Wie zwei Inseln die Welt veränderten

Im 17. Jahrhundert konnte niemand ahnen, was einmal aus der Insel Manhattan werden würde. Foto: GCShutter (iStock)
Alternative Geschichtserzählungen faszinieren. Momentan sorgt in Grossbritannien beispielsweise die TV-Serie «SS-GB» für Gesprächsstoff: Sie geht der Frage nach, was mit Grossbritannien passiert wäre, wenn das Nazireich 1941 die Schlacht um England gewonnen und die Insel eingenommen hätte.
Im Rückblick erscheint der Lauf der Geschichte immer logisch, die Dinge kommen so, wie sie kommen mussten. Doch wir wissen: Die Historie ist voller Zufälle.
Um einen dieser historischen Zufälle soll es in diesem Beitrag gehen. Für einmal sprechen wir also nicht von Donald Trump, nicht von der Eurokrise, nicht vom Finanzsystem.
Es soll in diesem Beitrag im Entfernten zwar um das Thema Globalisierung und Freihandel gehen, doch im Konkreten ist es schlicht die Geschichte von zwei Inseln. Zwei geologisch eigentlich völlig unbedeutende Fleckchen auf der Weltkarte, beide rund drei Kilometer breit und nicht mehr als zehn Kilometer lang.
Die eine der beiden Inseln heisst Manhattan. Die andere heisst Run. Von der ersten haben Sie wahrscheinlich schon gehört. Von der zweiten wohl eher nicht.
Doch es gab mal eine Zeit, als Run als ungleich wichtiger und wertvoller angesehen wurde als Manhattan. Eine Zeit, als ein europäischer Staatsmann im Interesse seines Landes bewusst auf den Anspruch auf Manhattan verzichtete, um den Anspruch auf Run zu zementieren.
Die Geschichte spielt in den 1660er-Jahren.
Als die Niederlande eine Weltmacht waren
Zunächst einige Informationen zu den beiden Inseln:
Manhattan ist zu dieser Zeit Heimat von Niew Amsterdam, einer niederländischen Kolonie an der Südspitze der Insel. Ein breiter Weg verbindet Niew Amsterdam mit der Siedlung Haarlem im Norden der Insel. Die Insel Manhattan ist das Zentrum von Niew-Nederland, einer Kolonie, die sich von Cape Cod im Norden bis zur Delaware Bay im Süden erstreckt.
Run ist eine winzige Insel in der Bandasee in Südostasien, Teil des insgesamt neun Inseln umfassenden Banda-Archipels. Die Inselgruppe steht zur fraglichen Zeit fast ausschliesslich unter der Kontrolle der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie, VOC). Das Besondere an den Banda-Inseln: Sie sind der einzige Ort auf der Welt, an dem der Muskatnussbaum wächst. Die Früchte des Baums, die Muskatnuss und der Samenmantel Macis, sind in Europa zu jener Zeit von grossem Wert.
Das Monopol der VOC über den Welthandel mit Muskatnuss ist jedoch nicht vollkommen, denn die Insel Run, der westlichste Ausläufer des Banda-Archipels, steht unter der Kontrolle von englischen Händlern.
So viel zu den beiden Inseln. Nun zu den beiden Kolonialmächten:
Die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen – auch die Republik der Vereinigten Niederlande genannt – ist in den 1660er-Jahren eine Welthandelsmacht. Die Niederländische Ostindien- sowie die Westindien-Kompanie sind Giganten, die den Handel auf den Weltmeeren – unter anderem mit begehrten Gewürzen – dominieren.
England hatte zur fraglichen Zeit soeben das gut zehnjährige republikanische Interregnum von Oliver Cromwell hinter sich und ab 1660 mit König Charles II. die Monarchie wieder eingeführt.
Die beiden Mächte hatten sich schon von 1652 bis 1654 einen Krieg geliefert. Unter Charles II. erfasst wieder eine patriotische Welle das Land; der Monarch erlässt eine Reihe von protektionistischen Massnahmen, die das Ziel haben, die Handelsmacht der Niederländer auf den Weltmeeren zu brechen.
