Das nächste grosse Finanzthema

Was kommt auf Griechenland zu? Ein Bankangestellter verteilt Eintrittskarten für eine Bank (Juli 2015). Foto: Emilio Morenatti (Keystone)
Wie Tobias Straumann im letzten NMTM-Blog beschrieben hat, ist die Austeritätspolitik in Europa beendet. Das überragende wirtschaftspolitische Thema der vergangenen Jahre ist damit vom Radar der Finanzmärkte verschwunden.
Die Zeit, um sich zurückzulehnen, dürfte allerdings kurz ausfallen. Vieles spricht dafür, dass bereits das nächste grosse Finanzthema ansteht. Es geht um nichts Geringeres als die Abschaffung der Regel, dass Staatsanleihen als risikofreies Instrument verbucht werden. Zwar wird in der breiten Öffentlichkeit noch wenig darüber debattiert, aber die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel – die Dachorganisation sämtlicher Notenbanken weltweit – wird dazu im zweiten Halbjahr Vorschläge präsentieren, wie das geschehen soll.
Spätestens dann wird an den Märkten über kaum etwas anderes mehr spekuliert werden.
Was nach einem buchhalterischen Detailproblem aussieht, ist tatsächlich die grundlegende Bewertungspraxis, die über die Kurse und Marktverzinsungen von Staatsanleihen entscheidet. Also eine Anlageklasse, die schätzungsweise rund 20 Billionen Dollar (Quelle) auf die Waage bringt. Neben Aktien ist sie vermutlich die wichtigste.
Worum geht es?
Geben Banken Kredite aus oder investieren in Wertschriften, dann müssen sie diese Engagements teilweise mit Eigenkapital unterlegen. Um zu berechnen, wie viel Eigenkapital erforderlich ist, wird das sogenannte Risikogewicht der Position bestimmt. Das geschieht entweder über eine interne Risikoanalyse oder mithilfe eines Ratings von Standard & Poor’s, Moody’s oder einer anderen anerkannten Agentur. Beträgt das Risikogewicht 100 Prozent sind 8 Prozent der Investitionssumme mit Eigenkapital zu hinterlegen. Bei einem tieferen Risikogewicht ist die Kapitalanforderung geringer, das heisst für die Bank günstiger. Entsprechend wird ein riskanteres Engagement für sie kostspieliger.
Investieren Banken oder Versicherer stattdessen in Schuldpapiere von Staaten, sparen sie im Vergleich dazu viel Geld. Zum Beispiel sehen die Basler Eigenkapitalvorschriften vor, dass Staatsanleihen von Ländern mit einem Rating von AA- und höher kein Risiko tragen.

Ursprünglich waren alle Staatsanleihen von der Risikogewichtung ausgenommen. Die erste Basler Regelung aus den Achtzigerjahren definierte noch, dass Anleihen, die von den Mitgliedstaaten der OECD emittiert wurden, von einer Eigenkapitalunterlegung ausgenommen waren. Diese sehr breite Bevorzugung wurde später zurückgenommen.
In der Eurozone gilt sie allerdings de facto heute noch. Banken können dort Anleihen der Eurostaaten kaufen, ohne dafür Eigenmittel einsetzen zu müssen. Sie können die Käufe zu 100 Prozent mit Fremdkapital (Kundeneinlagen etc.) finanzieren. Das gilt selbst für griechische Regierungsanleihen, obwohl deren Rating tief im Junk-Bond-Status liegt.
Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken spricht im folgenden Zitat von einer Vorzugsbehandlung unabhängig vom tatsächlich bestehenden Kreditrisiko:
«Because of the currency union, the exemption is automatically applicable to all banks within the euro area that finance euro-denominated government debt, leading to preferential –treatment of the respective bonds in spite of actual differences in credit risk.»
Der Basler Ausschuss und vor allem die Deutsche Bundesbank wollen diese Vorzugsbehandlung beenden, unter anderem mit dem durchaus nachvollziehbaren Argument, dass die Euroschuldenkrise die Annahme der Vergangenheit widerlegt, wonach in Europa kein Staat Bankrott gehen kann.
Staatsanleihen wären ohne die gesetzliche Bevorzugung vermutlich nie zu dem dominierenden Anlagevehikel aufgestiegen, das sie heute sind. Regierungen können sich dank ihnen günstiger verschulden, d. h. ihre Ausgaben tendenziell höher halten als ohne sie. Banken helfen ihnen bei der Abnahme neuer staatlicher Schuldtitel, denn indem sie die Papiere über Fremdkapital erwerben, dehnen sie die Bilanzsumme aus und können damit auch ihre Eigenkapitalrendite verbessern.
Was steht auf dem Spiel?
