«Das politische Desaster Europas» – eine Replik

Warum nicht den Euro als Landeswährung für die Schweiz übernehmen? Unabhängig von der Europäischen Zentralbank in Frankfurt sind wir sowieso nicht. Foto: Keystone
Am Montag hat Markus Diem Meier hier einen Blogbeitrag mit dem Titel «Das politische Desaster Europas» publiziert. Darin diskutiert und kritisiert er die Stellungnahme, die Marco Curti als Mitglied des Club Helvétique publiziert hat. Diem Meier vermisst vor allem die politische Dimension in Curtis Papier: «Der schlimmste Mangel an Curtis Papier besteht darin, dass er die politische Dimension weitgehend unberücksichtigt lässt. Das ist umso bemerkenswerter, als wir ihre Bedeutung in den letzten Tagen wieder eindrücklich demonstriert bekommen haben.»
Hier ist die Replik von Marco Curti*:
Der Schweizer Finanzmarkt ist in den letzten Jahren immer mehr zum Spielball internationaler Kapitalströme geworden. Die kleine Schweiz offeriert internationalen Investoren den Franken als Diversifikationswährung, ein «netter Service» wie Prof. Thorsten Hens jüngst schrieb, «an dem sie (die Schweiz) letztlich erstickt». Prof. Hens selber schlägt als Ausweg eine Spekulationssteuer von 10 Prozent für ausländische Anleger vor – ein Vorschlag, den man diskutieren könnte, erscheint mir aber auf den ersten Blick operativ schwierig umzusetzen. Warum in dieser Situation nicht das Undenkbare zu denken wagen, die Übernahme des Euro als Landeswährung – unabhängig davon, ob dies hier und jetzt eine Mehrheit findet.
Es stellt sich nämlich die Frage: Lohnt sich das Führen einer eigenen, nur scheinbar unabhängigen und hoch volatilen Währung für den Kleinstaat Schweiz noch, ist es die Aufgabe der Schweiz, den internationalen Kapitalströmen einen sicheren Hafen zu bieten, eine Funktion, die dem Land mehr Schaden als Nutzen bringt?
Zwei Währungsschocks, deutliche Negativzinsen und eine aus dem Lot geratene Bilanz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind die Folgen dieser «safe haven»-Funktion unserer Währung. Das führt zu grossen Belastungen der Schweizer Volkswirtschaft, nicht nur für die Export- und Tourismuswirtschaft, sondern auch für die inländischen Banken und die Altersvorsorge. So fällt es mir schwer, den volkswirtschaftlichen Nutzen von Negativzinsen zu sehen. Bisher hatten wir einen Zinsvorteil, dieser hat sich bei Negativzinsen in einen Nachteil verwandelt. Sofern es sich nicht nur um ein sehr kurzfristiges Phänomen handelt, dürften die inländischen Banken und die zweite Säule stark darunter leiden. Möglicherweise sind wir nun an einem Punkt angelangt, wo ein «Zuviel des Guten»(=Kapitalflüsse in die Schweiz, starke Währung) mehr Schaden als Nutzen stiftet.
Von einer wirklichen Unabhängigkeit der schweizerischen Geldpolitik kann man in dieser Konstellation auch nicht sprechen. Kürzlich hat dies Professorin Hélène Rey in der NZZ in Bezug auf die Schweiz so formuliert, dass «sich bei freiem Kapitalverkehr und flexiblen Wechselkursen die Politik von Fed und EZB so (…) auswirken, dass die eigene Geldpolitik nicht mehr wirklich frei ist». Die Schweizer Währung ist schlicht und einfach zu klein und die Schweiz zu abhängig vom Euroraum, um währungspolitisch einen eigenständigen Kurs zu fahren. Wenn nur ein kleiner Teil der Anleger aus den grossen Währungsblöcken Euro und US-Dollar aus spekulativen Motiven oder aus Sicherheitsüberlegungen Gelder in den «safe haven» Schweiz umschichtet, dann hebt dies entweder die SNB-Bilanz oder die Schweizer Wirtschaft aus den Angeln. Eine unabhängige Geldpolitik ist in beiden Regimes nicht mehr möglich, obwohl dies bei freien Wechselkursen eigentlich der Fall sein sollte. Die SNB konnte vor, während und nach der Anbindung an den Euro zum Beispiel die Zinsen nicht autonom anheben, um die Blase am Immobilienmarkt einzudämmen.
Es wird nun argumentiert, dass der starke Franken der Grund für den Wohlstand der Schweiz sei. Hier verwechselt man wohl Ursache und Wirkung. Die Schweiz hat in den letzten Jahrzehnten sehr vieles sehr richtig gemacht. Deshalb geniesst sie einen hohen Wohlstand. Zu den Erfolgsfaktoren gehören unter anderem eine unabhängige Zentralbank, eine tiefe Inflationsrate, tiefe Zinsen und vor allem eine Vielzahl von Realfaktoren (hohes Humankapital, Innovationskraft, internationale Ausrichtung, Sozialpartnerschaft etc.). Die starke Währung war vermutlich eher das Resultat als die Ursache für diese positive Entwicklungen, sie hat aber diese Entwicklung verstärkt.
Interessant ist allerdings, dass es auch Regionen innerhalb der Eurozone gibt, die ebenfalls ein sehr hohes Entwicklungs- und Wohlstandsniveau, tiefe Arbeitslosigkeit und hohes Wachstum aufweisen, obwohl man dort das angebliche Zaubermittel «Schweizer Franken» nicht hat. Dies gilt insbesondere für Baden-Württemberg und Bayern, die ökonomisch nur wenige Differenzen zur Schweiz aufweisen.
Nun zum finalen «Killerargument» gegen einen Eurobeitritt: die Eurozone fällt wegen ihrer Geburtsgebrechen ohnehin bald auseinander, ein Beitritt ist also sinnlos und kontraproduktiv. Es ist unbestritten – auch von mir –, dass der Euro an einigen Geburts- und Konstruktionsfehlern leidet. Im Nachhinein lässt sich darüber räsonieren, ob der Euro möglicherweise zu früh eingeführt wurde und die wirtschaftliche Integration noch nicht so weit war, dass nicht alle Mitgliedsländer reif für den Euro gewesen seien, dass gewisse Eintrittsbedingungen für gewisse Länder zu grosszügig ausgelegt wurden … es sind dies allerdings müssige Einwände! Einmal eingeleitet, ist die Schaffung einer Einheitswährung ein praktisch irreversibler Prozess. Ankreiden kann man auch, dass es keine Kongruenz zwischen der Geldpolitik auf europäischer Ebene und der Wirtschafts- und Fiskalpolitik der einzelnen Länder gibt und gab, das müsste man allerdings jetzt formulieren. Die Eurozone hat enorme Fortschritte in der Eliminierung der wirtschaftlichen Zentrifugalkräfte erreicht. So haben sich die Leistungsbilanzdefizite selbst der Peripherieländer – DER ökonomische Indikator für ungleiche Entwicklung – praktisch ausgeglichen (s. Chart), die Schere bei den Lohnstückkosten schliesst sich allmählich (s. Chart) und die Budgetsituation hat sich signifikant verbessert (s. Chart).



Dieses Jahr dürfte nun auch das Wachstum endlich an Fahrt gewinnen und sich so die Verschuldungslast verringern. Dies dank der Bemühungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die dramatische Bilanzschrumpfung zwischen 2012 und 2014 um ein Drittel durch Käufe von Staatspapieren zu kompensieren. Es sei hier erwähnt, dass von allen grossen Zentralbanken (inklusive SNB) die EZB bei weitem die geringste Bilanzausdehnung verzeichnete und somit auch das geringste Inflationspotenzial geschaffen hat. Statt einer Vervielfachung der Bilanzsumme schrumpfte die EZB-Bilanz in den letzten Jahren. Dies mit dem Resultat, dass die Kredittätigkeit des Bankensystems lahmte und der Euro gegenüber dem US-Dollar bis im Sommer 2014 eine Überbewertung von 15 bis 20 Prozent aufwies. Jetzt ist er etwa knapp bei der Kaufkraftparität angelangt, und das Kreditwachstum zieht wieder an.
Den Abgesang auf den Euro wird man wohl vertagen müssen. Die Schweiz sollte sich auf eine wiedererstarkende Eurozone einstellen. Die wichtigen Entscheide für die Schweiz werden in Europa gefällt, auch geldpolitisch. Es ist Ausdruck einer falsch verstandenen Unabhängigkeit, dort nicht mitzumachen, wo über das eigene Schicksal entschieden wird.
* Marco Curti ist unabhängiger Finanzexperte. Er war über 30 Jahre in der Finanzindustrie tätig, zuerst als Finanzanalyst und Fondsmanager, dann als Leiter der Researchabteilung und Anlagechef bei der ZKB.
125 Kommentare zu ««Das politische Desaster Europas» – eine Replik»
Wachstum soll nicht mit einem Kredit gekauft werden. Denn ein Credit bedeutet – wieder mehr Schulden. Nur sinnvolle Kredite wie ein Kleinkredit oder Privatkredit machen Sinn, denn diese können in absehbarer Zeit zurückbezahlt werden.
Die offenbare Ratlosigkeit sowohl der Artikel von Markus Diem Meier als auch von Marco Curti ist, wenn man glaubt, man müsste aktiv durch Geldpolitik die Wirtschaft steuern. Das Ausmass des Aktivismus der SNB war viel grösser als nötig, Katastrophen zu meiden – es geht in Richtung Planwirtschaft. Die zwei Währungsschocks der Schweiz wurden durch die SNB verursacht, in dem man eine künstliche EUR/CHF-Grenze für ca 3 Jahre eingeführt hatte. Wie man zum Beispiel aus dem Artikel in
http://www.misesde.org/?p=9627
ableiten kann, ist eine solche (lange dauernde) Exportwirtschaft-Subventionierung der Zentralbankpolitik im Stile eines Anti-Robin-Hoods, der von den Armen nimmt, um es den Reichen zu geben.
Die Behauptung Jordans, dass die Intervention der SNB ein Erfolg gewesen sei, bleibt nur eine Behauptung, da sich die Schweiz mit ihrer Exportwirtschaft ohne Intervention schneller und nachhaltiger angepasst hätte. Der Interventionismus ist für die Wirtschaft schlussendlich nachteilig. Der Schweizerfranken ist stark, weil es der Schweiz verglichen mit Ausland besser ging. Wenn er für die Exportwirtschaft zu stark wird, reagiert der Markt und es gibt automatisch einen korrigierenden Effekt – der sich zu anpassenden Wirtschaft geht es weniger gut und der Wert des Frankens nimmt ab – alles ohne die SNB-Interventionen und mit dem zusätzlichen Vorteil, dass die Wirtschaft nicht vor überraschenden Interventionen Angst haben muss. Die Marktkräfte sind zuverlässiger und die in der Realität am besten korrigierende Kraft. Nachhaltig bessere Lösungen durch Planwirtschaft oder Interventionen wurden noch nie erfunden und werden meiner Ansicht nach auch nie erfunden werden, da die Grundlage der Märkte das freie Handeln ist. http://www.misesde.org bietet einleuchtende Artikel, um das zu verstehen.
