS: Irgendwie mixte die EDV Kommentar 1

      • M. Stadelmann sagt:

        @Carlo: ja das ist so. Dann klären Sie mal auf, wo er eben in der Realwirtschaft überall von den Wunschvorstellungen abweicht.

    • Maiko Laugun sagt:

      @M. Stadelmann:

      „Volkswirtschaftlich betrachtet ist die Robotersierung eine Effizienzsteigerung.“

      Effizienz ist nicht gleichbedeutend mit Effektivität. Man kann die Effizienz bis zur Perfektion betreiben, ohne dabei zwingend effektiv etwas zu erreichen.

      • M. Stadelmann sagt:

        Die Neolithisierung ist eine Effizienzsteigerung (wohl die wichtigste im Holozän), die Metallverarbeitung, die Schrift, das römische Recht, die Aufklärung und der Humanismus, Industrialisierung, u. v. m. sind letzlich alles Effizienzsteigerungen. Sie ermöglichen einzelnen Individuen einer Volkswirtschaft und damit auch dem Kollektiv sich mit Neuem zu beschäftigen. Ob die Menschen dabei jeweils glücklicher werden oder mehr freie Lebenszeit haben, darf hinterfragt werden. Unabhängig davon ist jedoch die Verteilungsfrage dieser Früchte. Diese ist eine ganz andere. Es wird bestimmt nicht gerechter, wenn man anfängt Systemgrenzen (Volkswirtschaften und Nationalstaaten fallen oftmals überein) aufzulösen.

        • Maiko Laugun sagt:

          @M. Stadelmann: Nehme an, wir reden vom gleichen:

          2 Arbeiter schaufeln sich gegenseitig den gleichen Sandhaufen zu. Eine Steigerung der Effizienz ist es, die beiden durch 2 stärkere (oder durch 3 gleich starke oder durch Roboter) zu ersetzen. Das Resultat ist das gleiche. Die schaufeln sich den Sand noch immer gegenseitig zu.

          Effektiv (inkl. Steigerung der Effizienz und/oder der Effektivität) ist es, wenn die Arbeiter den Sand dahin schaufeln, wo er auch gebraucht wird.

          Ausnahme: Das Ziel sei eine Selbstbeschäftigungs-Therapie oder Ablenkung.

          Ihr letzter Satz mit „Systemgrenzen“ teile ich deshalb nicht.

    • Linus Huber sagt:

      @ Stadelmann

      Sie liegen natürlich richtig in Bezug auf die Roboterisierung.

      Wie Sie ebenfalls richtigerweise antönen, ist das Problem der aufgrund der ankerlosen Geldpolitik erzeugten Ungleichgewichte nicht damit zu vermischen, ansonsten dies zu falschen Konklusionen führt. Dies obwohl die Tiefzinspolitik mitunter einen fördernden Einfluss auf die Dynamik im Bereiche der Roboterisierung ausweisen dürfte.

    • Linus Huber sagt:

      PS. Die Idee, den Grund von hoher Arbeitslosigkeit in der Robotisierung zu sehen, wie dies im Artikel durchschimmert, ist natürlich ökonomisch betrachtet Mumpitz. Z.B. aufgrund der Demobilisierung nach dem 2.WW befürchteten namhafte Ökonomen (z.B. Samuelson, Myrdal) hohe Arbeitslosigkeit in den USA. Der freie Markt regelte die Situation problemlos.

      Die Idee, dass wenn Produktivität in die Höhe schnellt, dies zu weniger Wohlstand der Gesellschaft führen soll, entbehrt jeglicher Logik.

      • Carlo sagt:

        @Linus Huber
        Erst in der fordistischen Hochblüte des endgültig zum totalen Weltsystem ausreifenden Kapitals nach dem 2. Weltkrieg änderte sich die Situation grundlegend. Die von den kriegswirtschaftlichen und krisenökonomischen Strukturen auf einer höheren Etwicklungsstufe befreite Konkurrenz peitschte unter der Ägide der Pax Americana die Produktivkraftentwicklung und Verwissenschaftlichung in neuen Grosschüben voran, bis hin zur Mikroelektronisierung und Computerisierung mit bisher nicht für möglich gehaltenen Automatisierungspotentialen in allen Sektoren der gesellschaftlichen Reproduktion.
        Für die betriebswirtschaftlichen Einheiten stellte sich dieser Prozess dar als „stummer Zwang“ der zunehmend weltmarktbezogenen Konkurrenz zur Intensivierung des Produktionsprozesses; als Zwang also zu immer neuer Rationalisierung, Verwissenschaftlichung und Automatisierung.
        In diesem weltgesellschaftlichen Dynamisierungsprozess des Nachkriegskapitalismus wuchs die Intensivierung der Produktion von Mehrwert in empirisch völlig neue Dimensionen hinein.
        Massenarbeitslosigkeit, in der Weltwirtschaftskrise schon einmal vorübergehend aufgetreten, wurde zum weltgesellschaftlichen Dauerproblem. Zumindest teilweise konnten die westlichen „Sieger“-Ökonomien dieses Problem durch ihren historischen Vorsprung und ihre immer weiter davoneilende Produktivität „exportieren“; aber die Situation des warenproduzierenden Weltsystems insgesamt ist dadurch prekär geworden. Diese stets zunehmende und über das Fassungsvermögen der Warenproduktion hinausweichende Produktivität konnte nicht ohne katastrophale Rückwirkung auf die nachholenden Prozesse der ursprünglihcen Akkumulation bleiben.