So sinnvoll eine Anpassung der Risikogewichtung von Staatsanleihen auch ist, wird sie am Markt doch zu schweren Erschütterungen führen. Es genügt, sich den Zinsverlauf der vergangenen Jahrzehnte anzuschauen, in denen die Papiere immer teurer respektive ihre Marktverzinsung immer geringer wurde, um zu sehen, wie viel auf dem Spiel steht.
Staatsanleihen sind nicht nur ein beliebtes Anlagevehikel, sondern auch ein wichtiges Instrument für die Notenbanken, um ihre Geldpolitik durchzusetzen. Die Grafik streicht in den blau unterlegten Flächen jene Phase heraus, in denen Zentralbanken Quantitative Easing (QE) betrieben. Also Staatsanleihen aufkauften, um das Marktzinsniveau zu senken. Und nicht zu vergessen: Staatsanleihen bilden auch die Basis für Repo-Geschäfte am Geldmarkt, ein unersetzliches konventionelles Notenbankinstrument.
Fällt die Nullrisikoklausel, ist mit einem Kurseinbruch beziehungsweise Anstieg der Marktverzinsung (Rendite) zu rechnen. Anleger und viele Banken, die in grossem Stil Staatsanleihen aufgekauft haben, wären die Verlierer. Ebenso würde der Europäischen Zentralbank ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Wirkung des QE-Kaufprogramms wäre innerhalb kürzester Zeit verpufft.
Das in Berlin ansässige Forschungsinstitut DIW hat durchgerechnet, wie viel eine Aufhebung des «Freistellungsprivilegs» die europäischen Banken kosten würde. In Deutschland und Frankreich müssten die Institute je gut 3 Milliarden Euro nachschiessen oder 1,8 respektive 1,2 Prozent des vorhandenen Kernkapitals. Das ist nicht viel. Schweden müsste sogar nur 0,14 Prozent nachbessern. Die Erklärung: Die vorhandenen Bonds in den Bankaktiven dieser Länder sind mehrheitlich erstklassiger Bonität. Folglich wären, erstens, die Eigenkapitalanforderungen auch künftig vergleichsweise gering und fiele es den Instituten, zweitens, leicht, sich am Markt mit neuem Kapital einzudecken.
Ganz anders Banken in Ländern mit schlechter Bonität. In Griechenland müssten die Banken 1,8 Milliarden Euro oder knapp 9 Prozent ihres Kernkapitals zusätzlich aufbringen. Wie ihnen das am Kapitalmarkt gelingen soll, ist die grosse Frage.
Das Ende der Nullrisikobevorzugung sorgt also für mehr Gerechtigkeit gegenüber anderen Finanzierungsformen, beispielsweise privaten Krediten oder Unternehmensanleihen. Allerdings geht das mit einer Anpassung einher, die Kerneuropa kaum trifft, aber die hoch verschuldeten Länder der Peripherie umso mehr. Das zeigt die folgende Grafik. Sie vergleicht die Staatsanleihenportefeuilles von Banken in Prozent der Gesamtaktiven in finanziell unter Druck stehenden («gestressten») Ländern wie Italien, Spanien, Griechenland etc. (gelbe Linie) mit denen in «nicht-gestressten» Staaten wie Deutschland, Frankreich, Österreich etc. (blau).

In den Problemländern ist der Anteil von Staatsanleihen – zumeist handelt es sich um jene des Heimatlandes (der sogenannte «home bias») – doppelt so hoch wie in der anderen Ländergruppe.
Das erklärt auch, warum Deutschlands Finanzminister auf eine baldige Umsetzung drängt. Seine italienischen und griechischen Amtskollegen warnen hingegen: Man dürfe das Kind nicht mit dem Bad ausschütten. Schliesslich solle mit einer Anpassung das europäische Finanzsystem stabiler gemacht werden, das gelinge nicht, wenn dadurch die Banksysteme einzelner Länder über die Klinge springen müssen.
Das schreit natürlich nach einer Kompromisslösung. Wie sie aussehen könnte, wird sich in einigen Monaten zeigen. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht will seinen offiziellen Vorschlag zur Änderung der Risikogewichtung in der zweiten Jahreshälfte vorlegen. Die Debatte darüber, einschliesslich Lobbying der Betroffenen, wird sich schon davor intensivieren. Es lohnt sich, darauf vorbereitet zu sein.
57 Kommentare zu «Das nächste grosse Finanzthema»
„in denen Zentralbanken Quantitative Easing (QE) betrieben. Also Staatsanleihen aufkauften, um das Marktzinsniveau zu senken.““Fällt die Nullrisikoklausel, ist mit einem Kurseinbruch beziehungsweise Anstieg der Marktverzinsung (Rendite) zu rechnen. Anleger und viele Banken, die in grossem Stil Staatsanleihen aufgekauft haben, wären die Verlierer.“ Das verstehe ich jetzt nicht so ganz: 1.QE wurde nicht betrieben, um das Marktzinsniveau zu senken, sondern, meiner Meinung nach, den Einfluss der EZB zu erhöhen. 2. Wenn die Marktverzinsung von Staatsanleihen steigt, also die Rendite, dann sind diejenigen die Gewinner, die viele von ihnen gekauft haben.
