Le Pens Schatten auf dem Franken

Die Finanzmärkte blicken erstaunlich gelassen auf den Wahltermin in Frankreich: Marine Le Pen raucht eine E-Zigarette vor einer Pressekonferenz in Beirut. Foto: Hussein Malla (Keystone)

Never mind the markets! Es gibt gute Gründe, warum die Kurse an den Finanzmärkten so ausfallen, wie sie ausfallen. Gleichwohl lagen sie vergangenes Jahr zweimal kolossal falsch. Weder beim Brexit-Referendum noch bei Trumps Wahlsieg hatten sie den Ausgang richtig vorausgesagt. Die meisten Investoren wurden auf dem falschen Fuss erwischt. Weil ein abrupter Politikwechsel in der konsensorientierten öffentlichen Meinung für unwahrscheinlich gehalten wurde.

In zwei Monaten droht die nächste Klippe: Am 23. April finden in Frankreich die Präsidentschaftswahlen statt. Da kein Kandidat die absolute Mehrheit erlangen dürfte, wird die Stichwahl am 8. Mai entscheiden, wer das Land in den nächsten fünf Jahren regieren wird. Noch nie war die Wahrscheinlichkeit so gross, dass das der rechtsextreme Front National mit Marine Le Pen an der Spitze sein könnte.

Genug Zündstoff also, um den europäischen Finanzmärkten das Fürchten zu lernen. Dem ist aber nicht so.

Schauen wir uns das Risikobarometer am Aktienmarkt an: den deutschen Volatilitätsindex VDAX. Er gibt die von den Aktienanlegern erwartete Schwankungsbreite der Kurse der Dax-Werte an. Er liegt so niedrig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Werte ab 30 und darüber definieren die Aktienexperten der Commerzbank als Phase der Angst. Unter 20 herrscht Sorglosigkeit. Gegenwärtig notiert der VDAX 15,5. Es herrscht völlige Ruhe.

Quelle: Commerzbank Research, Datastream

Dass sich Gefahr anbahnt, bekommt derzeit primär die Schweiz zu spüren. Der Franken notiert so fest wie im Sommer 2015, als der Frankenschock gerade erst ein halbes Jahr vorüber war. Ein Euro kostet nur noch 1.06 Franken. Vermutlich läge der Wechselkurs noch tiefer, würde die Nationalbank sich nicht dagegenstemmen.

Seit Anfang Jahr hat sie rund 14 Mrd. Fr. aufgewendet, um Devisen zu kaufen und so den Kursauftrieb des Frankens zu schwächen. Das lässt sich aus den Sichtguthaben der Banken bei der SNB ablesen, die einen guten Eindruck vom Umfang der offiziellen Währungsinterventionen liefern.

Die SNB hat damit in den ersten sechs Wochen des Jahres bereits mehr zur Wechselkursverteidigung ausgegeben, als während der Kursturbulenzen nach Trumps überraschender Wahl zum US-Präsidenten im November (circa 9 Mrd. Fr.).

Quelle: Datastream

Natürlich lässt sich das nicht ohne weiteres dem Frankreich-Risiko zurechnen. Die geopolitischen Risiken sind Anfang 2017 generell viel höher als Anfang 2016 und werten den Franken als wichtigste europäische Fluchtwährung auf.

Die Zuspitzung an der Währungsfront lässt jedoch erahnen, was auf die Nationalbank zukommt, falls Frankreich tatsächlich politisch in die Hände der rechten Nationalisten kippt. Le Pens Wahlprogramm widerspricht in so gut wie allen Punkten EU-Recht. Lange Auseinandersetzungen mit Brüssel bahnen sich an und die deutsch-französische Zusammenarbeit – der zentrale Stabilitätsanker der EU – ist gefährdet.

Ein «Frexit» gefährdet die Währungsunion

Le Pen will, dass Frankreich den Euro verlässt. Die Staatsschulden sollen in eine neue französische Währung umgerechnet werden. Wir sprechen hier von 1620 Mrd. Euro an ausstehenden Staatspapieren (OATs etc.). 60 Prozent davon werden von Anlegern und Institutionen im Ausland gehalten. Die meisten von ihnen dürften versuchen, ihre Titel so schnell als möglich loszuwerden.

In einem solchen Fall werden die Risikoaufschläge explodieren. Als Anhaltspunkt kann der historische Renditespread Frankreichs gegenüber Deutschland der Zeit vor der Währungsunion dienen, wie er im Chart aufgeführt ist.

