Die Entsorgung der Demokratie

Was macht man, wenn die Bevölkerung die falsche Wahl getroffen hat? Der portugiesische Staatspräsident hat eine neue Idee.
Wer gibt nach? Der portugierische Präsident Aníbal Cavaco Silva sieht nicht vor, dass sich die Wähler wehren. Foto: Patrick Seeger (EPA)

Wer gibt nach? Aníbal Cavaco Silva will nicht, dass sich Wähler wehren. Foto: Patrick Seeger (EPA)

Dass die EU ein grosses Demokratiedefizit aufweist, ist längst bekannt. Die Niederlande und Frankreich zum Beispiel lehnten 2005 die EU-Verfassung ab. Daraufhin änderte man den Namen, um die Vorlage besser durchzubringen. Statt EU-Verfassung hiess das Ganze nun Vertrag von Lissabon. Und damit man ganz sicher war, dass es zu keinem demokratischen Unfall mehr kommt, liess man die Franzosen und Holländer erst gar nicht mehr darüber abstimmen..

Dummerweise sprachen sich nun die Iren dagegen aus. Im Juni 2008 lehnten 54 Prozent den Vertrag von Lissabon ab. Was geschah? Irland musste die Abstimmung wiederholen. Ein Nein war nicht vorgesehen. Und siehe da, der Druck wirkte. Im Oktober 2009 nahm Irland den Vertrag an.

In solchen Situationen kann man nur noch Gerhard Polt zitieren: «Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind schon Demokraten.»

Zurzeit versucht man in Portugal, die Demokratie zu entsorgen. Dabei ist verblüffend, auf was für neue Ideen und Argumente die Verlierer immer wieder kommen. Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva weigert sich, der siegreichen Linken den Auftrag zur Regierungsbildung zu erteilen. Seine Begründung: Es habe seit dem Ende der Diktatur (1974) keine Regierung gegeben, in der eine Partei vertreten gewesen sei, die sich gegen den Euro, gegen die Austerität und für den Austritt aus der Nato ausgesprochen habe.

Die linken Parteien haben zusammen 122 Sitze (von 230) gewonnen. Drei Parteien möchten zusammen eine Regierung bilden: die Sozialisten, die Demokratische Einheitskoalition (Kommunisten, Grüne, Ökosozialisten) und der Linksblock (eine Schwesterpartei von Syriza). Die bisherige Mitte-rechts-Koalition kommt nur noch auf 102 Sitze.

Es droht ein griechisches Szenario. Die Mehrheit eines Landes, das schrittweise verarmt, wehrt sich gegen eine Politik, die erwiesenermassen nichts bringt. Portugal ist völlig überschuldet, hat eine schwache Wirtschaft und wird innerhalb der Währungsunion kein nennenswertes Wachstum mehr erleben. Auch mit strukturellen Reformen werden keine blühenden Landschaften aus dem Boden spriessen. Weil aber nicht vorgesehen ist, dass sich die Wähler wehren, kommt es zu einer politischen Krise. Am Schluss muss die linke Regierung nachgeben, weil sie den Austritt aus dem Euro nicht wagen will. Damit ist alles wieder beim Alten, ohne dass ein Problem gelöst wäre – bis die nächste Protestwelle heranrollt.

Wie schwach das politische Fundament der Währungsunion mittlerweile geworden ist, zeigt auch ein neuer Dokumentarfilm («Griechen, Grexit, Gläubiger»), der auf Arte ausgestrahlt worden ist. Darin sagt der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble, es seien 15 von 19 Eurofinanzministern dafür gewesen, Griechenland temporär aus dem Euro auszuschliessen. Dagegen gewehrt haben sich offenbar nur Frankreich, Italien, Zypern und Griechenland selber. Hier ist die Passage (Schäuble ab 48:19):

Noch vor wenigen Monaten hiess es, ein Grexit komme nicht infrage. Jetzt wird klar, dass ein Austritt durchaus im Bereich des Möglichen lag.

Dass es so weit gekommen ist, braucht einen nicht zu erstaunen. Eine neue Eurostat-Statistik dokumentiert das Ausmass der Verarmung in Südeuropa zwischen 2008 und 2014, das der politischen Polarisierung zugrunde liegt. Griechenland ist Spitzenreiter. Aber auch die Werte von Italien, Portugal und Spanien bereiten Sorgen. In Spanien zum Beispiel hat sich der Prozentsatz von «Personen unter 60 Jahren in Haushalten mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit» von 6,6 auf 17,1 erhöht. Es ist verwunderlich, dass der Umfang der Emigration immer noch relativ bescheiden ist.

Bild1

Des Weiteren bestätigt eine andere Eurostat-Statistik den Eindruck, dass die Erholung bereits wieder an Schwung verloren hat. Die Industrieproduktion stagniert seit einigen Monaten – trotz billigem Öl, billigem Geld und billigem Euro. Es geht nicht mehr richtig vorwärts.

Bild2

So landet der Ball wieder im Feld der EZB. Mario Draghi stellte an der letzten Pressekonferenz neue ausserordentliche Massnahmen in Aussicht. Bewundernswert, wie er mit stoischer Ruhe immer wieder versucht, der Währungsunion neues Leben einzuhauchen, obwohl er weiss, wie wenig er allein ausrichten kann. Draghi ist der Letzte, der die Nerven verlieren darf. Sein Lieblingswitz ist anscheinend der folgende (Quelle):

Ein Mann braucht ein neues Herz. Der Doktor sagt: «Ich kann Ihnen das Herz eines 5-jährigen Knaben geben.» – «Zu jung.» – «Wie wäre es mit dem Herz eines 40-jährigen Investmentbankers?» – «Die haben kein Herz.» – «Und das eines 75-jährigen Zentralbankers?» – «Das nehme ich gerne.» – «Wie bitte?» – «Das Herz ist nie gebraucht worden.»

195 Kommentare zu «Die Entsorgung der Demokratie»

  • Rolf Zach sagt:

    Zu den Verhandlungen der Schweiz in Washington 1946 unter Leitung von Stucki ist noch zu ergänzen, auch die Schweden wurden dorthin zitiert. Die Schweden fragten die Amerikaner, wieviel der Ablaß von ihren anrüchigen Kriegsgeschäften sie kostet und konnten danach den Preis erfolgreich herunterhandeln. Bereits 1946 waren sie UNO-Mitglied mit weltweitem Prestige und bis heute gelten sie als Land an der Spitze der Humanität. Die Schweiz dagegen beharrte in Washington 1946 auf ihre Neutralität im Sinne von 1938 und verteidigte die Freiheit ihrer anrüchigen Geschäftemacher mit ihrer Auffassung der Volkssouveränität. Stucki merkte schnell, daß dies zu nichts führte und schwenkte auf die schwedische Linie um, was uns schlußendlich die ganze Sache billiger machte, nicht so billig wie die Schweden, aber immerhin! Stucki musste den NZZ-Präsidenten und Völkerrechtler Prof. Dietrich Schindler auf Vortragsreise an US-Universitäten senden und SNB Generaldirektor Hirs, der mit seinen antisemitischen Bemerkungen die Verhandlungen gefährdete, in seinem Hotelzimmer zum herum tigern, isolieren. Mit dem US-Repräsentanten Pfenninger der SNB, dessen Rolle von den Historikern sträflich unterschätzt wird, gelangte Stuck zum erfolgreichen Abschluß.
    Die Schweizer Politik beharrte aber weiterhin auf seiner veralten und für die Schweiz verderblichen Rechtsauffassung. Als Nicht-UNO Mitglied kostete dies uns viel Geld und menschliche Ressourcen, ohne daß dabei unser Einfluß und unser Ansehen gesteigert worden wäre. 1987 wurde der UNO Beitritt vom Volk abgelehnt mit der Begründungen, die UNO ist ein kostspieliger und ineffizienter Apparat, aber noch mehr mit der Behauptung unsere Volkssouveränität gehe den Bach runter, dabei ging es nur darum die lukrativen Geschäfte mit dem verfemten Apartheid-Regime Südafrika auch schön legal fortzusetzen. Diese private Geschäftemacher-Neutralität unter dem Deckmantel der Volkssouveränität wird von SVP gegenüber der EU vehement verteidigt.
    Nimmt mich wunder, wie weit die EU diesem legalistischen Weltbild der SVP entgegenkommt.

    • Markus Ackermann sagt:

      @Zach
      Danke für diese Darstellung. Ich denke, es ist auch wichtig, dass Sie dies bekannt machen.
      Die von Ihnen dargestellten Details und Hintergründe kannte ich nicht. Man kann davon sicher auch für aktuelle Themata lernen und Schlussfolgerungen daraus einarbeiten in Verhandlungen: ein struktureller Konflikt mit einer Vereinbarung ist regelmässig besser als ein solcher Konflikt ohne Vereinbarung (klar: mit vielen „wenn“ und „aber“ …. aber so ist das Leben: weder schwarz noch weiss, sondern grau).

  • Rolf Zach sagt:

    Herr Ackermann, ich versuche eine für sie vielleicht interessanten Diskussionsbeitrag einzubringen hinsichtlich Volkssouveränität und internationales Recht. 1920 trat die Schweiz dem Völkerbund bei nach einer sehr knappen Zustimmung des Stimmvolkes. Mit dem Völkerbund wurde internationales erheblich erweitert. Auch der erzkonservative Bundesrat Motta kämpfe vehement für den Beitritt zum Völkerbund. Derselbe Motta sah sich 1938 gezwungen vom Völkerbund die absolute Neutralität für die Schweiz zu verlangen, die er auch erhielt. Das hatte zur Folge, daß man sich im Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich sowohl mit den Alliierten als auch mit den Nazis wirtschaftlich ins Bett legen konnte. Diese Neutralität wurde von Personen und Firmen als Carte Blanche verstanden in einem Krieg mit allen Teilnehmern jegliche Art von Geschäften zu machen. Diese Haltung führte auch zu Geschäften mit den Nazis. die Hehlerei waren. Dies betraf auch geraubte Kunstschätze, gestohlene Wertpapiere (die man mit gefälschten Affidavits zu legalisieren versuchte) und sogar die nachritenlosen Konti, die Juden gehörten, obwohl hier zu Lasten unseres Ansehens grotesk übertrieben wurde. Eine richtige Geschäftemacher-Neutralität, eingerichtet für Schweizer Firmen und Individuen.
    1945 erfolgte in Washington das böse Erwachen und nur dank Stucki und Pfenninger konnte man schlimmeres verhindern und dem aufkommenden Kalten Krieg.
    Durch die Nazigreuel wurde mit der UNO das Völkerrecht ausgebaut, aber wir blieben stur bei der Ideologie von 1938 und ihre Befürworter begründeten dies mit der Volkssouveränität, weil sie zum Beispiel einige Abstimmungen zur Außenpolitik gewonnen haben. So wurde zum Beispiel der UNO-Beitritt 1987 verhindert und 2002 nur knapp verloren. Die Argumente waren immer dieselben. Die UNO ein nutzloser und kostspieliger Apparat sowie das schlimmste, eine Einschränkung unserer Souveränität.
    1987 wollte man unbedingt die juristische Grundlage erhalten, um mit dem verfemten Apartheid Staat Südafrika weiterhin ungestört Geschäfte zu machen. Blocher als damaliger Chef-Lobbyist der UBS in Sachen Südafrika war natürlich 1987 gegen den UNO-Beitritt
    wie auch 2002. Die SVP ist eigentlich für diese anarchistische Geschäftemacher-Neutralität. Ist das nun die Verteidigung der Volkssouveränität? Ist dies förderlich für unsere grundlegenden Interessen? Erhöht es unser Ansehen im Ausland und haben auch wirkliche Demokratien noch moralische Skrupel uns anzugreifen?

    • Markus Ackermann sagt:

      @Zach
      1. Der erste Abschnitt stimmt.
      Das Verhältnis zwischen der Schweiz, Nazi-Deutschland, den italienischen Faschisten und den Allierten wurde sehr gut aufgearbeitet durch Werner Rings, Die Schweiz im Krieg (Buch). Dazu gibt es auch eine mehrteilige SRF-Dokumentation nach meiner Erinnerung irgendwann zwischen 1973 und 1976 und danach später mehrfach wiederholt ausgestrahlt: Mit diversen Goldgeschichten, mit Bührle, mit IG Farben … aber eben auch mit der Europa-Zentrale des Vorgängers der CIA (OSS), mit einem Verteidigungspakt zw. Guisan und dem noch unbesetzten Frankreich, mit deals der Schweiz mit Churchill und De Gaulle, mit dem Rütli-Rapport, mit der Gruppe der 100 (darunter spätere Nationalräte z.B. aus Basel-Stadt, LdU), die sich auf einen Militärputsch gegen den Bundesrat vorbereitete, falls Pilet-Golaz sich zum Landesverrat, also der Aufgabe der Souveränität, hinreissen liesse etc. pp
      2. Es ist eine Konstante der Schweizer Geschichte über hunderte von Jahren, dass die umliegenden Imperien die (Volks-)Souveränität der Schweiz angreifen und die Schweiz sich durchlavieren muss. Die Schweizer Neutralitätsgeschichte kann man unter dieser Perspektive lesen, wenn man mag.
      3. Was Sie mit dem Bezug auf das sogenannte internationale Recht anbieten, ist die Aufgabe der Volks-Souveränität, indem an deren Stelle Xi, Putin, Obama bzw. ihre Rechtsnachfolger in der UNO definieren, wie ihr Leben beendet wird, wie ihre Privatsphäre zerstört wird, wie Sie enteignet werden, wie Sie zum Paria gemacht werden, ohne Gerichtsverfahen etc. pp.
      „Garant der Weltgemeinschaft“ ihrer Verfassungsrechte wäre dann ein Menschenrechtsrat unter dem Vorsitz z.B. von Saudi Arabien, Libyiens zu Zeiten Gadhaffis oder sonst einer dieser Lustermänner.
      Natürlich gibt es eine normative Kraft des Faktischen: Die Grossmächte sind stärker als die Schweiz … aber deshalb muss man seine Volks-Souveränität nicht aufgeben, sondern sie verteidigen und die Angriffe abwehren. Meistens gewinnt die Schweiz, manchmal verliert sie … gemäss dem Motto: Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft HAT verloren.
      4. Ich habe mit der SVP nichts am Hut. Aber etwas ist in den letzten 20 Jahren ebenfalls zu einer Konstante geworden:
      Die SVP ist von einer Klein-Partei zur Wähler-stärksten Partei geworden. Die SVP ist nicht super intelligent, sondern Links-Grün ist bodenlos dumm. Und weil Links-Grün EXAKT GAR NICHTS an Lösungen zu bieten hat in Bezug auf z.B.
      – die Globalisierung,
      – die EU,
      – die Entrechtung der BürgerINNEN
      verliert sie reihenweise Wahlen und Abstimmungen, will dann im Parlament als Verliererinnen bescheissen und schimpft auf die SVP.
      Es ist wirklich beelendend: alle,
      – die auf die SVP schimpfen oder
      – sich an Blocher abarbeiten oder
      – den Souverän verachten
      können damit nicht vertuschen, dass sie selber inhaltlich nichts „drauf“ haben, was überzeugt. Denn der Schweizer Souverän ist kein SVP-Souverän. Sondern er trifft politische Entscheide gemäss unserer Verfassung, wie es seine Funktion ist in einer Demokratie
      … und Links-Grün, die EU-Turbos, die EntrechterINNEN der BürgerINNEN (nach dem Motto: wir wollen weniger Demokratie! wir wollen weniger Volks-Souveränität!) können nicht überzeugen. Und dann verlieren sie halt Wahlen und Abstimmungen … und zwar richtigerweise.
      5. Halten Sie ihre Mit-Eidgenossen für unmoralisch? Halten Sie Ihre Mit-Eidgenossen für unmoralischer als die Folterer in Guantanamo, in den Geheimgefängnissen in Polen, Rumänien oder anderen Staaten, halten Sie ihre Mit-Eidgenossen für unmoralischer als Putin oder seine Killer, für unmoralischer als die chinesische Regierung in Nepal? … das wäre bereits die MEHRHEIT, die im UNO-Sicherheitsrat IHRE Verfassungsrechte garantieren soll

      • Anh Toàn sagt:

        @Markus Ackermann: „die sich auf einen Militärputsch gegen den Bundesrat vorbereitete, falls Pilet-Golaz sich zum Landesverrat, also der Aufgabe der Souveränität, hinreissen liesse etc. pp“

        Alle Putschisten schützen vor gewählten Politikern und behaupten diese seien Landesverräter:

        War der General denn der Souverän?
        Hatte er einen Auftrag vom Souverän?

        Hören Sie auf endlich vom Souverän zu reden, davon steht nichts in unserer Verfassung, auch nicht, auch wenn es Blocher behauptet, dass das Volk in der Schweiz regiere (das macht gemäss Verfassung der Bundesrat) und auch nicht, was sie sagen, dass das Volk letztinstanzlich entscheide:

        Nichts davon steht in der Verfassung. Sonst sagan Sie mir doch einfach in welchem Artikel, wäre doch gar nicht so schwer?

        • Anh Toàn sagt:

          Der Pusch Guisan war genauso wie derjenige Mursi gegen die vom Souverän gewählten Vertreter, welch angeblich (gemäss den Putschsiten, die als Gute auch wissen, was Gerechtigkeit ist und darum kein Recht brauchen, sondern Willkür)

          Links 2 3 4, links 2 3 4, „ghier verstanden“ es wird nicht diskutiert, der höhere braucht keine Argumente, er verteidigt Souveränität. er ist auf einer Mission des Souveräns, der Gerechtigkeit, ein Gotteskrieger der göttlichen Volchsherrschschaft.

          Sie wissen ganz viel, Sie verstehen gar nichts, nicht mal dies.

          • Markus Ackermann sagt:

            @Ahn
            Von nichts ’ne Ahnung, aber zu allem ’ne Meinung.
            Habe ich Ihnen schon einmal gepostet

          • Anh Toàn sagt:

            Schweizer wählen SVP, wer nicht SVP wählt, ist kein Schweizer:

            Die SVP will das elementarste Bürgerrecht des Souveräns abschaffen, das Wahlrecht: Er hat keine Wahl, er muss SCP „wählen“.

            Nicht mal dies verstehen Sie.

          • Anh Toàn sagt:

            Wer nicht SVP wählt, ist nicht Schweizer und hat darum kein Wahlrecht.

            Wer SV wählt, ist Schweizer, aber kein Demokrat.

          • Anh Toàn sagt:

            „Anh Toàn“ „wissen ganz viel, verstehen nichts“

            @Ahn
            Von nichts ‘ne Ahnung, aber zu allem ‘ne Meinung.
            Habe ich Ihnen schon einmal gepostet

            Sie verstehen nicht mal, dass die zwei Aussagen etwas anderes sagen.

          • Anh Toàn sagt:

            Die SVP ist eine totatlitäre Orgasnisation, geführt von seiner Herrlichberglichkeit, verführend das Volch mit seinem Ministerium für Propaganda und Agitation (Somm und Köppel).

            Das gefällt Ihnen, das ist einfach klar und durchschaubar, so wie Ihre Vorstellung von Demokratie: Das ist wie die absolutistische Monarchie, nur statt dass zuoberst die Volchsmehrheit ist, statt dem Monarchen. Die Willkür des Monarchen wird durch die Willkür des Pöbels ersetzt, weil ein Haufen Trottel macht eine Intelligenzbestie.

