Der Konstruktionsfehler der SNB

Die Schweizerische Nationalbank konnte erst nach Konzessionen an die Kantone gegründet werden: Die SNB in Zürich (undatierte Aufnahme).

Die Schweizerische Nationalbank konnte erst nach Konzessionen an die Kantone gegründet werden: Die SNB in Zürich (undatierte Aufnahme).

Die Kantone sind zunehmend unzufrieden mit der Nationalbank. An ihrem Treffen vor einer Woche mussten die Finanzdirektoren von SNB-Präsident Philipp Hildebrand die Mitteilung entgegennehmen, dass die Nationalbank 2011 ihre Gewinnausschüttung an die Kantone vermutlich reduzieren oder sogar ganz sistieren werde. Der Grund ist bekannt: Die Nationalbank hat im Frühjahr 2010 ungefähr beim Kurs von 1.50 CHF pro Euro an den Devisenmärkten interveniert, um eine extreme Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. Heute liegt der Kurs bei 1.20 CHF pro Euro. Weil man nicht weiss, wie lange die europäische Schuldenkrise weiter schwelen wird, kann es durchaus sein, dass die SNB-Gewinne bis Ende Jahr bescheiden bleiben.

Diese Nachricht hat erneut Anlass zur Kritik an der SNB-Intervention gegeben. Bis heute ist in der Tat von aussen nicht ganz nachvollziehbar, aufgrund welcher Argumente sich das SNB-Direktorium damals für diese riskante Operation entschied. Die Gewinnwarnung an die Adresse der Kantone offenbart aber auch einen groben gesetzlichen Konstruktionsfehler, der seit der Gründung der Nationalbank (1905) besteht: die Verbindung der schweizerischen Geldpolitik mit den kantonalen Staatsfinanzen.

Das kam so: 1891 hatte der Bund in einer Volksabstimmung das Notenbankmonopol erhalten (Artikel 39 der Bundesverfassung). Daran anschliessend verabschiedeten Bundesrat und Parlament ein Gesetz, welche die Gründung einer staatlichen Nationalbank vorsah. Die Vorlage hatte in der Volksabstimmung aber keine Chance und wurde von den Wirtschaftsverbänden, den Konservativen beider Konfessionen und den welschen Föderalisten 1897 klar abgelehnt. Der Kanton Waadt lehnte das Nationalbankgesetz mit über 90 Prozent ab! Die «Gazette de Lausanne» schrieb: «La journée d’hier a été bonne pour la Suisse. Elle va calmer nos socialistes d’État et autres.» (Ziemlich erstaunlich aus heutiger Sicht: Heute unterstützt der Kanton Waadt jede Staatsintervention.)

Ein Jahr später begann der Bundesrat eine neue Vorlage zu erarbeiten. Wenn er Erfolg haben wollte, musste er die Kantone ins Boot holen, denn die föderalistischen Vorbehalte gegenüber einem Ausbau der Bundeskompetenzen waren damals noch viel stärker als heute. Da die Kantone zudem seit Jahren hohe Defizite einfuhren und sich nicht getrauten, die Ausgaben zu kürzen oder die Steuern anzuheben, verbanden sie ihre Unterstützung mit einer Bedingung: die Beteiligung an den Gewinnen der Nationalbank.

Die Vorlage ging fast geräuschlos durch das Bundesparlament, und das Referendum der Sozialdemokratischen Partei, die sich weiterhin für eine Staatsbank aussprach, kam nicht zustande. Das Gesetz trat im Januar 1906 in Kraft, im Juni 1907 öffnete die Nationalbank ihre Schalter.

Wir sind also wieder am selben Punkt wie vor hundert Jahren. Die Kantone wollen Geld von der Nationalbank, aber sie weichen einer grundsätzlichen Diskussion über Sinn und Zweck der Gewinnausschüttung aus. Sie betonen immer wieder die Unabhängigkeit der Nationalbank, aber möchten nicht daran erinnert werden, dass ihre Gewinnbeteiligung dem Prinzip der Unabhängigkeit diametral entgegengesetzt ist. Schliesslich muss man sich auch fragen, ob es sinnvoll ist, den Bankrat mit Kantonsvertretern zu bestücken, denn auch diese Praxis widerspricht dem Prinzip der institutionellen Unabhängigkeit der Nationalbank.

71 Kommentare zu «Der Konstruktionsfehler der SNB»

  • Michael Schwarz sagt:

    Ich kann nur Hildebrand nochmals warnen, dass die Überbewertung des CHF zu wichtigen Währung für die Schweiz eine nachhaltige Gefahr besteht. Es liegt in Interessen des nachhaltigen Wirtschaftswachstums der Schweiz den CHF endlich unter Kontrolle bekommt. Die Anbindung des CHF zum EUR ist eine schnell und effektivere Methode die Aufwertung des CHF stoppt und das Wirtschaftswachstum wieder auf normale Niveau nachhaltig zurückkehrt.

    Die SNB muss eine Kernaufgabe endlich wahrnehmen, dem CHF gegen Überliquidität und Spekulation verteidigen. Die Unternehmen können mit starkem CHF keinen Gewinn mehr erwirtschaften, dies führt nachhaltig zum Abbau der Arbeitsplätze; das ist keine nachhaltige Geldpolitik. Von Sicht eines Ökonoms muss man die Geldpolitik der SNB als gescheitet beurteilen. Die SNB verfügt immer noch zahlreiche Möglichkeit, die den Wert des CHF stabilisiert. Die Frage ist es, ob Hildebrand es will.

  • Michael Schwarz sagt:

    Das Problem liegt nicht bei Zentralbanken, oder der Struktur der Zentralbank. Die Menschen, die für Zentralbank arbeiten sind das Problem. Die sind nicht in der Lage die Massnahme ganzheitlich zu treffen, wodurch werden sie Ungleichgewicht im Markt verursachen. Bernanke ist ein gutes Beispiel, wie die geldpolitische Massnahme der Zentralbank versagt, weil sie die Wirtschaft als reine mathematische Modelle betrachteten, ohne sie ganzheitlich verstanden zu haben.

    Das Fazit nach zwei und halb Jahren der expansiven Geldpolitik ist die Wirtschaft in USA am Ende. Der USD als Reservewährung hat sich ausgedient, das Vertrauen an USA, bzw. seine Erholungskraft hat sich verspielt – die USA wird zu nächstem Griechenland. Bernanke kann auf seine Leistung der Vernichtung stolz sein. Die Investitionsklima in den USA hat nicht bessert, die ausländischen Investoren, vor allem die Chinesen haben sich den Dollar-Raum bereits verlassen – das Vertrauen ist nicht mehr vorhanden. Diese negative Leistung Bernankes muss man anerkennen.

  • Michael Schwarz sagt:

    Ich hätte Hildebrand schon lange gerne aufgefordert, die Gelder zu drucken, bzw. dem QE Prog. der Fed entgegen zu wirken. Die Inflation, die mittelfristig entstehen könnte, kann die SNB mit mittelfristigen geldpolitischen Massennahmen bekämpfen. Es ist wichtig den Wechselkurs des CHF kurzfristig zu stabilisieren. Der Wechselkurs darf nicht von Devisenspekulanten bestimmt werden, weil die Währung so zur Waffe wird – das erlebt jetzt die Schweiz. Die SNB muss die Kontrolle am Wechselkurs des CHF behalten.

