Warnlichter an der Börse

Wie lange hält die Champagnerlaune noch an? Börsenhändler in Frankfurt. Foto: Reuters
Am 6. März feierte der gegenwärtig laufende Börsenboom seinen fünften Geburtstag. Seit fünf Jahren haben die namhaften westlichen Aktienmärkte keinen Rückschlag von 20 Prozent oder mehr erlebt.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir massen uns nicht an, zu prognostizieren, in welche Richtung sich die Aktienkurse in den nächsten drei, sechs oder zwölf Monaten entwickeln. Allmählich beginnen allerdings einige Warnlampen zu blinken.
So ist beispielsweise der Preis für Kupfer am Weltmarkt in den vergangenen Tagen um mehr als 10 Prozent eingebrochen (hier mehr Details zur Besorgnis erregenden Divergenz zwischen dem Kupferpreis und den Aktienmärkten).
Die plausibelste Erklärung dafür sind die wachsenden Sorgen um die Stabilität der chinesischen Wirtschaft (hier und hier mehr Details dazu). Auf jeden Fall geht es schlecht mit der These einer erstarkenden und gesundenden Weltwirtschaft einher, wenn die Preise für Industriemetalle deutlich sinken.
Im Folgenden zeigen wir vier Grafiken, die – bei weitem nicht abschliessend – den Verdacht erhärten, dass die Stimmung an den Börsen, vor allem in den USA, allmählich gefährlich überschwänglich wird.
Hier die erste Grafik (Quelle: Doug Short):

Die blaue Kurve zeigt den amerikanischen Leitindex, den S&P-500 (rechte Skala). Die rote Kurve zeigt die ausstehende „Margin Debt“, also Lombardkredite, für die Investoren ihre Wertpapiere als Sicherheit hinterlegt haben (linke Skala).
Das Volumen der Lombardkredite steht mit 451 Milliarden Dollar (per Ende Januar) auf einem Rekordhoch. Die letzten Höhepunkte waren Anfang 2000 und Mitte 2007 zu verzeichnen. Jeweils kurz danach kam es zu einem Einsturz an den Börsen.
Die Präsenz eines grossen Volumens an Lombardkrediten allein gibt freilich kein Signal eines baldigen Einbruchs an den Börsen. Potenziell gefährlich ist viel eher, dass die Abwärtsbewegung dereinst viel heftiger ausfällt, wenn Investoren in grosser Zahl von ihren Banken einen «Margin Call» erhalten und gezwungen werden, ihre Wertpapiere auf den Markt zu werfen.
Hier die zweite Grafik (Quelle: Zero Hedge):

Die obere Kurve in der Grafik zeigt den S&P-500. Die untere Kurve zeigt den prozentualen Anteil an Unternehmen, die sich über einen Börsengang dem Publikum öffnen (Initial Public Offering, IPO), obwohl sie immer noch Verlust schreiben.
Erinnern Sie sich an die New-Economy-Blase Ende der Neunzigerjahre? Damals kamen reihenweise Jungunternehmen an die Börse, die aus nicht viel mehr als einem Businessplan bestanden. Viele von ihnen schafften es nie in die Gewinnzone.
Wie die Grafik zeigt, ist es schon bald wieder soweit. Demnach waren 74% aller Börsengänge in den USA in den vergangenen sechs Monaten von Unternehmen, die Verlust schreiben. Das ist der höchste Stand seit Februar 2000, als die «New Economy»-Euphorie ihren Höhepunkt erreichte. Einen Monat später platzte damals die Technologieblase.
Hier die dritte Grafik (Quelle: Zero Hedge):

Das Bild hier ist recht simpel. Die Balken zeigen den durchschnittlichen Jahresbonus von Angestellten in der Wertpapierbranche in New York. Mit 165’000 Dollar (Durchschnitt) erreichten die Boni im Jahr 2013 den höchsten Stand seit 2007.
Party like 2007, heisst also die Devise. Auch hier: Das Jahr 2007 war das letzte Boomjahr vor dem grossen Einbruch an den Börsen.
Hier das vierte Stück, eine etwas komplexere Grafik (Quelle: Acting Man)

Die schwarze Kurve zeigt den S&P-500 (rechte Skala). Die blaue Kurve zeigt die Emission von „Leveraged Loans“, jeweils kumuliert über drei Monate, in Milliarden Dollar. Dabei handelt es sich um Kredite, normalerweise syndiziert von mehreren Banken, die an Unternehmen mit mangelhafter Bonität vergeben werden und die das Unternehmen in der Regel mit Vermögenswerten besichern muss. Leveraged Loans werden oft für fremdfinanzierte Übernahmen (Leveraged Buyout, LBO) eingesetzt und in verbriefter Form an Investoren verkauft.
Wie die Grafik eindrücklich zeigt, ist das Volumen der emittierten Leveraged Loans in den vergangenen Monaten in die Höhe geschossen und liegt mit 450 Milliarden Dollar auf einem Rekordniveau.
Verbriefte Kredite niedriger Qualität werden den Banken wieder aus den Händen gerissen. Das ist ein Zeichen, dass die Marktteilnehmer extrem risikofreudig – und möglicherweise bereits leichtsinnig – geworden sind.
Die Party rauscht also.
Und der Kater kommt bestimmt.
Die Frage ist bloss wann.
