Die protektionistische Versuchung

Grenzübergang zwischen der Schweiz und Österreich bei Schmitten/Diepoldsau. (Keystone/Martin Ruetschi)

Wenn die Wirtschaft nicht wunschgemäss läuft, ist der Griff zu Regulierungen nah: Grenzübergang zwischen Schweiz und Österreich. (Keystone/Martin Ruetschi)

Als 2008 die Finanzkrise ausbrach, befürchteten viele eine Rückkehr des Protektionismus – wie in den 1870er- und den 1930er-Jahren. 1878 erhöhte zum Beispiel Deutschland die Importe für schwerindustrielle Güter und Getreide (das Bündnis von «Roggen und Eisen»). 1932 schützte Grossbritannien das Empire und die Dominions im Ottawa-Vertrag mittels einer Reihe von Zöllen.

Auch 2009 war die erste Reaktion protektionistisch. Aber dann zeigte sich bald, dass die Sorge übertrieben war. Die grossen Länder schotteten ihre Märkte nicht ab. Die Geschichte wiederholte sich nicht.

Dennoch sollte man nicht den Fehler machen, das Thema Protektionismus abzuhaken. So galt vor kurzem auch Schengen-Dublin als starker Pfeiler. Heute sind diese Verträge von der Realität völlig überholt worden. Der französische Präsident hat bekannt gegeben, dass Frankreich die Grenzübertritte in den nächsten drei Monaten streng kontrollieren werde.

Der Protektionismus ist auch rein quantitativ nicht einfach verschwunden. Im Gegenteil. Im neusten Global Trade Alert Report fassen Simon J. Evenett und Johannes Fritz die handelspolitische Entwicklung seit 2008 zusammen. Man sieht deutlich, dass in den Jahren 2012–13 die Zahl der handelsverzerrenden Regulierungen zugenommen hat. Im Moment besteht wieder eine sinkende Tendenz, aber es wäre falsch, von einer Trendwende zu sprechen. Der Protektionismus bleibt eine Versuchung, wenn die Wirtschaft nicht wunschgemäss läuft.

Folgende Grafik zeigt die drei Phasen seit dem vierten Quartal 2008:

  • Phase 1 dauerte knapp zwei Jahre – vom Lehman-Kollaps bis zum dritten Quartal 2010, als sich die Weltwirtschaft vom Schock weitgehend erholt hatte. In dieser Periode war ein protektionistischer Reflex beobachtbar.
  • Phase 2 dauerte nur ein Jahr, es war die Zeit der protektionistischen Zurückhaltung.
  • Phase 3 begann 2012 und dauert bis heute an. Bild3

Welche Länder sind verantwortlich für diese Trends? Überraschenderweise sind es nicht nur die Schwellenländer wie Indien und Russland, die seit einiger Zeit Mühe haben, sondern auch grosse OECD-Länder wie die USA und Deutschland. Die USA sind gar auf Platz drei, wie folgende Grafik zeigt.

Bild4

Die prominente Rolle der USA ist umso auffälliger, als die Obama-Administration zurzeit zwei Freihandelsabkommen anstrebt: das TTP mit Asien und das TITP mit der EU. Offenbar ist die Strategie alles andere als kohärent. Die Absichtserklärungen deuten auf Liberalisierung hin, die tatsächliche Praxis hat jedoch einen protektionistischen Zug. Und wäre der US-Dollar nach der Finanzkrise nicht schwach gewesen, hätte die Zahl der protektionistischen Massnahmen möglicherweise noch stärker zugenommen.

Dazu kommt: Im Präsidentschaftswahlkampf ist der Handelswettbewerb mit China, Japan und Mexiko ein grosses Thema. Donald Trump, der die Debatte unter den Republikanern noch immer dominiert, möchte die Handelsverträge neu aushandeln und Arbeitsplätze in die USA zurückholen. Das scheint unrealistisch, aber die Resonanz seiner Ideen bei der Basis ist enorm stark. Die protektionistische Versuchung ist nach wie vor gross.

