Bankermoral vs. Bankerregulierung
Dass Banken ein Problem mit ihrer Kultur haben, zeigt nun auch eine Studie. Setzt eine strengere Regulierung etwa durch Kapitalvorschriften am falschen Ende an? Im Gegenteil.
Storys von Bankern, die keine Skrupel beim Brechen von Regeln zeigen, reissen nicht ab. Banker waren es bereits, die durch ihr Verhalten einen wesentlichen Anteil an der Finanzkrise hatten. Seither werden alle paar Monate neue Skandale bekannt, die zu weltweiten Untersuchungen führen und die Institute Milliardensummen an Bussen kosten.
Wir haben es längst vermutet: Banker scheinen besonders wenig von moralischen Prinzipien geleitet zu sein.
Darauf weisen selbst Regulierungsbehörden hin – wie jüngst die Finma in ihrem Bericht zu den Devisenmarktmanipulationen bei der UBS (Hervorhebungen durch mich):
«Der Bank ist vorzuwerfen, dass innerhalb des Devisenhandels keine hinreichende Compliance-Kultur herrschte… Die Finma stellte fest, dass sich die Bank auch mit den unter Ziff. 3.3.2 und Ziff. 3.3.3 dargelegten wiederholten Verhaltensweisen eines beschränkten Personenkreises, welche teilweise nach bestimmten Mustern abliefen, entgegen den Interessen der Kunden sowohl treuwidrig im Sinne des aufsichtsrechtlichen Gebots von Handeln nach Treu und Glauben im Geschäftsverkehr als auch unredlich im Sinne des Gebots redlichen Handelns verhalten hat.»
Ähnliches findet sich zu anderen Banken in Berichten anderer Behörden.
Jetzt scheint die verbreitete Unmoral unter Bankern selbst eine wissenschaftliche Erhebung zu bestätigen. Gemeint ist ein bereits viel zitierter Artikel in der neusten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins «Nature», verfasst von den an der Uni Zürich tätigen Ökonomen Alain Cohn, Ernst Fehr und André Maréchal (hier eine Zusammenfassung, hier und hier Artikel dazu).
Was die Ökonomen mit ihrem Experiment zeigen, ist allerdings nicht, dass Banker als Menschen besonders unmoralisch handeln. Gemäss der Studie ist es gerade umgekehrt: Menschen, die sich gewöhnlich moralisch verhalten, handeln deutlich unmoralischer, wenn sie dies als Banker tun.
Die Studie
Die Ökonomen haben in einem Experiment 128 Banker einer Grossbank mit einer durchschnittlichen Erfahrung von 11,5 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt: Einer Kontrollgruppe haben sie eine Reihe von generellen Fragen der folgenden Art gestellt: «Wie viel schauen sie durchschnittlich pro Woche Fernsehen?» Den anderen – der sogenannten Behandlungsgruppe – haben sie gezielt Fragen gestellt, die ihren Bankjob und ihre Rolle dort betreffen. Damit wurden sie vor dem darauf folgenden Test unbewusst auf die Normen ihres Berufsumfelds konditioniert.
Die derart konditionierte Gruppe (Behandlungsgruppe) zeigte dann im darauf folgenden Test ein deutlich unmoralischeres Verhalten. Es ging darum, Münzen zehnmal unbeobachtet zu werfen. Für jeden Wurf, der einem vorgegebenen Resultat (Kopf oder Zahl) entsprach, gab es 20 Dollar zu gewinnen – im Maximum also 200 Dollar, im Minimum nichts. Das Geld gabs aber nur, wenn man besser oder gleich gut wie irgendeine zufällige Person einer ganz anderen Studie abschloss. Das sollte an die Wettbewerbsbedingungen in einer Bank gemahnen. Die folgenden beiden Grafiken zeigen das Resultat:

Die Binomial-Verteilung (blaue Balken) zeigt die statistisch erwartbaren Ergebnisse, wenn beim Spiel niemand betrügt. Deutliche Abweichungen davon weisen daher auf betrügerisches Verhalten bei der Angabe der Münzwurfergebnisse hin. Vor allem wenn diese Abweichungen nur zu höheren Gewinnen tendieren.
Die roten Balken zeigen die Ergebnisse, wie sie sich in den beiden Gruppen ergeben haben. Links (Grafik a) sind die Ergebnisse der Kontrollgruppe wiedergegeben, die im Vorfeld nicht auf das Banker-Sein konditioniert wurde. Die Abweichungen sind minimal. Im Durchschnitt ist mit einer Erfolgsquote von 50 Prozent zu rechnen (entsprechend den beiden jeweils gleichen Wahrscheinlichkeiten für Kopf oder Zahl). Diese Gruppe vermeldete im Durchschnitt einen Erfolg von 51,6 Prozent.
Ganz anders die aufs Banker-Sein konditionierte Gruppe: Wie die rechte Grafik (Grafik b) zeigt, wichen hier die gemeldeten Resultate von den Erwartbaren deutlich ab, und es wurden im Vergleich dazu viel zu hohe Erfolge gemeldet. Die durchschnittliche Erfolgsquote lag bei 58,2 Prozent. Rund 10 Prozent haben sogar behauptet, mit jedem Münzwurf Erfolg gehabt zu haben, was zur maximalen Belohnung von 200 Dollar geführt hat. Interessant ist auch die Beobachtung, dass innerhalb dieser Gruppe die Banker aus dem Kerngeschäft (Investmentbanker, Trader, Privatebanker) stärker zum Betrügen neigten als jene aus unterstützenden Bereichen (wie Personal oder Risikomanagement).
Die Ökonomen haben solche Tests schliesslich auch mit Mitgliedern anderer Berufsgruppen durchgeführt, wo sich anders als bei den Bankern kein Unterschied im Verhalten gezeigt hat, wenn die Leute auf ihren Beruf konditioniert wurden.
Die Gefahr des Verwedelns
Man kann und wird sich mit Sicherheit über die Studie streiten. Dass die Kultur in Banken und insbesondere in einigen ihrer Abteilungen aggressiver ist und sich weniger an sonst gültigen Normen und Moralvorstellungen orientiert, entspricht – wie eingangs erwähnt – der Erfahrung und selbst Berichten von vielen Bankern, wenn sie nicht gerade befürchten, mit Namen damit zitiert zu werden.