  • Ueli sagt:

    @Peter Hallwyl
    Sie meinen wohl die „Ökonomie“ und nicht die „Ökologie“……beides leitet sich natürlich vom griechischen „Oikos“ (Haus) ab.
    Übrigens sind die „Gesetze“ der modernen Naturwissenschaften und die „ewigen Gesetze“ der Theologen überhaupt nicht so weit voneinander entfernt, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Ich habe für sie sogar ein gutes Beispiel:
    Der gemeine Menschenverstand und mit ihm die grosse Menge der Naturforscher behandelt Notwendigkeit und Zufälligkeit als Bestimmungen, die einander ein für allemal ausschliessen. Ein Ding, ein Verhältnis, ein Vorgang ist entweder zufällig oder notwendig, aber nicht beides. Und dann erklärt man das Notwendige für das einzig wissenschaftlich Interessierende und das Zufällige für das der Wissenschaft Gleichgültige. Was man unter allgemeine Gesetze bringen kann, gilt für notwendig, und was nicht, für zufällig. Demgegenüber tritt der Determinismus, der aus dem französischen Materialismus in die Naturwissenschaft übergegangen und der mit der Zufälligkeit fertig zu werden sucht, indem er sie überhaupt ableugnet. Nach dieser Auffassung herrscht in der Natur nur die einfache direkte Notwendigkeit. Mit dieser Art Notwendigkeit kommen wir auch nicht aus der theologischen Naturauffassung heraus. Ob wir das den ewigen Ratschluss Gottes mit Augustin und Calvin, oder mit den Türken das Kismet, oder aber die Notwendigkeit nennen, bleibt sich ziemlich gleich für die Wissenschaft.
    Die Zufälligkeit ist als hier nicht aus der Notwendigkeit erklärt, die Notwendigkeit ist vielmehr heruntergebracht auf die Erzeugung von bloss Zufälligem.

  • Peter Hallwyl sagt:

    Bis jetzt glaubte ich, die Theologie sei die unwissenschaftlichste Wissenschaft. Wenn ich jedoch hier all diese Theorien lese, glaube ich langsam , dass die Oekologie ihr diesen Rang streitig macht.

  • Ralph Schehle sagt:

    Die Kompetenzen der SNB Führung sind viel zu weitreichend. Nach den „überheblichen“ Euro-Stützungsaktionen kommt nun noch das Debakel mit den Griechischen Anleihen dazu. Eins solche Häufung von immens teuren Fehlleistungen von Hildebrand und seine Vasallen würde in der Privatwirtschaft zu einem kollektiven Köpferollen führen. Bei der SNB flüchtet man sich in solche Formulierungen wie: „Es sind alles nur Papierverluste, keine effektiven Verluste“ etc. Handlungsbedarf seitens des Bundes und der Aufsichtsgremien sind dringend gefordert, bevor Hildebrand die Schweiz an die Wand fährt. Es ist mehr als genug der Verluste!

  • Alois Krieger sagt:

    Zur Verteidigung der SNB hört man auch immer, dass diese in den 70er Jahren ähnlich hohe Verluste mit dem US-Dollar gemacht hat. Dieser Vergleich hinkt aber gewaltig. Zu dieser Zeit herrschte Kalter Krieg und die USA hatte massiv Truppen in Europa stationiert. Die Europäischen Staaten hatten ein Interesse daran, dass der US-Dollar nicht zu stark fällt, sonst wäre die militärische Unterstützung der USA gefährdet gewesen. Dort wurden bewusst Verluste in Kauf genommen aus Sicherheitspolitischen Interesen.

    Was der Grund für die Euro-Stützung schon bei 1.50 wirklich war, ist schleierhaft. Seit der Krise mit den englischen Pfund Anfang der 90er Jahre glaubt keine Nationalbank mehr, im Alleingang den Aussenwert ihrer Währung mit Deviseninterventionen langfristig beeinflussen zu können. Als der US-Dollar bei 1.40 war hörte man an Vorträgen von SNB Führungsleuten Dinge wie „der Euro ist jetzt fair bewertet“ oder „die SNB braucht kein Eigenkapital“.

    Effektiv hat die SNB während etwa 2 Monaten CHF zu subventionierten Preisen verkauft, profitiert haben wohl am meisten Hedge-Fonds wie z.B. Moore-Capital, der Ex-Arbeitgeber von Herrn Hildebrand. Hildebrand wird sich wohl viele Freunde geschafft haben, um seine berufliche Zukunft nach einer allfälligen Abwahl muss man sich wohl keine Sorgen machen… Ob mit Absicht oder nicht, auf jeden Fall hat er die Schweiz um ein Riesenverögen gebracht und selbst der IMF hielt mit Kritik nicht zurück. Es ist erstaunlich, wieso der Mann noch an der Spitze der SNB ist.

  • Paul Gerber sagt:

    Die SNB ist in der Tat eine Fehlkonstruktion:
    1. Sie ist eine AG, die Eidgenossenschaft besitzt keine Aktien. Deshalb heisst sie ja nicht Eidg. Nationalbank.
    2. Sie ist nicht unabhängig, die Interessen der Geschäftsbanken und der Zentralbanken (FED, EZB) wiegen zu schwer.
    3. Die SNB hat auf Druck der USA die Hälfte des Goldes zu einem Sechstel des heutigen Preises verramscht. Hierzu musste noch schnell die Bundesverfassung geändert werden, weil der CHF goldgedeckt war.
    4. Sie hat auf Druck der USA und EU Ramsch-Währungen kaufen müssen. Verlust über 30 Milliarden, Tendenz steigend.

  • Urs Stotz sagt:

    Schlimm finde ich, wie von SP Nationalrat Daniel Jositsch kürzlich der SVP vorgeworfen, wenn man die SNB kritisiere, gefährde man deren Unabhängigkeit. Man stelle sich das vor, die SNB verzockt in einem Anfall von Grössenwahn unser Volksvermögen, wähnend die kleine Schweiz könne den Euro stabilisieren, und man soll keinen Rücktritt des verantwortlichen SNB-Präsident Philipp Hildebrand fordern dürfen, da sonst die Unabhängigkeit gefährdet sei. Seit 2010 sind durch die SNB um 40 Milliarden Buchverlust erwirtschaftet worden. Was ist die Strategie, etwa verhindern der Aufwertung des Schweizer Franken durch Vernichtung unseres Volksvermögens?

    • Alois Krieger sagt:

      Die Unabhängigkeit der Nationalbanken hat ja den Zweck, dass die Politik aus kurzfristigen Interessen (Wiederwahl) keinen Druck auf die Nationalbank machen kann, zu viel Inflation zuzulassen, denn dies hat langfristig höhere Kosten als es kurzfristig bringt.

      Wenn Politiker also eine lockere Geldpolitik fordern, sollte vor Einmischung der Politik gewarnt werden (das machen Jositsch’s Parteigenossen dauernd). Und die Deviseninterventionen wären eine Lockerung der Geldpolitik gewesen, sie waren erst auch Wirkungsvoll, weil dadurch neue CHF auf den Markt kamen. Dann hat die SNB aber die CHF mittels selbst ausgegebenen Obligationen wieder vom Markt genommen, der Effekt der Interventionen war damit auch weg, wie es in jedem Lehrbuch zur Makroökonomie steht. Die CHF wurden wieder knapp. Dafür besitzen wir jetzt Euro-Staatsanleihen und finanzieren die Schulden anderer Länder.

      Wenn das Fed die Schuldpapiere des eigenen Landes kauft, risikiert sie auch riesige Verluste, diese Verluste fallen aber beim Treasury als Gewinne an. Die Verluste der SNB sind Gewinne der eurpäischen Staaten, von welchen wir die Euro-Staatsanleihen gekauft haben.

      Es ist also durchaus legitim, dass die Politik hier mitzureden hat. Verhindert sie unsinnige Spekulationen der SNB, dann hat das nichts damit zu tun, weshalb die SNB unabhänig sein soll. Würde die Politik in die Zinspolitik der SNB reinreden, so wäre das anders.

      • Michael Schwarz sagt:

        @Alois Krieger: Wenn Hr. Hildebrand nie ein Hedgfondmanager war, dann ist mir klar warum die Intervention schief ging. Die Zahlungsverkehr der SNB ist schwer durch schaubar. Wenn das was Sie geschrieben haben, wahr ist, dann frage ich mich was würde Hr. Hildebrand für SNB Chef Postion sich qualifizieren. Ein Wirtschaftsstudium oder PhD. wird für diese Position nicht ausreichen, was in diesem Job zählt, ist die expliziten Erfahrungswerte in Finanzmärkten., bzw. deren Reaktion auf geldpolitische Massnahmen.