„there is good reason to believe that the real economy benefits less from the easier credit provided by macroeconomic policy than it once did“
Na ja, seit Jahren bekannte Gegebenheiten werden immer wieder als neue Erkenntnisse proklamiert; aber vielleicht kommt es irgendwann einmal bei den Zentralbankern an, was zu begrüssen wäre.
http://rooseveltinstitute.org/policy-and-ideas/big-ideas/disgorge-cash
Leute wie Jordan, der den Markt nur aus der Theorie kennt, verschwendet die wertvolle Ressource der Schweiz. Wenn eine Zentralbank die Kontrolle über seine Wähnung verloren hat, ohne sich klar zu werden wo die Ursache ist, ist die Zeit gekommen, sich Fragen zu stellen, was stimmt nicht mit dem globalen Devisenmarkt, was stimmt nicht mit Zentralbanken.
@Michael Schwarz: Nicht nur der Chef, die SNB selbst. Man sollte die Nationalbank in eine operative Staatsbank umwandeln und direkt dem Bundesrat angliedern. Dann könnten sich beide – BR und SNB – nicht gegenseitig die Verantwortung zuschieben. Währungspolitik gehört zur Gesamtstrategie eines Landes. Das hätte zusätzlich den Vorteil, dass dadurch (mutmasslich) der Lobbyismus der Finanz-Aristokratie eingeschränkt würde, denn der BR stünde dann direkt in der Verantwortung.
Der Unterschied zwischen Herbstlaub und EUR ist, dass jeder Herbslaub aufsammeln kann aber nur Brüssel EUR drucken.
Die EZB sitzt in Frankfurt, nicht in Brüssel.
Natürlich! Trotzdem druckt Brüssel die Noten.
Nee, „natürlich“ ist das nicht, dass die EZB in Frankfurt sitzt, es wurde vereinbart also konstruiert, gestalten, die ist nicht „natürlich“ in FFM gewachsen. Aber wer in Brüssel druckt denn die Noten? Junker oder Dijsselbloem oder kommt Hollande aus Paris vorbei oder möchten Sie das ganz unbestimmt wie LH mit Bürokraten bezeichnen oder ist es doch das manneken?
Schade wird im in diesem Blog heftig zensiert. Die schwache Analyse von Curti versteht man besser wenn man frühere publizierte oberflächliche Aussagen kennt. Beiträge die nur Curtis vergangene Aussagen im Wortlaut wiedergeben und kommentieren sollten problemlos publiziert werden.
Oder haben sie (DM Meier?, TA Redaktion? ) Angst, dass dann die vielen, teileweise ellenlangen Kommentare ausbleiben wenn vielen Lesern klar wird, dass es sich nicht lohnt Herrn Marco Curti ernst zu nehmen?
Herr Schmid, ihre Meinung über die schwachen Analysen von Herrn Curti in Ehren, aber bitte begründen Sie ihre Argumentation. Sie können ja den Charakter der Schweizer Ertragsbilanz und ihren Überschuss herausnehmen. Warum die Exporte nicht Schaden nehmen in ihrer Konkurrenzfähigkeit gegenüber den Produkten der EURO-Zone. Erklären Sie mir einmal, warum der Schweizerfranken als Reservewährung eigentlich eine sehr schwache Stellung hat. Warum trotz Interventionen der Nationalbank und offensichtlicher Überwertung der EURO/SFR. Kurs bei 1.08 stehenbleibt. Gibt es einen Teetassen-Effekt und den damit verbundenen Klein-Tresor-Effekt oder ist dies nur Einbildung von mir. Haben Sie die jetzige Lage mit derjenigen von 1978 unter Leutwiler in Beziehung gesetzt. Damals wurden Pensionskassen nicht mit Negativzinsen belastet und die Politik der SNB war ein Erfolg. Wie Professor Eichenberger bei Schawinski, einfach Behauptungen aus der Theorie, die mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmen.
Hr.Curtis, vielleicht sollten ihre Ueberlegungen nicht nur finanzpolitischer Natur sein,sondern die grundlegenden Punkte fuer die Attraktivitaet der Schweiz beruecksichtigen: in erster Linie Lebensqualitaet (Sammelsurium verschiedener grundlegender Kriterien) !Dazu rate ich Ihnen, die Welt zu bereisen und mit den Einheimischen zu sprechen。Unabhaengigkeit hat seinen Preis – Abhaengigkeit auch。。。 Expats wollen meistens nicht mehr weg,die Schweiz ist ein Pluspunkt im Kampf um Talente und informierte Weltbuerger (nicht nur in Asien, Lateinamerika,Europa) sprechen vom “Paradies“ Schweiz. Und nun proklamieren Sie die Uebernahme des EUR und der faktischen Integration in die EU… Vielleicht ist es besser, Sie suchen sich eine neue Heimat und lassen die zufriedenen Buerger, ob CH oder Auslaender in Ruhe. Viel Glueck und ich hoffe, Sie werden gluecklich… Bis bald, weil ich nicht glaube, dass Sie anderswo gluecklich wirklich werden. Haben Sie es ueberhaupt schon mal versucht ???
Herr Curti, warum führen wir dann nicht gleich den Renminbi oder den Dollar ein? Als Lokalwährung, die an grössten Schwierigkeiten und massivstem Vertrauensverlust leidet, wird der Euro eher über kurz denn lang verschwinden. Spätestens nach Freigabe des Renminbi wird der Euro sowieso wie der CHF und der Yen nur noch marginal Bedeutung haben.
Replik: hier eine Antwort an die Jungen und Mutigen!
Die Europäische Gemeinschaft braucht ein Neues Europa, mit der Schweiz!
Grosse Optimisten könnten sich vorstellen:
Dass die Europäer finden könnten, der Glaube an den Wahnsinn von Globalisierung und Gleichschaltung unter dem Diktat der USA und ihres Privat Bankensystems sei nicht der Weg in die Zukunft, weder für sie noch die Menschheit.
So, die Bürger müssen sich Verfassungen und Gesetze geben, die alle Rechtsverfahren unterstellt sind die:
Erstens: Durch das unbeschränkte Initiativrecht verhindern, dass lebende Generationen Gesetzen oder Verordnungen unterworfen werden können, die vergangene Generationen beschlossen haben, ohne das Recht diese namentlich vom Parlament neu überarbeiten zu lassen und über ihre Pflichten und Rechte selbst zu entscheiden.
Zweitens: Rechtsverfahren enthalten die den Stimmbürgern das fakultative Initiativrecht geben, das Parlament beauftragen zu können, dem Volk bestimmte Gesetzesvorlagen auszuarbeiten für neue Gesetze, abändern oder auflösen bestehender Gesetze.
Drittens: Bestimmen welche Gesetze und Verordnungen dem obligatorischen Referendumsrecht unterstehen. Alle anderen Gesetze und Verordnungen müssen dem fakultativen Referendumsrecht des Stimmvolkes unterstehen.
Die Wirtschaftsordung muss so gestaltet sein, dass vorerst jede Nation optimal Werte und Wohlsein schaffen kann aus ihren eigenen Naturgütern, Menschen-Ingenuität und Schaffenskraft.
Es braucht eine “Reset“ Zeit zum Ausgleichen der jetzt verzerrten und unstabilen Nationalwirtschaften.
Dazu könnte ein Doppel Währungssystem geschaffen werden, mit Euro unter EZB als Internationale Reservewährung, und jede EU Nation mit eigener Nationalwährung nur für Inland gebrauch und unter eigenem National Bankensystemen. Die Wechselkurse jeder Nationalwährung zum Euro (NEuro?) würde von den Nationalen ZB’s von Zeit zu Zeit, bestimmt nach den Bedürfnissen der Export/Import Wirtschaft des Landes. Mit ein bisschen Intelligenz und Vernunft sollte es möglich sein entsprechende Inner-Europäische Ausgleichsmechanismen zu vereinbaren.
Vielleicht, auch Nicht Europa Nationen könnten dem NEuro System nach Abmachungen Assoziieren
Vielleicht kann Deutschland Bannerträger werden, das sich ja mit einem gewissen Recht, als das Land der Dichter, Denker und Macher hält. Hier ist ihre Chance des dritten Jahrtausend AD, Europa „vorzumachen“!
„We learn from Shakespeare’s great drama that a world ruled by debt is extremely fragile.“
http://d21uq3hx4esec9.cloudfront.net/uploads/pdf/OTB_Mar_04_2015_2.pdf
Danke, das ist ein informativer Link
Mauldin bezieht sich auf Hamlet: Es ist etwas faul im staate Dänemarkt
Ich denke wir sind einen Schritt weiter: in der Geisterbahn von Macbeth
Geben Sie Ihren Kommentar ein …danke für die ökonomisch klare Analyse von Herr Curti. Ich bin als Ökonom und langjähriger Berater von KMU und als VRP einer großen selbständigen BVG – Einrichtung seit der Freigabe des Eurokurses je länger je mehr der Auffassung, dass die Beibehaltung bzw. Aufgabe des CHF dringend diskutiert werden müsste. Leider haben vor allem die Vertreter der Finanz-und Bankenwelt Scheuklappen in diese Frage. Die Politik hat Angst, dieses Thema anzugehen.
@ Marco Curti
Die Überlegung den Euro zu übernehmen empfinde ich als ein sehr gewagtes Gedankenspiel. Die Schweizerinnen und Schweizer hatten sich klar gegen den EWR-Beitritt und damit gegen EU und Euro ausgesprochen! Jede weitere Überlegung wäre somit hinfällig. Auch die Frage einer Mitsprache beantwortet sich aus dem Mitspracherecht in den beigetretenen Organisationen, Vereinte Nationen, OSZE usw. Sollte ein Mitgliedsland der EU mehr Einfluß innerhalb der EU haben als ein souveräner Staat?
Eine Währung spiegelt die Wirtschaftskraft wider. Sie ist aber in den Euro-Ländern sehr unterschiedlich (siehe Finnland, Österreich oder Spanien, Griechenland). Die EU-Länder sind weitestgehend hoch verschuldet, die Euro-Länder insbesondere. Deutschland hat knapp 3 Billionen€ Schulden (Staat, Länder und Kommunen). Je Einwohner sind das ca. 36.000,- € Verschuldung. Dies ist wesentlich mehr als ein Grieche an Schulden besitzt.
Marco Curti ist ein Banker und die letzten Jahre haben gezeigt, dass man am besten fährt, wenn man das Gegenteil von dem macht, was die Banker sagen.
swissquote ticker
15:11:26
04-03-2015 15:05 Anleihe: ZKB emittiert 300 Mio CHF zu 0% bis 2017
Zürich (awp) – Die Zürcher Kantonalbank emittiert in Eigenregie eine öffentliche Anleihe, Serie 133, zu nachfolgenden Konditionen:
Serie 133
Betrag: 300 Mio CHF (mit Aufstockungsmöglichkeit)
Zinssatz: 0%
Emissionspreis: 100,401%
Liberierung: 16.03.2015
Laufzeit: 2 Jahre, bis 16.03.2017
Rating: AAA/Aaa/AAA (S&P/Moody’s/Fitch)
Valor: 27’376’253 (1)
Kotierung: SIX Swiss Exchange
Und da gibt’s welche, die finden, bis jetzt ging es doch ganz gut ausserhalb des Euro.
Innerhalb Euro ist ja offensichtlich eitel Wonne:
Royal Bank of Scotland (Aaa), Valor 12288752, Nominal in €, Verfall 15.1.2018, 4,125% Coupon,
Rendite auf Verfall 0,15%
European Investestment Bank (Aaa), Valor 10976266, Nominal in €, Verfall 15.1.218, 0,08% Coupon,
Rendite auf Verfall minus 0,05%
Was glauben Sie zu welchen Konditionen die gleiche ZKB-Anleihe in Euro angeboten würde? (z.B. 8% Zinssatz?)