Quelle: Datastream

Ein «Frexit» gefährdet letztlich die gesamte Währungsunion. Denn sie verliert mit ihm das Gleichgewicht: Der Euro-Kern schrumpft und die Peripherie gewinnt an Gewicht. Die Gegensätze dürften später das gesamte Konstrukt zum Einsturz bringen. Vielleicht wird es Lösungsversuche über einen Nord- oder einen Süd-Euro geben. Im Vergleich zu diesen wirtschaftspolitischen und finanziellen Umwälzungen nimmt sich der Brexit wie ein kleiner verwaltungstechnischer Zwischenfall aus.

Trotz allem blicken die Finanzmärkte gelassen auf den Wahltermin. Dies vor allem, weil Hochrechnungen davon ausgehen, dass Le Pen in der Stichwahl nicht genug Stimmen auf sich vereinen wird. Vor allem die Nationalbank dürfte derzeit darauf hoffen. Denn es ist offen, wie effektiv sie bei einem Sieg Le Pens die dann einsetzende massive Frankenaufwertung bremsen kann.

57 Kommentare zu «Le Pens Schatten auf dem Franken»

  • B. Kerzenmacher sagt:

    Die Schwäche der Gegner ist die Stärke von M. Le Pen, aber nicht der einzige Vorteil, den sie momentan hat. Wie so oft sind es die allzu lange ungelösten oder sogar ignorierten Probleme, die die Wähler zu einer Partei (FN) treiben, die verspricht, endlich entschieden gegen Misstände vorzugehen. Hierzu zählt der Islamismus und Terrorismus in Frankreich und die kürzlich erneut aufgetretenen Unruhen in einigen französischen Städten. Ob es M. Le Pen im Fall eines Wahlsiegs gelingen würde, im Alleingang tatsächlich viel daran zu ändern, muss aber bezweifelt werden.

  • Anh Toàn sagt:

    Ich finde, es hat zu viele Muslime und es geht um unsere Werte und darum wähle ich Madame.

    Sehr geehrter Herr Zach, ich möchte Ihnen etwas über einen dieser einfachen Ziegenhirten erzählen. Er verkaufte Schals in einem gemieteten Laden, und dann noch Modeschmuck (Kommissionsware von mir für 100USD). Er hat erzählte, er hätte gestern seine Frau geschlagen. Ich, Mann schlägt keine Frau, keinen physisch schwächeren. Er hat gesagt, ich würde meine Werte über seine stellen. Ich musste ihm Recht geben, der einfache Kuhhirte weiss, was ein Wert ist.
    (Ich habe dann gefragt, Warum? Er: wegen kein Respekt. Ich: Bist Du schon mal geschlagen worden? Was hast Du dabei empfunden? Respekt, echt jetzt? Da hat er nachgedacht…)

    la france über alles. Wer nachdenkt, ist angewidert.

    • Rolf Zach sagt:

      Sehr geehrter Herr A.T.. Wenn Madame in Frankreich gewinnt, dann hat dies nichts mit dem Euro zu tun, sondern mit den Banlieus voller Moslems in Paris und den übrigen Großstädten. Und noch viel weniger mit dem französischen Sozialstaat, eine absolut heilige Kuh für 90 % aller Franzosen. Die Wähler von Mme wollen diesen Sozialstaat nicht mit diesen Leuten aus den Vorstädten teilen. Gerade weil sie aus den ehemaligen Kolonien kommen, haben sie diese auf dem Kicker. Die französische Politik ist recht hilflos, die Sache zu lösen. Was hätten wir Probleme mit unseren türkischen Jugendlichen, wenn diese nicht eine Lehre machen könnten und nur die wirtschaftliche Gleichstellung der hiesigen Moslem Frauen verhindert, dass man die Burka selten sieht.
      KMU in den Banlieus sind unbekannt.

      • Josef Marti sagt:

        Doch, die haben auch eine Berufslehre, wenn auch die einzige: Ausbildung zum Selbstmordattentäter, auch ohne Grundschule möglich.

      • Rolf Zach sagt:

        Immerhin in Frankreich wollen die Mehrheit der Muslime Franzosen sein, dies ist in Mitteleuropa nicht der Fall. Zuerst kommt das Land der Herkunft, welches sie im Rückblick als Paradies begreifen, vor allem die nachfolgenden Generationen. Schlimm sind die absolut ungebildeten Mütter, sie verteidigen die abstrusesten islamischen Sitten, sie terrorisieren ihre Töchter, verhindern ihre Ausbildung und verwöhnen anstelle von diesen ihre absolut verzogenen Söhne, auch wenn sie 10 mal dümmer sind als ihre Töchter. Mit diesem Weltbild kommen diese Flüchtlingsfrauen bei uns an und sie sind zu alt, um sich zu ändern.