      • Anh Toan sagt:

        @Alois Krieger: Sie schreiben hier etwas, dass mich sehr neugierig gemacht hat http://www.snb.ch/ext/stats/balsnb/pdf/defr/Bilanz_der_SNB.book.pdf zeigt die Entwicklung der Bilanzpositionen der SNB, Seit 2008 finden sich eigene Schuldverschreibungen (2008 24Milliarden 2009 27M) die in den Monaten 04-08.2010 auf deutlich ueber 100 Milliarden angewachsen sind, seither in etwa konstant. Die Nationalbank scheint also tatsaechlich, zumindest einen Teil (sie hat, so wie ich die Zahlen lese, fuer ueber 200 Milliarden Fremdwaehrungen gekauft) der mit den EUR Kauefen auf den Markt gebrachten CHF wieder abgeschoepft zu haben. (Ich habe keine anderen auffaelligen Bilanzpositionsveraenderungen in dieser Groessenordnung gefunden.
        Bevor ich dies als „unsinnige Spekulation“ bezeichne. moechte ich Herrn Hildebrands Stellungnahme dazu lesen, vielleicht auch anderer kompetenter Kommentatoren, denn ich bin ueberzeugt, was in „jedem Lehrbuch zur Makroökonomie“ steht, weiss Herr Hildebrand auch, und anzunehmen, er wolle sich fuer andere Aufgaben empfehlen, indem er seine jetzige unloyal erfuellt, ist mir zu duenn als Argumentation, so desparat erscheint mir seine Situation nicht.
        Generell: Herr Hildebrandt will seinen Job behalten (und sich auch fuer weitere Aufgaben empfehlen). Nun steigt der CHF wie bloed, was vor allem im CHF/EUR der Schweiz weh tut (CHF/USD haelt Rohstoffe guenstig). Er weiss zwar, dass die Wirkung von Devisenmarktinterventionen zumindest umstritten sind, er weiss aber auch, dass man ihm persoenlich den hohen Frankenkurs vorwerfen wird, wenn er NICHTS macht, ER ist der Praesi der NB. Also kauft er EUR, was will er sonst tun? Die Maechtigen machen nicht, wie die Ohnmaechtigen versuchen sie auch nur, ihren Kopf im Sturm ueber Wasser zu halten.

  • Daniel Reznik sagt:

    Der Konstruktionsfehler der SNB ist, dass es die SNB überhaupt gibt. Jede Zentralbank, welche Geld aus dem Nichts schaffen kann und die Befugnis hat, es dem Staat dann für viel Zinsen zur Verfügung zu stellen, ist letztendlich nichts weiter als ein institutionalisierter Dieb.

    Ich glaube, ein Teil des Reichtums der Schweiz hängt direkt damit zusammen, dass die SNB eben nicht eine private, völlig unabhängige Institution ist. Gewinne die durch das Verzinsen von Geld aus dem Nichts aus der Wirtschaft gezogen werden, laufen wenigstens teilweise zurück an die Kantone und somit dem Bürger, dem Volk.

    Warum soll die langfristig mächtigste Behörde des Landes völlig unabhängig sein? Warum soll da kein Druck von der einzig legitimen Intressengruppe existieren dürfen – dem Volk? Wieso soll das Volk über einen direkten/indirekten demokratischen Prozess da nichts zu sagen haben? Wieso nicht einfach die Nationalbank direkt dem Parlament oder dem Finanzministerium als Behörde unterstellen – und wenn es Inflation gibt oder die Dinge aus dem Ruder laufen, den verantwortlichen Bundesrat per demokratischem Vorgang einfach aus dem Amt katapultieren? Eine Demokratie funktioniert nur, wenn das Volk Druck macht und machen kann.

  • Andreas von Wartburg sagt:

    Das ist kein Konstruktionsfehler. Aber ein Hedgefundmanager als Zentralbankchef ist eine Fehlbesetzung.

    • Michael Schwarz sagt:

      @Andreas von Wartburg: Ein Hedgefondmanager als Zentralbankchef zu besetzen, ist keine Fehlbesetzung, wenn der Hedgefondmanager in seinem Geschäft erfolgreich war, d.h. er das Geschäft und die Finanzmärkte verstanden hat. Bei Hr. Hildebrand ist nicht fall, weil ein Erfolgreicher Hedgfondmanager wird nicht für eine Zentralbank arbeiten.

      • Andreas von Wartburg sagt:

        Die Resultate der SNB sprechen allerdings eine andere Sprache.

      • Alois Krieger sagt:

        Auf jeden Fall ist das etwas gefährlich wegen Interessenkonflikten. Kommt noch dazu, dass Hildebrand nicht Hedgefund-Manager war, sondern dort die Aufgabe hatte, den Notenbankern der Welt zu folgen, um Informationen für seine Chefs zu sammeln. Er hat also Erfahrung mit den Mechanismen, wie die Informationen „gehandelt“ werden, aber nicht unbedingt die Erfahrung beim Managen von solchen Geldern.

  • Ueli sagt:

    @Jens Gloor
    Der Konstruktionsfehler ihrer „Weltanschauung“ ist, dass sie offensichtlich nichts gegen den Staat und das Kapital haben, aber den bösen „Zins“ abschaffen wollen.
    Es ist in der Tat nur die Trennung der Kapitalisten in Geldkapitalisten und industrielle Kapitalisten, die einen Teil des Profits in Zins verwandelt, die überhaupt die Kategorie des Zinses schafft; und es ist nur die Konkurrenz zwischen diesen beiden Sorten Kapitalisten, die die Zinsrate schafft. (Das Kapital, MEW 25, 383)
    Der Zins ist also ein Teil des Profits bzw. des Mehrwerts, der dem Geldkapitalisten aufgrund seines Eigentumtitels am Geldkapital als Revenue zufliesst, indem er eine bestimmte Summe Geld für eine bestimmte Zeit an den fungierenden Kapitalisten verleiht. Das Kapital tritt in dieser Bestimmung als Ware auf – Geld, das als Kapital zur Ware wird -, die den Gebrauchswert besitzt, Mehrwert bzw. Profit zu schaffen. Die Beziehung zwischen der geliehenen und der rückkehrenden Geldsumme zeigt den Verwertungsgrad des zinstragenden Kapitals an, dessen Mass die Zinsrate ist, der durch die Konkurrenz zwischen Verleiher und Leiher und durch die Entwicklung der allgemeinen Profitrate bestimmt wird. Für den im Produktionsprozess fungierenden Kapitalisten nimmt der Teil des Bruttoprofits, der ihm nach Abgabe des Zinses zufällt, die Gestalt des Unternehmergewinns an, die ihm als sein Aufsichts- und Arbeitslohn erscheint.
    Zins ist also einfach ein anderer Name für Profit; der Profit ist die verwandelte mystifizierte Form des Mehrwerts; der Mehrwert ist die unbezahlte Mehrarbeit.
    Der Mehrwert respektive Profit besteht in dem Überschuss des Warenwerts über ihren Kostpreis, d.h. in dem Überschuss der in der Ware enthaltenen Gesamtsumme von Arbeit über die in ihr enthaltene bezahlte Summe Arbeit. (Das Kapital, MEW 25, 52)

  • Hans Lips sagt:

    Korr: Es sind ja nur noch 1050 Tonnen, leider.

    • Thomas Ernst sagt:

      @Hans Lips
      Theoretisch schon. Praktisch ist das Gold ohnehin nicht mehr vorhanden. Man hat es den Amerikanern zum Aufbewahren gegeben (Fort Knox), die behaupten auch, es sei noch da, nur können und wollen sie es leider nicht beweisen. Und die Komplizen in der CH-Politiv verzichten natürlich darauf, es von den Amerikanern zurückzufordern – obwohl wir spätestens seit dem UBS-USA-Debakel wissen, dass man mit den U$-Amerikanern einfach keine Geschäfte machen sollte.