Beim Euro führen diese Zinsen aber zu einer erwünschten Abschwächung, der CHF bleibt trotz deutlicher Negativzinsen hart wie ein Schweizer Franken. (Das ist das härteste auf der Welt, härter als Titan oder Kevlar oder was weiss ich)
Erlauben Sie noch zwei Fragen von einem Laien?
1. Warum glauben Sie, ist der CHF seit Jahrzehnten die härteste Währung der Welt?
2. Was ist das Schlechte und was ist das Gute an diesem Fakt? Und was geschieht wenn man Beides auf die Waage legt?
es hängt davon ab, wie hart der Franken ist: Eine starke Währung, welche auf einer starken Wirtschaft basiert, ist „gut“ aber wenn die Währung nichts mehr mit der eigenen Wirtschaftsleistung zu tun hat, sondern zum Safe Haven der Anderen wird, dann ist es „schlecht“.
Wollen Sie einem Laien auch noch beweisen die CH-Wirtschaftsleistung sei schlecht?
Wie hat sich der der CH-Handelsbilanzüberschuss seit 2001 entwickelt?
Von 1,5 auf rund 24 Milliarden Sfr.
Die CH gehört zu den Ländern mit den höchsten Anteilen des Aussenhandels am BIP.
Was ist da schlecht?
Die Schweizer Wirtschaftsleistung ist weniger gut als die Stärke des Franken dies ausdrückt, und dass dies schlecht ist, konnten wir bisher nicht sehen (Der Franken war ja an den EUR gebunden), aber wir werden es sehen, ab dem 2. Quartal werden die Wachstumszahlen negativ, die Arbeitslosigkeit wird steigen, auch die Einwanderung wird zurückgehen, was den Binnenkonsum, bremst und die Bautätigkeit, vor allem aber die Immobilienpreise unter Druck bringen wird (keine Nachfrage bereits jetzt ausser um Geld zu parken. die Preise steigen und die Leerstandsquoten steigen eben auch), was die Raiffeisen und die Kantonalbanken unter Druck bringen wird.
Wir werden es sehen, dass es schlecht wird, und ich würde mich freuen, nicht Recht zu behalten, aber ich sehe die Besserwisserei, die Attitüde, uns kann nichts passieren, wir sind so toll, Hochmut kommt vor dem Fall.
„Der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) ist erneut und mittlerweile zum dritten Mal in Folge gesunken. Im Februar 2015 steht der Index bei 97,9 Punkten (Dezember 2010 = 100) und damit 0,3% tiefer als im Januar. Somit resultiert eine Jahresteuerung von -0,8%, verglichen mit Jahresraten von -0,5% im Januar 2015 bzw. von -0,1% im Februar 2014“
Die deflationären Tendenzen sind nicht mehr nur Tendenzen, wir sind mittendrin in der Deflation und die SNB ist machtlos.
Der LIK hatte sein Höchst im Frühling 2011, seither gings abwärts trotz der von Ihnen so hochgelobten Untergrenze. Wir verbrauchen pro Kopf etwa 10t Öläquivalent, der Ölpreis in CHF ist seit Mitte letzten Jahres um 25% gesunken, die Konsequenz für den LIK liegt auf der Hand, tatsächlich ist er von Mai bis Dez. um knapp 1% gefallen (etwa die Hälfte des Verlustes seit dem Höchst).
Ich halte es mit Klaus Wellershoff, u.a. während 14 Jahren UBS-Chefökonom, und seinem Kommentar in der Handelszeitung:
„Tatsächlich können wir über die zukünftige Wechselkursentwicklung die meiste Zeit keine sinnvollen Aussagen machen. Eine einzige Theorie hilft uns zu verstehen, warum auf Dauer Währungen stark oder schwach sind. Seit dem 16. Jahrhundert wissen wir, dass die Inflationsentwicklung die Stärke einer Währung bestimmt.“
[..]
„Es bleibt dabei, der starke Franken ist eine Belastung für die Wachstumsaussichten des Landes. Aber anzunehmen, dass die augenblickliche, histiorische Überbewertung zur Norm wird, erscheint auf einem Wissen zu beruhen, das wir Ökonomen schlichtweg nicht haben. Natürlich ist in der Zukunft vieles möglich: Auch ein ultrastarker Franken oder eine Rezession der Schweizer Wirtschaft. Wahrscheinlich ist das alles aber nicht.“
Eine weise Einstellung, welche Klaus Wellershoff an den Tag legt. Es ist doch immer auch die Frage, aus welchem Blinkwinkel eine Währung unter- resp. überbewertet zu sein scheint. Anscheinend besteht ein hohes Vertrauen in die Geldpolitik der SNB und Schweiz (mindestens im Verhältnis zum EURO), was den CHF beflügelt. Dies mag die mathematischen Überlegungen beruhend z.B. auf Handelsbilanzüberschüssen kurz- bis mittelfristig sogar widerlegen (gemäss einer kürzlich gesehenen Tabelle ist die Phil Peso sogar noch stärker überbewertet). Ebenfalls dürfte eine sehr milde Form von Deflation im CPI schwerlich schädlich sein, sondern erzeugt eine disziplinierende Wirkung auf jene, welche mit zu hohem Hebel operieren. Die Komplexität ist viel zu hoch und der Fokus einzig auf die offensichtlich erkennbaren Konsequenzen greift zu kurz.
Auch Herr Curti scheint zu den Finanzgenies zu gehören die alles Wissen, sogar was in Zukunft geschehen wird,
inkl. Schuldenentwicklungen, Kollapse, Naturkatastrophen, Regierungswechseln, usw.
Der Schweiz gelang es in der Vergangenheit immer von alleine aufrecht zu stehen und es ging und geht uns gut, trotz allem Pessimismus und trotz allen negativen Prognosen der professionellen „Negaholiker“.
Jetzt sollen wir uns von kranken Helfern helfen lassen aufrecht zu stehen?
Schon mal davon gehört, dass kranke Helfer, nicht nur in Spitälern, Gesunde anstecken?
Politisch ist die EU zu zentralistisch, verwaltungsintensiv und teuer; die „alten“ Nationalstaaten vermitteln zwar so etwas wie „Föderalismus“, indem sie sozusagen je einen „Wahlkreis“ darstellen, was aber viel zu weit von einem realistischen Föderalismus entfernt ist. „Heisse Eisen“ werden nur zögerlich angefasst; so ist die Krümmung der Gurke zwar definiert und festgelegt, aber im Strassenverkehr herrscht noch überall das Prinzip „Euses Füür“. Das Pensionsalter und die Arbeitszeiten, der Luftverkehr und die Luftraumüberwachung sind eifersüchtig „national“. Der Euro kann ohne Finanzausgleich schlicht gar nicht funktionieren; aber er würde von den Geberstaaten nicht akzeptiert, eben weil die wirklich wichtigen „gemeinsamen Regeln“ den unwichtigen nachhinken. Um den fehlenden Finanzausgleich zu relativieren, werden krankhaft EU-Entwicklungsprojekte entwickelt, bei denen auf einsamen Inseln in der Ägäis grossartige Strassen und Häfen gebaut werden (deren Unterhalt dann später die Inseln sich gar nicht leisten können). Fazit: Ein sehr unreife Sache – in jeder Beziehung.
@Peter Waldner – Sie sehen die EU als zu zentralistisch, verwaltungsintensiv und teuer an. Darf ich mir erlauben, Ihren Behauptungen ein paar Fakten und Zahlen entgegenzuhalten? Ich werde mich auf ein paar Ihrer Aussagen beschränken.
„Zu zentralistisch“ – Sie widersprechen sich leider später in Ihrem Beitrag, wenn Sie auf das „Nationaldenken“ der einzelnen EU-Mitgliedstaaten hinweisen; z.B. betreffend dem Pensionsalter, den Arbeitszeiten, dem Luftverkehr und der Luftraumüberwachung. Vieles wird bereits geregelt (Luftfahrt – international) oder auch Arbeitszeiten (EU-Arbeitszeitrichtlinie 93/104/EG), an anderen Themen wird gearbeitet.
„Zu Verwaltungsintensiv“ – 2011 zählten die Kommission, Ministerrat und Parlament zusammen etwa 32.500 Bedienstete (nicht wenige davon Übersetzer). In der Stadtverwaltung von München arbeiten 33.000 Menschen. Und das sind Bedienstete, die für fast 500 Millionen EU-Bürger bzw. 28 EU-Mitgliedstaaten arbeiten! Ein organisatorisches Wunder!
„Zu teuer“ – Im vergangenen Jahr (2011) hat die EU rund 141 Milliarden Euro ausgegeben, also 282 Euro pro EU-Bürger und Jahr. Die meisten Vereine sind teurer.
Sie können diese Fakten und Zahlen selbst im Internet recherchieren, wenn Sie sich etwas bemühen.
Und vielleicht auch noch etwas über Glühbirnen, krumme/gerade Gurken und Haarnetze für Hochseefischer (besonders in Großbritannien beliebt!). Glühbirnen mit geringem Verbrauch waren der Wunsch so ziemlich aller Umweltpolitiker; nach den geraden Gurken hatten die Gemüsebauern lauthals gerufen; und die Haarnetze waren nicht für die Hochseefischer gedacht, sondern für die Arbeiter, die unter Deck der Hochseefangschiffe den Fisch verarbeiten – oder wollen Sie Haare in Ihren Sardinen vorfinden?
Herr Hansen, Sie erwecken den Eindruck, dass Sie Zentralplanung als erstrebenswert betrachten. Nehmen wir einmal an, dass Zentralplanung langfristig erfolgreich sei, dann sollten wir einmal ein wenig an der Oberfläche kratzen und uns fragen, erfolgreich für wen?
Die grössten Profiteure dürften die faktisch immunisierten Angestellten (als Gegensatz zu wirklichen Unternehmern) der Teppichetagen von Grossunternehmen und Banken sein, welche dieses zentralistische System mit ihrem Heer von Lobbyisten zu ihrem Vorteil beeinflussen. An 2. Stelle der grössten Profiteure dürften die lobbyierten Politiker und Bürokraten liegen, welche sich dieser speziellen Aufmerksamkeit erfreuen, welche ihnen von den Grossunternehmen in ihrer Forcierung des neoliberalen Gedankengutes zukommt. Da Sie so gut mit Zahlen sind, erklären Sie uns bitte auch, wie viele Lobbyisten auf einen EU-Parlamentarier ausfallen. Der Nutzen für die Bevölkerung liegt wohl darin, dass man verstärkt auf persönlicher Ebene reguliert wird und dafür auch noch bezahlen darf, während dort wo die höchsten Betrugsfälle zulasten ebenfalls der Bevölkerung legalisiert wurden (Banken), einzig kosmetische Veränderungen angestrebt werden.
@Linus Huber – Ich will keine Eindrücke erwecken, sondern mit Fakten und Zahlen, die leicht zu überprüfen sind, wenn man sich nur etwas Mühe macht, manchen weit verbreiteten Irrglauben betreffend der EU widerlegen . Diese Zahlen und Fakten sind nicht meine Erfindung. Und wenn Sie von Lobbyisten reden, dann ist auch die Schweizer Politik keinesfalls frei davon. Außerdem verstehe ich nicht, was Ihre Antwort mit meinem Kommentar zu tun hat. Aber da Sie nun mal von den Banken sprechen, dann erlauben Sie mir bitte die Bemerkung, dass Schweizer Banken und einige der Großfirmen, die sich in der Schweiz angesiedelt haben, alles andere als weiß sind – und ich meine damit nicht die Schweizer Niederlassung der HSBC. Die Schweizer Medien haben ja eingehend über diese berichtet.