Es war ja gerad diese Behandlung von Staatsanleihen in Kombination mit Bankmanagern, welchen Risiken für die Bank nach der Bezahlung der Boni egal waren, die zur Eurokrise geführt haben. Hätten die Banken für Anleihen von Staaten wie Griechenland oder Portugal vernünftige Rückstellungen machen müssen, dann wären diese Länder einfach in einen Konkurs gegangen. Um die Banken zu retten, mussten die Steuerzahler die Verluste übernehmen.
Jetzt werden diese Staaten mit Nullzinsen am Leben erhalten und die Risiken liegen bei der EZB – welche im Gegensatz zu den privaten Banken keine Reserven dafür braucht…
Noch mehr Geld drucken um noch mehr Staatsanleihen zu kaufen? Austerität generiert Profitabilität über den geringsten Widerstand, indes der Geschundene zu kraftlosem Element zudienerischer Art bezwungen. Das erweiterte, prosperierende Spielfeld vollzieht sich mit immer wenigern eher insistierenden aber kaum investigationistischen Teilnehmern; aber über die Rücken einer Gesamtheitsopferung. Wie lange noch kann sich dieses Aufgeblähte wirklich halten? Wer trägt die Konsequenz des Desasters? Wohin rennen die Verursacher? Wer propagiert und sich die Menge hörig macht sollte deren Trägheit berücksichtigen, die bei Enttäuschung in pure Existenzdrangsal umschlägt. Wer bezahlt also diese Unvernunft?
@ Markus
„The politically incestuous relation between the banking and finance industries and government is the sole cause of the current economic crisis, particularly the boom-and-bust cycle caused by the Fed and the system of fractional reserve banking (i.e., lending money that you don’t have) that it administers.“
Hier eine kurze Abhandlung über die Entwicklung des „Crony Capitalism“
https://www.lewrockwell.com/2008/10/thomas-dilorenzo/hamiltons-curse/
Der Euro wird, ganz viele sind davon überzeugt, untergehen. Also sind Euros unsicher:
Also sind 100 Euro nur 70 Euro.
Das Pfund wird auch untergehen: 100 Pfund sind nur 30 Pfund
Mann, wie bescheuert ist denn das?
Und da der Dollar ja auch schrankenlos entwertet wird, werden bald alle nur noch CHF wollen, also sind 100CHF mindestens 500CHF
Nein, in meinem persönlichen Falle sind CHF 100.00 leider nur exakt RMB 671.93, sonst wären es RMB 3359.53, was mir lieber wäre 🙂
Die Relevanz zum Franken ist in der Tat beängstigend. Wie lange noch hält sich die Währung, indem sie laufend gedruckt den Euro stemmen muss? Gleichzeitig rennt alles den Franken ein – um in der Folge die Systemik weiter zu destabilisieren. Der Euro druckt sich im gleichen Tempo gleich nach. Vor lauter kumulierender (um nicht zu sagen kopulierender) Dynamik lauert die Inflation hoch 2 – so wird lauernd gewartet schliesslich auf den Markt geschmissen; also wird der Euro fast geschenkt. Sagen wir 1 CHF ergibt profitable 5 Euro. Da der Schweizer Markt aber bestehen will, teilt er sich um eine Zehn, streicht die Null. Ergäbe 1Fr. gleich satte 50 Cent. Soviel zum realistischeren Umfeld. Mahlzeit!
Ich frage mich manchmal schon. Das Bankensystem gibt es seit den Römern. Es ist also älter, als unser Land und viele andere Länder. Jetzt frage ich mich schon, weshalb immer alle denken, der Euro, Dollar oder welche Währung auch immer, würden untergehen? Wo kann man so viel Pessimismus finden? Ein bisschen mehr Vertrauen in die Herren der EZB oder andere Zentral- oder Nationalbankbanker sollte man schon haben. Ein System kann immer in zwei Richtungen bewegt werden. Also, woher kommt dieser ganze Pessimismus? Vielleicht davon, dass viele Leute keine wirkliche Ahnung davon haben?
Zu denen können Sie sich gleich dazugesellen. Erste Ansätze von Bankensystem gab es nicht vor dem 17. Jh.
@Marti: Wer hat denn die ersten Münzen prägen lassen? Waren wohl die Römer oder sogar noch vorher. Also nicht frech werden.