  • Wenn man weiss, dass ein Deutscher Professor im Jahre 2010, 4,8% der Aktien an der SNB hielt, dann weiss man auch gleich, woher der Wind bläst. Unser Staat wird unterwandert!

  • Michael Schwarz sagt:

    Das Problem mit SNB liegt nicht in Ihrer Konstruktion, sondern liegt in der Konstellation der Aussenwirtschaftspolitik der Schweiz. Das ist der Hauptgrund warum der CHF historisch und gegenwärtig überbewertet ist. Die Überbewertung kann nur aufgehoben werden, in dem die Währung EUR in der Schweiz einführen, womit das Ungleichgewicht im Aussenhandel mit EU ausgleicht.

    Der Aussenhandelsblianz der Schweiz ist seit Jahren im Ungleichgewicht; das Ungleichgewicht bremst das nachhaltige Wirtschaftswachstum, dies hat zum Stillstand der Wirtschaftsentwicklung der Schweiz geführt. Das ist der Grund warum ich seit Jahren das Gleichgewicht im Aussenhandel propagiere.

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Konstruktion der Zentralbank anderer Länder mit SNB vergleichen würde, zeigt es keine grosse Unterschiede. Eine Zentralbank ist eine Bank eines Staates, deshalb hat die die Verpflichtung die Kosten eines Staates mitzufinanzieren. Das ist das gleiche Prinzip wie bei den Privatbanken. Bei Privatbanken ist der Aktionäre und bei Zentralbanken ist das Volk – in der Schweiz sind die Kantone das Volk.

  • hans meister sagt:

    Konstruktionsfehler der Kantone: Sie sind nicht nachhaltig finanziert, wenn sie ohne Gewinnausschüttungen von Nationalbank oder Dividenden von Staatsbetrieben (Stromversorger usw.) keine schwarze Null schreiben können. Andererseits ist es von der Nationalbank schon lausig, dass sie Gold zum Tiefstpreis verschleudert und Euro & Dollar zu hohen Preisen einkauft. Sind das tatsächlich Fachmänner… war wirklich sehr dilettantisch…(im Nachhinein bin ich eben immer Klüger als die andern 🙂 …)

    • Kurt Bertschi sagt:

      Sicher nicht. Ich frage mich vor allem auch,wer und wie wird Verantwortung übernommen. Nicht im Nachhinein…..aber Herr
      Hildebrand lehnte sich zu sehr und zu laut zum Fenster hinaus.Gesund haushalten ist angesagt.Wir waren immer stolz auf unsere
      Goldreserven.

  • dxy sagt:

    Die Unabhänigkeit der SNB ist gegeben, Ihr Auftrag klar definiert. Die Nationalbank verfolgt das Ziel der Preisstabilität. 1-2 % Inflation, weder Deflation noch zu hohe Inflation sind gewünscht. Der Preis dafür, ist in Zeiten von Wirtschaftskrisen ausserhalb ihres Wirkungsbereichs (Ausland) sehr teuer zu erreichen. Wenn die Hauptabsatzmärkte dann noch in Abwertungskrieg treten, stellt sich die Frage in wie weit dies Ziel noch erreicht werden kann.
    In Zeiten wo tiefe Inflationen herscht, dies dann auch noch bei starken Aufschwung; muss die Nationalbank ausserordentliche Instrumente wählen, dies vorallem wenn die Währung gegenüber allen anderen zwischen 20-30 % aufwertet. Die Lösung ist Passivzinsen auf ausländischen Vermögen vorallem auch auf Immobilien .Im April 2010 wurde diese Schublade von einem Direktionsmitglied der SNB angesprochen. Und………

  • Tom sagt:

    Das Problem liegt nicht an der konkreten gesetzlichen Regelung, dass die Kantone regelmässig Ausschüttungen erhalten. Das Problem liegt in der Natur der Sache, dass die Nationalbank mit Volksvermögen ein öffentliches Gut bereitzustellen versucht: Preisstabilität (und seit jüngster Zeit explizit: Finanzstabilität). Dabei fallen über die lange Frist unter dem Strich positive Kapitalerträge an. Der Staat (Bund & Kantone) hat natürlich ein Interesse daran, diese Kapitalerträge zu erhalten – schliesslich stattete er die Nationalbank nicht nur mit Vermögen aus, sondern er verlieh ihr auch das Notenmonopol. Dieses Arrangement weckt Begehrlichkeiten auf allen Staatsebenen, die davon profitieren.

    Die Nationalbank muss also nicht nur die schwierige Aufgabe bewältigen, die richtige Geldpolitik zu wählen, sondern sie muss auch dem politischen Druck standhalten, wenn die Erreichung der Preisstabilität nicht mit den kurzsichtigen ökonomischen Interessen des Staats vereinbar ist.

    Gibt es eine Lösung für dieses Dilemma? Nicht, solange die Preisstabilität durch eine öffentliche Institution erreicht werden soll.

    • Urs sagt:

      Preisstabilität durch eine Private Instititution? Fragt sich nun schon was die inherent besser machen könnten nur weil es Privat ist und fast noch wichtiger… für wen.

  • Charles sagt:

    Eine SNB wie die FED? nur von Privatbanken geleitet? nei merci!
    Die FED druckt Geld aus dünner Luft und verdient sich eine goldene Nase dabei. Jetzt kommt das Ramschgeld zurück. Die Chinesen und andere die auf einem Dollarberg sitzen kaufen alles was käuflich ist. So verlieren die USA ihre Kronjuwelen.

  • siegfried schmidt sagt:

    die snb hat vor allem eine problem, nähmlich dasjenige des egos hildebrand. herr hildebrand möchte eine globale grösse sein und dies braucht diese institution ihm nicht zu bieten. aber er macht sie zurzeit zu seinem spielball.
    die snb hat keinen kunstruktionsfehler sie ist vielmehr intelligentes produkt einer gesellschaft namens schweiz, mit ihrem föderalismus gebaut und ursrpünglich sehr, sehr viel gold. man rechne zusammen was die snm mit goldverkäufen (aufwertung) und den devisenanlagen im 2010 verloren hat. es sind wohl über 70mrd ch-franken. ein sehr hoher betrag – die konsequenz nun wäre logischerweise..

    • Barbara sagt:

      Man würde sich wohlweislich besser zu Zahlen vorher informieren.
      Wie kommen Sie überhaupt auf die Zahl von 70 Mia. Lesen Sie doch einfach den Jahresbericht der SNB 2010 und dann haben sie die genauen Zahlen über Erfolg aus Gold und Devisenposition. Und sie werden nirgends auch nur annäherd eine Zahl von CHF 70 Mia. finden.

      Es geht bei der SNB meiner Meinung nach auch nicht um das Ego von Herrn HIldebrand. Herr Hildebrand kann seine Entscheidungen auch nicht alleine treffen, dazu

      • Barbara sagt:

        …dazu werden Entscheidungsfindungprozesse durchgeführt in den entsprechenden Gremien des SNB und er ist lediglich derjenige der diese Entscheidungen nach aussen repräsentiert. Oder denkt hier tatsächlich jemand Herr Hildebrand hat einfach einen schönen Tages so für sich beschlossen man könnte doch noch Euros kaufen, das wäre doch eine gute Idee und hat dann zum Hörer gegriffen und ein paar Orders durchgegeben…?!?