@ Frau Hansen
Ich erklärte diesen Aspekt um obige teilweise fehlerhafte Aussagen in einen weiteren Kontext zu setzen, welcher zu berücksichtigen ist. Ob Sie bewusst Ihre offensichtliche Vorliebe für Zentralplanung kundgeben oder nicht, ändert nichts an der Tatsache, dass Sie diesen Eindruck vermitteln.
Ja, die Schweizer Banken sind sicherlich keine Unschuldslämmer; es geht ja auch nicht darum, sondern dass wohl je höher die Machtkonzentration desto leichter die Beeinflussung (Korrumpierung) der Regeln, da ein Einheitsbrei die Diversität auflöst und damit die demokratische Selbstbestimmung, welche auf einer tieferen hierarchischen Ebene liegt, zu eliminieren versucht.
@Linus Huber: „ändert nichts an der Tatsache, dass Sie diesen Eindruck vermitteln.“
Dass Sie Windmühlen sehen, heisst nicht, dass da welche sind, sondern eben nur, dass Sie welche sehen.
Einstieg: http://europa.eu/eu-law/index_de.htm
amtliche Dokumente: http://europa.eu/publications/official-documents/index_de.htm
Verordnungen, Richtlinien und sonstige Rechtsakte: http://europa.eu/eu-law/decision-making/legal-acts/index_de.htm
http://europa.eu/legislation_summaries/index_de.htm
„Sie finden hier etwa 3 000 Zusammenfassungen der EU-Gesetzgebung, unterteilt in 32 Themenbereiche, die den Tätigkeitsbereichen der EU entsprechen“
Es geht hier nur um „Zusammenfassungen“ und nur um die „Zentrale“. …. alles ganz unbürokratisch
Das ist dann mit 28 nationalen Gesetzgebungen zu multiplizieren
Das EU-Amtsblatt gibt’s offenbar nicht mehr als pdf. Letztes Jahr fand man da files von mehreren hundert, z.T. über tausend Seiten … wöchentlich.
Das EU-Amtsblatt findet man jetzt unter Oficial Journal
http://eur-lex.europa.eu/oj/direct-access.html
Statt wöchentlich hunderte Seiten, gibt’s jetzt täglich eine Ration von 70 Seiten oder mehr oder soviel es halt eben quasi täglich zu veröffentlichen gibt während 365 Tagen
Enjoy! …. ganz unbürokratisch
Soll ich jetzt lachen oder weinen, ob so viel EU-Bürokratismus?
Danke, Herr Ackermann.
Vergleichbar mit dem EU Amtsblatt ist wohl das Bundesblatt, es kam bis 3. März 2015 auf 1862 Seiten, die Zahlen sind ziemlich ähnlich.
@Anh Toan
1. Bei der EU geht’s um Integration, also um Rechtsvereinheitlichung.
EU-Recht soll deshalb dem nationalen Recht vorgehen.
z.B.:
„Eine Richtlinie ist ein Rechtsakt, in dem ein Ziel festgelegt wird, das alle EU-Länder verwirklichen müssen.“
2. Ihnen fehlt das Basiswissen. Sie posten wieder einmal frei von Substanz.
Eignen Sie sich doch zur Abwechslung einfach einmal etwas Wissen an.
Weiter oben habe ich den Link angegeben … offenbar schon zu kompliziert
NB:
Die Konflikte sind ohne Zahl und auf allen Stufen der Gesetzgebung, bis hinunter zum Bäcker oder Störmetzger in den Bayerischen Alpen.. Aktuell übt man in D z.B. zur PKW-Maut.
PKW Maut: Wenn Alle zahlen müssen für die Benutzung, wie z.B. im Italien, überhaupt kein Problem, das Problem das die CSU hat (Wahlversprechen Seehofers, der verspricht alles jedem, damit er gewählt wird), es wurde versprochen, die Ausländer zu schröpfen, freie Fahrt für deutsche Autofahrer ist unantastbar, und das geht halt nicht in der EU, ja, ich find die schon wieder gut.
@Markus Ackermann: Sie verstehen nicht mal das eigentliche Demokratieproblem der EU: Die nationalen R
Parlamente können die Gesetze nicht mehr gestalten, sondern nur noch Ja oder Nein sagen, wenn sie Richtlinien in die nationale Gesetzgebung einführen. In Parlamentarischen Demokratien, in welchen die Regierung eine Mehrheit im Parlament hat, sagt im Parlament die Regierungsseite immer geschlossen Ja, die Opposition immer geschlossen Nein, da werden gar keine Gesetze gestaltet.
Und praktisch ist es halt so, dass die Welt immer kleiner und vernetzter wird, dass immer mehr Regeln übernational vereinbart werden müssen, und damit eine Machtverschiebung von den Parlamenten zu den Regierungen stattfindet. Ein grosser Teil dessen, was die EU regelt, müsste auch ohne eine Union in Verhandlungen nationaler Regierungen vereinbart werden, die Machtverschiebung würde dennoch stattfinden.
Hier wird seit 2 Wochen bald über die Probleme zwischen EU und Demokratie diskutiert, aber keiner erkennt, wo das Problem tatsächlich liegt. Nämlich nicht am Verschieben von Macht vom Nationalstaat auf die Gemeinschaft, sondern am Verschieben von den Parlamenten, der Legislative, zur Regierung, der Exekutive. Das niemand vom tatsächliche Demokratieproblem der EU redet ist unterirdisch.
Aber es ist kein Wunder, die Schweizerischen Demokratie Weltmeister hielten noch nie etwa von Gewaltenteilung: Das Volk ist Verfassungsgeber und Gesetzgeber, es dürfen auch keine Richter über ihm stehen, weder fremde noch eigene, und eigentlich regiert das Volk auch, das Volk ist in der Schweizerischen Volchsauffasung der Chef des Bundesrates, es ist Regierung, Gesetzgeber und oberster Richter in einem.
Mit einem derartigen Demokratieverständnis wird nun Europa trommelfeuermässig über die Minderwertigkeit dessen Demokratien, der Helvetismus dafür ist Parlamentsdiktatur, belehrt.
Ja, ich halte dies für unterirdisch.
… einfach 28 Mal, weil 28 nationale Parlamente die Richtlinien ins nationale Recht umsetzen müssen … zusätzlich zum nationalen Widwuchs.
… Und auch dieses nationale „EU“-Recht muss dann in den nationalen Gebietskörperschaften umgesetzt werden … zusätzlich zum nationalen Wildwuchs
Soviel zu „ähnlichen Zahlen“
NB:
…. ohne dass die EU-StaatsbürgerINNEN dazu etwas sagen könnten
Soviel zur politischen Partizipation
Die Bürger sind in den nationalen Parlamenten repräsentiert, haben also sehr wohl eine Partizipation, wenn doch die Regeln dort umgesetzt werden müssen, wie Sie schreiben. Wenn das nationale Parlament nicht will, kann es ablehnen.
Ich könnte die Gesetzesseiten noch durch Anzahl Betroffener dividieren, es gibt X Seiten Gesetze pro Einwohner, aber das Niveau ist auch ohne schon unterirdisch hier.
@ Markus Ackermann
AT hat einige unverrückbare Prämissen. Eine davon ist: die EU ist immer gut, die CH ist immer schlecht. Da kann man noch so viele Fakten dagegen liefern, AT bleibt bei seiner ‚Meinung‘. Wenn er nicht mehr weiter weiss, ist das ‚Niveau unterirdisch‘ oä.
Ich jedenfalls danke für Ihre gut argumentierten und mit Fakten untermauerten Beiträge.
@Johnny Smith
„a) Warum den € als Landeswährung, den es ohnehin “verjagen” wird…“ schreibt Markus Ackermann weiter oben. Das ist der Fakt auf dem seine Meinung basiert. Diesen Fakt gibt es für viele schon lange, hier bei NTM wird er konstant bestätigt, dieser Fakt, und alle die den nicht glauben, diesen Fakt, sind weltfremde Träumer.
Ja, das ist unterirdisch.
Die Meinung der EU und Euro Gegner beruht auf der Hoffnung, diese gegen wieder weg, wegen den Griechen, und sonst wegen dem Bundesverfassungsgericht, sonst halt wegen Putin oder sonst jemandem, auf alle Fälle ist dies alles nur vorübergehend und für die Schweiz ist es besser ab zu warten, bis es das alles nicht mehr gibt.
Ja, das ist angesichts der Fakten unterirdisch
Frau Hanson liefert Fakten zur Kosten der EU Bürokratie, Herr Ackermann kontert mit Anzahl Gesetzesseiten als Fakt. Aber der Fakt umfasst einzig Anzahl Seiten. Die hineingelegte Interpretation ist, je mehr Gesetze desto zentralistischer autoritärer undemokratischer, je weniger Gesetze, desto Freiheit und das ist unterirdisch.
Anzahl Gesetzesseiten ist ein Fakt, aber welches Argument wird damit unterstützt?
Die Lüge: Der Schweizer Franken habe gegenüber dem Euro um 20% aufgewertet. Es sind genau 10%!!!! Aufwertung von bisher CHF 1.20 auf neu 1.08 macht 12 Rappen Differenz. 120 Rappen = 100%, 12 Rappen = 10%. Das lernt man an der Volksschule. Dazu braucht es keine akademischen Finanzexperten. 10% Aufwertung kann von einer innovativen Wirtschaft ohne die an die Wand gemalte Katastrophe kompensiert werden. Eine Abschaffung einer Währung wegen 10% Aufwertung zeugt von einer leichten, psychopathischen Störung.
Da hat die CH Volkswirtschaft schon andere Aufwertungen geschaft: z.B. 1970 1000 Lit = CHF 7.50, vor Einführung des Euro 1000 Lit = 85 Rappen. 1970 1 GBP = CHF 12.50, heute CHF 1.50. u.s.w.
„Im Nachhinein lässt sich darüber räsonieren, ob der Euro möglicherweise zu früh eingeführt wurde“
… oder ob gerade das die Absicht war, um den ganzen Euroraum in zwei Dutzend handlungsunfähige, technokratische, bankrotte, faschistische „failed states“ zu verwandeln. Die Finanz Oligarchen prosten sich zu. Mission bald accomplished.
…….anders ist das leider nicht mehr zu sehen…….
Wenn die EU so toll ist warum kommen dann die armen Länder nicht auf die Beine? Sehr klug scheinen sie nicht gerade zu sein. Der Euro-Raum ist ein Desaster wehe dem Staat der unter die Fittiche der Troika kommt. Die Schweiz würde trotzdem ein Hochpreisland bleiben. Als Bürgerin hätte ich gar nichts davon. Die Preise variieren nämlich in der Eurozone je nach Staat. Die Deutschen kaufen Sanitär in Polen weil es dort erheblich günstiger ist.
Erstens haben die Polen noch den Zloty, was gegenüber dem Euro trotzdem ein Weichwährung ist, den ihre Wirtschaft und ihre Staatsfinanzen sind noch nicht so gefestigt, einer Hartwährungszone beizutreten. Warum kaufen dann die Amerikaner chinesische „T-Shirts“ und nicht ihre eigenen? Man muss wissen, dass meiner Meinung nach die bilateralen Verträge eine Katzentisch-Mitgliedschaft der EU sind und ich will mein Heimatland nicht am Katzentisch sehen.
