Wirtschaft und Weltkrieg

Ein britischer Soldat in einem Schüztengraben bei Ovillers in Frankreich während des Ersten Weltkriegs. (Keystone)

Wie konnte es so weit kommen, dass sich Europa vier Jahre (1914-18) bekriegte? Diese Frage ist bis heute ungelöst. Ein britischer Soldat in einem Schützengraben bei Ovillers in Frankreich, Juli 1916. (Keystone)

Die Zahl der Artikel und Bücher über den Ersten Weltkrieg ist in den letzten Monaten förmlich explodiert. Der Anlass für dieses publizistische Feuerwerk liegt auf der Hand: Im nächsten Sommer sind seit dem Kriegsausbruch hundert Jahre vergangen. Die Verlage bringen sich jetzt schon in Stellung.

Die Erinnerung an 1914 ist immer mit derselben Frage verbunden: Wie konnte es so weit kommen, dass die europäischen Mächte diesen selbstzerstörerischen Konflikt anzettelten? Und obwohl es kaum ein Ereignis gibt, das mit derselben Intensität erforscht worden ist, herrscht weiterhin eine gewisse Ratlosigkeit. An Erklärungen mangelt es keineswegs. Sie reichen von kulturellen Zeitstimmungen (Friedensmüdigkeit und Kulturpessimismus) bis zu aussenpolitischen Zwangslagen (Entente gegen Dreibund).

Immerhin kann man zwei Erklärungen, die mit wirtschaftlichen Entwicklungen zusammenhängen, ausschliessen. Erstens stimmt es nicht, dass der Krieg ausgeblieben wäre, wenn die verantwortlichen Politiker gewusst hätten, wie zerstörerisch er sein würde. Bereits im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-65) war eine Frühform des Maschinengewehrs zum Einsatz gekommen. Der schwedische Chemiker Alfred Nobel (1833-96), Erfinder des Nitroglycerins, stiftete einen Friedenspreis, weil er sah, wie zerstörerisch die moderne Technologie sein konnte. Man wusste, worauf man sich einliess.

Zweitens wäre es falsch zu glauben, die wirtschaftliche Entwicklung hätte ohnehin früher oder später zu einem Weltkrieg geführt. Im Gegenteil: Die drei Jahrzehnte vor 1914 waren für Europa ausgesprochene Prosperitätsjahre und sind deshalb als «Belle Époque» in die Geschichte eingegangen. Die Lebenserwartung stieg signifikant, die Säuglingssterblichkeit ging zurück, und das Einkommen der Arbeiterschichten nahm spürbar zu. 1914 ging es den Europäern besser als je zuvor.

Natürlich gab es gegenläufige Tendenzen. So führte der intensive internationale Wettbewerb immer wieder zu grossen Fusionswellen, bei denen traditionsreiche Firmen verschwanden. Die Landwirtschaft musste mit einem erbarmungslosen Strukturwandel fertig werden, seit billiges Getreide aus Übersee die europäischen Märkte überschwemmte. Viele Gewerbebetriebe gingen konkurs, weil sie mit der industriellen Massenproduktion nicht mithalten konnten. Die Verlierer begannen sich zu organisieren und protektionistische Massnahmen durchzusetzen.

Aber all diese Tendenzen arteten nie in einen Wirtschaftskrieg aus. Zudem federte der Staat die negativen Konsequenzen des Strukturwandels durch Arbeitsgesetze so weit ab, dass die Akzeptanz für die Wirtschaftsordnung weitgehend intakt blieb. Gewerkschaften und linke Parteien forderten zwar zunehmend eine Abschaffung des Kapitalismus, aber in ihrer konkreten politischen Arbeit ging es ihnen hauptsächlich um reformistische Anliegen: höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und staatliche Sozialversicherungen. Und sie hatten grossen Erfolg mit dieser Strategie.

Es stimmt zwar, dass sich die Kolonialmächte vor 1914 heftig stritten und nicht vor militärischen Massnahmen zurückschreckten. Hier waren mit Sicherheit wirtschaftliche Interessen im Spiel. Aber es lässt sich schwer ein Automatismus zwischen dem Ringen in Afrika oder Asien und einem europäischen Krieg herstellen. Der Erste Weltkrieg entzündete sich im Balkan, nicht in fern gelegenen Kolonien. Zudem waren die Spannungen innerhalb der Entente (Frankreich, Grossbritannien, Russland) grösser als zwischen der Entente und den Mittelmächten. Vor allem hatte Österreich-Ungarn keine Kolonialinteressen.

Der Vermutung, dass wirtschaftliche Faktoren nebensächlich waren, bestätigt sich auch durch die Lektüre von «Sleepwalkers» , dem neuen Buch des Cambridge-Historikers Christopher Clark, das die Diskussion um die Kriegsursachen neu lanciert hat. Es ist nie die Rede von einem ökonomischen Kalkül, sondern nur von fatalen aussenpolitischen und militärischen Fehleinschätzungen. Clarks Sicht mag zu eng sein, aber sie beruht auf einem umfassenden Literatur- und Quellenstudium. Im Index taucht das Stichwort «Wirtschaft» erst gar nicht auf.

Ein letztes Argument: Wenn die Wirtschaft eine entscheidende Rolle gespielt hätten, wäre es viel einfacher, den Krieg zu erklären. Wäre zum Beispiel im Balkan ein Ölfeld vorhanden gewesen, wäre leicht erklärbar, warum Österreich-Ungarn nach dem Attentat von Sarajewo einen Krieg mit Serbien wagte. Der Balkan war jedoch eine besonders arme Gegend. Den Strategen in Wien ging es um etwas anderes.

Der Kriegsausbruch bleibt ein historisches Ereignis, das zu gross ist, um wirklich verstanden zu werden. Clark zitiert im letzten Kapitel einen treffenden Satz der englischen Schriftstellerin Rebecca West. Als sie 1936 auf dem Balkon des Rathauses von Sarajewo stand, sagte sie zu Ihrem Ehemann: «I shall never be able to understand how it happened. It is not that there are too few facts available, but there are too many.»

 

 

139 Kommentare zu «Wirtschaft und Weltkrieg»

  • Hermann sagt:

    Dass die Monarchien Europas zum Teil verschwanden nach dem ersten Weltkrieg, koennte auch darauf hinweisen, dass die politischen Fuehrungen vieler Laender damasl auf gefaehrliche Weise veraltet waren. Insofern eine Parallele zur Wirtschaft, wo falsche Fuehrungsstrukturen auch zum Untergang fuehren koennen.

  • Wittmann sagt:

    Wer es genau wissen möchte, wer in erster Linie Schuld ist am 1. Weltkrieg, der soll das hervorragend geschriebene und umwiderlegbare, wissenschaftlich bestens fundierte und akribisch genau geschriebene Buch von Karlheinz Deschner ‚Die Politik der Päpste‘ genau lesen.

  • Merz sagt:

    Die Kultur stand an einem Wendepunkt in der Geschichte. Alle Künste erreichten qualitativ den Zenit ihrer Verwirklichung. Meiner Meinung nach, die gänzlich anders ist als alle Historikermeinungen, die auf die äusseren Fakten als Ursachen schauen wollen, liegt die Veranlassung der mörderischen Kriegsmaschinerie in der ZUKUNFT der Menschheitsentwicklung. Erst die künftigen Entwicklungen lassen die Impulse der Gegenwart verständlich werden. Zu der Zeit des 1.Weltkriegs hatten wir die höchstbegabten Künstler in Dichtung, Malerei, Architektur, im Tanz und der Musik, auf dem Boden Mitteleuropas. Es war eine Inkarnation des Schönen in kürzester Zeit, ein Überfluss des Wahrhaften. Und dies löste sich innert kürzester Zeit auf, die Biographien dieser Begabten und Genialen erzählen eigenartigste Vorkommnisse: wie viele, die nicht durch Menschenhand starben, sind durch innere Tode gestorben, starben durch Unfälle,durch Krankheit oder durch unerklärliche Schlaftode. Es war ein Sterben allenthalben, man ging, als intelligenter und zeitkritischer Erdenbürger, man ging freudig aufs Schlachtfeld, es war keine Angst vorhanden,bewusst ging man durch das Tor des Todes. Schaut man nur auf das physische Diessseits, die Rätsel könnten nicht grösser sein.Der wahre Hintergrund bleibt verborgen. Mephisto ist auch nur Fausten erkennbar, andere nehmen ihn als das wahr, was er vordergründig zu sein vorgibt.Doch im Hintergrund spielen ganz andere Kräfte und Entwicklungen. Sie muss man finden und erkennen

  • Max Berttold sagt:

    Ich empfehle hier das Buch ‚The pity of war‘ von Neil Ferguson. Dies auch darum weil es kein „Jubiläumsdruck“ ist, sondern eine interessante Geschichtsstudie.