Die Gefahr der Kulturanalyse ist aber, dass sie zu einer Verwedelung der Zusammenhänge führt. Die Feststellung, dass eine andere wünschbare Bankkultur alles viel besser machen würde, ist theoretisch schwer zu bestreiten, aber für sich gesehen so nutzlos wie die Beschwörung einer neuen inneren Ausrichtung der Menschen mit dem Zweck, den internationalen Frieden für immer zu sichern. Die Forderung ans Management, für eine bessere Kultur zu sorgen, oder jene der Autoren der oben erwähnten Studie, von den Banker einen Eid zu besserem Verhalten zu verlangen, wirkt ziemlich hilflos.
Im Vordergrund – und um weiterzukommen – muss die Analyse stehen, wie die Kultur so entstehen konnte. Kultur ist das Produkt von Geschichte, weshalb sie nicht einfach per Appell geändert werden kann. Schaut man sich die Banken an, dann wird ziemlich klar, welches die Treiber dieser Geschichte waren: institutionelle Bedingungen und Denkweisen weit über das Banking hinaus, die dem Verhalten der Banker über Jahrzehnte Vorschub geleistet haben.
Die Frucht der jüngsten Geschichte
Hier nur ein sehr verkürzter summarischer Überblick, Belege und Literatur zu jedem Punkt gibt es zuhauf: Ab den 80er-Jahren setzte sich die Vorstellung durch, dass möglichst ungehinderte Finanzmärkte für die Gesamtgesellschaft die besten Resultate erzielen. Entsprechend wurden Schranken abgeschafft, die man aus bitterer Erfahrung früherer Jahre einst den Banken auferlegt hatte. Gleichzeitig kam es zu einer weitgehenden internationalen Öffnung des Kapitalverkehrs.
Die Finanzindustrie hat seither einen gewaltigen Wandel durchlaufen. Bei den führenden Banken hat die ursprüngliche (Lehrbuch-)Aufgabe – die Zuteilung von Ersparnissen an Unternehmen – eine immer geringere Rolle am Gesamtgeschäft eingenommen, während (für ganze Volkswirtschaften) riskante Spekulationen an Bedeutung zugelegt haben. Eine Abfolge von immer dramatischeren Exzessen und Krisen war die Konsequenz. Parallel dazu stiegen die Gehälter und Boni der Banker, besonders die der Spitzenleute, ins Unermessliche.
Banker zu sein, verhiess Reichtum und Macht. Banker waren die Vorreiter des neuen Finanzkapitalismus. Ihr Handeln galt per Definition als richtig, neue und wiederauferstandene Theorien von perfekten Märkten schienen das zu untermauern. Die Länder hatten sich den Finanzmärkten anzupassen, nicht umgekehrt.
Typisch für die Denkweise der Zeit war die absurde, aber kaum bestrittene These, dass hohe Eigenkapitalrenditen hohe Gehälter rechtfertigen. Dabei sind solche Renditen auch ohne Gewinnsteigerung mit einer zunehmenden Verschuldung zu haben – also durch ein steigendes Risiko für ganze Volkswirtschaften. Wir haben die Konsequenzen 2008 erlebt. Wenn die Rechnung nicht aufgeht, müssen die Steuerzahler den Schaden berappen. Fehlanreize dieser Art waren und sind selbst heute noch an der Tagesordnung.
Die Möchtegern-Regenmacher bei den Banken haben in dieser Zeit gelernt: Die Regeln des Geschäfts stehen über anderen Regeln. Gesetzeslücken auszunutzen, wurde reich belohnt. Gesetzesbrüche zuweilen auch, solange man sich nicht erwischen liess. Und das war nicht so schwierig, denn Regulatoren schauten weg und verschrieben sich dem Mantra, dass die Märkte sich am besten selbst kontrollieren.
Die Anreize, mit unredlichem Verhalten besonders viel verdienen zu können – wie sie jetzt Aufsichtsbehörden kritisieren –, waren kein unerwünschter Nebeneffekt der Entwicklung: Die Vorstellung, sich an allgemeine Massstäbe halten zu müssen, hatte einen sehr geringen Stellenwert. Nur das Gewinnstreben zählte. Mit ihm nütze man dem Gemeinwohl letztlich am meisten, so der Leitspruch. Wie kann man über die Kultur bei den Banken überrascht sein?
Regulierungen, Anreize, Rahmenbedingungen statt Appellen
Diese Geschichte lehrt: Wichtiger als ein Appell an eine bessere Kultur der Banker sind gescheite Regulierungen und Anreize, die ein Verhalten (das für die gesamte Volkswirtschaft schädlich ist) bestrafen und nicht mehr wie bisher belohnen. Deutlich höhere Eigenkapitalanteile als bisher gefordert zählen dazu.
Dazu sollte man aber nicht in erster Linie auf einen Wandel der Kultur in den Banken zählen. Dort hat man für solche Anliegen wenig überraschend kein Verständnis. Wichtiger ist daher ein Wandel der politischen und öffentlichen Kultur den Banken gegenüber, damit sich bessere und griffigere Regeln durchsetzen lassen.
70 Kommentare zu «Bankermoral vs. Bankerregulierung»
So wie die Einbrecher den Sicherheitssystemen stets einen Schritt voraus sind, so sind die Banken den ihnen aufgezwungenen Regulierungen stets voraus.
Dieser Wettlauf ist nicht zu gewinnen. Es muss ein ganz anderer Denkansatz her:
Man entziehe ihnen das Geldschöpfungsprivileg und schon kommen sie zur Räson. Die Nationalbank steuert die Geldmenge nun ganz direkt und die Banken müssen mit dem Geld arbeiten, das von der SNB geschaffen worden ist. Es selber machen geht nicht mehr. Was knapp ist wird sorgfältig eingesetzt. Und ganz wesentlich: Realwirtschaft und Steuerzahler sind aus der Geiselhaft befreit; dies aus systemischen Gründen, und nicht länger nur darauf hoffend. Wer es sorgfältig durchdenkt, wird in dieser Idee (Vollgeld-Initiative) eine bessere Lösung der „too big to fail“-Problematik erkennen, als im Wildwuchs des Regulierungsdschungels.