Ich bevorzuge eine volle Vereins-Mitgliedschaft, wo man seine Interessen besser einbringen kann, bevor die Reglemente gesetzt werden. Die Dänen sind auch EU-Mitglied und manchmal ein wirkliches „Enfant terrible“ im Verein und wissen auch als kleines Land ihre Interessen durchzusetzen. Im sehr reichen Dänemark sprechen wenige vom Austritt aus der EU.
Die Amerikaner kaufen ihre T-Shirts dort, weil sie aus Profitgier die Produktion nach Asien ausgelagert haben. Sobald die Polen auch den EUR haben, dann werden sie selbst „Sanitär“ in Weissrussland oder in der Ukraine einkaufen.
Rolf Zach, 16:14
Sehe ich ähnlich. Die Schweiz ist faktisch schon ein EU-Mitglied – nur ohne Rechte.
Man müsste die Vor- und Nachteile eines EU-Beitritts genau abwägen, und zwar kaufmännisch kühl – also ohne Emotionen.
Bei einem Beitritt bekäme die Schweiz sicher Sonderkonditionen und viele Zugeständnisse. Sie erhielte auch vollen Zugang zum EuGH. Den CHF könnte sie ebenso behalten wie zentrale Elemente der direkten Demokratie.
Viele unabhängige, freiheitsliebende Länder haben sich schon in der EU versammelt. Die wenigsten von ihnen würden wieder austreten. Nicht einmal Griechenland.
maja, 10:51
Warum die armen EU-Länder nicht auf die Beine kommen?
Ganz einfach: „A poor country is a poor country cause it’s a poor country.“
Auch die EU kann daran nicht viel ändern. Das ist auch gar nicht ihre Aufgabe.
Nach einem EU-Beitritt würden die Preise in der Schweiz sinken, denn der Warenmarkt würde liberalisiert, und die immer noch bestehenden Preis- und Gebietskartellen würden aufgebrochen.
Die Löhne würden mittel- bis langfristig natürlich ebenfalls sinken. Sie lägen aber immer noch über dem EU-Durchschnitt, wie beispielsweise auch in Dänemark oder Luxemburg.
Ein lächerlicher Beitrag bestehend aus einem Haufen Statistikgeschwafel.
Komplett verkannt wird das eine EU, in welcher sich kein Land an gemeinsam festgelegte Regeln hält, auseinanderfallen wird und muss. Auch dann könnten die Länder noch eine gemeinsame Währung haben, wenn da nicht die EZB wäre, die in einem Masse Politik macht oder in diese eingreift, das nur Kopfschütteln auslösen kann.
Curti: „Übernahme des Euro als Landeswährung – unabhängig davon, ob dies hier und jetzt eine Mehrheit findet“. An solchen volksverachtenden, diktatorischen, anti-schweizerischen, landesverräterischen Meinungen sollt Ihr die EU- und Euro-Befürworter erkennen.
danke, haarscharf auf den Punkt gebracht! Gruß aus Österreich
In letzter Zeit häufen sich die Kommentare des Altherren-Club Helvetique. Bisher war keiner so begründet, dass ich davon überzeugt wäre. Im Gegenteil, ich habe die Vorschläge teilweise als abstrus, nicht zielführend und gegen die Interessen der Schweizer empfunden.
„So fällt es mir schwer, den volkswirtschaftlichen Nutzen von Negativzinsen zu sehen. “
Negativzinsen sind schädlich für Sparer und Pensionskassen. Sie sollten nur dazu verwendet werden um Zuflüsse aus dem Ausland zu bremsen. Es sind ja diese Nachfrager, die den Frankenkurs in die Höhe treiben und nicht die Einheimischen.
Die CHer haben durchaus Anteil am starken CHF, mit dem Exportüberschuss und der positiven Leistungsbilanz (um die 60Mrd jährlich) sorgen sie selbst für permanenten Aufwertungsdruck.
Genau – nach meinem bescheidenen Verständnis ist hauptsächlich der anhaltende Exportüberschuss langfristige Hauptursache für den Aufwärtsdruck. Mich wundert nur, dass dieser Faktor keine Erwähnung findet.
Quelle BfS: Einfuhren aus der EU (27) 2013 betrugen 138,4 Milliarden und Ausfuhren 123,5 Milliarden. Ergibt ein Handelsbilanzdefizit von rund 15 Milliarden gegenüber der EU. Kann es selber kaum glauben, aber eigentlich profitieren wir ja vom schwachen Euro. Ich bin verwirrt, zugegebenermassen. Insgesamt weltweit ist die Bilanz positiv mit 23 Milliarden Uberschuss. Hab nachgeschaut wegen den 60 Milliarden, die mir suspekt waren.
Ergo ist der Euro gegenüber dem CHF unterbewertet, jedoch der Dollar gegenüber dem CHFüberbewertet, weil dort die Bilanz klar positiv ist. Wir kaufen also zu billig im Euroraum ein und zu teuer im Amiland ein. Und der Dollar steigt und der Euro fällt, ausser die SNB kauft weiter munter Eumelinen. Versteh das doch wer will, aber ich kapiers nicht mehr.
Handelsbilanz ist was anderes als Leistungsbilanz.
Handelsbilanz-Saldo von 2011-2013 +42Mrd, +62Mrd, +68Mrd gem. dem Statistischen Monatsheft der SNB.
Mist. Richtg ist:
Leistungsbilanz-Saldo von 2011-2013 +42Mrd, +62Mrd, +68Mrd gem. dem Statistischen Monatsheft der SNB.
Eine offizielle Aufgabe der eigenen Währung und Übernahme des Euro ergäbe massive rechtliche Probleme da damit auch die Aufgabe der Souveränität verbunden ist. Es ist nicht dasselbe wie früher die Dollarisierung in Südamerika oder die Rolle der DM auf dem Balkan als inoffizielle Parallelwährungen, das machte nur Sinn in stark inflationierenden Ländern. Die CH würde mit Klagen der Gläubiger nur so überhäuft, es geht nicht an die Gläubiger derart zu enteignen indem ihnen der sichere Hafen unter den Füssen weggenommen würde, dies wäre u.a. ganz klar EMRK widrig. Als EU würde ich zudem von der CH als Gegenleistung sofort zusätzliche Kohäsionszahlungen und automatische Übernahme von EU Recht verlangen unter Androhung von Handelsembargos.
Ich kann Leute wie Marco Curti nicht ernst nehmen. Der Euro ist faktisch mausetot, die EU stirbt ihren langsamen Tod, und der ehemalige Bankangestellte Curti will die Schweiz an Brüssel verschenken. Nur um selber ein paar Kreuzer zu verdienen? Kann man so gierig sein?!
Herr Curti, bei allem Respekt vor ihrem ehemaligen Titel bei der ZKB; Sie machen sich und Ihren Berufsstand lächerlich. Bleibt zu hoffen, dass die ZKB durch Sie keinen grösseren Schaden genommen hat. Man weiss so wenig.
Ihre „Analyse“ ist völlig aus der Luft gegriffen, hahnebüchen und weltfremd. Bitte hören Sie mit diesem Unfug auf.
Die Schweiz wird spätestens Ende 2015 in eine Rezession geraten. Das hat mit der Währung nichts zu tun. Ausser, dass der Schweizer Franken nach wie vor viel zu stark ist.
Ein bedenklich schwach argumentierter Artikel von Curti, warum?
Problemdiagnose: zu schnelle, starke Aufwertung des CHF bzw. zu schnelle starke Abwertung der wichtigsten Exportwährungen (da sind sich vermutlich die meisten einig)
Dann geht er kurz auf einen möglichen Lösungs-Vorschlag (Spekulationssteuer) ein, den man – so sagt er – diskutieren könnte, WAS ER ABER NICHT MACHT. Er tut das einfach ab mit der Aussage, „erscheint mir aber auf den ersten Blick operativ schwierig umzusetzen“. Das war’s denn auch schon mit seiner „Diskussion“.
Was sind seine „Argumente“ für die EUR-Übernahme:
1. „Von einer wirklichen Unabhängigkeit der schweizerischen Geldpolitik kann man in dieser Konstellation auch nicht sprechen.“
Das stimmt, ist aber kein Argument für eine EUR-Einführung. So banal seine Aussage ist, wäre die banale Schlussfolgerung: führen wir gleich doch eine Weltwährung ein.
2. „Es wird nun argumentiert, dass der starke Franken der Grund für den Wohlstand der Schweiz sei. Hier verwechselt man wohl Ursache und Wirkung.“
Impliziert Curti damit, eine starke Währung sei schlecht für den Wohlstand? Jaaeeeiiin, er sagt es nicht, aber es riecht mit seiner Formulierung schon etwas danach. Es ist nicht Ursache ODER Wirkung, sondern es ist wohl beides Ursache UND Wirkung. Der Wohlstand ist Ursache für eine starke Währung und eine starke, eher stabile Währung (mit weniger Schwindsucht als USD, GBP, EUR) hat der CH geholfen, den Wohlstand beizubezahlten. Ich sehe eine starke Währung langfristig eher als positiv an.
3. „Interessant ist allerdings, dass es auch Regionen innerhalb der Eurozone gibt“, welche erfolgreich sind.
HOFFENTLICH gibt es auch in der Eurozone erfolgreiche Länder, sonst wäre der EUR definitiv und diskussionslos ein Fehler in allen Belangen (was er nicht ist). Curti sagt mit anderen Worten: „es ist nicht sicher, dass mit einer EUR-Übernahme die Schweiz in den Abgrund gerissen wird, es gibt nämlich Gegenbeispiele“. Was für ein überzeugendes Argument…
4. „Einmal eingeleitet, ist die Schaffung einer Einheitswährung ein praktisch irreversibler Prozess.“
Was ist denn das schon wieder für ein dummes „Argument“? Erstens, nichts ist ’sicher‘ was die Zukunft betrifft. Aber nehmen wir an, dass sich der EUR stabilisiert und hoffen wir (insbesondere auch für die CH), dass er EUR dereinst wieder stärker wird: Wo liegt jetzt der Vorteil einer Übernahme des EUR vs. Beibehaltung des CHF?
Fazit: FÜR die EUR-Übernahme sehe ich in Curtis Artikel kein einziges stichhaltiges Argument mit Vorteilen für die CH. Hingegen taugt sein Schreiben mit einigen Gesichtspunkte GEGEN die Euro-Zerstörung bzw. dass der EUR nicht durchwegs und in allen Belangen ein Fehlkonstrukt ist. Wenn der EUR seine Fehler ausmerzen wird und sich neben einem stabilen CHF zu einem stabilen EUR entwickelt, wäre das die beste Entwicklung – für Europa, egal ob in der Eurozone oder mit einer eigenen Währung.
@Smith
Richtig und knapp argumentiert.
Übrig bleibt die „Unabhängigkeit der schweizerischen Geldpolitik“: Jaaeein
1. Wir haben immer noch den CHF als eigene Landeswährung
2. Der €-Mindestkurs war temporär: Die SNB hat ihn selbständig eingeführt und selbständig aufgehoben. Alle waren überrascht. Warum sollte die SNB nicht selbständig sein? Das wäre zudem eine Frage des SNB-Gesetzes, nicht der €U.