1664 bricht der zweite Krieg zwischen England und den Vereinigten Niederlanden aus. Die Engländer annektieren Niew-Nederland; der niederländische Gouverneur Peter Stuyvesant überlasst die Insel Manhattan mit Niew Amsterdam ohne Blutvergiessen den Engländern. Diese taufen die Siedlung zu Ehren des Duke of York sofort in New York um.
Doch der Krieg wird zum Desaster für die Engländer. Die Niederländer gewinnen eine Reihe von Schlachten, besetzen die englischen Zuckerplantagen von Surinam in Südamerika und zerstören im Juni 1667 unter Admiral Michiel de Ruyter im Überfall auf Medway fast die gesamte englische Flotte in der Mündung der Themse.
Ein wertloses Monopol
Ende Juli 1667 treffen sich die Kriegsparteien im niederländischen Ort Breda zu Friedensverhandlungen. Die siegreichen Niederländer verhandeln unter der Führung von Ratspensionär Johan de Witt.
De Witt ringt den Engländern drei grosse Zugeständnisse ab: Die Niederländer dürfen fortan Güter, die auf dem Rhein stromabwärts nach Rotterdam transportiert wurden, nach England liefern. Zweitens erhalten die Niederländer Surinam. Und drittens gibt England endgültig jeden Anspruch auf die Insel Run auf. Im Gegenzug geht die Kolonie Niew-Nederland auf England über.
Der Friedensvertrag von Breda wird als Erfolg von De Witt gefeiert. Mit der Insel Run kontrollieren die Niederländer nun das gesamte Banda-Archipel und besitzen das Monopol für den Handel mit den Früchten des Muskatnussbaums.
Run im Tausch gegen Manhattan. Der weltweite Gewürzhandel ist nun fest in niederländischer Hand. Der Verlust der relativ unbedeutenden Kolonie in Nordamerika wiegt dagegen nicht schwer.
Der Rest, wie wir wissen, ist Geschichte.
Gut hundert Jahre nach dem Friedensvertrag von Breda beginnen die englischen Kolonien in Nordamerika ihre Rebellion gegen die Krone.
Wenig später, während der Napoleonischen Kriege, erlangt ein englisches Expeditionskorps kurz die Kontrolle über die Banda-Inseln. Die Zeit genügt, um Samen und Setzlinge des Muskatnussbaums – samt Erde – zu stehlen und nach Ceylon, Penang, Singapur und Sansibar zu bringen, um sie dort anzupflanzen. Das einstige Monopol der Banda-Inseln ist fortan wertlos.
Welchen Lauf die Historie wohl genommen hätte, wenn De Witt Manhattan behalten und stattdessen Run aufgegeben hätte? Wenn das Gebiet zwischen Cape Cod und der Delaware Bay eine niederländische Kolonie geblieben wäre? Wir wissen es nicht.
Heute ist Run als Teil der Republik Indonesien ein unbedeutendes Eiland mit einigen Hundert Einwohnern. Manhattan ist das Finanzzentrum der Welt.
24 Kommentare zu «Wie zwei Inseln die Welt veränderten»
@ Herr Zach: Mal kurz eine offtopic Frage. Sind Sie Wirtschaftshistoriker oder wieso kennen Sie sich in der Wirtschaftsgeschichte so gut aus? Sie bringen immer wieder interessante und fundierte Inputs aus der Wirtschaftsgeschichte!
Gut so – gefällt mir – eine Bereicherung für NMTM!
„Wenig später, während der Napoleonischen Kriege, erlangt ein englisches Expeditionskorps kurz die Kontrolle über die Banda-Inseln. Die Zeit genügt, um Samen und Setzlinge des Muskatnussbaums – samt Erde – zu stehlen “
Also das Geschäft war schlecht für die Holländer und gut für England, weil sich die Engländer die Samen klauen konnten.