37 Kommentare zu «Die protektionistische Versuchung»

  • Kristina sagt:

    Das Lied der Gerichtsbarkeit. Es gibt Organisationen die sich darum bemühen Rechtsklarheit zu schaffen. Das wird von gemeinnützigen Stiftungen getragen. Nicht alle können sich die Gerichtsbarkeit leisten. Fast in jedem Land zu Hause ist die Organisation der Vereinten Nationen. Ein bisschen Gemeinsinn und Kooperation ausgerichtet auf die Schwächsten. Leistet sich die Firma einen Ableger darf der Jurist vor Ort auch sein. Folglich kommt die Frage für was und vor allem für wen diese Verträge nützen. Die gute Absicht Lobby und Geschrei draussen zu lassen verfehlt vor diesem Hintergrund jegliche Legitimität.

  • Stefan W. sagt:

    Der Fehler ist meines Erachtens, dass das Pendel von zuviel investitionshemmendem Protektionismus zu zuviel Globalisierung umgeschwenkt ist. Der freie Markt funktioniert nicht, wenn Konkurrenz durch staatliche Massnahmen ferngehalten wird, das ist korrekt. Aber der freie Markt funktioniert auch dann nicht, wenn der Kunde nicht mehr frei wählen kann, weil es schlicht keine Wahl mehr gibt.
    Für viele Produkte ist es heute nicht mehr der Kunde, der den ihm genehmen Produzenten wählt, sondern es ist der Grosshändler, der entscheidet, welcher Produzent „gewinnt“. Jetzt schreibt uns nicht mehr der Staat vor, was wir kaufen dürfen, sondern ein multinationaler Konzern. Das ist keineswegs besser.

    • Josef Marti sagt:

      Es geht mit diesen TTIP Abkommen darum, hauptsächlich via Privatisierung der Gerichtsbarkeit die wirtschaftlich kleineren Länder mit weniger Gewicht inkl. deren Steuerzahler der uneingeschränkten Geiselhaft amerikanischer Konzerne auszuliefern. Die solchermassen unlimitierte institutionalisierte Zinsknechtschaft und Sklavenausbeutung soll mit diesem Ermächtigungsgesetz Marke 1933 global zementiert werden.

    • Linus Huber sagt:

      @ Stefan

      Sie verwechseln hier diese Freihandelsabkommen mit wirklich freiem Handel, was jedoch nicht dem Inhalt dieser Abkommen entspricht. Es handelt sich um immer stärker regulierten Handel und die Regeln sind zum Wohle der Grossunternehmen, welche grosse Anteile des Inhalts dieser Abkommen durch ihre Lobby-Aktivitäten entsprechend beeinflussten, festgelegt. Nicht nur der Inhalt der Regeln bevorzugt Grossunternehmen, sondern auch deren grosses Volumen an sich wirkt als Ausgrenzung von Kleinfirmen, indem ein Kleinunternehmen einfach überfordert wird, sich mit all diesen Bestimmungen herumzuschlagen. Eine monopolartige Macht der Grossunternehmen schwächt die wirtschaftliche Dynamik.

      • Rolf Zach sagt:

        Also freien Handel gab es nie, gibt es nicht und wird es nie geben. Vielleicht gibt es diesen in 500 Jahren, wenn die Einkommen in allen Erdgegenden gleich hoch sind und einigermaßen in den Einkommensklassen vernünftig verteilt. Wir dürfen aber nicht den Aufbau des heutigen Prozesses der Produktion vergessen. Galbraith nannte es Technostruktur. Ein Beispiel ist das River-Rouge Werk von Henry Ford. Der erste Höhepunkt der kapitalistischen Großunternehmung und der eigentliche Tod des Protektionismus
        für viele mittlere, kleinere und ärmere Staaten. Henry Ford konnte mit einem sagenhaft tiefen Preis sein Modell T anbieten, trotzdem die Löhne seiner Arbeiter hoch waren.