  • ralph kocher sagt:

    Der WWI war eine eigentliche Industrie, die in sich funktionierte und vielen Arbeit gab (auch Militärangehörigen). Auslöser war sicher auch der Enthusiasmus der Deutschen, die Dank der Zahlungen (Kriegsentschädigungen) der Franzosen sich neue Fenster erhofften. Man wollte stark wie die Kolonialstaaten sein. Der Hauptgrund aber ist in der Industriealisierung zu suchen, die nur einige noch zur Arbeit brauchte – in einer rasch (!) umstrukturierenden Zeit, als Familien aber noch unzählige Kinder hatten.

  • Yves Kueng sagt:

    Unglaublich.
    All die Besserwisser und ihre Tendenz, einen mit Daten und Zahlen zu zu schuetten.

    Herr Straubmann versuchte einfach, abgesehen von der offiziellen Varianten. Doch oftmals ist die Wahrheit einfach viel zu simpel, so dass man mehr dahinter suchen muss und finden will.

    Alles in allem waren es wohl die Buendnispolitik, Ueberschaetzung in die eigenen Staerke, falsche Einschaetzungen der Regierung ueber die Folgen und – was fuer heute wieder gilt: Die Friedensmuedigkeit. Auch heute warten alle insgheim auf den grossen unwahrscheinlichen aber so faszinierende, weil der letzte so weit weg zurueckliegende Crash.

    Ich hoffe, dass ich falsch liege.

  • Carsten Herrmann sagt:

    Man sollte schon 1.+2. weltkrieg zusammen sehen . Die sowjetische Sicht als ein Streit unter Imperialisten hat viel für sich. Das Wirtschaftsinteresse und das ideoligische (Nationalismus, Chauvisnismus etc) werden jedoch vermengt und manches, evtl sogar ungewollt, verselbständigt sich. Für den Willen sucht man Rationalisierungen (Kriegserklärung) und findet am Ende was anderes. Eine ganz böse Gemengelage. Nationalismus/Chauvisnismus als der Egoismus …

  • Hans P. Grimm sagt:

    Teil 2:

    Die Mächte, die in Europa dominieren und über sein Schicksal entscheiden, dominieren nicht in gleicher Weise in der Welt. Und da die koloniale Größe, die Hoffnung auf noch ungezählte Reichtümer, offenbar auf die relative Bedeutung der europäischen Staaten zurückwirken wird, hat die Kolonialfrage, der ‚Imperialismus‘, wenn man will, die politischen Verhältnisse in Europa selbst schon verändert und wird sie immer mehr verändern.“

  • Hans P. Grimm sagt:

    Zum ersten Weltkrieg

    von: J. E. Driault, Les problèmes politiques et sociaux, P. 1907, S.299.

    Die politischen und sozialen Probleme Ende des 19. Jahrhunderts in dem Kapitel Die Großmächte und die Aufteilung der Welt folgendes schrieb: „In diesen letzten Jahren wurden alle unbesetzten Gebiete des Erdballs, außer China, von den Mächten Europas und Nordamerikas erobert; es kam zu einigen Konflikten und Einflußverschiebungen, die Vorboten noch furchtbarerer Erschütterungen in der nahen Zukunft sind. Denn man muß sich beeilen: die Nationen, die nicht versorgt sind, riskieren, es niemals zu werden und nicht an der ungeheuren Ausbeutung der Erde teilnehmen zu können, die eine der wesentlichsten Tatsachen des kommenden“ (d.h. des 20.) „Jahrhunderts sein wird. Das ist der Grund, weshalb Europa und Amerika vor kurzem von einem Fieber der kolonialen Expansion erfaßt worden sind, des ‚Imperialismus‘, der den markantesten Charakterzug des Ausgangs des 19. Jahrhunderts bildet.“ Und der Verfasser fügte hinzu: „Bei dieser Aufteilung der Welt, bei dieser wahnwitzigen Jagd nach den Schätzen und Großmärkten der Erde steht die relative Bedeutung der in diesem (dem 19.) Jahrhundert gegründeten Reiche in gar keinem Verhältnis zu der Stellung, die die Nationen, von denen sie gegründet wurden, in Europa einnehmen.

  • „Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin gefunden, daß die besonders rentablen Kapitalanlagen großen Maßstabes heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben. …Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Kapitalzerstörung, welche er bedeutet.“

    (aus der Zeitschrift des Sparkassenverbandes von 1891)

    Bekanntlich gab es danach zwei „allgemeine europäische Kriege“, die sich sogar weltweit ausdehnen ließen, um soviel Sachkapital zu zerstören, dass der globale Zinsfuß wieder auf eine für den Kapitalismus lukrative Höhe angehoben und somit wieder neues Zinsgeld in neue Sachkapitalien investiert werden konnte. Dieses sinnlose Spiel von Zerstörung und Wiederaufbau betreibt die halbwegs zivilisierte Menschheit schon solange, wie sie Zinsgeld (anfangs Edelmetallgeld) benutzt und es ein privates Bodeneigentumsrecht gibt.

    Ohne die atomare Abschreckung wäre es etwa in den 1980er Jahren zum 3. Weltkrieg gekommen. Auf der anderen Seite hat darum heute, durch das Ausbleiben dieser „überfälligen Sachkapitalzerstörung“, die systemische Ungerechtigkeit der Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz (Kapitalismus) – sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten – ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht, sodass wir unmittelbar vor der globalen Liquiditätsfalle (klassisch: Armageddon) stehen:

  • lora kamm sagt:

    Kurz und gut: So wie sich hier ausschliesslich männliche Schreiber über Hinter-Vor und Neben-Gründe der beiden Weltkriege
    I + II äussern, sind es, wenn es um Krieg/e geht, wiederum Männer, welche sie organisieren. Bei den Opfern sieht es dann
    anderst aus: Da werden Frauen und ihre Kinder in vielfältigster Weise „miteinbezogen“. Diese gilt es dann plötzlich zu „beschützen“ oder – je nach Sachlage – als Beute zu konsumieren. (Bitte kein Verweis auf die Ausnahme M.Thacher/
    Falklandkrieg). Die aufwändige Suche nach Gründen und Zusammenhängen für organisierte Kriege kann man sich sparen: Sie sind und waren stets Produkte männlicher Denke; der extremste Auswuchs männl. Tradition, Konflikte, Machtansprüche, Expansionsgelüste…mit Krieg/en zu beantworten/durchzusetzen. Es werden keine erklärenden Umstände benötigt, um männl. Gewaltmechanismen zu rechtfertigen, denn Gründe für Krieg/e gibt,gab,gäbe es tagtäglich. Die Endlos-Spirale, sich mittels Gewalt durchzusetzen, zu bereichern, Machtansprüche durchzusetzen oder auszuweiten gilt es aufzubrechen und als das zu denunzieren, was sie ist: Männliche Destruktion zugunsten männl. Herr-schaftsansprüchen. Die (männl.) Suche und ihr Streiten über möglichen Ursachen gewesener Kriege bewegt sich im selben Kontext: Sie durch Erklärungen „verständlich“ zu machen. Die Gesellschaft „lebt“ auch im Zivilen mit der umfassenden männl. Gewalt gegen Frau, Kind, dem anderen Mann und wird nicht als Mikro-Bestandteil männl. Gewalt-Tradition wahrgenommen.

