Wer beim Geldschöpfen wirklich kassiert

Profitables Geschäft: UBS-Filiale am Paradeplatz in Zürich. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Früher konnte ein Fürst für sein Untertanengebiet Münzen prägen. Damit konnte er für sich einen Profit herausschlagen. Dieser bestand aus dem Unterschied der Kaufkraft dieser Münzen und den Kosten, die er hatte, sie zu generieren. Weil nur ein Fürst dank seiner Macht Münzen prägen konnte, oder französisch der Seigneur, nennt man einen solchen Geldschöpfungsgewinn bis heute Seignorage.

In einer modernen Volkswirtschaft spielen Münzen allerdings eine untergeordnete Rolle und damit auch die Seignorage, die durch sie erzielt werden kann. Gemäss gängigen Vorstellungen sind es heute die Notenbanken, die das Geld schöpfen. Sie müssten daher auch den Löwenanteil an Seignorage verdienen – so könnte man meinen. Doch beides ist falsch. Weder schöpfen Notenbanken das meiste Geld, noch kassieren sie daher den Grossteil des Geldschöpfungsgewinns, der Seignorage. Eine neue Studie der Copenhagen Business School hat sich des Themas angenommen und erklärt anschaulich die Zusammenhänge.

Geschäftsbanken als wichtigste Geldschöpfer

Das Wichtigste vorweg: Den Löwenanteil der Seignorage verdienen nicht der Staat bzw. die Notenbanken, sondern die Geschäftsbanken. Damit verschafft das moderne Geldsystem den Banken eine Art von Subvention, ähnlich jener, welche die Grossbanken durch ihren Status erhalten, dass sie im Notfall wegen ihrer Bedeutung von der Allgemeinheit gerettet werden müssen («Too big to fail»). Denn durch diesen Status kommen die grossen Banken günstiger an Geld, als wenn ihre Gläubiger im schlimmsten Fall mit einem Konkurs rechnen müssen. Die Erkenntnis zur Seignorage ist daher Wasser auf die Mühlen all jener, die das Geldsystem grundlegend ändern und den Banken den Einfluss auf die Geldschöpfung entziehen wollen, wie etwa die Vertreter der Vollgeldinitiative.

Um das zu verstehen, muss man mit einem weitverbreiteten Missverständnis aufräumen: dass eine Notenbank das meiste Geld schöpft. Was sie aus dem Nichts generiert, sind Noten und Reserven der Geschäftsbanken auf den Konten bei ihr. Noten sind mit gewissen Herstellungskosten verbunden; neues Reservegeld kann eine Notenbank per Knopfdruck auf einem Computer schaffen und es den Banken gegen Sicherheiten gutschreiben.

Die geringe Bedeutung des Notenbankgeldes

Doch im Vergleich zur tatsächlichen Geldmenge in einer Volkswirtschaft hat dieses Notenbankgeld normalerweise wenig Gewicht. Gemäss Zahlen vom Januar hat die gesamte Geldmenge in der Schweiz einen Wert von 995,5 Milliarden Franken (Geldmenge M3), die Notenbankgeldmenge beläuft sich auf 542 Milliarden, allein auf 465,5 Milliarden beläuft sich die Summe der Einlagen der Banken bei der SNB (Girokonten). Damit macht das Notenbankgeld rund 54 Prozent der gesamten Geldmenge aus. Aber das sind keine Zahlen aus normalen Zeiten.

Die aussergewöhnliche Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) liess die Bankeinlagen auf ihren Konten explodieren. Vor der Finanzkrise sah das Verhältnis noch ganz anders aus. Im Januar 2007 hatte die Notenbankgeldmenge nur einen Anteil von 7 Prozent an der Gesamtgeldmenge. Die Einlagen der Banken bei der SNB (Girokonten) beliefen sich denn damals auch nur auf rund 5 Milliarden Franken. Die erste der folgenden zwei Grafiken zeigt die Entwicklung der erwähnten Geldmengen, die zweite die krisenbedingte Entwicklung des Anteils der Notenbankgeldmenge an der Gesamtgeldmenge (M3):

Das meiste Geld wird nicht von der Notenbank, sondern von den Geschäftsbanken geschöpft: durch ihre Ausgabe von Krediten. Diese fliessen dann direkt (über den Empfänger des Kredits) oder indirekt (über die durch den Kreditnehmer getätigten Ausgaben) auf die Einlagekonten der Bankkunden (ausser dem Anteil des vernachlässigbaren Bargelds). Die Einlagen der Kunden auf den Bankkonten haben die Funktion von Geld. Vor allem mit ihnen werden Zahlungen getätigt (dieser Beitrag erklärt das genauer). Aus diesem Grund ist es auch die Gesamtheit der Geschäftsbanken und nicht die Notenbank, die den Grossteil der Seignorage – des Geldschöpfungsgewinns – einstreicht.

Die Berechnung der Banken-Seignorage

Die Studie der Copenhagen Business School hat die Seignorage als Profit der Geschäftsbanken für einige Länder berechnet, so auch für die Schweiz. Die Berechnung ist allerdings etwas komplexer als diejenige beim eingangs erwähnten Beispiel des Fürsten. Das Grundprinzip ist aber dasselbe. Man vergleicht die Kaufkraft durch das selbst geschaffene Geld mit den Kosten, um es zu schaffen. Das von den Geschäftsbanken geschaffene Geld sind die Kundeneinlagen auf ihren Konten, die wie erwähnt über Kredite entstehen. Könnten die Geschäftsbanken Kundeneinlagen nicht so schaffen, müssten sie selbst Geld auf den Märkten aufnehmen, um es ihren Kunden gutzuschreiben.

Die Seignorage berechnet sich daher durch den Unterschied zwischen den (höheren) Marktzinsen, welche die Banken bezahlen würden, müssten sie das Geld für Einlagen selbst auf den Märkten aufnehmen (in der Formel unten imb für market benchmark interest rate), und den (tieferen) Kosten, die sie als Geldschöpfer tatsächlich haben. Diese Kosten sind die Zinsen, die sie ihren Einlegern bezahlen (id für interest paid on deposits). Davon abgezogen werden müssen noch die Kosten der Banken für das Halten von Cash und für Reserven bei der Notenbank. Dabei handelt es sich um Opportunitätskosten, weil sie dieses Geld nicht zinstragend einsetzen können. Dazu kommen aber noch Zinsen, welche die Geschäftsbanken für ihre Notenbankeinlagen allenfalls erhalten. Bei Negativzinsen ist dieser Betrag daher ebenfalls negativ.

Hier die Formel:

Sonderfall Negativzinsen

Für die Schweiz hat die Studie für die Jahre von 2007 bis 2015 eine Seignorage für die Geschäftsbanken von 34,8 Milliarden Franken errechnet. Dabei lag der Höhepunkt im Jahr 2008 bei 5,5 Milliarden Franken. Seit 2014 ist sie allerdings in der Schweiz in den negativen Bereich gerutscht, wegen der oben erwähnten stark gestiegenen Reserven der Banken bei der Notenbank, verbunden mit den dort zu zahlenden Negativzinsen.

Weil je nach eingegangenen Risiken verschiedene Marktzinsen vorherrschen, haben die Studienautoren für ihre Berechnungen dazu (in der Formel für imb, also market benchmark interest rate) einen tieferen (Lower Bound) und einen höheren (Upper Bound) Zinssatz verwendet, das erklärt die unterschiedlichen Linien, die den Verlauf der errechneten Seignorage zeigen.

Die Autoren der Studien folgern aus ihren Berechnungen, dass eine von zwei fundamentalen Änderungen im Finanzsystem die Seignorage der Geschäftsbanken schmälern oder aufheben würde und der Profit aus der Geldschöpfung wieder der Allgemeinheit zugute käme. Der eine Weg läuft auf die gleiche Forderung hinaus, wie sie die Vollgeldinitiative aufstellt: dass Geschäftsbanken kein Geld mehr schöpfen dürfen und dies nur den Notenbanken vorbehalten sein soll. Der andere, von der Studie ausführlicher beschriebene Weg wäre, dass eine Notenbank selbst elektronisches Geld schafft, das direkt (und nicht über das Bankensystem) an die Haushalte oder den Staat fliesst und so Guthaben in der Wirtschaft begründet, genauso wie die Einlagen der Bevölkerung bei den Banken durch deren Kredite. Durch diese Konkurrenz in der Geldschöpfung würde die Seignorage der Geschäftsbanken geschmälert und jene der Notenbank erhöht.

Fazit

Die Überlegungen zur Seignorage zeigen nur ein weiteres Mal, dass Banken nicht mit gewöhnlichen Unternehmen gleichgesetzt werden können, weil sie für das Geldsystem eines jeden Landes eine übergeordnete Rolle spielen und daraus Vorteile ziehen. Das rechtfertigt eine strenge Regulierung und Aufsicht (was nicht bedeutet, dass jede Regulierung Sinn macht). Daraus lässt sich aber nicht automatisch schliessen, dass die alternativen Geldsysteme besser sind. Das kleine Einmaleins der Geldreformen hat sich damit in einem früheren Beitrag befasst.

164 Kommentare zu «Wer beim Geldschöpfen wirklich kassiert»

  • Michael Stöcker sagt:

    Die Hauptfunktion des Zinses besteht eigentlich nicht darin, als Einkommen verteilt zu werden (überhöhte Gehälter, Boni Kapitaleinkünfte etc.), sonder als kollektive Versicherungsprämie für gescheiterte Investments die Bilanzen der Banken zu zieren. Statt fiktiver Gewinne also zukünftig höhere Rückstellungen und/oder höhere EK-Quoten sowie eine Reaktivierung der Seigniorage zu Gunsten der Gemeinschaft aller Bürger (Citoyage). Komplementärwährungen können insbesondere in Finanzkrisen ebenfalls systemstabilisierend wirken: https://www.youtube.com/watch?v=h4sTFkHeHtw. Die Schweiz ist hier mal wieder vorbildlich: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/geld/WIR-Das-Alternativgeld-das-jeder-loswerden-will/story/23943494

    LG Michael Stöcker

  • Michael Stöcker sagt:

    Richtig ist: Die Seigniorage ist ein Märchen aus vergangenen Zeiten. Überwiegend falsch sind die Vorstellungen der Vollgeldbewegung. Und auch 100 % Money = 100 % Mindestreserve ist kein geeigneter Weg. Besser: In Anlehnung an den Vorschlag der Federal Reserve Bank of Minneapolis progressiv höhere EK-Quoten mit wachsender Bilanzsumme (bis ca. 25 %) zur Erhöhung der Resilienz: https://www.youtube.com/watch?v=Bg2FxdBmasU.

    LG Michael Stöcker

  • Manfred Gullner sagt:

    Teil 2 DW:
    Durch Vollgeld würde tatsächlich der Staat (über die Zentralbank) den Geldschöpfungsgewinn für Giralgeld einsacken, aber finanzieren müßte das natürlich der Privatsektor: Die Kreditnehmer durch höhere Kreditzinsen und/oder die Guthabenbesitzer durch niedrigere Guthabenzinsen. Die Vorstellung durch Verschiebungen in Bilanzen 1.600 Mrd an deutschen Staatsschulden abbauen zu können, ohne daß jemand durch entgangenge Gewinne (niederigere Guthabenzinsen) oder höhere Kosten (höhere Kreditznsen) dafür aufkommen muß , ist schon ziemlich schwachsinnig. Das gilt auch wenn solche Meinungen von Professoren vertreten werden.

    • Linus Huber sagt:

      Sie können natürlich diesen Monopolgewinn in dieser Form betrachten, jedoch geht es darum, welchem Sektor der Wirtschaft dieser Monopolgewinn zugesprochen wird. Sie können nicht nur den Finanzsektor als individuelle Banken betrachten, sondern in Konkurrenz zu anderen Sektoren der Wirtschaft. Es dürfte kein Zweifel bestehen, dass der Finanzsektor im Verhältnis zu anderen Sektoren der Wirtschaft bedeutend stärker wuchs und sich daher eine „financialization“ der Wirtschaft einstellte. Es lag in der Entscheidungsgewalt der Zentralbanken, wer von diesem Monopolgewinn am stärksten profitiert; es dürfte kein Zufall sein, dass es sich um den Bankensektor handelte. Dieser Aspekt wird durch die Vollgeld-Initiative angesprochen.

    • Carlos sagt:

      Herr Gullner, Sie haben überhaupt keine Ahnung und erfinden da frei von der Leber weg irgendwelche Szenarien. Wie legitimieren Sie Ihre Aussagen?

