Richtige und falsche Mindestkurspolitik

SNB-Praesident Thomas Jordan nimmt vor den Medien zum geldpolitischen Kurs der Nationalbank Stellung, am Donnerstag, 18. Juni 2015 in Bern. Sechs Monate nach Einfuehrung der Negativzinsen zieht die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine positive Bilanz. Der Negativzins erfuelle aktuell einen sehr wichtigen geldpolitischen Zweck und sollte zur Abschwaechung des Frankens führen. (KEYSTONE/Marcel Bieri)....Thomas Jordan, President of the Swiss National Bank, SNB, speaks during a media conference, Thursday, 18 June 2015, in Bern, Switzerland. Half a year after the Swiss National Bank (SNB) ended its cap of 1.20 franc per euro and cut the interest rate on sight deposits over a certain limit, it announces its interest-rate decision and publishes new growth and inflation projections. (KEYSTONE/Marcel Bieri)

Obwohl sich SNB-Präsident Thomas Jordan für die Aufhebung des Frankenmindestkurses entschieden hat, gäbe es in Europa ein Beispiel, welches für eine revidierte Neuauflage des Frankenmindestkurses sprechen könnte. (Bild Keystone/Marcel Bieri)

Fast zehn Monate sind vergangen seit jenem schicksalsträchtigen 15. Januar 2015, als die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs zum Euro von 1.20 Franken aufgab. Die Entscheidung kam völlig überraschend. Der Kurs der Gemeinschaftswährung brach ein. 1 Euro kostete weniger als 1 Franken. Menschen standen Schlange vor den Bankautomaten, um so viel Geld abzuheben wie möglich. Ein Hauch von Bankrun wehte über die Schweiz – nicht weil das Vertrauen in die Finanzbranche angeschlagen war, sondern weil niemand sich die Gelegenheit entgehen lassen wollte, so günstig zu Devisenbargeld zu kommen wie an jenem Tag.

Die Lage hat sich seither beruhigt. Leichter ist sie allerdings nicht geworden. Das bestätigte diese Woche Thomas Jordan, der Chef der SNB. In einem Vortrag in Genf vor Finanzexperten sprach er von den schmerzhaften Anpassungskosten, welche die Schweizer Wirtschaft zu bewältigen habe. 1 Euro kostet nach wie vor weniger als 1.10 Franken. Die Warenausfuhren der Schweiz nach Euroland sind um fast ein Zehntel gesunken. Und der Margendruck hat in vielen Unternehmen die Schmerzgrenze erreicht.

Jordan unterstrich in seinem Referat, wo weiterhin die grösste Gefahr lauert: beim schwachen Euro; will heissen bei den Plänen der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre Anleihenkäufe respektive quantitative Lockerungspolitik (QE) auszuweiten, um damit Geld zu schöpfen und den Euro weiter abzuschwächen. Die absehbare Einführung des QE hatte die SNB im Januar bewogen, die Notbremse zu ziehen und die Kursuntergrenze für den Euro aufzugeben. Angstvoll blicken die Schweizer Währungshüter nun der Ankündigung einer Potenzierung des europäischen QE entgegen.

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Mojmìr Hampl, Vizepräsident der Tschechischen Nationalbank CNB. (Bild: CNB)

Umso erstaunlicher ist es, wie gelassen sich fast zur gleichen Zeit Jordans tschechischer Berufskollege zum gleichen Thema äussert. Mojmìr Hampl ist Vizepräsident der Tschechischen Nationalbank CNB. Am Samstag hielt er vor Mitgliedern des Financial Stability Board in Paris einen Vortrag über die Auswirkungen der von der EZB betriebenen QE auf sein Land. Und siehe da: Sein Urteil fällt rundum positiv aus! Tschechien werde davon profitieren.

Die Überraschung ist umso grösser, wenn man berücksichtigt, dass Tschechien wie die Schweiz eine Mindestkurspolitik zum Euro verfolgt. Mit einem Unterschied: Während das währungspolitische Experiment hierzulande vergangenen Januar fluchtartig aufgegeben wurde, führen es die tschechischen Währungshüter fort, und das, wie Hampl am Samstag seinen Zuhörern versicherte, mit vollem Erfolg.

Rückblick: Es ist das Jahr 2013. Die Eurokrise hat zwar ihren Höhepunkt überschritten, aber die Unsicherheiten sind immer noch gross. Tschechien macht die laufende Abwertung des Euros wirtschaftlich schwer zu schaffen. Das Land ist kein Mitglied der Euro-Währungsunion, sondern verfügt über eine eigene Währung. Diese wurde in den Jahren zuvor zu 30 Kronen pro Euro gehandelt, aber im Zuge der Eurokrise hat sie sich bis auf 25 Kronen gefestigt. Eine Aufwertung um fast 20 Prozent.

Das kleine Tschechien ist wirtschaftlich eng mit dem Euroraum verflochten. 60 Prozent seiner Exporte fliessen dorthin. Vor allem viele deutsche Unternehmen lassen bei dem zuverlässigen und preislich günstigen Nachbarn fertigen. Anfang November beschliesst die Notenbank, dass es so nicht weitergehen an. Sie verkündet, dass künftig eine Untergrenze für den Euro bei 27 tschechischen Kronen gelte. Die Notenbank werde keine Abwertungen darunter mehr zulassen und notfalls in unbegrenztem Ausmass am Markt intervenieren, um gegenzusteuern.

Der Schritt beeindruckt die Märkte und ist sofort erfolgreich. Ob sich die Tschechische Nationalbank aber dauerhaft durchsetzen wird, ist längst nicht ausgemacht. Das Devisenresearch der  Commerzbank schreibt damals beispielsweise: «Wir heben entsprechend unsere kurzfristigen Prognosen für den Wechselkurs Euro–Tschechische Krone auf 27.00 an, glauben allerdings nicht, dass die CNB diesen Kurs langfristig halten kann.» Sie sind nicht die Einzigen, die zweifeln.

Die Grafik zeigt, dass der Mindestkurs gehalten hat. Es musste nicht einmal grossvolumig interveniert werden. Auch nicht im Januar 2015, als die EZB ihr QE ankündigte (im Chart als Expanded Asset Purchase Programme EAPP aufgeführt).