  • Carlo sagt:

    Es ist interessant, dass dieses Thema schon in den 80er Jahren von nicht dogmatischen Marxisten und Wertkritikern besprochen wurde. Robert Kurtz hat nach dem Kollaps der Sowjetunion ein gutes Buch über die Ursachen dieses Zusammenbruchs geschrieben, indem er den letzten „Sieg“ des Westens über den Osten mit der mikroelektronischen Revolution in den 70er und 80er Jahren erklärte. Der Osten musste auch auf dem internationalen Markt seine Produkte feilbieten – da aber die mikroelektronische Revolution unter diesem ökonomischen Regime nicht mehr stattfinden konnte, war dann auch mal schnell Schluss mit der sowieso immer lächerlichen „Systemkonkurrenz“. Interessanterweise wird der vorläufig „siegreiche“ Kapitalismus am Schluss an seinen eigenen Siegen verrecken…

    • Ronnie König sagt:

      Ich sass einst im Jahre 1984 mit zwei Handwerkern beim Bier und diskutierte bis man uns aus dem Lokal warf über die Zukunft der Arbeitswelt. Ich sagte ihnen, dass die Zeiten des Schraubenziehers und Hammers bald Geschichte sei und die Mikroprozessoren für uns zur Arbeit gingen. Nun, die Handwerker haben sie besser gehalten wie ich damals vermutete, aber der 3D-Drucker gab es nicht damals. Der kommt nun. Ein etwas anderer Roboter.
      *
      Der Kapitalismus triumphierte anno 1991 als die Sowjetunion zerbröselte und der Kommunismus oder realexistierende Sozialsimus aufgab. Es dauerte gerade einmal 2 Jahre, wir konnten 1993 dazu lesen, im Spiegel eine verkürzte Rezension der Schrift, dass der Kapitalismus in der aktuellen Form noch eta 20 Jahre funktioniere. Er tat es wenige Jahre mehr, stottert nu

      • Carlo sagt:

        @Ronnie König
        Die Zeiten des Schraubenzieher und Hammers werden nie Geschichte sein, da diese äusserst nützliche Werkzeuge sind – ob die nun ein Mensch oder ein Roboter führt ist ne andere Geschichte.
        Sie können ja nur schon oben im Artikel mal nachschauen wie der Stand allein bei den Industrierobotern so ums Jahr 1984 war (nicht weit entfernt von den 70er Jahren) – zu diesem Zeitpunkt fing die technische Revolution erst so richtig an.
        Dass es heute immer noch Handwerker gibt, sollte nicht erstaunen – da es sich teilweise auch um höchst komplexe und feine Bewegungen handelt, die ausgeführt werden müssen. Desweiteren muss auch geplant und sinnvoll koordiniert werden (obwohl dies freilich auch bald einer Software überlassen werden könnte). Technisch gesehen ist es schon jetzt möglich einen simpleminded „Maurer / Malerroboter“, „Dachdeckerroboter“, „Schreinerroboter“, „Chirurgieroboter“, „Transportroboter“ oder einen „Kochroboter“ herzustellen. Aber bevor die Handwerker aussterben (denn solche Roboter sind auch nicht allzu günstig), werden vorher Millionen von Sekretärinnen, Buchhalter, Banker, Versicherungsangestellte, Kassenmitarbeiter,…, durch Software und Maschinen ersetzt (passiert ja schon jetzt schleichend).

  • Maiko Laugun sagt:

    Roboter kann man feuern. Die meckern nicht.

    • Nick sagt:

      Gehen Sie doch mal zu einem Roboter und sagen Sie zu ihm „Du bist gefeuert!“. Und dann? Glauben Sie, er läuft von selbst aus der Halle? Kaum. Sie werden einen Käufer suchen oder für die Verschrottung zahlen müssen.

      • Maiko Laugun sagt:

        „Glauben Sie, er läuft von selbst aus der Halle?