  • Manfred Gullner sagt:

    Teil 1 DW:
    Geldschöpfungsgewinn ist ein Monopolgewinn. Deshalb erzielen Zentralbanken tatsächlich einen Geldschöpfungsgewinn. Geschäftsbanken dagegen stehen in Konkurrenz zueinander, weshalb sie ihn nicht realisieren können. Stattdessen wird er durch niedrigere Kreditzinsen und/oder höhere Guthabenzinsen an die Kunden verteilt. Soweit ich weiß, läßt sich nicht ermitteln welchen Anteil die Kreditnehmer und die Guthabenbesitzer bekommen. Es zu wissen wäre aber auch nicht wichtig.
    Die Rechnung der Copenhagen Business School ist zwar korrekt aber gleichzeitig realitätsfern.

  • Marcel Senn sagt:

    Die Vollgeldner sind ja ein lustiges Völkchen: Suchen sich ausgerechnet das Land aus mit der höchsten Haushalt/BIP Verschuldung der Welt aus: die Schweiz mit 128%
    .
    Oder anders ausgedrückt die grössten Schuldensklaven der Welt

    http://wolfstreet.com/2017/01/22/these-are-the-countries-with-the-biggest-debt-slaves-and-americans-are-only-in-10th-place/

    Dazu das Land mit der glaub nach Hongkong zweithöchsten Zentralbank-Assets/BIP der Welt mit über 110% Bilanzsumme des BIP.
    Auch beim total Credit von 1126 Mrd / BIP sind wir in der Welt weit vorne, dito bei M3 zum BIP.
    .
    Und das Ziel der Vollgeldler wäre ein Vollgeld auf Basis ca 2008 mit 300Mrd – also bei unter 50% BIP einzupendeln.
    .
    Wie die das dann genau bewerkstelligen wollen in der Praxis bin ich nicht ganz schlau geworden.

    • Markus Ackermann sagt:

      @Senn
      1. Too much debt.
      Wie hat es Bill Gross „Show me the money“ (siehe weiter unten) formuliert: „I’m not so much concerned about the return ON my money, … but the return OF my money.“
      2. This time is different? (Reinhart / Rogoff)
      Nööö.
      3. Die Schulden müssen etwa um 2/3 runter, also auf ~100% des BIP, damit diese nachhaltig sind … bei normalen Zinssätzen.
      Also wie erreichen?
      4. Ganz sicher NICHT mit einer immer weiteren AUSWEITUNG der Kredite (und damit der Geldschöpfung).
      Vollgeld trennt Geld von Kredit: Banken können gerne weiter Kredite geben … aber nur mit Geld, dass sie sich zuvor (als Geldsammelstellen) VON ANDEREN GEGEN ZINS beschafft haben … und nicht out of thin air, gratis durch eine einfache Buchung in der eigenen Buchhaltung.
      5. Irving Fisher war Mathematiker und Ökonomie-Professor an der Yale University, Berater von Präsident Hoover.
      -> Kurz bevor Fisher praktisch sein gesamtes Vermögen im Börsencrash 1929 verlor, liess er sich öffentlich zitieren, dass die Aktienkurse ein, wie es scheine, dauerhaft hohes Niveau erreicht hätten. DIES erledigte nicht nur sein Vermögen, sondern auch sein Ansehen. Keynes wurde zur neuen Ikone der Ökonomie (obwohl auch Keynes 1929 fast bankrott ging!)
      Danach befürwortete Fisher ein 100%-money (Vollgeld ist nicht 100%-money: siehe die Diskussion weiter unten 15.3.2017 15:45 Uhr).
      -> Ich wünsche mir die Vermeidung eines Börsencrashes und finde es nötig, Schulden (und damit Guthaben) geordnet zurückzuführen: „I’m not so much concerned about the return ON my money, … but the return OF my money.“
      -> Vollgeld (also die Trennung von Geld und Kredit) halte ich dabei für den besseren Weg des „deleveraging“ als einen Börsencrash (1929) / dauerne Währungsabwertungen bzw. ruinöse Inflationen (Keynes zu Versailles: The Economic Consequences of Peace)

      • Jan Svoboda sagt:

        @Ackermann Vollgeld ist nur Oekonomie aus dem Kindergarten,die Vorstellung die Kreditblase wird sich durch eine Kompetenzverschiebung der Geldschöpfung verschwinden lassen ist infantil. Genauso die Vorstellung,dass die Zentralbanken weniger „Geld“ schöpfen würden als es heute der Fall ist.Die Kreditblase ist gerade mit direkter Billigung der Zentralbanken entstanden, sonst hätten sie es innert Tagen durch massive Erhöhung der Pflichtreserven stoppen können, ergo,die Vollgeld Initiative macht nur den Bock zum Gärtner.Es ist völlig egal wer das „Geld“ aus dem nichts schöpft,beides ist Geldfälschung und vernichtet Kaufkraft.Jetzt hat sogar einer der Hauptverursacher der Kreditblase, der ehemaliger FED Chef Greenspan zugegeben,die Rückkehr zum Goldstandard wird unvermeindlich sein.

        • Markus Ackermann sagt:

          @Svoboda von wg „infantil“
          1. Sie verstehen die Schweizer Demokratie nicht. Über die Verfassung (zB die Vollgeldinitiative) bestimmen Volk Stände, über die Gesetze (zB das Nationalbankengesetz) das Volk und innerhalb der Institution die Kantone.
          -> PRÄZIS DARUM versteckten die Banken ihre Geldschöpfung durch Buchgeld und erzählten, sie würden Kredite NUR mit Spargeldern finanzieren.
          2. Ein Goldstandard scheitert daran, dass es gar nicht genügend Gold gibt.
          -> PRÄZIS DARUM gibt es seit der Antike kaum Goldmünzen, sondern Silbermünzen (Denarius, 3. Jh vor Chr.) und PRÄZIS DARUM definierte Isaac Newton als Chef der engl. Münze das englische Geld auf der Basis von Silber: das Pound Sterling (£) bezieht sich auf ein Pfund Sterling-Silber
          3. Ich hätte übrigens gerne DIGITALE Goldfranken, also digitale Münzen und Banknoten, genauso fälschungssicher und anonym, welche von der SNB zu 100% mit Gold unterlegt werden und JEDEM BÜRGER das Recht geben, seine digitalen (Bit-)Coins in CHF gegen Gold zu tauschen. Das wäre also das PRÄZISE GEGENTEIL der SVP-Goldinitiative, wo der Bürger nur Papierli gegen Papierli hätte tauschen können und das Gold bei der SNB geblieben wäre.
          -> Die digitale CHF-Banknote, der digitale Goldfranken würde die Kreditkarten(kosten) überflüssig machen und die BürgerINNEN frei machen von den Finanzdienstleistern (zB Telekurs), womit es kein „too big to fail“ mehr gäbe. Auch eine Münzverschlechterung wäre so nicht möglich.

  • will williamson sagt:

    Hochinteressanter Lesestoff zum Thema:
    Argentarius Briefe eines Bankdirektors an seinen Sohn …
    zu finden bei freigeldpraktiker punkt de

    • Linus Huber sagt:

      @ Will

      Danke!

      „Auch du, lieber James, hast damals das Geld für nichts anderes als ein Geschöpf der staatlichen Rechtsordnung, oder, was in diesem Falle dasselbe ist, der staatlichen Willkür gehalten. Ich habe Dich trotz aller Bemühungen keines Besseren belehren können. Du wolltest genau so wenig wie die Anderen einsehen, dass der Staat im Grunde gar nichts mit der Entstehung des Geldes zu schaffen hat, und dass er, wenn er sich dennoch schöpferisch betätigt, das Geld fast regelmäßig ruiniert.“

      Zeitlose Weisheit – -:)

      • Marcel Senn sagt:

        „Zeitlose Weisheit“ ??? – eher zeitloses hubersches Klischee.
        .
        Der CH Franken existiert und funktioniert seit fast 170 Jahren, Yen, US-$, Can-$, Aussie-$, £ und noch einige Qualitätsdevisen und Halbdevisen (NOK, SEK, DKK etc) schon ähnlich lange. (der € ist natürlich historisch gesehen eine Ausnahme)
        .
        Wir haben trotz angeblich „nicht funktionierender Geldschöpfung“ und Staaten die sich angeblich nicht in dieselbe einmischen sollten, das höchste Wohlstandsniveau der letzten 170 Jahre — und dazu ist ja Geld schliesslich da – um Wohlstand zu generieren.
        Von dem her trotz ein paar gelegentlichen Widerwärtigkeiten: Mission accomplished!

        • Linus Huber sagt:

          Wohlstand beruht nicht in erster Linie auf „Geld“, sondern auf technologischem Fortschritt. Das wohl stärkste Wirtschaftswachstum der letzten Jh. fand im Zeitrahmen des Klassischen Goldstandards statt. Das gegenwärtige Währungssystem, in welchem die einzelnen Währungen komplett ankerlos manipuliert werden können existiert erst seit den 70er Jahren und hat uns in die heutige Misere geführt.

  • Carlos sagt:

    Das Meiste was ich hier gelesen habe, ist Gequacke mit Halbwissen. Lest erst mal ein paar Bücher über Geldschöpfung und die Finanz-Wirtschaft – zB: Monetäre Modernisierung v. Joseph Huber, oder dann das nächste Geld v. Christoph Pfluger, od. Geldschöpfung v. Horst Seiffert und „Vollgeld, das Geldsystem der Zukunft“ v. Th. Mayer.
    Dass das heutige Geldsystem in eine Krise rasselt, ist so sicher wie der Aufgang der Sonne – und zwar demnächst. Wir brauchen ein neues System welches wirklich wieder das Geld zu dem macht, was es sein soll eine Erleichterung beim Tausch von Waren. Dass Banken heute mit „Geld-Produkten“ Geld machen, ist eine Perversion der ursprünglichen Idee. Diese hilft nur den Geldbesitzenden und im Kopf jenen die meinen sie besässen doch einen guten Teil davon.

    • Rolf Zach sagt:

      Wollen Sie wie Lenin und Ché Guevara die Banken abschaffen um den Kapitalismus zu zerstören. Hat nicht so geklappt, obwohl sowohl die Sowjetunion wie auch Kuba die Banken nicht abgeschafft haben und noch weniger das Geld. Bringen Sie Fall-Beispiel darüber, dass ist noch viel interessanter als Theorien an sich.

      • Carlos sagt:

        Finden Sie Kapitalismus heisse, das Geld dürfe nur nach oben fliessen? Oder meinen Sie vielleicht doch, es müsste im Wettbewerb mit gleich langen Spiessen der Tüchtige gewinnen. Dass Banken vom Staat in dem Masse mit bisher 300 Milliarden subventioniert werden, darüber haben Sie sich wahrscheinlich noch keine Gedanken gemacht – oder? Herr Zach – die Vollgeld-Initiative hat eher den Sinn Auswüchse von Wettbewerbsverzerrungen korrigieren zu helfen, als das System abzuschaffen. Schauen Sie mal genauer hin – wovor haben Sie Angst, oder wurden Sie einfach angestellt, hier Meinungs-Mache gegen Vollgeld zu betreiben?
        Wir wollen in einer Demokratie bleiben und nicht vom Geld-Adel regiert werden.

  • Herbert Anneler sagt:

    Islamic Banking! Zinsverbot und Spekulationsverbot. Wer unter diesen Bedingungen in der Wirtschaftswelt Erfolg haben will, muss sich als Teilhaber betätigen und wird für seine Unternehmen alles tun, damit sie gedeihen. Wer nur Aktien besitzt und nur auf Kursgewinne spekuliert, hat keine unternehmerische Verantwortung und ist nur ein Blutsauer. DAS ist das Kernproblem unserer Wirtschaft: Es gibt viel zu viele gierige SpekulantInnen und viel zu wenige echte, verantwortungsvolle UnternehmerInnen, deren oberstes Motiv nicht das Geldmachen ist, sondern etwas Sinnvolles, Hilfreiches für die Menschen, die Gesellschaft oder die Umwelt zu tun. Collins/Porras haben 1994 gezeigt, dass diese Unternehmen langfristig die ertragreichsten sind, soeben auch wieder McKinsey (Dominic Barton et al.)

    • Markus Ackermann sagt:

      Darum sind die islamischen Staaten auf der ganzen Welt wirtschaftlich auch so entwickelt
      … ganz ohne Rohstoffe, einfach weil
      …. ja warum eigentlich, Herr Anneler?