 

Was macht also Tschechiens Nationalbank richtig, was die Schweizerische Nationalbank falsch machte? Die Frage liegt auf der Hand, aber sie lässt sich nicht leicht beantworten.

Die Währungshüter in Prag verweisen auf kleine, aber entscheidende Details, die ihren Mindestkurs wetterfester gemacht haben.

Als die SNB im September 2011 den Euromindestkurs einführte, fixierte sie ihn auf exakt 1.20 Fr./€. Notierungen darunter wurden nicht zugelassen. Die Tschechen beschlossen im November 2013 hingegen keine exakte Untergrenze. Die CNB verspricht bis heute nur, den Eurokurs nahe 27 Kronen zu halten. Der Kurs kann auch darunterfallen, aber nicht zu sehr und nur solange vernachlässigbare Handelsvolumen involviert sind und das Phänomen kurze Zeit anhält. Die Notenbank spricht von einer Tradingstrategie, die sie bewusst geheim halte. Auf diese Weise soll dem Markt eine eindeutige Marke für Spekulationsangriffe entzogen werden.

Das gleiche Ziel wird zusätzlich mit einer speziellen Kommunikationsstrategie verfolgt. Kurz nachdem der Schweizer Mindestkurs aufgegeben worden war, sagte Notenbankchef Miroslav Singer:

„When we designed our exchange rate regime we looked at the Swiss model and one thing we took from that is that it is very dangerous to draw a line in the sand and say it will never change. We are ready to change the floor if needs be and I believe that that in itself stops anyone betting on the exchange rate getting close to 27 in a situation where there are deflationary pressures.“

Man ist also jederzeit bereit, den Mindestkurs zu verändern. Im Übrigen wird auch offener über ein Ende der Politik gesprochen als seinerzeit in der Schweiz. Dort war das Thema Exit tabu aus Furcht, es könnte Spekulationsattacken auslösen. Die CNB legte an ihrer geldpolitischen Sitzung vergangenen September fest, dass am Mindestkurs noch mindestens bis Mitte 2016 festgehalten werde, und die Märkte bleiben ruhig.

Gibt es sie also, die optimale Mindestkurspolitik? Das Beispiel Tschechien scheint zu belegen, dass ein pragmatisches Vorgehen, das sich auf die tägliche Marktbearbeitung konzentriert und in den grossen Fragen Flexibilität zeigt, zum Erfolg führt. Während die SNB mit ihrem energischen Auftreten, das Anpassungen als Zeichen der Schwäche kategorisch ausschloss, und ihre Kommunikation nach aussen darauf beschränkte, den eigenen Durchhaltewillen zu betonen, am Ende scheiterte.

Allerdings ist die Schweiz als Finanzplatz mit einer der fünf weltweit wichtigsten Währungen internationalen Fluchtbewegungen von Kapital stärker ausgesetzt als Tschechien. Das dürfte in den schwärzesten Tagen der Eurokrise besonders schwer zu Buche geschlagen haben. Die sind inzwischen allerdings vorüber.

Thomas Jordan erläuterte in seinem Vortrag diese Woche, dass sich die SNB auf eine Zweisäulenstrategie stütze, um die Überbewertung des Frankens zu bekämpfen: Minuszinsen und gelegentliche Devisenmarktinterventionen. Die besonnene Währungspolitik, die in Prag geführt wird, zeigt, dass auch eine dritte Säule in der Schweiz wieder möglich ist: eine revidierte Neuauflage der Mindestkurspolitik.

61 Kommentare zu «Richtige und falsche Mindestkurspolitik»

  • Rolf Zach sagt:

    Versuchen wir doch einmal die Gefahren für die Konjunktur der Schweizer Wirtschaft abzuschätzen. Natürlich zählt die Weltkonjunktur ist erster Linie. Hier ist mitgegangen, mit gefangen. Schließen wir diesen Einflußfaktor aus. Und versuchen wir unsere eigenen quantitativen Faktoren zu erfassen. Alle diese Faktoren sind ebenfalls mit dem Ausland verbunden, erlauben uns aber trotzdem eine Wahlmöglichkeit, die wir steuern können. Die Festlegung des Mindestkurses gehört dazu, d.h. die Politik unserer Zentralbank. Die SNB muß nicht eine Abwertung fürchten, keinen Verlust von Devisen und Gold, da unsere Ertragsbilanz außer 1980 seit Jahrzehnten im Plus ist.

    • Rolf Zach sagt:

      Viele Zentralbanken haben diese Freiheit nicht. Die FED hat diese Freiheit der SNB, die EZB hat sie, die Zentralbanken der nordischen Staaten, Taiwan, Japan und Singapur. Jede Zentralbank von Lateinamerika muss mit beiden Augen nach New York und London starren und ihre Politik ohne Rücksicht auf inländische Befindlichkeiten voll auf das Ausland ausrichten. Tut sie es nicht, gibt es langfristig Probleme. Wie ich bereits ausgeführt habe, macht unsere SNB schlechten Gebrauch von dieser Freiheit und es wiederholen sich die 90er Jahre, wo Westeuropa eine gute Konjunkturlage hatte, aber wir nicht. Damals war dafür verantwortlich die SNB mit ihrer Konsums und der Industrie.

      • Rolf Zach sagt:

        Sollte heißen: Verantwortlich die SNB mit ihrer Deflationspolitik zu Lasten von Konsum und Industrie zugunsten der Banken mit Vermögensverwaltung. Der andere Schuldige war damals unsere Ablehnung des EWR 1992, eine Dummheit erster Güte.
        Der Artikel vergleicht die Schweiz mit Tschechien, die ähnliche Probleme haben, aber erwähnt nicht die Spekulation gegen die Dänische Krone für eine Aufwertung gegenüber dem Euro, die die Dänische Nationalbank elegant abwehren konnte. Im Gegensatz zu unserer SNB hat die Dänische Nationalbank die dänischen Banken im Griff, unsere hat nach wie vor in dieser Hinsicht Defizite, vor allem gegen UBS und CS. Es wird uns aber schlimmer ergehen als damals.