        Er geht selbständig zur Recyclingsstelle oder wird von seinem Nachfolger noch in der Halle geschrotet.

        „..oder für die Verschrottung zahlen müssen.“

        Dafür vorher keine Zahlungen an die Vorsorge-Einichtungen wie AHV, PK etc.; zudem keine Gefahr von Gewerkschaften, GAV etc. (mal abgesehen von ISO-Normen und anderen Vorschriften).

        Wie andere schon geschrieben haben, es geht auch um Software etc. und nicht nur um physische Roboter.

      • Jürgen Lenz sagt:

        Wie sagte ? so schön: Offene Grenzen

      • Jürgen Lenz sagt:

        Den Roboter stellen Sie einfach ab, vielleicht braucht man den noch einmal.

        Vielleicht fallen kleine Kosten für Wartung und Hallenmiete an; im Zweifel einfach bei ebay rein setzen.

  • Marcel Senn sagt:

    Dann werden die Bayrischen Motorenwerke BMW als grösster Autoexporteur der USA (!!) mit rund 10 Mrd $ Exportvolumen wohl auch bald ihre Produktionsstätten in Spartanburg „spartanisch“ mit noch viel mehr Robotern ausstatten – die sind doch unter dem Strich viel günstiger, arbeitssamer, zuverlässiger und weniger aufmüpfisch als die trumpwählenden „Angry White Men“!

  • Maiko Laugun sagt:

    Gefährlich wird es, wenn ganze Armeen nur noch aus Robotern bestehen.

    • Ronnie König sagt:

      Man arbeitet daran! Exoskelett, Drohnen, Bombenentschärfer, Aufklärer hat man ja schon, wenn auch nicht flächendeckend da immer noch in der Entwicklung. Dazu entwickelt man auch entsprechende Software. Allerdings haben die alle ein Nachteil, sie fressen kein Gras oder sind gegen Energiearmut immun, haben Probleme mit extremer Kälte oder Hitze.

  • Stefan Baumgartner sagt:

    Der Herr Dittli wollte wohl etwas über Robotik schreiben und da es ja momentan in Mode ist gegen Trump zu wettern hat er gleich zwei Themen verbunden. Leider bleibt die Logik bei der vermischung dieser zwei Themen auf der Strecke aber wen stört das schon. Hauptsache noch ein Spruch gegen Trump. Wenn Trump die Autoindustrie wieder zurück in die USA hohlt, werden auch die Roboter und die Fabriken in der USA gebaut durch US-Bürger nicht durch Mexikaner in Mexiko. Dadurch werden Stellen geschaffen auch wenn schlussendlich durch die Robotik mehr Stellen verlohren gehen. Zweitens würden auch die Mexikaner von den Roboter abgelöst wobei diese natürlich in der USA ihre Sozialleistungen beziehen würden und nicht in Mexiko.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Sobald der erste Konsumroboter von einem Roboter autonom hergestellt wird, sind wir alle Sorgen los: Dann brauchen wir nicht einmal mehr zu konsumieren..!

    • Ralf Schrader sagt:

      Wahlroboter gibt es ja schon.

    • Carlo sagt:

      Der Mensch und seine „Bedürfnisse“ wurden immer überbewertet. (Zitat aus einem VWL-Lehrbuch des Jahres 2050)

      • Nick sagt:

        Ganz im Vertrauen: Ich arbeite an einem Wohnroboter. Der bewohnt mein Haus und ich kann endlich etwas vernünftiges tun. Als nächstes Projekt folgt ein Anziehroboter. Der trägt dann meine Kleider. Wieder Arbeit gespart. Und in der Lebensmittelindustrie forschen sie an Essrobotern. Die sichern den Absatz von immer mehr (es lebe das Wachstum!) Lebensmitteln, und werden dabei nicht mal dick.

  • Bob Freeballer sagt:

    Humbug.
    Nach Brexit wird England zum Steuerparadies und Niedriglohnland. Alle Industrie zieht von Asien nach England. England wird arbeitslosen Europäern Arbeit geben und alles wird in Zukunft Made in England.

    • Ronnie König sagt:

      Ihr Lohn reicht dann allerdings nur noch für Wasser und Brot, wohnen werden sie neben dem Fliessband, dann haben sie eine Chance gegen Kollege Robi.