Anmerkung: Wer an einer vertieften Analyse des Bewertungsniveaus des amerikanischen und europäischen Aktienmarktes interessiert ist, findet sie in diesem und diesem Beitrag, den mein Kollege Frank Heiniger und ich in der FuW publiziert haben.
49 Kommentare zu «Warnlichter an der Börse»
Die Politik der europäischen Zentralbank ist ein absoluter Balanceakt. Sobald das Thema Schuldenkrise wieder in den Fokus rückt, weil einige Länder nach wie vor ihre Hausarbeiten nicht machen, wird es nur noch wenig Instrumente geben um die Lage zu beruhigen. Im Zusammenspiel mit den aktuellen weltweiten Krisen könnte das eine Talfahrt der Börsen zur Folge haben. Aber wo soll man sein geld noch anlegen? Zu vernünftigen Konditionen?
„Das Volumen der Lombardkredite steht mit 451 Milliarden Dollar (per Ende Januar) auf einem Rekordhoch. Die letzten Höhepunkte waren Anfang 2000 und Mitte 2007 zu verzeichnen. Jeweils kurz danach kam es zu einem Einsturz an den Börsen.“
Im 2000 hatten wir die Dotcomkrise. Firmen, die bisher nichts als Millionenverluste geschrieben hatten, erzielten beim IPO einen Börsenwert im Milliardenbereich. 2007 kam die Subprimekrise, ausgelöst durch die amerikanischen Ramschhypotheken. Aktuell besteht die Gefahr, dass die Ukraine-/Krimkrise Anlass dazu gibt, dass die Anleger wieder spinnen, insbersondere wenn der Westen den russischen Bären weiter zu stark kitzeln sollte.
Wäre die Krim-Krise die Ursache der aktuellen Marktkorrektur, würde wohl kaum der Euro steigen und der Dollar fallen.
Ich interpretiere einen fallenden Dollar als die Angst, China würde, statt weitere Reserven anzuhäufen, diese abbauen, Dollars verkaufen um mit Staatsinvestitionen den Rückgang der ausländischen Investitionen ersetzen. Dann käme zu den Amis ein weiterer Dollarverkäufer, und ein Dollarkäufer fällt weg.
Das ist nicht die Wahrheit, nur meine bescheide Meinung.
Ursache? Manch einer kann zwischen Ursache und Anlass nicht unterscheiden.
So mag ein kleiner „black swan“ aussehen:
http://www.testosteronepit.com/home/2014/3/13/german-exporters-fire-warning-shot-about-russia-sanction-spi.html
Danke für den Link. Scheint mir eine hervorragende Analyse zu sein. Die Amis und die EU haben hier effektiv eine rote Linie überschritten. Das konnte Putin nicht mehr hinnehmen und sie hätten es wissen sollen. Aber bei Machtspielen besteht immer die Gefahr, dass man die Situation und/oder den Gegener falsch einschätzt.
Habe eine Exportorganisation in Deutschland mit dem Kürzel BGA gesucht:
– BGA war die Abkürzung für das (inzwischen aufgelöste) Bundesgesundheitsamt.
– Es gibt eine Vereinigung deutscher Exporteure, die heisst BDE (Bundesverband des deutschen Exporthandels)
BGA konnte ich erst finden, nachdem ich den Herrn Börner googelte: „Der BGA ist die unüberhörbare Stimme des Großhandels, des Außenhandels sowie der unternehmensnahen Dienstleistungen: Wir stehen für 1,9 Millionen Beschäftigte in Deutschland, unsere Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von 1,8 Billionen Euro.“
Der hier versammelte Exportumsatz ist rund 2 Promille der deutschen Exporte (1’094 Billionen Euro im 2013).
Wenn jemand etwas erzählt ist Frage Nr 1: Wer erzählt?
Frage No 2 ist, warum erzählt er das?
Antowrten hier: Ein Nobody, der sich wichtig machen will. Noch Fragen? Interesse mehr zu lesen?
Macht es Sinn, etwas zur deutschen Wirtschaft in im Blog eines Kaliforniers mit gescheiterter Karriere zu suchen? Wer die Wahrheit wissen will, kann da fündig werden: „where the truth comes home to the roost“ ist da, das ist schön finde ich, endlich jemand der die Wahrheit bringt
Toll, jetzt brauchen wir nur zwei Links, dank Linus Huber alias Seppetoni und willi’s willi, und wir kennen die volle Wahrheit über 9/11 (der Link ist noch abstruser) und die Ukraine:
seppetoni douesn’t go out any more
just sits a home and rolls his spastic eyes
But every second through net, this whore
come words of wisdom from the world outside
Internet don’t ask no questions
Internet don’t tell no lies
Internet don’t raise objections
internet ain’t got no eyes
Hervorragend, tiefsinnig, pro und contra Abwägend, schlicht die
Einzige und einfache und reale Wahrheit zu allem lässt sich finden: Sie steht irgendwo im Internet, man suche einfach nach Wahrheit über 9/11, Wahrheit über Ukraine, Wahrheit über Homosexualitiät, Wahrheit über EU Diktatur:
I don’t wanna hear no f-ing truth, I prefer honest lies!
Wir glauben unseren Politikern, unseren Eliten nicht mehr, die lügen nämlich, und wir Schlauen haben dies erkannt, darum glauben wir jetzt jedem Messias der uns erzählt die anderen lügen und er bringe Wahrheit.
Gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens, warum versuche ich es? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ich werde Ihnen das Recht auf Ihre eigene Meinung nicht streitig machen, sondern im Gegenteil dieses Ihr Recht jederzeit verteidigen.
Es geht hier nicht darum, absolut richtig zu liegen, sondern dass man Denkanstöße offeriert, gegenteilige Meinungen sachlich in einer Form von Dialekt aufeinander prellen zu lassen, ohne dabei dauernd das Gegenüber in einer derogativen, respektlosen Art und Weise unter Verwendung verschiedener Taktiken anzugreifen. Wenn die Kommentatoren unfähig sind sachlich zu argumentieren, verkommt der Dialog in Bezug auf den inhaltlichen Wert.
Ihre Links und Ihre Kommentare enthalten soviele Denkanstösse wie headbanging.
Dies ist eine persönliche Wertung, zu der Sie berechtigt sind. Der Ton macht die Musik. Ich denke langsam, dass bei Ihnen Malz und Hopfen verloren sind. Sie scheinen nicht von sachlichen Diskussion und einer persönlichen Auseinandersetzung unterscheiden zu können. Vertreiben Sie bitte nicht immer mehr interessante Diskussionspartner.
„kleiner „black swan““
Alle kleinen Schwäne sind grau, geschlechtsreife Schwäne sind weiss, eine Art auch schwarz.
Auch Taleb, der „Erfinder“ dieses Bildes für Märkte, hält nichts davon, schwarze Schwäne vorher zu sehen, sie sind ja schwarze Schwäne, weil sie eben nicht vorhersehbar sind.
Der Konflikt zwischen EU und Russland über die Gebiete, welche aus Russlands Vorgarten wegwollen, zeichnete sich schon in den baltischen Staaten und in Georgien ab. Noch weniger, als Europa auf russisches Gas verzichten kann, kann Putin darauf verzichten, sein Gas zu verkaufen: Man wird das Völkerrecht mit Füssen treten und eine pragmatische Lösung zu Lasten der territorialen Integrität der Ukraine finden. Putin wird die Krim bekommen als Trost, für den Verlust des Rests der Ukraine von seinem Einflussbereich. Ich glaube, nicht einmal die Mehrheit der Russen würde sich für Putins Russland entscheiden, wenn sie die Wahl hätten, sich der EU an zu schliessen.
Die EU sollte in Russland ein Referendum durchführen für einen EU Beitritt Russlands, oder besser nur in Petersburg, falls da die demokratische Mehrheit sagt, sie will zur EU, muss sie Truppen senden, um diese Bevölkerung vor der Diktatur Russlands zu schützen. (Wenn die Romandie beschliesst, aus der Schweiz auszutreten, muss der Bzund dies notfalls mit der Armee verhindern, das ist rechtsstaatlich, föderal und gewaltenteilend in der, im Namen Gottes des Allmächtigen, besten aller Demokratien.
Zar Wladi Putin I., von der Brust des KGB gestillt, als Verteidiger der Demokratie. Nur heulen rettet mich vor tot lachen.
Hört auf zu glauben und fangt an zu denken!
Die Wahrheit zu 911, resp. the truth on 911 (off topic) in unter 5 Min:
http://www.youtube.com/watch?v=hgrunnLcG9Q
Danke für den Hinweis.
Die Aktienkurse werden ohnehin auf Kredit der Zentralbanken beeinflusst. Handfest produziertes Geld steht meist nicht dahinter.
Zwei Raaer kommen an eine Ampel und die zeigt ROT, kümmert die das ? Sicher nicht, denn sie sind Spieler, genau wie die Banker. Fazit die Böse hat mit der Realität nichts gemein!
Die FED befindet sich noch immer im Modus des billigen Geldes in die Hände der Finanzindustrie. Da dieses Geld wenig in die Realwirtschaft einfliesst (Immobilienmarkt ausgenommen), sind nach wie vor hohe Zuflüsse in die Wertpapiermärkte zu erkennen.
Die gegenwärtige Lage ist kurios, sie unterscheidet sich wesentlich vom oben im Beitrag geschilderten Börsenboom bis 2007. Damals heizte die FED die Börsen nicht durch quantitative Easing mit Tiefzinsen und Anleihekäufen an. Die Bankenrettungen haben zudem den Wettbewerb derart verzerrt, so dass etwa im Finanzgewerbe die früher notwendigen Analysen des Geschäftsganges von Banken wie Morgan Stanley nicht mehr den Börsenwert einpreisen, man muss stattdessen auf die „to big to fail“ Regulierung verweisen.
Kurios ist die Situation deshalb, weil anders als früher schlechte Arbeitsmarkt -Daten für eine verlängerte Fortsetzung der FED -Hilfsprogramme sprechen, womit dann weiteres Geld in den Aktienmarkt drängt. Übrigens befinden sich in den USA für ca. 500 Milliarden US$ über Kredit gekaufte Aktienpapiere im Umlauf, was die Situation noch gefährlicher macht als sie schon ist.
Einbrüche am Aktienmarkt sind deshalb eher von anderer Seite zu erwarten als aus Richtung von Zahlen aus der Realwirtschaft. Die FED steckt in einer schwierigen Falle, denn neben politischen Grossereignissen könnte der schwarze Schwan in Form der geänderten Praktiken einfliegen, denn schliesslich kann die Bilanz der FED nicht ewig weiter hochgemästet werden.