    • Anh Toan sagt:

      Iora Kamm: „Sie sind und waren stets Produkte männlicher Denke“

      Ja klar, da man diese Denke als „männlich“ definiert, diese Denke bei Jungs und Männern fördert, Anerkennung erhält, während sie bei Frauen und Mädchen verurteilt wird. All dies machen aber Frauen genauso wie Männer, Mütter faktisch sogar mehr als Väter. „Meine Frau die Ilsebill….“

  • Beat sagt:

    Einerseits erschreckend wie der Geschichts – Revisionismus Blüten treibt und noch dazu, scheint er auf einer anti – Amerikanischen Grundwelle zu reiten. Gefährlicher Neofaschismus?
    Andererseits tröstlich 2 Dinge: Bei genauerem Hinsehen tauchen trotz Länge der Kommentarspalte immer wieder dieselben 2 oder 3 Namen auf unter denen diese unsägliche Leier zum Vorschein kommt.
    Leider sind auch der Warner und Aufrichtigen nur wenige, auch diese wiederholen sich mehrmals.
    Im Grunde ist der Auslöser – Artikel gut verdaulich, es fragt sich aber doch ob die Erfahrungen in Europa, mit zuletzt kurz und heftig ausgetragenen Konflikten, nicht die Nachteile des Krieges heruntergespielt und die (notabene wirtschaftlichen) Vorteile überhöht haben aussehen lassen.
    Ein Hinweis: Die Handlungsweise der Siegermächte mit Reparationszahlungen und Knebelung gewisser Wirtschaftszweige gegen Deutschland könnte ein Hinweis sein dass die Denke damals tiefer in wirtschaftlichen Dimensionen war als die neue Schreibe wahrhaben will.
    Dominant scheint mir aber immer noch die Unkenntnis und vor allem das nicht Bedenken der Risiken gewesen zu sein. Nicht die EU verhindert Kriege in Europa sondern die Haltung des Miteinander, welche das Entstehen der EU erst ermöglichte.
    Darum Vorsicht! Die neueren Entwicklungen mit der Dominanz gewisser Länder über andere, die als Unterdrückung wahrgenommen wird, nachdem man ihnen vorher mit dem € das Blaue vom Himmel versprochen hatte, ist sehr gefährlich!

    • ueli der hecht sagt:

      @Beat
      Ich mache im Gegensatz zu Ihnen einen grossen Unterschied zwischen der amerikanischen Bevölkerung und Amerikas „Big Bussines“. Lesen Sie doch mal „A peoples history of the United States“ von Howard Zinn – anstatt mit der idiotischen „Antiamerikanismusanklage“ aufzutrumpfen. Wenn überhaupt – wird Geschichtsrevisionismus von jenen betrieben, welche Weltkriege als Ereignisse verklären, welche „zu gross sind“ um sie überhaupt verstehen zu können und behaupten, dass wirtschaftliche Interessen nur eine marginale Rolle in diesem „Heldenepos“ eingenommen hätten.

  • Rene Wetter sagt:

    Der Krieg wurde vom Zaun gerissen, weil die verschiedenen Monarchien Probleme hatten und davon ablenken wollten. Es ging daneben, nach dem Krieg war Österreich Ungarn erledigt und damit die Monarchie. Auch in Deutschland und Russland mussten die Herrscher abtreten

    • ueli der hecht sagt:

      @Rene Wetter
      Naja – nicht nur die „Monarchien“ hatten vor dem 1. Weltkrieg wirtschaftliche / gesellschaftliche Probleme. In den USA gibt es zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder blutige Arbeitskämpfe, die Arbeitslosigkeit ist gross, die Lebensmittelpreise steigen. Am 13. März 1907 kommt es zur Panik. Der Aktienmarkt bricht zusammen, viele Firmen machen bankrott. Noch unmittelbar vor Kriegsbeginn in Europa stecken die USA in einer wirtschaftlichen Rezession, die in eine grössere Krise auszuarten droht. Ein Streik von 150`000 Textilarbeitern in New York City im Januar 1913 dauert Monate und greift nach Boston über. In Paterson/New Jersey treten die Seidenarbeiter fünf Monate lang in den Ausstand. Im September desselben Jahres beginnen auch Bergleute in Colorado einen Arbeitskampf, der 16 Monate anhält, bis Dezember 1914, begleitet von Gewaltausbrüchen und einer Intervention des Bundes.
      Alle bedrohlichen, seit der industriellen Revolution ohnedies stets wiederkehrenden Schwierigkeiten aber löst der grosse europäische Krieg. Zunächst zwar bestürzt die US-Exporteure der mögliche Verlust ihrer Überseemärkte. Doch rasch beruhigen, ja berauschen sie die Einkäufe der Europäer, die kaum glaubhaft in die Höhe schnellen. Während sich die Europäer zerfleischen, reibt man sich in den USA die Hände über den Nachfrageschub, wobei zuerst die Metall-, dann die chemische Industrie profitieren. Die Tonnage für den Aussenhandel steigt in 4 Jahren von 2 185 000 auf 11 000 000 Tonnen!

    • ueli der hecht sagt:

      @Rene Wetter
      Ein Nachtrag vom besten Beobachter seiner Zeit – Karl Kraus.
      Von Anfang an hatte er die besondere Rolle des Geschäfts in diesem Krieg erkannt
      „Dass sich eine Menschheit, die ihre Phantasie auf die Erfindung von Gasbomben ausgegeben hat, deren Wirksamkeit am 1. August 1914 nicht vorstellen konnte, macht sie erbarmungswürdig. Dass sie aber auch von der magischen Anziehungskraft des Blutes auf das Geld keine Vorstellung hatte, macht sie verächtlich…Will man wissen, wie der neue Krieg aussieht, so genügt der Blick auf das leere Schlachtfeld des anonymen Todes, auf den Kampfplatz ohne Kampf, wo der Zufall zwischen Mensch und Maschine entscheidet, und dann zurück in einen warenlosen Kommerz, der noch nie das Ding gesehen hat, von dem er lebt – eins dem andern ein Gleichnis…Die Verbindung jener, die die Menschheit wie eine Ware schieben, mit jenen, die die Ware schieben: erstaunlich, weil so ganz dem alten Dekorum, an dem der neue Sinn festhält, widerstrebend, und gleichwohl ein Elementarereignis.“
      Er sah das Treiben der neuen Grossverdiener:
      „Nur immer heiter,
      den Tod überrollt!
      Das Leben geht weiter –
      als Gott es gewollt.“

  • Marty Dieter sagt:

    Zu der Vorgeschichte kommt dazu, dass die Hauptpersonen, die „Staatenlenker“, in den Ferien(!) weilten. Und zuerst nicht daran dachten wegen so einem, so tragisch es auch war, Attentat nach Hause zurück zu kehren. Die zweite und dritte Reihe in den Staatsführungen waren mit der Situation heillos überfordert. Mit furchtbaren Folgen – wie wir wissen.

    • Vilém Knebort sagt:

      @Marty Dieter: „Zu der Vorgeschichte kommt dazu, dass die Hauptpersonen, die “Staatenlenker”, in den Ferien(!) weilten.“

      Nicht alle. Der französische Staatspräsident Raymond Poincaré und der Président du conseil (Regierungschef) René Viviani, weilten von 20. – 23. Juli 1914 in St. Petersburg zu Gesprächen. Die An-, und Rückreise haben sie auf einem Kriegsschiff der französisicher Marine unternommen. Den ersten richtigen Kontakt mit Paris hatten Sie erst am 25. Juli, telefonisch, aus Stockholm.
      Der Zar weilte mit Familie auf Jalta.
      Wilhelm der II. nahm Teil auf einer Regatta in Kiel.
      Dem Kaiser Franz-Josef I., hat, zwei Stationen vor Bad Ischl, der Bahnhofvorstand gehorsamst gemeldet, dass Seine Apostolische und Königlich-Kaiserliche Majestät, Serbien eben den Krieg erklärt haben. Wonach der Kaiser mit einem resignierten: „Also doch.“ reagierte.
      Die Einzigen die zu Hause waren, waren die Engländer. Lloyd George, in Anwesenheit von Lord Asquith, kommentierte die Ereignisse am Abend des 1. August 1914: „In Europa gehen die Lichter aus, und wir werden sie in unserem Leben nicht mehr sehen. Später stellte er in seinen „Mémoiren“ fest: „C’est ainsi que les armements ont causé la guerre.“ („la première guerre mondiale 1914-1915“, s. 42, Raymond et Jean-Pierre Cartier, Presses de la Cité, Paris, 1982)

  • Beat S. Eberle sagt:

    Ein Thema aus der Geschichte. Sehr schön.