  • Steve sagt:

    Nichts Neues, dass Trump von der US-Wirtschaftsstrukturen schlicht keine Ahnung hat. Wie denn auch, er ist ja seit Geburt weg in einem Goldkäfig grossgezogen worden, und müsste sich nicht der kleinste Finger abmühen, geschweige diese auch schmutzig zu machen. Die Deindustrualisierung der US-Wirtschaft bekam ihre erste Knicks bereits in den 1970er Jahren, als die Autoindustrie auf den ersten OPEC Ölpreis-Crash anno 1973 nicht im Stande sah, passende Produkte, sprich sparsame Autos zu bauen, faktisch der ganze Europamarkt brach weg. Den Resten killte anno 1979 die zweite Olpreisrunde, gepaart mit lausiger Konstruktionsqualität (bis heute noch) das letzte Vertrauen der Europäer in die US-Autowirtschaft. Der Effekt hält bis heute, und es waren nicht die gemeinen Mexikaner Ursache davon!

  • Adrian Heid sagt:

    Wenn wir innerhalb der nächsten ca. 25 Jahre 30-80 Prozent Arbeitslose durch Robotik haben, dann wird die kapitalistische Wirtschaft sich selbst auflösen, weil niemand die Produkte bezahlen und kaufen kann.
    Wir haben ein Geldsystem, dass hinten und vorne nicht funktioniert.

    • Ralf Schrader sagt:

      Wir werden keine Arbeitslosen haben, denn die Arbeit ist ja da. Sie gehören dazu, wenn Sie pflegebedürftig sind.

      • Marcel Senn sagt:

        Schrader: Noch nicht mitbekommen – es gibt jetzt auch schon die ersten Pflegeroboter – das wird vermutlich ein boomender Markt werden in 10-20 Jahren, wenn die Schweiz dann ein nationales Altersheim sein wird…

        • Ronnie König sagt:

          Pflegeroboter gibt es noch nicht, aber Roboter die man bei Dementen zwecks Betreuung (Bsp. Katze) einsetzt. Es gibt noch kein entsprechend genug feinsensorischen Roboter der sie wäscht, füttern, Katheter wechselt und ihnen die Medis gibt und dazu noch Laborwerte gewinnt. Das ist ferne Zukunftsmusik. Dazu hat man auch keine gesetzliche Grundlagen bei Pannen (Senior abgemurkst beim Essen eingeben zB).

          • Marcel Senn sagt:

            König: Im Altersheim Japan sind die jetzt schon fleissig am düfteln. Klar können die Roboter heutzutage erst für Hilfspflegefunktionen eingesetzt werden, aber wird vermutlich schneller kommen als wir denken – nur schon aufgrund der horrenden Kostenfrage für die rasant zunehmenden Betagten.
            Dass es auch noch viel rechtliches abzuklären gibt ist auch klar.
            http://www.zeit.de/2017/01/pflegeroboter-japan-krankenpflege-terapio

  • Ralf Schrader sagt:

    Industrie 4.0 und KI werden kaum so viele Arbeitskräfte freistellen, als wir die auf dem Hintergrund der 3. Demografischen Revolution für die Alten- und Krankenpflege und die Medizin brauchen. Die Frage ist nur, durch welchen Umverteilungsmechanismus man dies finanziert und da wird es an einer modifizierten Version des BGE nicht vorbei gehen. Damit sollte man eher früher, als wie immer viel zu spät beginnen.

    • Ronnie König sagt:

      Nicht jeder ist zudem geeignet solche Dienst zu verrichten. Die Hälfte der derzeitigen Angestellten sind schlicht ungeeignet und machen den Job nicht richtig und wissen auch zu wenig.

  • Anton Schneider sagt:

    Statt sich ebenfalls über Trump und die Mauer zu echauffieren und ein weiteres Mal die Robotik in der Industrie zu erklären, sollten Sie Herr Dittli die Folgen der Robotik gesamteidliche betrachten. Jeder weiss, dass hunderte Millionen Arbeitsplätze für Menschen mit der Industrierobotik verschwinden werden. Haben Sie eine Vorstellungen, was bereits an „Softwarerobotik“ für die „Dienstleister“ zur Verfügung steht und bald zur Verfügung stehen wird? Und jetzt Klartext: Nur wenige werden von der Robotik profitieren und Arbeitsplätze werden im Verhältnis wenige entstehen. Robotik dient der Kostenersparnis und nicht dem Wohle der Menschen. Wenn diese nicht ändert, werden Science Fiction Thrillers in nur wenigen Jahren wahr.

  • m. müller sagt:

    Die Freihandelsabkommen zerstören die Arbeitsplätze. Die USA soll die Einfuhrzölle erhöhen und wieder selber Produzieren. Die EU hat auch über 40 % Strafzoll auf Solaranlagen aus China erhoben weil die Industrie der Solaranlagen in der EU verschwindet. Die EU wird Freihandelsabkommen kündigen und wird hohe Zölle verlangen spätestens wenn in der EU 49 % rechtsradikale Parteien wählen.