          • Anh Toàn sagt:

            Ihr fühlt Euch als Sieger, seine Herrlichberglichkeit hat es Euch gesagt, ich sage, ihr seit die Verlierer. 70 Prozent sind gegen Euch und für das, was Ihr als „Mitte Links“ bezeichnet. Dass Euch seine Herrlichberglichkeit sagt, Ihr dürft auch ein wenig nach unten treten, seid besser als Ausländer, macht es Euch Verlierern erträglich, von oben getreten zu werden. ^Mehrheiten könnt Ihr nur finden, wenn Ihr Euch mit, Ihr würdet sagen der „extremen Linken“ verbündet, den Gewerkschaften und den Ökofundamentalisten. Das war bei der MEI so, das war bei der Beerdigung des Kartellgesetzes so. Rechts von Euch ist verboten, links von Euch gehört gemäss Euch am besten verboten. Zum Glück seit Ihr die Minderheit. Ihr seid nicht das Volk, auch wenn Ihr dies noch so laut behauptet.

          • Johnny Smith sagt:

            @ Markus Ackermann

            Der liebe Anh Toan hat im juristichen Bereich (wobei ich als Naturwissenschafter eher die Grenzen und manchmal Begrenztheit der Juristerei sehe) durchaus etwas und auch einige träfe Sprüche drauf. Er hat aber mind. zwei gravierende Makel: Er meint, er habe die Weisheit mit dem Löffel gefressen, sei in allem ein unfehlbarer Experte und könne nicht widerlegt werden und 2. er reagiert auf gewisse Themen allergisch und aggressiv. Selbst wenn jemand ohne SVP Parteibuch die andauernden, manchmal niveaulosen und unsinnigen Angriffe auf die SVP relativiert, flippt er aus und schreibt zwanghaft im Minutentakt irgendwelche Hasstiraden.

            Da sind mir Ihre strukturierten und fundierten Posts doch deutlich lieber… Danke für Ihre Inputs.

          • Anh Toàn sagt:

            @Johnny Smith

            Ich bin nicht lieb.

          • Johnny Smith sagt:

            @ Anh Toan „Ich bin nicht lieb.“

            Dass Sie mit den Punkten aus meinem Post, die Sie nicht beanstandet haben, einverstanden wären, wäre wohl eine etwas gar forsche Interpretation.

          • linus huber sagt:

            von nichts ne ahnung und zu allem eine meinung. 🙂

      • J. Kuehni sagt:

        @Ackermann: „2. Es ist eine Konstante der Schweizer Geschichte über hunderte von Jahren, dass die umliegenden Imperien die (Volks-)Souveränität der Schweiz angreifen und die Schweiz sich durchlavieren muss.“

        In der Tat. Die Raison d’être der Schweiz ist eine negativ konnotierte: Weil wir keine Europäer sein wollen, sind wir eben Schweizer. Darum ist uns am wohlsten, wenn es den anderen rundherum schlecht geht. Geht es den anderen rundherum gut, haben wir eine Identitätskrise. Der grösste Alptraum der echten Schweizer wäre ein funktionierendes, prosperierendes Europa, denn dann bräuchte es die Schweiz überhaupt nicht mehr…Was für ein Glück, funktioniert Europa so schlecht!

        Diese geistige Grundverfassung unseres Landes hat sich in den letzten 150 Jahren als vorteilhaft erwiesen, sympathisch ist sie nicht. Wer sich dauernd selbst auf die Schulter klopfen muss, hat Mühe, einen aufrechten Gang beizubehalten. Und Mühe haben wir auch, zu unterscheiden zwischen feindlichen, „umliegenden Imperien“ und einem Staatenbund von Demokratien, der versucht, die Demokratie auf einer neuen Ebene zu etablieren, weil die wirtschaftliche Globalisierung der nationalstaatlichen Demokratie gerade den Garaus macht (auch bei uns, auch ohne EU und Euro, und hierin liegt auch der Hauptirrtum des TS).

        Max Frisch machte sich lustig über die „Verteidiger der Murmeltiere“, mir werden Kampfpatrioten wie Sie je länger je unheimlicher.

        • Markus Ackermann sagt:

          @Kühni
          „Ist Europa also eine Wertegemeinschaft? Und welche Werte wären das dann ganz genau?
          In Portugal hat gerade zum ersten Mal ein Politiker klar und deutlich gesagt, welche Werte gelten sollen: Nicht die der Demokratie, sondern die der Finanzwirtschaft, nicht der Willen der Wähler, sondern die Interessen der Banken.
          Präsident Aníbal Cavaco Silva hat sich geweigert, der demokratisch gewählten linken Mehrheit den Auftrag zur Regierungsbildung zu geben und das Land damit in eine Verfassungskrise gestürzt, die Folgen für ganz Europa haben könnte – sein Argument war, dass eine linke Regierung „falsche Signale an die Finanzinstitutionen, Investoren und die Märkte“ senden würde.
          Anders gesagt: Die Mehrheit der Portugiesen hat dafür gestimmt, die Austeritätspolitik der vergangenen Jahre abzuschwächen oder abzuschaffen – aber Cavaco Silva findet das „zu riskant“ Brüssel und den Finanzmärkten gegenüber. Also wird das Votum der Wähler ignoriert und die konservative, austeritätsfreundliche Partei mit der Bildung einer Minderheitsregierung beauftragt.“
          Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/schwaches-europa-krisen-grenzen-und-demokratie-a-1060554.html

          DIES ist die Ziel-Beschreibung, die Sie dem Schweizer Souverän vorschlagen als bessere Alternative, als Ihre Form von Wahrheit, als Ihre Form von Demokratie, an der Sie scheitern, weil der Schweizer Souverän dies nicht will.
          Wie Straumann oben Gerhart Polt zitierte: SIE brauchen keine andere Meinung, denn SIE sind ja schon ein Demokrat.

          • Anh Toàn sagt:

            „Anders gesagt: Die Mehrheit der Portugiesen hat dafür gestimmt, die Austeritätspolitik der vergangenen Jahre abzuschwächen oder abzuschaffen “

            Und ich habe gemeint, die hätten Parlamentswahlen gehabt.

            Wussten die Portugiesen überhaupt, ob sie für Abschschwächung und wenn ja für viel Abschwächung oder für Abschaffung der Austeritätspolitik gestimmt haben?

            Soweit ich weiss, hat keine Partei eine absolute Mehrheit gewonnen, die Mehrheit der Wähler hat also gegen die Ziele der Wählerstärksten Partei gestimmt.

            Woher wissen Sie, wofür die Mehrheit der Portugiesen gestimmt hat?

            In der Schweiz hat eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung nicht für die SVP gestimmt: Die Mehrheit hat somit gegen das gestimmt, was die SVP will.

          • Anh Toàn sagt:

            Hätte die Schweiz ein politisches System wie Portugal, hätte ich als Präsident nicht die SVP mit der Regierungsbildung beauftragt: Die kann nur Mehrheiten in Einzelfragen mit der äusseren Linken finden, aber zusammen mit diesen, keine stabile Regierung bilden, das würde ich in der Schweiz eher einer Koalition (FDP/SP/CVP) zutrauen: Die sind sich in den wesentlichen Fragen einig (Bilaterale, Menschenrechte stehe über dem Volchsmehr usw), die können wohl eine Koalitionsregierung bilden, die einen sicheren Rückhalt im Parlament hat.

          • J. Kuehni sagt:

            „DIES ist die Ziel-Beschreibung, die Sie dem Schweizer Souverän vorschlagen als bessere Alternative, als Ihre Form von Wahrheit, als Ihre Form von Demokratie, an der Sie scheitern, weil der Schweizer Souverän dies nicht will.“

            Mann, Sie fangen wieder von vorne an. Lesen Sie doch nochmals alle Post hier durch, auch die Posts, die zur Bewertung der Situation in Portugal nicht die Lesart des Herrn TS unterstützen, von wegen Regierungsbildung in einer repräsentativen Demokratie.

          • Johnny Smith sagt:

            „In der Schweiz hat eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung nicht für die SVP gestimmt: Die Mehrheit hat somit gegen das gestimmt, was die SVP will.“

            Juhuu, alle gegen SVP! Auf der einen Seite alles gut und weiss, auf der anderen Seite alles schwarz. Konsequente Ausgrenzung einer Partei, ein etwas spezielles Demokratieverständnis, aber auch nicht überraschend, wenn man ATs Voten verfolgt. So gloriose Rechenkünste könnten glatt von Levrat kommen, wobei der – was die Dummheit solcher Ausgrenzung minim abmildert – immerhin eine Parteiposition in der Öffentlichkeit zu vertreten hat.

            „hätte ich als Präsident nicht die SVP mit der Regierungsbildung beauftragt: Die kann nur Mehrheiten in Einzelfragen mit der äusseren Linken finden, aber zusammen mit diesen, keine stabile Regierung bilden“

            Ja, der unfehlbare AT als Präsident…
            Woher will der gute (er ist ja nicht lieb) AT wissen, ob sie eine stabile Regierung bilden können oder nicht? Zum Glück sollen in einer Demokratie die zahlreichen Parlamentarier den Tatbeweis erbringen, ob sie dazu fähig sind oder nicht – und nicht ein Einziger, selbst wenn er Präsident ist, dies entscheiden. Das wäre wohl eher eine Diktatur… Wo wir wieder bei ATs Einstellung zurück sind. Er schwafelt zwar immer wieder von Gewaltentrennung etc., aber nur dann wenn sie seine Meinung stützt. Also frei nach ATs Motto: „Meine Meinung gilt und ich bin unfehlbar. Gewaltentrennung ist unglaublich wichtig, aber nur solange sie meiner Meinung nicht widerspricht.“

          • Anh Toàn sagt:

            @Johnny Smith: „…ein Einziger, selbst wenn er Präsident ist, dies entscheiden….“

            „dies“ ist hier, wer zuerst versuchen soll, eine Regierung zu bilden, welche im Parlament eine Mehrheit findet.

            Wenn Sie glauben, der Präsident ernenne die Regierung, haben Sie das System nicht verstanden. Aber das macht nichts, man darf trotzdem wettern, wie undemokratisch das System sei, denn demokratisch ist so wie die Schweiz ist, mit dem Volch das Cheffe ist und letztinstanzlich alles entscheidet, auch was Sie zu Mittag essen, und wenn es der Herr Ackermann sei soll, wenn das Volch das will, bekommt es das Volk, weil es ist zuoberst, letztinstanzlich und der erst noch der Souverän, was gemäss wiki, wenn auch nicht gemäss der Schweizer Bundesverfassung, bedeutet, „über allem stehend“.

          • Anh Toàn sagt:

            Woher ich wissen will, dass die SVP nur Mehrheiten mit der äusseren Linken finden kann, habe ich geschrieben (Mei, Kartellgesetz). Ich könnte jetzt noch die Ständeratswahlen anführen, ich glaube nirgendwo konnten sich SVP und FDP auf einen Kandidaten einigen. Oder nehmen Sie den Blog hier, ich finde es immer süss, wenn sich der @Linus Huber mit dem @Josef Marti hier trifft.

            Es ist doch die SVP, welche die anderen Parteien als „Mitte-Links“ zusammenfasst. Es ist doch die SVP die sagt, die Anderen seien die „classe politique“, einzig die SVP sei für das Schweizerische Volch, während alle anderen die Schweiz islamisiert und masseneingewandert an die EU verschachern will. „Schweizer wählen SVP“ ist ausgrenzend. Wenn die SVP alle anderen als „Mitte Links“ ausgrenzt, steht sie selbstverschuldet alleine.

            Aber Sie können mir ja sagen, wo die FDP mit der SVP einig ist.

          • Anh Toàn sagt:

            Ich sehe die Ähnlichkeit von Euch zur Vietnamesin, welche ganz stolz und überzeugt behauptete: „Vietnam ist sozialistisch!“ – Nur, auf die Frage, was denn sozialistisch sei in Vietnam, hatte sie keine Antwort, was ihre Überzeugung von der sozialistischen Qualität Vietnams jedoch in keiner Weise anfocht.

            Die Schweiz ist demokratisch weil in der Schweiz das Volch zuoberst ist. Das Volk darf beschliessen was es will, es ist doch der Souverän. Bei den Anderen ist das nicht so, und darum ist bei denen undemokratisch. Warum wollen die eigentlich keine Demokratie? Sind die zu doof zu merken, dass sie keine haben und eine brauchen, oder zu schwach, dies durchzusetzen, also eine Partei zu gründen und zu wählen, welche direkte Volksrechte so wie in der Schweiz einführt?

          • Anh Toàn sagt:

            Da heult Ihr rum „alle gegen Einen“, dabei ist das doch so in der über allem, auch den Menschenrechten stehenden Volchssouveränität: Die Mehrheit darf die Minderheit ausgrenzen, mit faulen Früchten bewerfen oder auch verspeisen, wenn sie will. Das wollt Ihr doch, also hört auf zu heulen, die Mehrheit ist gerecht, Ihr werdet noch einsehen, dass die Mehrheit recht hatte.

          • Johnny Smith sagt:

            „haben Sie das System nicht verstanden.“

            Herrlich, wie AT seine Meinung als Fakt darstellt und auch – wen erstaunts’s – mit keinem Wort hier seine sonst oft (zu Recht) erklärte Gewaltentrennung fordert. Dafür haben „die Anderen“ das System nicht verstanden.

            Hier ich/gut, dort die Anderen/böse. Ist das nicht der Vorwurf der Ausgrenzung, der AT der SVP macht? AT ist anscheinend ein perfekter SVP-Soldat…

          • Anh Toàn sagt:

            @Johnny Smith

            „Wenn Sie glauben, der Präsident ernenne die Regierung, haben Sie das System nicht verstanden.“, habe ich geschrieben. Dass Sie dies glauben, habe ich aus Ihrem Kommentar gelesen: „,Zum Glück sollen in einer Demokratie die zahlreichen Parlamentarier den Tatbeweis erbringen, ob sie dazu fähig sind oder nicht – und nicht ein Einziger, selbst wenn er Präsident ist, dies entscheiden. Das wäre wohl eher eine Diktatur.“ Das verstehe ich so, als hätte der Präsident (als wollte ich dies, wenn ich in einem solchen System Präsident wäre) die Regierung ernannt, dabei hat er nur, jemanden mit der Bildung einer Regierung beauftragt, welche anschliessend vom Parlament gewählt wird, oder auch nicht. Die zahlreichen Parlamentarier entscheiden noch immer. (Genauso wie in der Schweiz nicht eine Partei entscheidet, wer „ihr Bundesrat“ wird, sondern das Parlament, wer Bundesrat der Schweiz wird.

          • Anh Toàn sagt:

            @Johnny Smith

            Trotz deren deutlicher Äusserung bleibt meine Meinung eine bescheidene.

        • Markus Ackermann sagt:

          @Kühni
          von wg „Kampfpatriot“
          1. Heute sagt Regula Rytz, die Präsidentin der Grünen, an der Delegiertenversammlung ihrer Partei:
          sda: „Wer kämpfe, könne verlieren, sagte die Berner Nationalrätin Regula Rytz – wer nicht kämpfe, habe hingegen schon verloren. Nur mit viel Druck von unten könnten die Grünen in diesem «rechtsbürgerlichen Parlament» der nächsten Legislatur noch etwas bewegen“
          -> Ist sie auch eine Kampfpatriotin?
          2. Der CH-Souverän (Volk + Stände) ist der natürliche Verbündete aller Demokraten.
          -> Die Verachtung des CH-Souveräns durch Links-Grün ist im Kern eine Eifersuchtsgeschichte: Wenn Links-Grün künftig intelligenter politisiert, dann klappt’s auch wieder mit dem…

        • Markus Ackermann sagt:

          … CH-Souverän

      • J. Kuehni sagt:

        „4. Ich habe mit der SVP nichts am Hut. Aber…“
        Ich kenne niemanden, der SVP wählt. Darauf angesprochen, antworten die meisten ähnlich wie Sie. Fragt sich bloss, wo die 30% sind, die (Wahlbetrug vorbehalten) eben doch SVP wählen. Oder warum sich diese 30% offensichtlich genügend schämen müssen, um nicht offen zu Ihrer Wahl stehen zu können. Ich kenne übrigens auch keine Rassisten…

        „Die SVP ist von einer Klein-Partei zur Wähler-stärksten Partei geworden. Die SVP ist nicht super intelligent, sondern Links-Grün ist bodenlos dumm.“

        Genau: Links-Grün it bodenlos dumm, weil die meinen, man könne eine Wahl gewinnen, indem man den Leuten die Wahrheit über den Stand unserer „Souveränität“, die zunehmende Konzentration der Vermögen, die komplette Abhängigkeit unserer Wirtschaft vom Ausland, die Überlastung unserer Ressourcen oder das schöngerechnete Restrisiko unserer Schrott-AKWs in der dichtbesiedelten Schweiz erzählen. Nicht „super Intelligent“, aber immerhin „intelligent“ hingegen die SVP, die den Leuten einredet, das alles gehe uns nichts an und sowieso sind daran die Ausländer schuld und „üüs gaahts doch guet!!!“.

        Peter von Matt: Wer die Schweiz kritisiert, wurde schon immer als geisteskrank denunziert. Ich empfehle den Film „Heimatland“ ab Mitte Monat in den Kinos…

        • Markus Ackermann sagt:

          @Kühni
          Eben, dies meine ich mit der Verachtung des Souveräns.
          1. Kühni akzeptiert die Meinung seiner Mit-Eidgenossen nicht, sondern erklärt sie für blöd … wenn sie nicht die Meinung von Kühni teilen … denn Kühni weiss es besser.
          2. Kühni lebt in einem Land, das eines der reichsten ist mit einem Sozialniveau, das sich andere wünschen.
          Aber Kühni weiss es besser, denn er ist ja in der Minderheit.
          3. Übrigens:
          Sie diskutieren mit jemandem, der Kaiseraugst mit-besetzt hat und damit seine persönliche und berufliche Zukunft eingesetzt hatte, als es noch nicht en vogue war, gegen AKWs zu sein (von wegen Moskau einfach)
          … und wer hat Kaiseraugst im Parlament das Genick gebrochen? Richtig: Blocher …. was mir damals sehr gestunken hat … genauso wie es mir gestunken hat, eine Menschenkette zu formen, als das Parlament (organisiert von Hubacher) sein Reisli auf das AKW-Gelände im Reisecar machte … nachdem das Parlament jahrelang den Willen der betroffenen Bevölkerung missachtete. …. so von wegen Volk als Souverän und delegierte Lobby-Politiker im Parlament

          • Anh Toàn sagt:

            @Markus Ackermann

            „Verachtung des Souveräns“ = Majestätsbeleidigung?

            Der Souverän in der Demokratie ist nicht, was der Souverän in der Monarchie war.

            Sie verachten doch auch den Souverän, halt denjenigen Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Griechenlands usw, die alle in der EU bleiben wollen, diese Trottel, die nicht merken, dass sie damit ihr Land verraten, indem sie dessen Souveränität doch aufgegeben, bzw. nicht zurück gewinnen wollen.

        • J. Kuehni sagt:

          @Ackermann: Da lüpft es dem kolportierten Herrn Oberst den Spaghettihut 😉

          Wer hier die „Meinung seiner Mit-Eidgenossen“ nicht akzeptiert, die anderen für blöd (oder zumindest bodenlos dumm) erklärt, wer die bisher in der Schweiz praktizierte Gewaltenteilung, bei der auch das Volk nicht absolut regiert, offenbar zugunsten einer simplen Mehrheitsdiktatur umstossen will, und wer hier diejenigen, die seine Ansichten nicht bedingungslos teilen, wünscht „herunterzuputzen“ wie ein wahrhaftiger Milizoffizier es mit seinen Rekruten tut …

          … sind Sie, Herr Ackermann.

          Daran ändert auch ihre Teilnahme an der Besetzung von Kaiseraugst nichts.

        • J. Kuehni sagt:

          „1. Kühni akzeptiert die Meinung seiner Mit-Eidgenossen nicht, sondern erklärt sie für blöd … wenn sie nicht die Meinung von Kühni teilen … denn Kühni weiss es besser.“
          Ja eben: „Wer die Schweiz kritisiert, wurde schon immer als geisteskrank denunziert“

          „2. Kühni lebt in einem Land, das eines der reichsten ist mit einem Sozialniveau, das sich andere wünschen.“
          Nochmals ja eben: „“üüs gaahts doch guet!!!, Verdammt!”