Nur ein starker Staat wird auf dem Spielfeld des Bankengeschehens die Regeln durchsetzen können. Diese Regeln brauchen wir, denn wir sind an einem Punkt angekommen, an dem die mikroökonomische Nutzenmaximierung des einzelnen Individuums die Gesellschaft schädigt.
Dem einzelnen Bänker kann man kaum einen Vorwurf machen. Es ist menschlich, wie er sich verhält. Ja, es ist sogar spieltheoretisch dominant. Lieber so, als im Niedriglohnsektor pulverisiert zu werden.
Die Frage ist doch nur: Haben wir diesen starken Staat noch oder wurde er bereits von den Schuldenbergen zerdrückt? Die Zukunft wird es zeigen. Eines ist jedoch sicher: Noch ein paar Jahrzehnte in diesem Ton und die Menschheit wird sich durch ihre eigene Gier selbst zerstören. Sie wird ihre Lebensgrundlage vernichten.
Es ist nicht nur Unmoral und Geldgier die Banker und im besonderen der Banker der beiden CH Grossbanken, die dazu verführt haben gesetzliche Regeln zu verletzten. In den Banken wurden all diejenigen Leute gefördert, die mit allen Mitteln die grössten Gewinne hervorbrachten. Den die oberste Führung musste ihre gigantischen Fehlinvestitionen in den USA irgendwie abdecken, deshalb förderte sie die Zocker mit Gusto.
Eine Anekdote gefällig: 1929 haben die Fremdenführer in New York die Touristen zum Yacht-Hafen gelost. Sie erklärten:
dies ist Yacht von Mr. Morgan, dies ist die Yacht von Mr. Dillon, dies ist die Yacht Mr. Schiff und was für prachtvolle Yacht-Exemplare dies sind. Ein Tourist hat darauf hin voller Unschuld gefragt: Wo sind die Yachten ihrer Kunden?
Gutes Beispiel mit gut ausgewähltem Zeitpunkt, an welchem die vorhergehende Geldpolitik ebenfalls sehr locker war und in den Verwerfungen der 30iger Jahre endete.
Handeln Banker wirklich so unmoralisch?
Ein Gebrauchtwagenhändler verschweigt die Roststelle.
Ein Lehrer legt die Füsse hoch, anstatt Aufgaben zu korrigieren.
Ein Journalist schreibt irgendetwas, anstatt exakt zu recherchieren.
Ein Fleischhändler überklebt das Verfalldatum.
Eine Reinigungskraft übersieht seit Wochen den verstaubten Schrank.
Ein Arbeiter raucht öfters eine Zigarette, anstatt zu arbeiten.
Ein Politiker geht den einfachen Weg, anstatt das Schwierige, aber Richtige zu tun.
Sic!
Bei Bankern sind wohl die Auswirkungen des unmoralischen Verhaltens grösser (gewesen). Insofern gibt es eine gewisse Berechtigung die Mindestkapitalanforderung zu erhöhen.
Der ganze Artikel von MDM trieft von Kritik und Verachtung auf alle Banker und einem blinden Glauben, mehr und schärfere Regulierung würde alle Probleme lösen und hätte keinerlei negative Auswirkungen. Insofern ist es ein durch und durch negativer, naiver, gehässiger Artikel. Schlechte Voraussetzungen, um zu einer sinnvollen Lösung zu kommen.
„keine Skrupel beim Brechen von Regeln, Banker scheinen besonders wenig von moralischen Prinzipien geleitet zu sein, Möchtegern-Regenmacher bei den Banken, Die Regeln des Geschäfts stehen über anderen Regeln. Gesetzeslücken auszunutzen, Gesetzesbrüche zuweilen auch, solange man sich nicht erwischen liess, Regulatoren schauten weg, Mantra, dass die Märkte sich am besten selbst kontrollieren……..“
„schärfere Regulierung würde alle Probleme lösen und hätte keinerlei negative Auswirkungen.“
Ist es nicht immer so, dass wenn Regierungen versagten (was sie im Falle des Geldmonopols wohl wieder bestens demonstrieren), sie um ihre eigene Unzulänglichkeit zu vertuschen, einen Sündenbock finden. In diese Presche schlägt dieser Artikel. Gäbe man einer Regierung die Aufgabe die Sahara zu managen, würde diese nach ein paar Jahren an Sandmangel leiden.
„Gäbe man einer Regierung die Aufgabe die Sahara zu managen, würde diese nach ein paar Jahren an Sandmangel leiden.“
Ja, nach ein paar jahren, aber das sind nur die kurzfristigen Konsequenzen, Sie können die Langfristigen Auswirkungen halt nicht erkennen.
Wir benötigen ein neues GELD-System, bei dem Geld nicht nur materiell angesehen wird, sondern auch immateriell. Es ist die Zeit gekommen, dass wir GELD mit dem HERZEN verbinden.
Die Zeit, dem Geld und der Rendite nachzulaufen, ist abgelaufen.
Die Zeit, unser Gefühl einzusetzen, ist gekommen.
Wir müssen eine Balance erreichen zwischen GELD und GEFÜHL – dem Mind und dem Herzen.
Unser „Geld“-Bewusstsein durchläuft also einen Paradigma-Shift.
Damit werden Banken zu ihrer ursprünglichen volkswirtschaftliche Aufgabe zurückkehren.
Und Banker werden wieder zu Menschen.
Eine Horde schwer Erziehbarer. Lasst uns das Therapie-System austauschen, da sich dieses mehr mit denen identifiziert als etwas zu bewirken.
Stimmen Sie unbedingt für die Freiheit der Schweiz: Für die Goldiniative!
J.P.Morgan sagte: Gold ist Geld, alles andere ist Kredit!
Hat es Not am Geld, kann die Schweiz immer etwas anderes bestimmen.
Ich wollte, ich wäre ein Schweizer!
@ Uwe
Das sieht die schweizerische Regierung trotz gegenteiliger, wohl auf politischen Überlegungen beruhenden, Beteuerungen wohl etwas anders und fühlt sich durch den Souverän sehr oft behindert oder diszipliniert.