    Ich greife mir folgende Frage heraus: Hätten die Politiker wissen können, wie zerstörerisch er sein würde? Anhand des Amerikanischen Bürgerkriegs? Ich bin da ziemlich skeptisch:

    Der amerik. BK hat zahlreiche Elemente, die wegweisend waren für den WW1. Doch aus folgenden Gründen war das damals nicht offensichtlich:

    – Seit den Napoleonischen Kriegen bis 1815 hat es keine grossen Auseinandersetzungen gegeben, wo beide Seiten bis zur Erschöpfung gekämpft haben, mit der Ausnahme des Amerik. BK. Das sind 100 Jahre, eine sehr lange Zeit im Gedächtnis der Menschen.

    – Die Menschen werden sich am Vorabend des WW1 an Konflikten orientiert haben wie den von 1866 (D gegen Ö) oder 1970-71 (D gegen F). Und diese Kriege waren innerhalb von Monaten entschieden.

    – Zahlreiche Elemente des amerik. BK schienen diesen nachvollziehbar NICHT zu einem Lehrbeispiel für einen zukünftigen Europäischen Konflikt zu qualifizieren: Grösse und Wildheit des Landes, Bürgerkriegscharakter, unausgebildete Truppen, etc.

    Grüsse Beat

    • Rolf Zach sagt:

      @Beat S. Eberle
      Völlig zutreffend beschrieben. Der Schlieffenplan war ja auch auf eine rasche Kriegsentscheidung aufgebaut und dominierte vollständig die deutsche Politik. Zur Ergänzung kann man noch anmerken, ein Bankier aus Warschau mit dem Namen Bloch hat vor 1914 den zukünftigen Krieg gut geschildert. Sein Buch hat Zar Nikolaus II. gelesen. Trotzdem hat auch er wie die Deutschen auf den Krieg hingearbeitet. Ein Krieg war für sie noch viel verlockender als für die Deutschen. Selten hat Russland ein derart bequeme diplomatische Position gehabt wie 1914. Das Britische Weltreich war zusammen mit Frankreich voll auf ihrer Seite.
      Die Deutschen meinten, es sei am besten sofort zu handeln, so könne man dann sicher im Kreise der 4 Weltmächte dominierend wirken (GB, USA, Deutschland und Russland/Mahon).

  • K.A. Barett sagt:

    @Rolf Zach: Sehr guter Kommentar, der von profundem historischem Wissen und einer klugen Analyse zeugt. Sofern Sie es noch nicht gelesen haben: Ich empfehle Ihnen die Biografie von Joachim von Kürenberg über Wilhelm II zur Lektüre. Tiel: „War alles falsch?“ Erscheinungsjahr 1940

  • Rolf Zach sagt:

    Wie Herr Straumann zu Recht ausführte, sind wirtschaftliche Gründe für den Ausbruch des I. Weltkriegs schwer zu finden. Die Volkwirtschaften der beiden Hauptverantwortlichen, Deutschland und Russland, waren keineswegs schwächlich und benötigten keinen grossen Krieg für ihr Wohlbefinden und ihre Entwicklung. Deutschland hatte damals das Farbstoff- und Medikamenten-Monopol und war im Begriff mit dem Haber-Bosch-Verfahren ein Düngemittel-Monopol aufzubauen. Russland hatte durchaus auch seine Industrialisierung, die natürlich sehr volatil war, aber das Land trotzdem weiterbrachte. Es ist eine Lüge, wenn die Kommunisten und ihre Nachbeter (Eric Hobsbawm) behaupten, es wäre vor der Sowjetunion nichts dagewesen und nur Stalin hätte die Industrialisierung vorangebracht. Es zählt beim Klassenkampf eben nicht nur Vermögen und Einkommen, sondern auch Status und Ansehen. Nach 1871 wurde Preussen nicht deutsch, sondern Deutschland preussisch. Wilhelm II unterwarf sich völlig seinen obersten Militärs. Sein Stolz war nicht nur Deutscher Kaiser zu sein, sondern noch mehr König von Preussen. Alle diese hohen Herren im Generalstab glaubten an ihren Schlieffenplan und einen kurzen Krieg. Sie glaubten ferner, dass die Zeit gegen sie arbeitet, ob es nun die Aufrüstung Russlands war oder die Entwicklung Deutschlands zu einer bürgerlichen Gesellschaft.
    Der Zar wollte seine Autokratie behalten. Die Donaumonarchie und Serbien waren die Mittel zum Zweck des Krieges für deutsche und russische Elite.

    • Roland K. Moser sagt:

      Sowohl 1914 als auch 1939 ging es darum, die deutsche Wirtschaft zu schwächen. Heute macht das die EU, indem Deutschland finanziell ausgenommen wird.

    • peter berger sagt:

      Sie greifen zu kurz Herr Zach, Wilhelm II war keineswegs seinen Generälen hörig. Im Gegenteil, er wollte bis zum Schluss keinen Krieg und versuchte seine Cousins in Moskau und London zu erreichen. Nachdem Russland schon Wochen vorher Mobil gemacht hatte und Frankreich Stunden vor der deutschen Kriegserklärung ebenfalls Mobil machte, hat er spätnachts, notabene im Nachthemd, auf drängen seiner Generäle, die eine Einkreisung entgegensahen, einer Kriegserklärung zugestimmt. Die Kriegsziele Russland waren ein Panslavien und der direkte Zugang zum Bosporus. Frankreichs Ziele waren Elsass/Lothringen und ein tiefer groll gegenüber dem Deutschen Reich dass sich in Versailles 1871 dort konstituierte. England hingegen war das wirtschaftlich starke Deutschland ein Dorn im Auge das seinem Welthandel in die Quere kam. Was man Wilhelm II vorwerfen kann ist seine schlechte Diplomatie in der nach Bismarck Ära. Von einer Alleinschuld, wie in Versailles aufoktroyiert wurde kann keine Rede sein.

    • ueli der hecht sagt:

      @Rolf Zach
      Seit wann bricht man denn einen Krieg vom Zaun aus wirtschaftlicher Schwäche? Die Geschichte zeigt doch gerade das Gegenteil! Die Aggression ging immer von denjenigen aus, welche ökonomisch am Drücker waren. Genau so wars dann auch mit Deutschland und Amerika im letzten Jahrhundert. Deutschland löste Grossbitannien als grösste Industriemacht ab und die USA wurden nach dem 1. Weltkrieg zur Supermacht (30% der Weltindustrieproduktion! / Nach dem 2. Weltkrieg 50% der Weltindustrieproduktion!). Russland hingegen war zwar eine Macht durch die schiere geographische Grösse – aber ökonomisch ein kleines Licht. Die Leibeigenschaft wurde mal gerade abgeschafft, 90 % der Bevölkerung waren Bauern, der Adel und die Kirche herrschten über die Menschen wie im tiefsten Mittelalter. Ich bin zwar kein Fan von Stalin und co. – aber unter seiner Terrorherrschaft wurde tatsächlich eine Industrie aus dem Boden gestampft, welche nur durch blanken Terror in dieser kurzen Zeitspanne errichtet werden konnte. Natürlich auch mit einer barbarischen Hungerpolitik, welche sich hauptsächlich gegen die Landbevölkerung richtete.