Der Stärkere gewinnt.
„Zwischen dem Starken und dem Schwachen, zwischen dem Reichen und dem Armen, zwischen dem Herrn und dem Diener ist es die Freiheit die bedrückt und das Gesetz, das befreit. (Jean Baptiste Henry Lacontaire)“
Warum sollten Staaten nicht einem Recht unterworfen werden? Es wäre, ausser für die Angehörigen eines einzigen Staates, mehr Freiheit.
Ein russisches „Expeditionskorps“ war im Osten der Ukraine und auf der Krim.
Fehlt eigentlich nur noch die Graphik wie sich der Preis der Muskatnuss dank der Globalisierung derselben durch die Briten seither für den Konsumenten entwickelt hat…
Der Artikel ist eigentlich ein Muster-Beispiel, wenn nur Geschäftsleute im Sinn von kurzfristigen Interessen die Politik eines Landes bestimmen. Die ganze holländische Politik war in den Händen der 17 Herren der großen Ostindien-Gesellschaft. Im Gegensatz zu England, wo verschiedene gesellschaftliche Interessengruppen die Kolonialpolitik bestimmten und langfristig wirtschaftspolitisch handelten, hatten die Holländer einen Tunnelblick.
Im 17. Jahrhundert war Holland das blühendste Gewerbegebiet von Europa, im 18. Jahrhundert war es nur noch ein Schatten davon im Gegensatz zu England von die Textil-Stadt Manchester mit den Maschinen Fahrt aufnahm. Der englischen Ostindien-Kompagnie wurde es verboten, weiterhin billiges Baumwollgewebe aus Indien einzuführen.
Wir dürften doch den Holländern doch sehr dankbar sein, dass sie diesen vielleicht vordergründig vermutlich schlechten Deal gemacht haben, sonst könnten wir jetzt sogar holländisch als Weltsprache haben…
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Und Muskatnüsse gibts ja mittlerweile überall zu kaufen…
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Der Zufall hat die Geschichte vermutlich schon in die richtigen Bahnen geleitet.
Folgende Inseln, die das Weltgeschehen (resp. die weltweiten Staatsbudgets und Steuereinnahmen) auch heute doch noch teilweise gewaltig beeinträchtigen müsste man in diesem Inselblog doch auch wieder mal erwähnen:
Anguilla, Antigua und Barbuda, Aruba, Bahamas, Barbados, Bermuda, British Virgin Islands, (Brunei auf Borneo), Cap Verde, Cayman Islands, Cook Islands, Curacao, Dominica, Dominikanische Republik, Grenada, Guernsey, Hong Kong Island, Irland, Isle of Man, Jamaika, Jersey, Malediven, Malta, Marshall Inseln, Mauritius, Montserrat, Nauru, Niue, Palau, Madeira, St. Kitts and Nevis, Saint Lucia, Saint Vincent & the Grenadines, Samoa, Seychellen, Sint Maarten, Trinidad & Tobago, Turks & Caicos Islands, US Virgin Islands, Vanuatu, Zypern
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Happy tax savings!
All diese Inseln sind ein Nichts im politischen Spiel des Weltgeschehens. Alle diese Steuerparadiese könnten von heute auf morgen verschwinden, wenn dies die mächtigen Nationen wünschen. Es sind Interessengruppen innerhalb der mächtigen Nationen, die dieses Gedeihen dieser Steuerparadiese des Nichts erlauben. Dies wird begründet mit der angeblichen Sorge um die Souveränität dieser kleinen Staaten. Eine sehr verlogene Argumentation. Nur eine kleine Schicht von Profiteuren eines Steuerparadieses werden reich, außer das Paradies hat Erdöl wie Brunei oder Tourismus, vom Steuerparadies allein gibt es wenig Profit.