        • Rolf Zach sagt:

          Wir kaufen billiges Gefrierfleisch aus Australien bei der Migros. Natürlich wurden die Schafe bereits in Australien geschlachtet und per Kühlbox transportiert. So ist es üblich und keine Tierquälerei. In den islamischen Ländern ist es anders. Die bestehen darauf Schafe und Rinder lebend einzuführen, obwohl dies für die Tiere selbst mehr Stress bedeutet und auch nicht hygenisch ist. Warum? Absolut heilige Vorschriften aus der Zeit von 650 A.D.. Der technologische Fortschritt wird negiert und wehe man würde es abschaffen! Man ist dann dem Islam gegenüber feindlich eingestellt. Die Tierschützer kritisieren die Transporte von lebenden Schlachtrindern nach Ägypten, aber niemals wird dabei der Islam erwähnt!

          • Anh Toàn sagt:

            Unsere Bauern hängen grosse Glocken um die Hälse ihrer Kühe: Stellen das Wohl ihrer Tiere hinter die Tradition der Bauern: Vielleicht konnten die ja früher ihre Kühe tatsächlich besser finden mit den Glocken, heute kostet ein GPS, welches die Position per Funk sendet, weniger als eine Glocke: Und der Eletrosmog stört die Kuh bestimmt weniger, als das permanente Gebimmel im Ohr. Und dann die Kuhkämpfe im Wallis, wo den Kühen nämlich kein Alkohol gegeben wird, weil das würde die ja aggressiver machen. Aus Tradition wird Tierquälerei betrieben, auch bei uns.

          • Anh Toàn sagt:

            Man kann nicht von dem Menschen Respekt gegenüber Tieren erwarten, dem der Respekt als Mensch verweigert wird.

            How many roads must a man walk down
            before you can call him a man?

        • Josef Marti sagt:

          Da sodann die gescheiten Töchter mit den dümmsten Söhnen zwangsverheiratet werden ist die daraus sich ergebende Inzucht kein Wunder.

        • Anh Toàn sagt:

          Die Zweitgenerationen Italiener, Spanier, Portugiesen waren hier auch immer für die Fussballmannschaft ihrer „Heimat“.

          „Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, dass die Männer durch sie geboren werden““der Weiber Regiment von Anfang der Welt nie nichts Guts ausgerichtet hat, wie man pflegt zu sagen: Weiber Regiment nimmt selten ein gut End! Da Gott Adam zum Herrn über alle Kreaturen gesetzt hatte, da stund es Alles noch wohl und recht, und Alles ward auf das Beste regieret; aber da das Weib kam und wollte die Hand auch mit im Sode haben und klug sein, da fiel es Alles dahin und ward eine wüste Unordnung. „Sonst und ohne das soll das Weib den Schleier aufsetzen; wie denn ein frommes Weib schuldig“

          Nein, nicht von Mohammed, von Martin Luther kommt das.

          Das ist

          • Anh Toàn sagt:

            Wenn Sie es etwas moderner (also ich mein nicht in der Geschichte zurückliegend, sonder aktuell) wollen, Bischof Huonder hat im Dezember 2013 für seine Schäfchen ein paar Worte geschrieben zum Thema:

            „Gender – Die tiefe Unwahrheit einer Theorie“

            Aber auch bei AfD oder Madame fake Feministin geht es darum, dass die Frau wieder dem Herrn und dem Land Söhne zu gebären hat. (Übrigens auch beim Huber, der ist auch dagegen, dass die Frau einfach grundlos weglaufen kann, der Mann hat ja immer einen Grund, die Dummheit der Frau)

            Wenn Sie in Frauenunterdrückung etwas spezifisch islamisches sehen, kennen Sie das Christentum nicht.

          • Anh Toàn sagt:

            Was hat denn Maria geleistet, dass sie zur Heiligsten unter den Heiligenden macht, dass ihr diese Anerkennung, diese hohe Stellung als Frau brachte, dass sie zur christlichen Idealfrau machte:

            Sie hat einen Sohn geboren, dem, ihrem Herrn.

      • Anh Toàn sagt:

        „KMU in den Banlieus sind unbekannt.“

        Ja, in den Banlieu träumt keiner davon, mal Doktor oder Anwalt oder CEO zu werden. Dieses Rollenmodell existiert da nicht. Da träumt man davon, grosser Drogenboss zu werden.