      • Rolf Zach sagt:

        Über die islamische Wirtschaft sollte man eigentlich nicht hier mit unserem Kapitalismus diskutieren. Wie hat das Gunnar Heinsohn hervorragend erklärt, die kennen nicht den Unterschied zwischen Besitz und Eigentum und damit auch nicht den Kredit für Investitionen. Generell gibt es dort nur den Konsum, auch Moses Finley hat dies in seinem grundlegenden Werk „Die antike Wirtschaft“ für die Antike dargelegt. Noch mehr als für antike Sklaven-Wirtschaft, galt dies für die Nomaden. Zins war dann natürlich etwas böses. Islamic Banking ist eigentlich ein Witz und dient nur der politischen Selbstdarstellung der politischen Macht-Elite in diesen Ländern, damit ihre Schäfchen sich in ihrem islamischen Paradies auf Erden wohlfühlen.

  • Rolf Zach sagt:

    Vor Jahren durfte ich einmal eine Serie von Referaten, der mächtigen Leute im Schweizer Bankwesen, zuhören. Unter anderem gab es ein Referat von Leutwiler von SNB, der die gesetzliche Grundlage einforderte, damit die SNB zwingend von den Banken Mindestreserven einfordern kann. GD Reinhardt von der Kreditanstalt war strikte dagegen und zeigte auf einem Schaubild eine sehr komplizierte Formel, die praktisch die Geldschöpfung durch die Banken als völlig unbedeutend darstellte. Er sprach von 1.5, aber mit keinem Wort die Gewinne der Banken daraus erwähnte. Leutwiler nahm es mit Humor und ließ sich gar nicht auf eine Diskussion über die Formel ein. In der Volkswirtschaft kann man gut argumentieren und mit Formel und Schaubildern diese als das absolut richtige darstellen. Beispiel Laffer-Kurve.

    • Rolf Zach sagt:

      Es ist klar, die hauptsächlichste Geldschöpfung liegt im System der Banken, was sogar die Ökonomen der University of Chicago mit Irving Fisher (sicher kein Sozialist) dazu brachte für die Banken eine Mindestreserve von 100 % zu verlangen, damit auf ewig und immer das Bankensystem stabil bleibt, dies war der sogenannte Chicago-Plan. Auch waren sie dem Gold nicht freundlich gesinnt.
      Eines ist klar, wenn die Zentralbank schon die Geldschöpfung den Geschäftsbanken überlässt, muss sie aber diese mit substanziellen Mindestreserven und strikten Zinspolitik im Zaum halten. Eine Regierung, die ihre Zentralbank als strenge Steuerung des Finanzmarktes nicht zulässt, ist keine Regierung, sondern eine Ansammlung von gewissenlosen Chaoten, wie die Trump Administration gegenwärtig.

      • Rolf Zach sagt:

        Ein Staat oder ein Staatenbund mit einer gemeinsamen Währung, Rechtssicherheit und einer gut organisierten Zentralbank, kann virtuelles Geld einführen (Es braucht keine Gold- oder Devisen-Reserven). Wichtig ist nur das Vertrauen der Leute, die diese Währungen benützen. Zusammen mit der Geldschöpfung in gleicher Währung durch ein internationales Bankensystem verspeist es kannibalisch die Währungen, die als Binnenwährungen figurieren und auch dort für große Geldsummen nicht geeignet sind. Kauf ich eine Zementfabrik in der Türkei oder Russland, wird mein Verkäufer immer $ oder € verlangen. Beharre ich auf Lira oder Rubel, werde ich bei einem solchen Kauf nicht in Frage kommen. Es sind nur wenige Währungen, die ein solches Privileg haben und nur die zählen in der weltweiten Geldschöpfung.

  • will williamson sagt:

    Wenn wir beim Tauschhandel immer 1:1 Relationen hätten, würden wir kein Geld brauchen. Mengenmässige Differenzen bedingen jedoch zeitliche Verschiebungen des Tausches und diese die Existenz von Geld. Das Geld repräsentiert dann einen Anspruch auf einen Anteil an der volkswirtschaftlichen Produktion im Betrag der erbrachten Leistung.

    • Markus Ackermann sagt:

      Ja, Herr Williamson.
      1. Besser, als Sie es tun, einfacher, logischer kann man es gar nicht erklären: Geld ist ein Bezugsschein auf den Output der Realwirtschaft.
      -> Diesen Output nennt Adam Smith, der konzeptionelle Begründer des Kapitalismus „revenue“ und
      -> den Bezugsschein nennt er „money“, welches bestehen kann in metal pieces (gold, silver) oder „promissory notes“ eines bankers (bzw. „paper money“).
      -> Werden mehr Bezugsscheine auf den gleichen Output geschaffen, entsteht kein zusätzlicher revenue.
      „Money … the great wheel of circulation … makes no part of the revenue of the society to which it belongs.“ (Adam Smith, Wealth of Nations, Book II, chapter 2)
      2. Trotzdem werden Banker durch die Schaffung von mehr Bezugsscheinen (out of thin air) reicher,
      -> weil die Banker den ersten Zugriff auf dieses neu geschaffene Geld haben, es in Umlauf bringen und damit den Output noch zum alten Preis kaufen können.
      -> Weil sich dadurch die Bezugsscheine vermehrt haben, wird der Empfänger dieses Bezugsscheines für den restlichen Output der Realwirtschaft höhere Preise bezahlen müssen, als vor der Schaffung der neuen Bezugsscheine und als der Banker, der die neuen Bezugsscheine schuf.

      • Markus Ackermann sagt:

        … und natürlich, weil die Schaffung dieser neuen Bezugsscheine die Banker kaum etwas kostet!

  • Otto Guldenschuh sagt:

    War mal auf der Vollgeld-Seite.
    Also wenn diese Idee auch so unaufgeräumt sein sollte, wie das Bett des Vollgeldvertreters auf dem Foto, denn guet Nacht am sächsi….

    http://archive.newsletter2go.com/?n2g=asu9aatj-5lnl83hy-5cv
    .
    Wenn Vollgeld einführen, dann höchstens gobal – die Schweiz im Alleingang bringt nichts und was würde die SNB mit all ihren Devisenbeständen machen – verhöckern zum Ausverkaufspreis?
    Fragen über Fragen…. ist ja eine nette Idee, aber vermutlich erst fürs nächste Leben!

    • M. Stadelmann sagt:

      Ihre Aussage ist absurd. Bis vor wenigen Jahren war der Anteil der Geldmenge, welche durch Geschäftsbanken geschöpft wurde, etwas 85%. Das war aber nicht immer so, sondern hat sich durch die elektronische Verarbeitung von Buchgeld ergeben. Die Bundesverfassung räumt aber bereits seit 1907 der SNB das Notenmonopol ein. Woher meinen Sie, kamen die Miliardengewinne unter Ospel und Co.? Und was haben die Fremdwährungsbestände der SNB mit Vollgeld zu tun? Meinen Sie der Fanken wird unter Vollgeld automatisch noch stärker? Dann liegen Sie falsch, weil die Frankenstärke in erster Linie von den Leistungsbilanzüberschüssen getrieben ist. Besser Sie räumen mal in ihrem Kopf auf bevor Sie über das Bett von anderen herziehen.

      • Otto Guldenschuh sagt:

        Stadelmann: Was meinen Sie ist für internationale Flucht- und sicherheitssuchende Gelder noch attraktiver als ein Giralgeldfranken? Bingo der Vollgeldfranken!
        Der VG-Franken würde durch die Decke gehen, die SNB ihre FX Bestände nur noch mit enormen Verlusten je wieder loswerden können oder müssten dann noch viel mehr von dem Zeugs kaufen um den auf den Devisenmärkten so begehrten Vollfettfranken zu stoppen!
        Dann hätten wir dann wirklich geldpolitisch eine Unordnung wie auf dem Bett dieses Vollgeldlers!!
        Ueberhaupt die Transitionphase zum Vollfettgeld würde man gar nie hinkriegen: da würden Klagen eingereicht ohne Ende!
        Vielleicht auch eine nette Idee nach dem nächsten ganz grossen Finanzcrash: aus Trümmern könnte man ein Vollgeldsystem vielleicht sogar noch entwickeln…

        • M. Stadelmann sagt:

          Vollgeld hat nichts, aber auch gar nichts mit der Frankenstärke zu tun. Das einzige Risiko das wegfällt, ist das Konkursrisiko der Bank, wo sie ihr Geld einbezahlt haben. Das mag vielleicht etwas ausländisches Kapital zusätzlich anziehen, ist aber im Vergleich zu den jährlichen Leistungsbilanzüberschüssen sicherlich vernachlässigbar. Wenn Sie meinen, der Franken sei dann wie zu Bretton Woods Zeiten irgendwie gesicherter, sind Sie voll fett ins Näpfchen getreten. Und die FX Bestände der SNB sind selbstverständlich ein Riesenproblem. Nur hat das gar nichts mit Vollgeld zu tun. Sondern mit dümmlicher Interventionspolitik nach dem Gusto von neoliberalen FDP Kreisen. Wenn man schon die Währung manipuliert, so soll man wenigstens die inländische Geldmenge erhöhen, die ist Bilanzneutral.

          • Maiko Laugun sagt:

            @M. Stadelmann: „Das einzige Risiko das wegfällt, ist das Konkursrisiko der Bank, wo sie ihr Geld einbezahlt haben.“

            Seufz: Und das Risiko bei der Nati? Sehen Sie das wirklich nicht?

          • Otto Guldenschuh sagt:

            Sicherlich hat eine nicht kreditaufgepimpte Währung auch was mit Stärke zu tun, speziell im Fall Schweiz, welches schon immer ein Hafen war für Gelder aller Art. Wenn es an den Finanzmärkten wieder struber würde, wollen alle wieder Franken und der steigt dann logischerweise oder die SNB müsste mit einer Vollgeldidee inkl. limitierter Geldmenge, dann die Nachfragegeldmenge nach unseren Fränkli auch noch steuern. Das werden Sie nie packen können, weil diese beiden Intentionen sich beissen würden.
            Warten Sie doch einfach den Mutter aller Crashes ab, dann klappts vielleicht besser mit der Einführung von Vollfettgeld!

          • M. Stadelmann sagt:

            @Guldenschuh: warum sollte eine kreditaufgepimpte Währung schwächer sein, als eine, die aus dem Helikopter kommt. In beiden Fällen bleiben die Reserven die gleichen, nämlich tief bis inexistent im Verhältnis zur umlaufenden Geldmenge. Vollgeld ist quasi das Gegenteil des klassischen Goldstandards. Wie kommen Sie darauf, dass die Geldmenge im Vollgeldsystem limitiert sein soll? Nein, das ist sie natürlich nicht. Wenn die ausländische Nachfrage nach Franken grösser wird, kann die SNB wie bisher entscheiden, ob sie durch die Geldmengenausweitung den Währungskurs manipulieren will oder den Franken aufwerten lässt. Wenn man das so nicht will, muss man Hürden im Kapitalverkehr aufbauen. Kapitalverkehrskontrollen haben aber nichts mit dem Vollgeld zu tun.

  • M. Stadelmann sagt:

    Das Geldmonopol muss wieder in die Hände der SNB, so wie es die Bundesverfassung dem Sinne nach schon über 100 Jahre will. Die exorbitante Schöpfung von Buchgeld durch die Geschäftbanken ab den späten 70er ist der Hauptgrund für die Immokrise 2007 in den USA und die Finanzkrise ab 2008. Regulierungen können solche Krisen nicht verhindern, höchstens verzögern. Erst die Einfühung von Vollgeld wird die Banken zähmen und wieder zurück zu ihrem Kerngeschäft führen, sogar mit viel weniger Regulierungen. Die Seniorage muss dem Bürger oder zumindest den Kantonen und dem Bund zufliessen. Wieviel Vertrauen die Währung eines Landes geniesst, hängt unter anderem von der Neugeldschöpfung, der volkswirtschaftlichen Effizenz und dem Rechtssystem ab.

    • Maiko Laugun sagt:

      @M. Stadelmann: „Erst die Einfühung von Vollgeld wird die Banken zähmen und wieder zurück zu ihrem Kerngeschäft führen, …“

      Falls Sie von der zitierten Initiative sprechen – leider ein Wunschdenken: Es wird die Big Player (UBS, CS etc. und die abzockende Manager-Gilde, da eben Global aufgestellt und nur den Hauptsitz im Heidiland habend), nach London, Frankfurt oder sonst wohin vertreiben.
      Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Das Resultat ist leider (!) das gleiche. Auch eine SNB ist *Too big to fail* für die Steuerzahler. Wir sollten das Problem bekämpfen und nicht die Symptome.