      • Rolf Zach sagt:

        @ueli der hecht.
        Ich weigere mich einfach Russland vor 1914 als eine Macht der Rückständigkeit anzusehen. Nicht nur hatten die Russen damals eine Zivilisation, die die Weltkultur nachhaltig beeinflusste, sondern auch eine schnell wachsende Industrie und war durchaus für den Krieg gerüstet. Natürlich war es nicht das deutsche Niveau z.B. bei der Schlacht bei Tannenberg keine
        Militär-Telefonleitungen. Nicht die russische Gesellschaft war rückständig, sondern der Zar selbst. An Wilhelm wurde vorbeiregiert, aber Nikolaus war bis zu seiner Abdankung zentral in der Entscheidungsfindung Russlands, eine absolute Katastrophe. Leider hat die bürgerliche Regierung nach der Märzrevolution keinen Frieden mit Deutschland geschlossen, so hatte Lenin eine einzige Chance, die hat er genutzt. Nie hätte ein Hitler ein bürgerliches Russland gewagt anzugreifen. So inkompetent Nikolaus auch war, die Aussenpolitik Russland war erstklassig. Die haben mit einer sehr durchdachten Politik Deutschland in die Isolation manöveriert. Deutschland blieb nur als Verbündeter der Hungerleider Donaumonarchie und die Hoffnung auf eine russische Revolution. George Kennan hat das in seinem Buch schön dargestellt.

        • ueli der hecht sagt:

          @Rolf Zach
          Man kann Stalin als Teufel persönlich bezeichnen – aber eins ist unbestritten: Stalin hatte die Sowjetunion zu einem riesigen Industrieimperium entwickelt. Allein im letzten Jahrzehnt vor 1939 war die Zahl der Industriearbeiter von 10 auf 28 Millionen emporgeschnellt, die Eisenproduktion von 4 auf 18 Millionen Tonnen, die Ölförderung von 11 auf 32 Millionen Tonnen, die Förderung von Kohle von 30 auf 133 Millionen Tonnen. Und so wenig Stalin zuerst an Hitlers Verrat glauben mochte, denn Hitler war ihm sympathischer zumindest als die bürgerlichen Herren des Westens, so wenig mochte Hitler an die von Stalin geschaffene gigantische Rüstungsindustrie in Innerasien glauben, die es dem roten Diktator ermöglichte, noch während des Krieges die Erzeugung von Munition auf das Vierfache, die von Geschützen und Flugzeugen auf das Fünffache, die von Tanks auf das Fünfzehnfache zu steigern. Noch im Augenblick des deutschen Angriffs liess Stalin 1300 Fabriken aus dem Westen nach Innerasien verfrachten. Und all dies und mehr, obschon sein Land Jahr für Jahr Millionen Menschen durch die Deutschen verlor.

  • David Meier sagt:

    Niemand konnte ahnen, dass der Krieg bis 1918 dauern würde. Insofern wusste man nicht, worauf man sich einliess. Kriege erweisen sich jeweils erst im Rückblick als selbstzerstörerisch – oder eben nicht.

  • Daniel Wigger sagt:

    Hier wird sowohl auf Kommentar- als auch auf Artikelseite vermischt zwischen Ursache und Ausbruch, also den ursprünglichen Grund und die unmittelbare Entfachung des Krieges. Selbstverständlich gibt es niemals nur einen Grund für einen Krieg, wie das auch bei modernen Kriegen der Fall ist. Man studiere nur die neusten Golfkriege der USA/Westens anhand dieser These.

    Der Grund des Weltkrieges (wie man in vielen Ländern immer noch den ersten WK nennt) ist zweifellos das fehlende kulturelle Verständnis unter den Europäischen Staaten. Damals gab es primär Nationalstaaten (mit Ausnahme des Vielvölkerstaats Österreich-Ungarn). Es gab keine multilateralen Sicherheitssysteme unter den Ländern und es gab wenig Wissen der Bevölkerungen über die Befindlichkeiten und Situationen in den anderen Staaten. Der Völkerbund war zu schwach, wie es auch die UNO noch ist. Erst mit der Gründung der Europäischen Union und ihren Vorformen konnte ein friedliches Europa geschaffen werden.

  • Küng sagt:

    das ist mit 2 Worten leicht zu erklären: Grössenwahn und Kadavergehorsam und zwar hüben und drüben. Nur noch kurz: Kinder pflegten in D wie in F ihre Eltern zu siezen.

    • Ch. Meier sagt:

      Das war aber auch bei uns nicht anders zu dieser Zeit: Meine Grossmutter (Jg. 1920) duzte ihre Mutter auch nicht, sondern pflegte zu sagen: „Ihr, Mutter…“, was einem ‚Sie‘ gleichkommt.

  • Max Bader sagt:

    Wäre es nicht möglich, dass es sich nicht einfach um eine fatale Kettenreaktion gehandelt hat, die ausser Kontrolle geraten ist? Militärische und nationale Ehre hatte damals sicher eine starke Bedeutung. Ein Land, welches seine Bündnisversprechen nicht umgesetzt hätte, hätte wohl jegliches Ansehen verloren. Im übrigen nur weil der amerikanische Bürgerkrieg brutal war, muss das nicht zwangsläufig einen Einfluss auf Europa gehabt haben. Das Leid dort konnten die Europäer kaum nachvollziehen. Zudem waren die meisten kriegsführenden Länder nicht demokratisch. Und nicht demokratische Länder neigen viel mehr zu einer militärischen Lösung. Zudem waren die Machtverhältnisse nicht stabil. Kein Land war wirklich dominant, um den Frieden zu „erzwingen“.

    PS: Ich finde das eine sehr spannende Frage und finde es schade, dass hier geschichtlicher Revisionismus bezüglich des 2. Weltkrieges betrieben wird oder absurde Verschwörungstheorien aufgestellt werden, als ob es Hinweise gäbe, dass die Amerikaner aus Kriegslust das Attentat von Sarajevo verübt hätten.

    • Vilém Knebort sagt:

      Herr Bader, ich habe hier in einem Kommentar zu Ihrer Festellung: „… dass hier geschichtlicher Revisionismus bezüglich des 2. Weltkrieges betrieben wird…“ geschrieben, dass die bereits weit fotgeschrittene Revision der Geschichte des 2. Weltkriegs, zurzeit in den gleichen Prozess mit der Geschichte des 1. Weltkriegs übergeht. Mein Kommentar wurde von der Redaktion des Blogs nicht veröffentlicht.

      Eben habe ich einen von Nick Bauman geschriebenen Artikel mit dem Titel „Neville Chamberlain Was Right“, in http://www.slate.com entdeckt. Der geschichtliche Revisionismus, den Sie hier berechtigterweise bedauern, schreitet viel schneller voran, als wir uns es überhaupt vorstellen können. Die Opfer werden zu Tätern.

      Was erstaunt ist, wie die hier, und nicht nur hier, historischen Tatsachen zuweilen behandelt werden. Es scheint so zu sein, dass Einige zu dem gleichen Schluss gekommen sind, den Jackob Burckhardt in seinem „Richelieu“, den Kardinal zitiertend, so definiert: „Die Wahrheit hat niemals niemandem gedient.“ („La vérité n’a jamais servi à personne.“)

  • Vilém Knebort sagt:

    Roland Moser: „GB und F erklärten Deutschland den Krieg, was die europäische Kriegsmaschinerie in Gang setzte.“
    1. Österreich-Ungarn hat am 28. Juli 1914, um 10.00 Uhr, Serbien den Krieg erklärt. Um 11.00 Uhr, fing die Österreichisch-Ungarische Artillerie, Belgrad zu beschiessen.
    2. Am 1. August 1914 um 14.15 erklärte Deutschland Russland den Krieg.
    3. Am 3. August 1914 um 14.45, bat, wegen der Nichterfüllung des deutschen Ulimatums vom 1. August 1914, Punkto Übergabe der Festungen Verdun und Toul, der deutsche Gesandte Baron von Schoen, den franz. Aussenminister Gaston Doumergue um die Pässe. Damit erklärte Deutschland dem Frankreich den Krieg.
    4. Das Königreich von Grossbritanien und Nordirland trat am 4. August 1914 um 00.00 Uhr, als Folge der Nichterfüllung des britischen Ulitmatums von 1. August 1914 im Bezug auf die Beachtung der international garatierten belgischen Neutralität durch Deutschland, automatisch in Krieg mit dem Deutschen Kaiserreich.