    • Ronnie König sagt:

      Frteihandel ist gut, wenn er richtig aufgegleist wird und nicht nur dazu da ist wenige unendlich reich zu machen! Das Grundübel das zu Krisen und Populismus führt. Ohne wird es eben nicht besser. Etwas anders wäre es, aber Freihandel hat mehr Vor-wie Nachteile. Theoretisch. In der Praxis scheitert er an fehlenden flankierenden Massnahmen und Fairness. Technisch lösbar, wenn man denn wollte.

  • Greg sagt:

    Wer die Datenströme kontrollieren und anzapfen kann, der wird wohl letztlich „alle“ platt machen können. Es gibt doch tatsächlich noch Menschen, die an die Beste arme(e) der Welt glauben ….
    .
    Man darf nur hoffen, dass jemand schon früher mal den Stecker zieht, diese Ohnmacht ist nämlich unerträglich.

  • Knaus Karl sagt:

    Immer wieder diese einseitigen Berichte über USA etc.
    In Bezug auf die Mauer gegen Mexiko auch wieder. Mexiko verursacht nicht nur Probleme in Bezug auf Arbeitskräfte, sondern auch in Bezug auf Arbeitsunfähige, Arbeitsunwillige und Familiennachzug; so wie diese Probleme die Schweiz beschäftigen. Und Roboter? Es entstehen wieder neue, allerdings andere Arbeitsplätze, Geschäftsmodelle, neue Aufgaben usw. Gerade die USA findet neue Wege usw. und gerade Sie Hr. Dittli als Wirtschafts-Journalist sollten mit einem weiteren Horizont (als mit möglich…..; es ist auch möglich, dass Roboter….. usw.) über Wirtschaftsprobleme schreiben.

    • Marcel Senn sagt:

      Knaus: Mexico hat aktuell eine Arbeitslosenrate von gerade mal 3.4% — das ist sogar noch eine tiefere Arbeitslosenquote als bei uns im Heidiland!
      .
      Vielleicht sollten Sie ihre Vorurteile wieder mal etwas revidieren – kann helfen beim Erkenntnisgewinn….

  • Anh Toàn sagt:

    Wenn die Roboter nicht nur produzieren sondern auch gleich konsumierten was sie produzieren, kann das Geld arbeiten und sich vermehren zur Freude der Kapitalisten und wir haben endlich wieder Zeit zum Fischen und Pilze sammeln.

    • Ralf Schrader sagt:

      Eben nicht zum Fischen und Pilze sammeln, sondern um gleich zwei Generationen, die Grosseltern und die Urgrosseltern gleichzeitig zu pflegen, während man noch die Kinder aufziehen muss.

      Auch ohne Erwerbstätigkeit werden die arbeitsfähigen Menschen um 2065 weniger Freizeit als heute haben.

    • Carlo sagt:

      Klar – der Kapitalist bezahlt ja dann auch das Taschengeld der Roboter um den Konsum zu tätigen (kommt dann irgendwie aufs gleich raus – ausser dass ihr Roboterkollege etwa 23 Stunden pro Tag arbeiten kann und 1 Stunde gewartet werden muss). Aber einen Moment: Wo bleiben Sie dann noch mal? Wieso sollte man noch mit ihnen solidarisch sein? Sie sind ja zu nichts mehr zu gebrauchen…oder wollen sie Werbung für Roboterzahnpasta produzieren?
      Ach ja – als Selbstversorger beim Fischen und Pilze sammeln – mit ein paar Milliarden anderen Menschen. Bevor der letzte Fisch gefangen wird (so nach etwa 2 Monaten) – wird wohl aber doch noch einer auf die Idee kommen den Kapitalisten einfach die Roboter, das Land und die Gebäude wegzunehmen und ohne sie weiterzumachen.

  • Josef Marti sagt:

    Selbstverständlich kann man Roboter bremsen mit hoher Besteuerung. Im allgemeinen weltweiten Steuerdumpingkrieg ist das aber unwahrscheinlich. Deshalb geht am Schluss auf lange Sicht an einem BGE in welcher Form auch immer kein Weg vorbei.

    • Anh Toàn sagt:

      Was ist ein Roboter der zu besteuern ist? Ein selbstfahrendes Auto? Ein selbstfahrendes Taxi. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem, was man einen Roboter nennt und dem, was schlicht Maschine heisst? Wie wird aus einer simplen Maschine ein Roboter?

      Werden (oder würden, aber das ist ein anderes Thema) die Gewinne der Unternehmen besteuert, werden im Ergebnis ja die Maschinen besteuert. Je mehr Roboter, desto Gewinn, desto Steuern.

      • Anh Toàn sagt:

        Früher wurden in der Schweiz Maschinen besteuert: Im WUST System konnte gegen Grossistenerklärung nur steuerfrei eingekauft werden, was die direkt ins Produkt floss, die Betriebsinfrastruktur musste WUST belastet eingekauft werden.