  • Frans Karl Buchbinder sagt:

    der euro war ein totgeburt und von anfang an zum scheitern verurteilt, ohne die politische angleichung der mitgliedstaaten war das überdeutlich, das sich die europäer so haben veräpplen lassen …..aber leider kennt sich heute der laeie ja nur noch mit dem neuesten handy aus, anstelle sich mal für finanzsystemen zu interessieren, nämlich dass was seinem leben wirklich beeinflüsst..voller galopp richtung selma und louise ende

    • Monique Schweizer sagt:

      Buchbinder: Der € ist jetzt zarte 17 Jahre alt – also mitten in der Pubertät (war halt etwas ein Spätzünder) – da müssen sie noch etwas Geduld haben, der kommt schon wieder.
      Totgeblaubte leben länger…
      .
      PS Das heisst Thelma und Louise — wenn Sie uns hier schon Ihre abgründigen Phantasien kundtun wollen….
      PS2 Die EZB hat erst gerade mal eine Bilanzsumme von rund 3.6 Bio € also nicht mal 30% des €-Raum-BIP während die SNB aktuell bei 110% liegt. Herr Draghi wird da also noch eine ganze Weile aufkaufen können, wenn ihm danach beliebt und er es für nötig betrachtet, zumal die € Geldmenge M3 in US$ umgerechnet sogar leicht gesunken ist seit 2008 (rund 8%) und der €-Raum mittlerweile eigentlich ganz kompetitiv dasteht im welteiten FX Universum.

  • Rolf Zach sagt:

    Wer aus dem Euro aussteigt, verliert die Position als Reservewährung, die nun einmal der Euro ist, siehe unsere arme Nationalbank, die in ihrer Bilanz mit Euro aufgepumpt ist und diese nun in $ wechselt, indem sie US-Aktien kauft, wo die Kurse gegenwärtig einen Höchststand erleben. Professor Shiller findet das dortige Kurs/Gewinn Verhältnis von 1 zu 20 und sogar von 1 zu 25 für die meisten US Aktien höchst bedenklich! Nein, unsere Nationalbank investiert weiterhin zu Höchstkursen, aber es ihr ja wegen Politik verboten dafür Schweizer Aktien zu kaufen, so hat sie die Kurssteigerung der Schweizer Aktien verpasst. Eine SNB Leitung, die in diesem Zusammenhang von Geldmengen-Theorie schwafelt, aber eigentlich geht es um politische Macht! 20% Anteil SNB an Nestle bedeutet
    Schweizer Volksmacht

  • Stefan Wiesendanger sagt:

    Die Frankenstärke hat endogene Ursachen. 1/ Der Handelsüberschuss wächst seit Jahren von Rekord zu Rekord (estv.admin.ch, snb.ch); damit hält er die Ertragsbilanz hoch trotz vorübergehendem Einbruch der Kapitalerträge. 2/ Die traditionellen Kanäle des ausgleichenden Kapitalexports sind verstopft: Banken fahren ihre Bilanzen zurück und der Schweiz-Bias inländischer Investoren ist auch nicht kleiner geworden (wer kann’s ihnen verübeln?).

    • Rolf Zach sagt:

      Ich behaupte, ohne mit der Wimper zu zucken, das Gegenteil. Die exogenen Ursachen (Spekulation!) sind stärker, obwohl ich zugeben muss, die von Ihnen erwähnten endogenen Faktoren, wie der Überschuss der Leistungsbilanz unterstützen diese Entwicklung.
      Dänemark hat 7,1 % Überschuss, Norwegen 8,7 % und auch Schweden 5,4 % (Schweiz 11 %). Alle diese Länder haben nicht aufgewertet gegenüber dem € wie unser Franken. Wenn dort eine solche Aufwertung stattfinden würde, wie bei unserem Franken gegenüber dem €, würde jeder einzelne dieser Leiter der dortigen Zentralbanken fristlos entlassen. Aber wir huldigen unserem Professor noch und erlauben ihm nicht, nur noch Vorlesungen an den Universitäten zu halten. Mit unserem Schatzkästli-Währungskomplex bringen wir uns noch um Kopf und Kragen.

      • Josef Marti sagt:

        Sie vergessen dass diese genannten Länder im Gegensatz zur CH ihre Euro Anbindung noch nicht aufgelöst haben.

    • Monique Schweizer sagt:

      Herr Wiesendanger – vielleicht würde Ihnen ein Blick in die schweizerische net international Investment Positition mal guttun. Seit Ende 2000 ist die von 500 Mrd auf 800 Mrd gestiegen resp. die schweizer Investionen im Ausland und Portfolioinvestitionen von 2.22 Bio CHF auf 4.38 Bio CHF
      Da erfahren Sie alles über die CH Kapital- In und Exporte

      https://data.snb.ch/en/topics/aube#!/cube/auvekomq?fromDate=2000-Q4&toDate=2016-Q3&dimSel=D0(A,P,N),D1(T0,T1,B0,K0,T2,S0T,STK,STL,T3,A,K1,D,T4,T5,N0,TB1,FGB,VGB,VGK,OH0,US0,T6,N1,TB2,FGK,OH1,US1,UA,UP,T7,G,RIWF,S1,T8,W,BE,U)

      • Monique Schweizer sagt:

        Sie müssen nur den Link anklicken, weiss nicht wieso diese komischen Buchstaben und Zahlen da noch reingeflutscht sind, die brauchts aber nicht.