Münzen prägt der König als Inhaber des Münzregals und daran hat sich bis heute nicht viel geändert, die Differenz zwischen Herstellkosten und Nominalwert der Münzen kassiert der Bund von der SNB. Deshalb hat Münzgeld nichts mit Banking zu tun, zumal es im Mittelalter mit einer Verfallzeit behaftet war (Schwundgeld) und Zinsen lange Zeit verboten waren.
Da liegen Sie ein wenig daneben, Josef.
The history begins with the first prototype banks of merchants of the ancient world, which made grain loans to farmers and traders who carried goods between cities. This began around 2000 BC in Assyria and Babylonia.
https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_banking
@Marti: Das Bankwesen beginnt mit der Zeit der Kreuzzüge aufzublühen. Um 1000 n. Chr.. Das Bankwesen hat seinen Ursprung in Italien. Der Name Bank kommt vom italienischen Wort banco. Die ersten Banken waren Tische. Bis heute spricht man noch von Bankrott, bancarotta. Eine der ältesten Banken der Welt bzw. Europas die immer noch existiert, ist in Siena beiheimatet und wurde 1452 gegründet. Also nichts da mit Bankensystem ab dem 17 Jh. Sie haben eben doch keine Ahnung, aber teilen gerne grossartig aus.
Selten so viel Unsinn gelesen, in dieser Art kann man auch sagen, die Neandertaler waren schon Banker. Kreidestriche, Münzgeld und Golddepots haben nichts mit Bankwesen zu tun, dazu braucht es zwingend ein verzinsliches Schuldgeldsystem in Papier- und/oder Buchgeldform, sodass Schuldtitel entstehen die verbrieft und sodann an dazu eingerichteten Börsenplätzen handelbar und deshalb liquid gemacht werden können. Im Feudalismus war es dagegen mit Münzverfallgeld und ohne Zins nicht nur unmöglich sondern auch unnötig Finanzvermögen aufzubauen.
@Marti: Beim Verfallgeld wurde oft beim Einzug der Münzen eine Art Steuer erhoben. Erst waren die Münzen aus Gold, Silber, Kupfer; später wurden die Edelmetalle von den Banken behalten und stattdessen Geldscheine und Münzen aus wertlosen Metallen bzw. Papier ausgegeben. Nochmals später fand man heraus, so um den WWII, dass diese nicht funktioniert, wenn die ganze Welt es so handhabt und der Goldstandard wurde abgeschafft. Alles hat irgendwo einen Beginn, meistens im Kleinen. So ist es auch im Bankwesen, ob Ihnen das nun passt oder nicht.
Marti: Man müsste einfach etwas präzisieren — die ersten Formen des „modern banking“ kann man schon auf das Jahr 1694 setzen, als die Bank of England gegründet wurde und die dann als dann 1695 erstmals Banknoten rausgegeben hat.
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Klar gab es schon viel früher Geld- und Geldleihgeschäfte und auch die ital. Banke wie Monte Siena de Paschi , aber die hatten nur sehr partiell mit dem heutigen Geld und Bankensystemformen was zu tun
Unter dem Strich geht es um Zentralplanung gegen Marktwirtschaft einerseits und um die Umsetzung des Volkswillen gegen die Umsetzung des Willens der sich sich aufgrund der Zentralplanung gebildeten Oligarchie (meist in der einen oder anderen Form Weltregierungsfanatiker), welche hier langsam zum Ausdruck kommt und immer komplexere Probleme des auf Kredit basierenden Geldsystems offenlegt.
@Huber
Ja, genauso ist es.
Und die Gegen-Medizin heisst Demokratie … dafür (genauso wie für den Rechtsstaat, den Sozialstaat und die soziale Marktwirtschaft) braucht es eine Systemgrenze (bisher hiess diese „Nationalstaat“ … und jede Abkehr davon [vulgo: Imperialismus, Kolonialismus] ist bisher gescheitert … mit schrecklich vielen Opfern an Leben, Hab und Gut)
Der Herr Huber lehnt aber auch die Zentralregierung im Nationalstaat ab, Herr Ackermann. Und da es mafiöse Oligarchen auch in dörflichen Strukturen gab (und gibt), müssen Sie davon ausgehen, dass er sogar jegliche Zentralplanung im Dorf verwirft. Apropos: Die Nationalstaatswerdung war und ist gewöhnlich ebenfalls begleitet durch „Imperialismus, Kolonialismus“ & schrecklich viele Opfer an Leben, Hab und Gut. Wo ist da der qualitative Unterschied?