3. Die SNB ist vom € ebenso unabhängig wie vom $, vom £ etc.
a) Richtig ist jedoch, dass die Schweiz wirtschaftlich vom €-Raum abhängt. Aber die wirtschaftliche Abhängigkeit kann mit gesetzlichen Regelungen nicht verändert werden (auch nicht bei einem € als Landeswährung).
b) Das ist eine Frage der Realität, nicht der Norm: Wenn die Fische nicht Treppe steigen wollen, dann muss man kein neues Fischtreppengesetz (SNB-Gesetz) machen, sondern eine bessere Fischtreppe. Dass die €ZB die bessere Zentralbank wäre, das glaubt ja nun wirklich niemand (und dass der € die bessere Währung ist, erst recht niemand)
Ich stimme Ihnen zu, eine schwache Replik. Zudem sein Betrachtungsfenster auf etwa fünf Jahre limitiert scheint (zwei Währungsschocks) bei einem aus seiner Sicht irreversiblen Prozess.
Hinzu kommt, dass er selbst gegen eine €-Übernahme argumentiert:
„Die starke Währung war vermutlich eher das Resultat als die Ursache für diese positive Entwicklungen, sie hat aber diese Entwicklung verstärkt.“
Mit anderen Worten, die Aufgabe des CHF hätte zumindest in der Vergangenheit über bspw höhere Zinsen einen reduzierten Vorteil bewirkt.
Allerdings frage ich mich, ob das auch heute noch stimmt. Wenn DE heute vom im Vergleich zur DEM schwächeren € profitiert (das scheint mir plausibel), dann müsste das erst recht für eine CH mit € gelten. Zumindest in der aktuellen Lage sticht auch das Argument mit den dadurch erhöhten CH-Zinsen nicht, ganz im Gegenteil, wäre doch die SNB sogar froh um höhere Zinsen.
@seebueb
Richtig.
Und wenn die CH trotz Aufgabe des €-Mindestkurses um eine tiefe Rezession herum käme (glaube ich eher nicht): Was würde dann Deutschland noch davon abhalten, aus dem € auszutreten und sich vor dem bösen Ende des €-Schulden-Monsters, wenigstens für die Zukunft etwas abzuschirmen?
Ich gehe nicht davon aus, dass D aus dem EUR austreten wird. Zum Einen scheint in der breiten Öffentlichkeit die Bewusstheit zum Problem der Schulden zu fehlen. Staatsschulden oder gar irgendwelche Garantien für weitere Schulden sind für die Meisten nicht fassbar und konkret genug, um dafür ‚auf die Strasse zu gehen‘ bzw. in die Politik einzugreifen (was übrigens in D auch nicht so einfach ist, Sie haben das Demokratiedefizit in der EU zu Recht andernsorts kritisiert). Zum Anderen ist D als einer der Mitbaumeister mit vielen Politikern ‚gesegnet‘, welche Angst haben ihr Gesicht zu verlieren, wenn das EUR Projekt bachab gehen würde. Und wie Sie selber sagen, wäre wohl auch für Deutschland der kurzfristige Einfluss negativ (wie jetzt wohl auch für die CH). Man müsste die erwarteten volkswirtschaftlichen Nachteile des EUR Austritts den erwarteten, aber eher abstrakten Nachteilen der nicht eintreibbaren Schulden gegenüberstellen.
Sie haben recht, das Zinsdifferenzargument ist tatsächlich derzeit nicht mehr stichhaltig. Bei einer EUR-Übernahme (gemäss Curti ja ‚irreversibel‘) gäbe man aber die Flexibilität auf. Wie wir gerade jetzt sehen, wäre Flexibilität innerhalb eines wirtschaftlichen Raums nötig (als Bsp. GR vs. D) oder es gibt einen „Finanzausgleich“ (was wir an anderer Stelle andiskutiert haben, Stichwort Absicht).
„wirtschaftlichen Raums“…. meinte natürlich „innerhalb eines Währungsraums mit divergierenden Wirtschaften“
Nun man kann jeder Zeit über einen EU / Eurobeitritt diskutieren. Aber nicht getrieben von Angst und mit Drohungen (wir werden untergehen..), sondern mit der Frage: Wie wollen wir zu Europa und der europäischen Idee dazugehören, wie wollen wir mitgestalten? Ist es ein WIR alle oder ein wir Schweizer und „sie“ die Europäer.
Was man aber sagen kann: Entweder wird der Euro tatsächlich doch noch bachab gehen (dann knallts aber gewaltig in Europa) oder die Krise wird endlich überwunden und dann ist der Franken auch nicht mehr so unter Druck.
1. Ein Beitritt zur €U ist kein Bank-technisches oder währungspolitisches Thema:
Curti blendet die Themen Demokratie und Souveränität der Schweiz und des Schweizer Souveräns (Volk + Stände) fast vollständig aus. Er nimmt zum POLITISCHEN DESASTER EUROPAS kaum Stellung, weil ihm die Argumente fehlen. Der Vorschlag Curti’s ist Abgrund-tief falsch.
2. Curti argumentiert mit Geld- und Währungspolitik.
a) In einem Umfeld, in der alle relevanten Währungen von den Zentralbanken manipuliert werden (FED, EZB, BoE, BoJ, PBoCh etc.), stellt sich das Problem, was denn die Referenz für einen Vergleich sein soll, von dem Curti seine Aussagen ableitet, rechnet und bewertet. Die Basis von Curtis Aussagen ist ein €, der dramatisch abwertet (verfällt).
b) Vom Volumen her käme wohl als stabilere Referenz zuvorderst das Gold (dessen Kurs ebenfalls stark schwankt). Vielleicht wäre der gesunde Menschenverstand die bessere Basis, um zu plausiblen Ableitungen zu kommen. In der Great Depression haben alle Währungen gegen das Gold abgewertet. Dies ist meine Perspektive mit der ich auf die aktuelle Lage blicke und die mir ein anderes Bild zeigt, als das Bild von Curti.
3. Curti sieht das falsche Problem (safe haven) und reitet ein totes €-Pferd.
a) Warum den € als Landeswährung, den es ohnehin „verjagen“ wird und der schon heute das grössere Schulden-Monster ist, als es die Versailler Verträe je waren?
b) Was ist schlecht an einer sicheren Währung? Sind Bolivares aus Veneuela die wirtschaftlich bessere Option?
c) Warum nicht den CHF verbessern, statt einer Selbstentleibung der Schweiz mittels €?
Z.B. mit einer Innovation im Interesse der Realwirtschaft und damit des Werkplatzes Schweiz: Warum nicht zusätzlich zum heutigen Papierli- und zum heutigen Giralgeld (der Banken) auch elektronisches Bargeld begeben: elektronische Banknoten (CHF-Kryptowährung). Damit würde die Realwirtschaft folgende Vorteile ermöglicht
– Jeder könnte mit solchen elektronischen Banknoten OHNE Rückgriff auf die Banken peer-to-peer per Telekommunikation bezahlen kann
– Die SNB könnte elektronische CHF-Banknoten mit Gold physisch decken und diese Sicherheit für die Realwirtschaft zur Verfügung stellen, indem die SNB zum TAGESKURS jederzeit diese elektronischen CHF-Banknoten in Gold wechselt?
– Denn das WIRKLICHE Problem der Schweizer Geld- und Wirtschaftspolitik ist die Erpressparkeit der Schweiz durch die Grossbanken (too-big-to-fail): die Schweizer Wirtschaft muss dafür vorbereitet werden, auch dann reibungslos zu funktionieren, wenn es den € und/oder Banken „verjagt“. Die Realwirtschaft muss UNABHÄNGIG werden von den Zauberlehrlingen in Politik, Banken und Versicherungen.
4. Was Tobias Straumann hier zitiert, ist ein Gedankenexperiment Curtis.
Curti soll dies präsentieren und man soll diese Gedanken zur Kenntnis nehmen. Interessant ist immer die andere Meinung, die man nicht selber hat.
Ich glaube, es lohnt sich mehr z.B. die Gedanken der Bank of England zu den digital currencies zu lesen und deren Einschätzung, dass das Bankenwesen durch die digital currencies recht bald umgepflügt werden kann, als einen Luftballon des Club Helvétique weiter zu verfolgen, der „das Undenkbare denken“ will.
zur Bank of England:
http://www.bankofengland.co.uk/research/Documents/onebank/discussion.pdf
http://www.bis.org/review/r150227a.htm
Danke fuer den Link.
„Economies are complex, dynamic and constantly evolving systems, underpinned by social interactions and behavioural change; shaped by fundamental forces like technology and globalisation; and supported – or at times disrupted – by FINANCE.
Policymakers need research to help understand these phenomena and to craft our responses to them.“
Irgendwo fehlt mir ein wenig die Einsicht, dass die Komplexität derart hoch ist, dass „research“ in welchem ja immer ein kleiner Teilbereich untersucht wird, wirklich die Lösung offeriert, sondern die grundlegende Doktrin der dirigistischen und manipulativen Geldpolitik, welche uns in diese Lage der immer stärker ansteigenden Ungleichgewichte führte, neu zu überdenken wäre. Die Geschichte offeriert diesbezüglich viele wertvolle Lektionen.
„…Mit dem Fremden Geschäfte machen ist nützlicher, als sich die Köpfe ein zu hauen…“. Deshalb finanziert ja die EU im Auftrage der USA (Deutschland zusätzlich mit 500M EUR) das Regime in der Ukraine, welches unschuldige Zivilisten abschlachtet. Aber man würde dann bestimmt auf das einflussreiche Mitglied Schweiz hören und sich künftig neutral und friedlich verhalten.
Sollte als Antwort an Anh Toan 09:05 angehängt sein.
Sie haben eine ziemlich einseitige Sicht, auf was in der Ukraine geschieht.
Wenn Sie das Volk fragen, ob sie in die EU oder zu Putin wollen, würden glaub sogar die Russen mehrheitlich sagen, in die EU.
@Anh Toan: Ihr 1. Kommentar beschreibt das Wunschbild, dass die EU so sein soll wie die kleine perfekte Schweiz. Dann müsste aber die EU der CH beitreten und nicht umgekehrt. Das ist natürlich eine Illusion. Ich habe hier schon angedeutet, dass ich nichts gegen die EU/EUR habe, jedoch den letzten und notwendigen Schritt zu einem einzigen Staat vermisse. Die kleine Schweiz hat sich mit Glück, Schlauheit und auf Kosten anderer zu dem entwickelt was es bis vor kurzem noch war. Diese Zeiten sind vorbei. Soll die EU das gleiche Modell übernehmen? Mein Beispiel sollte nur andeuten, dass die EU keinesfalls – wie sie selber immer proklamiert (allerdings auf Europa isoliert bezogen) – Kriege verhindert. Sie ist aktiv in solche involviert, als Satellit der USA und ohne Widerspruch. Ich habe viele Kontakte in Russland. Von denen will keiner in die EU. Das ist aber nicht repräsentativ und reine Spekulation.
„Der letzte Schritt“ zum formellen Bundesstaat ist das Austrittsverbot. Die Griechen können austreten, Bankrott gehen und die Drachme einführen. Sie sind Souverän. Niemand darf deswegen die Armee senden. Im Bundesstaat ist die Zentralmacht verpflichtet, die Sezession eines Gliedstaates zu verhindern, der Gliedstaat ist (nur) souverän im Rahmen der Verfassung des Bundesstaates, und dazu gehört, dass er Teil dieses Bündnisses ist. Das ist der konstruktive, relevante Unterschied zwischen Bundesstaat und Staatenbund, allles andere (Bankenunion, Ausgleichsmechanismen, lässt sich anders gestalten, warum dieser Unterschied wichtig sein soll, erschliesst sich mir nicht.