  • Die Forderung nach der Unabhängigkeit der Zentralbank vom Staat ist neo-liberales Gedöns und kann nach den Erfahrungen der letzten Jahre schlicht nicht mehr ernst genommen werden.
    Offenbar hat diese Unabhängigkeit dazu geführt, dass die Zentralbanken – die alles andere als unabhängig von den Banken sind – deren Blödsinn fast ohne Widerspruch mitgetragen und sogar aktiv gefördert haben. Dies zum Leidwesen und Schaden ganzer Länder.
    Angeblich sei die Unabhängiketi nötig, weil sonst Politiker einfach Geld drucken würden, heisst es immer wieder. Ha! Witz komm heraus. Was machen die Banker denn, wenn nicht andauernd Geld drucken um ihr Pyramidenspiel am Laufen zu halten.
    Das ist doch die staatliche Kontrolle – sofern sie demokratisch erfolgt – der Zentralbank und der Geldpolitik wohl die bessere Variante für die Mehrheit der Bevölkerung.

  • Anh Toan sagt:

    Nicht jeder Widerspruch in der der Praxis zum Prinzip ist ein Fehler. Prinzipien muessen eben auf die Realitaeten angepasst werden. Das Prinzip der Demokratie verlangt 1 Stimme pro Kopf, Kinder haben aber kein Wahlrecht. Einwohner kleiner Kantone haben nur ein wenig aber dennoch unzweifelhaft mehr Gewicht in der Schweiz. Die Wahl der Bundesrichter durch die Bundesversammlung widerspricht dem Prinzip der Gewaltenteilung. Wenn etwas 100 Jahre funktioniert, muessen mehr und wichtigere negative Konsequenzen aufgezeigt werden, als das Verletzen eines Prinzips, um diesem Fehlerhaftigkeit zu attestieren.

  • Wo vermögende Profiteure das Sagen haben, wird immer die Mehrheit die Rechnung bezahlen,
    die von ein paar wenigen verursacht wurde… Nichts Neues – oder???
    Die Frage wäre: WER PROFITIERT von der katastrophalen Geld-Politik der „Hildebrand&Co.“???
    Die Schweiz? Wohl kaum… also?

    • Thomas Ernst sagt:

      @Stefan Buttliger
      Ich gehe davon aus, dass sich Herr Hildebrand mit unseren Milliarden für weitere interessante und lukrative Posten in den internationalen Gremien beliebt machen wollte – so wie Deiss uns der Uno ausgeliefert hat, und nun dafür dort ein bisschen Präsident spielen darf.
      Die Banker manipulieren für maximalen Bonus, die Figuren in den öffentlichen Ämtern für höhere Pöstchen. Soweit nichts neues.

    • Urs sagt:

      Die systemischen Steueroasen und die Nutzniesser dessen sind es die am meisten Proftitieren. Es sind auch diese Individuen welche in den Vermögens- und Einkommensstatistiken etwa der OECD und der Weltbank als die ultimativen Nutzniesser der Umverteilung von unten nach oben blendend dastehen… jährlich wiederkehrend mit neuen geradezu fantastischen Steigerungsraten wärend Mio. von Menschen in den gleichen Zeiträumen verarmen und Gemeinschaftlich finanzierte Strukturen wie etwa Bildung, Gesundheitsvorsorge, Rentensysteme austrocknet und schliesslich eliminiert werden…

      Kein Wunder wenn man es über mehr als 20 Jahre zulässt staatlich-gemeinschafltiche Strukturen schlecht zu reden und die Aktionärsdemokratie in jubelnde Höhen hebt…

      War bis vor einigen Jahren noch der überhebliche Vergleich mit beliebigen 3 Weltländern üblich um darzulegen wie Fortschrittlich „wir“ sind und Entwicklungsbedürftig die anderen, so lässt sich diese äusserst negtaive Entwicklung auch in Europa beobachten. Ausbreitende Armut bei gleichzeitiger Erosion Demokratischer Systematiken…

  • Piter sagt:

    Eine Zinsfreie Wirtschaft sichert nur eins: inflation. Wenn Zinsen durch Zentralbanken bestimmt werden um die Wirtschaft zu stimulieren, ist das nichts anderes als eine Verzerrung des Marktes. Zinsen sind nämlich eine Funktion von vorhandenen Ersparnissen in der Wirtschaft und nicht von Wohlstand. Bestehen wenige ersparnisse reagiert der Markt mit höheren Zinsen (um das Sparen atraktiver zu machen). Natürlich haben Zentralbanken (von Kollegen in der Politik beeinflusst) diese Funktion ignoriert und vielmehr die Wirtschaft ständig stimuliert mit Zinssätzen die niedriger als vom Markt her nötig gewesen wäre. Diese expansive Gelpolitik hat nicht mehr Wohlstand für das Volk gebracht, sondern v.a. inflation von Aktiven (d.h. der Wohlstand wurde immer ungleicher: diejenigen die über Aktiven besassen/zukauften haben proportional mehr am schluss, dieses ist einer der grössten Ursachen der stetig steigenden Ungleichmässige Verteilung von Wohlstand, und nicht „zu hohe“ Zinsen). Komischerweise ist dann immer der Freie Markt schuld an der wirtschaftliche Lage (die von einer Zentralbank aka Anti-freier-markt-Institution diktiert wird).
    Eine Zinsfreie Wirtschaft heisst nichts anderes als dass Geld einfach immer mehr gedruckt wird (was wiederum zur folge hat das er Wertlos wird). Das Problem der Wirtschaft ist nicht das zu wenig Geld vorhanden ist, sondern vielmehr das er ständig an Wert verliert und Inhabern von Aktiven (die nicht einfach vermehrt werden können und somit and Wert dazugewinnen) begünstigen.

    • Anh Toan sagt:

      @Piter: Ich erlaube mir, ihren Kommentar zu praezisieren: Bei zu tiefen Zinsen entstehen die Gewinne durch Weginflationierung der Schulden derjenigen, die ein hervorragendes Kreditrating (mit Kleinkreditzinsen gehts nicht) haben, und dies mit Hebelgeschaeften ausnutzen. Mit Schulden (nicht zum Konsum!) wird man reich. Der schuldenlose Akltivenbesitzer hat zwar durch Inflation relativ mehr zu Waehrung, absolut jedoch noch immer gleichviel (ein Haus, ein Bild, 1Kg Gold, 1Einheit einer anderen Waehrung). Der schuldenlose Hausbesitzer muss ein zweites (Hier gleichteures) Haus kaufen (Beleihung beider Objekte zu 50%), die (zu tiefen) Zinsen bezahlt er aus dem Mietertrag des zweiten Hauses, die Schulden werden mit der Zeit weginflationiert, er hat gratis, bzw. als Entgelt fuer das uebernommene Risiko, ein zweites Haus. Ich bin nicht der Ansicht, dass das Entgelt angemessen ist, da das Risiko (langfristig Deflation oder zu hohe Zinsen) ziemlich theoretisch ist. Will der Hausbesitzer schneller reich werden, muss er neun andere Haueser kaufen und alle zu 90% beleihen.
      @Piter: Ich erlaube mir, die Essenz Ihres richtigen Kommentars geht kuerzer, halt trivial aber dennoch: Zins ist der Preis von Geld, Geld ohne Zins ist also wertlos.

    • Urs sagt:

      Piter, es gibt keine Gesellschaft die frei von „Marktverzerrungen“ überleben kann… insbesondere die Global Player sind ziemlich gut in Internationale Regelwerke wie die WTO Verträge eingebunden bei denen von Liberalisierung nicht die Rede sein kann. Auch der Begriff „Wettbewerbsverzerrend“ ist nur im Kontext dessen interessant der die Aussage macht…

      Pervers das etwa bei Urheberrechten und Patentabkommen strikte auf die Einhaltung geachtet wird wärend das etwa bei den Löhnen, den Renten, der Unfallversicherungen usw. jedem einzelnen Ueberlassen bleibt und oft nur gerade niedrigste Standards als akzeptable gelten. Mindestlöhne, Steuern und Sozialversicherungen werden als Wettbewerbsverzerrend deklariert wärend es gemeinsame Patentabkommen nicht sind????