Zach: Ein Beispiel ist der Nestle Mio Erbe Patrick Liotard-Vogt, ein umtriebiges Bürschli, der gerne den Dandy raushängt, in irgendwelche elitären Firmen wie „the world finest Clubs“ beteiligt war und jetzt in St. Kitts and Nevis an einem 600 Mio Resort der gehobenen Klasse beteiligt ist und dieses auch fleissig promotet.
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Schon ab 400’000$ kann man sich dort ein Häuschen kaufen. Der Clou aber ist aber, dass nicht das Haus der wahre Gegenwert ist sondern dass man sich damit auch die Staatsbürgerschaft von St. Kitts & Nevis erwirbt und das heisst Steuerfreiheit bis ans Ende aller Tage – keine Einkommenssteuern, keine Vermögenssteuern, keine Erbschaftssteuern!
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Unter dem Strich auch nur ein mieses Schmarotzerbusiness für Steuerflüchtlinge aller Art.
Volkswirtschaftlich auch sehr spannend die Geschichte der 21km2 grossen Inselrepublik Nauru. Noch mitte der 80er Jahre das Land mit dem höchsten BIP/Kopf der Welt und jetzt nur noch Elend….
http://diepresse.com/home/wirtschaft/hobbyoekonom/756125/Nauru_Vom-Wirtschaftswunder-zum-Schurkenstaat
Nauru ist ein Opfer geworden seiner Unerfahrenheit gegenüber der Welt. Nauru war ein Völkerbunds-Mandat, später ein Uno-Mandat mit Australien und Neuseeland als Treuhänder und Beschützer. Als die koloniale Ausbeutung nicht mehr Mode war, gab man der Nauru die Unabhängigkeit und warf sie den gierigen Interessengruppen aller Art der bisherigen Kolonialmächte und den USA zum Fraß vor. Ein System schlechter als der alte Kolonialismus. Man lehrte die Einheimischen die Korruption, aber nicht den Geist des freien Menschen.
Zach: Naiv waren die Naurer vermutlich nach ihrer Unabhängigkeit indem sie vermutlich glaubten das Phosphat werde für alle Ewigkeit für ihren Reichtum sorgen und sie lebten ja auch alle (waren ja nur ca. 10 bis 12’000) buchstäblich wie im Schlaraffenland, kaum einer arbeitete überhaupt, die Ausländer machten die Arbeit, gönnten sich allerlei Luxus aber entwickelten sich sonst kaum weiter & schon bald war dann fertig lustig.
Aehnlich wie z.B. Venezuela, die sich zu über 95% aufs Oel verlassen, auch wenn das noch etwas länger reichen wird, haben die jetzt schon das Elend.
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Aber man muss sich fragen, ob wir nicht auch global den Weg Naurus gehen werden, denn auch wir leben massiv & oft dekadent über unsere Verhältnisse & die Rohstoffe werden nicht für alle Ewigkeit reichen!
Hier noch eine Inselanekdote welche doch ziemlich Einfluss auf die letzten 30 Jahre Highendfinanzkapitalismus genommen hat:
Was wäre passiert wenn die verhasste und wankende argentinische Militärjunta damals 1982 nicht die von Argentinien proklamierten „Islas Malvinas“ resp. Falklandinseln militärisch besetzt hätten (die Argentinier waren vor 1830 ja tatsächlich mal dort)!
Dass damals auch die ziemlich unbeliebte Maggie Thatcher die Chance ihres Lebens packte und entgegen allen Ratschlägen mit der brit. Flotte gen Süden zog & die Argentinier besiegte brachte ihr höchstwahrscheinlich die Wiederwahl 1983 & in Folge konnte sie am 21.10.1986 mit dem „Big Bang“ den Finanzkapitalismus völlig entfesseln mit Folgen bis heute!
Wie würde die Welt wohl aussehen, wäre sie 1983 abgewählt worden?