„Herr Huber lehnt aber auch die Zentralregierung im Nationalstaat ab“
Woher kommen Sie zu dieser Konklusion. Wenn ich darauf hinweise, dass die Demokratie die Gefahr des Kollektivismus und die damit einhergehende Zentralisierung in der Form von zunehmender Macht der Zentralregierung in sich birgt, welche gelegentlich anhand dieses Bewusstsein zu korrigieren ist, heisst dies noch lange nicht, dass ich eine demokratische Regierung ablehne, sondern einfach auf eine Tendenz hinweise, deren sich der Bürger bewusst sein muss. Wer sagt, dass es keine immer wieder auftretende und zu lösende Probleme in natürlich gewachsenen Gemeinschaften geben soll, wobei dort die Akteure greifbar sind?
Die Nationalstaatswerdung war und ist gewöhnlich ebenfalls begleitet durch “Imperialismus, Kolonialismus” & schrecklich viele Opfer an Leben, Hab und Gut.
Das Stichwort heisst „war“. Sie erwecken mit Ihrem Kommentar die Vermutung, dass Sie die Korrumpierung und Deformation des demokratischen Gesellschaftssystems, womit das „war“ schrittweise zum „ist“ mutieren dürfte, befürworten.
Es gibt 3 Theorien in der Soziologie betreffend Aufbau der Gesellschaft. Die Theorie, die Welt gehört dem Tüchtigen, d.h. so richtig für die Liberalen, die sagen ein einzelnes Individuum kann alles erreichen. Zweitens: Die Theorie des Pluralismus, wo die gesellschaftlichen Kräfte in einem Staat versuchen ihre Interessen auszugleichen. Drittens: Die Theorie von Eliten, die bereits Plato als die beste von allen betrachtet. Natürlich sind in den heutigen Staaten alle 3 Elemente der ob genannten Theorien anzutreffen, aber die Elite-Theorie überwiegt. In den modernen Gesellschaften ist vor allem wichtig das Verhältnis zwischen Macht- und Funktionselite.
Wenn die Machtelite, die Funktionselite hintergeht oder noch schlimmer korrumpiert, haben wir eine Gesellschaftskrise wie zum Bsp. gegenwärtig mit Trump in den USA. Diese Krise kann man ruhig als Aufstieg des Populismus bezeichnen. Auch unser selbsternannter Churchill gehört zu dieser Sorte Politiker, natürlich ist alles bei uns alles kleiner und niedlicher. Ein schönes Beispiel dafür ist die EWR Abstimmung 1992, die als Vertragswerk für unsere Interessen hervorragend ausgehandelt wurde, aber bereits bei einem Teil der Elite Ängste, die gar keinen Zusammenhang hatte mit dem EWR-Vertrag. Es war ein Streit unter den Eliten selbst, die dazu führte, daß die Sache knapp abgelehnt wurde.
Die Manager waren für noch mehr offenen Markt für ihre Produkte in der EU. Die NZZ witterte, das Brüssel den Neoliberalismus abschaffen will und wollte die Europäische Sozialcharta nicht, für sie die Charta der Papierli-Wender.
So gewann der Schweizer Churchill Macht, denn 1987 war klar, daß ihn die Bürgerlichen als Bundesrat nicht wollten.
Ihr sorgt Euch um die Demokratie? Wo war jemals eine Demokratie, wo jeder selbst ständig und ohne Abhängigkeiten entschied? Nirgends! Sorgt für eine Elite, die einigermaßen ethisch und kontrollierbar ist, für den Rechtsstaat und Transparenz mit Teilung der Macht unter den Eliten.
Es ist ganz klar, daß wir als Fußvolk akzeptieren müssen, daß die Einkommen der Eliten immer einiges höher sind, als die des Demos (oder soll man bösartiger sagen als diejenigen des Pöbels). Wenn natürlich die Machtelite beginnt, die Funktionselite ihre Einkommen zu drücken und ihren Status lächerlich zu machen, ist die Krise da. Es gibt dafür unzählige Beispiele.
Ich kann es nicht lassen, die Flüchtlingsfrage zu erwähnen. Die grüne akademische Elite beurteilt die Frage aus Sicht der grenzüberschreitenden, offenen Gesellschaft. Die Leute merken aber, daß diese Flüchtlinge hier ankommen und profitieren wollen, was menschlich verständlich ist.
In unserer Gesellschaft hat auch in der Elite niemand (Ausnahme Erben) eine gesicherte Einkommens- und Vermögensstellung wie in der Standesgesellschaft vor 1789 und dies gilt noch mehr für uns einfachen Leute. Wenn dies den Moslem Flüchtlingen klar wird, möchten sie sich nicht gerne auf dieses Schlachtfeld begeben. Rezept:Parallelgesellschaften
mit eigenen Gebräuchen und eigener Rechtsprechung mit staatlichen Subventionen in West-Europa. So kann man überleben, gefällt aber den einfachen Leuten nicht und darauf bauen die Populisten, öfters ausgegrenzte Mitglieder der Funktions-Elite. In den USA kann man schon islamisch leben, aber ohne staatliche Subventionen.
