Mit zwei Kühen die Welt erklärt

Mit zwei Kühen lässt sich die Welt erklären. Was wohl die zwei kämpfenden Eringerkühe in Saas-Grund bedeuten? Foto: Dominic Steinmann (Keystone)
Vor rund fünfzig Jahren hat der Sozialpsychologe Geert Hofstede den Versuch gewagt, die unterschiedlichen Geschäftskulturen der Welt zu klassifizieren. Herausgekommen ist eine Typologie entlang von sechs Kategorien (Quelle):
- Power distance index
- Individualism vs. collectivism
- Uncertainty avoidance index
- Masculinity vs. femininity
- Long-term orientation vs. short-term orientation
- Indulgence vs. restraint
Hofstede hat versucht, die Sache so einfach wie möglich zu halten, und das erklärt auch den grossen Erfolg seines Klassifikationsschemas. Für manche ist das vielleicht immer noch zu komplex. Der amerikanische Investor Martin Armstrong, ein umstrittener Querdenker in der Szene, hat versucht, es noch einfacher zu machen. Sein nicht ganz ernst gemeinter Zugang: Was kann man alles mit zwei Kühen anstellen?
Der Zugang ist je nach Land und Wirtschaftssystem sehr unterschiedlich …

















30 Kommentare zu «Mit zwei Kühen die Welt erklärt»
Off topic
Ich verzeichnete etliche fragwürdige Entscheidungen, wenn trotz Einhaltung der Regeln mein Kommentar in anderen Artikeln (nicht in NMTM) nie veröffentlicht wurde. Sicherlich mag der eine oder andere Kommentar im Sinne der Direktheit, in welcher auf ein darin enthaltenes Prinzip hingewiesen wird, die politische Korrektheit in der einen oder anderen Form einer konditionierten Sprachregelung verletzen, aber in keinem Fall wurden die Kommentarregeln verletzt. Meine Frage lautet, ob anderen Kommentatoren ähnliches widerfuhr.
Ich denke eher, dass Kommentare „im Nirwana“ verloren gingen, dass es also technische Probleme gibt.
Es ist natürlich fragwürdig, wenn etwelche Entscheidungsträger entscheiden, ob ein Kommentar veröffentlicht wird und wichtig, dass Sie diese fragwürdigen Entscheidungen verzeichnen.
Besser wäre, alle Bürger darüber abstimmen zu lassen, ob ein Kommentar veröffentlicht wird.
Ein privates Medium ist doch frei zu meinen, was es publiziert und was es nicht publiziert? Warum beklagen Sie sich hier, woanders nicht publiziert zu werden? Sollen denn linke Bürokratiezentralisten entscheiden, welche Kommentare publiziert werden müssen, oder gilt noch die Freiheit des Unternehmers?
Machen Sie doch einfach: http://www.linushubersnichtveroeffentlichesupertolleundwahreregelkonformekommentare.ch
Als Australier finde es (natürlich) absolut in Ordnung!
Martin Armstrong tritt übrigens auch regelmässig bei Alex Jones auf bei PrisonTV und seinen anderen Sendegefässen.
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Der etwas religiös angehauchte Jones ist einer der bekanntesten Verschwörungstheoretiker und rechtskonservativen US-„Truther“
https://de.wikipedia.org/wiki/Alex_Jones
Von dem her kann man bei Armstrong ruhig etwas an der Oberfläche kratzen — denn die Theoriengebäude von Jones, Armstrong & Co entpuppen sich bei genauerem Hinschauen des öfteren auch mal als potemkinsche Dörfer – auch wenn Teilwahrheiten durchaus richtig sein können, sind die daraus resultierenden „Gesamtwahrheiten“ doch des öfteren sehr spekulativ und oftmals widerlegbar.