    • Roland K. Moser sagt:

      Da muss ich betreffend 1914 nochmals über die Bücher. Danke für den Hinweis!!!

      Betreffend 1797, 1870 und 1939 habe ich aber recht.

      • ueli der hecht sagt:

        @Roland K. Moser
        Vielleicht sollten sie in Zukunft einfach mal ein Standardlehrbuch der Geschichte konsultieren – bevor sie wild drauf los schreiben und behaupten, dass GB und F den 1. Weltkrieg vom Zaun brachen.
        Betreffend 2. Weltkrieg sollten sie vielleicht mal die Akten vom Nürnberger Prozess studieren – herausgegeben von Heydecker / Leeb – anstatt irgendwelchen neofaschistischen Müll zu verbreiten.

        • Martin sagt:

          Herr Hecht
          Warum haben die Franzosen den Polen im 2. WK nicht geholfen? Die Wehrmacht haette keine Chance gegen die Franz. Armee gehabt. Der Krieg waere in weniger als einer Woche ohne Englische Hilfe fertig gewesen!

          • ueli der hecht sagt:

            @Martin
            Die Franzosen waren eigentlich schon bereit für die Tschechoslowakei zu marschieren. Chamberlain hat dann in letzter Minute durch Vermittlung Mussolinis einen vermeintlichen Aufschub der Kriegsvorbereitungen der Wehrmacht erreicht – er wollte im Unterhaus schon seine Kriegsrede halten! Natürlich war das ganz im Sinne Hitlers, der dann die Franzosen und Engländer zu einem Kuhhandel überredete und ihnen versprach, dass bei friedlicher Einigung über die Sudetenfrage – seine kriegerischen Ambitionen sich erübrigten. Die Hoffnung einen 2. Weltkrieg zu diesem Zeitpunkt noch zu verhindern war wohl stärker als die Vernunft, die Hitlers Spielchen hätte durchschauen können.

          • Vilém Knebort sagt:

            Eine kompetente Antwort auf Ihre Frage Herr Martin, finden Sie im Buch von Prof. Annie Lacroix-Riz: „Le choix de la défaite“ (Armand Colin, Paris, 2008). Frei übersetzt: „Wahl der Niederlage“ oder „Gewählte Niederlage“, in etwa. Der Titel des Buches ist auch die Antwort. Als Ergänzunglektüre würde sich: Caroll Quigley „Katastrophe und Hoffnung“ (Perseus Verlag, Basel, 2006) eignen.

          • Martin sagt:

            Herr Hecht:
            Das mit der ehemaligem Tschechoslowakei ist mir klar. Die Tschechen waren uebrigens bestens bewaffnet und haetten sich gut gegen die Wehrmacht verteidigen koennen. Der Panzer 38 aus Teschechischen Bestaenden wurde ja dann mit grossem Erfolg gegen Frankreich eingesetzt.
            .
            Meine Frage war: Warum haben die Franzosen Deutschland nicht in der ersten oder zweiten Septemberwoche 1939 angegriffen? Die Franzosen hatten mehr und bessere Panzer als die Deutschen, sie hatten mehr Soldaten und auch mehr Flugzeuge.

          • Vilém Knebort sagt:

            ueli der hecht: „Die Franzosen waren eigentlich schon bereit für die Tschechoslowakei zu marschieren.“ Die Franzosen waren zu keinem Zeitpunkt weder bereits, noch im Stande, „für die Tschechoslowakei zu maschieren.“ Schon die Finanzplanung (La loi fiscal) von 1927, schloss eine solche Aktion auf dem europäischen Boden aus. Mit Rappalo-Vertrag von 1922, und vor allem Locarno-Pakt von 1925, war die ganze französische Nachkriegs-, und Sicherheitspolitik zu Makulatur. Die seitens Frankreichs und Gross Britanniens stillschweigend akzeptierten Besetzung Rheinlands im März 1936, und die sehr wohlwollende Duldung des Anschlusses von Österreich im März 1938, sind dafür Zeugnisse genug. Beide Aktionen stellten einen eklatanten Bruch des Vertages von Versailles dar und waren eigentlich ein Grund zu Beendigung des Waffenstillstandes.

          • Martin sagt:

            Herr Knebort:
            Vielen Dank fuer ihre Hinweise. Leider ist mein Franz. nicht gut genug das ich so eine Abhandlung in dieser Sprache verstehen kann.
            Werde mir aber die Ergaenzung anschauen.

          • ueli der hecht sagt:

            @Martin
            Man darf auch nicht vergessen, dass der 1. Weltkrieg dieser Generation noch mehr als frisch im Gedächtnis war. Nur ein solcher Psychopath wie Hitler – konnte sich vorstellen, diese Geschichte noch ein weiteres mal zu wiederholen. Als die Wehrmacht Polen überrannte war man im Westen wohl einfach nur in Schockstarre – und konnte es nicht fassen – mit welcher Leichtigkeit die Deutschen ein weiteres Mal die Welt an den Abgrund eines Krieges führten. Ein weiterer Vorteil für Hitler und company war, dass es sich um einen Blitzkrieg handelte und dieser schneller unter Dach und Fach war – als die politischen Entscheidungsträger in Frankreich und Grossbritannien überhaupt ihre Kriegsreden halten konnten.

          • Beat S. Eberle sagt:

            Da fällt mir gerade was ein zu:

            Nach der Kriegserklärung von GB an Deutschland startete Mussolini einen Vorstoss für eine europäische Konferenz (so à la München 1938). In GB wird der Vorschlag geprüft. Die britische Regierung macht jedoch zur Vorbedingung, dass die deutschen Truppen sich aus Polen zurückziehen und eine Waffenruhe geschlossen wird.

            Frankreich hingegen (ich meine den Aussenminister, Bonnet hiess der Mann) jedoch bereit, auch ohne diese Vorbedingungen auf Verhandlungen einzugehen.

            Churchill nannte den Bonnet einmal „Quintessenz des Defätismus“.

        • Daniel Meier sagt:

          @Ueli der Hecht Ich bin absolut nicht in der Lage, D vor dem WWII auch nur ein bisschen sympathisch zu finden, aber der Nürnberger Prozess hat einige Ungereimtheiten hinterlassen, die historisch einfach nicht haltbar sind. ZB die D Eroberung von Norwegen: GB und F konnten unmöglich schon kurze Zeit später in Norwegen (Narvik) Truppen anlanden, wenn sie dies nicht vorgängig bereits vorbereitet hätten. Zu gut Deutsch: F und GB wollten Norwegen ebenfalls besetzen, aber sie waren einfach glaube ich ca. 2T zu spät dran. Da hat man in Nürnberg natürlich nicht darüber gesprochen, und die Angeklagten haben merkwürdigerweise zu wenig insistiert deswegen, hatten aber auch keine Akten mehr zur Hand. Die Fehler (und Verbrechen) der Aliierten wurden nicht zur Sprache gebracht, auch die Sowjetischen nicht, ausser das Massaker an den polnischen Offizieren (Katyn, von dem die Russen noch die Frechheit hatten, die Deutschen zu beschuldigen), welches ein wenig angetönt wurde. Das ergibt halt den (falschen) Eindruck der Siegerjustiz. Glücklicherweise (für die Geschichtsschreibung, nicht das Volk!) war D 1945 so brutal und eindeutig zu Boden geschlagen worden, dass die Leute berechtigterweise froh waren, dass einfach Frieden herrschte. So konnte keine Propagande wie nach 1918 Unheil mehr anrichten.

          • Vilém Knebort sagt:

            @Martin, 12.10: Mein Franz. auch nicht! Es muss nämlich heissen: La loi fiscalE. Sorry. General de Gaulle hatte recht: Das Alter ist ein Schiffbruch. (La vieillesse, c’est un naufrage.) Danke für Ihren Kommentar.