      Diese beiden Begriffe dienen stets nur Partikularinteressen, vornehmlich irgendwelchen Investoren die damit gleich lange Spiesse, sprich abgesicherte und von allen anderen eingehaltenen Regeln haben wollen. Der am meisten globalisierte Bereich, die Investitionen/Kapitalflüsse sind am besten abgesichert wärend alle anderen Gesellschaftsbereiche mehr und mehr liberaliserungen ausgesetzt sind…

      Selbst Demokratsiche Strukturen werden für die Erfüllung der Ansprüche von Investoren geopfert… ein Blick auf die bankrotten EU Länder zeigt das wohl mehr als deutlich. Das Volk lässt man im Regen stehen und sichert mit den Zwangsmassnahmen wie Schuldendienst und Sozial- und Lohnkürzungen einzig die Pfründe derer die all die Jahre davor bereits abkassiert haben…

      Lustig auch die zur Zeit rumschwirrenden Aussagen das man private Investoren nicht an der Sanierung beteiligen will. Klar, das Risiko ist ja auch beliebig hoch, also nimmt man erst mal Steuergelder… dies solange bis die Bahnen des künftigen Schuldendienstes abgesichert sind.

  • Marco Kleiner sagt:

    Genau so ist es. Wen wundert es das die SNB in den Euro investiert wenn die aktionäre nicht kmit ihrem eigenen Kapital dafür geradestehen müssen? Wenn’s die Nationalbank „lupft“ haftet schliesslich der staat (kennen wir das nicht schon von irgendwoher?!?)
    Wer die konsequenzen trägt soll auch das sagen haben. Deshalb DEMOKRATISIEREN wir die GELDSCHÖPFUNG dann haben alle etwas davon.

    • Anh Toan sagt:

      Solange die NB ihre Schulden in CHF hat, kann es sie nicht „lupfen“: Sie braucht nur ein ganz bisschen Strom fuer einen Compi, und schon hat sie alle CHF, die sie will oder braucht. (Vielleicht will diese dann sonst niemand, ihre Glauebiger jedoch, muessen sie nehmen). Anders gesagt, vor der SNB geht der CHF hops, zur Zeit ist das Gegenteil das Problem.
      „Wer die Konsequenzen traegt soll das sagen haben“ kombiniert mit „DEMOKRATISIEREN wir die GELDSCHÖPFUNG“: Dann muesste spaetestens ab 70 Schluss sein mit Stimmrecht, dafuer duerfen 3-Jaehrige ueber Waehrungspolitik mitbestimmen. Ein Dreifach Hellau! Schon mal darueber nachgedacht, ob nicht fuer gewisse Aufgaben, auch wenn sie durchaus von oeffentlichem Interesse sind, in Kontrollmechanismen eingebundene, Personen mit etwas Sachverstand das „Sagen“ haben sollen? Wieso wird eigentlich in der Schweiz nicht ueber die Aufstellung der Fussballnationalmannschaft abgestimmt, sondern laesst einen Deutschen darueber entscheiden?

      • thomas roth sagt:

        GENAU, bissel strom und compi und schon sind alle probleme gelöst. WIESO soll das der staat nicht können/dürfen?! das geldschöpfungsmonopol bei den banken (snb UND privatbanken) kostet uns in der CH über !!! 6mrd chf pro jahr !!! alleine an zinskosten. wir geben für zinszahlungen mehr geld aus als für bildung! bei diesen KOSTEN muss der NUTZEN dieses systems ja gewaltig sein!

        so viel (steuer-) geld ausgeben für etwas was man „auch selbst machen könnte“ (geld drucken ist ja auch irre anstrengend!). und dann rennen alle unsere politiker rum und brauchen geld für die bankster. sparen bei den schwächsten (alv,iv etc.) wie immer. dabei könnte hier auf einfachste art und weise 10MRD CHF pro JAHR gespart werden!!! (zinsen und amortisation)

        als einziges wirkliches gegenargument wird immer wieder das schreckengespengst der inflation heraufbeschworen. inflation haben wir aber auch MIT snb (2% inflation jedes jahr ist für die „stabile preise“). inflation könnte durch geeignete gesetzte und verfassungsbestimmungen auch ohne snb-kunststückchen in grenzen gehalten werden. aber eben, unser system ist ALTERNATIVLOS. nicht weil es nicht anders funktionieren würde, sonder weil es nicht anders funktionieren DARF!

        es ist sicher das beste für alle, wenn die snb, ubs etc. auf knopfdruck (im compi) geld erschaffen dürfen und dafür fürstlich entlohnt werden (zins, zinseszins). bezahlen tut für diese monströs anstrengende arbeit die (wirklich arbeitende) bevölkerung mit ihren steuern. irgendwer MUSS den bankstern ja ihre boni garantieren… und wenn sie sich mal (wieder) verzocken (griechenland) dann kommt der staat und hilft. die bürger dürfen dann mehr steuern bezahlen und sparen – KLAR DOCH, LOGISCH ist DIES das BESTE SYSTEM FUER ALLE!!!

  • Hans Lips sagt:

    Bei der SNB ist nicht mehr viel zu holen, wenn man davon aus gehen darf, dass die restlichen 1250 Tonnen Gold unverkäuflich sind.Die Kantone können ja Tranchen der Euro- und Dollarengagements übernehmen, mit der vagen Hoffnung, dass diese beiden Währungen nicht verschwinden werden.Da können sie dann selbständig agieren und diese Währungen anlegen oder in ihr Portefeuille nehmen.Der Schaden mit Euro- und $-Anlagen ist irreversibel.Prinzip:Mit gegangen, mit gehangen.(Bankrat!)

  • Georg Raumer sagt:

    Leiht die Euros den Griechen!

    • Jens Gloor sagt:

      Genau – es kommt sowieso nicht mehr darauf an. Die SNB pokert hier ziemlich hoch mit ihre EUR-Beständen, welche in einem Anflug von Irrsinn bei 1.50 gekauft weruden. Die EZB ist bereits pleite (she. fraktionales Banking)…

  • Jens Gloor sagt:

    Der Konstruktionsfehler der SNB besteht darin, dass die hoheitliche Kontrolle nicht dem Bund obliegt, sondern privaten Aktionären und letztendlich z.B. eine BIZ (undemokratisch) Regelungen wie BASEL I, II oder III erlassen kann, die nicht im Interesse einer demokratischen Staatsform liegen können. Auch das unverhältnismässige Engagement der SNB in Fremdwährungsreserven ist eine ‚Atombombe‘, welche mit vollem Bewusstsein der privaten Aktionäre gelagert wird. Nun darf man sich fragen, WAS da wirklich dahinter steht? Eine zinsfreie Wirtschaft erst sichert den Wohlstand der Bevölkerung und nicht nur einiger, weniger vermögender Aktionäre.

    • Rodrigo sagt:

      Si on parle d’indépendance, ne faudrait-il pas aussi enlever les nombreux banquiers qui siègent au sein des instances de la BNS? Pourquoi ne pas en parler ou l’évoquer dans le commentaire? En effet, ceux-ci ont beaucoup de poids et d’influence lorsqu’on regarde l’histoire de la Banque nationale. Idem pour la Commission fédérale des banques qui a été très souvent dirigée par des banquiers ou des personnes proches des banquiers suisses. Je crois qu’il faudrait aussi examiner ces aspects du problème et je crois qu’ils pèsent plus que l’influence prétendue des cantons sur la BNS.

      • Jens Gloor sagt:

        Les banques avaient à long terme ‚Carte Blanche‘ – qui est maintenant j’espère disparu. Le secteur bancaire fractionnaire est un monstre qui ne peut être contrôlé – sauf par ceux qui l’exploitent. Si l’on croit tout ce qu’on est vendue comme étant la vérité – c’est finalement votre propre faute si, par exemple, la pension (voir la Hongrie) se dissout dans l’air mince.