        • Rolf Zach sagt:

          Die Kunden konnten damals nur eine Ausführung des Models T kaufen. Ford verlor schließlich die Position als Nr. 1, weil er sein System nicht flexibilisierte und stur auf totale Einheitlichkeit beharrte. Wir haben aber nach vor in der ganzen modernen Industrie das River-Roupe-Prinzip, nur ist dieses heute mit höherer Flexibilität ausgestattet und durch das „Just in Time“ Prinzip nicht mehr nur an einem Ort lokalisiert. Heute kann der Kunde von einem BMW 530 verschiedene Grundmodelle mit einer ganzen Menge Varianten auswählen, aber alles wird streng im Baukastensystem hergestellt. Wird diese Technostruktur durch Protektionismus durchbrochen, sind deren Produkte nur noch lokal absetzbar.

          • Rolf Zach sagt:

            Die Produkte selbst sind nicht konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt und werden es auch nie. Man redet von Erziehungszöllen nach Friedrich List, aber industrielle Erziehung findet hier nicht statt. Die ganze Technostruktur ist ein Fremdkörper. Man kann dies an einem Beispiel erläutern, nämlich der türkischen und südkoreanischen Autoindustrie. Die Türkei ist ein Land größer als Deutschland und etwa gleichviel Einwohner. Wenn man die Handelsbilanz betrachtet, fällt einem auf der Einfuhrseite auf wieviel Autoteile importiert werden und wie wenig davon als Auto exportiert werden. Natürlich sagen viele, dafür gibt es ja den Inland-Absatz. Stimmt, aber dieser erklärt dieses Loch zu wenig.

          • Rolf Zach sagt:

            Kommt dazu, daß mehrere Autofabriken mit ausländischer Lizenz in Technologie und Marken operieren. Im Grunde genommen ist die türkische Autoindustrie eine Belastung für die Leistungsbilanz und nicht eine Erleichterung. Der türkische Konsument würde besser fahren, das ganze Auto würde importiert. Die Türkei selbst wird nie fähig den modernen River-Rouge Prozeß nachzubilden. Ganz anders die Situation in Korea. Nur zwei Marken (Hyundai und Kia) wurden erlaubt mit eigener Technologie und wenig Modellen. Der Aufbau einer eigenen Zulieferindustrie, die vollkommen koreanisch war.
            Die Zölle schützen anfangs die eigene Produktion, später war dies nicht mehr nötig. Erfolg Prinzip Friedrich List.

  • Linus Huber sagt:

    Das Ding heisst TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) und nicht TITP. Ebenfalls handelt es sich dabei keineswegs um Freihandelsabkommen, sondern um zugunsten von Grossfirmen regulierten Handel und die politischen Absichtserklärungen bezwecken einzig die Bevölkerung ruhig zu halten. Auch die gegenwärtigen Währungskriege sind inhaltlich mit Protektionismus vergleichbar.

  • Josef Marti sagt:

    Nachdem jahrzehntelang die Nationalstaaten auf dem Altar des internationalen Kapitals eingedampft worden sind scheinen Protektionismus und Nationalstaat plötzlich ein kleines Revival zu erleben. Dabei ist klar dass die grossen Machtblöcke und insbes. die USA noch nie etwas mit Freihandel und nicht einmal mit freier Marktwirtschaft zu tun hatten. Die USA ist einfach die mit Abstand grösste planwirtschaftlich gelenkte Rent Seeking Gesellschaft.