        • Rolf Zach sagt:

          Da wir unsere Bilateralen mutwillig wegen der Eitelkeit unseres selbsternannten Churchill, der SVP Bundesräte wünscht, die jeden Tag beim großen Meister anrufen und wehe sie tun es nicht, es sind dann noch halbe Bundesräte. Eigentlich sind FDP und CVP völlig neben den Schuhen, wenn sie diese offiziellen Kandidaten nach seinem Gusto wählen. Für mich sind die Bilateralen eine Katzentisch-Mitgliedschaft und nicht werthaltig, aber die Zwischenzeit ohne Vertrag (Rahmenabkommen oder volle EU-Mitgliedschaft dahingestellt) wird uns kombiniert mit der Aufgabe des Mindestkurses 10 bis 12 % Arbeitslosigkeit bringen. Weniger als 10 % haben wir nur, wenn die €-Zone vollständig brummt.

          • Rolf Zach sagt:

            Wollen wir uns weniger Nachteile beim vertragslosen Zustand oder bei dem neuen Rahmenabkommen mehr zu unseren Gunsten gestalten, wird auch Deutschland darauf drängen, daß wir ihnen ihre Flüchtlinge abnehmen. Man muss sich nicht wundern, wenn Deutschland mit Hilfe von Brüssel ihre Anzahl durchaus auf 100’000 für 2016 und 150’000 für 2017 ansetzen.
            Da die ganze Schweizer Wirtschaft sowie so wegen SNB und EU bereits unter Druck sein wird, wird die SVP plötzlich ihr Herz für Flüchtlinge entdecken. Die gehen weiter hinsichtlich der Zahlen, als diese Traumtänzer der Grünen jemals auszusprechen gewagt hätten.

          • Rolf Zach sagt:

            Die Flüchtlinge sind nicht so sehr eine Gefahr für die Arbeitnehmer, als eine Gefahr für die sozialen Transferzahlungen der bisher Begünstigten. Ich denke da an die Senioren und alle Erwachsenen und Jugendlichen, die psychisch völlig im Abseits stehen. Auf alle Fälle haben wir Haushaltsdefizite. Vergessen wir nicht, die Industrie zahlt wegen dem Rückgang der Gewinne weniger Steuern oder gar keine. Man muß darauf hinweisen, diese Flüchtlinge kommen aus der islamischen Zivilisation, wo der Nomade als Krieger Händler des schnellen Profits der Held ist und nicht der Bauer, Handwerker, Facharbeiter und Ingenieur. In der Wissenschaft zählt nur der Arzt im Ansehen.

          • Rolf Zach sagt:

            Eine zusätzliche Aufnahme von 100’000 Juden samt Kindern und Alten, wäre für die Schweiz zwischen 1935 (Nürnberger Rassengesetz) und 1945 eine enorme Bereicherung für unsere Volkswirtschaft gewesen, vor allem von Deutschen und auch Osteuropäern. In Osteuropa waren die Juden in der Mehrheit die am gebildetsten. Warum wollten wir sie nicht? Unsere Funktionselite hat als ganzes tieferes Niveau und fürchtete sie deshalb. Um Gottes Willen, Professor Loeb aus Berlin als Chefarzt am Kantonsspital Aarau und nicht diese Militärgurgel, Oberstdivisionär Bircher, als Arzt ein Nichtskönner und eine Fehlbesetzung. Für die Machtelite zuviel Demokratie, zuviel Soziologie und zuviel gefährliche Gedanken.

          • Rolf Zach sagt:

            Ich denke hinsichtlich Macht-Elite besonders an den ehemaligen Bundesrat Etter und seine Parteigänger. Bei diesen moslemischen Flüchtlingen gewinnen wir in dieser Hinsicht gar nichts. Eigentlich gehört ihre Gesellschaftsansicht verbunden mit dem Islam auf denjenigen Abfallhaufen, der den Fortschritt der Menschheit behindert. Dies ist eine Analyse, aber kein Freibrief diesen Flüchtlingen nicht zu helfen und sie nicht gut betreuen. Wenn sie unsere Zivilisation annehmen und ihre bisherige Weltanschauung gewaltig zurücknehmen, können wir trotz allem reiches Land sehr viele aufnehmen. Es ist an ihnen, diese Bringschuld zu erbringen. Wenn wir dies nicht verlangen, aber wir Parallelgesellschaften.

  • Linus Huber sagt:

    Mit dem Ziel TTP in demokratischen Staaten durchzusetzen, dürften die Massenmedien schrittweise entsprechende Bemühungen an den Tag legen. Hier wird ein irreführender Artikel der FT untersucht:

    http://www.nakedcapitalism.com/2015/11/the-tpp-and-state-sovereignty-a-toothless-preamble-weak-code-of-conduct-secret-proceedings-and-a-tobacco-carve-out-that-might-not-carve-out.html

    • Anh Toàn sagt:

      Es dürfte Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein, vielleicht wegen nur schrittweiser entsprechender Bemühungen, dass die Massenmedien Ihnen ermöglichen Ihre Kritik an den Massenmedien bei deren Massenpublikum Gehör zu verschaffen, und damit politische Diskussion gerade ermöglichen.

    • Linus Huber sagt:

      In einer gut funktionierenden Demokratie ist die Funktion der Vierten Macht im Staat von hoher Bedeutung. Leider nehmen die Massenmedien diese Funktion nur noch sehr begrenzt oder gar nicht mehr wahr, sondern sind zum kritiklosen Sprachrohr der bestehenden Macht verkommen. Jetzt soll man auch noch dankbar sein, dass man seine eigene Meinung in politisch korrekter Form äußern darf – ein merkwürdiges Verständnis von Demokratie.

  • Linus Huber sagt:

    @ Josef

    Die Vollgeldinitiative basiert auf dem gleichen liberalen Gedankengut und ist vergleichbar mit dem Chicago Plan der 30iger Jahre. Selbst Ökonomen des IMF haben die damit verbundenen Vorteile anhand einer Studie aus dem Jahre 2012 erkannt.