Die Machtelite hintergeht die Funktionselite nicht, sondern die Funktionselite hat sich teilweise aufgrund Wahrnehmung persönlicher Vorteile schrittweise von ihrem eigentlichen Auftrag in erster Linie der Bevölkerung zu dienen distanziert und sich zunehmend der Machtelite verdingt. Sanders und Trump sind populär, weil sie diesen von der Funktionselite wie den Massenmedien normalerweise unterdrückten Umstand der Vetternwirtschaft und Korruption thematisieren. Die Bevölkerung scheint sich dessen bewusster zu werden und versucht mit ihren zur Verfügung stehenden demokratischen Mitteln diesen Status Quo zu verändern.
@Linus Huber: „Unter dem Strich geht es um Zentralplanung gegen Marktwirtschaft einerseits und um die Umsetzung des Volkswillen gegen die Umsetzung des Willens der sich sich aufgrund der Zentralplanung gebildeten Oligarchie “
Wenn Sie noch ein klein wenig mehr abstrahieren wird daraus:
Es geht um Gut gegen Böse. Nämlig!
Nein, sondern um gesellschaftliche Machtverhältnisse.
Die Wirtschaft hat schon hunderte von Jahren auf Kredit basiert. Was heute geändert hat, ist, dass der Staat heute automatisch für Banken einsteht, die viel zu wenig Eigenkapital haben. Das hat sich seit der Krise im Grunde nicht geändert. Anstatt 0.5% haben die Banken jetzt vielleicht 1-2% Eigenkapital (die 10-15% ist der Schwindel mit dem „risikogewichteten Eigenkapital“, wo Ramschanleihen von Staaten wie Griechenland gar nicht als Risikoassets mitgerechnet wurden).
Es braucht keine Reformierung des Geldwesens, nur wieder seriöse Geldpolitik. Und damit das möglich ist, seriöse Finanzpolitik in der Mehrheit der entwickelten Staaten anstatt Finanzierung der Defizite mit der Notenpresse.
„Die Wirtschaft hat schon hunderte von Jahren auf Kredit basiert.“
Richtig, aber nicht das Geldsystem; ansonsten gehe ich mit Ihnen einig.
„..Das geschieht entweder über eine interne Risikoanalyse oder mithilfe eines Ratings von Standard & Poor’s, Moody’s oder einer anderen anerkannten Agentur..“
Die interne Risikoanalyse und die Ratingagenturen sind dabei selbstverständlich über jeden Zweifel erhaben.
Ja die Risikogewichtung der Staatsanleihen ist ein relevantes Thema. Mir scheint jedoch, dass die Akteure den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Das Problem ist ja erst wirklich eines seit es den Euro gibt. Der was die Kontrolle angeht, für jeden Mitgliedsstaat eine Fremdwährung darstellt. Konkret also ist es unsinnig darüber zu debattieren, wie hoch der Risikozuschlag für schwedische Anleihen in Schwedenkronen sein soll. Das ist absurd, denn Schweden kontrolliert seine Währung selbst. Es gibt ausschliesslich ein Währungsrisiko. Dasselbe gilt für alle Staaten, die sich in eigener Währung verschulden können. Nullrisiko. Nur beim Euro wird’s riskant. Und allen Fremdwährungsanleihen sonst.
Risikozuschläge für Anleihen in eigener Währung sind durchaus auch angezeigt. Es hat schon Defaults auf Anleihen in eigener Währung gegeben. Auch das Rating von US-Treasuries wurde ja vor einigen Jahren heruntergesetzt. Es ist zwar immer noch double A. Aber der Fakt zeigt ja eben gerade, dass die Unmöglichkeit eines Defaults in eigener Währung ein Fehlschluss ist.
1. Die BIZ (Borio) macht seit langem die besten ökonomischen Beurteilungen zur Schuldenproblematik und zum Kredit-Zyklus.
Die Mathematik kann nicht ausgehebelt werden.
Alle Kommentatoren sind einig, dass es nicht gut kommen wird.
2. Also bereiten wir uns vor und fragen: was dann?
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Was mich fuchsteufelswild macht:
-> falls die BürgerINNEN überhaupt jemals entscheiden können, entscheiden sie richtig
… und zwar anders als die PolitikerINNEN (z.B. OXI in GR)
… worauf die PolitikerINNEN den BürgerINNEN dann vorhalten, dass sie nicht per Abstimmungen entscheiden sollen, weil die BürgerINNEN zu blöd seien
-> Bleibt wirklich nur noch Kamikatze bei Wahlen?, zB Trump, Morgenröte
Wenn das Volk entscheidet, dass seine Staatsanleihen sicher sind, entscheidet es richtig.
Ich liebe diese schlagfertige Kürze eines volkswirtschaftlichen Themas, daß die Sache prägnant ausdrückt.