Möglicherweise könnte nun eine anziehende Realwirtschaft an den Börsen sogar zum Kollaps führen. Allerdings sehe ich weit und breit keinen wesentlichen Aufschwung, vielmehr ständig weiter ausufernde Schulden und eine massive Ungleichverteilung von Kapital -also weiterhin eher günstig für Wertpapiere. Der Einbruch wird trotzdem kommen, soviel ist sicher, denn nichts an diesem Boom beruht auf erkennbar positivem Fundament in der Realwirtschaft oder anhand der Fähigkeit der Menschen durch höhere Löhne mehr zu konsumieren. Weder in den USA noch in Europa ist ein „sozialer Aufschwung“ zu erkennen, der dies möglich machen könnte.
Danke, guter Beitrag.
„denn schliesslich kann die Bilanz der FED nicht ewig weiter hochgemästet werden.“
Das dachte ich (oder denke es eigentlich immer noch) auch. Vielleicht war ich allerdings etwas naiv, denn vor gut 5 Jahren hätte ich es nie für möglich gehalten, dass die FED ihre Bilanz in diesen gut 5 Jahren mehr als verfünffacht!! Noch nie gesehen in industrialisierten Ländern… Nicht nur knapp, sondern weit weg von davor Gesehenem.
Antwort aller Gelddruck-Fetischisten: Risiken? Neeeeeiinnn, wie kommen Sie darauf?
Heute hat offensichtlich FED-Frau Yellen deutlich gemacht, dass es mit der Billionen -Mästung der FED schneller zu Ende kommen soll als von Vielen Zockern befürchtet. Sie scheint auch gemerkt zu haben dass die aberwitzig auseinander driftende Kapital- und Leistungsbilanz der USA nicht noch weiter auseinander driften darf. Die USA leben auf Kosten der Welt, und das geht wohl nicht mehr viel länger als jetzt. Gestern ist bekannt geworden dass das winzige Belgien (das hat sicher etwas mit transatlantischer „Geheimpolitik“ zu tun) zum drittgrössten US- Staatsanleihehalter aufgestiegen ist.
Während in der Mainstream -Presse von Aufschwung gesprochen wird (reine Propaganda, der die nicht getürkten Statistiken kaum zu untermauern vermögen), braut sich im Hintergrund der G8 (G7?) die Fortsetzung der Finanzkrise zusammen, die wohl nicht mehr durch billige Notenbankpolitik zu bekämpfen ist.
Es gibt noch viele andere Parameter, welche seit geraumer Zeit alarmierend sind. Das Problem liegt darin, dass die Märkte aufgrund der geldpolitischen Eingriffe derart verzerrt sind, dass das Investieren zu einem reinen Glücksspiel verkommen ist. Andererseits ist es ausserordentlich schwierig, den Zeitpunkt zu erkennen, wann Blasen platzen werden; es dauert immer viel länger als man sich dies vorstellt.
Beispiele weiterer Warnsignale:
– Der DJT machte kürzlich ein neues Hoch, welches vom DJI nicht bestätigt wurde, was nach Dow-Theorie als Warnzeichen dient.
– Die gesamten Gewinne der Unternehmen im Verhältnis zum GDP sind historisch (USA) betrachtet extrem hoch.
– Weitere extreme Messwerte erklärt John Hussman in seinen wöchentlichen Marktkommentaren sehr eindrücklich
Hussman’s Marktkommentare müsste man als obligatorische Lektüre für alle Zentralbanker weltweit einführen.
Er wird – kein Wunder nach der langen Luft-Hausse an den Börsen – von vielen kritisiert und ins Lächerliche gezogen. Allerdings immer mit dem ‚bestechenden‘ Argument, er liege schon so lange falsch was die Börse angeht. Ich habe aber noch keine sinnvolle Kritik an seinen Argumenten gesehen. Höchstens er argumentiere nicht komplett/umfassend… aber wer tut das schon?
Sein „Trackrecord“ erscheint mir sowas von mies, bin froh, höre ich zum ersten mal von Herrn Hussmann.
Ich weiss er hat recht, alle anderen sind die Idioten, welche völlig idiotisch Aktien kaufen, während er recht hat, wenn er diese (konsequenterweise) shorten würde:
90 Prozent aller Pleitiers, wenn nicht gar alle, hatten recht, nur zu spät!
@ Anh Toan
Ouch, das ist aber schwach. Ich hätte gerade von Ihnen eine Kritik mit etwas mehr Substanz erwartet. Auch Sie hauen in die Kerbe: wer an der Börse falsch gelegen ist, hat Unrecht.
Lesen Sie zuerst, was er sagt und wie er das begründet. Bringen Sie dann Kritik an seinen Argumenten an. Das heisst nicht, dass Sie oder ich (immer oder nie) seiner Meinung sein müssen.
Er extrapoliert langfristige Erfahrungswerte.
Erfahrungsgemäss aber, verändert sich die Welt erfahrungsgemäss, sodass dies letztlich zwingend zu falschen Ergebnissen führt, was sein Track record zumindest nicht widerlegt.
Deutsch und deutlich:
Wer glaubt, „richtige“ Aktienkurse ausrechnen zu können, ist ein Trottel oder ein Lügner.
Amen.