  • Linus Huber sagt:

    Kurzum: Stability breads Instability.

    Das Vertrauen in die IYI (Intellectual Yet Idiot – Taleb Nassim) von Entscheidungsträgern ist z.Z. aufgrund der Angst vor Alternativen noch immer hoch.

    • Monique Schweizer sagt:

      Does Godot mean Instability?
      .
      What alternatives would a Non Intellectual Yet Idiot recommend?

      • Linus Huber sagt:

        „Projektionen“.

        • Monique Schweizer sagt:

          Ponzischeme-Projektionen?

          • Linus Huber sagt:

            Die Idee, dass jemand auf irgend einen Godot hofft oder wartet, existiert offensichtlich in Ihrem Gedankengut; ich kann Ihnen damit nicht dienen. Dies wird mit dem Wort „Projektionen“ zum Ausdruck gebracht, nämlich dass Sie Ihr Narrativ auf mich projektieren. Inwiefern Sie sich dessen bewusst sind, weiss ich nicht.

      • Linus Huber sagt:

        Alternativen bestehen immer, wobei es sinnlos ist mit jemandem darüber zu diskutieren, welcher derart gut indoktriniert und konditioniert ist, dass nur schon das Andenken von Alternativen als Ketzerei betrachtet wird.

    • Anh Toàn sagt:

      „Kurzum: Stability breads Instability.“

      Darum leben wir ja auch in Erdlöchern, Häuser brechen zwangsläufig irgendwann zusammen, so ein haus ist nichts als ein Ponzi Scheme, wenn man nicht laufend irgendwo repariert, neue Energie zuführt, bricht es zusammen.

      Lustig ist es auf Bäumen zu leben, faria faria hoh!

  • Hans Ernst sagt:

    Keine Währung ist dem Euro näher als der Franken, fragt sich schon, weshalb man gerade ihn kauft, wenn man Angst hat der Euro stürzt ein. Der Dollar oder Yen wäre da viel naheliegender und dann auch stabiler.

    • Marcel Senn sagt:

      Falls Sie mit „man“ die SNB meinen, die hat ja eine diversifizierte FX-Assetallocation:
      42% €, 33% U$, 8% Yen, 7% £, 3% Can-$ und 7% übrige.
      .
      Weil wir schlichtweg das grösste Handelsvolumen mit dem € haben, darum richtet die SNB das Hauptaugenmerk auf den €.
      .
      Der € ist gegenüber dem USD nach wie vor rund 20% stärker als in der Vergleichsperiode bei seiner Einführung zw. 2000 bis 2002.
      Auf seinem Höhepunkt im ersten Q. 2008 war der € sogar 90% stärker als der $ bei seiner „Geburt“.
      .
      So von wegen stabiler — das ist alles nur relativ

  • Siefert sagt:

    Als Franzose weiss ich dass den Franzosen die elementarsten Kenntnisse der Marktwirtschaft fehlen. Es gilt “ Der Staat soll die Mittel freigeben“ von wem die Mitteln kommen verstehen Sie nicht. Dazu gibt es 2 Heilige Kühe: Arbeitsrecht und Landwirtschaft. Der Rest ist Ihnen egal auch den Euro.

    • Rolf Zach sagt:

      Mme Le Pen muss den Sozialstaat garantieren mit allen seinen Annehmlichkeiten. Wer ist der grösste Abnehmer der Produkte der französischen Agrarwirtschaft: Deutschland, Belgien und Italien! Wer sorgt dafür, dass die anderen und dies gilt besonders nach dem Brexit, Sozialstandards in der Euro-Zone einhalten: Frankreich, sonst ist das Preisniveau dort zu hoch zu den übrigen €-Mitgliedsländern.
      Wenn Mme Le Pen meint, die EZB könne anstatt Schulden der €-Länder aufzukaufen, dafür sorgen, dass die 5 Mio. Muslime in Frankreich nach Afrika und Asien vertrieben werden, täuscht sie sich gewaltig.
      Der € ist nicht das Problem der Franzosen. Ihr Problem ist, wie kann man diese Banlieus vollkommen in andere Länder verpflanzen. Nach Le Pen sind angeblich andere Länder süchtig darin, diese abzunehmen.

    • Johannes sagt:

      @ Siefert
      Dem schliesse ich mich bezueglich Deutschland in etwa an. Sagen wir etwa 20 zu 80 Prozent Wissen zu Unwissen um die Marktwirtschaft.Wobei die heiligen Kühe bei uns etwas anders geartet sind.