Ich wollte eigentlich noch mehr schreiben, musste dann aber weg:
Was ist richtig? 1+1=2, aber 1 Apfel noch ein 1 Apfel sind unter Umständen weniger Apfel als ein einziger aber sehr grosser Apfel. Mathematik ist eine abstrakte Definition, „richtig“ in sich, aber letztlich ohne jede Aussagekraft über die Realität.
Und dann wäre noch meine Frage, wann denn das Volk in der Schweiz etwas entschieden hat. Nur wenn ein Referendum ergriffen und darüber abgestimmt wurde, oder auch, wenn das Volk auf ein Referendum verzichtet?
Und bezogen auf Staatsanleihen: Kann der Staat sich Geld leihen, aber gleichzeitig sagen, man müsse berücksichtigen, dass er vielleicht das Geld nicht zurückzahle?
Und wenn Staatsanleihen einem Risiko unterliegen, wie ist das dann mit den Einlagen bei der Notenbank? Haben die nicht das gleiche Risiko? Und dann eigentlich auch Bargeld, der Staat kann ja Bargeld einfach für ungültig erklären.
@Alexander zitiert eigentlich genau dies.
Die Wissenschaftler schiessen Neutrinos durch eine Wand und können messen, dass die auf der anderen Seite rauskommen BEVOR sie auf der einen Seite reingehen. Nur wie sie die Mathe dazu passend machen, verstehen die Wissenschaftler noch immer nicht. (gibt es Physiker hier, ich habe keine Ahnung)
„Die BürgerInnnen entscheiden immer richtig:“
Schwarmintelligenz beinhaltet ein Klumpenrisiko.
… und das „Klumpensiriko“ kann in einer sich irrenden Diktatur der Mehrheit enden.
„Diktatur der Mehrheit“
Das ist die Gefahr in der Demokratie, was unter dem Wort „Kollektivismus“ am besten zum Ausdruck kommt. Sozialisten sind insgeheim meist kleine Diktatoren, indem sie ihren Mitmenschen in Anwendung einer kollektivistischen Agenda ihre Vorstellungen in immer weiteren gesellschaftlichen Bereichen durch das Ersetzen von Freiwilligkeit durch Zwang durchzusetzen versuchen.
@Laugun
https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_konstituierende_Versammlung
So formierte sich Russland in einem DEMOKRATISCHEN Prozess:
1. Duma von 1906ff: Wahlgesetz mit Wahlrecht für Arme
2. 1917 (Abdankung des Zaren) wurde die legitime Regierung vom Sozialdemokraten Kerenski (als Mehrhheitsführer seiner Partei) geführt, gewählt von einer liberalen Mehrheit in der Duma. Ziel: landesweite Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung
ABER:
3. Mit der Oktober-Revolution 1917 putschten die „BOLSCHEWIKI“ (= „Mehrheit“). In Wirklichkeit waren sie die MINDERHEIT mit 22-25% vs Kerenski ~60%
https://de.wikipedia.org/wiki/Bolschewiki
Bref:
Der „Klumpen“ ist der Hai, nicht der…
… „Schwarm“
In Form einer Karrikatur gibt es ein Bild, in welchem ein grosser Hai vor einem grossen Schwarm kleiner Fische zurückweicht, weil dieser Schwarm eine Formation einnimmt, welche als optische Täuschung einen noch grösseren und stärkeren Hai darstellt.
Sicher doch, jedoch zeigt der Mensch keine Tendenz sich wie in einem Schwarm zu verhalten, sondern unterliegt eher einem Herdentrieb.
Die nach Anlagen geführten regulatorischen Risiko-Kosten sind eh Müll, da sie nur Fehlanreize setzen.
Besser wäre es:
1.) Eine generelle Mindest-Eigenkapitalquote zu fordern, als Sicherheit für das Allgemeinwesen,
2.) Eine zusätzliche Eigenkapitalquote für alle „too-big-to-fail“ Institute einzuführen sowie
3.) Eine vernünftige Abwicklung gescheiterter Finanzinstitute inkl. der Möglichkeit zur Umschuldung (wer Punkt 3 sauber geregelt hat, kann dann auch von 2 befreit werden) auch gesetzlich umzusetzen.
Grundsätzlich sollten auch Fremdkapitalgeber bei Banken in der Pflicht stehen, denn auch sie haben Zinsen für ein allfälliges Risiko erhalten.
Erwähnenswert wäre im übrigen noch, dass die EU gerade unlängst das selbe Risiko-Regime mit Solvency II bei den Versicherungen erzwungen hat.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass die EU mehr Eigenkapital für alles andere, als Euro-Staatsanleihen gesetzlich durchsetzt. Dies soll nicht das Finanzsystem stärken, sondern nur die Versorgung mit billigem Geld gewährleisten, indem man die grossen Geldtöpfe zur Investition in Euro-Staatsanleihen zwingt.