Stossend an den (sehr alten) Witzchen ist primär die durchschimmernde Ideologie. Über die plump-böse Klischee-Satire kann man ja noch schmunzeln, dass dann ausgerechnet der „klassische Kapitalismus“ (was soll das überhaupt sein?) völlig unkritisch und unlustig als der goldene Weg präsentiert wird, zeigt recht eindeutig, woher der Wind weht. Dass der „wahre Kapitalismus“ in seiner reinen Lehre gut und edel ist, all die alten und neuen Auswüchse davon nur unglückliche Verfehlungen ohne Zusammenhang, erinnert dabei an Gläubige, die genau die durch ihre jeweilige Religion angerichtete Gewalt und das Unrecht auf Missverständnisse und Fehlinterpretation schieben..
Stimmt sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen!
Martin Armstrong ist doch dieser etwas dubiose Ex-Wall-Street „Forecaster“ der alle Crashes vorausgesagt haben will, nur kann sich niemand der damaligen Zeitgenossen daran erinnern.
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Auch sein vorausgesagter grosser Crash vom Oktober 2015 traf ja bekanntlich nicht ein
http://www.zeit.de/2015/19/martin-armstrong-wall-street-film
Daher wundert mich auch der Kommentar von Prof. Dr. Scherf nicht, dass diese Cow-Economy gar nicht von Armstrong sei — das ist glaub wirklich ein Scharlatan, der sich und seine Theorien mehr oder weniger gut verkaufen will und auch sonst noch etwas in fremdem Gedankengut rumwildert!
Mit Voraussagen, auch den seriösesten wie bei Shiller wegen dem Immobilien-Markt USA, kann man sich irren und Shillers Voraussagen sind mit vielen wenn und aber gespickt. Der Zürcher Immobilienmarkt ist auch so eine Sache, wann und überhaupt, wann es beginnt zu kriseln?
Beispiel:in meiner Gemeine wurde eine Eigentumswohnung für 3,8 Mio. CHF verkauft. Ja, wer hat so ein Einkommen, um so etwas teures zu kaufen? Muß man dazu 400T CHF Bruttoeinkommen haben oder geht auch mit weniger? Wieviel ist der Hypothekar-Zins und Eigenmietwert? Hat der Käufer eine sichere Anstellung oder fürchtet er, was gegenwärtig bei den beiden Großbanken und der Zürich geschieht, nach Polen zu gehen mit weniger Lohn?
All dies Realitäten können sich für den Käufer negativ entwickeln und trotzdem steigt der Preis seiner Eigentumswohnung weiterhin und trotzdem präsentieren wir unsere Logik und handeln danach (vielleicht fälschlicherweise).
Zach: Das ist mir schon klar, dass das mit dem Voraussagen eine schwierige Sache ist.
Nur Armstrong hat mit seiner etwas dubiosen Vita und angeblich richtigen Voraussagen zu Crashes und Krisen 1987, 1989, 1998 und 2000 und einigen weiteren sich so einen Ruf „zusammengebastelt“ und nach seinem Gefängnisaufenthalt auch viel Geld damit verdient.
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Sicher ein ganz guter Selbstvermarkter mit einer bewegten Vita – aber in meinen Augen doch etwas ein Scharlatan – da ist mir Shiller doch sympathischer, weil seriöser.
Siehe auch Interview mit Armstrong von 2015
http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/boersen-prognose-der-naechste-crash-kommt-am-17-oktober/11616664.html
Kühe gehören zur Familie der Wiederkäuer, nicht? Ich geh dann mal den Käse wenden.
Seit vielen Jahren geistern diese Kühe durch Hörsäle und Netz. Ja, der klassische Kapitalismus ist das einzig Wahre. Griechen, Franzosen und Italiener hingegen sind richtig blöd. Kann alles durch zwei Kühe bewiesen werden. Ich hätte da übrigens auch noch einen: SWISS QUALITY NEWSPAPER CAPITALISM: For years and years, zillions of newspapers and social media users explained economics by telling the same stories about to cows. When 99% of the world population knew the story by heart, a swiss journalist said: Ouh, look, a really great new idea. Let’s copy and paste it. It’s funny.