        • Anh Toàn sagt:

          Wenn Roboter besteuert werden sollen, welche materielle Produkte herstellen, sollte dann nicht auch Software besteuert werden, welche Dienstleistungsprudukte herstellt? So eine Buchhaltungssoftware geht halt viel schneller, als die Buchungssätze in Stein zu ritzen, da werden die Steinritzer arbeitslos, also ist Buchhaltungssoftware zu besteuern.

          Ich halte die Forderung nach Besteuerung von Robotern für Mumpitz. Ich halte auch für Mumpitz, dass die Linken immer Arbeitsentgelte „besteuern“ wollen, indem sie die Sozialkosten vorzugsweise über Löhne finanzieren, das finden die (Sie doch auch Herr Marti?), viel gerechter als Mehrwertsteuern. Wer es sich leisten kann, nicht zu arbeiten, also vom kapital lebt, z.B. keine Arbeitslosen und keine Kinderzulagen mitfinanzieren.

          • Josef Marti sagt:

            Sie vergessen dass der Arbeitgeber auch Lohnnebenkosten trägt, und in der 2. Säule vielfach mehr als die Hälfte der Beiträge berappt. Dafür hat er immerhin die privilegierte und AHV freie Dividendenbesteuerung.

          • Anh Toàn sagt:

            Die Sozialkosten, welche der Arbeitgeber trägt „besteuern“ die Löhne genau so wirksam, wie die, welche der Arbeitnehmer trägt.

            Die Steuern auf Roboter zahlen ja auch nicht die Roboter, sondern deren „Arbeitgeber“.

          • Josef Marti sagt:

            Sicher; natürlich kann man im Interesse der Boden und Kapitalbesitzer alle Sozialleistungen über dann entsprechend sehr hohe Verkehrssteuern und Konsumabgaben finanzieren und alle direkten Steuern mit Ausnahme der Lohnsteuer ganz abschaffen.

          • Anh Toàn sagt:

            @Marti

            Meine ideale Steuerwelt besteht aus Konsumsteuern (mit einem reduzierten, Satz, einem Normalsatz und Spezialsätzen auf Luxusgütern wie Autos etc.) Konsumsteuern haben einen in breiten Kreisen unterschätzen Vorteil zu fast allen anderen Steuern: Sie funktionieren, können kaum umgangen werden. Gestaffelte Steuersätze ersetzen die Progression. Und dazu unabdingbar Erbschaftssteuern, und zwar progressiv bemessen am Zufluss beim einzelnen Erben (allenfalls als Sicherstellungssteuer beim Erblasser), sodass die Erbschaftsteuer vom Erblasser vermieden werden kann, wenn er sein Vermögen breit genug verteilt.

            Aber ich werd‘ ja nicht Diktator, und ohne, hört ja keiner auf mich.

        • Anh Toàn sagt:

          Buchhaltung: Es gibt eine Menge Start-Ups und wohl auch die grossen Buchhaltungssoftwarehersteller (Sage und Co), welche an Software arbeiten, die aus einem gescannten Dokument selbständig einen Buchungssatz erkennt: Wo ist das Datum, was ist der Betrag, die Währung, was ist die MWST usw. usw.: Die sind mittlerweile bei etwa 90 Prozent der gescannten (oder gleich digital erhaltenen) Belege, welche vollautomatisch richtig verbucht werden. Die Wirkung auf Beschäftigung ist genau gleich wie bei „Robotern“. Ab wann ist eine Buchhaltungssoftware so gut, dass sie besteuert werden sollte?

      • Josef Marti sagt:

        Was ändert das? Wenn nur noch 20% der Arbeitsfähigen gebraucht werden muss man mit Steuern und Sozialabgaben in welcher Form auch immer die übrigen 80% durchfüttern damit die den billigen Konsumschrott den die Roboter produziert haben auch verkonsumieren können, oder wollen Sie diese 80% der Einfachheit halber einfach liquidieren?

        • Anh Toàn sagt:

          Das Problem ist letztlich nicht die Finanzierung, sondern dass wir unsere gesellschaftliche Stellung, unseren Selbstwert, unsere Identität (Was bist Du?) aus unserer Erwerbsarbeit beziehen. Früher gab uns der Beruf sogar den Namen (Schumacher oder Senn, gell Marcel). Mit Verlust der Erwerbsarbeit werden wir so wertlos, so identitätslos wie ein rollender Stein:

          „When you ain’t got nothin‘, you got nothin‘ to lose
          You’re invisible now, you got no secrets to conceal

          How does it feel
          Ah, how does it feel
          To be on your own
          With no direction home
          Like a complete unknown
          Like a rolling stone?