De facto ist dies eine regulatorisch vom Gesetzgeber erzwungene Erweiterung der Euro-Schuldenblase.
Das ganze muss man wohl eher als politischen Zyklus, denn als Risikomanagement sehen.
Ich finde es nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich vollkommen gerechtfertigt, wenn die Banken bei der Anlage ihrer Gelder in heimische Staatsanleihen keinen Risikozuschlag betreffend Eigenmittel haben. Schliesslich kommt das Vertrauen in eine Währung nicht von den Banken, sondern von der Regierung mit ihrer Bürokratie und der mit ihr verbundenen Zentralbank. Der Konkurs von Banken wird immer einen Rückschlag für die Volkswirtschaft bedeuten, wo sie tätig sind. Es wird aber die Landeswährung nur tangieren, wenn diese Banken sich in einer Fremdwährung verschuldet haben und weniger gefährlich, wenn sie Fremdwährung entgegengenommen haben.
Interessanter Artikel, Herr Neinhaus. Ich bitte Sie aber, NICHT mehr zu behaupten „Sie können die Käufe zu 100 Prozent mit Fremdkapital (Kundeneinlagen etc.) finanzieren.“ Das ist falsches Schulbuchwissen. Banken brauchen (leider) vorgängig KEINE Finanzierungsmittel zu beschaffen.
Richtig ist nämlich, dass diese Anleihenkäufe mit aus der Luft geschöpftem Banken-Giralgeld als Gegenbuchung auf der Passivseite eingebucht werden. Diese so „finanzierten“ Wertpapiere werden dann von der Zentralbank als Pfand für neues Zentralbankgeld akzeptiert. Die Bank hat also via Staatsanleihen sich selber Zentralbankgeld geschaffen. Das hier ist sogar ein sehr gutes Beispiel, wie die Möglichkeit…
Zitat Prof.Dr.Dr.Gunnar Heinsohn v. 31.12.12
Der Preissturz der Staatstitel wird deshalb gebremst, weil sie nicht nur im Investment von Banken und Unternehmen stecken, sondern auch in deren Eigenkapital sowie in den Pfändern, die von Banken und Zentralbanken als Sicherheit für Kredit akzeptiert werden. Würde nun freier Markt für Staatspapiere und damit ihre Deflation von – sagen wir – 10.000 Nennwert auf durchschnittlich 5.000 Preis (Kurs) zugelassen, wären fast alle Banken und viele Betriebe umgehend ausgelöscht. Denn die 5.000, die man durch Anlage in Staatspapiere verliert, kann man nicht aus einem Eigenkapital glattstellen, das ebenfalls aus Staatspapieren besteht, die ihrerseits um 5…
Was für die Südeuropäer noch wichtiger ist ist die Frage ob diese dann nicht mehr risikolosen eigenen Staatsjunkbonds aus Sicht der EZB immer noch als genügende Sicherheiten anzusehen sind bei der Bedienung aus dem eigenen Kassenautomaten.
Unterschiedliche Risikogewichtung von Staatsanleihen ist für die €-Zone ein höchst gefährliches Ding. Soll die FINMA von unseren Banken verlangen, unterschiedliche Risikosätze für die CHF Anleihen der einzelnen Kantone zu verlangen. Zum Bsp.
Solothurn 10 %, Bern 8 %, Zürich 4 % und Zug 0 %. Wie das Quatsch ist, ist dies auch Quatsch für die einzelnen Staaten der €-Zone. Soll Spanien nun betraft werden, weil es aufgrund seiner Wirtschaftsstruktur stärker unter der Krise von 2008 und ihren Nachwehen gelitten hat. Immerhin ist die spanische Staatsverschuldung in Prozenten des BSP geringer als die von Frankreich.
Was rechtfertigt es von den spanischen Banken für ihre €-Anleihen einen höheren…
Risikozuschlag zu verlangen als zum Bsp. für Belgien, daß einen hohen Staatsverschuldungsgrad im Vergleich zu seinem Volkseinkommen. Alle reden von Griechenland. Wieviel von dieser Staatsschuld muß überhaupt verzinst werden und wieviel davon hat Mini-Zinsen? Brüssel und die EZB müssen von diesen Staaten eine saubere Finanzbürokratie verlangen und eine scharfe Bankenaufsicht. Die EZB macht dies, das übrige wird versucht und es gibt Erfolge. Natürlich sind die Papierli Wender sehr stark, aber ich glaube als unverbesserlicher Optimist, man kann sie um einiges reduzieren. Auch die Griechen merken, daß es sich lohnt, auf Kreta Sonnenenergie einzuführen, anstatt wegen Monopol Öl zu importieren.