Es ist Ihnen unbenommen zu glauben, dass man Aktienkurse nicht voraussagen kann. Gescheite Persönlichkeiten wie Nobelpreisträger Fama sind ebenfalls dieser Ansicht. (Andere gescheite Persönlichkeiten wie Shiller sehen das etwas weniger kategorisch.)
Wer glaubt, dass man Aktienkurse nicht voraussagen kann, glaubt, dass ein schlechter Track Record auf Pech (allenfalls groben Fehlern) beruht. Wer dann gleichzeitig einen ’so was von miesen‘ Track Record als Argument gegen jemanden heranzieht, der doch eigentlich nur Pech hatte…. Konsistenz in der Argumenation ist anders.
Wenn jemand sagt, Hussman (oder andere) bzw. seine Argumente sind irrelevant… ok, vielleicht. Wenn jemand sagt, Hussman habe Unrecht, man müsse nur mal seinen ach so miesen Track Record anschauen und zwei Sätze später sagt, der Track Record sei eh nur von Glcük und Pech abhängig, wirkt ziemlich schwach in der Argumentation.
Ihre zweite Version (effiziente Märkte) nehme ich Ihnen ab, die erste (schlechter Track Record als Argument gegen seine Ideen) ist schlicht lächerlich.
Ahn Toan 14. März 2014 um 07:56
„Ich sehe eine längere Seitwärtsbewegung kommen, für den SMI irgendwo zwischen knapp 8000 und 8500 Punkten: Aktien sind nicht mehr so attraktiv wie vor 2 Jahren…“
Ahn Toan 14. März 2014 um 15:14
„Wer glaubt, “richtige” Aktienkurse ausrechnen zu können, ist ein Trottel oder ein Lügner.“
Ich glaube, Sie sind weder ein Trottel noch ein Lügner, aber Sie hatten heute einen etwas schwachen Tag.
Ob Aktien hoch oder tief bewertet sind kann man ausrechnen
Ob Aktien zu Recht hoch oder tief bewertet sind, kann man nicht ausrechnen
Vielleicht tue ich dem Herrn unrecht, ich halte seine Argumentation nach kurzem überfliegen nicht wert, vertiefter studiert zu werden, monokausales PR Gelabber, von dem ich nicht glaube, dass er es glaubt.
„Based on valuation metrics that have demonstrated a near-90% correlation with subsequent 10-year S&P 500 total returns, not only historically but also in recent decades,“
Man beachte Dekaden in Plural, das ist gemäss southpark „2000 late“ (oder noch früher)
Es interessiert niemanden, der eine Ahnung von Märkten hat, wie diese im Verhältnis zu irgendwelchen, noch so guten (90 Prozent, aber nur nahe, ich will nur 3 Stellen für die Zahl statt 4 Buchstaben für „near“) Bewertungskriterien, das interessiert allenfalls Statistiker.
Die Frage, ob die aktuelle Situation nicht einer von den 10 Prozentigen ist, lässt sich dennoch nur mit Ja oder nein beantworten, also noch immer 50 Prozent.
Von mir aus gibt es Argumente für Charttechnik, da bin ich mir nicht sicher, das macht der Beitrag hier, der auch mit historischen Werten vergleicht, aber dabei nicht vorgibt, die richtige Bewertung zu kennen.
Der Hussmann macht discounted Cash Flow Methode, und die zwei unbekannten darin, snd die zukünftigen Cashflos, und noch ehr der zuküntige Zinssatz. Das Ergebnis jeder Diskontierungsmethode hängt vom angewendeten Zinssatz ab, und bei tiefen Nominalzinsen gibts grosse Bewertungsunterschiede.
Vielleicht sollte man etwas Volatilität kaufen, Diskontierungsmethoden sind sehr beliebt.
@ Johnny
Irren ist erlaubt, auch in Bezug auf die Einschätzung von Menschen.
Jeder seriöse Investor, welcher heute aus guten Gründen die makroökonomischen Daten wie die zu erwartenden geldpolitischen Massnahmen berücksichtigt, kennt Namen wie Schiller oder Hussman, selbst wenn er mit ihren Analysen nicht vertraut sein mag oder mit ihren Schlussfolgerungen nicht oder nur teilweise einverstanden ist. Hussmans Argumente sind keineswegs monokausal sondern er verwendet verschiedene voneinander unabhängige Modelle worauf seine Schlussfolgerungen beruhen.
Wie ich schon erwähnte, ist es sehr schwierig, den Zeitpunkt des Platzen einer Blase vorauszusagen. Wovon ich hingegen sehr überzeugt bin, beruht auf dem Umstand, dass die Volatilität schrittweise zunehmen wird. Sehr wohl mag die gegenwärtige Korrektur in erster Linie auf dem Problem „Ukraine“ beruhen, was in den nachfolgenden Monaten aufgrund einer Konfliktlösung zu einer neuen Rally führt. Sehr wohl mag China das Platzen ihrer Kreditblase durch entsprechende Massnahmen weiter hinauszögern. Sehr wohl mögen die gesellschaftlichen Verwerfungen in verschiedenen Ländern weiterhin als irrelevant für die Finanzmärkte bleiben. Sehr wohl mag Abenomics weiter „funktionieren“. Jedoch daraus eine lineare Denkweise anzueignen, dass dies immer so bleiben wird, widerspricht meiner persönlichen Überzeugung. Eines Tages werden diese Angelegenheiten wichtig sein, denn sie führen zu politischen Veränderungen, welche sich sehr wohl auch gegen die Machtkonzentration in der Form von Grossfirmen und Banken richten mag. Die Bürokraten der Regierungen werden nichts scheuen, wenn ihre eigene Existenz bedroht wird.