Wissen Sie, Herr Senn, die Malvinen hätte Argentinien meiner Ansicht nach mehrmals von den Briten kaufen können. Die Inseln wurden 1980 von der Regierung Thatcher als kostspieliger Mühlstein betrachtet und war ihnen in jeder Hinsicht lästig. Diese Ansicht hätte Argentinien nützen sollen. Argentinien hatte 1945 übervolle Kassen, Peron hat davon nichts benützt um die Malvinen aufzukaufen, obwohl sie damals wegen dem Walfang mehr wert waren als 1980. Ein britisches Loch der Subventionen im Südatlantik. Zeigt eigentlich auch die Dämlichkeit der argentinischen Regierungen, aber mit dämlichen Regierungen ist Argentinien im Überfluss gesegnet.
Zach: Besten Dank für die Infos, wusste gar nicht, dass die Malvinas mehrmals „for sale“ waren. Ja 1945 war Argentinien reich und das UK mit 250% des BIP’s in den Miesen, da hätte Peron wirklich vermutlich zum Schnäppchenpreis zugreifen können, nur hatte er damals in Argentinien schon genug um die Ohren mit der Neuaurichtung indem er Mio von Landarbeitern die „Freiheit“ aus tw. prekärsten Zuständen vor den Klauen der bis damals dominanten Oligarchie „befreit“ hat.
Die Diktatur war 1982 sowohl politisch als auch wirtschaftlich am Ende, nachdem die ersten neoliberalen Experimente in Arg. unterstützt durch Friedman & seine Chicago Boys nicht wirklich den erwünschten Erfolg brachten & versuchten diesen „Befreiungsschlag“ mit einem Feind von aussen.
Nur Maggie wehrte sich & siegte!
@Marcel: Als ein Detail am Rande: Die Briten hatten schon vor diesem Krieg Waffensysteme an Argentinien verkauft.
Mein persönliches Fazit:
Lieber durch Kugeln aus Feindeshand krepieren als durch solche aus eigener Produktion.
*God safe the Queen* 🙂
Die HMS Sheffield haben die Argentinier allerdings mit französischen Exocet im Südatlatic gegroundet.
Aber die Argentinier hatten mit der ARA Hércules (B-52) tatsächlich auch Kriegsschiffe die bei Vickers Shipbuilding, Barrow-in-Furness UK gebaut wurden!
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Vermutlich sind auch einige Briten damals aus „Made in Britain“ Geschossen gestorben… der Tod kennt keine Nationalitäten, er ist einfach universell!
Noch viel dramatischer waren die Folgen des Louisiana-Landkaufs von 1803. Damals gaben die Franzosen unter Napoleon einen riesigen Landstreifen von den Großen Seen im Norden bis an den Golf von Mexiko auf. An die französische Präsenz erinnern heute nur noch die Städtenamen (Detroit, Baton Rouge, Lafayette pp.). Was wäre, wenn Napoleon sich nicht auf diese Transaktion eingelassen hätte?
@Berndt Hess,
Sprache und Musik sind auch noch stellenweise geblieben. Viele Musiker aus Lafayette spielen beispielsweise bei den Musikevents im französischen Teil Kanadas und natürlich vor allem zuhause. Wer es einmal gehört hat, wird es nicht mehr vergessen, wenn ich noch anfügen darf.
Ja und Napoleon bekam Geld der ihm den Eroberungskrieg in Europa ermöglichte, immerhin wurden dadurch die französischen Masse in Europa durchgesetzt (Meter, Kilos, Dezimalsystem). Ohne den Krieg hätten wir vielleicht Inches, Pounds, Pintes und Gallonen.
Kleine Anmerkung, Napoleon musste Louisiana verkaufen, seine Armee hatte gerade eine schmähliche Niederlage in der ehemaligen französischen Kolonie Haiti, wo sie die Befreiung der Sklaven rückgängig machen wollte. Ohne Haiti betrachteten die Berater Napoleons die Ausbeutungsmöglichkeiten von Louisiana negativ. Haiti dagegen war in jeder Hinsicht die Perle der Karibik. Neben dem Wein wurde Bordeaux im 18. Jahrhundert dank des Zuckers von Haiti aufgebaut.