    • Thomas Forster sagt:

      „Zinsfreie Wirtschaft“ ? – Wie soll denn das gehen? Ich glaube Scharia Banken verlangen offiziell keinen Zins. Aber der Arabische Raum ist nicht gerada dafuer bekannt, dass es allen darum so gut geht.

      • Marc Ehrler sagt:

        Zitat Albert Einstein: „Der Zinseszins ist die stärkste Kraft im Universum“! Und das (und nur das) ist genau der Grund, wesshalb uns unser gesamtes Finanzsystem (Weltweit) in den nächten Jahren um die Ohren fliegt, ob man das will oder nicht!

      • Jens Gloor sagt:

        Haben Sie schon einmal ‚Islamic Banking‘ studiert? Ausserdem war der Geldkreislauf in den Anfängen der USA ebenso zinsfrei – der Staat kontrollierte die Geldmenge – und das hat bestens funktioniert, wurde jedoch von den europäischen Bankstern mit künstlich angefachten Revolutionen (Woher kennen wir das? Gadhaffi wollte zur Bezahlung von Öllieferungen den Gold-Dinar einführen und wird aus ‚humanitären Gründen‘ bombardiert!) vorsätzlich beendet. Auch der Irak wollte statt USD die Bezahlung in EUR durchsetzen – und was passierte? Schauen Sie sich die Geschichte der FED an – dann wissen Sie mehr! Der Geldkreislauf und die Kontrolle der Geldmenge gehören in die Hände des Staates und nicht in Private.

    • David Meier sagt:

      Die SNB steht nicht unter Kontrolle von privaten Aktionären, da diese nur 45% der Aktien besitzen.

      • Markus Niessen sagt:

        Ich bin mir nicht sicher, ob man alleine von der Aktionariatsstruktur darauf schliessen kann wer die SNB kontrolliert und wessen Interessen diese vertritt. Wie stimmen z.B die Kantonalbanken, die zu den öffentlich rechtlichen Aktionären gezählt werden? Sind die Ausrichtung und die Entscheidungen der SNB nicht auch vorallem abhängig von Bankrat, Direktorium und erweitertem Direktorium?

    • De Schoenmacker Ian sagt:

      Sehr geehrter Herr Gloor,
      Ihr Aussage: „Eine zinsfreie Wirtschaft erst sichert den Wohlstand der Bevölkerung und nicht nur einiger, weniger vermögender Aktionäre.“ Ist absoluter Schwachsinn… Ohne Zinsen (=Risikoabfindung) keine Investitionen, ohne Investitionen kein Wohlstand! Bitte verabschieden Sie sich von der biblischen Vorstellung der zinsfreien Wirtschaft.
      Herr Hildebrand macht einen extrem guten Job als SNB Chef, natürlich war/sind das Engagement der SNB in Fremdwährungsreserven ein grosses Risiko, aber das Engagement hat sicher dazu beigetragen die Aufwertung des CHF zu verlangsamen und den KMU’s und (natürlich auch) grossen Unternehmung in der Schweiz Zeit zu geben sich an die neue Situation anzupassen (Optionen kauf zur Absicherung, neue Zulieferer, Abnehmer suchen etc.). Wir sind nun mal (ob mal das einsehen will oder nicht) abhängig von der EU und vom Euro, als Export- und Touristenland sowieso.
      Ausserdem ist es wichtig, wie der Artikel von Herr Straumann impliziert, dass Nationalbanken unabhängig sind und eben nicht(!) vom Bund/Kantone geführt werden. Denn nur so ist Preisstabilität gewährleistet (Stichwort Phillips-Kurve).

      Mfg
      Ian De Schoenmacker

      • Urs Stotz sagt:

        Herr De Schoenmacker, was ist daran ein guter Job, wenn 2010 70% Euro als Fremdwährung gehalten wurden? Das war kein guter Job sondern ein riesen Klumpenrisiko. Was ist ein guter Job, wenn 2010 und 2011 gegen 40 Milliarden Buchverlust wegen dem masslosen Kauf von Euro gemacht wurden?

        • Anh Toan sagt:

          @Urs Stotz: Fuer Sie muesste die SNB dafuer sorgen, dass der CHF ins Bodenlose faellt, dann haette die SNB riesige Gewinne (Passivseite der Bilanz in CHF, Aktiven in Fremdwaehrungen/Gold/UBS). Da die Nationalbank nicht den Auftrag der Gewinnerzielung hat, laesst sich die Leistung des Direktoriums auch nicht daran messen.
          Die SNB haette wohl den Bernanke Put spielen sollen (Short USD), ergaenzt mit einem PIIGS Put (Short EUR), und auf der Aktivseite Warentermingeschaefte (long Palmoel, Kupfer, Soja, nicht Gold, dessen Performace in der Rohstoffhausse enttaueschend ist) und damit den unwillkommenen Trend der CHF-Aufwertung noch unterstuetzen? Mit den Gewinnen der SNB koennten dann die Loecher in der ALV und bei Bund und Kantonen auf Grund wegbrechender Steuereinnahmen gestopft werden! Sie verwechseln die Nationalbank mit einem Hedgefonds. Schreiben Sie im Politblog, da wird Stammtischniveau gern genommen.

          • Jens Gloor sagt:

            Stammtischniveau ist, was uns die Medien als Wahrheit verkaufen möchten. Die Amerikaner sagen „Follow the money“ – dann werden Sie herausfinden, wem die Medien gehören – könnte noch interessant sein…

          • Anh Toan sagt:

            @Jens Gloor: SRG, DRS, ARD, ZDF, DW, deutsche Regionalsender, TF 1-3, TV5monde, BBC, RAI gehoeren dem Staat. Daneben gibt es unzaehlige private Medien, die zum Teil Grosskonzernen gehoeren (Axel Springer, News Corp. etc. etc.), zu einem Teil genauso unabhaengigen „kleinen“ Privaten (WOZ, Rolling Stone, Wikileaks, etwa 100 Miollionen unabhaengige Blogs im Internet etc.etc). Bedenklich ist die Situation einzig in Italien, da Berlusconi als Politiker die RAI kontrolliert, als privater Unternehmer ueber Mediaset einen grossen Teil der privaten Medien.
            Genau das verstehe ich unter Stammtischniveau: Etwas unterstellen (die Medien gehoeren dem Grosskapital), was schlicht und einfach nicht den Tatsachen entspricht.
            Haben Sie sich schon mal angesehen, wie man in der islamischen Wirtschaft das Zinsverbot „umgeht“: Statt dem Unternehmer einen Kredit zum Kauf seines Warenlagers, seiner Maschinen zu gewaehren, gibt man das Lager in Kommission (der „Financier“ bleibt Eigentuemer der Ware, bis sie verkauft wird, dann erhaelt er seine Marge), die Maschinen werden vermietet. Die Stellung des „Financiers“ ist deutlich besser, denn geht sein Schuldner pleite, nimmt er seine Waren/Maschinen und gibt diese in Kommission bzw. vermietet sie an einen Anderen. Der „Financier“ erhaelt auch einen Gewinn, wenn der „Schuldner“ pleite geht, auf Deutsch gesagt geht ihm die Pleite seines Schuldners am Arsch vorbei.. Bevor Sie hartnaeckig derartigen Unsinn verzapfen, sollten Sie vielleicht eine halbe Stunde shariakonforme Anlagevehikel „googlen“ oder „bingen“, dann noch eine halbe Stunde nachdenken: Zinsverbot zementiert die bestehende Vermoegensverteilung!

          • Urs Stotz sagt:

            Herr Anh Toan, mit Ihrer Aufzählung möglicher Geschäfte: Short USD, PIIGS Put, Short EUR u.s.w., übertreffen Sie Stammtischniveau bei weitem, und ich muss Ihnen neidlos Cüplibar Niveau zugestehen.

        • David Meier sagt:

          @Urs Stotz Die Aufgabe der SNB ist nicht, Gewinne zu erzielen. Vielfach wird behauptet, dass die Miliarden „verspielt“ wurde, oder mit Währungen „spekuliert“ wurde. Das ist falsch – es ging um das Verhindern der weiteren Aufwertung des Frankens.