Was bekomme ich denn für Gold? Einen Lastwagen voll mit Papier, auf welchem das Wort Geld gedruckt ist? Oder ein Stück Brot und ein Glas Wasser? Oder ein Stück Papier mit dem Vermerk, dass ich ein Anrecht auf Wasser und Brot habe, sobald dieses zur Verfügung steht? Das einzige was ich bisher für Gold (in Form von Ringen) erhielt, ist eine tolle Ehefrau. Wie die Statistik zeigt, kann auch diese goldige Investition ins Auge gehen. Bei mir natürlich nicht! 🙂
@ Laugun: Wenn das Papiergeld (und damit das Wirtschaftssystem, und damit die Gesamtgesellschaft) in die Hos’n geht (wovon Goldbugs ja IMMER ausgehen), können Sie immer noch ihr privat gehortetes Gold bei der dazumal herrschenden Militärjunta oder Mafia gegen ihr Weiterleben oder ein paar Kugeln Blei eintauschen.
Leute ohne Gold haben andere Sorgen…
Ihre Obrigkeitsgläubigkeit ist beneidenswert.
Ist es nicht viel angenehmer, die Menschen derart zu indoktrinieren, dass sie gar nicht mehr merken, wie sie versklavt werden (resp. wie sie durch legalisierten Diebstahl enteignet werden) und dadurch die Notwendigkeit offene Gewalt anzuwenden, sich dementsprechend in den meisten Fällen erübrigt.
@Kuehni: Ich halte es nicht für klug, auf eine Sicherheit zu vertrauen, die mir andere als solche einreden.
Ich bin etwas skeptisch, wenn es heisst „Damit wurden sie vor dem darauf folgenden Test unbewusst auf die Normen ihres Berufsumfelds konditioniert.“ Das bedeutet schlicht und einfach, dass jemand die Propanden konditioniert hat, basierend auf seinen Vorstellungen.
Damit läuft man in das Problem, dass man evtl. das Ergebnis vorweg genommen hat. Menschen reagieren meist auf Ansprüche in ihrem Umfeld. Wenn es das Ziel war, nachzuweisen, dass Banker unethischer sein sollen, kann es gut möglich sein, dass nie ein anderes Resultat möglich war.
Wenn man Propanden gezielt beeinflusst, wäre es eher unwahrscheinlich, wenn ein anderes, als das gesuchte Resultat zum Vorschein käme.
Wenn ich als Selbständigerwerbender eine Geschwindigkeitsbusse bezahlen muss, kann ich sie nicht als geschäftsnotwendige Ausgabe von den Steuern abziehen. Warum können Banken sowas?
Und solange das Topmanagement nicht einen ordentlichen Teil der Bussen privat übernehmen muss, ist es denen doch völlig egal, den alles wird von uns, den treuen Kunden der Banken, letztendlich über Gebühren usw. bezahlt.
Neue schöne Welt!!!
Rat der „unabhängigen“ Massenmedien: „Vertrauen Sie den Entscheidungsträgern und halten Sie Ihre Klappe!“
Wuerde man so eine Studie bei den Politikern und Anwaelte durchfuehren, kaeme man zum gleichen Ergebnis. Schliesslich sind die auch massgeblich daran beteiligt, das Fehlverhalten nicht geahndet wird, und dass es keine funktionierende Regulierung des Finanzsektors gibt. Man spricht nur noch von „gleich langen Spiessen“. Also die anderen springen ueber die Klippe, so werden wir es auch tun (muessen).
Das Resultat der Immunität, welche Politiker sich überstülpten und die Verantwortlichen von Banken und Grossunternehmen für sich durch „regulatory capture“ erarbeiteten. Anstatt dass derjenige, welcher für seine Mitmenschen Verantwortung übernehmen will, ein entsprechend höheres Risiko bei Fehlverhalten eingeht, wird sein Risiko auf persönlicher Ebene gleich auf Null reduziert. Dieser Umstand widerspricht essentiell dem Wort „Verantwortung“.
ZItat von Lord Josiah Stamp (1880 – 1941), ehemaliger Direktor der Bank of England:
„Banking was conceived in iniquity and was born in sin. The bankers own the earth. Take it away from them, but leave them the power to create money, and with the flick of the pen they will create enough deposits to buy it back again. However, take away from them the power to create money and all the great fortunes like mine will disappear and they ought to disappear, for this would be a happier and better world to live in. But, if you wish to remain the slaves of bankers and pay the cost of your own slavery, let them continue to create money.“
Wie hier je länger je mehr üblich, wird bei einem Möchtegern-Zitat das wirklich Wichtige weggelassen. Man beachte das „unverified“:
„…let them continue to create money.“ (Said to be from an informal talk at the University of Texas in the 1920s, but as yet unverified.)
Die Tatsache, dass die Aussage aus dem Munde eines Zentralbankers, welcher die Zusammenhänge sicherlich bestens verstehen dürfte und ebenfalls gegen die eigenen Interessen argumentiert, stammt, vermittelt aus meiner Sicht genügend Legitimation, speziell im Zusammenhang mit dem offensichtlichen „regulatory capture“ (Unterwanderung der Regulierungsinstanz) der heutigen Zentralbanken.
Welchen Teil von „unverified“ verstehen Sie nicht?
Sie sind korrekt. Ich bezog aus Versehen das „nicht bestaetigt“ auf den Inhalt.
Eher wird Nordkorea Ehrenmitglied der NATO, eher wird die Hamas die Bodyguards für Netanyahu stellen, eher wird Teheran eine Städtepartnerschaft mit Washington eingehen, eher wird in der Sahara ein Regenwald blühen, als dass die Banker ihr Verhalten ändern würden, die Politik stringente Gesetze macht und die Justiz diese durchzieht. Leider.
Ich bezweifle, dass Banker vor sagen wir 50 Jahren das gleiche Ausmass an ethisch verwerflichem Verhalten an den Tag legten, sondern bin eher der Überzeugung, dass die Banker zu einem grossen Teil durch die Zentralbanken aufgrund einer entsprechenden Geldpolitik und dem fehlenden Willen die Verantwortlichen auf persönlicher Ebene zur Rechenschaft zu ziehen, dementsprechend konditioniert wurden. Wir sollten bei diesen vermeintlich unabhängigen Institutionen ansetzen, um das Problem zu lösen.