    „The Chicago Plan could significantly reduce business cycle volatility caused by rapid changes in banks’
    attitudes towards credit risk, it would eliminate bank runs, and it would lead to an
    instantaneous and large reduction in the levels of both government and private debt.“

    https://www.imf.org/external/pubs/ft/wp/2012/wp12202.pdf

  • Martin Kalt sagt:

    Selten eine solch schwache und irreführende Begründung für einen Vergleich der Handlungsstrategien zweier Zentralbanken gelesen.
    Hätte der Autor nur ein paar Zahlen über Tschechien, den Euroraum und der Schweiz verglichen, wäre im spätestens dann klar geworden, dass die Handlungsstrategien der schweizerischen und der tschechischen Nationalbank nie und nimmer diesselbe sein kann. Die Ausgangslage ist im Verhältniss zum Euroraum so unterschiedlich, un dem entsprechend auch die Verfolgten Ziele. Und wie aus der beigefügten Statistik hervorgeht, steht die Bewährungsprobe für tschechische Nationalbank erst noch bevor, Drahi`s QE lässt grüssen. Mal sehen wie lange die Tschechen das durchhalten!

    • Rolf Zach sagt:

      @Kalt, Sie haben meine Kommentare nicht gelesen, macht nichts, ich den Ihrigen schon. Wie weit sollte sich eine Überzeugung an den Realitäten des Wirtschaftslebens messen lassen? 10 %, 20 % oder genügt 50 %? Ich möchte ihre Fakten gerne lesen, worauf Sie ihre Überzeugung gründen. Viele sind einfach Gegner des Euro und des QE von Draghi, ohne seine Logik nachvollziehen zu können und sie dementsprechend auch als Gegner rational zu kritisieren. Es heißt, der Dollar sei stärker geworden wegen günstigeren Arbeitsmarktdaten. Vorher schwatzte alles von einer Zinserhöhung der Yellen. Die Leistungsbilanz ist nach wie vor hoch defizitär, die im Euroraum nicht. Aber viele schwören auf einen Zerfall €.

  • Hagmann sagt:

    Es ist schon traurig, wie dummköpfig Journalisten sind. Der Franken ist eine international bekannte Währung, welche wie sich
    Zeigt, dollarnah ist. Fluktuationen auf dem Weltdevisenmarkt schlagen somit in Bern grosse Wellen. demgegenüber ist
    Die tschechische Währung ein Nebenschauplatz, quasi nicht an der Börse. Der Starke Franken wird langfristig unsere Wirtschaft stärken, denn die EU-Bankroteurwirtschaft führt demnächst ins Desaster mit einer Gewaltsinflation, welche zur
    Zeit nur noch künstlich aufgehalten wird, da die hohen Zinsen nicht zahlbar wären. aber der Damm bricht demnächst.

    • Rolf Zach sagt:

      Stellen Sie sich mal folgendes Szenario vor. Der CHF geht gegenüber dem € nicht nur auf Parität, sondern 0.90 pro CHF.
      Wir haben dann 10 % Arbeitslosigkeit und die Leistungsbilanz ist vorerst ausgeglichen. Bei den Investoren, wer gewinnt? Hauptsächlich Ausländer, die Schweizerfranken halten und nicht die Inländer, wie Sie meinen. Die Immobilen-Preise werden gewaltig ins rutschen kommewn. Das Defizit der Staatsfinanzen ist garantiert. Die AHV hat wegen der Krise kein Geld mehr und die Pensionskassen erleiden gewaltige Kapital-Verluste. Die jetzige Entwicklung ist gleich, nur schleichend. Diese Auswertungs-Fanatiker sollten die Schweizer Jahre 1934 bis 1936 anschauen. War das eine gute Zeit?

      • Linus Huber sagt:

        „Diese Auswertungs-Fanatiker sollten die Schweizer Jahre 1934 bis 1936 anschauen.“

        Ich nehme an, dass Sie Aufwertungs-Fanatiker meinen.

        Die Weltwirtschaftskrise der 30iger Jahre war das Resultat verfehlter Geldpolitik in den 20iger Jahren, welche zu einem temporären Boom führte, vergleichbar mit dem Verhalten der Zentralbanken über die letzten 20 Jahre. Ein Boom, welcher in erster Linie auf der starken Ausweitung des Kreditvolumens beruht, führt zwangsweise zu einem Bust. Die Frage ist einzig, wann und in welcher Form sich dieser abspielt. Ökonomische Prinzipien lassen sich nicht durch Zwangsmassnahmen von Fanatikern beseitigen.

  • Marcel Senn sagt:

    Uebrigens die tschechische Nationalbank hatte von 2002 bis 2014 eine Unterbilanz und hat dabei ganz munter weiterexistiert – dies nur so nebenbei als Info, was Zentralbanken sonst noch alles so können!

    http://blogs.faz.net/fazit/2015/04/05/zwoelf-jahre-lang-insolvent-und-trotzdem-quietschfidel-was-bedeuten-verluste-fuer-zentralbanken-1-5501/

    • Josef Marti sagt:

      Und dabei wird noch betont dass man unbedingt mehr Inflation will; trotz Unterbilanz gelingt es also nicht, die Währung endlich weichzuklopfen. Die Rekapitalisierung ist aber erst dann notwendig, wenn die Notenbank nicht mehr inflationsfrei Geld drucken kann, in diesem Fall aber erfolgt die Rekapitalisierung von selbst sobald die Währung absackt und demzufolge die Devisenreserven in Landeswährung aufwerten.
      Daraus folgt für die CH, dass die SNB in diesem Währungsabwertungskrieg absolut chancenlos ist, sie müsste es ja fertigbringen, das Vertrauen in den CHF massiv zu brechen, das wird sie jedoch auch mit einer Unterbilanz nicht hinkriegen.

  • Anh Toàn sagt:

    Das Problem in der Schweiz ist, dass die SNB nicht unabhängig ist. Wenn z. B jemand in Herrliberg doof findet, was die SNB macht, wird der Präsi ausgewechselt werden: So ein Direktorium nimmt niemand ernst.

    Jordan überzeugt mich wenig als Notenbanker: Er will den Kurs des CHF zum EUR drücken, und hebt sein Instrument (den Mindestkurs) auf, wenn es brenzlig wird, wenn Draghi QE verkündet. Jordan ist halt auch nur so ein Pappmann, der nur mit den Gliedern zuckt, wenn seine Herrlichberglichkeit an den Fäden zieht.

    • Anh Toàn sagt:

      Um ein Mindestkurs durchziehen zu können, braucht eine Notenbank Glaubwürdigkeit.