    • Rolf Zach sagt:

      Unter Planwirtschaft kann man vieles verstehen. Zum Beispiel der Vergleich der Planwirtschaft der USA, Deutschland, Großbritannien und der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Das DIN wurde zum Beispiel von Deutschland im Ersten Weltkrieg entwickelt, um die Rationalität der Produktion zu fördern. Die Sache ist manchmal sehr erklärungsbedürftig. Warum hat Samsung bei den elektronischen Massenkonsumgüter Sony überholt und folgt bei den Mobilfunkgeräten dem Platzhirsch Apple auf dem Fuß.
      Warum hat INTEL die japanische Elektronikindustrie von der ersten Reihe weggedrückt, obwohl diese zunächst übermächtig schien (in den 80er Jahren)? Protektionismus? Planwirtschaft? Handelsabkommen?

      • Linus Huber sagt:

        @ Rolf

        „Unter Planwirtschaft kann man vieles verstehen.“ „freien Handel gab es nie“

        Sicher doch; die Frage lautet jedoch eher, in welche Richtung das System sich entwickelt, respektive wie hoch der Anteil der der staatliche Regulierung unterworfenen Bereiche der Wirtschaft ist, wer davon in erster Linie profitiert und ob sich ein Trend zu z.B. immer höherer Machtkonzentration und Vetternwirtschaft daraus herleiten lässt. Interessanterweise wählen Sie genau jene Bereiche als Beispiele, in welchen der Markt noch am besten funktioniert, nämlich die neuen Technologien, wo noch verhältnismässig schwach reguliert war und wo wohl nicht rein zufällig die Preise sinken.

        • Anh Toàn sagt:

          @Linus Huber: „…jene Bereiche als Beispiele, in welchen der Markt noch am besten funktioniert, nämlich die neuen Technologien“

          Ja da hat der Markt sehr gut funktioniert: Microsoft hat Netscape getötet, indem es deren Produkt gratis abgab. In Saigon erkläre ich den Leuten das Vorgehen von Microsoft so: Ich mache im Backpackerquartier eine Bar, und gebe das Bier gratis. Dann gehen meine Konkurrenten pleite, deren Vermieter haben keine Einnahmen mehr, was die Immobilienpreise einbrechen lässt, dann kauf ich alles auf, und dann bin ich der Einzige, der Bier verkauft, natürlich doppelt so teuer wie vorher.

          So geht freier Markt.

        • G. Nardone sagt:

          @Linus Huber:
          – „verhältnismässig schwach reguliert war“
          Siehe VW was passieren könnte, wenn ’schwach reguliert‘ oder in diesem Falle, schwache bis völlig absente Kontollen seitens der Behörden – Betrug …
          Siehe Finanzkrise 2008 (Deregulierung Finanzwesen, total freier Kapitalmarkt)

          • Linus Huber sagt:

            „Siehe VW was passieren könnte, wenn ‘schwach reguliert’ oder in diesem Falle, schwache bis völlig absente Kontollen seitens der Behörden – Betrug …“

            Eine eher oberflächliche Betrachtungsweise.

            http://www.zerohedge.com/news/2015-09-21/bailout-world-volkswagen-cheating-fine-20-times-higher-gms-killing-174-people

            http://www.epictimes.com/richardebeling/2015/09/crony-capitalism-the-cause-of-societys-problems/

            „Siehe Finanzkrise 2008 (Deregulierung Finanzwesen, total freier Kapitalmarkt)“

            Die Deregulierung in diesem Bereich zugunsten der Grossbanken beruhte auf der implizierten staatlichen Rückversicherung für die TBTF-Akteure durch die Zentralbanken und hat nichts mit freiem…

          • Linus Huber sagt:

            “Siehe VW was passieren könnte, wenn ‘schwach reguliert’ oder in diesem Falle, schwache bis völlig absente Kontollen seitens der Behörden – Betrug …”

            Eine eher oberflächliche Betrachtungsweise.

            http://www.epictimes.com/richardebeling/2015/09/crony-capitalism-the-cause-of-societys-problems/

            “Siehe Finanzkrise 2008 (Deregulierung Finanzwesen, total freier Kapitalmarkt)”

            Die Deregulierung in diesem Bereich zugunsten der Grossbanken beruhte auf der implizierten staatlichen Rückversicherung für die TBTF-Akteure durch die Zentralbanken und hat nichts mit freiem Markt am Hut.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber:
            – „Eine eher oberflächliche Betrachtungsweise.“
            Eine eher oberflächliche Betrachtungsweise Ihrerseits. Der VW-Skandal ist schlimmer als GM, ausser man betrachtet es eben oberflächlich. Und was machte diesen Skandal möglich? Fehlende Kontrollen der Behörden, genau das was man freies Unternehmertum nennt und feiern möchte.