Dazu nur zwei Beispiele:
– nachrichtenlose Vermögen
– Goldvreneli
Bei Goldvreneli übersteigt der Sammlerwert den Goldwert teilweise um ein Vielfaches, je nach Jahrgang, viele Vreneli-Besitzer sind sich dessen nicht bewusst. Die Bank(angestellten) zahlt jedoch immer nur den Goldwert (minus happige Marge), die Differenz hat sich der Schalter-Angestellte oder jemand im Backoffice in den eigenen Sack gesteckt.
Zwei gute Beispiele, die zeigen, dass die Diskussion der Moral dahinter nicht ganz so einfach ist. Vorausgeschickt: in beiden Beispielen ist mMn Kritik in vielen Vorfällen gerechtfertigt, aber…
nachrichtenlose Vermögen: Wurden bei CH Banken jahrelang kontoindividuell weitergeführt und gehören (grundsätzlich) nach wie vor dem Eigentümer. Ich meine, bspw. in den USA (?) fielen und fallen solche Vermögen nach einer gewissen Frist schlicht und einfach an den Staat, der Eigentümer wird enteignet. Was ist das amoralischere System? (damit will ich nicht die CH Banken reinwaschen in dieser Thematik)
Goldvreneli: Dass im Handel generell eine Marge notwendig ist, versteht sich wohl von selbst. Die Frage ist, wie hoch diese sein soll und ob diese vorgängig transparent informiert wurde. Gerade bei Sammlergegenständen zahlt der Sammler vergleichsweise absurde Preise, aber er weiss das vorab. Er muss dann nicht damit kommen, das sei amoralisch. Selbstverständlich kann die Marge verwerflich hoch sein, immerhin ist ein Deal aber freiwillig.
Nicht die Marge ist das Problem, sondern die Arglist, die Täuschung:
Ich kenne zwei ehemalige SBG(UBS)-Angestellte die in jungen Jahren am Schalter waren. Damals war es gang und gäb, selbst ein paar Vreneli am Arbeitsplatz zu haben damit die zum Goldpreis eingekauften, durch Sammler massiv höher bewerteten, Vreneli sofort ausgetauscht und dem Numismatiker teuer weiterverkauft werden konnten.
Bei den NV geht es nicht um die juristische Lage, sondern um das grundsätzliche Verhalten, um das permanente „mauern“ der Banken. Bspw. wurde bereits 1962 durch den Bundesrat ein Meldebeschluss erlassen gemäss dem alle nachrichtenlosen Vermögen gemeldet werden mussten. Gem. UEK sprachen sich die Banken untereinander ab um das Ganze zu hintertreiben. Von den damals gemeldeten Vermögen waren sogar zum Zeitpunkt des UEK-Berichts (2001) immer noch einige Vermögen vorhanden, ohne dass je versucht worde wäre, mit bereits 1962 bekannten potentiellen Erben Kontakt aufzunehmen.
Natürlich kann man sagen, dass es nicht Aufgabe der Banken sei. Aber wie soll jemand Anspruch erheben wenn die Existenz der Vermögenswerte unbekannt ist? Dieses formaljuristische Beharren hat halt 35 Jahre später zum Dammbruch geführt, mit den bekannten Folgen. Sowohl der ausländische Druck als auch die Auswirkungen wären mit Sicherheit kleiner gewesen, hätten die Banken wenigstens ein bisschen Fingerspitzengefühl gezeigt.
Absolut einverstanden. Das Mauern der Banken hat die NV zu einem Problem gemacht. Wie gesagt spreche ich da die Banken nicht von Schuld frei, ich wollte nur aufzeigen, dass andernorts (häufig gerade dort wo sie am lautesten schreien) nicht nur das individuelle Fehlverhalten keinen Deut besser ist, sondern teilweise gar das ganze System viel verwerflicher ist.
Ihr Goldvrenelibeispiel zeigt klassiches individuelle Fehlverhalten der Schalterangestellten. Diese schädigen insbesondere ihren Arbeitgeber (finanziell wie auch den Ruf) und gehörten entlassen.
Sie sind wirklich der Hammer, Herr Huber. Kein Wunder, sieht bei Ihnen jedes Problem wie ein Nagel (pardon… wie eine böswillig konditionierende Zentralbank) aus.
Zentrales Zitat aus dem Artikel: „Entsprechend wurden Schranken abgeschafft, die man aus bitterer Erfahrung früherer Jahre einst den Banken auferlegt hatte“.
Waren dafür auch ausschliesslich die Zentralbanken zuständig? Der Oberschurke Alan Greenspan persönlich? Und wie sieht es mit dem Fall der Mauer, der Implosion des „real existierenden“ Sozialismus, der darauffolgenden Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft und der Wiederkunft des Manchester-Kapitalismus mitsamt explosiver Globalisierung, Aufstieg Chinas etc. aus? Alles für die Entwicklungen der letzten 25 Jahre zentral und alles auf den Miststöcken der FED, DBB, EZB, SNB gewachsen? Oder vielleicht doch auf denen der bayrischen Illuminaten/Freimaurer o.ä.?
Die, ja DIE sind schuld, bloss die selbstdeklarierten Masters of the Universe aus Finanz- und Konzernwelt können nichts für die Verluderung ihrer Sitten, sind sie doch bloss unschuldige Opfer einer von Zentralbanken „emittierten“ Konditionierung.
http://news.firedoglake.com/2014/11/24/federal-reserve-facing-scrutiny-after-corruption-scandals/#comments
Auch wenn die Banken sicherlich „gute“ Fallbeispiele liefern, die teilweise ganze Volkswirtschaften schädigen, so scheint es trotzdem verfehlt, den Berufsstand des Bankers zum singulären Sündenbock zu machen. Die Realität ist doch vielmehr, dass überall die Gelegenheit Diebe bzw. amoralisch bis betrügerisch handelnde Subjekte macht. Betrachtet man andere Branchen, etwa den neusten Fall in einer langen Reihe von Fleisch- und Lebensmittel“skandalen“, dann zeigt das doch, dass skrupellose Profitmaximierung allgegenwärtig ist wo harter Wettbewerb auf ungenügende Kontrolle trifft. All jene, die die Banker in dem Kontext als singulär verkommene Sündenböcke darstellen, verschliessen letztlich nur die Augen vor der unangenehmen Tatsache, dass ein unkontrollierter, „freier“ Markt eben nicht ins Paradies, sondern direkt zu manipulierten Kursen und falsch deklariertem Fleisch führt..