      • Roman Günter sagt:

        Ich habe mich schon lange gewundert, was Ursache für eine gewisse gewollte oder erlittene Wahrnehmungseinschränkung sein könnte. Von nun an werde ich es mir mit einem positiven oder negativen Herrlichberger Syndrom (pHS oder nHS) erklären können. Vielen Dank, AnhToan.

        • Anh Toàn sagt:

          Gern geschehen, Herr Roman Günter, auf alle Fälle wurden in der WOZ keine Bankauszüge veröffentlicht.

        • Anh Toàn sagt:

          Wem nützt es?

          Es gibt kaum industrielle Unternehmen in der Schweiz, welche nicht wesentliche Umsatzanteile im Euroraum erzielen. Die müssen zumindest mit einem Wechselkursrisiko leben. Risiken sind Kosten.

          Der Doggter und seine Freunde, wie Ebner, Matter, Frey und Co., sehen für die Schweiz in Europa eine Rolle, wie Schwyz oder Monaco oder Verbier: Zuziehende Reiche, welche die Immobilienpreise treiben und Armen den Zuzug verunmöglich. Die lokalen Armen müssen wegziehen, es gibt nichts zu tun, ausser die zuziehenden Reichen zu bedienen, und das Leben ist viel zu teuer für ein mittleres Einkommen.

          Das wär gut für „die Schweiz“, aber nicht für die „Mehrheit der Schweizer“.

          • Roman Günter sagt:

            Schlussendlich hatte sich Herr Hildebrand selbst exponiert, auch wenn für der Weg dazu von seinen politischen Gegnern doch einiges an krimineller Energie nötig war. Herr Jordan hingegen verkörpert Sicherheit und Verlässlichkeit für die Aufgabe als SNB Präsident, aber auch er operiert nicht im luftleeren Raum. Politischen Widerständen und wirtsch. Entwicklungen kann sich auch das SNB Gremium nicht entziehen, d.h. die Entscheidungen wurden klar und nachvollziehbar gefällt und kommuniziert, die wirtschaftliche Entwicklung lässt sich aber nicht alleine durch die SNB steuern. Hier wäre eben auch eine Politik mit klarem Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz gefordert. Beide, nHS und pHS, behindern dies

          • Anh Toàn sagt:

            Schlussendlich ist der Präsident einer Notenbank immer exponiert,……

            würde ich sagen, und Ihrem Post, dem ich zustimme ausser dass Jordan wegen seiner Aufgabe des Mindestkurses für mich das Gegenteil von „Sicherheit und Verlässlichkeit“ verkörpert, hinzufügen: Auch vom Retter der Schweiz und seinen Freunden wird doch in der Politik ein klares Bekenntnis zum Werkplatz verhindert. Die Bilateralen sind eminent wichtig für den Werkplatz Schweiz.

    • Jörg sagt:

      Mit der Aufhebung des Mindestkurses kann man ein Kilma der Angst erzeugen und dann können rechtsbürgerliche Kreise ihr Lied auf den Markt anstimmen, sowie die entsprechend neoliberalen Mittel anpreisen (Derregulierung, Unternehmensteuern senken, Renten senken, sparen beim Staat etc.).
      Damit lassen sich Abstimmungen (Mindestlohn, Erbschatsinitiative) und Wahlen gewinnen, dann gibt es noch 4 Sitze im Bundesrat dazu.

  • ast sagt:

    Die massiven Aktienkäufe der SNB sollte man als Risiko nicht unerwähnt belassen! Mehr als 15% des Schweizer BIP werden von ihr in ausländischen Aktien gehalten.

    Weltweit haben die Notenbanken enorme Mengen an Aktien gekauft, eine nicht zu unterschätzende Blasengefahr. Um enorme Verluste zu vermeiden, könnten einige Notenbanken (zu denen auch die SNB gehört) einen Börsencrash nur noch schwerlich verkraften.

    Zwar können Notenbanken nicht bankrott gehen, aber sie können Vertrauen verlieren, wie schon dieser Blog-Artikel hier beweist. Und Vertrauen ist letztlich die Basis für langfristig stabile Entwicklung eines ganzen Landes.

    • Anh Toàn sagt:

      @ast: „Zwar können Notenbanken nicht bankrott gehen, aber sie können Vertrauen verlieren“

      Lassen wir mal die 15 Prozent Aktien weg. In der Bilanz der SNB sind in den Aktiven EUR/USD in den Passiven CHF: Steigt der CHF gibt es Verluste (Die Passiven bleiben gleich, die Aktiven sind in CHF weniger wert). Wird verhindert, dass der CHF steigt, gibt es keine Verluste. Sollte auf Grund einer absurd grossen Bilanzsumme das Vertrauen schwinden, schwächt sich doch der CHF von alleine ab, was wiederum der SNB riesige Gewinne beschert, womit das Vertrauen wieder hergestellt ist. Also warum sollte das Vertrauen schwinden?

      Wer macht sich Sorgen über die Devisenreserven der chinesischen Notenbank?

      • Anh Toàn sagt:

        Ich sehe den einzigen Ansatz zur Erklärung von Jordan’s Aufgabe, er hat unter Druck (zunehmende Devisenkäufe) das Handtuch geworfen, in der Überlegung, was in der Schweiz anders ist als in Tschechien: Die UBS und die CS! Die SNB ist mit diesen verhängt, als lender of the last Resort usw usw. Kann die SNB über die UBS und die CS angegriffen werden? Bringt die Grösse dieser Banken letztlich die Unabhängigkeit der Notenbank in Gefahr. Ich kann mir aber nicht erklären, wie es gehen soll, die SNB über die Grossbanken anzugreifen.

        Ich bin nach wie vor überzeugt, Jordan hat einen Royal Flush weggeworfen. Aber vielleicht wusste er, dass er dies muss, wenn er den Job behalten will.

        • Rolf Zach sagt:

          Die Sache ist viel einfacher. Ich bin jetzt bösartig. Eine Währung wie der Schweizerfranken ist eine Währung der ständigen Aufwertungen seit 1945. Die nicht einmal der japanische Yen hat derart seit 1949 aufgewertet wie der Schweizerfranken. Weltmeister! Die beste Argumentation für sehr vermögende Ausländer im Private Banking (noch mehr als die Steuerhinterziehung). Die Wertschriften-Erträge werden dem Kunden in Schweizerfranken gutgeschrieben. Seine Liquidität besteht aus Schweizerfranken. Garantierte Kurssteigerung und weniger volatil als Gold. Die SNB gefangen vom Finanzplatz und damit gegen den Werkplatz. Wir werden herrliche Zeiten erleben.