Venture Capitalism hat mir am besten gefallen. Oh und die American Corporation. Ich glaube auch gar nicht, dass die so weit von der Realität entfernt sind 😉
Der amerikanische Investor Martin Armstrong dürfte nicht der Erfinder der Sache mit den zwei Kühen sein. Der Beitrag „Kuh-Ökonomie“ erschien schon 2008 in „Forschung & Lehre“. Link: http://www.oeffentliche-finanzen.de/resources/Kuh-Oekonomie.pdf.
Ich habe gar nichts gegen Plagiate, sie müssen nur gut sein und den Leser erfreuen. Lieber ein abgewandeltes Plagiat, als eine trostlose Eigenbrötelei.
Die Kühe hatte ich bereits 1997 von Roy B.Zuck in „the Speakers Quote Book“ zitiert gelesen. 🙂
Dass das Spässchen sehr veraltet ist zeigt die Geschichte mit dem Bullen. Heute kauft man sich den Satz Spermien, inseminiert und bezahlt den Vetrnär mit dem Milchgeld von 2 Kühen. Das Wichtigste, den Bullen braucht man nicht zu füttern (keine zusätzliche NK). So ändern sich die Zeiten.
… und wo liegen jetzt die Fehler, die Wahrheiten, die Halbwahrheiten und die Halbfehler?
Ich jedenfalls habe mich köstlich amüsiert.
-> Jetzt wäre diese politische Kuh-Ökonomie nicht nur als Gag abzutun,
-> sondern mit pro’s und con’s zu belegen und zu widerlegen
… danach könnte man (wie von Marx schon formuliert) die Realitäten nicht nur bloss interpretieren, sondern verändern.
Sie möchten „Widerlegung“: Klassischer Kapitalismus:
Wenn ich 1 Kuh von zwei verkaufe, um einen Bullen zu kaufen, brauche ich keinen Kapitalismus, da kann ich eine Kuh gegen einen Bullen tauschen. Kapitalismus brauche ich, um mir mit den zwei Kühen als Sicherheit einen Kredit geben zu lassen, damit ich einen Bullen dazu kaufen kann. Dur so habe ich laufend mindestens eine Kuh, welche Milch gibt zum verkaufen, die sogenannte Cash Cow, während der Milk flow aus der zweiten Kuh in das Kalbwachstum reinvestiert wird. Tausche ich eine Kuh gegen einen Bullen, kann ich mangels Cash Flow den Tierarzt nicht bezahlen und muss Notschlachten.
Das Ergebnis ist dann, wer am meisten Kühe hat, bekommt am meisten Kredit und kann an meisten Bullen kaufen und Kühe züchten. Einer hat bald alle Kühe, niemand ausser einem hat Milch, vielleicht gibt der eine grosszügig frei und willig ein bisschen ab, dann ist das im Ergebnis für alle bis auf einen wie beim Kommunismus. Es wird ein wenig Milch verteilt.
Nach Ackermann ist die Grundlage des Kapitalismus die Arbeit, nicht doch, es ist Kredit und Geld. In der Regel arbeiten wir alle in allen Systemen, sogar bei den faulen Jäger und Sammler (das Sammeln überlassen sie lieber ihrer holden Weiblichkeit). Anh Toàn erklärt dies treffend, nur das Plattmachen der Kapitalisten untereinander ist so eine Sache. Der einzelne Kapitalist liebt nicht so sehr den Wettbewerb, auch er neigt zur Faulheit und hat lieber einen günstigen Kredit, als sich mit den besten Produkten auf dem Markt zu behaupten. Ein Kartell ist für eine löbliche Errungenschaft. Ist eigentlich der vietnamesische Kapitalismus noch nach dem Geschmack des gütigen Onkel Ho?