  • Michael Berger sagt:

    Wirtschaftliche Gründe haben natürlich ihren Teil zum WW1 beigetragen. Denn Nationale Wirtschaftspolitik und Machtpolitik waren (und sind bis heute) aufs engste verknüpft. Was für eine Nation Macht versprach, versprach für sie auch Geld und umgekehrt. Kolonialismus und Imperialismus sind gute Beispiele dafür. Politische und wirtschaftliche Interessen gingen dort Hand in Hand. Auch bei der europäischen Hegemonialpolitik kann man nicht klar zwischen Macht- und Wirtschaftinteressen unterscheiden.

  • Peter sagt:

    Fast alle Kriege seit Menschengedenken haben einen Wirtschaftlichen Hintergrund, insbesondere die beiden Weltkriege.
    Die Auslöser, die zur Eskalation führten, sind lediglich die Tropfen, die das Fass zum Überlaufen bringen.
    Viele historischen Gründe für Kriege sind ausserden nachweislich frei erfunden, bzw. von der kriegswilligen Partei inszeniert, um einen Vorwand für einen Angriff zu haben.
    Geld, Macht und Wirtschaft sind untrennbar mitteinander verwoben.

  • Martin sagt:

    Die USA oder besser die Amerikanische Finanzindustrie war der eigentliche Sieger im 1.WK und 2.WK. Alle andern Maechte involviert haben nur verloren!
    Ich bin ueberzeugt das die USA den 1.WK geplant und den Anschlag gegen den Kronprinzen und seine Gattin gezielt unterstuetzt hat, um Europa zu destabilisieren und finanziel zu unterjochen.

    • Felix Thommen sagt:

      Bereits 1922 wurde die These, dass die Amerikaner beim Kriegseintritt ihre Bevölkerung mit falscher Propaganda eingedeckt haben, von Albert Jay Nock in seinem Buch “ The Myth of a Guilty Nation“ (gratis erhältlich im Internet) erhoben. Gemäss dessen These ist Deutschland ca. ab 1890 anderen Nationen – insbesondere den Engländern – wirtschaftlich zu stark geworden, weshalb sich diese darum bemüht hätten, Deutschland als Konkurrenten zu schwächen und in der Folge auch eine Art Verschwörung inszeniert hätten. Sicher ist jedenfalls, dass das wirtschaftliche Umfeld eines jeden Krieges immer genau analysiert werden muss. Leider denken die Berufshistoriker selten in wirtschaftlichen Kategorien und so kommt es, dass der grosse Betrug an den Völkern Europas fast nie – und wenn, dann nur ungenau, erwähnt wird: die Suspendierung der Goldeinlösepflicht in den ersten Tagen des Krieges. Danach konnte das Abschlachten erst recht losgehen, indem der Krieg in diesem ungeheuren Ausmass erst durch Schuldenmachen finanzierbar, d.h. ermöglicht wurde.

      • Martin sagt:

        Ja Herr Thommen, dass mit der wirtschaftlichen Staerke von Deutschland wurde uns schon im neunten Schuljahr im Geschichtsunterriecht aufgezeigt.
        Klar das der Rest der Welt die Deutsche Effizients nicht mochte.
        Ich werde dieses Buch von Nock noch zu Gemuete ziehen.

  • K.A. Barett sagt:

    „Der Kriegsausbruch bleibt ein historisches Ereignis, das zu gross ist, um wirklich verstanden zu werden“. Dieses Zitat aus dem Artikel erklärt eigentlich alles: Man weiss viel zu wenig. Der Erzherzog-Mord von Sarajewo war, im Geamtkontext gesehen, absolut bedeutungslos und bloss ein Vorwand. Weder die Wirtschaft noch der Kapitalismus waren für den Krieg kausal. Vielmehr spielte der Zeitgeist die Rolle des Treibers. Der Geist der Aufklärung hatte die dunkle Vergangenheit noch nicht besiegt und die Unwissenheit der breiten Massen noch nicht behoben. Die Frage der Zerstörungskraft der neuen Waffen wurde akademisch beantwortet. Die Schlacht an der Somme, die ohne irgendwelchen militärischen Nutzen auch nur für eine Seite eine Million Menschenleben (!) forderte, war noch nicht geschlagen. Die damaligen Heerführer entwickelten eine geradezu kriminelle Energie. Weder der Völkerbund noch die UNO existierten. Der Kolonialismus der europäischen Mächte lag in der Agonie. Man versuchte, die sich abzeichnende, neue Weltordnung militärisch zu erzwingen, bzw. für seine eigenen Interessen zu beeinflussen. Nicht zu vergessen: Daran hat sich auch heute, hundert Jahre später, nicht verändert. Der Mensch wird immer des Menschen Wolf bleiben.

  • reto ineichen sagt:

    @ roland k. moser
    Tatsachenverdehungen machen Lügen nicht wahr. Sie gehören zur Sorte Verschwörungstheorethiker, denen man mit einem Lächeln begegnen muss.

    • peter berger sagt:

      Herr Ineichen, Herr Moser hat unrecht in Bezug auf 1914, sonst entspricht es den Tatsachen. Wenn man dann noch weiss, dass Deutschland zwei mal 1945 und 1990, vertraglich zustimmen musste die Geschichtsschreibung der Alliierten zu übernehmen, kann man schon an Verschwörungstheorien glauben.

      • reto ineichen sagt:

        @ berger
        Ich bin fassungslos! Wir alle wissen, dass die Kriegserklärungen GB’s und F auf den Überfalls Deutschlands auf Polen erfolgte. Deutschland zettelte den Krieg an. Oder wollen sie das leugnen? Neofaschistische Verschwörungstheorien sind das.

        • Roland K. Moser sagt:

          Sie sind lustig.

          Was wäre wohl passiert, wenn die beiden Kriegstreiber GB und F einfach still geblieben wären?

          Wissen Sie, wie eine Massenschlägerei beginnt und sich entwickelt?

          Wissen Sie, wieso die NATO panische Angst vor dem „Bündnisfall“ hat?

  • H.Trickler sagt:

    Wenn man verwundert zur Kenntnis nimmt, welche Kommentarschlachten und Gehässigkeiten ein interessanter und nüchterner Blogbeitrag auslöst, wird man auf der Stelle dankbar dafür dass die hier wenig geliebte EU doch einen unerlässlichen Beitrag zum europäischen Frieden leistet.

    Andernfalls würde bestimmt der nächste europäische Weltkrieg durch einen harmlosen Blogbeitrag ausgelöst und hundert Jahre später wüsste niemand mehr so genau, wie es dazu gekommen ist :p

    • Roland K. Moser sagt:

      Wenn F und GB entwaffnet werden, braucht es keine EU.

      Alternative: F und GB werden demokratisiert. Denn in beiden Fällen kann der Präsident einfach so einem Nachbarn den Krieg erklären. GB hat das 1914 und 1939 gemacht und F ca. 1797, 1870, 1914 und 1939. 1914 und 1939 ging es primär um die Vernichtung der deutschen Wirtschaft.

  • Roland K. Moser sagt:

    Im 1. Weltkrieg machten die USA das erste Mal die Erahrung, dass ein Krieg auch ein Konkunkturprogramm ist.

    Genau deshalb wurde der von F und GB angezettelte 2. Weltkrieg in die Länge gezogen. Und genau deshalb wurden die sozialistische Sowjetunion an der Ostfront unterstützt, zuerst nur mit Material, später auch mit Einsätzen. Denn von Adolf Hitler wusste man, dass die Sowjetunion Europa in die sozialistische Sowjetunion integrieren wollte. Genau deshalb wollte man die Sowjetunion in Europa haben, um später wieder einen Grund für ein Konjunktur-Programm zu haben. Das hat dann auch geklappt: Der kalte Krieg war für die USA nicht anderes als ein gigantisches Konjunkurprogramm 🙂

    Die Konjunkturprogramme der USA (Kriege) werden auf Pump finanziert, weshalb sie nicht nachhaltig sind. Jeder Krieg, den die USA seit 1945 geführt haben, war lediglich zwecks Ankurbelung der Konjunktur.