          • Anh Toàn sagt:

            @Rolf Zach

            Sie sind nicht bösartig. Hier beschreiben Sie nüchtern. (Auch Ihre Meinung zu Moslems ist nicht bösartig, aber zu verallgemeinernd, schubladisierend. Und man kann nicht von Flüchtlingen verlangen, bei deren Ankunft integriert zu sein, am besten schon Schyzerdüütsch sprechen und als erstes Versicherungen abschliessen, also unsere Werte teilen. Man kann und muss verlangen, dass sie unsere Rechtsordnung einhalten (In der Schweiz dürfen Eltern Kinder glaub noch schlagen, aber nicht so fest, Frauen dürfen nicht mehr geschlagen werden) und sich um Integration bemühen, den Prozess starten, wenn ihre Situation einen Aufenthalt in der Schweiz rechtfertigt.)

          • Josef Marti sagt:

            Flüchtlinge haben deshalb als Zeichen der Integration beim Grenzübertritt als erstes nachzuweisen, dass sie einen Cervelat ohne die Nase zu rümpfen verspeisen können.

          • Linus Huber sagt:

            „Eine Währung wie der Schweizerfranken ist eine Währung der ständigen Aufwertungen seit 1945.“

            Dies ist eine fehlerhafte Wiedergabe der Umstände.

            Der Schweizerfranken hat nicht an Wert gewonnen, sondern einfach weniger als andere Währungen an Wert verloren.

            Yup, Josef 🙂 und die Damen durch das Tragen eines Bikinis ihre Integrationsfähigkeit bezeugen.

          • Anh Toàn sagt:

            @Linus Huber

            Lassen wir mal die schwierige Frage weg, was Wert sei und fangen mit der einfachen Frage an:

            In was messen Sie Wert? Welche Einheit? Mona Lisas, alten Ferraris, Facebook Aktien oder Bikinis?

            Sie betonen doch laufend, dass ein Zweck von Währungen sei, als Wertmassstab zu dienen: Der Wert von Währungen wird in anderen Währungen ausgedrückt.

          • Anh Toàn sagt:

            @Linus Huber: Ich weiss, Sie möchten alle Ukrainerinnen unter 25 Jahren und 50 Kg einreisen lassen. Statt einem Sprachtest sollten die einen Fellatio Test machen, sie werden dann Immigrationsbeamter.

            Grandios wie sie ihre Ausländerfeindlichkeit gleich noch mit Sexismus kombinieren. Genau Leute mit Ihrem Gedankengut verurteilen dann die Frauenfeindlichkeit von Moslems.

          • Anh Toàn sagt:

            @Linus Huber: Josef Marti macht sich genauso wie über die kein Schweinefleisch essenden Moslems wie über die Cervelats essenden Schweizer lustig. Er ist wohl Schweizer als macht er sich lustig über eine Gruppe zu der er gehört. Ihr Post reduziert Frauen auf Sexualobjekte, und sagt, wenn sie dies aus sich machen lassen, seien sie integriert in Ihre Sicht der Welt:

            Die Unterschiede zwischen Ihrem Weltbild und dem islamischer Fundamentalisten sind viel kleiner als die Gemeinsamkeiten. „Ich bin nicht Deine Fickmaschine, spritz spritz das is’n Witz“ (Nina Hagen)

          • Anh Toàn sagt:

            @Rolf Zach

            Ich finde gut, dass Schweizer wie Linus Huber noch immer solche „Werte“ vertreten dürfen in der Schweiz, verstehe aber nicht, warum wegen einem ähnlichen Weltbild Moslems die Integrationsfähigkeit abgesprochen wird.

          • Linus Huber sagt:

            „In was messen Sie Wert?“

            Vielleicht versuchen Sie es einmal mit dem Begriff „Kaufkraft“.

            „Ich weiss, Sie möchten …“

            Was Sie nicht alles zu wissen glauben; Ihre Interpretation meiner Aussage dürfte wohl eher eine Reflexion Ihre eigenen Vorstellungen als diejenige des Interpretierten sein.

          • Anh Toàn sagt:

            Kaufkraft für Ukrainerinnen?

          • Anh Toàn sagt:

            @Linus Huber: Sie wollen doch Kaufkraft gerade nicht am Konsumentenpreis messen. Sie reden im Kreis. Was kostete ein Flug nach London, ein Flachbildschirm, oder eine Filmcamera?

            Wenn Sie unterschiedliche Aufnahmekriterien für Männer und Frauen festlegen, ist das sexistisch. (Wenn Herr Zach sagt, Christen aufnehmen aber Muslime nicht, diskriminiert er auf Grund von Religion.) Wenn Sie dann von Frauen verlangen, sich weitgehend nackig zu machen, sehen sie deren Wert vor allem in deren Körperlichkeit. Dass Sie dies nicht verstehen, zeigt mir, wie tief dies in Ihren „Werten“ wohl als natürlich oder langfristig nachhaltig verankert ist. Geh aus dem Weg, Deine Zeit ist vorbei!

      • ast sagt:

        Bei einem technischen Bankrott könnte die Notenbank ihre Funktion als „lender of last resort“ nicht mehr wahrnehmen. Ein Blick um die Welt in die Vergangenheit verrät uns, dass ein langfristig vorfabrizierter Vertrauensverlust einer Währung den Untergang bringen kann (die Auswirkung einer Vertrauenskrise in eine Notenbank, ist zum Beispiel seit einigen Jahren in Simbabwe zu beobachten). Glauben Sie das könnte in der Schweiz nie passieren? Ich nicht. Die Swissair-Krise zeigte uns im Kleinen auf, das sich auch in der Schweiz Vertrauensverlust überraschend vergegenwärtigen kann.

        • Anh Toàn sagt:

          Bei einem technischen KO sagt der Ringrichter, dass der Boxer KO sei.

          Wer sagt einer Nationalbank, sie sei technisch Bankrott?