          Sag ich doch…

  • Markus Ackermann sagt:

    @Achermann. Meine Antwort ist im Nirwana verschwunden.
    Merci … such is life
    dito passierte für meine Argumente zu
    Kühni
    Wigger
    Merkl

    • Rolf Zach sagt:

      @Ackermann. Diesmal durchgekommen, hoffe trotz der Länge, daß sie einigermaßen lesbar sind und trotz ihrer gegenteiligen Ansicht von einem gewissen Interesse.

  • Rolf Zach sagt:

    Viele sind der Ansicht, die EU und hauptsächlich der EURO habe zu einem großen Teil die Krise von 2008, ausgehend von den USA, verstärkt. Die EURO Länder wären mit eigenen Währungen besser mit der Krise zurecht gekommen. Ebenfalls ist man überzeugt, die Erholung wäre schneller bewerkstelligt worden und in den südeuropäischen Ländern gäbe es heute tiefere Arbeitslosigkeit, bessere finanzierte Banken und gesündere Staatsfinanzen. Ich erlaube mir, es zu bezweifeln. Nehmen wir das Beispiel Portugal. Wie ist Portugal von 30 Jahren gewachsen? Wenn überhaupt, durch Tourismus und als verlängerte Werkbank der deutschen Unterhaltungs-Elektronik und der nordeuropäischen Bekleidungs-Industrie. Wo ist heute Grundig, ein großer Arbeitgeber in Portugal? Wie steht Philips? Wie steht Samsung? Hat Samsung gleich wie die genannten Firmen, Fabriken in Portugal. Die ganze Elektronik ist heute ein Spiel von Ostasien und den USA. Bei den USA zählen weniger die Arbeitsplätze, vielmehr der Design und die Vermarktung, was z.B. Apple unerhörte Gewinne ermöglicht. Wo läßt Addidas nähen? In Pakistan und Bangladesh! Wie soll man da von Portugal aus konkurrieren? Der Euro hat diesen Staaten im Verbund mit den massiv niedrigen Zinsen geholfen den Binnenkonsum richtiggehend aufzublähen, was natürlich nicht durch Unternehmensgewinne der Exportindustrie, sondern durch Bankkredite abgesichert wurde. Der Einbruch der Krise führte natürlich sofort zu einer Anschwellung des staatlichen Defizite und diese in einer Hartwährung und nicht einer Weichwährung. Wäre der Escudo Portugal billiger gekommen? Wie wären heute die Zinssätze für einen portugiesischen Escudo und wie sind sie tatsächlich für den Euro? Portugal könnte sich überhaupt nicht in eigener Währung verschulden und der Anteil Zinsen am Volkseinkommen wäre höher. Einen Bankenkrach hätte es mit eigener Währung sowie so durchgemacht und die Portugiesen wären praktisch ihrer Bankeinlagen losgeworden. Eine Reservewährung ist hier eindeutig besser.
    Zurückkommend auf die industriellen Grundlagen Portugals als verlängerte Werkbank von Nordeuropa. Dies war schon vor der Einführung des Euros in der Elektronik am Absterben. Kann es sich wieder mehr als solches in den europäischen Markt einschalten? Zum Beispiel als Batteriefabrik für die europäische Autoindustrie? Bei Textilien, Schuhen und Maschinenbau hat es seine Stellung gehalten. Der Maschinenbau ist im Gegensatz zur Elektronik in Europa noch da. Wir werden sehen, wie die Europäische Investitionsbank in Südeuropa agiert.
    Mit Währungsmanipulationen können solche Probleme nicht besser gelöst werden, mit der Reservewährung EURO fährt Portugal langfristig besser. Die EU ist und bleibt eine Ansammlung von Staaten des Rechts und hat deshalb kein Demokratie-Defizit.

  • Maiko Laugun sagt:

    „Es ist verwunderlich, dass der Umfang der Emigration immer noch relativ bescheiden ist.“

    Wo sollen sie denn hin? Von einem Pleite-Land ins nächste? Mit ebenfalls hoher Anzahl an Armutsgefährdeten und niedriger Erwerbstätigkeit (gem. Tabelle) und dort dann für nichts anders sorgen, als die spezifischen Zahlen zu erhöhen?

    • Alberto La Rocca sagt:

      Na, dank der Personenfreizügigkeit können sie zumindest ihr Glück in der Schweiz versuchen – zumindest in den Tieflohn- und Saison-Segmenten der Westschweiz findet man Arbeitnehmer aus allen lateinischsprachigen Ländern der EU, inkl. Rumänien. Was die deutschen Älpler in Graubünden, sind die rumänischen, (bald) katalanischen, portugiesischen, italienischen, französischen Älplerinnen in der Romandie.

      • Rolf Zach sagt:

        Die Binnenwanderung in der EU hängt von vier wesentlichen Faktoren ab. Erstens die Konjunktur, die in den Ländern Europas verschieden ist. Ist die Konjunktur in Michigan und Mississippi gleich stark wie in Kalifornien, Maryland und Massachusetts?
        Zweitens: Die Sprachbarriere! Man lernt in Portugal als Fremdsprachen Englisch und Französisch, aber es braucht Portugiesen in Deutschland. Früher mußte der portugiesische Hilfsarbeiter in der Niederlande nicht Holländisch sprechen, seine Arbeit war wohl hart, aber einfach. Durch die Automatisierung sind viele der einfachste Arbeiten von den Maschinen übernommen worden und die Wirtschaft braucht deshalb mehr gut ausgebildete Facharbeiter in Industrie und Dienstleistungen. Man steuert dagegen, indem junge Spanier eine Berufslehre in Deutschland machen. Höchst wahrscheinlich können sie für die deutsche Wirtschaft schneller und profitabler ausgebildet werden als die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Es gibt nach wie vor polnische Apfelpflücker und Spargelstecher in Deutschland. Die Polen sind auch die beliebtesten landwirtschaftlichen Arbeitskräfte der Schweizer Bauern. Drittens: Die Sozialleistungen sind in der EU immer noch sehr verschieden. Bis 2014 hatten praktisch nur Ärzte und Ingenieure Interesse daran Griechenland zu verlassen, die Sozialleistungen waren für südeuropäische Verhältnisse großzügig und die Arbeitslosigkeit wurde mit Staatsstellen kaschiert. Viertens: Man spürt in der Binnenwanderung bereits Ansätze der stabilen bis rückläufigen Bevölkerungsentwicklung in der EU, wobei sich Nord- und Südeuropa nicht mehr unterscheiden.

      • Nennen Sie mir bitte ein lateinischsprechendesLand. Die sprechen heute romanische Sprachen.

  • Marcel Senn sagt:

    Ist ja doch etws Wischi-Waschi mit den % Armutszahlen. Gemäss SKOS ist eine Einzelperson mit unter Fr. 2600 Mt arm, eine Familie mit 2 K bei Fr. 4900..
    Auch wenn die CH sicher überteuert ist, wird die Armutsgrenze real betrachtet doch sehr hoch angesetzt in der CH. Die Hauptproblemfelder sind die zu hohen Mieten (sicher auch verursacht durch die etwas überhöhte Anspruchtshaltung vieler Schweizer) und die Krankenkasssen.

    • Rolf Zach sagt:

      Die Armutszahlen haben sich, so wie sie sich darstellen, nicht so signifikant verändert. Die ganz Armen sind praktisch gleich geblieben. Der Konjunktureinbruch von 2008 war der Heftigste der letzten 70 Jahre und es ist umstritten, ob der EURO die Erholung der Konjunktur bremst oder nicht. Es fehlen die fundamentalen Beweise, daß der Euro die verlangsamte Konjunkturerholung verursacht hat. In der Schweiz selbst ist der geringste Anteil Wohneigentümern in Europa wesentlich verantwortlich, daß wir Schweizer die SKOS so hoch ansetzen müssen und nicht unbedingt die Anspruchshaltung vieler Schweizer als Hauptproblem neben den hohen Mieten.

  • G. May sagt:

    Grundsätzlich ist keiner von uns einem Staat beigetreten sondern da hinein geboren worden. Das bedeutet mitnichten, dass wir Eigentum des Staates sind, auch wenn die Entwicklung in diese Richtung zu gehen scheint. Auch bedeutet es, dass ich mich allem beugen muss, was ob demokratisch oder nicht bestimmt wird, irgendwann ist Schluss und der Staat verliert meine Unterstützung und der Widerstand muss auch nicht via Demokratie (Wahlen etc.) erfolgen. Kein Staat hat Recht an meinem Leben.

    • Marc Baechinger sagt:

      Also wenn ich waehlen koennte mich dem demokratischen Staat in der Schweiz zu beugen oder einer staatlich schrankenlosen Wirtschaft, dann wuerde ich wohl den Staat waehlen. Nicht aus Freude, sondern im Wissen wie private Organisationen mit Individuen umgehen, die nicht zu ihnen gehoeren.

      • Linus Huber sagt:

        Marc

        Dabei scheinen Sie wohl ein wenig zu unterschlagen, dass die Machtzentren in der Form von Regierungen immer stärker zu Vollzugsorganen der Grossunternehmen mutierten.

        • Rolf Zach sagt:

          Na, wie kam die deutsche Einheit zustande? Bismarck sagte damals, daß sei ein Ding aus Blut und Eisen und nicht von parlamentarischen Debatten. Seien wir doch froh, daß die Regierungen der einzelnen Mitgliedsländer der EU in nächtelangen Sitzungen den europäischen Staatenbund vertiefen. Schlimm an Bismarck war nicht, daß er das Kaiserreich als Nationalstaat nur teilweise demokratisch gestaltet hat., sondern daß er ein System aufgebaut hat, dem „Check and Balances“ fehlten. Hätte dies Bismarck getan, würden wir uns heute über das Leben und Lieben des deutschen Kaiserhauses genau so neugierig aufgeregt sein, wie wir das bei den britischen Royales tun. Wir sind, wie unser Urgroßväter in einem Elite-System gefangen und dies werden auch unsere Urenkel sein.

          • Nicht mit uns sagt:

            Da wäre ich nicht so sicher. Mit Jahrgang 77 erziehe ich meine Kinder zu politischem Ungehorsam. Viele Eltern meiner Generation hoffen mit ihrer Erziehung entgegen der seit 150 Jahre veralteten Schulbildung die Kinder autonom zu erziehen. Die Revolution wird kommen und die Köpfe der Eliten werden rollen. Meine Enkel werden mit diesen Köpfen Fusballspielen.

            Man sollte keine Angst haben vor den kommenden Bürgerkriegen in Europa. Wenn die richtigen mutig und gnadenlos kämpfen werden wird es Freiheit geben.

  • Kronrod sagt:

    Jüngstes Beispiel für mangelndes Demokratieverständnis ist der Umgang der Kommission mit der Bürgerinitiative zum TTIP Abkommen.

    • Rolf Zach sagt:

      Ist dies ein diktatorisches Projekt in den Hand der Beamten von Washington und Brüssel und mächtiger Lobbyisten? Immerhin, die Parlamente müssen es ratifizieren und können dabei einiges ändern. Hat das Schweizer Volk über den Freihandelsvertrag mit China und Japan das letzte Wort gesprochen? Hörte man bei der Ratifizierung in unserer Bundesversammlung ein gewaltiges Murren und ein grundsätzlicher Unwillen, es zu unterzeichnen? Nichts da, nicht einmal von der SVP, diesem selbsternannten Gralshüter der Demokratie, wobei bei genauerem Hinsehen ihr Einsatz für Demokratie sehr wacklig ist. Der existiert höchstens in 20 % aller Fälle.

  • Simon Zlotec sagt:

    Mir scheint als beschreibe der Artikel die Ausreden der CH Parteien wieso die SVP keinen zweiten rechtmässigen BR Sitz erhalten darf. „Nicht wählbar, zuwenig devot, kein passender JA Sager. ist nicht bereit für die Bilateralen alles zu opfern“.

    • J. Kuehni sagt:

      Weder die SVP noch irgendeine andere Partei hat ein verbrieftes „Recht“ auf einen Bundesratssitz. Die Bundesräte werden durch die vereinigte Bundesversammlung mit absolutem Mehr frei gewählt. Die vereinigte Bundesversammlung kann am kommenden 9. Dezember den Herrn Simon Zlotec zum Bundesrat wählen, sofern sie das willl (und sofern Sie ein Schweizer Bürger sind). Mehr steht dazu nicht in der Verfassung.

      Diese Regelung führt dazu, dass die ursprünglich grösste Partei der Schweiz (die FDP) 50 Jahre lang beinahe alle Bundesratssitze hielt, die vormalig grösste Partei der Schweiz (SP) Jahrzehntelang keinen Bundesratssitz erhielt und die gegenwärtig grösste Partei (SVP) Mühe hat, ihre Kandidaten in das Gremium zu bringen. Das Volk hat kürzlich die direkte Volkswahl der Bundesräte mit grosser Mehrheit abgelehnt und damit die oben beschriebene Verfassungsregelung und Praxis indirekt bestätigt.

      Mir scheint, als haben weniger die CH-Parteien (mit Ausnahme der SVP) ein Demokratiedefizit, sondern vielmehr Sie selbst. Drum sollte die Bundesversammlung Sie vielleicht doch nicht zum Bundesrat machen.

    • David Stoop sagt:

      Da verstehen Sie die Demokratie aber falsch: bei Bundesratssitzen wählt die vereinigte bundesversammlung und der Kandidat muss eine Mehrheit erhalten.
      Es wird also gewählt und die Wahlberechtigten entscheiden, nicht die SVP.
      Es gibt also keine Ausreden, denn die Mitglieder des Parlaments sind frei in ihrem Recht einen Bundesrat zu wählen. Sie sind tatsächlich nicht verpflichtet auch nur ein Mitglied der SVP zu wählen. (in den meisten Ländern würde man ja auch keinen Oppositionellen in die regierung wählen).

  • Daniel Wigger sagt:

    Es ist gilt für uns Schweizer zum Guten Ton, über Demokratiedefizite in anderen Ländern zu diskutieren. Dabei übersehen wir teilweise sehr starke Lücken in unserem System, wie z.B. das späte Frauenstimmrecht, das Fehlen von Arbeitnehmervertretungen in den Unternehmen, das Schachern um die Regierung (aka Zauberformel) usw.

    Eine Europäische Union wäre eine wahnsinnig starke Idee. Das Problem ist, dass die Staaten nicht zu wenig, sondern zu stark demokratisch sind. Was dazu führt, dass sie nicht bereit sind, ihre eigenen Rechte zugunsten dem Allgemeinen aufzugeben. Oder hat jemand nach Demokratie geschrien, als sich 16 Staaten zu den USA zusammengeschlossen haben, oder die Schweizer Stände zur Eidgenossenschaft, unter Inkaufnahme des Verzichtes der meisten Rechte.

    Europa müsste noch einen Schritt weiter zur Beschneidung ihrer eigenen Demokratien machen und die staatliche Souveränität an ein Vereinigte Staaten von Europa abgeben. Damit wären dann die meisten Probleme gelöst, und man könnte endlich mit Nation Building beginnen.

    • Markus Ackermann sagt:

      @Daniel Wigger
      zur Ideologie der Frontenbewegung in der Schweiz:
      „Die helvetische Demokratie sollte eingeschränkt und durch einen autoritären Einheitsstaat und die Marktwirtschaft durch eine korporative Ordnung ersetzt werden.“
      zur Relevanz solcher Ideen in der Schweiz:
      „Die Frontenbewegung (auch Frontismus) war die Parallelbewegung der Schweiz zum Nationalsozialismus im Deutschen Reich und zum Faschismus in Italien. (…) Liberale und individuelle Rechte sollten zugunsten einer stärkeren Betonung des Gemeinschaftsgedankens eingeschränkt werden. Insgesamt blieb die Frontenbewegung – im Gegensatz zum deutschen Nationalsozialismus oder dem italienischen Faschismus – aber immer nur eine Randerscheinung.“

      Ach ja:
      In Portugal kam damals Salazar an die Macht … und hielt sein diktatorisches Regime während Jahrzehnten von 1932 bis 1968 durch.
      Konsitutiv für Salazar’s Diktatur war eine
      – anti-demokratische
      – imperialistische und
      – kolonialistische
      Politik
      Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Frontenbewegung

      • Marcel Senn sagt:

        Ackermann: Was denken Sie denn war der Hauptbeweggrund von Blocher 1992 als er gegen den EWR weibelte: Genau die Marktwirtschaft zumindest teilweise durch kooperative Ordnungen zu ersetzen v.a. im Automobilgewerbe, damit mit Kartellen und Preisabsprachen (mit seinen Kameraden Frey und Hafner) die Schweizer in jenem Sektor besser melken kann. Vermutlich hatte CB noch eine Schuld gegenüber Frey, die er mit dem EWR Nein beglichen hat. Es gibt sogar Gerüchte, dass er von den Automobilimporteuren danach Kick-Backs bekommen hat.
        Mit der Fröntlerbewegung sympatisierten etwa 20% der Schweizer – das war halt damals en vogue und gewisse Menschen sehnen sich halt nach einer starken Hand. Zum Glück war aber eine Mehrheit der Schweizer damals vernünftig.

        • Rolf Zach sagt:

          Ich möchte zu der Aussage von Herrn Senn noch dazu fügen, daß die Ständerats-Wahl im Kanton Zürich 1987 Blocher eine bittere Niederlage bescherte und ihn als Bundesrat (er ist auch Schaffhauser) verunmöglichte. Bundesrat wurde Ogi. Seit dem wußte er, so neoliberal und konservativ er sich gebärdete, er nie Bundesrat wird durch die Gnade des freisinnigen Partei-Establishment mit Bremi an der Spitze. Deshalb war er dankbar für den EWR 1992, was ihm ermöglichte seine eigene Machtbasis aufzubauen. Der EWR kam zu Fall wegen der Blödheit der Grünen, die lautstark mit blöden Argumenten dagegen waren und der versteckten Agitation der NZZ und konservativsten Freisinnigen wegen der Europäischen Sozialcharta. Das war sozusagen das Sahnehäubchen auf Nein-Mehrheitstorte von Blocher.

        • J. Kuehni sagt:

          @Senn: Das Gedächtnis der Schweizer ist kurz und viele haben schon vergessen, dass „macht aus dem Staat Gurkensalat“ ursprünglich mal eine linke Parole war, die sich gegen den Wirtschafts-/Militär- und Regierungsfilz der kalte-Krieg-FDP-Elite richtete.

          Weil Blocher damals nicht zum inneren Machtzirkel gehörte, wird er bis heute von vielen als demokratischer „Befreier“ wahrgenommen, obwohl er eigentlich immer bloss Sultan anstelle des Sultans werden wollte. Das alte Spiel: Feudalherr XY schart die Volksmassen (denen er Reichtum und Freiheit verspricht) hinter sich, um den Thron zu usurpieren…

      • Peter Glauser sagt:

        Na, inzwischen ist ja die Marktwirtschaft längst durch eine „korporative Ordnung“ ersetzt worden. Eine Bankenordnung, um genau zu sein. Und wenn man mal einen Duden aufschlägt und nachliest, was Faschismus ist, dannn findet man dort genau diesen Begriff: Korporative Ordnung. Was sie befürchten, ist längst eingetroffen, aber es kam nicht aus einer Oppositionsbewegung heraus…

      • Marcel Senn sagt:

        Ackermann: Nochmals zu Ihrer Kritik an mir von neulich: Grundsätzlich respektiere ich demokratische Entscheide, sofern die vor den Abstimmungen fair und transparent aufgezeigt werden mit allen Konsequenzen fürs Volk. Wo ich aber Mühe habe, wenn die Entscheidungsfindung mit tw. leugnerischen Mio schweren Kampagnen massiv beeinflusst wird, wie das leider immer mehr passiert oder nur noch auf Mann/Frau gespielt wird und niedrigste Beweggründe den Ausschlag geben.
        .
        Punkto Ueberforderung – Ich nehme nicht an dass Sie z.B. den 1300 Seiten langen EWR Vertrag (inkl. Fussnoten und Quellen) durchgelesen haben (ich auch nicht, aber ich kenne jemanden, der hat ihn gleich 2x durchgearbeitet) – dass bei so komplexen Abstimmungen (mit Vor- und Nachteilen, die es abzuwägen gilt) die meisten schlichtweg überfordert sind, da werden Sie mir vermutlich zustimmen.
        .
        Trotz allem es informieren sich nicht alle so gut wie Sie oder ich über Abstimmungen, machen sich Gedanken und z.B. Modellrechnungen oder Simulationen.
        Machen Sie doch selber mal eine Strassenumfrage zum Bsp. zum nächsten Abstimmungstermin — Sie werden mir vermutlich dann zustimmen, dass sicher gegen 50% der Stimmbevölkerung wenig bis keine Ahnung haben, oft nicht mal wissen dass es überhaupt eine Abstimmung gibt. Traurig aber wahr — es gibt zwar den mündigen Bürger sicher noch, aber leider viel zu wenige davon!