@Johnny Smith: Selbst wenn der Hussmann recht hat damit, dass Aktien zur Zeit um 100 Prozent überwertet sind:
Conditio sine qua non, dass sich die Marktbewertung der richtigen bewertung anpasst ist, das die kapitalmässige Mehrheit der Marktteilnehmer dies als richtig erkennt. Sonst bleibt sie falsch, auch wenn sie noch so richtig ist. Und darum ist irrelevant, ob es richtig ist, relevant ist, was als richtig angesehen wird, und das, erzählt mir der Markt, ist etwas anderes, als was der Herr Hussmann als richtig ansieht.
Charttechnik versucht, auf Grund von historischen Daten die im Markt wirkenden Kräfte zu messen und daraus Vorhersagen zu machen. Sie analysiert das Zustandekommen des Marktpreises, frei von einer Beurteilung, ob dieser „richtig“ sei. Auch wenn ich nicht viel davon halte, für dumm halte ich Charttechnik nicht, aber wer sagt, er wisse, wieviel etwas Überbewertet ist, ist dumm oder Gott.
Aber die Anleger wollen Gewissheiten hören, also gibt Ihnen Hussmann eine Menge davon: Er hat ein Gesamtkonzept zur exakten Bewertung: Diskontieren der Zukunft.
Mann!!!
Interessant also wäre, wenn der Hussmann erzählen würde, warum seine richtige Bewertung bis jetzt am Markt noch nicht erkannt wurde, und warum dies in welcher Frist ändern würde.
Das wäre eine intelligente, korrekte Argumentation betreffend zukünftiger Marktentwicklung.
ich habe keinen Bock danach zu suchen, glaube nicht, dass es da ist, sehr geehrter Johnny Smith, Sie verteidigen ihn, also ist es Ihr Job, dies zu finden.
@ Josef Anton
„Hussmans Argumente sind keineswegs monokausal sondern er verwendet verschiedene voneinander unabhängige Modelle worauf seine Schlussfolgerungen beruhen.“
Absolut. Ich habe nur wenig fundiertere Marktanalysen gelesen als die von Hussman. Ob sie stimmen, wird die Zukunft zeigen.
@ Anh Toan
Aber das war gar nicht mein Punkt meiner Kritik an Ihrer ersten Reaktion. Wie so oft bei Kritiken gegen Nicht-Mainstream Meinungen wird nicht die Meinung oder deren Argumentation hinterfragt (wie argumentiert Hussman? was ist falsch daran? was vergisst er? …), sondern pauschal derjenige selber, der die unbequeme Meinung vertritt, (also Hussman persönlich) schlecht gemacht und das mit einem Argument (schlechter Track Record), der anscheinend ja nur aus Glück oder Pech resultiert. Sie und ich müssen überhaupt nicht an seine Argumente glauben, aber dann sollten Sie ihn und seine Analysen nicht schlecht machen, zumal Sie sie ja gemäss eigenen Aussagen nur kurz überflogen haben (ohne seine Argumenation inhaltlich zu widerlegen oder zu kritisieren).
Also wenn jemand Aktienkurse vorhersagen kann, müsste er doch einen guten Track Record haben? Wozu wäre es denn sonst gut, dass er diese vorhersehen kann. Ein schlechter Trackrecord beweist (vorbehalten Betrug und kapitalmässiger Masochismus oder Suizid) zumindest Unkenntnis über zukünftige Kurse
Wenn er einen guten Track record hätte, müsste dieser nicht zwingend auf seine Kenntnis zurück zu führen sein, es könnte auch Glück sein.
Ich verstehe Ihre Argumentation nicht
Ja, der Track record beweist nur, dass er in der Vergangenheit die Zukunft nicht kannte, sich permanent falsche Vorstellungen davon machte, kurz irrte.
Dass er jetzt nicht mehr irrt, könnte ich ihm glauben, wenn er erzählt, worin sein Irrtum vorher bestanden hat. Das weiss er aber nicht, sondern ich: Er hat gemeint, er irre nicht, er hätte Kenntnis, könne Rechnen.
Der aufgerführte Link dient dem Verkauf der Produkte Herrn Hussmanns, nicht wissenschaftlicher Aufklärung, ich kritisiere, wenn eine Werbebroschüre als wissenschaftlicher Beitrag verkauft wird, und angeblich intelligente Leute dies nicht einmal merken.
Ich setzt mich mit Werbebotschaften nicht argumentativ auseinander.