Und zu Spitälern, die nicht mehr indikationsgerecht behandeln, sondern dem Patienten gerne auch sinnlose Operationen und völlig überzogene Diagnostiken verkaufen. Verkaufen, wie gesagt, nicht etwa applizieren, wie es früher war, als wir noch ein Gesundheitswesen statt einer profitablen Krankenbewirtschaftung hatte.
Die Pharmabranche hat völlige Narrenfreiheit bei der Preisbildung. Die Experimente mit der Wirtschaftsliberalisierung werden uns alle noch teuer zu stehen kommen. Manchen auch am eigenen Körper.
Ich finde, die Untersuchung zu beschränkt, nicht das arbeiten auf einer Bank konditioniert zu Verhalten gegen Treu und Glauben, sondern das arbeiten in einem Anzug:
Neben den Bankern, arbeiten mit Anzug Anwälte, Versicherungsvertreter, Bestattungsunternehmer, Immobilienmakler, Topmanager und Autohändler, wobei letztere eigentlich die Autos nur brauchen, um Finanzprodukte zu verticken, wie Leasingverträge und Vollkaskoversicherungen, man sie also auch gleich bei den Bankern oder Versicherungsvertretern einstufen könnte.
Trau keinem in einem Anzug, wusste ich schon als Knirps ca. 1972.
Der Anzug ist eine „Schale“ also eine Ver-Kleidung, genau wie die Uniformen von Fussballhooligans (nicht Fans, das ist etwas anderes) oder die weisse Maske des KKK. Man müsste Anzüge verbieten, die fallen eigentlich unter das Vermummungsverbot, man erkennt keinen Menschen mehr, nur noch einen Anzugträger. Hat man diese Verkleidung an, ist man kein eigenverantwortliches und schuldfähiges Inidividuum mehr, man ist Teil einer Gruppe, die sich eigene Regeln gibt, einen eigenen Wertekodex schafft. Und soziale Wesen haben nun mal ein Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und zwar primär nicht durch die ganze Gesellschaft, sondern durch die kleine Welt, in welcher sie leben: Tucholski: Deine Welt
Unsere Welt ist so klein. Dies mußt du wissen:
Ganze Klassen und Völker sind nur deines Lebens Kulissen;
du weißt, dass sie sind. Aber sei nicht verwundert:
du lebst ja doch nur inmitten deiner zweihundert.
Und hörst du auch fremde Länder und Kontinente erklingen:
du kannst ja gar nicht aus deinem Kreise springen!
Von Stund an, wo sie dich pudern, bis zum gemieteten Grab
spielt sich alles und alles und alles unter zweihundert Menschen ab.
„dass überall die Gelegenheit Diebe bzw. amoralisch bis betrügerisch handelnde Subjekte macht.“
Dies zu Regulieren, respektive zu unterbinden, unterliegt der Verantwortlichkeit der Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden, welche wohl mitunter aufgrund des „revolving door“ Syndroms nicht daran interessiert sind, dieses Verhalten auf persönlicher Ebene der Verantwortlichen zu bestrafen. Das Verhalten der Zentralbanken, welches offensichtlich zum Wohle der Banker und nicht der Bevölkerung gestaltet wird, macht den Mythos der Unabhängigkeit dieser Institutionen zu einer Lachnummer.
Dies zu Regulierung, unterliegt der Verantwortung des Gesetzgebers. Dies zu verfolgen der Verantwortung der Strafverfolgungsbehörden, wenn es um Bestrafung geht.
Glauben Sie, die Nati oder gar die BIZ könne einen Banker zu 10 Jahren Gefängnis verurteilen?
Sie machen den Mythos des schlauen und verständigen Volke zur Lachnummer, wenn sie Demokratie als Lösung sämtlicher Probleme betrachten. Und wenn welche durch Demokratie gemacht werden, finden Sie es einfach schön und toll, dass das Volk dies immerhin darf.
Sioe haben Null Ahnung von reechtsstaatlöichkeit, gewaltentrennung usw usw., Sie schreiben nichts als Lobhudeleien auf die Mythen Volk und Markt, „Everything is everything, naturally“ The Rutles, let’s be natural.
„…Glauben Sie, die Nati oder gar die BIZ könne einen Banker zu 10 Jahren Gefängnis verurteilen?…“ Nein, aber sie könnten Strafanzeigen einreichen, sofern das Gesetz dies vorsieht. Diese Möglichkeit steht selbst den Banken zur Verfügung. Es ist aber anzunehmen, dass diese einen Mitarbeiter eher mit einem Stillschweige-Abkommen entlassen. Liegt ja in beiderseitigem Interesse; oder etwa nicht?
Sie können auch Strafanzeige einreichen, oder der Huber kann…
Der Huber will Lynchjustiz:
Wenige grundsätzliche Regeln, selbstverständlich demokratisch und nur demokratisch legitimiert, welche auch noch vom gleichen Volk mit Mehrheitsbeschluss angewendet werden, und will die Mehrheit die nicht anwenden, dann werden die nicht angewendet, weil das ist demokratisch.
Das ist so demokratisch wie ein Sardinenschwarm (vielleicht, ich wiess wenig über Sardinen).