@Anh Toan: NMTM lässt mich nicht antworten. Ich versuche es später nochmals.
Die USA hat ihre (fragwürdige) Macht eben (u.a.) genau wegen des Bundesstaates erreicht, wo ein einzelner (Glied-)Staat nicht einfach austreten und/oder die USD-Zone verlassen und eine eigene Währung einführen kann. Die EU hat das nicht. Sie ist ein loser Staatenbund. Deshalb zweifle ich, dass die EU international langfristig Erfolg haben wird. Geht das jetzt so durch, NMTM?
„Endlich wäre man voll souverän“ – mit dem Beitritt zu EU & Euro? Das können sie nicht ernst meinen. Was soll an der Abschaffung der direkten Demokratie und dem zwangsweisen Nachvollzug sämtlicher Beschlüsse eines 50x grösseren Staatenverbundes souverän sein? Es gibt tatsächlich prüfenswerte Gründe für einen EU-Beitritt, aber ein Mehr an Eigenständigkeit ist ganz bestimmt nicht einer davon.
Stimme Herrn Curti zu: Draghi ist für die Finanzindustrie der lukrativere Partner als Jordan. In diesem Fall ist es wirklich so: Der Sitz im Leben bestimmt die Botschaft. Wo Curti Recht hat: Mit der Einführung des euro wurde der Handlungsspielraum nationaler Zentralbanken massiv herabgesetzt. Das war auch das erklärte Ziel der geistigen Väter de euro: Die bösen Nationalstaaten sollten in die Knie gezwungen werden, koste es, was es wolle. Mit anderen Worten: Man nahm die massive Beschädigung ganzer Volkswirtschaften auf lange Zeit hinaus (siehe die hohe Langzeitsarbeitslosigkeit in Südeuropa) in Kauf, um dem europäischen Projekt mit aller Gewalt auf die Sprünge zu helfen. Curti und der Club Helvétique sprechen viel von Rechtsnationalismus und Populismus, um ihren Standpunkt zu rechtfertigen. Was sie nicht sagen bzw. nicht sehen wollen: Dass es sich bei der EU um ein in seinem Kern religiöse Erweckungsbewegung handelt. Die Frage, die sich letztlich für jeden einzelnen Bürger stellt, und zwar ganz egal, wo in Europa er oder sie zuhause ist: Will man politischen Eliten, die bei der Verfolgung ihrer Ziele und Wunschträume die teilweise Zerstörung ganzer Volkswirtschaften in Kauf nehmen, sein politisches Vertrauen schenken?
„Es ist Ausdruck einer falsch verstandenen Unabhängigkeit, dort nicht mitzumachen, wo über das eigene Schicksal entschieden wird.“
Viele sagen, als Kleiner hätten wir ohnehin nichts zu sagen. Ich träume von einer selbstbewussten Schweiz, welche Europa mit Allianzen basierend auf Argumenten mitgestaltet, eine Schweiz, welche Europa sagt, seht her, bei uns geht das so, und wir haben auch „kulturelle Unterschiede“, wirtschaftlich schwächere, ganz anders strukturierte Gebiete. Und Probleme haben wir auch damit, aber wir arbeiten schon länger daran, wie man wirtschaftliche Kooperation mit Demokratie kombiniert und mit einer Währung die Grundlage zur Bildung eines föderalistischen Nationalstaates im Sinne einer Willensnation schafft. Mit dem Fremden Geschäfte machen ist nützlicher, als sich die Köpfe ein zu hauen, und führt dazu, dass man sich etwas näher kommt. Die Schweiz hätte gute Argumente in Europa, aber verweigert sich der Position, diese ein zu bringen. Solange die Schweiz formell nicht in der EU ist, hat sie nichts ein zu bringen, nichts zu sagen, sie kann nur motzen und die Kröten, ich rede über PFZ, Verlust der eigenen Währung, automatischer Informationsaustausch, dennoch schlucken.
Die wichtigsten Entscheidungen bzgl. Zinsen werden weiterhin in den USA getroffen, nicht in der EU oder Asien. Von Abkoppelung diesbezüglich wird immer wieder geredet (sollte der Euro nicht auch den US$ als Leitwährung ablösen?), in der Praxis dauern die Zns Abkoppelungen ein paar Monate.
Den Beweis, dass eine eigene starke Währung langfristig ein Nachteil ist, blieb Herr Curti übrigens in seinen Ausführungen schuldig.
Einig bin ich mit ihm, dass sich die EU wirtschaftlich langsam erholt, auf tiefem Niveau. Die Probleme der Eurozone bleiben aber ungelöst. Das Fundament wird nicht stärker, wenn man weiterhin darauf baut.
Wenn der Euro so attraktiv und stabil wie der $ wäre, hätten doch schon längst andere Länder ihre Währung an den Euro gekoppelt.
@Keller
Ich stimme Ihnen zu.
Zum Thema: „dass sich die EU wirtschaftlich langsam erholt, auf tiefem Niveau“
1. Ich nehme als Referenz die Great Depression.
Auch damals hatten wir Phasen der „Erholung“. Das waren jeweils Strohfeuer, indiziert durch Währungspolitik, um dann nach Abbrennen des Strohfeuers den Weg nach unten zu finden auf der Suche nach einem neuen, tieferen Boden.
2. In der FuW gab Richard Koo ein Interview zur €U (und zur Bekanntmachung seines neuen Buches).
Die Argumentation von Koo leuchtet mir ein: die €U wird über das „Fiscal Cliff“ gestossen. Das ist keine erfreuliche Perspektive. Ein Ausweg ist nicht zu erwarten, weil die €U dazu zuerst ihr Demokratie-Defizit lösen müsste. Aber DIES wollen die Lobbies nicht.
Die gemeinsame Eurowährung in den Euroländern funktioniert nur, wenn sich die Euroländer wirtschaftspolitisch und mit ihren wirtschaftspolitischen Eckdaten aneinander angleichen, wie es ja auch in dem Artikel erwähnt wird. Diese Angleichung heisst aber in der Praxis, dass die wirtschaftlich guten und erfolgreichen Länder sich in Richtung der schwachen Länder entwickeln müssen, also in Richtung nach unten. Wenn die Schweiz sich auch in diese Richtung entwickeln will, dann ist sie ganz herzlich willkommen in unserem Euroclub. Wir freuen uns auf eure Entscheidung, denn gemeinsames Leiden vermindert für den einzelnen Beteiligten die Schmerzen.
Im Übrigen ist es ganz normal, wenn jemand aus der Finanzwirtschaft dem Euro das Wort redet, denn die Finanzwirtschaft ist ja der große Profiteur der Euro-Schuldenwirtschaft.
Gott sei Dank gibt es noch klar denkende und kompetente Menschen! Es ist doch völlig klar, dass die kleine Schweiz nicht ewig abseits stehen kann, wenn 500 Millionen Europäer das gemeinsame europäische Haus bauen. Mitmachen ist besser als verteufeln! Mitreden, mitentscheiden wenn es um die Zukunft Europas geht, das muss die Zukunft der Schweiz sei !
Mitmachen ja, aber wie? Die kleine Schweiz hätte nur etwa 6 bis 8 Vertreter im EU-Parlament. Das Parlament wird doch bestimmt von Deutschland und den nickenden Franzosen. Solange nicht ein System in der demokratischen Art der Schweiz übernommen wird mit zwei Kammern , wird das nichts. Ebenfalls sollte auch eine Art Bundesrat (vielleicht mit 11 Mitgliedern) übernommen werden.
Habe noch selten in den Nachrichte etwas von den kleine Ländern wie Tschechien, Ungarn oder Littauen gehört. Selbst Österiech, Italien und Spanien haben nichts zu sagen. Nur Engalnd wagt es mal kräftig zu maulen , werden aber dann wieder mundtot gemacht.
Peppercorn, 9:25
Ihr Bild ist doch etwas einseitig.
Die wenigsten EU-Mitglieder, die die Grösse der Schweiz haben, fühlen sich von der EU bevormundet.
Auch die kleineren Länder haben in der EU ihre Meinung, und verfolgen ihre Interessen. Der Schweiz stünde es jederzeit frei, sich mit GB oder anderen Ländern zu verbünden, um ihre Ziele zu erreichen.
In vielen EU-Institutionen sind kleinere Länder sogar überrepräsentiert.
Es sind die Bürger der grösseren Staaten, die in den EU-Gremien nicht angemessen repräsentiert sind. Z. B. steht der EU-Kommissar aus Lettland für viel weniger Bürger als der Kommissar aus Deutschland, der zudem noch ein völlig unwichtiges Ressort hat. Ausserdem ist der lettische Kommissar gleichzeitig Vizepräsident, und der deutsche nicht. Der Kommissionspräsident ist ein Luxemburger, und vorher war es ein Portugiese. Einen deutschen Kommissionspräsident hatte die EU noch nie.
„500 Millionen Europäer das gemeinsame europäische Haus bauen“
Wow, so viele Bauen oder sind es evtl. einzig machthungrige Bürokraten, welche fleissig bauen und die Bevölkerung hauptsächlich als Baumaterial einsetzen?
Leider fehlt mir die Zeit auf all die fehlerhaften Punkte von Herrn Curti einzugehen. Dem Blog-Beitrag würde es jedoch sicher gut tun, wenn man das inflationär gebrauchte Wort „Finanzexperte“ neben Herrn Curtis Foto mit „Wander- und Schneeschuhtourenleiter BAW (in Ausbildung)“ ersetzen würde, wie es in seinem Linkedin-Profil steht. Entsprechend sehe ich künftige Beiträge von Herrn Curti auch eher im Outdoorblog vom TA.
Traue keinem Finanzanalysten, vor allem nicht, wenn einer dann noch auf seine eigene Rechnung (Neu-Selbständiger) arbeitet.
Warum den Euro?, man könnte genau so gut dafür plädieren den US Dollar einzuführen. Die Schweiz soll weiterhin seine eigene Währung behalten.
Der Chinesische Präsident Xi Jinping hat vor über einem Jahr gesagt: „The days of the USD as the world leading trade currency are numbered.“ Nur konservative und hilfslose Rückwärtsblicker setzen noch auf die Währung eines weltweiten Kriegstreibers und hoch verschuldeten Erpressers. Wenn schon eine neue Währung, dann weise vorausblickend der RMB – oder den CHF behalten.
hervorragende Idee, .. das mit dem Dollar.., wir liegen ja auch im Herzen von Nordamerika
Maiko Laugun, dass mit der Abschaffung des Dollars als Weltwährung können Sie noch lange warten. Der RMB wird es nicht werden, so lange China kein Rechtsstaat ist, trotz einer positiven Leitungsbilanz. Erstens ist es sehr schwierig mit einer positiven Leistungsbilanz eine Reservewährung zu werden, da ja die anderen auch RMB haben müssen und nicht nur im Verhältnis China-Ausland. Glauben Sie wirklich Südafrika wird für ihre Kohlen-Exporte nach Brasilien Yuan als Bezahlung akzeptieren? Zweitens habe ich grosse Vorbehalte gegenüber der innenpolitischen Situation. Waren die Mandschu-Kaiser im 18. Jahrhundert nicht die mächtigsten Herrscher der Welt mit ihrer Mandarin-Klasse. So kommt mir heute die Kommunisten vor. Eine Herrschaftsklasse, die ständig die Moral verändert, je nachdem es gerade opportun ist. Sie erreichen nicht mal ihre Vorbilder aus Sung Dynastie und der Glanzherrschaft der Mandschu. Warum hat China ein Export-Überschuss, ist es nicht auch, weil die Korruptions-Gelder der kommunistischen Granden zugunsten ihrer Kinder in sichere Ausland geschafft werden. Es wäre interessant, den Unterschied zwischen Konfuzius und unserer Staatsphilosophie darzustellen.