          Wir werden dann alle Künstler, suchen uns selbst in uns, statt uns zu finden in dem, was wir tun.

          • Marcel Senn sagt:

            Anh: Dass den Sennen auf den Alpen dann die Arbeit ausgeht wegen den Robotern glaube ich nicht. Dazu ist die Gebirgstopographie zuwenig roboterfreundlich, die Kühe zu eigenwillig und die Wertschöpfung schlichtweg zu gering.
            .
            Mir Senne hei’s lustig, mir Senne hei’s guet
            Hei Chäs und hei Anke, das git üs guets Bluet.

            Hudria holeleia, hudria holeleia
            Hudria holeleia, hudria holiho.

            Am Morge bim Mälche, am Tag uf der Weid
            Wird gsunge und gjolet, es isch halt e Freud.

          • Carlo sagt:

            @Anh Toan
            Wer seine Identität und seinen Selbstwert via Erwerbsarbeit definiert ist entweder Künstler, Wissenschaftler, überbezahlter Manager oder ein Idiot.

          • Monique Schweizer sagt:

            Carlo (Corno vemute ich): Ihr äusserst arroganter Kommentar ist wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht von x-hundert Millionen von Arbeitnehmern, welche ihre Arbeit gerne machen und sowohl eine Befriedigung als auch ein Selbstwertgefühl durch dieselbe erfahren.
            .
            Aber wen verwunderts, Ihr Rechtsbürgerlichen entfernt Euch mit solch „idiotischen“ Aeusserungen sowieso immer mehr von der Realität und dem wahren Leben der Menschen und werdet so auch euren eigenen Niedergang wieder herbeiführen, was nichts anderes als gut für die Menschheit ist!

          • Carlo sagt:

            @Monique Schweizer
            Haben Sie schon mal Karl Marx gelesen? Wussten Sie, dass der Oberintellektuelle des Kommunismus die entfremdete Lohnarbeit nie abfeierte – ganz im Gegenteil zu den „Praktikern“ namens Lenin, Stalin, Mao und company?
            Desweiteren habe ich noch nie bei den Rechten lesen dürfen, dass sie Arbeit „scheisse“ finden – die haben nur ein „Problem“ damit, dass ihnen anscheinend die „bösen Ausländer“ die „Arbeit (auch wenn sie noch so armselig ist) wegnehmen“.

          • Carlo sagt:

            @Monique Schweizer
            Aber Sie sind auf der richtigen Spur ohne es zu wissen: Es ist tatsächlich bezeichnend, dass es bei allen Differenzen der „Systeme“ und Parteien EINE Konstante gab: Die Abfeierung der abstrakten Arbeit.
            Ob nun Stalinisten, Nazis, Sozialdemokraten, Liberale, Konservative, Grüne, Protestanten und der Vatikan – alle waren sich einig darüber, dass die abstrakte Arbeit den Menschen überhaupt zum Menschen macht – auch wenn sie ihn physisch und psychisch in vielen Fällen kaputt machte und macht.

          • Carlo sagt:

            @Monique Schweizer
            Falls Sie irgendwas von diesem Artikel mitnehmen könnten ist es doch die frohe Botschaft, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Millionen und Milliarden Menschen sinnlos sich zu Rädchen im Getriebe machen müssen nur weil die Natur uns dazu zwingt.
            Wir könnten schon jetzt das „Paradies auf Erden“ haben – falls wir nur noch dafür sorgen würden, dass der Reichtum der Welt sich nicht in den Händen von ein paar tausend Individuen sammeln würde. Da müssten noch nicht einmal Köpfe rollen – wie nach der französichen Revolution – einfach nur eine kurze Verweigerung von Milliarden Menschen, die ihre künstlich geschaffenen „Abhängigkeiten“ nicht länger akzeptieren.

          • Ronnie König sagt:

            Also bei unseren Steueroptimierern sehe ich schwarz, dass genug Geld am Ende da ist, dass wir ausgesteuerten Exmitarbeiter genug Geld haben werden. Die Ökonomen konnten mir vor 30 Jahren essentielle Fragen nicht beantworten und wollen es heute auch nicht. Egoismus und Eitelkeit blockiert die Hirne,der Rest besorgt die Ideologie. Und als Erkenntnis heisst es gebetsmühlenartig, dass Linke und Ausländer schuld seien. Siehe Trump und sein Chabis den er ständig twittert oder ins Mikro plappert.