@ Anh Toan
Ich verstehe ja, dass Sie sich verteidigen. Üblicherweise machen Sie das aber geschickter als diesmal. Sie verrennen sich in weitere Widersprüche (je nachdem was Ihnen gerade Recht ist, ist ein TrackRecord einzig von Glück oder Pech abhängig oder dann ein Argument für oder gegen eine Person). Aber zurück zu meiner Kritik, diese betraf, wie ich schon oben erklärt habe, nicht dass Sie anderer Meinung sind als Hussman (das bin auch ich teilweise), sondern Ihr erster Post oben:
“ Ahn Toan, 14. März 2014 um 12:05
Sein “Trackrecord” erscheint mir sowas von mies, bin froh, höre ich zum ersten mal von Herrn Hussmann. Ich weiss er hat recht, alle anderen sind die Idioten, welche völlig idiotisch Aktien kaufen, während er recht hat“
1. Sie sagen selber, Sie kennen die Argumente von Hussman nicht (höre zum ersten Mal…).
2. Sie stellen ihn als Idioten dar, der nicht merkt, dass er falsch liegt, obwohl es scheinbar offensichtlich ist, dass alle anderen richtig liegen. (Sarkasmus und Zynismus müssen Sie mir nicht erklären)
3. Als einziges Argument führen Sie seinen scheinbar schlechten TrackRecord an, welcher – gemäss Ihrer eigenen Meinung – primär (oder nach Ihrer Meinung nach) fast ausschliesslich die Folge von Glück oder Pech ist. (Ok, sie scheinen unterdessen zu Ihrer Verteidigung zu modifizieren, ein guter Track Record sei Glück, ein schlechter Unfähigkeit. Weshalb, bleiben Sie schuldig, aber es taugt zur Verteidigung Ihres ersten Posts).
Alles andere weiter unten (Werbebroschüren, aufgeführter Link (was für einen sprechen Sie an), Werbebotschaften…) sind nur Nebelpetarden, um die Kritik an Ihrem ersten Post aus der (sichtbaren) Welt zu schaffen. Schade.
Wahrlich, eine argumentatorische Meisterleistung 😉
@Johnny Smith
Anscheinend habe ich Mühe, mich deutlich zu äussern:
Auch wenn ich richtige Aktienkurse nicht berechnen kann, ist mein Track Record nicht nur von Glück und Pech abhängig, es geht um Management von Ungewissheit beim Anlegen. Könnte man richtige Aktienkurse berechnen, wäre der Track Record unabhängig von Glück und Pech und sehr bald hätten alle den gleichen Track record, denn die anderen können ja auch rechnen.
ich habe Hier von einem Herrn Hussmann gelesen, der wurde gelobhudelt, also habe ich mir die Seite angesehen, und fand Trivialität (Discounted Cash Flow, wie toll, wie neu, wie genial“, mangelnde Präzision (mit welchem Zinssatz er Diskontiert konnte ich nicht finden, können Sie?Es gibt da Anführungszeichen für Zitate ohne Hinweis, wer zitiert wird usw usw.) kombiniert mit Unlogik. Wie lange soll ich versuchen, etwas vernünftiges daraus zu nehmen? Und alle links führen zu Hussmann Anlagen.
Haben Sie wirklich etwas Vernünftiges bei Hussmann gefunden? Dann zitieren Sie doch, ich habe den Unsinn zitiert und erklärt, warum ich es für Unsinn halte, oder machen Sie letztlich auch nur „Namedroping“ wie Seppetoni?:
„Jeder seriöse Investor, ….bla bla bla bla, kennt Namen wie Schiller oder Hussman, selbst wenn er mit ihren Analysen nicht vertraut sein mag oder mit ihren Schlussfolgerungen nicht oder nur teilweise einverstanden ist.“
Ich auf alle Fälle reihe den in die Kategorie „die Welt geht unter, seht ihr es nicht!?!“ ein, denen ich als Anleger antworte, „klar sehe ich dass, ich will aber wissen wann“
@ Anh Toan
Zuerst eine Feststellung: ich bin nicht in Hussman Anlagen investiert.
„also habe ich mir die Seite angesehen, und fand Trivialität…“
Was ich von Hussman (relativ regelmässig) verfolge (und als sehr fundiert und interessant einschätze), sind seine Weekly Comments. Ich behaupte das Gegenteil von Ihnen. Selten finde ich so fundierte, mit Zahlen aus (ja natürlich) der Vergangenheit untermauerte Argumente. Ob dies in der Zukunft auch so sein wird, ist immer die Frage. Ob es noch weitere nicht bedachte Argumente gibt, ja auch dies ist immer die Frage. Was ich aber an Hussmans Comments schätze, ist, dass ich selten irgendein stümperhafter Pfusch oder einzig irgendwelche Behauptungen ohne jegliches argumentatives Fundament in die Welt gesetzt werden. IdR verhalten seine Argumente relativ gut. Das ist genau mein ‚Problem‘, ich hätte gerne mehr gute Argumente gegen seine Schlussfolgerungen, finde sie aber selten.
Wenn er jetzt mit seinen Argumenten mein oder Ihr Weltbild scheinbar nicht bestätigt, können wir dadurch mit kindischem Lächerlichmachen reagieren wie Sie (1) oder Schwachpunkte und fehlende Punkte in seiner Argumenation zu finden oder zumindest suchen (2) oder ihn schlicht missachten (3). Ihr erster Post (die nachfolgenden weniger) hat leider ersteres gemacht. Sofern man seinen Analysen glaubt, fasst der Weekly Comment Titel von Hussman das am Besten zusammen: „The Truth Does Not Change According To Our Ability To Stomach It“. (http://goo.gl/2GZpos). Kritisieren Sie jetzt nach Herzenslaune „the Truth“ als zu stark, zu religiös, zu subjektiv oder was auch immer. Das wäre headline banging. Besser wäre Kritik am Inhalt.