  • Marcel Senn sagt:

    Nach Trump nochmals ein Blondie an der Macht einer „grande Nation“ wäre definitiv zuviel des „guten“ und würde die Weltordnung vollends aus den Angeln hebeln!
    .
    Dann bekämen unsere Untergangsprohpheten defintiv ihre selbsterfüllende Prophezeiung.
    Le Pens Plan wäre ja den € zum Teufel zu schicken und wieder nationale Währungen einzuführen, dazu die Zentralbankenhoheit zurückzuerlangen und mit einen neuen (schwund) Franc den Wohlfahrtsstaat zu finanzieren und Schulden zurückzuzahlen – das dürfte dann aber schwierig werden bei 98% Staatsverschuldung und einer dann höchstwahrscheinlich schwächelnden Währung.
    .
    Ist auch eine die dem Volk das Fünferli und das Weggli obendrauf auch noch die Bäckerstocher verspricht.

  • Ernst J. Marliany sagt:

    Sollte man in die potentiellen Überlegungen nicht auch den Gedanken ein- fließen lassen, daß durch den Wegfall des EURO den einzelnen Staaten wieder ihre Währungshoheit zugesprochen wird? Sie könnten dann durch gezielte Ab- oder Aufwertung ihrer Währungen die Gesamtwirtschaft ihrer Länder steuern und den Wettbewerb im dann ehemaligen EURO-Raum intensivieren. Die regierungsamtlichen Behauptungen in der durch Einsatz aller nur denk- baren Werbeträger unterstützten Durchsetzungsphase > manipulativ selektive Behautungen ohne Sachnachweis < zur Schaffung des Euro waren à priori gelogen, dies war vielen Bürgern auch bekannt, offensichtlich aber nicht wichtig genug oder gleichgültig!
    72 Jahre Frieden in Europa – was übrigens auch gelogen ist: siehe Ex – Jugos-lawien – verdanken wir ausschließlich der weitsichtigen Politik erfahrener Politiker wie Konrad Adenauer, Charles de Gaulle u. a.!
    Dieser Gott sei Dank hier bisher andauernde kriegslose Zustand, in dem soziale Gleichwertigkeit und persönliche Sicherheit erkennbar, allerdings aber immer noch nicht in hinreichendem Maße für alle Bürger existieren, wurde weder durch den sog. BREXIT gefährdet noch wird ein selbstverantworteter wirtschaftlicher und politischer Neubeginn in Frankreich, Griechenland, Italien etc. die Idee eines gemeinsamen Kultur-, Wirtschafts- und Werte-raumes zum Erliegen bringen.
    "Si vis pacem, para bellum", sagten unsere römischen Vorfahren – ein weiser, zutreffender Gedanke! -, vorauseilende Entwicklung nebulöser und nicht differenzierender Gefühle von Furcht dienen nur den Profiteuren unverant- wortlichr Gerüchte, nicht aber den Bürgern insgesamt!
    Also: Schauen wir mit wachem Verstand in die Zukunft (und frei nach Martin Luther "den Politkern auf´s Maul") und entwickeln wir sie im friedlichen Wettbewerb befreundeter Nationen auf der Basis realer Fakten, keinesfalls aber im verblendeten Vertrauen auf die "messianische" Heilsversprechen unqualifizierter "Politiker", wie sie offensichtlich leider derzeit nicht nur in Deutschland in Mode kommen.
    Ernst J. Marliany

    • Anh Toàn sagt:

      Ja gell, und nach dem friedlichen Wettbewerb, trinken die Nationen ein Bier zusammen.

      „wacher Verstand“ erkennt, dass ein Wettbewerb unter Freunden die Ausnahmesituation während der freundschaftlichen Beziehung ist.

      • Josef Marti sagt:

        So ein Quatsch. Der Euro wurde genau deshalb extra eingeführt damit sich die Länder im Wettbewerb gegenseitig zu Boden konkurrieren können, nur das bringt Wohlfahrtsgewinne für alle, aber va. für Banken, Staatsbeamte, Politiker und Exporteure, welche sich nicht mehr wegen den früheren Schwundwährungen die Haare raufen müssen.

        • Anh Toàn sagt:

          So ein Quatsch im Quadrat. Warum sollten Länder konkurrieren? Worum konkurrieren die? Neue Bürger oder neuen Raum?

          • Anh Toàn sagt:

            Vor der Euro Einführung haben sich die Länder nicht konkurriert, sondern sie haben konkurriert, wer die Währung schneller abwerten kann, und dann war es gut. Und die Beamten noch nicht korrupt in italien. Und der Staat nicht permanent pleite, die Regierung hat schneller gewechselt als wieder mal Müllabfuhr vorbei kam. Also zahlte auch keiner Steuern. Die Strassen (ausser den teueren privaten Autobahnen) waren in einem furchtbaren Zustand, Die Zinsen waren astronomisch, aber die Probleme war man los, weil man konnte die Währung abwerten. Der Lohn war dann der gleiche, im Regal aber alles teurer, aber dafür italienisch. (Das ausländische war so teuer, dass es ohnehin nicht in Frage kam.)