          • Anh Toàn sagt:

            @Carlo: „@Anh Toan
            Wer seine Identität und seinen Selbstwert via Erwerbsarbeit definiert ist entweder Künstler, Wissenschaftler, überbezahlter Manager oder ein Idiot.“

            Worüber soll man denn seinen Selbstwert und Identität definieren, wenn nicht über Erwerbsarbeit? Die postmoderne Gesellschaft versucht es mit Konsum und der Optimierung der äusseren Erscheinung genauso wie der inneren (Ich bin toll und gut, weil ich mache Ferien in Kenia zum Nashörner retten, statt einen Porsche zu mieten und über deutsche Autobahnen zu brettern).

            Also woraus kommt die Identität, der Selbstwert, wenn nicht aus der Erwerbsarbeit?

          • Carlo sagt:

            @Anh Toan
            Alle Emanzipation ist Zurückführung der menschlichen Welt, der Verhältnisse, auf den Menschen selbst.

          • Carlo sagt:

            @Anh Toan
            Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben:
            Ist das weit verbreitete Bedürfnis sich durch maximalen Konsum zu definieren nicht gerade ein Symptom dafür, wie verzweifelt die Menschen offensichtlich nach einer Identität / einem Sinn suchen, den sie eben gerade nicht am Arbeitsplatz finden?

          • Anh Toàn sagt:

            „Alle Emanzipation ist Zurückführung der menschlichen Welt, der Verhältnisse, auf den Menschen selbst.“

            The Rutles (Eric Idle von Monty Phyton):

            Time goes by, as we all know, naturally
            People come and people go, naturally
            X Let’s be natural – ever since the world began
            Let’s be natural – every woman, every man
            Let’s be natural – as part of nature’s plan
            Let’s be natural – oh yea
            Stars are in the sky above, naturally
            People rise and fall in love, naturally
            (Repeat X)
            Ev’rything is ev’rything, naturally
            Yea, people cry, laugh and sing, naturally
            (Repeat X)
            People be so natural. People be so natural

          • Anh Toàn sagt:

            „Ist das …Bedürfnis sich durch maximalen Konsum zu definieren nicht gerade ein Symptom dafür, wie verzweifelt die Menschen offensichtlich nach einer Identität / einem Sinn suchen, den sie eben gerade nicht am Arbeitsplatz finden?“

            Dies ist symptomatisch für die postmoderne Gesellschaft, die sich gerade dadurch auszeichnet, dass die grosse Mehrheit der fleissigen Konsumenten in Dienstleistungs-branchen arbeiten, am meisten wohl im Gesundheitswesen. In der klassischen Fliessbandfabrik kann man von Entfremdung von der Arbeit sprechen, aber die gibt es bei „uns“ kaum mehr (die Betriebsmitarbeiter bei Novartis tragen keinen Blaumann, sondern einen weissen Arbeitskittel und haben ein Tablet auf dem Arm). Ein Physiotherapeut ist nicht entfremdet von seiner Arbeit.

          • Carlo sagt:

            @Anh Toan
            Entfremdung ist nicht einfach das Produkt offensichtlicher Ausbeutung oder gar Sklaverei. Ganz im Gegenteil: Die Ohnmacht des Einzelnen wird durch den Schein seiner „Freiheit“ sogar noch befördert.
            Niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben frei zu sein. (Goethe)

          • Carlo sagt:

            Desweiteren würde ich sagen, dass gerade in einer solchen Industrie wie der Pharmaindustrie die Entfremdung, Abspaltung, Gleichgültigkeit wohl am grössten sein muss (ähnlich wie in der Rüstungsindustrie oder der Atomindustrie), da man für den maximalen Profit auch bereit ist über Leichen zu gehen. Lesen Sie dazu das Buch vom ehemaligen Pharmavertreter und Arzt namens Peter C. Gotzsche: Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität
            Dieses Buch gewann 2015 übrigens den Annual Book Award der British Medical Association in der Kategorie Basis of Medicine.

          • Carlo sagt:

            @Anh Toan
            Falls Sie eine halbe Stunde Zeit haben hören Sie doch mal auf youtube in das höchst interessante Gespräch rein:
            Das Kapital – Entfremdung im Kapitalismus von Prof. Michael Quante (3/6)

            So werden dann vielleicht auch einige Missverständnisse aus der Welt geschafft.

          • Linus Huber sagt:

            @ Carlo

            Bravo!

          • Pavel Pipowitsch sagt:

            Herr Toân, wenn dann dereinst es auch für Sie keine Arbeit mehr geben wird, dann könne Sie ja immer noch ihr Selbstwertge-
            fühl mit Rasemähen, oder Schwäne füttern, oder Briefmarken sammeln, aufpolieren. Was machen Sie dann eigentlich, wenn Sie mal pensioniert werden. Sind Sie dann Identitätslos? Gehen Sie doch einfach angeln, oder Schaufeln Sie ein Loch 100 Mal am Tag auf und zu wenn es Ihnen gut tut. Viel Spass noch dabei.

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