        • Markus Ackermann sagt:

          @Senn
          1. Sie haben dem Schweizer Souverän keine Bedingungen zu stellen. Souveränität heisst: in LETZTER Instanz zu entscheiden
          2. Die Richter eines später („höher“) instanzlichen Gerichts sind nicht intelligenter oder besser: sie sind einfach später. Und darum gilt ihr Entscheid.
          Der Rest ist Projektion: man hofft, dass in der zweiten Instanz besser hingeschaut wird als vorher. Gewiss kann man nicht sein.
          3. Die Vorstellung, dass man einen Entscheidungsraum ausmessen könnte, ist eine Illusion. Wir entscheiden jeden Tag, ohne den Entscheidungsraum bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet zu haben
          4. Emotionen und Werte haben bei einem Entscheid genauso ihren Platz und ihre Berechtigung wie die ratio.
          5. Jeder kann das gleiche Experiment machen:
          Die letzten 50 Abstimmungen nach einem Jahrzehnt revue passieren lassen. Das Ergebnis wird sein: der Souverän hat besser entschieden, als man selber … nämlich insbesondere dann, wenn man in der Minderheit war.
          6. Sie reden bei der MEI z.B. von einem Zufallsentscheid. Dabei blenden Sie das Ständemehr aus.
          Sie blenden auch unangenehme Statistiken aus bzw. wollen sie uminterpretieren. Klar kann dies jeder so machen. Aber man macht es, wenn der erste Anschein nicht passt … also man verhält sich emotional bzw. schein-rational.
          In D gibt es z.B. nur sehr wenige, die dem Volk den letzten Entscheid zubilligen (Volks-Souveränität), ganz nach dem Motto: nie mehr Nazis! Klar, ist dies verständlich … Aber das Ermächtigungsgesetz und die unzähligen Kriegserklärungen in der deutschen Geschichte kamen immer von den Fürsten und den Politikern, nicht von den deutschen BürgerINNEn: Die deutschen Bürger selber haben nie einen demokratischen Entscheid zu einer Kriegserklärung gefällt … sondern sind dann mit viel Hurrah in die Kriege marschiert.
          Da ist mir die Schweizer Volks-Souveränität und halb-direkte Demokratie sehr viel lieber.

          • J. Kuehni sagt:

            „Souveränität heisst: in LETZTER Instanz zu entscheiden“.

            Mit anderen Worten: Wenn die vermeintlich letztinstanzlichen Entscheidungen in der Realität nicht umgesetzt werden können (aus welchen Gründen auch immer), ist dies ein Zeichen dafür, dass der Souverän entweder realitätsfremde Entscheidungen trifft, oder ganz einfach nicht mehr souverän ist (das Eine führt oftmals zum Anderen).

          • Markus Ackermann sagt:

            @Kühni
            1. Ja. Beim Begriff der Souveränität geht es (aus geschichtlicher oder staatstheoretischer Perspektive) nicht um die Demokratie. Sondern dieser Begriff wurde im Kontext der Religionskriege (also VOR der Aufklärung) entwickelt. Siehe Jean Bodin 1576 „Sechs Bücher über den Staat“
            2. In UK steht die Souveränität dem PARLAMENT zu, als Folge einer ca. 1’000jährigen Entwicklung seit der magna charta
            3. In der Schweiz sind gemäss unserer Verfassung Volk und Stände der Souverän, als Folge einer mindestens zum Teil germanischen Tradition, wie die Gemeingüter (Alpen, Wasserversorgungen etc.) verwaltet werden
            … soviel zur Theorie
            —-
            Was Sie ansprechen, Herr Kühni, ist die praktische Umsetzung.
            Der Souverän ist selber dafür verantwortlich, dass seine Entscheide u.a.
            – umsetzbar sind und
            – tatsächlich umgesetzt werden.
            a. In der politischen Überzeugungsarbeit VOR dem Entscheid müssen ja diese und viele weitere Elemente der Entscheidfindung so gut verargumentiert sein, dass sie eine Mehrheit von Volk und Ständen zu überzeugen vermögen. Das ist eine hohe Hürde. Ein Nein ist viel leichter als ein Ja, darum unterliegen ja die allermeisten Verfassungsinitiativen.
            b. In Bezug auf die theoretische Umsetzbarkeit hat m.E. der Souverän bewiesen, dass er realistisch entscheidet.
            c. In Bezug auf die tatsächliche Umsetzung haben wir in der Schweiz die Spezialität, dass der Schweizer Souverän zwar einen Verfassungsauftrag erteilen kann … nämlich an das Parlament … aber nicht selber Gesetze erlassen kann. Es fehlt das Instrument der Gesetzesinitiative. Hätte der Schweizer Souverän das Mittel der Gesetzesinitiative, wäre das Parlament in seiner Gestaltungsmacht zurückgesetzt. Ich bin für die Gesetzesinitiative. Dann wären Umsetzungsregeln in einer Verfassungsinitiative unnötig, aber das Parlament könnte die Umsetzung auch nicht blockieren. Das ist eine Frage der staatsrechtlichen Optimierung. Auch beim doppelten Ja bei einer Abstimmung ist es einige Zeit gegangen.

          • Marcel Senn sagt:

            Kann ihnen leider nicht antworten NMTM spinnt wieder mal und alles verschwindet im Nichts…

          • Horst Friedemann sagt:

            Das Volk hatte 1933 gewählt.
            Die NSDAP erhielt 288 von 647 Sitzen.
            Der größere Teil der Wähler gab der NSDAP nicht seine Stimme.
            Dem Ermächtigungsgesetz gab die Mehrheit der Abgeordneten seine Stimme, nicht das Volk.

          • J. Kuehni sagt:

            @Ackermann:

            „Was Sie ansprechen, Herr Kühni, ist die praktische Umsetzung.“

            In der Tat. Wie sonst kann ein Souverän seine Souveränität beweisen, ausser durch die „praktische Umsetzung“ in die Tat?

            „Der Souverän ist selber dafür verantwortlich, dass seine Entscheide u.a. – umsetzbar sind und – tatsächlich umgesetzt werden.“

            Und wenn er das nicht leisten kann, ist er nur noch auf dem Papier souverän.

          • Markus Ackermann sagt:

            @Kühni
            1. Ja, Volk und Stände könnten z.B. eine Gesetzesinitiative im Wege einer Verfassungsänderung beschliessen
            2. Aber dies werden sie nicht leichtfertig tun, sondern ihre Macht kontrollieren. Denn das Gesetzgebungsverfahren im Parlament erfüllt wichtige Funktionen:
            – Gesetze sollten handwerklich gut gemacht sein, damit man mit ihnen arbeiten kann
            – in einem föderalistischen Staatswesen mit Umsetzung auf Stufe Kanton und Gemeinde sollten diese involviert werden
            – die vielen, unterschiedlichen Interessen sollten im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens angemeldet werden können (von der Vernehmlassung bis zur Schlussredaktion der Normen)
            Eine Gesetzesinitiative müsste sehr behutsam in unsere halb-direkte Demokratie eingewoben werden. Das ist nicht trivial.
            3. … aber was sicher nicht sein kann: wenn das Parlament „bescheisst“ und Verfassungsaufträge nicht umsetzt.
            Bref:
            Je mehr das Parlament mit dem Souverän Spielchen spielen möchte, desto eher und schneller wird der Souverän aktiv werden. Er hat da viele Möglichkeiten. Es wäre dem Parlament anzuraten, den Souverän nicht zu reizen … denn der Souverän wird sich durchsetzen. Es ist schon genug Dampf im Kessel , z.B.: ökologische, raumplanerische, verkehrsbezogene, Strafgesetz-bezogene, Migrations-bezogene Themen.
            Politik sollte nicht im Tricksen gegen den Souverän bestehen, sondern im Überzeugen des Souveräns

          • Linus Huber sagt:

            „Und wenn er das nicht leisten kann, ist er nur noch auf dem Papier souverän.“

            Oder die zuständige sich unermüdlich auf “Check and Balances” (Kontrollsysteme) berufende Funktionselite wurde über Zeit korrumpiert.

            Die Obrigkeitsgläubigkeit und die damit einhergehende Überzeugung, dass die Funktionselite (Ausdruck von Zach übernommen) mit hochstehenderen menschlichen Attributen als der Durchschnittsbürger ausgestattet sei, ist weit verbreitet. Ursprünglich diente die Funktionselite hauptsächlich der Bevölkerung und über Zeit schleicht sich jedoch leider die auf das System korrosiv wirkenden menschlichen Attribute der Funktionselite (Vetternwirtschaft) immer stärker ein. Jedes Kontrollsystem ist nur so gut, wie die darin agierenden Funktionsträger. Deshalb wiederhole ich hier noch einmal Sokrates‘ diesbezügliche Analyse, welche gut zu erkennen gibt, dass z.B. Berufspolitiker die Demokratie schrittweise zerstören.

            Als Grundlage der demokratischen Staatsform bezeichnete Aristoteles die Freiheit (Pol. VI). Da die Freiheit wichtigste Eigenschaft der Demokratie sei, wollten sich Demokraten am liebsten nicht regieren lassen, oder dann doch nur abwechslungsweise. Zur Freiheit gehöre also, dass man abwechselnd regiere und regiert werde: „Alle Ämter werden aus allen besetzt, alle herrschen über jeden und jeder abwechslungsweise über alle“. Diese Ämter würden durch Los besetzt, vorzugsweise alle, jedoch diese, die nicht besonderer Erfahrung oder Kenntnisse bedürften. Die Ämter seien alle kurzfristiger Natur und dürften – abgesehen von Kriegsämtern – nur wenige Male besetzt werden.

            Wie Markus, vertraue ich eher meinen Mitbürgern als einer durch Vetternwirtschaft korrumpierten Funktionselite.

          • J. Kuehni sagt:

            @Ackermann: „Je mehr das Parlament mit dem Souverän Spielchen spielen möchte, desto eher und schneller wird der Souverän aktiv werden.“

            Das Volk bestellt seine Vertreter direkt oder indirekt in diverse Gremien. Die fangen dann dort sofort an, entweder ihre Spielchen zu spielen, oder von einer „Funktionselite“ manipuliert zu werden (weil es ja in der menschlichen Natur liegt korrupt zu sein (gem. LH)). Darum muss das Volk korrigierend eingreifen und den Partikularinteressenvertretern von Zeit zu Zeit zeigen, wo der Hammer hängt. Soweit die guteidgenössische, romantische Theorie.

            Man könnte einwenden, dass das Volk keine einheitliche Masse darstellt, sondern sich aus diversen Partikularinteressengruppen zusammensetzt, und dass das Volk ebenfalls (z.B. durch Ideologien oder durch Multimilliardärs-„Volkstribune“) korrumpierter ist, da ja aus Menschen bestehend. Und deswegen sollte das Volk ebenfalls keine absolute Macht ausüben können, sondern gemäss Gewaltenteilung durch andere Instanzen gecheckt und gebalanced werden. Soweit die verfassungsmässige Realität in der Schweiz, die dem Volk KEINE absoluten Machtbefugnisse zuteilt (gewisse Milliardärs-Volkstribune möchte das gerne ändern…).

            Mir geht es aber um etwas anderes: Was ist, wenn eine behauptete Souveränität keine reale Basis mehr hat? Der ultimative Garant jeder Souveränitätsbehauptung ist das Potenzial zur Durchsetzung jener Behauptung, notfalls mit militärischer Gewalt. Souverän aus eigener Kraft sind demnach im 21. Jahrhundert Riesenstaaten, die ihre Interessen aktiv mit Militärgewalt durchsetzen können, und für ihre wirtschaftliche Versorgung nicht übermässig von anderen abhängig sind. Die Souveränität aller anderen Akteure (politisch oder wirtschaftlich, staatlich oder privat) ist bloss geborgt, entweder „komplett“ bei einem oder mehreren der Riesenstaaten, oder „teilweise“ durch die Teilnahme an einem Staatenbund, oder „indirekt“ durch Teilnahme an formellen, innerstaatlichen Kollektivverträgen, die aber wiederum in LETZTER INSTANZ bloss durch die massgebenden Riesenstaaten garantiert werden; willkürlich und notorisch instabil.

            Mir scheint offensichtlich, in welcher Kategorie sich die Schweiz heute befindet. Und deswegen halte ich diese trötzelnde, komplett unrealistische Behauptung einer absoluten, letztinstanzlichen Volkssouveränität die in Wahrheit bloss von anderswo geborgt ist, für Augenwischerei. Wer seine eigene Situation nicht mehr realistisch einschätzen kann, den bestraft das Leben…

            Um den Kreis zu schliessen: Wenn unser Parlament mit unserem Souverän zunehmend Spielchen spielen MUSS, deutet dies darauf hin, dass dieser Souverän „entweder realitätsfremde Entscheidungen trifft, oder ganz einfach nicht mehr souverän ist“. Die Schweiz ist eine „Eigenheimbesitzerin“, deren Haus in Wahrheit der Bank gehört, und die (aus Geiz und Altersdemenz) zunehmend unwillig ist, ihre Hypothek zu bedienen.

          • Linus Huber sagt:

            “entweder realitätsfremde Entscheidungen trifft, oder ganz einfach nicht mehr souverän ist”

            oder ganz einfach, dass sich die Regierung in Tandem mit anderen Regierungen anmassend und überheblich verhält, respektive den Souverän zu krassen Korrekturen reizt. Trump dürfte ebenfalls ein Resultat dieses anmassenden und korrupten Verhaltens der politischen Elite sein.

        • Rolf Zach sagt:

          Ich möchte darauf hinweisen, daß ich mich damals 1992 bei der EWR Abstimmung in der Presse informiert habe. Noch mehr habe ich mich bei meiner damals 80jährigen Mutter schlau gemacht, die die Abstimmungsunterlagen genaustens studiert hat und im Vergleich zu den Verlautbarungen der EWR Gegner festgestellt hat, daß diese einen hanebüchenen Unsinn erzählten, zum Beispiel beim Dossier Landwirtschaft, und die Ventilklausel war viel großzügiger und günstiger für die Schweiz als bei den Bilateralen später. Staatsekretär Frank Blankart, dieser durchtriebene Fuchs, und der umgängliche und gewiefte Kellenberger haben für die Schweiz ein Optimum herausgeholt, besser als dies bei den Bilateralen später noch möglich war.
          In 10 Jahren wird man in der Geschichtsschreibung feststellen, daß die Bundesräte Blocher und Merz, die für die Schweiz negativsten waren seit 1959. Übrigens habe ich das Gefühl, daß die politische Bildung bei den Jugendlichen bewußt schwach vermittelt wird, um ja nicht sozial anzustoßen. Der Stimmbürger ist stark beeinflußt von seiner familiären Tradition
          und seinen angeblichen realen Interessen, die er aber oft nicht richtig einzuschätzen weiß. Da kommt dann das berühmte Bauchgefühl. Die wenigsten sind als Stimmbürger entweder Überzeugungstäter mit festem Weltbild oder machen eine Checkliste ihrer Realität, um die Abstimmungsvorlagen und Parteien zu beurteilen. Wir haben eine Demokratie mit einer Macht-Elite, die durch eine Funktions-Elite unterstützt wird. Ausschlaggebend ist die Qualität der Funktions-Elite und die Demokratie ist dasjenige System, daß aus der Elite-Herrschaft das Optimum herausholt. Kein anderes System kann dies besser! Das Gerede von absoluter Volkssouveränität ist politischer Schwachsinn.

          • Markus Ackermann sagt:

            @Zach
            Von wg. „politischer Schwachsinn“
            Das schreiben Sie 4 Tage nach IHREM Geburtstag.
            Warum ich IHREN Geburtstag kenne? Es ist auch meiner. Nämlich der 25. Oktober 1962, der es ihnen überhaupt erst ERMÖGLICHT, heute noch etwas zu posten.
            Wovon ich rede?
            Googeln Sie in youtube „Robert McNamara Cuban missile crisis“
            Damals wurde ein russ. U-Boot eines Geleitzuges von einem US-Zerstörer angegriffen und das U-Boot hatte keinen Kontakt mehr mit seinem Kommando. In diesen Fällen schreiben die Befehle für den russ. Kommandanten vor, sich mit allen Waffen zu verteidigen bzw. anzugreifen. Das russ. U-Boot hatte Atomwaffen an Bord. Der US-Zerstörer wusste dies nicht. Der Verteidigungsminister Robert McNamara sagte dazu, warum damals kein Atomkrieg ausbrach: „It was pure luck“.

            Egal, welche Macht- oder Herrschafts-Elite egal in welchem System dies verlangen würde:
            KEINE Volkssouveränität würde je demokratisch einen Atomkrieg beschliessen.
            Ich jedenfalls fühle mich sehr viel wohler mit dem politischen STARK-Sinn meiner Mit-Eidgenossen mit absoluter Volks-Souveränität als mit dem politischen SCHWACH-Sinn IHRER Eliten.
            Ich z.B. würde es „als politischen Schwach-Sinn“ bezeichnen,
            1. wenn die deutsche Bundesregierung ihrem Volk sagt, die deutscher Armee würde in Afghanistan intervenieren, um dort Brunnen zu bauen … und es rund 2 Jahre geht, bis ein deutscher Verteidigungsminister von einem „Kriegs“-Einsatz spricht … notabene: OHNE dass eine deutsche Bundesregierung bis heute die dafür vom Grundgesetz VERLANGTE Einwilligung des deutschen Bundestags in einem qualifizierten Verfahren eingeholt hätte
            2. wenn meine Verfassungsrechte in LETZTER Instanz von Grossmächten mit Veto-Recht in der UNO, also USA, Russland, China, Frankreich, Grossbritannien definiert werden sollen (internationales Recht). Da fühle ich mich sehr viel wohler, wenn meine Verfassungsrechte IN LETZTER INSTANZ von meinem Mit-Eidgenossen definiert werden … wenigstens für das Territorium der Schweiz.

          • Markus Ackermann sagt:

            @Zach
            Der Zufall will’s, dass Spiegel online gerade heute noch weitere Beispiele / Vorfälle nennt zum Thema „It was pure luck“, die ich nicht kannte
            http://www.spiegel.de/einestages/kuba-krise-1962-falscher-abschussbefehl-fuer-atomraketen-a-1060165.html

          • Rolf Zach sagt:

            @Achermann. Meine Antwort ist im Nirwana verschwunden.

          • Anh Toàn sagt:

            „Nämlich der 25. Oktober 1962,“

            Jeder Tag ist mein Geburtstag, weil an jedem Tag wäre ich gestorben, wenn….

        • Anh Toàn sagt:

          @Markus Ackermann

          1. …. Souveränität heisst: in LETZTER Instanz zu entscheiden
          2. Die Richter eines später (“höher”) instanzlichen Gerichts sind nicht intelligenter oder besser: sie sind einfach später. Und darum gilt ihr Entscheid.