      • M. Stadelmann sagt:

        Mich interessiert die Schweiz, nicht das Ausland. Und wenn Vollgeld in der Schweiz eingeführt wird, werden Banken vom System her wieder zu reinen Dienstleistungsgesellschaften. Jeder Kredit, ob Bankintern oder Extern muss mit EK oder FK unterlegt sein. So wie es eben sein muss.
        Ihre zweite Aussage zur SNB verstehe ich nicht. Die SNB macht m.E. viel falsch, aber was das mit too big to fail zu tun hat, kann ich nicht nachvollziehen.

        • Maiko Laugun sagt:

          @M. Stadelmann: „Die SNB macht m.E. viel falsch, aber was das mit too big to fail zu tun hat, kann ich nicht nachvollziehen.“

          Vom Regen in die Traufe? Oder kann die Nati Geld im Sinne eines Perpertuum Mobile verteilen?

          • M. Stadelmann sagt:

            Also ich weiss immer noch nicht was Sie meinen und ziehe Ihnen auch nicht alles aus der Nase heraus. Vollgeld entsteht gleich wie heute die Position Notenumlauf. Sie sollte nach meinem Verständnis Bilanzneutral sein. Die SNB kann so viele Tauschmittel (Franken) in Umlauf bringen wie sie will. In der Praxis ist die Richtschnur die Preisstabilität oder allenfalls wie zur Zeit eine bewusste Schwächung der Währung (Abwertungs- und Handelskrieg).

  • EuroTanic sagt:

    Der Staat hat ja grade zu diesen Missständen geführt. Der Täter soll also jetzt weitere Taten verhindern? Hahaha

    • Linus Huber sagt:

      Es handelt sich um das SOP (Standard Operating Procedure) der Regierungen. Erst wird ein Problem kreiert und danach mit viel Fanfare und in gekonnter Selbstdarstellung der Politiker das Problem zu lösen versucht. 🙂

  • Marcel Senn sagt:

    Das Drucken von Geld-Scheinen geht abzüglich dem Druckaufwand bei OF zu 100% als SNB Seignorage in deren Guthaben.
    Diese aktuell 76.2 Mrd Franken werden in der SNB Bilanz zwar als FK ausgwiesen, aber de facto ist es Quasi-Eigenkapital, weil der CHF keiner Gold-Deckung unterliegt und man deshalb mit einem 1000ernötli höchstens Anspruch auf ein anderes 1000ernötli hätte — also ein Null-Summenspiel.
    .
    Apropos „das zu vernachlässigende Bargeld“:
    Die FED hat schon für über 1400 Mrd $ grüne $.scheine ausstehend, bei der EZB sind auch schon über 1000 Mrd Euronen — Viva las Vegas – viva die Zentralbanken-Seignorage in Goldanker befreiten Zeiten!

    • Maiko Laugun sagt:

      Ni Hao @Marcel: „aber de facto ist es Quasi-Eigenkapital, weil der CHF keiner Gold-Deckung unterliegt…“

      Liegt nicht genau darin der Irrtum? Indem man einen zwar unsäglich esoterisch anmutenden Gold-Standard einfach wegdefiniert hat und dadurch den Nationalbanken einen Freipass zur Lüge des Druckens des Geldes aus Luft ermöglichte?

      Gold ist eine Illusion – eine strenge Regulierung jedoch nicht. Just my 2 Cents.

      • Marcel Senn sagt:

        Maiko: Bin mir eh schon die längste Zeit am überlegen was denn die optimale Geldmenge für eine Volkwirtschaft ist. Soll sich die am BIP orientieren oder nicht eher am Gesamtvolksvermögen, welches in der Regel ein mehrfaches des BIP ausmacht (in der CH z.B. die Nettohaushaltsvermögen inkl. PK, Immos und nach Abzug aller Schulden rund das 6-fache des BIP’s).
        .
        Im Vergleich zur SNB ist die EZB und FED Geldmenge eben (noch) gar nicht so gross im Verhältnis zum BIP.
        .
        Die grossen Assetblasen sind eh meist geplatzt durch entweder ein zu lockere und zu wenig risikogewichtete Kreditvergabe und/oder zuvielen gehebelten Finanzinstrumenten inkl. Leerverkäufe etc. mit denen gezockt wurde. Regulierungen wie z.B. die 5% Tragfähigkeitsanspruch in der CH für Hypotheken sind vernünftig.

        • Maiko Laugun sagt:

          @Marcel: Ich halte Deinen Kommentar weiter unten (15.03.2015 um 15:45):

          „Vollgeld ist auch der falsche Ansatz, da er zu unflexibel ist.
          Aber man könnte den exorbitant kleinen Mindestreservesatz (SNB z.b. kümmerliche 2.5%) auf eine Spannbreite von 40-70% festsetzen und die SNB bestimmt dann in regelmässigen Intervallen den Mindestreservesatz.“

          .. als einen guten Lösungsansatz!

          • will williamson sagt:

            Völlig richtig. Mit einer Erhöhung des Reservesatzes könnte man vor allem auch die Sicherheit des Bankensystems erhöhen.
            Übrigens wird auch durch den Bargeldumlauf das Volumen der Kreditvergabe gebremst. Deshalb würden die Banken das Bargeld gerne abschaffen. Die Begründung mit der Mafia, etc. ist nur vorgeschoben.

          • Maiko Laugun sagt:

            @will williamson: „Deshalb würden die Banken das Bargeld gerne abschaffen. Die Begründung mit der Mafia, etc. ist nur vorgeschoben.“

            Da stimme ich Ihnen gerne zu. Folgendes – und als Randnotiz gemeint – mag auch auf andere Staaten zutreffen:

            In der Schweiz kommt Geldwäscherei nur dann zum Zuge, wenn eine Verurteilung eines anderen Vor-Deliktes zugrunde liegt. Beschlagnahmte Gelder werden in die Staatskasse überführt und nicht aus moralischen Gründen auf einem Scheiterhaufen verbrennt. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Staat als einziger legaler Geldwäscher fungiert. Ich möchte dies nicht werten, nur als ein Faktum anfügen.

            Die Abschaffung des Bargeldes interessiert nicht nur die Finanzindustrie – es interessiert auch den Staat, zur (u.a.) Ueberwachung der Bürger.

    • M. Stadelmann sagt:

      Beim Geld drucken (elektronisch oder physisch spielt keine Rolle) werden lediglich Tauschmittel geschaffen, kein Kapital, schon gar kein Eigenkapital. Dieser Vorgang sollte m.E. Bilanzneutral sein. Wo sich jedoch das Gegenstück zu den 76.2 Mrd Notenumlauf auf der Akitivseite der Bilanz verstecken, entzieht sich meiner Kenntnis.

      • Marcel Senn sagt:

        Stadelmann: Die Buchung wird ja wohl: Giralguthaben der Geschäftsbanken an Notengeldumlauf und dann bekommen die Geschäftsbanken die Nötli physisch ausgeliefert.
        .
        Eine völlig erfolgsneutrale Buchung, aber da hinter dem Notengeldumlauf keine weiteren Forderungsansprüche (wie auf Gold) mehr stehen (resp. die Banknötli nur durch neue Banknötli ersetzt werden müssten und die darf die SNB ja selber produzieren lassen) ist das quasi Eigenkapital.
        Ja auf der Aktivseite hat es nur knapp 4 Mrd Wertschriften in CH, der Rest sind FX-Wertschriftsbestände, Gold, SZR, IWF Reservepositionen ettc.

        • M. Stadelmann sagt:

          Danke für die Antwort, so wird das wohl sein. Was bedeutet das aber für die SNB Bilanz, wenn auf Vollgeld umgestellt wird?
          Dann gäbe es eine riesige ähnliche Buchung: Giralguthaben der Geschäftsbanken an Vollgeldumlauf. Das Vollgeld müssen die Geschäftsbanken aber ausserhalb der Bilanz führen. Wie geht denn das?

          • will williamson sagt:

            Das geht dann gleich wie bei den Wertschriftendepots. Diese werden ja auch ausser Bilanz geführt.

  • Marcel Senn sagt:

    Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass die Geschäftsbanken gemäss SNB-Memo zum 20-fachen des Mindestreservesatzes befreit sind. Dieser beträgt aktuell 15.803 Mrd — also für die ersten 316 Mrd Giroguthaben der Geschäftsbanken zahlen diese keine Negativzinsen (aktueller Stand: 465 Mrd)!
    .
    Wieso die SNB bei den Geschäftsbanken eine diesbezügliche Flexibilität an den Tag legen konnte, aber bei den AHV- und PK Guthaben nicht, das weiss nur der Jordan – und das ist doch eine ziemlich autoritäre Haltung der Herren des Geldes zumal unsere Vorsorgegelder keine Spekulations- oder Fluchtgelder sind, die den Franken verteuern könnten!!
    Eine Frechheit ist das auf Deutsch gesagt – Herr Jordan sollte sich schämen für solch einen geldpolitischen Pfusch!!

    • Kristina sagt:

      @Marcel
      Eine Autorität braucht immer ein Gegenstück, nicht? Sollte zu denken geben. Ich bin auch erstaunt, dass die Notenbanken das Zinsregal wieder einführten und fuer sich beanspruchen. Aber man kann ja mal so tun als ob.

      • M. Stadelmann sagt:

        Kant gerät in Vergessenheit. Und wo der vernuftbegabte Mensch fehlt, haben autoritäre Haltungen ein leichtes Spiel.

        • Kristina sagt:

          Die Vernunft erinnert sich. Es war ein Misstrauen, das die Bankenkrise auslöste. Man hatte sich aber darauf geeinigt, dass das Zinsregal ein Markzinsrecht ist. Der Markt bestimmt. Das hatten sich die Kantonalbanken von der Notenbank erstritten; wenn der Staat das Zinsrecht hat, ist die Abschaffung auch nur einen kleiner Schritt entfernt. Mit der Abschaffung des Goldstandard wurden gleiche Spiesse geschaffen. Auch eine Versicherung kann Seignorage betreiben, vorausgesetzt sie kann sich am Markt entsprechend refinanzieren. Dies ist nicht mehr möglich. Es stellt sich die Frage ob die Geschäftsbanken hier missbräuchlich handeln, ja, ob in diesem Zinsmodell, dem Marktzinsrecht, ein Minuszins überhaupt weitergegeben werden darf. Die Seignorage deckt genau dieses Risiko ab. Im Soll wie im Haben.

          • M. Stadelmann sagt:

            Marktzinsen sind gut, weil sie das Kapital dorthin lenken, wo es am dringensten gebraucht wird und somit eine Optimierung darstellt. Selbstverständlich müsste das auch für die Finanzdienstleister gelten. Das tut es aber im Moment nicht, weil die Banken ihr Geld gratis schöpfen können und mit dem Gratisgeld riesige Marktverzehrungen (Blasen) verursachen. Mit Vollgeld wird diesem Missstand ein Riegel geschoben.

    • Rolf Zach sagt:

      Dies hat viel mit der politischen Interessenlage zu tun. Es ist für die Schweizer Banken mit starker ausländischer Kundschaft von eminenten Interesse, dass die Schatzkästli-Währung Schweizerfranken erhalten bleibt, besonders da das Bankgeheimnis in der EU und den USA nicht mehr für die Steuern funktioniert. Ebenso kann London, Schweizerfranken handeln ohne auf Negativzinsen Rücksicht zu nehmen. Jordan muss ja etwas tun, um die Schweizer Industrie zu beruhigen, deshalb wird das Schaf Pensionskasse als Opfer geschlachtet und die fette Milchkuh der Banken sollte möglichst wenig abgeben. Vergessen wir nicht, Hildebrandt wurde wegen einem eher lächerlichen Vergehen seiner Frau, mit Zustimmung von J. weggeschickt. Spielte der €-Mindestkurs nicht eine Rolle?

      • Rolf Zach sagt:

        Vergessen wir nicht, es wurden schon einmal 1978 Negativzinsen eingeführt. Die damaligen Maßnahmen waren sehr empfindlich für die Banken und ihre Kundschaft, die mit der ständigen Aufwertung des Schweizerfrankens reich werden wollten. Die Pensionskassen hat niemand erwähnt.
        Die SNB-Verfügung betreffend Negativzinsen war damals ein durchschlagender Erfolg und verhinderte eine Wirtschaftskrise.
        Wer war damals verantwortlich? Es waren Leutwiler bei der SNB und Chevallaz als Bundesrat. Diese Herren waren etwas stur und nicht so flexibel wie die Herren Jordan und Maurer in der gleichen Position heute.