            – „crony-capitalism“
            Ursache? Korrupte Politiker UND Lobbyisten. Und was wollen Lobbyisten? Deregulierungen oder aber auch mehr Regeln um Konkurrenten zu benachteiligen, das ist wahr, aber dennoch, Deregulierung im Finanzwesen ist Österr. Schule par excellence und ‚crony capitalism‘ ist auch eine Konsequenz dieser Ideologie.

          • Linus Huber sagt:

            Deregulierung im Finanzwesen ist Österr. Schule par excellence/‘crony capitalism’ ist auch eine Konsequenz dieser Ideologie

            Quatsch. Nach der österreichischen Schule bestände kein Geldmonopol des Staates und keinerlei staatlichen Garantien für Einlagen und Liquiditätsengpässe etc., sodass die Banken z.B. mit höherem Eigenkapital arbeiten müssten um keinen Bankrun zu riskieren. „Crony Capitalism“ basiert genau darauf, dass prinzipienfrei gehandelt wird, während die Österreichische Schule unter Berücksichtigung der menschlichen Attribute sich an Prinzipien und nicht in erster Linie an mit nach belieben manipulierbaren empirischen Daten unterlegten Begründungen quantitativer Art…

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber:
            – „Nach der österreichischen Schule bestände kein Geldmonopol des Staates“
            Dafür ein Geld-Monopol der Banken? Das wäre natürlich viel besser … für gewisse private Interessen.
            Oder was meinen Sie, dass jeder frei sein sollte eigenes Geld zu erzeugen? Es ist ja bereits jeder frei eigenes Geld zu erzeugen, einzig was man nicht darf z.B. in der CH CHF’s kopieren. Bitcoins z. B. sind nicht verboten, übrigens Libertäre lieben Bitcoins und hassen den Staat natürlich, aber als eine grosse Summe von Bitcoins ‚verloren‘ ging, da scheuten sich diese staats-hassenden Libertäre nicht nach der staatl. Justiz zu rufen, weil sie ahnten betrogen worden zu sein.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber:
            – „während die Österreichische Schule unter Berücksichtigung der menschlichen Attribute sich an Prinzipien“
            Also darf man ‚unter Berücksichtigung der menschlichen Attribute‘ auch ein Attribut wie ‚betrügen‘ einschliessen?

            – „während die Österreichische Schule unter Berücksichtigung der menschlichen Attribute sich an Prinzipien und nicht in erster Linie an mit nach belieben manipulierbaren empirischen Daten unterlegten Begründungen quantitativer Art…“

            Kann das jemand bitte auf deutsch übersetzen?

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber:
            Die ‚Österr. Schule‘ fordert Konkurrenz zwischen Banken die ihr eigenes privates Geld schaffen, was sich gemäss der Ideologie der freien Märkte ohne staatl. Einmischung wunderbar anhört, doch ein kleines praktisches Problemchen dabei wäre, wie viel Vertrauen hätten die ‚Users‘ ggü. den Herausgeber dieser Gelder? Und wie effzient/uneffizient wäre das Ganze? Die Users würden ziemlich schnell REGULIERUNGEN seitens Rechtsstaat fordern.
            Also funktioniert, wobei nur in der Theorie wohlbemerkt, diese Forderung der Österr. Schule nur unter 2 Bedingungen:
            1. kein Staat vorhanden … oder
            2. Staat vorhanden, aber jegliche Leistungen des Staates basieren auf FREIWILLIGKEIT!?!