          Niemand ist Bankrott, solange er flüssig ist (es gibt eine Verpflichtung, bei drohender Überschuldung Konkurs anzumelden, aber wenn es nicht mehr gemacht wird, können die Gläubiger erst den Konkurs herbeiführen, wenn der Schuldner fällige Forderungen nicht begleicht. Wird kein Konkurs angemeldet, entsteht lediglich eine Haftung der Verantwortlichen für daraus entstehenden Schaden. Ausserdem kann eine Nationalbank dem Staat einen Kredit einräumen, mit welchem der Staat neues Eigenkapital in die Nationalbank einzahlt.

        • Anh Toàn sagt:

          Die Swissair Krise könnte uns aufzeigen, dass das Volch nicht immer Recht hat:

          Das Swissair Management hatte geraten, die Swissair ans Ausland zu verkaufen, z.B. an Lufthansa. War das ein Aufruhr im Volch und der Politik, das Nationalheiligtum soll Landesverräterisch ans Ausland verkauft werden. In einem Anfall von Grössenwahn, entstand dann als (angebliche) Alternative, um die Swissair herum einen Konzern zu bauen, welche mit den grossen Allianzen mithalten kann. So kam die Lufthansa billig zur Swissair, und das Volch kann über böse Manager motzen.

          • Anh Toàn sagt:

            Stichwort Fusionsprojekt Alcazar

            http://chronik.geschichte-schweiz.ch/swissair-debakel-grounding.html

            „Eine Woche lang hagelt es Kritik von allen Seiten: von Gewerkschaften ebenso wie aus Wirtschaftskreisen. Am Samstag veröffentlichen der Blick und der Tages-Anzeiger die ausgehandelten Details des Alcazar-Projektes. Am Sonntag appelliert Blick-Chefredaktor Frank A. Meyer unter dem Titel «Swissair muss Swissair bleiben» schliesslich in berühmt-berüchtigter Boulevard-Machart an die einfachsten Instinkte seiner Leserschaft: «In der geplanten Heirat zu viert ist die Swissair nicht einfach die schönste Braut. Sie ist die Beute.» „

          • Anh Toàn sagt:

            Der Volchsheld nach dem Grounding wurde dann Moritz Suter. Gemäss der Quelle, die ich oben zitiert habe, war er wesentlich dafür verantwortlich, dass Alcazar scheiterte:

            „Hinter der geschickt inszenierten Medienkampagne steckt ein Insider […]: Moritz Suter, ex-Swissair-Pilot, Gründer und Chef der Crossair, die zwar als Tochtergesellschaft in die Swissair eingebunden ist, aber immer wieder versucht, von der Muttergesellschaft ein grösseres Stück des Kuchens zu ergattern. Für solche Spielchen wäre unter dem Alcazar-Dach kaum mehr Platz. “

            Die Verhandlungen zum scheitern gebracht haben soll vor allem Swissair VR Rainer E. Gut.
            M Suter hat Verkehrsminister Ogi den Alleingang…

  • Erwin Heri sagt:

    Couldn’t agree more … es gibt den Bemerkungen von Herrn Rothacher nichts beizufügen.

    • Rolf Zach sagt:

      Glauben Sie wirklich als bedeutender Vertreter des Finanzplatzes Schweiz, die Schweizer Exportindustrie könne dies verkraften, vor allem die ohne weltweite Differential-Rente, wie dies zum Glück Pharmaka (Patente) und Uhren (Marken und Patente) haben.
      Abgesehen davon, ist es vermessen zu meinen die Verwalter der grossen Devisenkassen (Multinationale, Banken, Versicherungen und sonstige Institutionen wie Wealth Fund bauen auf der kleinen Schweizer Volkswirtschaft ihre Sicherheit auf, sowie so nach dem der Euro seine Implosion vermeiden konnte. Die haben neben dem kleine Tresor von Gold den etwas größeren in Schweizerfranken.

    • Stefan Wiesendanger sagt:

      Eine Präzisierung würde ich wagen. Wesentlich scheint mir vor allem der riesige Sparüberschuss der Schweiz in der Grössenordnung von 60 Mrd. CHF pro Jahr. Dieser wird seit 2007 aus verschiedenen Gründen nicht mehr exportiert. Es geht also weniger um Fluchtgelder als um Ersparnisse. Unter dem Regime des Mindestkurses landen diese 1:1 in den SNB-Aktiven. Es ist nicht Aufgabe der SNB, den Sparüberschuss treuhänderisch zu verwalten, während Halter von SNB-Depositen ihre Guthaben täglich fällig stellen können.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Der Autor verschweigt den wichtigsten Unterschied zwischen der Schweiz und Tschechien: Der CHF ist eine Fluchtwährung, die Krone nicht. Der CHF wird weltweit als wichtige Devise gehandelt, die Tschechische Krone „geniesst“ das Dasein eines Mauerblümchens. Und das Wichtigste: seit 2008 stagniert das Bruttosozialprodukt in Tschechien (in USD umgerechnet), während das Bruttosozialprodukt in der Schweiz seitdem um weit über 10% anstieg.
    Wer macht wohl die bessere Zentralbank-Politik? Ein stagnierendes Land wie Tschechien oder ein properierendes wie die Schweiz?
    Ich mag selbsternannte Experten nicht mehr hören, die auf die SNB einprügeln, obwohl sie die erfolgreichste Notenbank der Welt ist.

    • A. Koch sagt:

      Die SNB hat ist meines Erachtens NICHT „erfolgreichste Notenbank der Welt“. Die SNB ist, relativ gesehen, die grösste Geldruckerei. Was hat sie den mehreren 100 neu aus der Luft generierten CHF gemacht? Mehr Ramsch gekauft (Euros, USD) und 3.5 Jahre nach dem „Peg“ den Schwanz eingezogen, und sich selbst und vielen andern einen riesen Verlust beschert. Jetzt stehen wir da wie vor dem Peg, aber mit einer mega-aufgeblähten SNB-Billanz. Profitiert haben die Spekulaten (und Insider), auf Kosten der Allgemeinheit. Die SNB, sowie alle andern Zentralbanken sind zu den grössten Hedgefunds verkommen. Die SNB hat soben wieder neu über 900k Apple Aktien gekauft. Die „freien Märkte“ sind tot.