        • Kristina sagt:

          Eine Wirtschaftskrise, der eine Ölkrise vorausging. Die folgende Fokussierung auf das Zinsgeschäft bescherte uns Abstürze an den Börsen. Das war der Zeitpunkt um über arglistige Täuschung nachzudenken. Mein Fakten-Checker hat es überprüft. Ich wollte nicht glauben, dass es einen Mindestzinssatz gibt. Gefunden haben wir den Wucherzins. Dann erinnerte ich mich, diese Abstimmung wurde angenommen. Letztes Jahr erst wieder angepasst.
          Auslöser dieser Krise war eine Vertrauenskrise; der Banken in Banken. Unter anderem auch deshalb, weil die Zinsenberechnungen mit Zeithorizonten von über 101 Jahren weg von jeglicher Realität sind. Auch weil die Stückelung die Konkursabwicklung überfordert. Diesen Unsinn bezahlen wir jetzt alle.

      • M. Stadelmann sagt:

        @Zach: Schatzkästli-Währung? Ein starker Franken nützt einer Volkswirtschaft mehr, als das es ihr schadet. Inbesondere wenn diese Volkswirtschaft exorpitante Überschüsse in der Leistungsbilanz aufweisst (per capita ist die Schweiz noch viel viel schlimmer als Deutschland und China). Diese Überschüsse zwingen die SNB die Zinsen ins Minus zu drücken, um so netto Kapital ins Ausland zu treiben (negative Kapitalbilanz), welches die Überschüsse in der Leistungsbilanz kompensieren sollen. Da ist nichts von ausländischem Kapital anlocken, das Gegenteil ist der Fall. Weil aber selbst mit einem Negativzins die Überschüsse nicht vollständig über die Kapitalbilanz kompensiert werden, muss die SNB mittels Fremdwährungskäufen nachhelfen um letztendlich eine ausgeglichene Zahlungsbilanz zu haben.

  • Marcel Senn sagt:

    Vollgeld ist auch der falsche Ansatz, da er zu unflexibel ist.
    Aber man könnte den exorbitant kleinen Mindestreservesatz (SNB z.b. kümmerliche 2.5%) auf eine Spannbreite von 40-70% festsetzen und die SNB bestimmt dann in regelmässigen Intervallen den Mindestreservesatz.
    Das würde die Kreditschwemme vernünftig eindämmen, aber dennoch den Banken noch einen gewissen Spielraum lassen zur Kreditvergabe.
    .
    Wäre eine vernünftige Kompromisslösung zw. den extremen 2.5% oder 100%, wie das Vollgeld will!

  • guillermo LOBO sagt:

    – – – zum titel: kassiert bedeutet doch bricht – –
    ist doch „einkassiert“ gemeint?

  • J. Kuehni sagt:

    Geld ist die perfekte Verschwörungstheorie. Es funktioniert nur, wenn möglichst viele daran glauben und es kollabiert, wenn genug daran zweifeln. Ironie: Je grösser der einseitige Überhang an Rentiers und Rentnern, die von einem gegebenen Geldsystem abhängig sind, desto grösser der obsessive Zweifel (nicht zu unrecht und nicht zuletzt von den Rentiers selbst) an seinem fortdauernden Erhalt. Analog zur heisenberg’schen Unschärferelation sind deshalb die Zweifler instrumental an eben dem Untergang beteiligt, den sie durch ihre aus dem Zweifel genährten Kritik eigentlich verhindern möchten. Ob nun in diesem Spiel die National- oder Geschäftsbanken die Hauptstatisten sind, ist eher ein Detail der Geschichte.

    • J. Kuehni sagt:

      Wer stabiles Geld will, braucht eine einigermassen als fair empfundene Gesellschaft ohne exzessive Ungleichheit; das Mittel ergibt sich aus dem Zweck, die Schlange beisst sich in den Schwanz, perfektes Symbol für Geld, Gesellschaft und Zivilisation: Eine Glaubenssache.

      • Pauline sagt:

        @ J. Kuehni
        Girageld ist nichts anderes als Versprechen auf Zentralbankgeld. Und weil Geld keinen eigentlichen Wert hat & keine 100% Grösse wie ein Meter ist, lässt sich alles versprechen. manipulieren.
        Ein Ausdruck davon sind die Derivate“märkte“, die nicht Produktiv sind, & aus Gier „mit Geld mehr Geld“ aus als Versprechen herauszukitzeln bestehen. Ergebnis = Umverteilung von unten nach oben.
        .
        Und da die Geldschschöpfung per se privatisiert wurde und kein Staat irgendeine Rechenschaft über deren Verteilung hat, bleiben den „Bankeneignern IWF/BIZ/Goldman / Bilanz 2017…. “ wegen der Intransparenz nur Theorien dazu. Transzendierender Glaube?
        .
        Das Geld gehört in die Hände des Volks und nicht in pirvate …

        • Stefan sagt:

          Danke Pauline.

        • Pedro Bergerac sagt:

          Genau darum geht es. Die Privatisierung der Geldschöpfung soll verschleiert werden damit Niemand erkennt, von wem die Welt wirklich regiert wird.
          Nicht umsonst wurde 1933 das „Wörgeler Modell“ auf Betreiben der Österreichischen Nationalbank per Gerichtsbeschluss verboten.

          Die Erkenntnis über die Wirklichkeit der Geldschöpfung ist wie eine Brille, mit der man die wirkliche Welt sehen kann.
          Nebenbei wird einem dann auch bewußt, dass die gesamte Menschheit nur von Wenigen versklavt wird.

          Das Papiergeldsystem als Kettenbriefsystem wird nur mehr künstlich am Leben erhalten. Derivate sind z. B. so eine Lebenserhaltungsmaßnahme. Aber das Papiergeldsystem ist kurz vor dem Abbruch. Alle Menschen werden enteignet und um ihre Ersparnisse gebracht. Dann kommt wieder ein Edelmetallstandard.

        • J. Kuehni sagt:

          @Pauline, Stefan, Pedro: Das „Volk“ besteht aus einer Aneinanderreihung von „privaten Händen“. Meinen Sie mit „Volk“ staatliche Institutionen (Regierung, Zentralbank etc.) oder eine Art leitzinsgebende Vollvolksversammlung? In diesem und anderen Foren wimmelt es von allerlei alleinseligmachenden Rezepten wider den Status Quo und ich kann mir gut vorstellen, dass man ein Währungssystem theoretisch auch ganz anders organisieren könnte als das Bestehende, bloss wäre es dann immer noch „Gelt“ und immer noch eine „Währung“, sprich immer noch eine Forderung an die Zukunft auf Treu- und Glaubensbasis (a.k.a. Kredit).

      • Marcel Senn sagt:

        Kuehni: Jede Vereinbarung auf Papier (oder auch per Handschlag) ist eine Glaubenssache – sei es nun Papiergeld, Verträge oder sonstige Vereinbarungen – man geht davon aus, dass die Gegenpartei sich vertrauenswürdig verhält und seine Verpflichtungen einhält.
        Das ist die Basis unseres Wirtschaftens

        • M. Stadelmann sagt:

          Beim Buchgeld bürgt die Bank lediglich dafür, dass sie bei Bedarf den Nominalbetrag in Notengeld umtauschen wird. Es besteht ein Konkursrisiko. Beim Notengeld gibt es keine konkrete Gegenpartei bzw. Gegenwert (ausser die ganze Volkswirtschaft). Der Wert der Note hängt lediglich davon ab, ob der Nächste sie annimmt, im guten Glauben, dass er sie wieder gegen etwas Gleichwertiges eintauschen kann. Das kann man nicht mit Verbarungen zwischen natürlichen oder juristischen Personen vergleichen, die bei Vertragsbruch haftbar gemacht werden können.

    • Olivier Fuchs sagt:

      Die Bezugnahme auf die Unschärferelation ist weniger passend als die auf die Effekte einer Messung des Zustands eines Quantensystems, dessen Unverstandenheit durch das Gedankenexperiment mit Schrödingers Katze veranschaulicht wird.

      • J. Kuehni sagt:

        Vielen Dank für die Präzisierung, Herr Fuchs. Ich wollte mich auf die Aussage „Die Messung des Impulses eines Teilchens ist zwangsläufig mit einer Störung seines Ortes verbunden, und umgekehrt“ beziehen, was unter dem Unschärfe- oder Unbestimmtheitsprinzip subsummiert ist. Mir scheint, die aktive Rolle von Untergangspropheten beim Untergang wird damit treffend symbolisiert (nicht erklärt).

  • Greg sagt:

    Lieber Hr. Meier

    Danke für die Aufklärung der Seignorage. Es bleibt bei der Bankengeldschöpfung als eine Bilanzverlängerung (+100 Aktiven / +100 Passiven) aber dennoch einige Fragen ungeklärt.

    Wieviel „verdient“ aber eine Bank, die mit eigenem geschöpften Girageld die Löhne der Angestellten ausbezahlt, den Aktionäre einen „fiktiven“ Gewinn ausbezahlt oder die Bank Grundeigentum kauft, das von einem schlechten „Schuldner“ der Bank stammt?
    Wie hoch können dann Verluste sein, wenn eine vergebene Hypothek ausgebucht wird, deren Wert bereinigt wurde?

    Freundliche Grüsse

  • Otto Suntheim sagt:

    Auszug aus der Webside SNB: Die Banken schaffen neues Geld, indem sie Kredite
    gewären.
    Damit dürfte der Fall geklärt sein.

  • j.peider sagt:

    Einfache Lösung:
    Die SNB sollte wirklich eine Schweizerische Nationalbank, im Besitz der Kantone und nicht eine AG sein.
    Sie schöpft Geld und gibt es an die privaten Geschäftsbanken zu einem vom Bund festgelegtem Zins weiter. Über den Zins könnte der Bund das Geldmengen-Wachstum bequem steuern.
    Die Banken (ehemals Kreditinstitute) wären vom „Reibach für nichts tun“ ausgeschlossen. Sie würden auf ihre eigentliche Aufgabe, Kredite zu Verfügung zu stellen, über die Zinsdifferenz entlöhnt, welche für sie freie, im Umfeld mit ihrer Konkurrenz gestalten können.
    Sie unterliegen dem Diktat der freien Marktwirtschaft, was ja von dieser Seite immer gefordert und betont wird. Damit wären wohl auch die exorbitanten Gehälter und Boni für Banker, ein Relikt aus vergangenen Zeiten.

    • Martina sagt:

      Die SNB gehört zur Mehrheit den Kantonen. Private Aktionäre haben nichts zu sagen, lesen Sie die entsprechenden Gesetzesartikel im NBG. Die GV ist eine folkloristische Veranstaltung ohne Wirkung und Befugnis.
      Also ist nicht die Rechtsnatur der SNB das Problem, sondern die private Geldschöpfung mittels Kreditvergabe. Hier müssen wir ansetzen!

      • j.peider sagt:

        @Martina
        Warum braucht die SNB die Form einer AG ?
        -Um Dividenden an Private auszuzahlen ? !
        -Um möglichst viele Verwaltung- und andere Räte zu entlöhnen, die vorzugsweise Politikern zugeschoben werden ? !

        • Martina sagt:

          Das ist historisch bedingt, ein typisch schweizerischer Kompromiss, der eben nur eine halbgute Lösung zulässt, einverstanden. Immerhin kann jeder Aktionär werden. Im Übrigen ist der Bankrat („Verwaltungsrat“) hauptsächlich aus Politkern zusammengesetzt, die Aktionäre selber sind darin kaum vertreten.

          • Rolf Zach sagt:

            Soviel ich gehört habe, ist es sehr unerwünscht und schwierig an der GV der SNB überhaupt zu motzen. Der grösste Privat-Aktionär der SNB ist ein Deutscher, der aber diese SNB Aktien zusammengekauft hat, weil er diese als absolut sichere Anlage betrachtet, da ja die Dividende der SNB immer gleich fixiert ist, so wie die 3 % Ewige SBB Rente von 1890. Natürlich haben dies auch andere bemerkt, dass diese SNB Aktien und die SBB Rente eine höhere Verzinsung haben als die jetzt ausgegebenen Obligationen des Bundes. Aber da war es schon zu späte, der klevere Deutsche hat diese mündelsicheren Papiere bereits zusammengekauft. Schweizer Banken-Berater lieben ja als Empfehlung jede Art von selbstgestrickten Derivaten, die sind für ihren Arbeitgeber so schön profitabel. Die Kunden sollen es lieben.