          • Linus Huber sagt:

            Das Wort „orientiert“ wurde nicht mehr akzeptiert.

          • Linus Huber sagt:

            Wenn die Regierung das von privatwirtschaftlichen Banken selbst geschaffene Geld in der Form von Kredit nicht garantiert, heisst es nicht, dass es keine Regierung geben kann, sondern einzig, dass via diesem Kanal keine verdeckte Umverteilung ablaufen kann.

            Unter dem Vorwand der Terroristenbekämpfung dürften Bargeld und auch z.B. Bitcoin oder jede ernsthaft konkurrierende Alternative zum zentralistisch überwachten Kreditgeld schrittweise mit Schwierigkeiten zu rechnen haben.

            http://www.businessinsider.com/r-eu-clamps-down-on-bitcoin-anonymous-payments-to-curb-terrorism-funding-2015-11

          • Linus Huber sagt:

            Was mich immer wieder fasziniert, ist die Intensität der Obrigkeitsgläubigkeit, welche sich in gewissen Kommentaren spiegelt. Dazu ein kleines Contra:

            http://cafehayek.com/2015/11/sometimes-there-are-no-good-options.html

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber:
            – „Unter dem Vorwand der Terroristenbekämpfung dürften Bargeld und auch z.B. Bitcoin“
            ‚Vorwand‘ behaupten Sie. Ich stimme aber darüber ein, dass man zum ‚Zweck‘ und nicht ‚Vorwand‘ der Terroristenbekämpfung Freiheiten beschneidet, wie die USA mit Patriot act.
            Man kann solche Strategien zu Recht kritisieren, aber eine Verschwörungstheorie daraus zu machen wie Sie, ist für mich ein ‚Vorwand‘ um von berechtigten Kritiken abzulenken!

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber:
            – „Wenn die Regierung das von privatwirtschaftlichen Banken selbst geschaffene Geld in der Form von Kredit nicht garantiert“
            Macht die Regierung heute auch nicht, denn es gibt solch privates Geld nicht. Giralgeldschöpfung von den privaten Banken muss heute die Regierung garantieren, denn dieses Geld gehört NICHT den Banken, sondern den Guthaben-Besitzer, und diese sind unschuldig ggü. dem was Banken tun. Deshalb, wenn die Regierung die Konten der Guthaben-Besitzer garantiert, dann gehören die Banken auch streng reguliert. Und dabei werden Banken auch nicht gerettet, Verluste müssen Banken mit EK tragen, und ganz zu schweigen von den Verlusten der Aktien-Werte.

          • Linus Huber sagt:

            „eine Verschwörungstheorie daraus zu machen“

            Die Analyse des Verhaltens von Regierungen ist keine Verschwörungstheorie.

            „wenn die Regierung die Konten der Guthaben-Besitzer garantiert, dann gehören die Banken auch streng reguliert“

            Diese Aussage ist richtig. Ansonsten liegen Sie grundlegend falsch. Private Kredite sind Verträge zwischen privaten Akteuren und somit grundsätzlich auch nicht durch die Allgemeinheit zu garantieren, ansonsten fehlerhafte Anreize geschaffen werden. Die Zentralbanken vertreten einzig die Interessen der Banken und nicht der Gesellschaft, sodass auch andere Mechanismen (z.B. Liquiditätsrückversicherung) der Umverteilung zu deren Vorteil angewendet…

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber:
            – „Die Analyse des Verhaltens von Regierungen ist keine Verschwörungstheorie.“
            WO ist denn die Analyse in Bezug zu Ihrem Einsatz des Wortes VORWAND (zur Terror-Bekämpfung) anstelle des Wortes ZWECK? Vorwand für was? Was implizieren Sie damit? Eben: Die Staats/Regierungs-Verschwörungstheorie.
            Und wie immer sind Sie äusserst plump in der Manipulation der öffentl. Meinung. Sie sollten sich etwas mehr anstrengen, denn diese Leistung Ihrerseits zeugt von Respektlosigkeit ggü. der Intelligenz der Leser/Schreiber dieses Forums.