Der AT ist hier im Blog schon lange bekannt als als Gutmensch verkappter Bankenlobbyist und wünscht sich für deren Schutz und Verteidigung eine Art Inquisitions Justiz, am besten durch das unabhängige Politbüro selbst, bestehend aus SNB, Finma und Ösi Grübel a.D. Wieviel er dafür von den Banken und Economiesuisse für sein Amt als Chefideologe erhält will er nicht sagen.
http://neweconomicperspectives.org/2014/11/dudley-wrong-rejects-cop-embraces-foaming-runways.html#more-8862
„Regardless of the org chart, the culture says the Fed is not a regulator, as Geithner testified in his confirmation hearing, “First of all, I’ve never been a regulator…I’m not a regulator.” That also shows that the Fed cannot be made into a regulator.“
Das ist der ersdte Post unter dem Text und das habe ich gleich bei Beginn des Lesens auch gedacht:
Der, Die, Das Fed ist kein Gesetzgeber (Regulator)
@Josef Marti
Ich finde „keine Strafe ohne Gesetz“ und das Recht auf einen unabhängigen Richter sollte auch für Banker gelten, nicht weil ich die besonders mag, aber vielleicht gilt es sonst eines Tages für Buchhalter oder Heizungsmonteure auch nicht mehr.
Aber es ist viel einfacher, mit der Masse zu heulen „Hängt die bösen Banker“, nicht weil ich jetzt als von der Bankenlobby bezahlter Gutmensch dastehen könnte, sondern weil die Masse ja eine Gruppe lynchen wollen könnte, zu der ich gehöre, da ist es doch schlauer, die Bauchgefühle des Wutbürgers auf die pösen bösen Banker, oder die Asylanten, zu unterstützen.
Warum habe ich nicht das Recht, auf die Wutbürger wütend zu sein?
Im Festlegen der Eigenkapitalverhältnisse, sind die Zentralbanken sehr wohl als „Regulator“ zuständig. In der Festlegung, welche Papiere sie als Deckung gegen Liquidität akzeptiert, funktioniert sie ebenfalls als Regulator. Durch die Untersuchung fragwürdiger „Deals“, eröffnen sich bei gutem Willen Möglichkeiten, die Regeln dementsprechend zu verschärfen, während andererseits aufgrund des „revolving door“-Syndroms und Lobbying die Regeln zugunsten der Straffreiheit der Verantwortlichen verändert wurden.
In der S&L Krise, welche viel kleiner war als die gegenwärtige Finanzkrise, gingen viele Banker hinter Gitter. Handelte es sich damals um Lynch Justiz?
Im Festlegen der Eigenkapitalverhältnisse, sind die Zentralbanken sehr wohl als “Regulator” zuständig.
In der Festlegung, welche Papiere sie als Deckung gegen Liquidität akzeptiert, funktioniert sie ebenfalls als Regulator.
Ja und Nein, aber Sie reden von Strafrecht, haben Sie das schon vergessen? Ist es das Alter?
„während andererseits aufgrund des “revolving door”-Syndroms und Lobbying die Regeln zugunsten der Straffreiheit der Verantwortlichen verändert wurden.“
Wie hat das „revolving door Syndrom“ das Strafrecht verändert? Welche Bestimmungen, insbesondere betreffend Strafbarkeit, wurden abgeändert, anders ausgelegt?
„Regulatory capture“ heisst ja genau, dass die Regeln derart beeinflusst werden, dass man zumindest auf persönlicher Ebene Straffreiheit geniesst. Wenn die Regeln einmal derart festgelegt wurden, entsteht eben der institutionalisierte „moral hazard“.
Mann, welche Regeln wurden verändert, ganz konkret, nicht Schlagworte
Glauben Sie, dass z.B. die Deregulierung einfach von sich aus ablief (Greenspan war damals ein starker Verfechter und hat seinen Einfluss geltend gemacht); unzählige einzelne Gesetzesänderungen.
War es früher strafbar, ein starker Verfechter zu sein, oder ein Greenspan, oder seinen Einfluss geltend zu machen oder viele Regeln zu ändern?
Wenn Sie von Verantwortung auf persönlicher Ebbene reden, sollten Sie reden, wofür eine konkrete Person verantwortlich ist. Aber Sie geben sich mit solchen Kleinigkeiten ab, wenn das nicht geht, macht man halt Sippenhaftung, selbstverständlich mehrheitsmässig wenn auch nicht demokratisch legitimiert, und nennt es dennoch persönliche Verantwortlichkeit.
Welchen Straftatbestand hat Greenspan abgeschafft, welche Immunitätsbestimmung hat er ausgebaut?
„In der S&L Krise, welche viel kleiner war als die gegenwärtige Finanzkrise, gingen viele Banker hinter Gitter.“
Welche Regeln? Na ja, es ist offensichtlich, dass die Regeln dem Gedankengut der Entscheidungsträger entsprechen, welches zweifelsfrei durch Lobbying im weitesten Sinne beeinflusst wird. Um einen Wald zu erkennen, ist es nicht notwendig, jeden einzelnen Baum zu beschreiben.
@Linus Huber
Also echt, diese Entscheidungsträger, deren Gedankengut den Regeln entsprechen, oder umgekehrt, was beweist, dass die das lobbymässig getan haben, weil sonst wären die Regeln nicht entsprechend dem an den aus ihnen ersichtlichen Gedankengut der Entscheidungsträger, also diese ERntscheidungsträger mit dem Gedankengut sollte man, mehrheitsmässig kundgetan mit Sprechchören im Wald an den Bäumen aufhängen – das wäre mal gerächt oder gerecht oder so.
Die Unabhängigkeit der Zentralbanken ist kein Mythos. Sie existiert real, wenn auch in begrenzten Rahmen. Nicht mal der Papst ist absolut unabängig, trotz Zölibat und Lebensanstellung. Aber die recht hohe Unabhängigkeit des Papstes ist kein Mythos.
Aber „revolving door“ Syndrom ist ein schöner Ausdruck, wo haben Sie diesen abgeschrieben?
https://www.youtube.com/watch?v=NP8LaWe_1SI
Was kann ich in dieser Selbstdarstellungshow erkennen? Dass die, welche in solchen hearings reden, viel schlauer sind als sie sich darstellen, ist mir schon klar, auch warum sie aneinander vorbei reden. Aber die orientieren sich an ihrem Zielpublikum, und meine daraus gezogenen Rückschlüsse auf die Intelligenz dieses, deprimieren mich, da sehe ich mir lieber grosse Dinger an.