          Das ist grundlegend falsch:

          Vergesst doch mal den „Souverän“: Das Volk ist in der Demokratie OBERSTER GESETZGEBER, die Richter wenden die Gesetze an auf den Einzelfall. Das heisst Gewaltentrennung und Rechtsstaat. Zusammen mit auch nicht vom Souverän in deren Kerngehalt antastbaren Menschenrechten, nennt man dies heute Demokratie.

          Ich habe keine Zweifel, der herrlichbergliche Dr.iur weiss dies. Dennoch bestärkt er sein Volch zumindest im Glauben, Demokratie sei, wenn das Volch Cheffe ist.

          Sie haben keine Ahnung von „Demokratie“.

          • Anh Toàn sagt:

            Was ist, wenn 70 Prozent der Schweizer dafür wären, die SVP als kriminelle Vereinigung einzustufen und den Dr. iur. verurteilt, an einem Samstag Nachmittag am Bellevue mit faulen Früchten bewerfen zu lassen? Oder die UBS und Ospel?

            Ist doch souveräne Demokratie von dem Volch?

          • Anh Toàn sagt:

            Sie kommen aus der Armee, denken in Hierarchien, es geht schon lange darum, Macht mittels checks and balances zwischen verschiedenen Mächten zu begrenzen, und darum steht das Volk nicht über den grundlegenden Regeln des Staates, muss es sich an diese halten, gemäss Rousseau entsteht sogar erst ein Volk, wenn es sich grundlegenden Regeln unterwirft. Gesellschaften basieren auf Verbindlichkeiten. Werden die gebrochen, brechen die Gesellschaften auseinander. Also braucht es sogar im Gesetzgebungsprozess Richter, welche kontrollieren, ob der Gesetzgeber die grundlegenden Regeln der Gesellschaft verletzt. Das Volk hatte aber immerhin Einfluss darauf, direkt oder indirekt, wer die Richter sind, usw. usw. es geht um komplexe Modelle zur Machtbegrenzung mittels Teilung und Sie argumentieren auf der Basis, wer höher ist, oder späterist, oder besser ist oder den Längsten hat.

          • Anh Toàn sagt:

            Herr Ackermann, vielleicht habe ich Sie falsch verstanden, eigentlich weiss ich gar nicht, was Sie sagen wollten damit, aber ganz lustig find ich auch, dass sie schreiben:

            „In der Schweiz sind gemäss unserer Verfassung Volk und Stände der Souverän“

            Das Wort Souverän kommt in unserer Verfassung nur in Art 3 im Zusammenhang mit der Garantie der beschränkten Souveränität der Kantone vor. Von niemandem wird gesagt in unserer Verfassung, er sei der Souverän. Dem Volk weist unsere Verfassung genauso Kompetenzen zu, wie dem Bundesrat und den Richtern. Es wird da weder gesagt, wer der Souverän sei, noch das das Volk als letzte Instanz entscheide. Und da können Sie noch lange in GROSSBUCHSTABEN schreiben

          • Markus Ackermann sagt:

            @Anh
            Lesen Sie
            1. Die Schweizer Bundesverfassung
            2. und zu meinem post an Herrn Senn: Niklas Luhmann, Legitimation durch Verfahren
            Wer an einem Verfahren teilnimmt, z.B. einer Verfassungs-Abstimmung, einem Gesetzgebungsverfahren oder einem Gerichtsverfahren muss dadurch seine Rolle und die Rolle der anderen in diesem Verfahren akzeptieren, z.B. wer in LETZTER Instanz entscheidet

          • Anh Toàn sagt:

            @Markus Ackermann

            „@Anh
            Lesen Sie
            1. Die Schweizer Bundesverfassung“

            Verstanden, Herr Oberst!

    • Daniel Wigger sagt:

      Ich sehe nicht ganz wie die Frontistenbewegung mit meinem Vorschlag zur Vereinigung von Europa zusammenhängt. Haben sie den Liberalen von 1848 auch Faschismus vorgeworfen, als sie den modernen Bundesstaat mit direkter Demokratie (also mehr oder weniger die Staatsform wie wir sie heute kennen) vorgeworfen?

      Die Aufgabe des Nationalstaates bedeutet mitnichten die Aufgabe der Demokratie. Die Schweiz ist auch kein Nationalstaat (kleiner Hinweis: Wir sind 4 verschiedene Nationen), und trotzdem haben wir uns zusammengerauft.

      Ein Vereinigtes Europa hätte nicht mehr oder nicht weniger Demokratie als sie jetzt hat. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Verbund aus Staaten mit geringem direktdemokratischen Anteil ein Bundesstaat mit hohem Anteil würde, aber sämtliche Beeinflussung des Bürgers in einem Vereinigten Europa wären ungefähr gleich gestaltet wie in den jetzigen Nationalstaaten.

      Die aktuellen Ereignisse (Strategie gegenüber der Annektion der Krim, Flüchtlingskrise, Finanzkrise, Wirtschafts- und Verteidigungspolitik) würden in einem vereinigten Europa wohl wesentlich besser organisiert als es heute der Fall wäre. Und somit hätte auch die Schweiz ein grosses Interesse, dass Europa seine Aufgabe besser macht.

  • Ralf Kannenberg sagt:

    Was der Autor übersehen hat: man soll mit demokratischen Methoden eine Regierung wählen, die die Demokratie abschaffen will. Da das Volk das eigene Portemonnaie wählt, kann man nicht erwarten, dass diese den Verlockungen der Demokratiegegener widerstehen können. Also muss in einer Gewaltenteilung eine andere Insatnz dafür sorgen, dass die Demokratie erhalten bleibt – notfalls mit einer Grossen Koalition, in der alle demokratischen Parteien enthalten sind und sich trotz ihrer z.T. gegenteiligen Ansichten zusammenraufen müssen.

  • Dass Kapitalismus und Demokratie nicht zusammengehen können, ist sowieso klar. Solange die Bevölkerung im Rahmen kapitalistischer Regeln denkt, kann man im Kapitalismus problemlos Demokratie simulieren. Aber wenn die Menschen auf andere Ideen kommen, dann passts plötzlich nicht mehr. Denn Kapitalismus beruht per Definition auf Hierarchien durch Faustrecht.

    • Bp sagt:

      Sie verwechseln da was: „Hierarchie durch faustrecht“ ist das, was bei anarchie entsteht.

      Kapitalismus, das erfolgreichste, innovativste wirtschaftssystem, hat und benötigt regeln, um funktionieren zu können. Bsp. eigentumsrechte.

    • Marcel Senn sagt:

      Na ja im Kommunismus resp. im „real exisitierenden“ Sozialismus stand es doch noch einiges schlimmer um die Demokratie! Meinungsfreiheit war noch viel weniger gefragt und wenn es dann mal einer probierte, endete er schnell mal im Arbeitslager!
      .
      Immerhin können wir hier in den Foren noch unsere Meinung kundtun und werden nicht gleich verhaftet.

    • Bruno Bänninger sagt:

      Schön für Sie Frau Binsberger, dass nach Ihrem Verständnis wenigstens Kommunismus und Demokratie zusammen gingen oder hätten gehen können und sollen…
      Pech für Sie, dass der Kommunismus einem kapitalen Fehler zum Opfer gefallen ist.

      • Offenbar betrachten Sie die Wirtschaft monotheistisch: es gibt nur das Eine und das Gegenteil. Zudem ist das Eine eindeutig das Gute und das Gegenteil unzweifelhaft das Schlechte. Ich bin hingegen der Ansicht, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, Wirtschaft und Gesellschaft zu organisieren. Darunter sind sehr viele gute und sehr viele schlechte, denke ich. Der Kapitalismus scheint mir angesichts gewisser wachsender und unausweichlicher Probleme sowie einer chaotisch anmutenden Struktur eher zu den schlechten zu gehören. Ich muss zugeben, auch ich neige zu einer Pauschalisierung: diktatorische Systeme lehne ich generell ab. Insofern kommen für mich nur demokratische Systeme in Frage.

  • Anh Toàn sagt:

    Misst man Demokratie an der Industrieproduktion, wären China Vietnam und Co viel demokratischer als die Schweiz.

    Was für ein Unsinn.

  • Eigentlich sind die europäischen Eliten durchschaubar: Was seit 01.08.15 in Spanien läuft und was jetzt in Portugal abgeht sind ja nur Versuchsballons. Was lässt sich das Volk alles bieten, ist die grosse Frage. Dem Luxemburgerli Junker muss man danken, dass er das einst so klar deklariert hat. Leider merkt es keiner.

    • Rolf Zach sagt:

      Ich bin einfach erstaunt, wie wir Schweizer überzeugt sind, daß Junker und seine Leute in Brüssel jeden Tag darüber nachdenken, wie sie 500 Millionen EU Europäer möglichst schädigen können. Und dabei sind sie nach Schweizer Ansicht noch Gehirn amputiert.
      Wir haben ja die Roaming-Gebühren mit dem übrigen Europa. Wir haben natürlich die höchsten Medikamentenpreise der Welt und den teuersten Agrarschutz, den es weltweit gibt, mit weniger Biodiversität und mehr Spritzmittel als die EU. Unser Verbraucherschutz ist bald europaweit der schlechteste. Aber wir sind stolze Nicht-EU-Mitglieder und wir kämpfen mit eifrig mit Hilfe unserer Volkssouveränität standhaft dafür, eine möglichst kostspielige Existenz zu haben.

      • Josef Marti sagt:

        Ihre Argumente stimmen im Prinzip, verlieren jedoch angesichts von Arbeitslosenraten der jungen Generation von bis zu 50% schlichtweg an Relevanz. Solange das Fakt bleibt kann keine andere Schlussfolgerung gezogen werden als dass das Establishment eine mutwillige Schädigung des Volkes billigend in Kauf nimmt zum Wohle des internationalen Finanzkapitals.
        Nicht-demokratisch legitimierte Institutionen, und Gremien allen voran die EZB präjudizieren demokratische Entscheidungen indem die fiskalischen Politikoptionen für die nationalen Parlamente eingeschränkt werden.
        Es werden politische, finanztechnische und juristische Tricksereien betrieben um diverse Maßnahmen am Rande oder jenseits der Legalität zu ermöglichen und zu verschleiern. Diese Aktionen dienen hauptsächlich dazu, Marktmechanismen zur Festlegung angemessener Risikoprämien für Schuldner auszuschalten.
        Die Amerikaner haben hingegen aus ihren frühen Staatskrisen vor 150 Jahren bereits die Lehre gezogen, dass weder der Bund noch die Notenbank für die Schulden eines Bundesstaats einspringen darf.
        Indem man die Zinssätze gesenkt und die Laufzeit der Kredite verlängert hat ist die Grenze zu Transferzahlungen verwischt worden. Damit ist eine große Gefahr verbunden: Die Empfängerländer wurschteln sich weiter durch, die Lösung der tiefer liegenden Probleme wird verschleppt. Es wird eine ewige jahrzehntelange Hängepartie mit hoher Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit der Bevölkerung.

        • seebueb sagt:

          Bei den 50% stellt sich die Frage: prozent wovon?

          Basis ist derjenige Teil der Jungen, der in den Arbeitsprozess will, wer studiert oder ähnliches wird nicht gezählt.

          Wenn von 100 Jungen studieren 40, 10 haben schlicht keine Lust zu arbeiten (oder ziehen in der Welt rum oder was auch immer), 30 haben eine Vollzeitstelle, und 20 möchten eine Stelle ohne eine zu finden, dann sind 20% des Jahrgangs arbeitslos. Die offiziellle Arbeitslosenrate beträgt jedoch 40% da hier lediglich die Stelle-Habenden und die Stelle-Suchenden berücksichtigt werden.

          Damit soll das Problem keineswegs verniedlicht werden. Aber nicht alles ist so wie es auf den ersten Blick erscheint oder wie man es…

  • Anh Toàn sagt:

    Seine Herrlichberglichkeit sollte TS in den Bundesrat stecken.

    • Ich vermute, Sie tun TS Unrecht, wenn Sie ihn in die $VP Ecke stellen, nur weil er in der EU Demokratie-Defizite sieht. Auch die CH hat eindeutig sehr ähnliche Demokratie-Defizite. Wenn ein Volksentscheid dem Kapital nicht passt, dann windet sich die bürgerliche Politik irgendwie daraus heraus. Die Linke hätte Chancen, wenn Sie den gesellschafts-liberalen Geist aufnehmen würde, der aktuell heimatlos geworden ist (von der FDP in den letzten Jahren immer mehr verlassen).

      • Anh Toàn sagt:

        @Nadine Binsberger „Auch die CH hat eindeutig sehr ähnliche Demokratie-Defizite.“

        Ja, (Das Ausland hat unser Bankgeheimnis einfach abgeschafft, obwohl wir doch souverän und frei und demokratisch sind, wurde das Volk nie befragt dazu), aber das würde TS nie schreiben, im Gegenteil singt er seine Lobhudeleien auf die SNB, weil sie Bankaktionäre rettet. (Die Rettung der UBS war notwendig, aber nicht die Rettung deren Aktionäre. Und auch dies muss ein PD für Wirtschaftsgeschichte verstehen)

        Ich habe viele Beiträge gezögert, TS in diese Ecke zu stellen, heute habe ich den Titel gelesen, und wusste bereits, das ist von TS, und nicht von MDM und schon gar nicht von MD.

        Und ich glaube, TS als PD weiss eigentlich auch, was ich heute um 10:42 geschrieben habe, das findet sich ganz einfach, wenn man sucht, was in den Staaten der EU über das Thema Demokratiedefizit geschrieben wird. Ich habe gelernt, Andere nicht als doof zu betrachten, sondern zu überlegen, wo deren Interessen liegen. Journalismus ist nun mal auch eine politische Tätigkeit, sonst brächten wir nur noch Depechenagenturen.

    • Linus Huber sagt:

      Wer ist TS?

      • Maiko Laugun sagt:

        Der Author des Artikels?

        • Linus Huber sagt:

          Danke Maiko – lange nichts gelesen von Ihnen, hey. Wie lebt es sich z.Z. in China, respektive wie ist die Stimmungslage in den Ihnen zugänglichen Kreisen und wie äußert sich der typische Chinese in Bezug auf seine politische Sichtweise?

          • Maiko Laugun sagt:

            Chinesen interessieren sich nur für Geld, sonst für gar nichts, plus die Erfüllung kultureller und gesellschaftlicher Verpflichtungen. Ich selber muss hin und wieder für erstes etwas tun. Da bleibt leider nicht immer Zeit für Online Kommentare. Gruss von unserer Insel über die Taiwan Strait hinweg nach den Philippinen.

          • Anh Toàn sagt:

            Linus Huber: „….wie äussert sich der typische Chinese “

            Ich werde auch immer gefragt, wie denn vietnamesische Frauen seien. Ich sage dann, ich kenne Phu und Phouc und Lyn und Hanh ein wenig, aber ich kannte auch Barbara und Sandra und Ursula, und hab dennoch keine Ahnung, wie Schweizer Frauen so sind. Ich weiss nicht mal, wie Frauen überhaupt sind, oder Schweizer so sind, typischerweise.

            Den typischen Chinesen, den typischen Schweizer, den typischen Moslem, den typische Mann, die typische Frau, gibt es nicht.

          • Anh Toàn sagt:

            @Maiko Laigun „Chinesen interessieren sich nur für Geld“

            Ich habe gesehen:

            Arme (in Vietnam oder Ägypten gibt es viel mehr davon als in der Schweiz) interessieren sich nur für Geld. Man weiss nie was kommt, wie viel man noch braucht, also hat man nie genug. Es sei denn, man glaube an eine existierende Versicherung. (also AHV und KK und all den Kram den der Huber abschaffen will, damit Freiheit sei)

            Sehen Arme ein, dass sie nicht zu Geld kommen können, machen sie viele Kinder, damit vielleicht eines davon zu Geld kommt und für sie sorgen kann.

            Dies hat alles nichts mit Kultur und Religion und Nation und sonstigem bla bla zu tun, sondern ist aus Sicht des betroffenen Menschen, will er wenigstens Hoffnung behalten um sich nicht gleich zu erschiessen, vernünftig.

          • Maiko Laugun sagt:

            @AT: China hat diesen Status ansatzweise verlassen. Es gibt mittlerweile eine AHV und trotzdem noch gewisse gesetzliche Fürsorgege-Pflichten der jungen gegenüber den Eltern, gepaart mit der Aufrechterhaltung von kulturellen Traditionen. In den Grundzügen gebe ich Ihnen aber gerne recht. Gruss auch an Sie.

          • Anh Toàn sagt:

            @Maiko Laigun

            Gruss nach China

            Ich wollte Ihnen nicht unterstellen, es so gemeint zu haben, wie ich in Ihre Formulierung gelesen habe. Ihre Formulierung fand ich eine sehr treffende Beantwortung der Frage.

          • Maiko Laugun sagt:

            @AT: Selbst wenn, kein Problem. Ein Blog lebt von kontroversen Kommentaren. Und Ihre lese ich gerne.

  • Anh Toàn sagt:

    Noch einmal zum mitschreiben:

    Demokratie sagt, wer der Souverän ist. Die EU hat keine Souveränität, sondern ist ein Bund souveräner Staaten. Sie kann darum per Definition gar nicht demokratisch sein.

    Die Globalisierung führt dazu, dass immer umfangreichere Regelungen in Verträgen zwischen souveränen Staaten, vertreten durch deren Regierung getroffen werden, das Parlament (oder das Volk) kann dann nur noch den Vertrag genehmigen oder ablehnen, aber nicht mehr die Regeln gestalten. So betrachtet entsteht in den Nationalstaaten ein Demokratiedefizit, indem Gestaltungsbefugnisse von den Parlamenten zu den Regierungen verschoben werden.

    Dem Abhelfen kann man entweder, indem sich alle in das Schneckenhaus der nationalen Mauern, welche mit Schiessbefehl geschützt werden müssen, zurückziehen. In Nordkorea gibt es keine Globalisierung. Oder indem man den Nationalstaat überwindet. Die EU ist ein Schritt in diese Richtung, sie wird demokratisch sein, wenn sie sich vom Staatenbund zum Bundesstaat weiterentwickelt hat. Sie wird weniger lang dafür brauchen, als die Schweiz brauchte.

    • Greg sagt:

      Einverstanden,

      dann messen wir mal die EU mit der neu geschaffenen Bürgerinitiative? Fehlanzeige …. da keine Zeit oder ständig überfordert …

      Nein, im Moment wird die Mitbestimmung oder der Volkswunsch klar zu Gunsten der Finanz- und Wirtschaftslobbysten gestaltet und mit TISA – TTIP – CETA noch vertraglich auf Lebzeiten zementiert, in welche Richtung Entwicklung statt zu finden hat.

      Der letzte Ausverkauf der Scheindemokratien, welche die Bürger noch im Glauben lässt, sie könnten etwas mitbestimmen.

      Wenn Vollgeld in der Schweiz eingeführt wird, hört die Wirtschaftserpressung endlich auf und gibt den Bürgern etwas Chancengleichheit gegenüber wenigen Kapitalbesitzern ….

      http://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/oekonomie/147-konzerne-kontrollieren-die-gesamte-weltwirtschaft-13371950

    • Fred sagt:

      Danke – sehr gut auf den Punkt gebracht.

      • Greg sagt:

        Gekaufte Demokratie?

        Ein Versuch ist es wert, vielleicht wird der „Beitrag“ nicht zensiert?

        Um zu verstehen, wie die Finanzindustrie locker Blasen produziert und die Eigentumsverhältnisse unlauter durchschüttelt, muss man den Geldschöpfungsprozess der Banken verstehen.

        Und dazu muss ein Dogma umgestossen werden, das zB. Mathias Binswanger in seinem Buch „Geld aus dem Nichts“ beschreibt, umgestossen werden.