          • Linus Huber sagt:

            Der EURO wurde aus meiner Sicht eingeführt, um die politische und wirtschaftliche Verschmelzung Europas voranzutreiben. Da sich Widerstand gegen eine höhere politische Integration meldet, wird der EURO zunehmend als Fehlkonstrukt wahrgenommen.

          • Josef Marti sagt:

            Es wird um die relativ tiefsten Löhne konkurriert zwecks Gewinnoptimierung. Die Sache ist ja wohl sonnenklar. Der Euro war ein planmässiges Konstrukt des kriminellen europäischen Establishments um eine garantierte idiotensichere Gewinnprivatisierung und Kostensozialisierung zu etablieren zwecks optimaler Ausbeutung der Massen. Dies auf Kosten von permanentem Massenprekariat und Massenarbeitslosigkeit. Ganz wesentlich dabei ist der Fakt, dass man den Gliedstaaten – anders als in den USA – ihre nationalen Notenbanken belassen hat, so dass diese jederzeit für nationale Interessen einzelner Länder in Eigenregie eingespannt werden können.

          • Anh Toàn sagt:

            Marti: Dann war das in der Schweiz auch so, als man die Personenfreizügigkeit einführte im 19Jh, ging es nur darum, die Löhne im industrialisierten Mittelland durch Zuwanderung der Bergtalbewohner tief zu halten, zwecks optimaler Ausbeutung der Massen.

          • Josef Marti sagt:

            AT: Tja, der Bundesstaat war meines Wissens 1848, der CHF aber erst seit 1853, und nicht umgekehrt.

          • Anh Toàn sagt:

            Bundesstaat – Staatenbund: Der grundlegende Unterscheid ist das Sezessionsrecht. Der Bundesstaat von 1948 war das Ergebnis der möglichst weitgehenden Rückgängigmachung der Vereinheitlichung, Zentralisierung durch Napoleon. Man wollte aber konnte nicht weiter zum Alten zurück, es gab neue Kantone aus vormals gemeinen Herrschaften.

            Entscheidend für die Bildung einer Nation war der CHF, ich glaube, es war Max Frisch der es so gesagt hat, vier Dinge machen aus der CH eine Nation, vereint diese: CHF, AHV, Armee, halbdirekte Demokratie. Das gibt es von Genf bis St. Gallen, von Basel bis Poschiavo. Und sonst nirgendwo.

            Aber lange war volkswirtschaftlich ein Binnenmarkt mit Einheitswährung und PFZ: Erst aus dem Handel untereinander, der Migration, gab es AHV, CH-Armee, eine Nation.

          • Josef Marti sagt:

            Der AT ist wieder mal schlauer als alle Historiker und zimmert sich seine Welt selbst, „Binnenwährung“ und dann noch „mit PFZ“, selten soviel Unsinn gelesen. Die Währung kommt immer nach dem Bundesstaat, und das reicht noch nicht, es ist nur ein Frage der Zeit bis Transfermechanismen eingebaut werden, ausser man toleriert krass unterschiedliche Lebensstandards und dadurch Entvölkerung ganzer Regionen; die USA kann sich das aufgrund der Grösse für einzelne Staaten leisten. Überdies gibt es keinen Aufkauf von Gliedstaatenbonds und damit bailout durch die Fed, Kalifornische Beamte wurden daher zwischenzeitlich mit Schuldscheinen bezahlt. Ohne NFA blühte das auch BE und VS, und deren Gläubiger wären bereits geflüchtet resp. die Zinsaufschläge entsprechend hoch.

          • Anh Toàn sagt:

            His-story-ker

            Gab es in der Schweiz einen Binnenmarkt mit CHF ohne weitere Ausgleichsmechanismen während mehr als 50 Jahren?

            Seit wann gibt es Finanzausgleich?

            Der erste Finanzausgleich war die AHV in der Schweiz.

          • Linus Huber sagt:

            Die Rahmenbedingungen (inkl. das vorherrschende Gedankengut der Gesellschaft und Regierungen) im 19. Jh. und zu Beginn des 20. unterschieden sich in wesentlichen Aspekten von denjenigen des späten 20. Jh., sodass sich ein auf einen Bereich fokussierten Vergleich als eher fragwürdig herausstellen dürfte.

    • Rolf Zach sagt:

      Und was soll ich mit Ihrem Kommentar anfangen? Übrigens, da Sie Jugoslawien erwähnen, sah Dienstagabend in Arte einen ausgezeichneten Beitrag zu dem ehemaligen Jugoslawien. Jede jugoslawische Nation meinte ja, sie sei das Opfer all der anderen, sind sie ja heute vollkommen bis erheblich verarmt! Nun wollen sie, dass Tito wiederaufersteht und sie zurückführt in die gute alte Zeit. Titos Antwort: Ich bin doch nicht blöd, hier hab ich meine Ruhe! Geht es dem Esel zu gut, fängt er an zu scharren. So ging es in Jugoslawien, wird es so der Eurozone ergehen?