          • Urs Stotz sagt:

            Herr Meier, Sie haben Recht, Gewinne zu erzielen ist nicht der Auftrag der SNB. Es ist aber auch nicht die Aufgabe der SNB mit riesigen Eurokäufen den Euro zu stabilisieren. Damit hat die SNB seit 2010 40 Milliarden Währungsverlust eingefahren.

          • Thomas Ernst sagt:

            @David Meier
            „es ging um das Verhindern der weiteren Aufwertung des Frankens.“ – Das konnte so, wie Hildebrand das angepackt hat, natürlich nicht funktionieren, da das Volumen des CHF gegenüber dem EUR einfach zu klein ist. Das war von vorneherein klar.

            Hätte er wirklich die Beziehung EUR-CHF zugunsten des EUR beeinflussen wollen (statt sich einfach mit unserem Geld bei den EUR/IMF/EZB beliebt zu machen), hätte er CHF verkaufen müssen (gegen ALLE Währungen), statt EUR zu kaufen. Da die SNB jederzeit CHF drucken kann, könnte sie selbstverständlich den CHF schwächen. Die Gefahr ist allerdings, dass a) die Inflation zuschlägt und b) dass das Ausland das Vertrauen in den CHF (als Safe Haven) völlig verliert und der CHF dann einfach abstürzt.

      • Hans Albers sagt:

        De Schoenmacker – Sie reden nur Schwachsinn und verstehen überhaupt nichts von der Materie, Sie sind im besten Falle ein hochgradiger Möchtegern-Spekulant !

      • Jens Gloor sagt:

        Lesen Sie meinen Kommentar oben. Das ‚fraktionale Banking‘ ist per Definition ein Schneeballsystem: Wenn ich 100’000 als Bank einnehme, darf ich eine Million wieder an Krediten (aus dem NICHTS) verleihen (evtl. auch noch an unfähige Schuldner – she. Subprime-Krise USA, die nach meinem Dafürhalten aus Profitgier entstanden ist) und muss dann auch noch auf eine Million Zinsen zahlen (hier profitiert – wenn’s funktioniert – nur wieder die Bank und nicht die Allgemeinheit) und wenn dieser Kredit in die Hosen geht, funktioniert gar nichts mehr. Sie sehen ja wohin die Zinswirtschaft (ausser Kontrolle durch ‚Agenturen‘ wie z.B. Moodys, etc.) führt. Länder werden willkürlich herabgestuft (ausser die USA, wo dies schon sehr, sehr lange überduutlich angezeigt wäre!), deren Anleihen werden immer teurer und schlussendlich muss man ständig Millarden nachschiessen, die dann am Ende (she. Griechenland) zum Kollaps führen. Halten Sie das für erfolgreich? Wenn wir nicht grundsätzlich umdenken und diesem Missbrauch ein Ende setzen, werden auch Sie ohnehin bald zum Umdenken gezwungen – dann nämlich, wenn Ihre Altersvorsorge futsch ist. Ein Geld ohne Deckung (Fiat-Geld) ist ein vernichtender ‚Witz‘. Nationalbanken (she. FED) SIND NICHT unabhängig, da von privaten Aktionären kontrolliert (she FED). Auch die Preisstabilität ist mit SICHERHEIT nicht gewährt, wenn die Geldmenge laufend erhöht wird – she. wieder und immer wieder – die USA. Das alles ist die reine Katastrophe, nicht mehr und nicht weniger.

      • Jens Gloor sagt:

        Es bräuchte eine grundsätzliche Reform, die hinsichtlich Europa evtl. bald ‚automatisch‘ eintritt. Wer der Volkswirtschaft Vermögen entzieht, sollte dafür haftbar gemacht werden. Die SNB steht vielleicht im Bezug auf Bestimmung und Besitzverhältnisse etwas ‚günstiger‘ da – aber analysieren Sie einmal die FED, welche komplett Intransparent agiert. Deshalb gibt es in den USA auch Strömungen mit dem Motto „Audit the FED“ – das wäre dringen nötig, denn bald werden wir ja wohl QE3 (oder anders schön verpackt) erwarten können: Geld für weitere Spekulationen und noch mehr Verschiebung von arm auf reich. Banken werden einfach reich, ohne dafür zu arbeiten – so gesehen, wäre ich auch gerne eine Bank, die einfach Buchgeld aus dem NICHTS schaffen kann und es dann als verzinsten Kredit weitergibt. Fair ist anders: Banken sollten nur Geld ausleihen dürfen, dass sie auch wirklich besitzen, dazu müsste aber der Staat die Geldmenge kontrollieren und nicht eben dieses Kopfnickgremium, das zweifelsfrei nicht unabhängig agiert. Österreichische Schule, statt Keynesianismus.

    • Anh Toan sagt:

      @Jens Gloor: Zinsverbot ist ein Instrument zur Zementierung der bestehenden Vermoegensverteilung: Die Reichen bleiben reich, die Armen koennen nicht reich werden. Glauben Sie, die Reichen=Maechtigen (zu denen die (hohen) Pfaffen jeder Kultur gehoer(t)en), haetten das Zinsverbot im Interesse der Armen erlassen? Es war Ihnen egal, wenn die Arnen verhungern oder an Seuchen krepieren, jedoch sollten sie sich nicht mit Krediten ruinieren? Es erschreckt mich, wie breit verbreitet derart naive Ansichten noch immer sind.
      Zur Abhaengigkeit der Nationalbank von ihren Aktionaeren ist festzuhalten, dass diese, im Unterschied zu einer privatrechtlichen AG, das Direktorium (VR) nicht waehlen, sondern der Bundesrat, Vor der Vorlage der Jahresrechnung an die Aktionaere, muss diese vom Bundesrat genehmigt werden.Im Kern haben die Aktionare der NB nur noch das letzte Aktionaersrecht, naemlich ihre Aktien zu verkaufen, wobei ich mich frage, ob den Kantonen nicht auch dieses Recht genommen wird. Die Aktionaere der NB haben keinerlei Macht, die Generalversammlung ist ein reines Kopfnickgremium, wenn schon ist die NB abhaengig vom Bundesrat, nicht von den Aktionaeren.

      • Jens Gloor sagt:

        @Anh Toan: Sie legen ja einen missionarischen Eifer an den Tag diese Behauptung zu wiederholen. Mir ist klar, dass seit der Finanzkrise der Trend Reichtum von unten nach oben zu verschieben (Mergers and Aquisitions nett sich das schönfärberisch) massiv ‚geboostet‘ wurde und dass Unternehmenssteuern massiv niedrig sind oder glauben Sie ernsthaft die heutige Finanzwirtschaft dient der Unterschicht? Die ursprüngliche US-Wirtschaft war zinsfrei und das war gut so. Die Verschiebung von Reichtum nach oben hat erst danach statt gefunden, deshalb muss dieses System wieder beendet werden. Unter zumindest einer Teil-Enteignung der Reichen, wenn Sie dies so wollen. Soziale Verantwortung ist nicht nur eine PR-Massnahme oder ein ‚Charity‘-Projekt. Der Planet Erde muss allen Menschen eine Lebensgrundlage bieten, nicht nur der geglauben ‚Créme de la créme‘ – wie sie sich z.B. an BILDERBERG-Meetings verlustigt. Die Zinspolitik einer Weltbank oder des IWF haben viele Arme noch ärmer gemacht – das ist gelinde gesagt eine Schweinerei. Globalisierte, freie Marktwirtschaft ist ein Fluch.

        • Anh Toan sagt:

          @Jens Gloor: „Die ursprüngliche US-Wirtschaft war zinsfrei und das war gut so.“ „1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde 2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. 4 Und Gott sah, daß das Licht gut war.“ Darueber kann man nicht diskutieren.

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