        Die Banken brauchen kein Sparkapital um einen Kredit zu „schöpfen“. Dazu schreibt man einfach in die Bilanz auf der Aktivseite „10Mio Kredit“ und auf der Gegenposition der Aktivseite „10Mio“ Fremdkapital (Guthaben des Kreditnehmers)

        Es ist nun neues bankinternes Girageld entstanden, das innerhalb der Bank „beliebig“ von Konto zu Konto verschoben werden kann. Auf diesem Geld aus dem Nichts bezahlt der Kreditnehmer Zinsen.

        Wenn nun eine Zahlung die Bank verlässt, dann wird diese Zahlung mit Zentralbankgeld (Staatsgeld) getätigt. Dazu müssen Banken Reserven an Zentralbankgeld haben.

        Mit Vollgeld können Banken ihr Girageld nicht mehr als Kredit aus dem Nichts vergeben, was dem Geldmonopol des Bundes entsprechen würde.

        Das wäre auch „fair“, denn wenn eine gesicherte Hypothek nicht bedient werden kann, haftet man mit seinem Grundpfand für etwas (ein Versprechen – ungedeckter Check), was es eigentlich nicht geben dürfte.

        Wenn Banken – und int. Konzerne nun zusammenarbeiten, kann man sich vorstellen, wie Gross ihre Macht wird, wenn sie dann sogar noch systemrelevant sind und vom Staat eine 100% Staatsgarantie haben, durch den Steuerzahler gerettet zu werden.
        Auch ich würde mich dann dem vollen Risiko hingeben und so gut es geht schnelle Gewinne erzielen wollen.

        Mit Vollgeld verlören die Banken diese Staatsgarantie und sie dürften dann, wie es gewollt ist, soviel zocken, wie sie denn wollen und eben auch die Verluste selber tragen.

        Näheres unter:
        http://www.vollgeld.ch/verein-momo

        „Banken horten längst nicht mehr nur Erspartes, sondern schöpfen selber
        Geld. HSG-Ökonom Mathias Binswanger erklärte in einem Referat mit
        einfachen Worten, wie dieser «Taschenspielertrick» funktioniert.“

        http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=7&cad=rja&uact=8&ved=0CD8QFjAGahUKEwjk6-LDi-XIAhXL73IKHWBZA_4&url=http%3A%2F%2Fwww.vollgeld-initiative.ch%2Ffa%2Fpdf%2F_processed_%2FDie_Tricks_der_Banken_-_St.Galler_Tagblatt_Online.pdf&usg=AFQjCNHyiVRN3ZKQKopzpQgoZwB-pUcl5A&bvm=bv.106130839,d.bGg

        • G. Nardone sagt:

          @Greg:
          – „Geldschöpfung aus dem Nichts“
          Banken schöpfen kein Geld aus dem Nichts, die Buchung bei dieser angeblichen mirakulösen Geldschöpfung lautet ja:“Forderung an Verpflichtung“
          Banken NEHMEN Kredite bei der Wirtschaft AUF als Stellvertreter ihrer Kredit-Nachfrage-Kunden! Und ein Kreditnehmer hat Schulden bei der ganzen Wirtschaft und nicht der Bank ggü., die Bank stellt wiederum als Stellvertreter der Wirtschaft nur sicher, dass die Schulden ggü. der Wirtschaft auch bedient werden.

          Vollgeld ist nichts weiter als ‚Monetarismus‘ mit neuem Namen, und diese Theorie ist in der Praxis schon lange gescheitert.

          • Greg sagt:

            @Nardone

            Da „streiten“ Sie mit dem „Falschen“.
            http://www.vollgeld-initiative.ch/wissenschaftler/

            Nur finde ich in Ihrer Argumentation nichts, das die „to big too fail“ Problematik lösen würde. Denken Sie mal an all den Derivatewahnsinn, falls „der“ mal strauchelt ….

            „Sollen Banken künftig nur noch dann Kredite vergeben dürfen, wenn sie Bargeld in derselben Höhe auf Lager haben? Zwei IWF-Forscher haben die Folgen solch eine Radikalreform untersucht und kommen zu dem Schluss: Das würde Wirtschaftsleistung und Wohlstand ankurbeln.“ 2012!

            http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/nachrichten/vollgeld-iwf-forscher-spielen-radikale-bankreform-durch/7008170.html

            Kurz:

            Warum soll der Steuerzahler für privat geschöpftes Girageld der Banken haften?

            Und wenn die unabhängige SNB die Geldmenge bestimmt, ist mir das lieber, als wenn sich der Staat wegen privaten internationalisierten Banken und deren Fehlallokationen – Assepreisblasen, CDS … ausbügeln soll?

            Ein sicheres, stabiles Geld belebt die Wirtschaft. Sagen ja sogar die „Typen“ des IWF’s.

          • Linus Huber sagt:

            @ Greg

            Warum soll der Steuerzahler für privat geschöpftes Girageld der Banken haften?

            Na ja, weil dafür über die vergangenen Jahrzehnte unter dem Einfluss der Lobby-Abteilung der Banken namens Zentralbanken und etlichen namhaften einzig den Interessen der Banken dienenden Ökonomen die korrupten und prinzipienfreien Politiker die gesetzlichen Grundlagen geschaffen wurden. Nach marktwirtschaftlichen Prinzipien darf es nicht passieren, dass die Allgemeinheit für private Risiken haftet und wenn dieser Fall trotzdem eintritt, muss es unbedingt zu ernsthaften Konsequenzen für die verantwortlichen Entscheidungsträgern führen, ansonsten fehlerhafte Anreize geschaffen werden. Auch die neuen vor Tagen erlassenen strengeren Kapitalvorschriften beinhalten natürlich wieder keine Regeln, welche die persönliche Verantwortung der Banken CEOs wirklich fordern, respektive die Anreizstruktur grundlegend verbessert, wie z.B. Clawback Bestimmungen und/oder andere Varianten von auf persönlicher Ebene angesiedelter Bestrafung für leichtsinniges Handeln, welches der Allgemeinheit zum Schaden gereicht.

            Die andere Variante liegt natürlich darin, dass die Zentralbanken im Namen der Regierungen die Funktion des Geldmonopols einzig und alleine durch den Druck von Geldnoten und der Prägung von Münzen wahrnehmen und das Kreditgeschäft vollständig privatisiert ist, respektive in keiner Art und Weise von Regierungen garantiert wird, womit jeder einzelne Akteur die Risiken selber trägt.

          • Josef Marti sagt:

            @Linus Huber, zu Ihrem letzten Absatz: Genau deshalb werden die Finanzaristokratiemonopolisten das Vollgeld selbstverständlich bis aufs Blut bekämpfen.

          • Linus Huber sagt:

            Die Idee des Vollgeldes dürfte die Möglichkeit der geldpolitischen Manipulation (Macht zur verdeckten Umverteilung) reduzieren oder transparenter machen, womit sich die Machtelite und in deren Schlepptau die Funktionselite natürlich dagegen wehrt.

    • Horst Friedemann sagt:

      @Anh Toan, in einer Demokratie sollte es nicht nur eine Möglichkeit geben. Für Sie wäre es die EU-Zugehörigkeit. Sie wissen auch, dass es zu einer Gemeinschaftswährung führt. Die Länder des Euro haben sich seit der Übernahme der Währung fast ausnahmslos sehr hoch verschuldet. Spanien zum Beispei auf das 3-fache.
      Wenn wir den Wohlstand eines Landes betrachten, so müssen wir die „guten und die schlechten“ Zeiten, also auch die Zeiten des Schuldenabbaus mit betrachten. Kommt es hier zu sozialen und politischen Spannungen, so ist ein Rückblick auf den Beginn der Verschuldung nötig, um die eigentliche Ursache zu erkennen.
      Es gab verschiedene Unionen zum Beispiel die Sowjetunion. Wie sähe es bei einem demokratischen Ausscheiden aus einer Union aus? Schade, dass Sie nur in die eine Richtung argumentieren. Welches Land hat einen Schießbefehl? Norwegen? Island? Kanada? Vielfalt statt Einfalt!

      • Linus Huber sagt:

        @ Horst

        Es gibt Menschen, welche der Überzeugung sind, dass immer mehr Macht in immer weniger Händen und die zentralistische Organisation und Planung der Gesellschaft vorteilhaft sei. Ich hege ebenfalls meine Zweifel, dass dies zum Wohle der Gesellschaft gereicht, sondern Vielfalt, sogar ein gewisses Mass an Chaos und Unsicherheit, und das immer währende neue Ausloten von Regeln/Machtverhältnissen notwendige Voraussetzungen sind um die notwendige Vitalität eines gesellschaftlichen Systems aufrechtzuerhalten. Je höher die individuelle Macht und Machtkonzentration, desto höher muss die Gefahr sein, eines Tages einen Kopf kürzer aufzuwachen anstatt sie mit dem formellen oder informellen Schutz der Immunität zu versehen, denn einzig solche Konsequenzen halten gewisse machthungrige Psychopathen im Schach. 🙂

        • J. Kuehni sagt:

          @ Huber. Und darum setzen Sie sich an vorderster Front ein für die Offenlegung der Parteifinanzierung in der Schweiz, für die Zerschlagung von Importkartellen und die Subventionierung von Bauern, Bauwirtschaft und Banken, und für ein öffentlich einsehbares, transparentes Steuerregister, um der Korruption der krebsartig wuchernden Steuerhinterziehung und -bevorzugung von ultrareichen Rentiers und Neo-Aristokraten einen Riegel zu schieben.

          Nicht?

          • Linus Huber sagt:

            Ja, Herr Kuehni, ich bin für komplette Transparenz der Politiker, d.h. wer Macht über andere Menschen einzig aufgrund seines Amtes übernehmen will, soll seine persönlichen Einkommensverhältnisse offenlegen. Ebenfalls gehe ich mit Ihnen einig, dass die Bauern ihren eigenen Weg finden müssen; versuchen Sie einmal einen Bauernhof zu erwerben – quasi hoffnungslos. Ich bevorzuge für wirklich freien Handel, was Parallelimporte beinhaltet und keine unzähligen Regeln, welche unter dem Strich einzig Grossunternehmen bevorteilen. Ich bin gegen Staatsverschuldung, wodurch sich die Probleme jeweils melden, wenn zu wenig Steuern erhoben werden können; andererseits ist die immer stärkere Überwachung und Bevormundung der Bürger als eher negativ einzustufen. Die sogenannten Neureichen und Ultrareichen wären bedeutend weniger reich, wenn die Zentralbanken nicht dauernd zugunsten von Risikoträgern umverteilten und die Regierungen sich nicht verschulden könnten. Abgesehen davon, wird mit immer höherer Transparenz der Bürger einzig der obere Mittelstand dezimiert, den die wirklich Reichen wissen sich abzusetzen. Nicht mehr und mehr kontrollieren und umverteilen, sondern die Risikoträger endlich mit den Risiken alleine lassen, respektive sie die Verluste realisieren lassen.

          • J. Kuehni sagt:

            So sind Sie also für all dies, Herr Huber, ihre Lieblingspartei, die eine behauptete, nationale Souveränität (zur Verteidigung der eigenen Pfründen) vorschiebt, ist aber gegen all diese Massnahmen. Der Mann vom Herrliberg wird Sie demnächst wohl nicht in den Bundesrat entsenden…

            😉

          • Linus Huber sagt:

            Ich bin kein Anhänger einer bestimmten Partei, sondern Anhänger bestimmter Ideen, gleichwohl woher sie kommen.

          • Anh Toàn sagt:

            Linus Huber: „Abgesehen davon, wird mit immer höherer Transparenz der Bürger einzig der obere Mittelstand dezimiert, den die wirklich Reichen wissen sich abzusetzen.“

            Also ist die Konsequenz doch keine Transparenz, zwecks Schonung des oberen Mittelstandes.

          • Linus Huber sagt:

            Nein, es geht darum, dass bevor man jeden und seine Hauskatze überwacht, man besser einmal die Umverteilungsmechanismen aufhebt, wodurch sich das Problem ja in erster Linie aufbaute. Anstatt immer noch mehr Bürokratie, Planwirtschaft und Vetternwirtschaft zugunsten der Machtelite sollte die Anreizstrukturen berichtigt werden, indem sich die Financialization der Wirtschaft (was inhaltlich einzig Umverteilung bedeutet, dabei jedoch nichts kreiert und produziert wird) nicht lohnen darf. Selbst Ökonomen z.B. des IMF kommen langsam zur Einsicht, dass die gegenwärtige diesbezüglich eingeschlagene Entwicklung mit zunehmend negativen Konsequenzen verbunden ist.

          • J. Kuehni sagt:

            @Huber. Wie sie die Umverteilungsmechanismen ohne zuvor hergestellte Transparenz aufheben wollen, bleibt ein Rätsel. Vielleicht durch Moralpredigten…

          • Linus Huber sagt:

            „Wie sie die Umverteilungsmechanismen ohne zuvor hergestellte Transparenz aufheben wollen, bleibt ein Rätsel.“

            Dies benötigt nicht Transparenz respektive Überwachung des Bürgers, sondern Transparenz einerseits der Umverteilungsmechanismen und der damit verknüpften Anreizstrukturen. Daher ist es von hoher Bedeutung, dass nicht fehlerhafte und prinzipienfreie ökonomische Lehren die Situation beherrschen und z.B. Zentralbanken sich immer stärker zu Zentralplanungsorganisationen mit einem nie ausufernden Ausbau der Bürokratie entwickeln. Wie Edward Snowden gut erklärt, ist die Idee, dass die Aufgabe der Privatsphäre bedeutungslos sei, weil man nichts zu verstecken habe, gleichbedeutend mit der Idee, dass die Aufgabe der Rede- und Meinungsäusserungsfreiheit bedeutungslos sei, weil man nichts zu sagen habe.

          • Linus Huber sagt:

            Die Lernresistenz von Leuten wie z.B. Bernanke, Yellen, Draghi, Krugman und der meisten Ökonomen etc. bleibt weiterhin bewundernswert hoch und anstelle die fehlerhaften Annahmen zu korrigieren, wird daran festgehalten und mit Vehemenz das System mit immer stärkeren Zwangsmassnahmen zwecks Umverteilung begleitet von einer wuchernden Bürokratie weiter ausgebaut. Dort ist der Hund begraben und nicht darin, dass man den Mittelstand immer stärker überwacht und in der Folge wohl dezimiert.

            „This portrays the interest rate as the key variable that regulates the economy: get this one right, and the economy will be blissful. This is wrong on many grounds, but the key one is that it is bundled with the belief that, while the price of debt is crucial to macroeconomics, the quantity of debt is irrelevant.
            Both Krugman and Bernanke have made this false assertion on many occasions, with my favourite being when Bernanke—who is supposed to be the expert on the Great Depression—dismissed the explanation of the Great Depression developed by Irving Fisher.“

            „Unfortunately, the odds that mainstream economics will wake up to its errors about the role of credit in economic performance are extremely low. We’re 8 years on from the beginning of the existential crisis of 2008, and even today they refuse to consider the possibility that their model of the economy—which was completely blindsided by the crisis—might be wrong.“

            http://www.forbes.com/sites/stevekeen/2015/10/28/the-unnatural-rate-of-interest-ultra-wonkish/

      • Anh Toan sagt:

        Jedes Land hat eigentlich einen Schiessbefehl, sonst könnte man den Grenzsoldaten statt Waffen und Munition auch Trillerpfeifen geben.

      • J. Kuehni sagt:

        „Vielfalt statt Einfalt“

        Die von sooo vielen ersehnte Repartikularisierung Europas besteht praktisch aus der Restauration alter Grenzen und der „Entmischung“ im Inneren der neuen alten nationalistischen Entitäten, oder woraus denn sonst? Nehmen sie die Schlagworte der Proponenten dieser Entwicklung überhaupt wahr? „Die Schweiz den Schweizern, echte Schweizer wählen SVP, Gegen die Islamisierung Europas (Europas, jetzt plötzlich, echt?), wahre Finnen, r(echte) Dänen“ usw. Wohin kann denn das bitte hinführen, ausser zur Gleichschaltung im Innern und zum Schiessbefehl an irgendeiner Grenze?

        Ihre „Vielfalt“ heisst dann wohl eher „serielle Einfalt“.

        • Linus Huber sagt:

          Ja sicher doch Herr Kuehni, glauben Sie ruhig ans Märchen, dass Mohamed, welcher seine existentielle Sicherheit in Allah und seiner Familie findet, mit grossem Eifer für ihre zukünftige Rente und AHV rackern wird und alle Wirtschaftsflüchtlinge sich auf wunderbare Weise in hoch produktive Arbeitstiere verwandeln werden. Europa in der jetzigen Form von sich vereinenden Wohlfahrtsstaaten schafft sich schrittweise selber ab.

          • j. Kuehni sagt:

            Ui, Herr Huber. Akuter Anfall von Islamophobie? Die vielen Moslems, die ich aus meiner Nachbarschaft kenne, sind alle ziemlich hart am rackern, bin mir allerdings bewusst, dass man von Einzelnen nicht aufs Ganze schliessen soll. Trotzdem: Vielleicht sollten Sie mal wieder frische Luft schnuppern gehen?

            Europa in der jetzigen Form von sich erneut abgrenzenden Einzelstaaten ist ein erbärmliches Schauspiel egonationalistischer Impotenz. Dieselben Leute, die sich immer gegen die Abgabe von Kompetenzen an Brüssel gewehrt haben, vergiessen heute Krokodilstränen, denunzieren die selbstverschuldete, dysfunktionale EU-Koordination, nutzen die Krise als Sprungbrett zur Förderung ihrer teilweise rassistisch motivierten Ausgrenzungstheorien und benutzen dazu eine visuelle und inhaltliche Symbolik, bei der es jedem mit einem Minimum an Geschichtsbewusstsein kalt den Rücken ‚runterläuft. Und unsere grösste Partei war bei all dem noch in einer paneuropäischen Vorreiterrolle (o, welch Ironie).

            Aber ja: Ein vaterlandsloser Schuft, wer da Böses denkt.

          • Linus Huber sagt:

            „dysfunktionale EU-Koordination“

            Es handelt sich nicht einzig um „Dysfunktionalität“ der Koordination, sondern um ein grundlegendes Prinzip. Die Nachfrage nach freien Leistungen eines Sozialstaates sind grundsätzlich unbegrenzt, während die finanziellen Möglichkeiten eines geographisch begrenztes Kollektivs jedoch begrenzt sind. In Bezug auf das Gedankengut eines Muslims und dessen Kompatibilität mit der europäischen Kultur bezweifle ich, dass Sie nahezu meine auf persönlicher Erfahrung beruhende Kompetenz ausweisen dürften (es geht hierbei nicht darum, dieses Gedankengut zu bewerten, sondern einzig um dessen Kompatibilität). Die Islamisierung Europas zur Ausmerzung der aus deren Sicht degenerativen Gesellschaftsordnung ist z.B. ein teilweise offen diskutiertes Ziel in einflussreichen Kreisen.

          • Linus Huber sagt:

            „Die vielen Moslems, die ich aus meiner Nachbarschaft kenne, sind alle ziemlich hart am rackern“

            Eben, das Sie glauben an Märchen.