Periodische Börsentaucher, bei denen vor allem Kleinanleger ihre Verluste realisieren, sind volkswirtschaftlich durchaus sinnvoll – und gewollt. Sonst würden gar Putzfrauen börsenreich – und würden nicht mehr putzen. Zusammen mit dem modernen staatsschuldenfinanzierten Konsum ergibt sich so eine Methode zur Geldbeschaffung, die über Jahrhunderte hinweg funktionieren kann – etwa, wie das antike römische Schuldenwirtschafts-System: Die Notenbanken pressen billiges Druckgeld in die Finanzmärkte und kaufen gleichzeitig mit Druckgeld eigene Staatsanleihen auf, um die Zinsen nahe null zu halten. Die Börsen steigen. Noten- und Geschäftsbanken teilen sich die Kursgewinne. Wenn Überhitzung droht, fährt man eine Komponente herunter (die USA reduzierten den Anleihensaufkauf). Nach einer Phase der Seitwärtsbewegung kommt es zum Börsencrash – und man fängt wieder neu an.
so ein richtig schöner kollaps fände ich gut. spekulation dürfte keinen bestand haben. wer keine wertschöpfung oder dienstleistung erbringt, sowie den menschen nichts gutes tut, (rohstoffhändler), hat keine berechtigung. ich bin der meinung, dass es keine börsen braucht. das problem ist nur – diejenigen welche sich beim nächsten crash nicht aus den fenstern stürzen – das werden dann teure sozialfälle.
Philipp Rittermann: Die teuersten Sozialfälle sind nicht die paar wenigen, die sich vielleicht aus den Fenstern stürzen, sondern die Tausenden von Bürokraten, Staatsangestellten und Rentenbezüger aller Art, die der arbeitenden Bevölkerung aus der Mittelschicht 50% des Einkommens via Steuern, Sozialversicherungsbeiträgen und Gebühren abzocken. Wir haben 50% zu viel Staats- und Sozialquote in der Schweiz. Dies geht zu Lasten zukünftiger Rentnergenerationen, die heute als Arbeitnehmer, um ihre zukünftige Rente betrogen werden, weil diese nicht einmal ein Drittel der heutigen Kaufkraft betragen wird.
Diese Blog-System ist ECHT mühsam. „Dein Kommentar wartet auf Freischaltung“. Als würde ich das erste Mal einen Kommentar schreiben. Schaltet endlich mal dies Sch…prüfung ab bzw. stellt sie weniger schaft ein!!!
Vielen Dank für einen ausgezeichneten Artikel mit ausgezeichneten Grafiken.
Erstaunlich viele Parallelen mit vergangenen Exuberance-Phasen: Margin Debt, Share of IPOs with negative earnings, Leveraged Loan issuance, alle steigen massiv an, was in der Vergangenheit ein gutes Zeichen für überschwängliche Party-Stimmung an den Börsen war. Es gibt ja auch andere Indikatoren wie Sentiment-Umfragewerte zb http://goo.gl/Rm8qlP
Interessant ist, dass das gleichzeitig mit recht teuren Bewertungen passiert, auch hier hat Doug Short gute Langfrist-Grafiken (http://goo.gl/iSQhNN). Freuen wir uns an den Luftgewinnen, äh ich meine Kursgewinnen, so lange es geht.
Ich kann mich dem Lob von Herrn Smith nur anschliessen. Im Grunde genommen erinnert mich das an Lektüre von
„The Great Crash“ von Galbraith über den Börsenkrach von 1929, wo er ebenfalls all die im Artikel mit hervorragenden
Statistiken unterlegten Börsen-Phänomene narrativ mit seinem berühmten oder auch berüchtigten Sarkasmus und Witz beschrieb.
Ich sehe eine längere Seitwärtsbewegung kommen, für den SMI irgendwo zwischen knapp 8000 und 8500 Punkten:
Aktien sind nicht mehr so attraktiv wie vor 2 Jahren, manche der frühen Risikonehmer realisieren einen Teil der Gewinne, und stellen dann fest, dass sie keine Alternativen zur Anlage haben.
Setzt sich die Erkenntnis durch, dass die chinesische Immobilien- und Schuldenblase noch lange nicht platzen wird, wird der Aufwärtstrend fortgesetzt.
Das Risiko eines massiven Kurseinbruchs halte ich nach wie vor für gering. Sobald es ein wenig abwärts geht, wird (wieder) eingestiegen, nicht in Panik in fallende Kurse verkauft.
Übrigens halte ich es für normal, dass IPO’s keine Gewinne erzielen, gerade solange Verluste gemacht werden, ist der Bedarf an Eigenkapital gross, und dafür sind Börsen da, und das IPO steht, vielleicht passt diese Formulierung, am Ende des Anfangs eines Unternehmens. in der Dotcom Blase haben die IPO’s keine Umsätze, bewertet wurden Clicks auf die Seite und so.
Ich denke auch, dass zurzeit nach unten nicht mehr als eine gängige Korrektur möglich ist. Die erwähnten Argumente im Artikel haben zwar ein gewisses Gewicht. Aber das Argument der „Alternativlosigkeit“ ist nach wie vor Trumpf. Und solange die Zinsen tief bleiben, wird sich daran nicht viel ändern.
Die einzige „disruptive“ Gefahr sehe ich in China.