      • Josef Marti sagt:

        Die waren vor dem Krieg eine Monarchie und danach unter Tito eine sozialistische Diktatur, die vollständig von ausländischen Krediten abhängig war; nur war Tito bei den Blockfreien und nicht hinter dem offiziellen Eisernen Vorhang. Im Gegensatz zum Ostblock resp. WAPA hat er seine Arbeitslosen während dem kalten Krieg schon früh exportiert. Von gute alte Zeit keine Spur.

  • Anh Toàn sagt:

    Die Franzosen machen dann eine Freihandelszone mit den Engländern und exportieren Froschschenkel.

    • Anh Toàn sagt:

      Sollten die Franzosen tatsächlich austreten wollen, werden die 68er Unruhe in Paris ein Kindergeburtstag gewesen sein: Wenn die Bauern (welche am EU Subventionstropf hängen) mit den Studenten auf die Strasse gehen, kracht es richtig.

      • Linus Huber sagt:

        Sicher doch, wenn die Bevölkerungen einzelner Staaten sich nicht dem Willen der Funktionäre in Brüssels richten, bricht die Welt zusammen.

  • Martin sagt:

    Ja, ein Frexit wäre das Ende des Euros. Es würde überhaupt keinen Sinn mehr machen. Die europäische Union wurde zum Zweck gegründet, Europa zu vereinen und zu stärken. Würde Frankreich austreten, wäre dies für die Eurozone eine Katastrophe. Aber was diese ganzen Geschichten von Mindestkurs usw. angeht: Bitte hören Sie auf damit, ich glaube den Mist sowieso nicht. Nicht der Euro ist gesunken, naja ein bisschen, sondern der Franken wurde stärker. Das sieht man wenn man bspw. den Kurs AUD/ CHF, CAD/CH vor der Krise und jetzt vergleicht. Unsere Währung wurde stärker, nicht alle anderen schwächer.

    • Fellmann sagt:

      Dem ist nicht so, siehe CHF, THB

      • Marcel Senn sagt:

        Fellmann: Sorry aber der Thai Bhat spielt in der dritten Währungsliga, das ist keine internationale Devise sondern einfach ein Schwellenlandwährungsmittel welches nur noch in den angrenzenden Ländern an Zahlung genommen wird und sonst praktisch nirgends mehr. Dass die ein Eigenleben haben und als kleine Fische auch mal gegen den Strom schwimmen können ist nichts neues. Der arg. Peso und der uruguayanische Peso haben gegen dem Franken auch rel. kräftig aufgewertet seit rund einem Jahr – aber die spielen im FX-Handel in derselben dritten Liga wie Ihr Thaibhat.

    • Anh Toàn sagt:

      Guter Kommentar, anfügen möchte ich nur: Es ist nicht mehr unsere Währung, sondern die beste aller Sparwährungen global: Und darauf sind wir stolz, auch wenn wir das einzige Land in Europa sind, das sich zumindest ganz nahe am Rand einer Rezession befindet: Nullwachstum des BIP im q3 2016, ich bin gespannt auf die Zahlen des q4.

      Und gespannt bin ich auch, wann die Briten nun die Kündigung nach Brüssel schicken: Es hiess mal Ende Jahr, dann Ende März, aber so weit ich weiss, ist im britischen Parlament die Behandlung des Themas noch nicht mal auf der Traktandenliste: Kommt Frau May dann am 29. März ins Parlament und sagt, ähhh, ich hätte da noch etwas unter „Diverses“?

      • Rolf Zach sagt:

        Also können die Franzosen beruhigt sein, dass sie ihre beschränkten englischen Sprach-Kenntnisse nicht ausweiten müssen. Also, gibt da nichts zu erben für Paris vom Euro-Finanzplatz London, der nämlich in dieser Währung grösser ist als alle übrigen Finanzplätze in der Eurozone zusammen. Und die Angelsachsen können weiterhin in der Singularität ihrer Weltsprache Englisch baden und müssen sich nicht mit der Sprache von Napoleon herumschlagen.
        Diese Madame Le Pen sollte sich einmal fragen, warum der Euro überhaupt gekommen ist? Es war nämlich Präsident Mitterand, der als seine Zustimmung zur deutschen Einheit die Einführung des Euros in der EU von Bundeskanzler Kohl verlangte. Diese einzelnen Zentralbank der €-Zone müssen nämlich keine Devisenbestände unterhalten.

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