      • ast sagt:

        Das sehe ich auch so Herr Koch. Die Aktienmärkte werden derzeit künstlich nach oben manipuliert und einige Rohstoffe die man auch als Papierwert handeln kann werden zum Teil bereits im Verhältnis 900:1 ( Menge als Papier gegenüber real existierender Menge) an Rohstoffbörsen wie der COMEX gehandelt.

        Diese Wettbewerbverzerrungen sind zur Politik des Westens geworden um die enormen Machtverluste durch die De-Idustrialisierung auszugleichen, Die Finanzindustrie wird künstlich aufgebläht und mit billigem Geld geflutet. Es ist nur eine Frage der Zeit bis auch dieses Spiel nicht mehr gelingt -so wie der Kurs zum Euro nicht mehr gehalten werden konnte, nur ein Warnschuss war.

        • Roli sagt:

          Da bin ich mit Ihnen vollkommen einverstanden, die Aktienmärkte dürfen nicht massiv einbrechen, denn die Pensionskapitalien der Nachkriegsgeneration (Babyboomer 1946-1964) sind in Aktien angelegt. Die Renten können nur bezahlt werden, wenn die Märkte Gewinne machen.
          Aber die Rechnung geht trotzdem nicht auf, den die zugrunde liegenden Wachstumsraten der Wirtschaft sind zu hoch angesetzt, dadurch werden die Versprechungen teilweise wertlos und die Verschuldung der Staaten wird noch weiter ansteigen. Als Lösung muss Inflation erzielt werden, mit allen Mitteln. Am Schluss kommt die Helikopterlösung.

      • Im Prinzip hat die SNB nicht etwas gekauft, sondern einfach den Wirtschaftsraum Schweiz stärker mit den Wirtschaftsräumen EU (Euro-Raum) und USA verbunden, was schlussendlich auch auf Währungsebene die wirtschaftliche Realität der Schweiz abbildet. Leider wurde diese Strategie verlassen.

        • Linus Huber sagt:

          Diese stärkere Bindung zum Euro-Raum wurde allerdings schon mit dem KAUF unter anderem von Apple Aktien erreicht. Herrn Kochs Ausführungen erwähnen das Verhalten sämtlicher Zentralbanken und limitiert sich nicht auf die SNB, welche wohl in erster Linie einzig auf das fragwürdige Verhalten der führenden Zentralbanken reagiert. Es gäbe natürlich andere Wege eine Währung zu entwerten, wenn der politische Wille nach entsprechender Vorbereitungsphase, in welche die Bevölkerung mit einbezogen wird, vorherrschen würde, was andererseits natürlich dem Konzept, dass Regierungsabteilungen (z.B. Zentralbanken), welche versagen, mit noch mehr Macht betraut werden, widerspräche.

    • Rolf Zach sagt:

      Was soll diese Aussagen wegen wichtige Devise. Im Sept. 2015 haben US$, Euro, Yen und £ in dieser Reihenfolge
      85 % des Welthandels in Devisen bestritten. Die Schweiz war beim übrigen Haufen wohl mit einem Neuntel beteiligt, etwas stärker als der A$ und der HK£. In den Devisenreserven ist es etwa gleich. Der CHF wird von Zentralbanken so etwa angeschaut wie Gold, es ist der kleine Tresor der Währung des Meister der Deflation weltweit, die man sich hält wie Gold als letztes für den Ausbruch des 3. Weltkriegs. Folgerichtig kaufen und verkaufen Zentralbanken und große Institutionen selten in CHF. Zwangsläufig ergibt sich daraus der Teetassen-Effekt. Erratische Bewegungen bei kleinen Mengen.

      • Rolf Zach sagt:

        Aus der Konsequenz der Märkte betrachtet ist dieses kopflose Verhalten von der SNB im Januar logisch nicht zu begründen. Die Negativzinsen hat man leider vorher angekündigt und ganz anders gehandelt als 1978 unter Leutwiler, der damit in viel schwierigen Zeiten die ungebremste Aufwertung des CHF erfolgreich abgewendet hat. Der € hat seine Position trotz Griechenland, QE und niederster Zinsen gehalten und ohne Inflation. Ganz im Gegensatz zu den Heerscharen von seinen Propheten des Untergangs, wozu auch unsere SNB und Jordan zählt. Unser selbsternannter Churchil gehört auch zu diesen €-Sterbe Wahrsager. Kommt noch dazu, dass Jordan diese massive Aufwertung des CHF beschlossen haben ohne BR.

        • Rolf Zach sagt:

          Die Aufgabe des Mindestkurses ist ganz klar eine Aufwertung des Schweizerfranken und eine Domäne des Bundesrates, da kann man jetzt mit SNB Gesetz kommen so viel es den Juristen gefällt. Volkswirtschaftlich ist es eine Aufwertung und nichts anderes. Mit dem €-Zusammenbruch und der Inflation zu argumentieren ist vielleicht gültig im Lande Shangri-La, aber nicht in der Schweizer Realität, ebenso ist die Argumentation wegen des Überschusses unserer Leistungsbilanz auf Sand gebaut.
          Sogar die volkswirtschaftliche Abteilung der SNB selbst hat in einer Studie die Logik ihrer Generaldirektion angezweifelt.

          • Rolf Zach sagt:

            Man hätte auch anstatt den Mindestkurs aufzuheben, ihn auf 1.15 fixieren können. Oder auch mit den überzähligen Euros
            soviel Schweizer und ausländische Standardaktien kaufen, um damit einen Wealth Fund wie die Norweger zu gründen. Die haben immerhin 5 % aller Nestle Aktien. Aber wir haben so etwas an verbohrten neoliberalen Ideologen als Professoren und Chef-Beamte, daß einem die Haare zu Berge stehen. Ich habe das Brunetti Papier darüber gelesen, ich kam mir vor als sei ich mit meiner Ansicht die rechte Hand des unseligen Lenin.
            Eine andere Sache ist der Multiplikator Effekt der Exportindustrie, niemand redet davon, aber er ist für die Schweizer Wirtschaft (keine Rohstoffe)entscheidend.

          • Linus Huber sagt:

            Ja sicher doch, am besten investieren wir gleich alles in Risikokapital und machen das Wohl unserer Bevölkerung vollkommen vom Wohle der Grossunternehmen abhängig.

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