            – „Die Zentralbanken vertreten einzig die Interessen der Banken“
            Verschwörungstheorie. Beweise?

            – „Umverteilung“
            Was für eine Umverteilung?…

          • Linus Huber sagt:

            Nein, ich erläutere das normale Verhalten von Organisationen (inkl. Regierungen), welches bestrebt, immer mehr Macht zu gewinnen. Im Verfolgen dieses grundlegenden Ziels werden immer und jederzeit oberflächlich betrachtet gute Begründungen gefunden. Anstatt, um ein Beispiel zu nennen, die Misere im Mittleren Osten nicht durch die dauernde Einmischung zu verstärken, indem anscheinend edle Gründe (z.B. Entmachtung von Diktatoren) herhalten, führen die daraus resultierenden Konsequenzen (blowback) zu noch mehr Machtgewinn, indem der Überwachungsapparat ausgebaut wird. Erkennen Sie ein Muster? Natürlich alles immer zum Wohle der Bevölkerung und keine Partikular-Interessen werden bedient.

          • Linus Huber sagt:

            …. welche bestreben, ….

          • Linus Huber sagt:

            Organisationen sind aufgrund der darin das Selbstinteresse wahrnehmenden Akteure daran interessiert, zu wachsen und an Einfluss zu gewinnen. Um diese Tendenz zu erkennen ist keine Verschwörungstheorie von Nöten, sondern einzig das Verständnis des menschlichen Verhaltens. Jede Krise wird genutzt, dieses Ziel zu verfolgen; die Idee z.B. einen Bereich zu redimensionieren oder schliessen, kommt nie von diesen Leuten, denn dies würde ihre eigene Existenz gefährden.

            Wer war z.B. ein starker Verfechter der Deregulierung im Finanzsektor? Greenspan, wohl zum Wohle der Gesellschaft – ho ho ho.

            Dass Sie Umverteilungsmechanismen nicht verstehen, haben Sie schon oft bekundet.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber:
            – „Wer war z.B. ein starker Verfechter der Deregulierung im Finanzsektor? Greenspan, wohl zum Wohle der Gesellschaft – ho ho ho.“
            Und war Ron Paul dagegen?

            – „die Misere im Mittleren Osten nicht durch die dauernde Einmischung zu verstärken, indem anscheinend edle Gründe (z.B. Entmachtung von Diktatoren) herhalten, führen die daraus resultierenden Konsequenzen (blowback) zu noch mehr Machtgewinn“

            OVERSIMPLIFICATION

      • G. Nardone sagt:

        @Rolf Zach:
        – „Protektionismus? Planwirtschaft? Handelsabkommen?“
        Könnte auch nichts dergleichen sein. Unternehmen bzw. Marken verlieren auch im Vergleich weil zu viel Erfolg zu Trägheit, Anmassung und Selbstüberschätzung führen kann.
        Ausserdem könnte es auch was mit Löhnen die in relativ unter-entwickelten Länder tiefer sind als in entwickelten und somit solche Länder normalerweise ganze Industrien von den reicheren Ländern so quasi übernehmen, wenn natürlich die reicheren Länder das nicht mit Protektionismus verhindern, womit sie eben auch die Weiterentwicklung der ärmeren Länder und die Schaffung neuer Märkte verhindern.

    • Linus Huber sagt:

      @ Josef

      Die gegenwärtige Entwicklung sah Hayek voraus und schwerlich weil er ein Hellseher war, sondern weil er wohl in der Lage war, ein System respektive ein Gesellschaftssystem wie z.B. die Demokratie konzeptionell zu verstehen.

      https://www.youtube.com/watch?v=USG6els8w54

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