            Fakt: „als Gruppe (genau wie die heute bei uns lebenden Türken und Araber) Jahr für Jahr weitaus mehr staatliche Leistungen kosten, als er für die öffentlichen Kassen erbringt“

            https://psychosputnik.wordpress.com/2015/09/24/europa-schafft-sich-ab/

          • Josef Marti sagt:

            Das durch das internationale Kapital geförderte Migrationsschneeballsystem hat zum Zweck die Grenzen und Nationalstaaten immer weiter bis zur vollständigen Elimination aufzulösen, um letztendlich die leistungslosen Besitzeinkünfte der Boden und Kapitalbesitzer zu maximieren. Indem immer neue bildungsferne Schichten in die unteren produktivitätsschwachen Branchen wie Gastro-, Bau, Detailhandel, Landwirtschaft etc. von aussen reingeschleust werden können die Löhne in diesen Branchen optimal gedrückt und die Gewinnquote gehoben werden, während gleichzeitig die sozialen Folgekosten wie Kriminalität usw. sozialisiert werden. Bei den Fachkräften anderseits erfolgt der Lohndruck über die PFZ indem im Ausland zulasten der dortigen Steuerzahler generiertes Humankapital billig importiert wird. Dies wiederum rechtfertigt längerfristig Abbau des Bildungswesen bzw. Sparpakete und damit weitere Steuersenkungen für die Gewinnquote und Verlagerung der Steuerlasten auf Arbeit und Konsum/Verbrauch. Der Inländer ist in der Folge gewaltig zwischen Hammer und Amboss geraten und wird zerrieben, von unten die Süd Migranten, von oben die sog. Fachkräfte; der jungen Generation kann man da nur viel Vergnügen wünschen mit der neuen Regierung und Parlament.

          • Linus Huber sagt:

            Sicher doch und Sie scheinen diese Entwicklung mit Ihrer positiven Einstellung zur immer höheren Zentralisierung/Machtkonzentration/Zentralplanung, zunehmender Anonymisierung der Entscheidungsabläufe und stärkeren Bevormundung und Überwachung des Bürgers in einer Umgebung, in welcher keiner der Entscheidungsträger und Bürokraten je persönlich zur Verantwortung gezogen wird, zu unterstützen.

  • Kaegi sagt:

    Die Demokratie in Europa wurde schon längst begraben und ersetzt durch ide Devisen des einzelnen Landes. CH mit eigener Währung, da wird die Nationalbank durch die LInken und Gewerkschaften bekämpft. Der Euro als Diktaturwährung der EZB und Brüssel und der Dollar als Kriegswährung der Weltgemeinschaft. Die Schweiz ist daran eben über seine Währung alles zu verkaufen, das Gedeck (Swissari, Sulzer, BBC, CS, UBS. Novartis, Roche usw. usw.) wurden schon lange versilbert.
    Dieser Artikel beschreibt ja nur einen Weg, wie Politiker den Volkswillen ignorieren können.

  • Georg Merkl sagt:

    Herr Straumann enerviert sich darüber, weil der portugiesische Staatspräsident nicht das tut, was Herr Straumann ideologisch gerne hätte und weil die Gläubiger-EU-Mitgliedstaaten nicht die Wirtschaftspolitik verfolgen, welche Herr Straumann gerne hätte und weil die EU demokratisch ähnlich wie Deutschland organisiert ist und nicht so wie es Herr Straumann gerne hätte. Es ist eine rein verfassungsrechtliche Frage, ob der Präsident Portugals auf Grund der Verfassung oder eines Gesetzes verpflichtet ist den Spitzendandidaten jener Partei mit der Regierungsbildung zu beauftragen oder jeden Minister aus jeder Partei zu anzugeloben, nur weil diese Parteien über eine Mehrheit der Abgeordneten im Parlament verfügen. Wenn das nicht vorgeschrieben ist und die entsprechenden Vorschriften auf demokratischem Weg zustande gekommen sind, ist das korrekt. Das wäre übrigens auch in anderen Staaten durchaus rechtlich möglich. Es sind auch andere Koalitionen zwischen Parteien ohne extrem-linke Parteien möglich, welche im portugiesischen Parlament eine Mehrheit hätten und es gibt vielleicht Mitglieder linker Parteien, welche gemässigter sind und durchaus vom Präsidenten als Minister angelobt würden. Es gehört zu einer Demokratie, dass man auch mehrmals über eine Frage abstimmen darf und dass man nach zusätzlicher Aufklärung auch seine Meinung ändern darf. Wenn die jeweilige Verfassung eines Staats keine zwingende Volksabstimmung über einen Staatsvertrag verlangt, sondern es zulässt, dass das Parlament darüber abstimmt, dann ist das rechtlich korrekt.

    • Roger sagt:

      Der Präsident kann den Auftrag für die Regierungsbildung erteilen wem er will. Nur wird die Opposition als erstes einen Misstrauensantrag stellen. Da sie die Mehrheit im Parlament hat bringt sie diesen durch und es müssen Neuwahlen durchgeführt werden. Somit stellt sich die Frage, was hat die ganze Übung gebracht?

    • Linus Huber sagt:

      @ Georg

      Sofern ich diese Situation in Portugal richtig verstehe, handelt der Staatspräsident formell korrekt. Die „linken“ Parteien sind nicht koaliert in die Wahlen gezogen, jedoch die „rechten“, womit nun die stärkste Partei durch die koalierten „rechten“ gegen die einzelnen linken zu messen ist. Ich kenne das Prozedere zu wenig, jedoch wenn die Rechten keine Mehrheit im Parlament erreichen können, müsste natürlich in der Folge eine neue Evaluation in Betracht gezogen werden.

  • Michael Berger sagt:

    Weshalb ist hier von einem Demokratiedefizit der EU die Rede? Soweit ich sehe, handelt es sich um Demokratiedefizite der einzelnen Länder. Dass es in einzelnen Fällen um die Zustimmung zu EU-Verträgen ging, ändert daran nichts. Natürlich machen die anderen EU-Staaten in gewissen Angelegenheiten Druck auf die Regierungen, ebenso wie es gegebenenfalls aussereuropäische Länder (z.B. USA, Russland, China) oder die Privatwirtschaft (Banken) tun, wenn deren Interessen involviert sind. Der Umgang damit ist für die Politik tatsächlich sehr wichtig, doch ist die Interessensvertretung per se nicht undemokratisch.
    Wo sehen sie bezüglich des temporären Ausschlusses von Griechenland aus der Währungsunion ein Demokratiedefizit? Wenn 19 von 15 Länder für etwas sind (Ausschluss) und 4 dagegen, wäre dieser Entscheid alles andere als undemokratisch. Dass es nicht dazu gekommen ist, liegt wohl daran, dass am Schluss eine Mehrheit dagegen war. Wo also ist das Demokratiedefizit?

    Zudem: Was hat die stagnierende Industrieproduktion und schlechte Wirtschaftliche Lage mit Demokratie zu tun? Soll das ein Indikator für mangelnde Demokratie sein? Sind demgemäss wirtschaftlich schwächere Schweizer Kantone auch weniger demokratisch.

    So wichtig ich das Thema der Bedrohung der Demokratie finde, so wenig kann ich ihrem Beitrag hier abgewinnen. Es mangelt an Genauigkeit, Logik und innerem Zusammenhang. Es ist ein Sammelsurium verschiedener Ansichten, die Sie hier regelmässig vertreten und hat nur beschränkt mit dem angesprochenen Problem zu tun.

    • Lionel Lopez sagt:

      Ich kann Ihnen genau erklären, woher diese Unstimmigkeiten und unlogischen Gedankengänge kommen: es handelt sich um nichts weiteres als unobjektives EU-Bashing unter dem Deckmantel eines Wirtschaftsartikels. Und wie man schon zur Genüge weiss, halten sich gewisse Kreise nicht davor zurück, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, durch Nationalstaaten verursachte Probleme geflissentlich der EU zuzuschieben und auch dort Demokratiedefizite, Lobbyismus und Bürokratiemonstrositäten in der EU zu orten, wo die Strukturen bzw. Probleme und Auswüchse denen in der Schweiz sehr ähnlich sind. Alles nur, um das Anti-EU Virus weiterhin unter die Menge zu bringen und zu halten.

      • Roger sagt:

        Das Demokratiedefizit besteht darin, dass demokratisch gefällte Entscheide zu Sachthemen in den einzelnen Ländern nicht akzeptiert werden. Sie könnten sich das so vorstellen wie wenn in der Schweiz der Kanton Zürich ein Gesetz beschliesst und per Abstimmung demokratisch legitimiert, der Bund dies aber nicht akzeptieren will. Obschon dieses Gesetz ganz klar in der Kompetenz des Kantons liegt.

      • Linus Huber sagt:

        Je stärker die Macht zentralisiert und konzentriert wird, desto höher ist aufgrund schwächerer Transparenz die Wahrscheinlichkeit des Missbrauchs und desto einfacher ist es für die Lobbyisten der Grossfirmen/Banken ihre Interessen zulasten der Allgemeinheit durchzusetzen. Das hat nichts mit Freiem Handel und Globalisierung zu tun, sondern einzig mit der Durchsetzung der Interessen der Grossfirmen indem die Regeln zu ihren Gunsten festgelegt werden.

    • Josef Marti sagt:

      Dass GR nicht ausgeschlossen wurde liegt allein am Übergewicht von Frankreich dessen Banken und Wirtschaft die wichtigsten Partner der Südeuropäer sind. D würde es nie wagen einen Krach mit F zu riskieren und steht deshalb in Geiselhaft der Franzosen.

  • w. Widmer sagt:

    Die EU macht Verträge für die Ewigkeit, das macht sonst nur der Papst. Auch die Schweiz unterschreibt solche Verträge und Informiert das Stimmvolk nicht darüber. Würde das doch einige nachdenklich machen. Die Personenfreizügigkeit kündigen ist so ein Beispiel, wird erzählt das kann man nicht kündigen. Dass die Demokratie in der Schweiz nicht verkauft wird sollte man doch eine Volksabstimmung machen das keine Regierung einen Vertrag unterschreiben darf mit einem Land das nicht kündbar ist und nicht länger dauern darf als 20 Jahre und dann erneuert werden muss.

    • Georg Merkl sagt:

      Der Bundesrat hat nie gesagt, dass man das Personenfreizügigkeitsabkommen nicht kündigen „kann“. Wenn Sie das Personenfreizügigkeitsabkommen gelesen hätten, wüssten Sie, dass das Abkommen unter Einhaltung einer Kündigungsfrist gekündigt werden kann und, dass bei einer Kündigung bestimmte andere bilaterale Verträge mitgekündigt werden (Guilotineklausel), welche der Schweizer Wirtschaft Vorteile bieten.

    • J. Kuehni sagt:

      Diesen Quatsch den Sie hier ausbreiten.

      Die Schweiz kann jederzeit jeden Vertrag mit der EU kündigen. Das Problem liegt bloss darin, dass die Schweizer danach auch bereit sein müssen, die Konsequenzen aus der Kündigung zu tragen. Und da hapert es gewaltig mit unserer Füfi-und-Weggli-Mentalität.

      Die Möglichkeit und die Konsequenzen einer Kündigung waren mir sowohl bei der Annahme der PFZ wie auch bei der Ablehnung der MEI vollauf bewusst. Wenn das bei Ihnen nicht so war, ist daran nicht die EU schuld, sondern Sie selber.

    • Linus Huber sagt:

      @ Widmer

      In zwei inhaltlichen Punkten stimme ich mit Ihnen überein.

      1. Bei der heutigen Gesetzgebungswut, sollte jedes Gesetz mit einem Verfallsdatum versehen sein, denn die Komplexität wirkt aufgrund der damit verbundenen Bevorzugung der Grossunternehmen immer hemmender auf die wirtschaftliche Dynamik.

      2. Die Regierung sollte bei jedem Vertrag den Vorbehalt „sofern der Souverän nicht anderweitig bestimmt“ und dies keine negativen Konsequenzen nach sich ziehen darf.

      • J. Kuehni sagt:

        „2. Die Regierung sollte bei jedem Vertrag den Vorbehalt “sofern der Souverän nicht anderweitig bestimmt” und dies keine negativen Konsequenzen nach sich ziehen darf.“

        Wenn Sie also per Vertrag einen Clubraum mieten, und danach dem Vertragspartner „unilateral“ mitteilen, dass sie die abgemachte Miete nicht mehr zahlen wollen, weil ihnen die anderen Clubmitglieder auf die Nerven gehen, darf dies keine negativen Konsequenzen für Sie nach sich ziehen? Mit anderen Worten: Sie beanspruchen weiterhin Zugang zum Clubraum und „mieten“ künftig gratis?

        Aber ich vergass: Wer souverän ist, der mietet nicht, sondern „besitzt“…

        • Linus Huber sagt:

          Mit anderen Worten: Sie beanspruchen weiterhin Zugang zum Clubraum und “mieten” künftig gratis?

          Nicht doch, aber das Mietverhältnis mag aufgrund unvorhersehbarer Schwierigkeiten neu verhandelt werden; ein normaler Vorgang in jeder Beziehung.

          • j. Kuehni sagt:

            „Nicht doch, aber das Mietverhältnis mag aufgrund unvorhersehbarer Schwierigkeiten neu verhandelt werden; ein normaler Vorgang in jeder Beziehung.“

            Vorbehalten dabei ist, wie bei jedem Vertrag, dass die Gegenseite eine Neuverhandlung ablehnen kann, und daher der Vertrag ganz aufgelöst wird. Das ist dann eben deren souveränes Recht.

            Ihre Klausel, dass eine (einseitige) Neubestimmung durch den Souverän „keine negativen Konsequenzen nach sich ziehen darf“ missachtet die Souveränität des Vertragspartners und verträgt sich auch sonst schlecht mit Ihrer Forderung, nach der man für seine Taten auch dann die Verantwortung übernehmen muss, wenn die Konsequenzen negativ sind.

          • Linus Huber sagt:

            „missachtet die Souveränität des Vertragspartners“

            Sicherlich nicht, niemand wird gezwungen, einen Vertrag abzuschliessen; natürlich besteht immer die Gefahr eines vollständigen Zerwürfnisses (Scheidung), aber eine Beziehung beruht auf einer Unzahl von unterschiedlichsten Vor- und Nachteilen für die Beteiligten, wobei, da kein Nullsummen-Spiel, die Beteiligten insgesamt davon profitieren, und eine Klausel, welche Neuverhandlungen bei Schwierigkeiten zwingend macht, erzeugt einzig den Effekt, dass sich einer der Partner nicht einfach bockig verweigern kann.

          • Anh Toàn sagt:

            Linus Huber: Niemand wird gezwungen einen Vertrag zu abzuschliessen, aber wird gezwungen einen zu verhandeln: (Neuverhandlungen zwingend macht)

            Wie lange muss denn der Nicht Abschlusswillige Verhandeln mit dem dem Abschlusswilligen?

            Denken Sie einfach mal ein ganz klein bisschen logisch, was sie erzählen passt zu besoffenen Veehhhhändlähr an der Veeeehhmääährit.
            .

          • Linus Huber sagt:

            Wie lange muss denn der Nicht Abschlusswillige Verhandeln mit dem dem Abschlusswilligen?

            Gar nicht, denn in diesem Falle besteht ja noch kein Vertrag und wenn die Gegenseite nicht gewillt ist, diese Modalität zu akzeptieren, entsteht gar kein Vertrag. Andererseits besteht kein Vertrag für alle Ewigkeit, sondern muss, speziell bei hoch komplexen Verträgen, aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse, welche sich nicht zuletzt aus der Unzulänglichkeit und anmassenden Überheblichkeit der entsprechenden Entscheidungsträger ergeben, respektive aufgrund des sehr begrenzten Wissens über die zukünftige Entwicklung am Zeitpunkt des Abschlusses, immer wieder erneuert und angepasst werden.

          • Anh Toàn sagt:

            Mann,

            Wenn eine Partei etwas an einem Vertrag ändern will, will sie ja den Vertrag gar nicht einhalten, so wie er abgeschlossen wurde. Wenn die andere Partei verpflichtet wäre, dies zu akzeptieren, wäre der alte Vertrag ja gar nicht bindend: Ich kaufe ein Auto, unterzeichne den Vertrag und sage dann dem Verkäufer, ich möchte gern den Kaufpreis neu verhandeln?!?!?!?

            Die Verträge werden angepasst, die Beziehungen werden in gegenseitigem Einvernehmen (einem neuen Vertrag) angepasst, aber nur, wenn beide Parteien wollen:

            Erhöht meine Bank die Spesen „einseitig“, ändert sie die Bedingungen „einseitig“, muss sie mir die Möglichkeit geben, den Vertrag zu künden bevor die Änderung in Kraft tritt: Ich habe keinerlei Verpflichtung einseitige Vertragsänderungen der anderen Seite zu akzeptieren, würde ich mich in einem Vertrag schriftlich vor Zeugen dazu verpflichten, wäre dies dennoch nichts rechtswirksam: Es wäre eine unsittliche Bindung.

          • Anh Toàn sagt:

            Wenn meine Bank mir mitteilt, die Spesen zu ändern, macht sie mir ein Angebot zu einem neuen Vertrag: Dieses kann ich annehmen oder ablehnen. Auf Grund der bisherigen Vereinbarung wird allenfalls vermutet, dass ich dies annehme, ich muss nicht die Annahme explizit äussern, sondern die Ablehnung mitteilen.

            Du auch nix verstehn.

          • Anh Toàn sagt:

            Macht mir meine Bank ein Angebot zu schlechteren Spesenkonditionen, und ich kündige mein Konto, habe ich „verhandelt“: ich habe das Angebot der Bank entgegengenommen und abgelehnt.

            (Ob bei Konditionenänderung (z.B. Lohnerhöhung) ein neuer Vertrag abgeschlossen wird, oder ein alte geändert, ist ein komplexes juristisches Problem, insbesondere für den Übergang von Nebenrechten. Entscheidend ist aber, dass es für die Änderung übereinstimmende (freiwillige) Willenserklärung gibt.)

          • Anh Toàn sagt:

            Der Blocher hat sich frei und souverän zum Retter der Schweiz ernannt, so wie Guisan (Sie sagen richtig „Putsch“).

            Blo9cher bereitet einen Putsch vor, gegen die demokraische Ordnung der Schweiz. Er sagt, die SVP hätte das Recht, jemanden in den Bundesrat zu stecken, er negiert das freie Wahlrecht der Mitglieder der BV.

            Er beruft sich dabei auf Volkssouveränität und vielen weiteren Kram (In der Schweiz regiert das Volk), der gar nicht in der Verfassung steht. Das weiss der ganz genau, der Doktor des Rechts, so wie der Doktor bei Goethe, nur sind es Wähler wie Sie, und nicht Studenten (Schüler):

            „Und ziehe schon an die zehen Jahr‘
            Herauf, herab und quer und krumm
            Meine Schüler an der Nase herum“

            seine Stuudenten,

          • Anh Toàn sagt:

            Das letzte war @Markus Ackermann, ist an den falschen Ort gerutscht.

  • H.Trickler sagt:

    >“Bewundernswert, wie er mit stoischer Ruhe immer wieder versucht, der Währungsunion neues Leben einzuhauchen, obwohl…“

    Ich weiss nun wirklich nicht, warum ich dumme Sturheit bewundern sollte??