Sicher hätten die vietnamesischen Marktfrauen mit den Amerikanern zäh über jeden einzelnen Punkt eines vereinigten Vietnams verhandelt und ein solches auch mit Erfolg erreicht. Bestimmt wäre ihnen nicht in den Sinn gekommen über ein Gesellschaftssystem zu verhandeln und deshalb den Krieg zu verlängern. Es ist doch sonnenklar, daß ein Fisch auf dem Markt mit großer Gestik den Besitzer wechselt, das war so seit Uhrzeiten und wird so bleiben. Nur Männer können derart philosophisch nachdenken und wegen Ideen und Systeme einander abmurksen. Wie viele Frauen sind unter den Kommentatoren und suchen Beweihräucherung?
@Zach
Sie verwechseln Realwirtschaft (also:
– output of labour = annual PRODUCE und
– die Abnützung der Produktionsgüter
die beide in die Kostenrechnung eingehen)
mit Geld (money):
„the annual produce of the land and labour of any country which replaces a capital, NEVER IS IMMEDIATELY EMPLOYED to maintain ANY BUT PRODUCTIVE hands. It pays the wages of PRODUCTIVE LABOUR ONLY.
That which is immediately destined for constituting a revenue either as profit or as rent, may maintain indifferently either productive or unproductive hands.“ (Wealth of Nations B. II ch. 3)
Mangels labour generieren Feudalisten (Adlige, Kirche) + deren Papierli-Wender KEINE Wertschöpfung (unproductive).
@Rolf Zach: „Bestimmt wäre ihnen nicht in den Sinn gekommen über ein Gesellschaftssystem zu verhandeln und deshalb den Krieg zu verlängern“
Manchmal treffe ich Vietnamesen die ganz stolz sind, den Krieg gegen die Amis gewonnen zu haben. Da sag ich, guckt mal nach Deutschland, Japan oder Korea, die haben verloren gegen die Amerikaner.
Aber ich bin zurückhaltend mit kritisieren, seit doi moi 1985 haben die sehr viel, sehr schnell erreicht. Ho hätte kaum und Karl bestimmt keine Freude. Manchester Kapitalismus, aber sie bauen an Sozialsystemen und Infrastruktur. Die Schlüsselindustrien, Banken etc. werden sehr zentral geführt. Demokratie ist den wenigsten ein Bedürfnis.
@Zach
Der Zufall will es, dass heute Bloomberg den Unterschied zw. der REALwirtschaftlichen Produktion sogar von Papierli (in diesem Fall: produce = money) und der FINANZwirtschaftlichen Betrachtung von money = credit zeigt:
„Last month, De La Rue, the world’s largest currency maker, sent a letter to the central bank complaining that it was owed $71 million and would inform its shareholders if the money were not forthcoming. The letter was leaked to a Venezuelan news website and confirmed by Bloomberg News“
http://www.bloomberg.com/news/articles/2016-04-27/venezuela-faces-its-strangest-shortage-yet-as-inflation-explodes
Bref: Diese revolucionarios sind keine (guten) Kapitalisten
… und für De la Rue würde ein solcher Abschreiber vielleicht etwa einem Jahresgewinn entsprechen (oder mindestens der Hälfte davon)
… also auch keine überzeugende performance als Kapitalisten, denn die Kosten der Kostenrechnung sind ja (realwirtschaftlich) schon entstanden
Dumm wird es, wenn man nicht einmal mehr genug Geld hat um die Gelddrucker zu bezahlen – 🙂
http://www.zerohedge.com/news/2016-04-27/end-venezuela-runs-out-money-print-new-money
Socialism: The State sets the price of your milk
Capitalism: You make up the price of your milk yourself
Communism: You give away the milk to who needs it most
Anarchism: You give away the milk to who you like best
Fascism: Your milk is now called Volksmilk and delivering it is your duty
Slavery: No milk is whipped but you are