Sie scheinen nicht zu wissen, dass die Regierung aktuell Abkommen mit anderen Ländern abschliesst, für Rechtshilfe und Verfolgung von aus Korruption stammenden und illegal abgeflossenen Geldern. Es gibt noch viele weitere Massnahmen. Im letzten Beitrag hier habe ich mich zu China geäussert und gehe nicht weiter darauf ein. Ich bin es mir gewöhnt, dass noch immer ein komplett falsches Bild über dieses Land herumgeistert. Warten Sie noch ein paar (einzelne) Jährchen. Dann sehen wir weiter ….
Maiko Laugun, 16:54
Ich traue China auch eine gute Entwicklung zu und bewundere seine Kulturgeschichte.
Mangels genauer Informationen kann ich mir aber kein wirkliches Bild über die Stärken und Schwächen dieses Landes machen. Alles, was man aus China hört, sind letztlich Puzzle-Teilchen, die nur ein echter Experte zusammensetzen und beurteilen kann. Ich besitze daher keine eigene Meinung zu Lage und Zukunft der chinesischen Wirtschaft.
Die USA sind für mich immer noch viel leichter einzuschätzen – und selbst da erlebe ich immer wieder Unerwartetes.
NMTM lässt mich nicht antworten.
@Walter Bernstein. Muss man wirklich ein Experte sein, um zu erkennen, dass Russland u. China ihre neusten Handelsverträge nicht mehr im USD abschlossen und China mit Hochdruck daran arbeitet, dies auf weitere Länder auszudehnen? Ist es nicht viel mehr Arroganz, wenn man sich nach wie vor an die USA/EU klammert und deren Währungen $/EUR noch immer als das Allerheilmittel sieht? Dann allerdings verdienen diese Experten ihren Namen nicht. Libyen konnte man noch von der Landkarte bomben, weil es den Petro-Dollar umgehen wollte. Bei Russland, China u. Indien geht das nur noch mit einem WWIII.
@Rolf Zach: Ich wünsche mir eben eine mutige Schweiz – und keine die nur 2 Optionen sieht, ein Alleingang oder nur die EU/EUR. Und mit einem Augenzwinkern an Sie persönlich, nur an das Model Keynes glauben. 🙂 Soeben noch das hier gesehen: http://www.zerohedge.com/news/2015-03-04/chinese-buy-billboards-announcing-renminbi-new-world-currency
Zuerst ist klarzustellen, dass Herr Curti ein Banker ist. Als Fondsmanager hat er jahrelang Käufer überzeugt, aktiven verwalteten Fonds Geld anzuvertrauen und hat aber über Jahre den Benchmark nicht geschlagen, sich und den Banken Gewinne beschert.
Als nächstes bemängle ich, dass Herr Curti immer nur mit der Vergangenheit argumentiert. Die spricht ohnehin NUR für das CHer-Modells. Curti sieht die CHer PK mit Verlusten? Und wie sieht es denn mit den PK in Europa aus? Gar keine oder ebenfalls niedrigste Zinsen mit (angestrebter) Inflation. Wie sollen denn die 350 Mio. Bürger Europas im Alter versorgt / finanziert werden? Ein Desaster ohnegleichen wird bahnt sich an. F, ES, I… auch die können nur noch Geld drucken, um zu überleben. Niemand mit Verstand, wird noch Geld leihen.
Herr Curti geht wohl davon aus, dass die Zinsen im EU-Raum NIE mehr erhöht werden?! Vielleicht hat er damit gar Recht? Denn mit Ausnahme D würde alle Länder bereits mit 3-4% Zinsen im Schnellzugstempo in den Bankrott schlittern.
Wie Herr Curti soll sich Europa retten? Was in den USA funktioniert, wir in Europa nicht funktionieren!
Herr Curti denkt wie ein Banker – wie bereits angemerkt: die politische Komponente unterschätzt er sträflich, den Bürger gibt es nicht.
@Anton Schneider: Woher wissen Sie, dass Herr Curti als Fondsmanager den Benchmark über Jahre nicht geschlagen hat? Kann sein, dass es so war, die Mehrheit der Fonds kann tatsächlich den Benchmark nicht schlagen, aber haben Sie einen Nachweis bei Herrn Curti dafür oder werfen Sie einfach nur Schmutz?
Ich Weg auch die Behauptung, wenn ein Fondsmanager den oder die Benchmark jedes Jahr schlägt, geht er irgendwann in den Knast (s. Bernie Madoff).
Gut beobachtet, danke!
Klar wollen wir den Euro! Wie sollen unsere Finanzexperten sonst noch an noch billigeres Geld kommen?
Aus meiner Sicht sollte die Schweiz den EUR nicht einführen.
Die SNB sollte punktuell intervenieren, um den Kurs befristet auf einem erträglichen Niveau zu stabilisieren – immer vorausgesetzt, dass der „faire Kurs“ weiter über dem aktuellen liegt.
Die Stellschrauben für eine erfolgreiche Wirtschaft liegen ausserhalb der SNB. Sie liegen bei der Mittelstandsförderung.
Die EUR-Zone wird nicht auseinanderbrechen. Zu stark sind die politischen Interessen. Zu hoch sind die Opfer, die die südlichen Länder und Irland schon gebracht haben. Ein Verbleib Griechenlands wäre wünschenswert, spiegelt aber nicht mehr den Wunsch der meisten Europäer ausserhalb Griechenlands. Er würde auch von den Finanzmärkten hingenommen.
Wichtig für die Schweiz ist – ebenso wie für die EU – dass sie ihre flexible, ideologiefreie Politik beibehält. Dazu gehört, auf bewährtes zu setzen und auf kurzfristige Krisen nicht panisch zu reagieren.
Ich sehe die Schweiz – mit meinen bescheidenen volkswirtschaftlichen Kenntnissen – weiter auf dem richtigen Pfad. Die EUR-Zone wird den wirtschaftlichen Aufschwung fortsetzen, der sich schon angedeutet hat und der u. a. durch die Ukraine-Krise unterbrochen wurde. Bedingt durch Reformen und die demografische Entwicklung wird die Arbeitslosigkeit auch in Südeuropa sinken.
Die Krise ist nicht vorüber, aber sie tritt in den Hintergrund. Dadurch werden bald wieder Gelder aus dem sicheren Hafen abgezogen.
Kein Anlass für die Schweiz, überstürzt etwas zu verändern. Schon gar nicht ihre Währung.
Herr Bernstein, Sie haben recht, wenn Sie sagen, man soll nichts überstürzen und beim Schweizerfranken bleiben.
Das bedeutet aber, dass unsere Nationalbank einen Mindestkurs gegenüber dem EURO festsetzt und spekulative Angriffe abwehren muss durch Massnahmen, die greifen (Spekulationssteuer wie von Curti erwähnt oder Negativzinsen, die weh tun).
Wir haben nun ein reales Beispiel gegenwärtig mit der Dänische Nationalbank wie sie die Spekulation für die Aufwertung der Krone gegenüber dem Euro umgeht. Ich bin überzeugt, dass die dortige Leitung das missglückte Vorgehen unserer Nationalbank nicht kopiert. Ich selber bin für die Einführung des Euros, wobei man die ausländischen Spekulanten so irreführt, dass man aus der Konvertierung von Schweizerfranken in Euro ein „Wealth Fund“ von mindestens 300 Milliarden Schweizerfranken übrig bleibt.
Rolf Zach, 16:00
Ein guter Gedanke!
Ein Mindestkurs würde wohl Sinn machen (zumindest vorübergehend), denn der Franken ist weiter überbewertet.
Die Aufhebung der 1.20-Grenze war vielleicht etwas voreilig, deshalb wird gerade inoffiziell eine 1.10-Mindestgrenze eingeführt.
Für die Spekulanten sind überraschende Interventionen der SNB viel ärgerlicher als ein fixer Mindestkurs. Solche Aktionen erwischen die Spekulanten auf dem falschen Fuss, kosten sie teures Geld und halten sie damit von weiteren Angriffen ab.
Die SNB müsste solche Stützungskäufe nur so lange ausführen, bis die Konjunktur im EUR-Raum wieder in Fahrt kommt. Dann hebt die EZB die Zinssätze an (um Inflation zu verhindern), und der EUR kehrt wieder zu einem akzeptablen Kurs zurück (1.30?).
i) „Ein Mindestkurs würde wohl Sinn machen“ „Die Aufhebung der 1.20-Grenze war vielleicht etwas voreilig“
ii) „Für die Spekulanten sind überraschende Interventionen der SNB viel ärgerlicher als ein fixer Mindestkurs.“
Ja, was denn nu? Oder sind Sie für „Spekulanten“, denen Sie ‚ungebührliches Stärker-Machen‘ des CHF vorwerfen?
Johnny Smith, 8:24
Ganz ehrlich?
Ich weiss es nicht.
Meine persönliche Meinung ist:
Die 1.20-Grenze hätte gehalten werden sollen. Die Wirtschaft im EUR-Raum erhohlt sich, und das stärkt natürlich mittelfristig den EUR. Aber möglicherweise hatte die SNB Informationen, die uns unbekannt sind.
Nachdem der Mindestkurs nun abgeschafft wurde, wäre eine erneute Einführung ein grosser Fehler. Die SNB sollte daher flexibel intervenieren, aber einen „inoffiziellen“ Mindestkurs von ca. 1.10 halten.
Ob es 1.08 oder 1.12 ist, spielt keine Rolle. Das sollte für die Währungsspekulanten auch immer ein Risiko bedeuten.
Den „Spekulanten“ werfe ich nichts vor. Sie machen einfach das, was sie am besten können. Aber man sollte ihnen ihr Geschäftsmodell so unberechenbar wie möglich machen.
„Den “Spekulanten” werfe ich nichts vor. Sie machen einfach das, was sie am besten können. Aber man sollte ihnen ihr Geschäftsmodell so unberechenbar wie möglich machen.“
Das sehe ich auch so. Für mich ist das einfach ein Grund mehr (wenn auch nicht der wichtigste), dass die SNB mit der Abschaffung des 1.20 Mindestkurses richtig entschieden hat, wenn auch etwas spät. Eine Wiedereinführung wäre tatsächlich ein kapitaler Fehler, das erwarte ich aber definitiv nicht.
Walter Bernstein; ich hatte mich auch geärgert über die Aufhebung der EURO Untergrenze durch die NB. Jedoch muss ich heute sagen, dass dies der einzig richtige Schritt gewesen ist. Der Euro ist zu volatil und wird sich wenn wir Glück haben bei 1.10 einpendeln. Meine Zukunftsaussichten liegen eher in der Region um die 1.00. Dieser Entscheid konnte nicht vorab angesagt werden eben aus spekulativen Gründen. Die Jammerei des Grossteils der Industrie „welche ja die NB als Bürge hatte“ durch die EURO Untergrenze hat etwas Missverstanden, dass diese Haltung zur Euro Untergrenze „befristet“ gewesen war. Einige Unternehmen haben dies jedoch in Ihren Zukunftsaussichten miteinbezogen und waren gewappnet und es funktioniert auch jetzt. Mit grösseren Anstrengungen und dem Einbringen des CH Know-Hows werden wir gestärkt aus diesem Tiefgang wieder heraussegeln.