  • Felix Stern sagt:

    „Entsorgung der Demokratie“ schreibt Straubmann und beschreibt dann, was sich in Portugal abspielt. Der Titel hätte lauten sollen „Entsorgung des ernsthaften Journalismus“. straubmann dokumentiert nur seine eigene Inkompetenz. In Portugal hat die Partei des bisherigen Ministerpräsidenten die Wahl gewonnen. Sie haben allerings die Mehrheit verloren. Es ist nun aber Usus (wenn nicht sogar von der Verfassung vorgegeben), dass der Präsident die stärkste Partei mit der Regierungsbildung beauftragt. Genau das hat er auch getan. Die Frage ist nun, was macht die rechte Partei? Normalerweise wird sie Koalitionsgespräche führen. Und normalerweise werden sich die anderen Parteien auch Gesprächsbereit zeigen. Und genau das geschieht jetzt auch. Sollte es dem Wahlgewinner nicht gelingen, eine Koalition auszuhandeln, dann wird er zum Präsidenten zurück gehen müssen und diesem verkünden, dass er keine regierung bilden kann. Dann ist der Ball beim Präsidenten und der sollte schauen, ob er nun eine andere Partei mit der Regierungsbildung beauftragt oder Neuwahlen ausrufen muss. Das ist der normale Prozess…

  • Stefan Wiesendanger sagt:

    Im Artikel sind m.E. zwei Verkürzungen. Erstens: Nur wer den Blick auf die letzten paar Jahre verengt, kann im Ernst von einer Verarmung von Südeuropa zu sprechen. In den 10-15 Jahren vor der Krise hatte Südeuropa eine von Krediten aus dem Ausland finanzierte Explosion des Wohlstands erlebt; man führe sich nur einmal die Lohnentwicklung vor Augen. Dass diese Aufholjagd jetzt, wo zusätzliche Kredite ausbleiben, stagniert, ist nichts als natürlich. Auch die Zunahme der Arbeitslosigkeit ist in dieser Situation nichts als normal. Erstaunlich ist einzig, dass die BIPs nicht stärker eingebrochen sind. Letzteres bedeutet, dass in den Boomjahren doch einiges an Substanz aufgebaut worden ist, der von anderen bezahlte Wohlstand ist also durchaus „sticky“, wenn auch nicht ganz zu 100%. Es wäre geradezu frech, das zu erwarten Zweitens: Dass eine Politik von Austerität innerhalb des Euro „erwiesenermassen“ nichts bringe, darf nicht unwidersprochen bleiben. Irland und Estland sind Gegenbeispiele. Wesentlich für die Wirtschaftsentwicklung wären klar angebotsorientierte Reformen. Natürlich ist damit das Schulden-Problem noch nicht gelöst. Dass die Euro-Gruppe diesbezüglich aber kulant bis fast zur Selbstverleugnung ist, hat sie in den bisherigen Fällen zur Genüge bewiesen.

    • Josef Marti sagt:

      Irland und Estland sind schlechte Beispiele. Estland ist erst 2011 zum Euro gekommen. Irland war im Gegensatz zu den Südeuropäern schon immer wettbewerbsfähig und hatte keine strukturellen Probleme, musste aber seine Zockerbanken selbst retten.

      • Georg Merkl sagt:

        @Stefan Wiesendanger: Ich stimme Ihnen zu. Im Artikel wird ausgeblendet wie die volkswirtschaftlichen Kennzahlen vor der Einführung des Euro waren, wie sich diese (auch getrieben von billigen Krediten) nach der Einführung des Euro entwickelt haben und auf welches Niveau jetzt nach dem Wegfall von billigen Krediten wieder hinunterkorrigiert wurde. Wenn eine Entwicklung nicht Nachhaltig war, dann ist es „normal“, dass es eine Korrektur nach unten gibt.

      • Alex Kramer sagt:

        Wer Zockerbanden beherbergt, hat über kurz oder lang sowieso ein Strukturproblem.
        Siehe CH: da wurden ganze Generationen höchst leistungsfähige und innovative Industrien dem Kapital preisgegeben. Mich würde mal interessieren, was in all den zu Büros umfunktionierten Industriedenkmälern noch an Wertschöpfung generiert wird, dies bei Mietpreisen von mittlerweile über CHF 250 /a.?
        Das muss man zuerst mal als Gewinn erwirtschaften, bevor man sich so teuer einmieten kann.
        Wer da noch das Lohnargument als primärer Kostenfaktor benennt, ist von mir aus reif für die Klapse. Es wird langsam eng hier, fürchte ich.

        • Josef Marti sagt:

          Da haben Sie wohl recht. Der von den Euroturbos bezweckte und angeordnete neoliberale Raubzug auf die Menschheit war von Anfang an darauf angelegt, mit Steuerdumpingmassnahmen die einzelnen Mitglieder weichzuklopfen und gegeneinander auszuspielen. Irland als Beherbergerin und Steueroase von ausserbilanziellen Zweckgesellschaften für andere va. deutsche Banken war ein Musterbeispiel für diese Strategie, leider ist das wegen der aus den USA überschwappenden Subprime Krise in die Hose gegangen. Sodann haben diese politischen Blindgänger nicht geschnallt dass strukturschwache und handelsdefizitäre Mitgliedsländer dank der Einheitswährung eine automatische Transferunion erhielten mit welcher sie problemlos über längere Zeit einen hohen Lebensstandard über ihre Verhältnisse führen konnten.

          • Alex Kramer sagt:

            Irland 2.0 ist ja bereits schon wieder aufgesetzt. Mit fast denselben Argumenten und Mechanismen wie schon einmal.
            Liegt das ev. an der Religion, die die Leute konservativ gemacht hat, oder …?

      • Marcel Senn sagt:

        Marti: Noch in den 80er Jahren war Irland das Armenhaus Europas. Und Wettbewerbsfähigkeit durch Dumpingsteuern um Unternehmen anzulocken — ich weiss ja nicht ob man da wirklich von echter Wettbewerbsfähigkeit sprechen kann (Wettbewerb der auf Schmarotzertum aufgebaut ist, ist für mich kein echter Wettbewerb – das ist einfach diese billige Kanton Schwyz Mentalität, wo sich – wen erstaunts – die SVPler sich am wohlsten fühlen und auch zwei SVPler im SR hat). Ich war zw. 2003 und 2006 oft beruflich in Irland auch in Steuerarbitrageangelegenheiten und hatte schon damals das Gefühl, dass der „keltische Tiger“ doch etwas zahnlos sei!

        • Josef Marti sagt:

          Der Vergleich mit CH bzw. SZ ist gut gewählt. Die CH rühmt ihren Erfolg ja auch mit Steuerdumpingwettbewerb sowohl international wie auch interkantonal. Der angebliche inländische Steuerwettbewerb ist aber kolossal in die Hosen gegangen; die strukturschwachen Kantone haben eine lebenslange Defizitgarantie ohne jede Auflagen und Bedingungen, sie dürfen sogar darüber hinaus Haushaltsüberschüsse ausweisen. Mal schauen ob auch die neu zusammengesetzte kleine Kammer das immer noch garantiert; jedenfalls kann es sich die SVP wohl kaum leisten, ihre von endemischem Kretinismus und Inzucht gezeichnete Subventionsklientel aus den ländlichen Gebieten zu vergraulen.

  • W.Hürllimann sagt:

    Dieser Artikel muss zur Pflichtlektüre in National- Stände- und Bundesrat werden!

  • Nach Spanien nun Portugal. Wäre es Putin, dann ginge das Gegröle gegen den bösen Russen wieder los. Man paktiert zwar mit Despoten in Südwesteuropa und in der Ukraine aber Vladimir muss den Kopf hinhalten. Wann wachen die Bürger endlich auf?

  • Marc Hodler sagt:

    Sehr treffender Artikel, welcher die wirtschaftlichen Probleme der EU-Südstaaten und dem „neuen“ Demokrativerständnis in den Ländern, dieses abstrusen Wirtschaftskonstruktes, schön aufzeigt. In den nördlichen EU-Ländern (Bsp Deutschland) verläuft die Entdemokratisierung noch viel subtiler, alles was von der Meinung der grossen Koalition abweicht und die EU in Frage stellt, wird ins rechts- oder linksextreme Lager diffamiert… Das gemeine Volk in der EU wird sich hoffentlich bald gegen diesen schleichenden Prozess und die Bevormundung wehren! Die Schweiz wird für ihre Standhaftigkeit nicht der EU beizutreten schon jetzt, aber noch mehr in den zukünftigen Jahren belohnt werden – emotional und wirtschaftlich.

  • Chris sagt:

    Bei uns wollen die naiven Linken, s. Rasa/SP/Grüne die Demokratie entsorgen und sich dem Diktat der EU unterwerfen. Die Gescheiten, die dabei sind, wollen die EU aus gutem Grund verlassen.

  • Ralf Schrader sagt:

    Erst heute Morgen wieder im DLF gehört: Die EU ist keine Wirtschafts-, sie ist eine Wertegemeinschaft.

    Es ist grob fehlerhaft, wie die Schweizer immer alles primär über Geld und Wirtschaft zu denken. Dann Verarmen die Südeuropäer eben. Was soll’s. Die anderen folgen früher oder später nach, auch die Schweiz.

    • D.Roht sagt:

      und welches ist der/die Wert/e? im humanitären Sinne? mir kommt da nur, das man den Pass nicht mehr zücken muss, in den Sinn. und sonst? M.E. sind die restlichen Werte rein Wirtschaftlich. glauben sie immer alles was sie hören und lesen?

    • Dexter Kohler sagt:

      Nicht die Schweiz.

    • Christian Uebelhard sagt:

      Wenn die Wahrheit nicht passt, wird sie halt kurzerhand umgedeutet ;-). Was für Werte sollen das den sein ? Vielleicht die Freiheit ohne Geld und ohne Pass durch die EU zu Reisen ?? Meine Diagnose ist, die Völker werden protestieren bis sich die EU ändert oder Stück für Stück auflöst.

    • Hugo Knüsel sagt:

      Köstliche Realsatire.

      • Alex Kramer sagt:

        Allerdings wird diese Satire ein schlimmes Ende haben. Neofeudalismus auf der Kappe von Niedrigstlöhnen, wenn man dies dann noch überhaupt noch als Lohn bezeichnen könnte innerhalb derselben Wertegemeinschaft wie die grossen Abzocker?
        Ehrlich, ich frage mich öfters, ob es wieder einen Kampf zwischen den Nationen sein wird, oder eben eher einen gegen die mehr Besseren.
        Ich persönlich tippe aus Gründen wirtschaftlicher Logik auf Letzteres, bin aber überzeugt, dass man das Ganze wieder neofeudal in einen Nationalismus verpacken wird, der dieselbe Ausgangslage schafft wie vor dem ersten WK. Das heisst, die Bevölkerung des alten Kontinents wird wieder mal zahlenmässig so dezimiert, dass es für 50 Jahre Wachstum reichen wird.

  • Roland K. Moser sagt:

    Demokratie stört auf dem Weg zur und in der Union der Sozialistischen Europäischen Staaten. Ganz einfach.

    Das Ziel der EU ist die gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Vernichtung Europas. Nun könnte einer sagen, ich würde an Paranoia leiden. Meine Antwort darauf: Wieso vernichtet dann die EU Europa gesellschaftlich, kulturell und wirtschaftlich und verhindert jede Einführung von Demokratie auf EU-Ebene und auf der Ebene der EU-Mitglieder?

    • Alex Kramer sagt:

      Ich möchte ja wissen, wie oder woran Sie die „Sozialistischen Europäischen Staaten“ als solche erkennen, denn bislang hatten doch immer „die Märkte“ und „die Konkurrenzfähigkeit“ das Sagen?
      Oder sehen Sie Hartz IV und dergleichen als gesellschaftliche Glanzleistung auf der Basis von Raubtierkapitalismus oder eher als kommunistische Errungenschaft?

    • Anh Toàn sagt:

      Ihre Antwort ist eine Frage, welche ich auch mit einer Frage beantworte: Tut das die EU?

    • J. Kuehni sagt:

      Nicht jeder Zirkelschluss ist ein Zeichen eines bescheidenen Geistes, aber bescheidene Geister erkennt man öfters an ihren Zirkelschlüssen.

    • Linus Huber sagt:

      Das Problem liegt darin, dass sich Demokratien schrittweise zu Scheindemokratien, welche in Tat und Wahrheit immer stärker als Oligarchien bezeichnet werden können, entwickelten. Berufspolitiker sind Gift für wirkliche Demokratie, denn sie verfolgen einzig eine Politik der Machterweiterung der Regierung mit einhergehender zunehmender Entmündigung des Pöbels. Die Verfechter der EU-Idee sind der Überzeugung, dass die EU die Macht der lokalen Politiker zugunsten der Bevölkerung limitieren würde, jedoch erkennen sie nicht, dass sie den Beelzebub mit dem Teufel austreiben.

      Als Grundlage der demokratischen Staatsform bezeichnete Aristoteles die Freiheit (Pol. VI). Da die Freiheit wichtigste Eigenschaft der Demokratie sei, wollten sich Demokraten am liebsten nicht regieren lassen, oder dann doch nur abwechslungsweise. Zur Freiheit gehöre also, dass man abwechselnd regiere und regiert werde: „Alle Ämter werden aus allen besetzt, alle herrschen über jeden und jeder abwechslungsweise über alle“. Diese Ämter würden durch Los besetzt, vorzugsweise alle, jedoch diese, die nicht besonderer Erfahrung oder Kenntnisse bedürften. Die Ämter seien alle kurzfristiger Natur und dürften – abgesehen von Kriegsämtern – nur wenige Male besetzt werden.

      • Anh Toàn sagt:

        Grundlage jeder Gesellschaft sind Verbindlichkeiten, gerade nicht unbegrenzte Freiheit, die gibt es nur in der absoluten Einsamkeit.

        „Freedom’s just another word, for nothing left to loose
        Nothin‘, that’s all that Bobby left me

        Ist keine Hymne auf Freiheit, es ist ein Blues über Einsamkeit:

        Feeling good was easy Lord, when Bobby sang the blues
        Feeling good was good enough for me..“

        Als sie zusammen waren, gab es Verbindlichkeiten zwischen ihr und Bobby, jetzt ist sie frei, aber es war besser, gut genug, als es die Verbindlichkeiten gab.

        • Anh Toàn sagt:

          Wie fühlt es sich an
          ganz alleine auf Dich gestellt
          ein völlig Unbekannter
          ohne ein Heim
          Dein nächstes Essen schnorrend
          komplett allein
          Wie ein rollender Stein

          Dann gehst Du zum Dealer
          Er ruft Dich, Du kannst nicht widerstehen
          Du hast nichts zu verlieren
          Es sieht Dich keiner,
          Du hast keine Geheimnisse zu verstecken

          Wie fühlt es sich an?

          Frei nach Robert Zimmermann

          (ohne Gesellschaft, ohne Verbindlichkeiten, ohne Umverteilung, Wie fühlt sich „Freiheit“ an, Herr Huber ? Der Mensch kann als soziales Wesen nicht frei sein, er landet in der Abhängigkeit einer Droge)

        • Anh Toàn sagt:

          Gesellschaften beruhen auf Verbindlichkeiten. Volk beruht auf Recht. Bricht das Volk die grundlegenden Verbindlichkeiten, bricht das Volk auseinander. Im Osten der Ukraine wurden die grundlegenden Verbindlichkeiten des ukrainischen Volkes gebrochen, das Gebiet. Die werden jetzt zu Russen oder ein eigenes Volk, und der Rest der Ukraine ein anderes, es gibt auf alle Fälle nicht mehr das vorherige ukrainische Volk.

          @Ackermann betreffend lesen der BV: Zuerst kommt in Gesetzen immer das wichtigste: Art. 1 Das Staatsgebiet. Dann kommt der Zweck (Art 2), dann kommt der einzige Text zur Souveränität, welche gerade sagt, dass die Souveränität der Kantone werden kann, dann kommen die Landessprachen, dann der Rechtsstaat, dann kommen die Menschenrechte. Erst weit hinten kommen die „Ausführungsbestimmungen“ wie diese Grundlagen erreicht werden sollen. So wie Sie die schweizerische Verfassung Darstellen steht irgendwo in den ersten 5 Artikeln: Souverän der Schweiz ist das Volk, oder zuoberst in der Schweiz ist das Volk, oder Cheffe ist das Volk.

        • Linus Huber sagt:

          unbegrenzte Freiheit

          Aristoteles schreibt nicht unbegrenzte Freiheit; Sie sind ein Künstler der Unterstellung.

          • Anh Toàn sagt:

            Ich habe weder Aristoteles noch Ihnen etwas unterstellt, ich versuch es noch einmal für Primarschüler:

            Hat ein Primarschüler „frei“, meint er damit, er ist frei von der Verbindlichkeit in die Schule zu gehen. Freiheit ist Absenz von Verbindlichkeiten, das versteht ein Primarschüler. Der versteht sogar, dass wenn ihm dann auf dem Spielplatzt ein grösserer verhaut, ihm sein Spielzeug wegnimmt, er doch nicht so frei ist. Und er vielleicht etwas froher ist, wenn es auf dem Spielplatzt Regeln gibt, auch wenn dann auch er sich an diese halten muss.

            Ziel einer Gesellschaft soll ein Maximum an Freiheit sein, dies erreicht eine Gesellschaft aber gerade mit Verbindlichkeiten. Die Gesellschaft basiert auf Verbindlichkeiten: (Eine Küngelzüchterverein hat das Ziel, die Interessen der Küngelzüchter zu vertreten, er entsteht, durch Annahme der Statuten durch die Vereinsmitglieder, die Mitglieder werden, weil sie sich diesen Statuten unterwerfen. Ein Haus soll vor Regen und Kälte schützen, es ist aber Schwachsinn von einem Haus zu behaupten, es basiere auf Absenz von regen und Kälte, es basiert auf Steinen oder Holz oder Schilf und Blättern)

            Grundlage einer Gesellschaft ist nicht Freiheit, Grundlage einer Gesellschaft sind die Verbindlichkeiten dieser Gesellschaft. Verbindlichkeiten sind das Material, aus dem Gesellschaften gebaut werden.

          • Anh Toàn sagt:

            Meine Frau hört gerade Pop-Musik:

            „They carried us away in captivity
            requiring of us a song
            Now how shall we sing the King Alpha’s song
            in a strange land?“

            Bei Frank Farians Boney M wurde dann „the lord’s song“ aus King Alpha’s song“

            Das Lied steht für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft, in der Gefangenschaft wurden die Juden gezwungen, nicht King Alpha’s Lied zu singen, sondern eines, wozu sie gezwungen wurden. Sie können als Volk nicht ihren Verbindlichkeiten unterwerfen, sie können nicht King Alpha’s Lied singen. Und weil sie sich gegenseitig auf ein (1) Lied verpflichten, sind sie ein Volk. Hätten sie nicht ein (1) Lied gehabt, hätten sie kein „wir“ gehabt, es hätte kein Volk mehr gegeben.

            Du verstehen? Fussbal Fan Club’s haben ihre Lieder, Studentenverbindungen hatten ihre Lieder, wenn jeder frei und unabhängig singt, was er will, gibt’s kein wir.

          • Rolf Zach sagt:

            Kann man auch so interpretieren, das Verbindlichkeiten nicht im Sinne einer Schuld sind, die belastet und zwingt, sondern im Sinne einer Verbindung steht, die Gemeinsamkeit und Freiheit verbindet.

          • Anh Toàn sagt:

            @Rolf Zach:

            „Schuld“ mag ich nicht, hat so eine negative Konnotation. Aber dennoch zwingen die Verbindlichkeiten die Einzelnen, sind Unfreiheit. Gemeinsamkeit entsteht durch Verbindung. Ohne Verbindlichkeiten gibt es keine Verbindung, keine Gemeinsamkeit. Rousseau sricht vom „contrat social“ auf Grund dessen die Gesellschaft entsteht, Verträge regeln Verbindlichkeiten. Wie hoch der Wert „Individueller Freiheit“ eingeschätzt wird, ist ein Element dieser Verbindlichkeiten. (Im alten Familienmodell hat das Individuum kaum eigenen Wert, sondern nur als Teil der Familie. Selbst der König ist als Person unwichtig, wenn er einen Sohn hat)

          • Linus Huber sagt:

            Es ist offensichtlich, dass die Freiheit des Einzelnen dort endet, wo die Freiheit des Nächsten beginnt. Sich auf diesen banalen Aspekt zu fokussieren, ignoriert die wirkliche Aussage, denn es geht nicht darum, dass keine Regeln bestehen, sondern darum wer den Umfang, die Komplexität und den Inhalt der Regeln BESTIMMT, respektive wie eine Regierung zu organisieren ist, damit die Gefahr einer langfristig für die Gesellschaft negativ wirkenden Entwicklung reduziert wird. Eine Regierung existiert nicht als Selbstzweck, sondern ihre Existenzberechtigung beruht darauf, der Bevölkerung zu DIENEN (Staatsdiener).

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