    • will williamson sagt:

      Privataktionäre halten 26,2 % der stimmberechtigten Aktien. Der Rest ist im Besitz von öffentlich-rechtlichen Körperschaften.

  • Daniel Wigger sagt:

    Dass Banken durch Kreditvergaben den massgeblichen Geldvermehrungseffekt verursachen, ist eben gerade ein Argument GEGEN die Vollgeldinitiative!
    Würde die Initiative angenommen, käme dieser Effekt zum Erliegen, Banken dürften weniger Kredite vergeben, die ganze Wirtschaft würde still stehen. Soll ich meine Hypothek bei der SNB beantragen? Die bräuchten ja 100 000e von Leuten um diese Kredite zu prüfen, auszuführen, zu verwalten. Die SNB ist niemals so nahe an den Kunden um zu verstehen, welche Kredite gut sind und welche nicht. Die Konkurrenz würde völlig ausgeschaltet. Das wäre dann Planwirtschaft pur.

    • j.peider sagt:

      Wie wäre es wenn die SNB wirklich die Bank der Schweiz wäre ? Also keine AG, ausschliesslich im Besitze der Kantone. Die CH-Bank schöpft Geld und gibt es an die Geschäftsbanken gegen Zins weiter. Die Banken wiederum gewähren Kredite gegen einen höheren Zins, ein reines Zinsgeschäft. Das würde die Banken zu dem machen was sie eigentlich sein sollten, Kreditinstitute und mehr nicht.
      Die Schweiz würde durch ein solche System enorm profitieren wenn man sieht wie die Banken mit „Geld schöpfen“ Milliarden abgreifen.
      Wie man die Geldschöpfung in die Hände von Privaten geben konnte ist mir ein Rätsel oder auch nicht, wenn man die Macht des Geldes in der Politik in die Betrachtung einbeziehet .
      P.S.
      Dank an Markus Diem-Meier, für den Artikel.

    • Cris Schmid sagt:

      Banken können immer noch problemlos Kredite vergeben wie heute auch. Sie müssen sich das Geld aber halt eben von einem Sparkonto holen oder von der Nationalbank ausleihen.
      Niemand will von der SNB einen Kredit, und das brauchts auch nicht.

    • will williamson sagt:

      Befassen Sie sich doch mal eingehender mit der Vollgeldinitiative, bevor Sie solche Aussagen machen.

    • Josef Marti sagt:

      Hoffentlich kriegen Sie die Hypo nicht, diese Schweizer auf Pump Leben Mentalität ist Weltrekord und der Schweizer Bünzli muss endlich umerzogen werden zu mehr Selbstdisziplin, Askese und Sparsamkeit: Spare in der Zeit dann hast du in der Not.

      • Monique Schweizer sagt:

        Auch wenn wir bei den Haushaltsverschuldungen mit 128% des BIP Weltrekordhalter sind (auch absolut pro Kopf mit über 100 Riesen) steht diesen Schulden immer noch zu über 90% Swiss-Finish Betongold gegenüber, welches doch eine andere Qualität hat als z.B. die 1.4 Billionen Student-Loan Schulden, die US Studenten mittlerweile haben, oder Kreditkartenschulden, oder tw. auch Car Loans (den der Repoman dann wieder holt) – wenns gut geht haben die dann „Kopfgold“ und ein Unidiplom – aber eine Garantie auf eine feste Stelle haben die damit nicht.
        Die Schweizer haben nach wie vor eine sehr hohe Sparquote. Sie scheinen in letzter Zeit etwas unter einem Disziplierungswahn zu leiden (neulich die angeblich faulen Franzosen) heute die Schweizer — oder ist das doch alles nur ironisch gemeint?

    • Martina sagt:

      @Daniel Wigger: Da haben Sie etwas ganz Zentrales falsch verstanden. Die Vollgeld-Initiative tastet die private Kredtvergabe nicht an. Sie regelt nur die Herstellung des CHF. Schweizer Franken sollen von der Schweizerischen Nationalbank geschaffen werden. Wer immer diese dann hält, ist frei damit nach eigenem Ermessen zu handeln und Kredite zu vergeben. Wer Geld verleihen möchte, muss dieses zuerst haben, also vorgängig beschaffen. Das ist nichts Exotisches, sondern das Natürlichste auf der Welt, schlicht gesunder Menschenverstand. Beim Geld regeln die Marktzinsen für Spargelder und Kredite die Verteilung.

      • Maiko Laugun sagt:

        @Martina: „Da haben Sie etwas ganz Zentrales falsch verstanden. Die Vollgeld-Initiative tastet die private Kredtvergabe nicht an.“

        Da haben leider (!) Sie selber etwas falsch verstanden. Die Vollgeld-Initiative ist eine Initiative von Wutbürgern, welche ernsthaft glaubt, dass eine Nationalbank Geld aus dem Nichts erschaffen kann. Es geht also nur darum, Symptome zu bekämpfen und nicht das Grundproblem anzugehen.

        „Wer Geld verleihen möchte, muss dieses zuerst haben, also vorgängig beschaffen.“

        Eben – und woher? Per Knopfdruck einer Nationalbank, mit dem Steuerzahler als Bürge, als ein gigantisches Instrument kommunistischer Planung?

        • will williamson sagt:

          Wo liegt der Unterschied, wenn neues Geld durch die SNB statt von den Geschäftsbaanken aus „dünner Luft“ geschaffen wird?

          • M. Stadelmann sagt:

            Banken schöpfen Geld durch die Vergabe von Krediten (Hypothek), die ihrerseits verbrieft sind (Schuldbrief aufs Haus des Kreditnehmers). In der Bankbilanz wachsen die Aktiven und Passiven um die Höhe des Kredites. Dieses Buchgeld ist jedoch gefangen in den Bilanzen der Banken und deshalb vereinfacht gesagt nur im elektronischen Zahlungssystem dieser Banken verwendbar. Nur die SNB schafft gesetzliche Tauschmittel (Basisgeld). Bisher geschieht dies in Form von Noten und Münzen. Weil diese Tauschmittel bei der SNB jedoch nicht gegen Sachwerte umtaschbar sind, kann sie soviele erschaffen wie sie möchte. Im elektronischen Zeitalter ist es nichts als sinnvoll, das sie die Tauschmittel auch als E-Geld in Umlauf bringen kann. Damit wird das private Bankenbuchgeld überflüssig.

          • will williamson sagt:

            @Stadelmann: Danke für Ihre Erklärung. Das ist mir schon bekannt. Meine Frage war eigenglich mehr darauf gerichtet, worin der Unterschied zwischen Luft und Luft bestehe. Die SNB hat aber tatsächlich die bessere Luft, weil sie gesetzliche Zahlungsmittel emittiert.

        • Josef Marti sagt:

          Was ist denn eine Zentralbank und ein gesetzlich statuiertes Geldmonopol anderes als Zentralplanung?

    • Stefan sagt:

      Lieber eine Planwirtschaft als das elende Bankgesoxxe das zur Zeit herrscht. Denn all diesen Bänkmänätschär ist eines das Wichtigste: der eigene Bonus. Alles andere interessiert die nicht. Die Banklobbisten (der Ausdruck „Politiker“ stimmt nicht, denn die wären ja pro Volk). Die Wrtschaft würde still stehen ist genau so ein Ammenmärchen wie die 200000 zusätzlichen Arbeitslosen bei einer Ablehnung der UST Reform 3. Defacto findet im Moment eine gigantische Umverteilung statt. Die PK Vermögen schrumpfen dank Negativzinsen, die Verwalter sprich Banken verdienen sich damit eine goldene Nase. Gesetzlich abgesichert und durch das wählende Volk (rund 40 Stimmbeteiligung im Schnitt). Die Anderen sind zu blöd um es zu merken. Hänu.

      • Daniel Wigger sagt:

        @Stefan: Damit outen sie sich genau als das was sie sein möchten. Sie können gerne Kommunismus haben, dann müssen sie aber nach Nordkorea gehen. Alle anderen kommunistischen Volkswirtschaften sind gottseidank implodiert. Spätestens wenn sie dann von einem Diktator unterdrückt werden und kein Essen mehr haben, werden sie sich das „Bankengesocks“ zurückwünschen.

        • will williamson sagt:

          Bis heute gab es nirgends Kommunismus. Das Etikett war nur vorgeschoben. Kommunismus funktioniert nicht, weil der Mensch dafür zu egoistisch ist. Das können Sie in der Apostelgeschichte mit dem Stichwort „Ananias“ nachlesen. Der sogenannte Kommunismus war ein riesiger Volksbetrug. Prof. Voslensky, der in Russland nahe bei der Regierung war, hat an einem Vortrag einmal gesagt: „In der ehemaligen Sowjetunion gab es keinen Privatbesitz. Alles gehörte dem Staat. Und der Staat gehörte der Nomenklatura (den Herrschenden).

  • Adrian Gnehm sagt:

    Diese Propaganda für die Vollgeld-Iniative hätte sich die F

  • Anh Toàn sagt:

    Ich halte für falsch, bei der Geldschöpfung durch Geschäftsbanken von Seignorage zu reden: Hier wird die Seignorage aus Zinsdifferenzen berechnet, aber eigentliche Seignorage entshet aus der Differenz zwischen Materialwert und Prägungskosten (im modernen System 0.00) und dem Nominalwert des Geldes.

    Zweitens halte ich für völlig falsch: „neues Reservegeld kann eine Notenbank per Knopfdruck auf einem Computer schaffen und es den Banken gegen Sicherheiten gutschrieben.“

    1. Reserven schuldet die Notenbank, warum sollten die (Geschäfts-)Banken dafür Sicherheit leisten?

    2. Auch das „Geld“ für Reserven entsteht aus Krediten der Geschäftsbanken. Auch Bargeld kommt nur in Umlauf, wenn eine Geschäftsbank einen Kredit gewährt.

    • Anh Toàn sagt:

      Notenbanken geben keine Kredite an Geschäftsbanken, sondern EBEN gerade umgekehrt, die Geschäftsbanken gewähren den Notenbanken Kredit (Reserveeinlagen, Überschussreserven stehen in den Passiven der Notenbankbilanz.)

      • Josef Marti sagt:

        Kreditgeber kann nur sein wer die Bedingungen diktiert, Kreditnehmer dagegen ist immer ein Bittsteller. Eine Geschäftsbank ist nur schon deshalb Bittsteller weil sie eine Banklizenz benötigt und ein Zwangskonto bei der Notenbank führen muss, wo man ihr Negativzinsen aufs Auge drückt.

        • Anh Toàn sagt:

          „Kreditnehmer dagegen ist immer ein Bittsteller.“

          Wenn ich einen Kredit will, gehe ich zu denen, welche Kredite verkaufen wollen, nicht als Bittsteller, sondern als Kunde.

          Ich kann mich natürlich auch im Migros als Bittsteller sehen, Migros diktiert, was ich kaufen kann, und die Bedingungen.

          • Josef Marti sagt:

            Und dann diktieren Sie denen natürlich ihre Bedingungen.
            Und der Migro macht wohl kaum Abzahlungskaufverträge an der Kasse.

      • Maiko Laugun sagt:

        @Anh: „Notenbanken geben keine Kredite an Geschäftsbanken, sondern EBEN gerade umgekehrt, die Geschäftsbanken gewähren den Notenbanken Kredit…“

        Danke! Bis jetzt hat nur die englische Nati (Bank of England) genau dies offiziell so zugegeben.

        • Maiko Laugun sagt:

          Ergänzung: Die CH-Nati (Mr. Jordan) behauptet noch immer, sie könne Geld aus dem Nichts schöpfen, entweder aus Dummheit oder aus Kalkül.

          • Anh Toàn sagt:

            Zumindest hat sie bisher schon eine ganze Menge geschöpft, aus dem nichts (die Sichtguthaben der Geschäftsbanken). Ich denke, davon kann sie unendlich machen.

            Was sie geschöpft hat, und unendlich schöpfen kann, sind nur mal Sichteinlagen von banken bei ihr. Zu „Geld“ wird es erst, wenn die Banken dies „abrufen“ und woanders ausleihen.

        • Anh Toàn sagt:

          @Maiko: Die geben das schon zu, schreiben es ja so in ihre Bilanzen.

    • Anh Toàn sagt:

      „Die Seignorage berechnet sich daher durch den Unterschied zwischen den (höheren) Marktzinsen, welche die Banken bezahlen würden, müssten sie das Geld für Einlagen selbst auf den Märkten aufnehmen“

      Also eine Bank mit tiefem Rating (hohe Zinsen bei Aufnahme des Geldes am Markt) verdient mehr Seignorage, als eine Bank mit starkem Rating?