Das Gedankengut des Herrn Dudley, sich in erster Linie als Feuerwehr, welche die Banken bei einem möglichen Brand sofort unterstützt resp. das Feuer bekämpft, anstelle sich als Polizist, welcher sich darauf fokussiert, dass der Pyromane strafverfolgt wird, zu verstehen, kommt in der Diskussion gut zum Ausdruck. In anderen Worten handeln die Zentralbanken in erster Linie zum Wohle der Banken und nicht zum Wohle der Gesellschaft, indem fragwürdiges Verhalten geahndet wird. Der Grund dafür ist offensichtlich.
Solche Hearings sagen mehr über das „Gedankengut“ der Fragesteller als über dasjenige des Befragten. Die Ähnlichkeiten zu den Schauprozessen in der Sowjetunion fallen mir auf, immerhin ist dies nur eine Befragung im Parlament oder einem Ausschuss und nicht ein Strafgericht.
Vielleicht wird mein mit sachlichen Argumenten ausgestattete Kommentar ja wieder nicht zugelassen, aber was Sie hier zum Ausdruck bringen, ist eigentlich nichts anderes als die Verteidigung ihres Obrigkeitsglaubens. Geradezu bewundernswert, wenn jemand solche edle Vorstellungen von Entscheidungsträgern in sich trägt.
Macht doch einen unverbindlichen Ehrenkodex für Banker, solcherlei Tun inskünftig zu unterlassen. Nicht wenige fordern solcherlei ganz ernsthaft. Dann sollte aber gleiches Gesetz für alle gelten und künftig Drogendealer, Mörder, Folterer und Kriegsverbrecher mit einem unverbindlichen Ehrenkodex belegt werden und im Gegenzug von einer Bestrafung abgesehen werden. Wer den Zynismus findet kann ihn behalten.
Da würde ich für die Deutschen die Formel erweitern um ihre Regierungspolitiker!
Im Bundestag sieht Sarah Wagenknecht die Wahrheit. Die Regierung liebt die Glaskugel.
Dass hohe EK Renditen hohe Boni rechtfertigen ist sicher keine absurde Idee sondern genau richtig analysiert. Je höher die EK Unterlegung desto tiefer fallen die Boni aus, wenn man die gleich hohe EK Rendite garantieren will wie mit einer tiefen 3% Unterlegung. Insbes. die TBTF Institute operieren und profitieren von einem grossen Hebel.
Zwischen Geld und Gütermarkt bestehen ungleich lange Spiesse. Die Finanzwirtschaft bildet wegen dem staatlichen Geldmonopol eine Art Oligopol und kann deshalb ihre EK Wunschrendite viel besser einpreisen als dies in der Realwirtschaft der Fall ist; sodann bekommt kein KMU Kredit wenn es nur 3% EK Anteil hat, Banken dagegen brauchen praktisch kein EK, sie können ja selbst per Mausklick Geld produzieren. Spätestens nach all den Bankenrettungen ist klar geworden dass Banken samt Notenbank nichts anderes als hochbezahlte Staatsbetriebe sind, denen es erlaubt ist mit Bonusgarantie und ohne Risikotragung Casino zu spielen auf Kosten der Währung. Allerdings war die SNB Rettung kein Kinderspiel, so musste für den StabFund eine Personengesellschaft dazwischengeschaltet werden, um nicht Probleme mit den strengeren aktienrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften zu bekommen.
Merke: Und die Moral von der Geschicht, Banker Moral gibt es nicht!
die bussen für unlautere geschäfte tuen den grossbanken zu wenig weh. es werden ja extra grosse rückstellungen angehäuft, da man ganz genau weiss, dass die nächsten bussen drohen. es scheint für das management nach wie vor einträglicher sein, diese jeweils zu bezahlen, als richtlinien, rahmenbedingungen zu setzen und seriöses recruiting zu betreiben; und sauber zu geschäften. man beruft sich ja immer auch auf den wettbewerb und die sog. „marktüblichen“ vergütungen. im grossen ganzen gesehen, sind die banken schlicht und einfach nicht bereit verantwortung für ihre „halbschatten-tradinggeschäfte“ zu übernehmen. die gewinne sind wichtiger als die reputation. und in dieses bild passen auch die führungscrews der grossbanken. ich finde es eigentlich schade, dass diese top-manager den paradigma-wechsel so lange negieren, bis sie reglementiert werden. man verbaut sich mutwillig eine chance. meines erachtens müssen die banken global und einheitlich reglementiert werden um potentielle volkswirtschaftliche schäden zu vemeiden. verantwortung nimmt man wahr, oder sie muss aufgezwungen werden. ich würde erstere möglichkeit wählen.
Was nützt die „Unabhängigkeit“ der Zentralbanken, wenn sie diese dazu nutzen, in erster Linie zum Wohle der Banken anstelle zum Wohle der Bevölkerung zu agieren. Es wäre vielleicht langsam an der Zeit, Geldpolitik verstärkt demokratisch zu legitimieren als einzig eine vermeintliche Unabhängigkeit zu glorifizieren.
ja und nein, herr huber. zentrale landesbanken wie die snb machen sicher einen guten job und steuern die geldmengen übergeordnet. gerade innerhalb der einflüsse der instabilen eu zahlt sich das volskwirtschaftlich gesehen aus. hingegen – und da gebe ich ihnen absolut recht – ist der kern des übels eine ezb, welche krampfhaft versucht das gesamt-gebilde zu beeinflussen. und meist, wie man sieht, mit mässigem erfolg. so lange dies so ist, sollten wir auf die snb vertrauen.
Als Kind musste ich einmal im Jahr mein „Kässeli“ zur Bank tragen. Ich hatte jedes Mal das untrügliche Gefühl, der strenge Herr hinter dem Schalter würde mir nun mein erspartes Taschengeld und die „Göttibatzen“ stehlen. Heute mit 70 Jahren auf dem Buckel weiss ich, mein kindliches Gefühl war richtig. Von meinem „Götti“ ist mir betreffend Bankiers aber doch etwas hängen geblieben, er sagte zu mir als ich mich mit 23 selbständig machte: «Traue nie einem Banker und glaube nie dass ein Banker dein Freund sei.» Heute kann ich als alter Mann nur meine Lebenserfahrung weiter geben, sie deckt sich vollumfänglich mit der Weisheit meines Paten.