      Gibt Bank A einen Kredit und das Guthaben landet auf Bank B (Kreditkunde der Bank A zahlt seinen Lieferanten bei der Bank B), verdiente Bank B die „Seignorage“ auf das von der Bank A geschaffene Geld. Die Bank B hat kam „günstig“ zu einem Kredit, weil Bank A ihrem Kunden einen Kredit gewährte, Geld geschaffen hat.

    • Anh Toàn sagt:

      „neues Reservegeld kann eine Notenbank per Knopfdruck auf einem Computer schaffen und es den Banken gegen Sicherheiten gutschreiben.“

      Der Unsinn entsteht aus falscher Übersetzung: Die Geschäftsbanken verkaufen der Notenbank „Securities“, aber nicht im Sinne von Sicherheiten, sondern von verbriefte Forderungen. (z.B. Treasuries oder Bunds. Die Geschäftsbanken lassen den Kaufpreis solange bei der Nati stehen (Sichtguthaben), bis sie jemanden gefunden haben, dem sie das Geld lieber leihen wollen: Solange die dies aber nicht tun, kommt dieses „Reservegeld“ aber nicht in Umlauf.

      Um Geld selbständig in Umlauf zu bringen, müsste die Nati buchen, Aufwand an Notenumlauf. Da sie aber keine Gegenleistung erhielt, ist es kein Aufwand, sondern eine Gewinnausschüttung.

  • christian sagt:

    erste alternative zu heute: vollgeld-initiative

    zweite alternative: bedingungsloses grundeinkommend von der zentralbank an alle personen

    nur so profitieren alle vom geld. aber sollen sie doch kuchen essen, wenn sie das brot nicht mehr bezahlen können…die nächste revolution steht bald an.

  • will williamson sagt:

    Genau genommen sind es nicht die Banken, die das Geld schöpfen, sondern die Kreditnehmer. Ohne Kreditnehmer kein neues Geld.

    • Martina sagt:

      @williamson: Da werden Sie philosophisch. Gleich gedacht: Es sind nicht die Kohlekraftwerke, die die Umwelt belasten, sondern die Abnehmer von Kohlestrom….

      • Marcel Senn sagt:

        Martina: Stimmt ja auch – ohne Kohlestromabnehmer würden keine Kohlekraftwerke benötigt, ergo auch keine gebaut und in Folge die Umwelt nicht belastet.
        .
        Bei der Geldschöpfung fast ähnlich, allerdings haben hier gewisse Kreditgeber den Kreditnehmern unter Androhung aller möglichen Konsequenzen aufgezwungen – vor allem die 3. Welt wurde systematisch verschuldet, damit sie nie mehr aus dem Elend rauskommen und schön gefügig ihre Rohstoffe verschleudern müssen!
        Hier der Klassiker dazu:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnisse_eines_Economic_Hit_Man

      • Linus Huber sagt:

        Ist es wirklich derart philosophisch? 🙂

        In anderen Worten wird bei fallender Kohlenachfrage künstlich Nachfrage durch staatlichen Eingriff erzeugt, was mit der Verlängerung der Bilanz der Zentralbanken und dem Abgleiten des Preises für Kredit in den Negativbereich bewerkstelligt wurde.

    • Maiko Laugun sagt:

      @will williamson: „Genau genommen sind es es nicht die … “

      Verantwortlichen des VW-Konzerns, welche den Abgasskandal verantworten,

      „sondern die“ …

      Käufer von VW-Autos.

      • Marcel Senn sagt:

        Maiko: Nur wie konnte der 0815 VW Käufer denn auch nur im entferntesten ahnen, dass die Software manipuliert war, dass eh praktisch alle Prüfstationen unter realitätsfremden Bedingungen die Autos schönprüfen und die Autohersteller dann dazu auch noch manipulieren was das Zeugs hält.
        .
        Angeblich hat selbst die Mutti der Nation lange nix gewusst, die Vorstände bei VW ebensowenig (angeblich) — wie soll der deutsche Michel denn da drauf kommen, dass die so abgrundtief „pöhse“ und von unendlicher Gier besessen sind….
        .
        Und was nicht mehr EU oder CH tauglich ist, wird dann massenweise nach Afrika verschifft und darf dort noch jahrelang ungestört vor sich weiter stinken und stickstöffeln…

        • Maiko Laugun sagt:

          @Marcel: Ich habe Will Williamson so verstanden, dass einzig und ausschliesslich (z.B. / u.a.) die Kreditnehmer schuldig sind, jedoch niemals die Geschäftsbanken und er deshalb (in anderen Kommentaren) die Vollgeldinitiative unterstützt, welche einer kommunistischen Planung gleichkommt.

          Völlig einverstanden mit Deinem letzten Absatz!

          Was bedeutet dieser? Wer ist denn schuld? Die armen Menschen in ärmeren Ländern, welche unsere Schrottautos kaufen, weil sie sich keine neuen leisten können – oder vielleicht wir selber, welche damit noch verdienen?

      • will williamson sagt:

        @Maiko: Wo hab ich etwas von schuldig gesagt. Ich habe nur festgestellt, dass – genau genommen – die Kreditnehmer das neue Geld schöpfen. Im Gegensatz dazu ist bei VW natürlich jemand schuldig für die Abgasmanipulation. Neues Geld zu schöpfen und solches wieder zu vernichten, ist ja ein notwendiger Vorgang, so lange nicht überbordet wird. Bei Abgasmessungen hingegen die Käufer zu betrügen ist nicht das Gleiche.

  • Sepp Maier sagt:

    Bitte keine unnötige Aufregung. „Geld“ war schon immer im Wesentlichen IOUs – Forderungen gegenüber einem von allen an der Wirtschaft Beteiligten solventen Schuldner. Die frühesten Geldsysteme basieren darauf – nicht auf Gold – wer hatte schon Gold früher? Die Aussage, dass früher alles der Seigneur kriegte und heute die bösen Banken ist historisch einfach nur falsch. Zudem: die Banken schaffen kein Geld, auch wenn es immer wieder (auch hier) behauptet wird. Sie nehmen eine Einlage und geben Kredite dafür. Diese Funktion (ohne die ich pleite wäre, denn mein Haus ist mehr Wert als meine Einlagen) kostet etwas – wie alles im Leben. Das Märchen der Schaffung von Geld durch die Banken vergisst, dass alle Kredite irgendwie finanziert werden müssen. Banken können Geld NICHT vermehren.

    • Sepp Maier sagt:

      Wenn ich eine Hypothek aufnehme, generiere ich eine Schuld gegenüber der Bank. Wenn schon, generiere dann ICH Geld (wenn man das so sehen will). Die Bank muss diese Hypothek, die sie mir gewährt, irgendwie finanzieren, über Einlagen, Bonds, etc. Das ist die Kehrseite der Medaille, der Einlagen. Während meine Hypothek nur schwer handelbar wäre (wer vertraut schon mir als Privatperson?), vertrauen alle der Bank und eine Schuld gegenüber der Bank (die Einlage) wird allgemein als Zahlungsmittel akzeptiert. Das ist eine Wahnsinnsleistung unserer Zivilisation, ohne die die Wirtschaft zum Erliegen käme.

      • Adrian Heid sagt:

        @Sepp Maier, die Bank muss das Geld nicht finanzieren, sie kreiert es einfach mit einem Knopfdruck – das funktioniert bis zu der Höhe, wo ihre Eigenkapitalreserven gesetzlich vorgegeben werden.
        Tatsache ist, die Unterschrift im Vertrag und die Sicherheiten sind die Quelle der Geldschöpfung.

    • Josef Marti sagt:

      Deshalb sind Geldmenge und Geldbasis immer noch dieselben wie vor 200 Jahren. Das seither eingetretene BIP Wachstum ist nämlich durch eine verhundertfachte Geldumlaufgeschwindigkeit resultiert.

      • Olivier Fuchs sagt:

        Letzter Satz ist weder grammatisch noch faktisch richtig. Zudem sollte nicht das BIP als Massstab genommen werden, sondern Produktivität, Lebensqualität, Lebensdauer, … Fortschritt basierte grundlegend auf Forschung und Entwicklung, bessere Organisation.

      • Olivier Fuchs sagt:

        Dass die Finanzwirtschaft in den letzten Jahrzehnten fast nichts zur Mehrung von Werten und Wohlstand beigetragen hat, sieht man indirekt an den Aktienkursverläufen: CS und UBS haben Kapital vernichtet, Novartis und Roche mindestens verzehnfacht.

      • Monique Schweizer sagt:

        Marti: „eine verhundertfachte Geldumlaufgeschwindigkeit resultiert“

        Marti, Sie erzählen in letzter Zeit etwas gar viel Unsinn!
        Die USA haben die tiefste Geldumlaufgeschwindigkeit seit der grossen Depression (leider fängt die Graphik hier erst 1959 an, aber ich kann Ihnen versichern, dass es so ist)

        https://fred.stlouisfed.org/series/MZMV

        Leider hat die SNB nicht auch so schöne Graphiken wie die Amis, dann könnte man Ihre Unwahrheiten auch hierzulande graphisch widerlegen!

  • Martin Thalmann sagt:

    Lange Rede kurzer Sinn: Die Vollgeld-Initiative ist anzunehmen.

    • will williamson sagt:

      „Lange Rede kurzer Sinn: Die Vollgeld-Initiative ist anzunehmen.“
      Richtig! Die Vollgeldinitiative ist anzunehmen!

      • Martina sagt:

        @Thalmann und williamson: Nicht dass ich euch widersprechen möchte, aber es ist doch auch noch gut zu wissen, WARUM man etwas befürwortet;-)

        • Linus Huber sagt:

          Ich bin mir nicht sicher, ob die Annahme der Initiative zu empfehlen ist. Vielleicht versuchen Sie mich zu überzeugen.

          1. Die Zentralbanken hatten es in den letzten 30 Jahren in der Hand, durch eine entsprechende Geldpolitik die „financialization“ zu verhindern, wenn sie sich an grundlegenden Prinzipien orientiert hätten. Warum soll man jemandem, welcher kläglich versagte, noch mehr Macht zugestehen?

          2. Ich persönlich würde die Macht der Zentralbanken darauf reduzieren, dass sie einzig für das Bargeld zuständig wären und dieses geregelt ausgestellt wird. Jegliche Subventionierung von Banken, jegliche staatliche Unterstützung in welcher Form auch immer wird eliminiert und die Banken müssten wieder selbst das Vertrauen der Anleger gewinnen (das geht nicht mit einem Hebel von 50).

          • will williamson sagt:

            Der Schweizer Hebel bei den Reserven ist 40, in der EU 100. Wobei er wahrscheinlich durch die Eigenkapitalvorschriften im Einzelfall korrigiert wird. Er dürfte aber auch so noch um einiges zu hoch sein.

          • M. Stadelmann sagt:

            Eines der Hauptprobleme ist doch, dass beim Geldschöpfen der Banken eine Umverteilung eher von unten nach oben stattfindet als umgekehrt. Wenn die Seignorage für sämliches neu geschöpftes Geld allein bei der SNB anfällt, so besteht die Möglichkeit, dass dieser volkswirtschaftliche Gewinn gerechter verteilt wird. Eine Bürgerdividende sähe ich als die gerechteste Verteilung an (Helikoptergeld).

  • Peter Müller sagt:

    Wenn Ben Bernanke Chef vom FED Staatsanleihen kauft wird sehr wohl von der Nationalbank Geld geschöpft und nicht von den Geschäftsbanken.
    Sobald der Kredit zurückbezahlt wird entsteht das Umgekehrte vom Geldschöpfen da verkleinert sich die Geldmenge wieder. Übrigends die Banken haben nicht nur Vorteile aus der Geldschöpfung sondern die haben das Risiko von Kreditausfällen zu tragen.

    • Cris Schmid sagt:

      Es geht wohlgemerkt um die Geldherstellung in der REALwirtschaft. Da gibt es nur noch Bargeld (10% unserer Währung) und eben das elektronische Geld, das von privaten Banken herausgegeben wird – und zwar an Schuld (=Kredit) gekoppelt.
      Daher auch die überschuldung überall.
      Die Risiken von Kreditausfällen haben übrigens nicht die Banken zu tragen, denn die Bürger müssen die Banken immer noch retten (TooBigToFail).
      Wir zahlen dafür, dass unser Geld immer mehr an Schuld gekoppelt ist, wir zahlen für Bankenrettungen, und der Gewinn aus der Seignorage wird uns auch noch genommen … deshalb unbedingt ein JA für diese Initiative!!

      • Martina sagt:

        Dazu sei noch angemekert, dass eine Entschuldung der Gesellschaft unmöglich bleibt, wenn Geld als Schuld definiert bleibt, also die Geldschöpfung unsinnigerweise mit der Kreditvergabe erfolgt. Geld und Kredit müssen voneinander getrennt werden!

      • Maiko Laugun sagt:

        @Cris: „Die Risiken von Kreditausfällen haben übrigens nicht die Banken zu tragen, denn die Bürger müssen die Banken immer noch retten (TooBigToFail).“

        Und wenn die Nati Geld aus dem Nichts schöpft (was nicht möglich ist!) ? Wer muss dann die Nati retten? Häh?!

        • Pius sagt:

          @Mako „Und wenn die Nati Geld aus dem Nichts schöpft (was nicht möglich ist!) ? Wer muss dann die Nati retten? Häh?!“
          So what? Was ist denn dagegen einzuwenden, dass das Risiko von dem getragen wird, der den Gewinn abschoepft? Offensichtlich ist Ihnen daran gelegen, dass mit dem status quo das Risiko bei der Allgemeinheit bleibt waehrend der Gewinn weiterhin den Privaten abgeliefert wird. Durch die VG-Initiative wuerde genau das geaendert: das Risiko bliebe (natuerlich) weiterhin beim Buerger aber er duerfte via SNB endlich auch den Gewinn einstreichen.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Pius: „Offensichtlich ist Ihnen daran gelegen, dass mit dem status quo das Risiko bei der Allgemeinheit bleibt waehrend der Gewinn weiterhin den Privaten abgeliefert wird.“

            Ich will keine neue Gasmaske. Ich will frische Luft.

          • M. Stadelmann sagt:

            @Laugun: haben Sie den einen Link zu einem Artikel oder ein Buchvorschlag, der Ihre Vorstellungen von der „frischen Luft“ etwas konkretisiert?

    • Martina sagt:

      „Übrigends die Banken haben nicht nur Vorteile aus der Geldschöpfung sondern die haben das Risiko von Kreditausfällen zu tragen.“ Na und?
      Der Autovermieter hat ein vergleichbares Ausfall-Risiko, trotzdem muss er das zu vermietende Auto zuerst beschaffen, bevor er es vermieten kann. Wäre er aber eine Bank, würde er es im Moment der Vermietung gleich selber herstellen., und das zu NULL Kosten…! Soll das ein gesundes System sein???

      • Josef Marti sagt:

        Da Banken nichts anderes als Monopolstatthalter eines Staatsmonopols sind, ist es ja logisch dass ihnen eine Monopolrente zukommen muss. Diese Monopolrente würde ihnen streitig gemacht in einem Vollgeldsystem wo sie nur noch das Geld der Sparer verleihen könnten weil ihnen die Buchgeldschaffung entzogen wäre.

        • Martina sagt:

          Im Grundgedanken kann ich Ihnen folgen, muss aber präzisieren, dass die Banken sich ein Privileg geschaffen und gesichert haben, das Buchgeldschöpfungsprivileg, ohne dass ihnen dieses Regal vom Souverän abgetreten worden wäre, im Gegenteil… Wenn sie das nun hergeben müssen, werden sie ganz normale Finanzdienstleister wie die Postfinance, Versicherungen, Pensionskassen, FinTech-Unternehmen etc. Wer will sich denn dieser Konkurrenz aussetzen, wenn es mit Lobbyieren gelingt, die Pfründe zu schützen?
          Am kommenden Dienstag behandelt die WAK Ständerat die Vollgeld-Initiative. In der 13köpfigen Kommisssion sitzen 2 Vertreter von Economiesuisse, darunter der Präsident, und zwei Mitglieder sitzen in Verwaltungsräten von Banken. „Gut vernetzt.“ Honi soit qui mal y pense…

          • Markus Ackermann sagt:

            @Martina
            Im Abstimmungskampf wird eine enorme Propaganda-Walze losgetreten werden, denn
            1. die Finanzwirtschaft (Banken, Versicherungen) lebt vom Hütchen-Spiel, von der Schaffung von Geld out of thin air, wie bei einem Hütchenspiel:
            Beim Hütchenspiel werden 3 Hütchen gegeneinander verschoben und das Bällchen dabei mit einem Kniff in Hand gespielt, ohne dass man dies sieht
            … sodass alle 3 Hütchen ohne Bällchen sind
            … egal worauf der Ausgebeutete zeigt
            2. nach der Pharma ist die Finanzwirtschaft die 2.-stärkste Lobby im Parlament
            3. Papierli-Wender können nichts Werthaltiges (Produktives) schaffen, sondern nur Bestehendes zu IHREN EIGENEN Gunsten bewerten
            … also können sie gar nicht anders als ausbeuten
            … und nach der Transaktion mit dem Papierli-Wender sind BürgerINNEN / KonsumentINNEN ärmer als vorher

          • Maiko Laugun sagt:

            @Markus Ackermann: „… lebt vom Hütchen-Spiel, von der Schaffung von Geld out of thin air, wie bei einem Hütchenspiel:..“

            Klar – und die Nati druckt selbstverständlich „Geld out of thin air …“ LOL

          • Markus Ackermann sagt:

            @Laugun
            Einfach den Artikel von Diem noch einmal lesen und dabei das Hirn einschalten.
            Die Gewährung einer Hypothek ist eine Buchung … bei der Hypothekenbank.
            … von dem Moment an zahlt der Schuldner Zinsen
            … aus dem Portemonnaie des Schulderns
            … auf das Konto bei der Hypothekenbank

          • Linus Huber sagt:

            @ Martina

            Die Angelegenheit ist komplex und daher nicht einfach zu erläutern, da verschiedene Aspekte diesen Umverteilungseffekt ermöglichen und beeinflussen. Sie liegen richtig mit der Aussage, dass Geld (Münzen/Noten) und Kredit aus Gründen der Transparenz klar getrennt behandelt werden sollten.

            Z.B. Der Aspekt der Fristentransformation ist inhaltlich ein Betrugsmodell und wird u.a. durch die quasi kostenlose Liquiditätsrückversicherung der Zentralbanken ermöglicht. Dies widerspricht den grundlegenden Regeln des Zentralbanking, denn solche Kredite sind einzig zu exorbitanten und abschreckenden Zinsen und gegen die Hinterlegung von 1A Sicherheiten erlaubt.

            Unter dem Strich handelt es sich um einen unbemerkten Umverteilungsmechanismus zugunsten einiger Privilegierten.

          • Markus Ackermann sagt:

            @Laugun
            -> Googeln Sie nach Bill Gross, Show Me The Money, March 9, 2017
            Der Zufall will es, dass aktuell Bill Gross zur Geldschöpfung „out of thin air“ einen Aufsatz im Internet publizierte:
            „It still mystifies me,“ I told them, „how a banking system can create money out of thin air, but it does.“ By rough estimates, banks and their shadows have turned $3 trillion of „base“ credit into $65 trillion of „unreserved“ credit in the United States alone – Treasuries, munis, bank loans, mortgages and stocks too, although equities are not officially „credit“ they are still dependent on the cash flow that supports the system.“

            Wer ist Bill Gross?
            Er wird/ wurde der „king of bonds“ genannt. Bill Gross ist ein US$-Milliardär, der 1971 Pimco gründete und ihn zum weltweit grössten Rentenfonds ausbaute, bis er diesen 1999 für >3 Mia. US$ an die Allianz verkaufte und danach >1 Jahrzehnt die Bonds der Allianz verwaltete. Seit 2014 arbeitet er für einen anderen Fonds.

          • Marcel Senn sagt:

            Ackermann: Ist doch gar nicht alles unreserved
            Die privaten Haushalte weltweit haben brutto ein Vermögen von über 300 Bio und gemäss BIS Q3 gerade mal 41.5 Bio $ Schulden.
            Dito Firmen,
            Alleine die 2000 grössten Firmen der Welt haben Assets für 162 Bio $ gemäss Forbes – da stehen 61.5 Bio $ Schulden gegenüber gemäss BIS — auch nicht übermässig.
            Die Staaten dürften auch noch ein paar Billionen an Assets haben in Form von Land, Infrastruktur, Rechten aller Art etc vs. ihren 60.3 Bio…
            .
            Etwas differenzierter könnte der Gross schon argumentieren.

            http://www.bis.org/statistics/tables_f.pdf

          • Markus Ackermann sagt:

            Nun, Herr Senn.
            … gleichzeitig analysieren Sie richtig, dass das heutige Niveau der Schulden nicht nachhaltig sein kann, weil das GDP Schuldzinsen und Amortisationen nicht erwirtschaften kann. Too much debts.

            Sie gehör(t)en zu den Papierli-Wendern, haben damit ihren Lohn bezogen und finanzieren aus diesem Lohn ihre Pension.
            Also Banker, nix Realwirtschaft, nix produktiv
            Sind Sie vielleicht deswegen
            – für eine ständig WACHSENDE Kreditwirtschaft und Geldschöpfung per Kredit
            – für eine SNB ohne Realwerte in der Bilanz, ja sogar allenfalls mit negativem Eigenkapital
            – gegen Vollgeld
            – gegen Gold?

          • Marcel Senn sagt:

            Ackermann: Ich habe auch ein paar Jahre auf dem Bau gearbeitet, dazu Barmann, Hilfsmech, Diamanten-Sortierer, Projektbearbeitung Bauprojekte und bin erst relativ spät ins Rechnungswesen und später auch in die Finanz-Industrie in verschiedensten Positionen bis hin zum mehrfachen VR-Mitglied eingestiegen. Dazu war ich noch ein paar Jahre aktiver Vorstand in einem basisdemokrat. geführten grossen Kulturbetrieb!
            .
            Bis 29 Jahre war ich übrigens „Hilfsarbeiter“ d.h. ohne einen eidg. Abschluss, weil ich die Kanti kurz vor Schluss geschmissen habe, und dann das KV schnell nachgeholt, die HWV &verschiedene sonstige Weiterbildungen gemacht!
            .
            Habe doch einige Erfahrung in vielen unterschiedlichen Bereichen, wenn Sie mir jetzt nur den Papierliwender unterstellen wollen!

          • Markus Ackermann sagt:

            @Senn
            Ich bitte Sie um Entschuldigung

          • Linus Huber sagt:

            Man muss kein Papierli-Wender sein, um deren Gedankengut adoptiert zu haben. 😉

  • Rs sagt:

    Unternehmen kaufen günstig Rohstoffe ein, verarbeiten diese und verkaufen das Resultat hoffentlich teurer mit Gewinn. Bei Banken ist das analog u.a. die Aufnahme das Verleihen von Geld (mit den Verbundenen Risiken wie Fristentransformation, Ausfallsrisiko). In der Bankkostenrechnung wird für die Berechnung der Profitabilität ein Vergleich mit dem Marktzuns herangezogen.

    Schön, dass die Studienauthoren einige Jahrzehnten auch die Marktzunsmethode entdeckt haben. Das Ganze hat leider so gar nichts mit Seignorage oder gar Subventionen fuer Geschäftsbanken zu tun. Wie es auch keine Subvention des Staates ist, wenn ein Händler die Waren en gros günstig einkauft und dann en detail über seine Ladenkette (mit allen verbundenen Risiken und Kosten) verkauft.

    • Thomas Hartl sagt:

      Zwischen einem Händler und einer Bank besteht ein fundamentaler Unterschied: Jeder kann Waren günstig einkaufen und versuchen sie teurer zu verkaufen. Um aber Kredite zu vergeben, mit Geld das ich im Moment gar nicht habe, brauche ich von der FINMA eine Bankbewilligung, also eine Art Lizenz zum Geld schöpfen. Das berechtigt den Staat auch strenge Auflagen für Banken zu schaffen.

  • Pius sagt:

    Schoen finde ich den Einstieg mit dem Fuersten-vergleich. Mit dem Abschoepfen der Seignorage erhalten unsere Geschaeftsbanken ein Recht das frueher Fuersten vorbehalten war.
    Wenn man bedenkt, wofuer die Banken diese „Fuersten-Milliarden“ (wahrscheinlich unversteuert) verwenden, waehrend der Staat, als eigentlicher Erbe monarchischer Gesellschftssysteme, sich heute fuer jeden Franken nach der Decke recken muss, kommen einmal mehr Bedenken ueber das Gebaren in unserer Finanzwelt auf.

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