    • Anh Toan sagt:

      @Roland K. Moser: Genau: Die Amis haben ihre Flotte nach Hawai gebracht, damit es nicht so weit ist für die Japaner und Hitler war Vegetarier und nie verliebt in Eva Braun (Residents: The third Reich’n’Roll, Boomtown Rats: I never loved Eva Brown).

      • ueli der hecht sagt:

        @Anh Toan
        Herr Mosers Behauptung, dass Frankreich und Grossbritannien den 2. Weltkrieg anzettelten ist natürlich neofaschistischer Blödsinn. Aber Ihre Behauptung – Roosevelt und company hätten nichts vom bevorstehenden Angriff der Japaner gewusst – ist doch auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
        Die Bedinugungen, welche Aussenminister Hull den Japanern auftischte waren unannehmbar:
        Vollkommener Rückzug ihrer Truppen aus Indochina und China, was einem Ultimatum gleichkam!
        Japans Aussenminister notierte dazu, die Vereinigten Staaten hätten „weit über ihre äussersten je eingenommenen Punkte hinaus solche Forderungen vorgebracht, weil sie eine friedliche Regelung nicht wünschten, sondern darauf aus waren, Japan zur Aufgabe seines Platzes als fernöstliche Grossmacht zu zwingen. Vor einer solchen Forderung zu kapitulieren, war für Japan gleichbedeutend mit Selbstmord; auf der anderen Seite bedrohten wirtschaftliche Blockade und militärische Einkreisung, die unter der Leitung der Vereinigten Staaten täglich enger wurden, Japans Existenz. Japan wurde zu dem Schluss getrieben, keine andere Wahl zu haben, als an diesem Punkt Stellung zu beziehen.“
        Roosevelt unterliess es absichtlich, die in Pearl Harbor stationierte US-Flotte über den bevorstehenden Angriff der Japaner zu informieren, der durch entzifferte Codes feststand! Die Amerikaner fingen den ihnen bekannten Einsatzbefehl „Ost-wind-Regen“ bereits am 4. Dezember auf. Am 7. Dezember befinnt um 7.55 Uhr der Angriff.

        • Anh Toan sagt:

          „Roosevelt unterliess es absichtlich, die in Pearl Harbor stationierte US-Flotte über den bevorstehenden Angriff der Japaner zu informieren, “

          Warum?

          Auch ein bekämpfter Angriff wäre doch Kriegsgrund gewesen?

          • K.A. Barett sagt:

            Schlaue Gegenfrage!

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Der Angriff der Japaner hätte doch überhaupt nicht stattgefunden wenn die USA ihre Soldaten plus Schiffe an einen sichereren Ort gebracht hätten. Oder glauben Sie, dass ein Angriff der Japaner mit Null Menschenverlusten – die kriegsunwillige amerikanische Bevölkerung zu einem Krieg animiert hätte?

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Übrigens hatte man bei der Stationierung der Schiffe schon mal dafür Sorge getragen – dass nur veraltete Schlachtschiffe im Hafen standen. Mit dem Menschenmaterial musste man nicht so zimperlich umgehen – schliesslich war jeder getöte Soldat später ein guter Grund für Tausende von jungen Amerikanern sich freiwillig zum Militärdienst zu melden.

          • Roland K. Moser sagt:

            Eben nicht. Innenpolitisch wäre das kaum zu rechtfertigen gewesen und wohl nur ein bescheidenes Konjunkturprogramm geblieben. Ohne Kriegseinritt der USA in Asien und Europa wären die USA noch bis weit in die 60er in der Rezession stecken geblieben.

          • Anh Toan sagt:

            Also sind letztlich die Japaner in die Falle der Amerikaner getappt, und dies hat Ihnen Nagasaki und Hiroshima eingebrockt.

            Ich weiss, bei Ihnen stehen die Amerikaner für das Kapital, und dann wird selbst der japanische Faschismus zum Freund.

            Ich mag naiv sein, aber Poolitiker würden schon aus reinen Vernunftgründen nur derart zynisch handeln, wenn sie es als einzige Alternative betrachten. Der Schaden für die Navy war massiv in Pearl Harbour, und nicht nur ein bisschen Schrott weniger, und Freiwillige lassen sich mit Helden genauso werben wie mit Toten.

          • Anh Toan sagt:

            Denn offiziellen Wahrheiten nicht zu trauen, ist noch lange kein Grund, an abstruse Verschwörungstheorien zu glauben.

            Verschwöhrung wäre es gewesen, wenn Roosevelt Soldaten opfert, ohne dabei den Grundsatz der verhältnismässigkeit zu wahren, eine Menge Leute hätten davonb gewusst und hätten ihn unter Druck setzten können…., abstrus.

            @Max Bader „fatale Kettenreaktion“ hats am besten gesagt, ich möchte zusammenfassen wie folgt: Ganz viele planen etwas und dann passiert eine andere Schweisse, die niemand so geplant hat, und alle passen ihre Pläne an…

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Fakt ist – Der Code der Japaner wurde geknackt und die Amerikaner waren bestens informiert über die nächsten Schritte des Feindes.
            Was gibts da noch grossartig zu besprechen?
            Im Kaiserreich Japan war der Kapitalismus genau so etabliert wie in Amerika – von dem her habe ich keine Präferenzen Herr Toan.
            Kriegsminister Stimson notiert am 5. November 1941 in sein Tagebuch, das Kabinett sei sich einig geswesen, dass man nun die Japaner zum Feuern des ersten Schusses herausfordern müsse, ohne allzu grosse Verluste zu riskieren.

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Ob Roosevelt persönlich in den Plot verwickelt war ist tatsächlich eine Behauptung – aber es gibt Admiräle, die man nennen kann:
            GOP Minority Pearl Harbour Report, 1946
            „In the lower, operating echelons of the Army and Navy, men seemed to see or to sense the gathering crisis and even the immidiate danger to Hawaii. They tried to take steps to meet it but were discouraged by their superiors. This was notably evident in testimony of Captain Arthur McCollum – Chief of the far Eastern section of Naval Intelligence. Alarmed by condition on december 4, 1941, he prepared a dispatch to fully alert the fleets in the pacific. He tried to get permission to send this dispatch, at a meeting attended by Admiral Stark, Ingersoll, Turner and Wilkinson but was discouraged from doing so on the ground that the messages of november 24 and 27 to Admiral Kimmel was sufficient.“

          • Anh Toan sagt:

            Das ist doch wie bei 9/11: Dass eine Info irgendwo beim Geheimdienst ist, heisst noch lange nicht, dass daraus die Erkenntnisse gezogen wurden, welche man heute glaubt, daraus ziehen zu können.

          • Anh Toan sagt:

            @Ueli der Knecht: Was glauben Sie wieviele Gesuche gab es in dieser Zeit, irgendo Alarm auszulösen? ich weiss es nicht, denke es waren viele….

          • Anh Toan sagt:

            „Der Code der Japaner wurde geknackt und die Amerikaner waren bestens informiert “

            Jetzt enttäuschen Sie mich, oder die Verantwortlichen, falls ich mich irre): Glauben Sie, die Japaner waren so blöd, den Einsatzbefehl für Pearl Harbour so zu versenden, dass der Text in seiner gemeinten Aussage bereits verständlich wird, wenn der Chiffriercode geknackt wird?

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Also ich weiss nicht ob sie sich jetzt einfach dumm stellen oder die Faktenlage nicht mehr im Griff haben. Wenn genau an dem Tag (4. Dember 1941 ein hohes Tier vom Nachrichtendienst den japanischen Einsatzbefehl „Ost-wind-Regen“ empfängt und Admiral Kimmel vor einem bevorstehenden Angriff der Japaner auf Pearl Harbour warnen will – zu seinen Vorgesetzten der Navy geht und diese darum bittet ihm die Möglichkeit zur Übermittlung der wichtigen Botschaft an Kimmel zu geben und diese ihn anlügen, dass jener Admiral Kimmel schon die Botschaft erhalten habe…dann ist das doch kein „weiterer sinnloser Alarm, der einfach nicht berücksichtigt wurde“. –

          • Anh Toan sagt:

            „seemed to see or to sense the gathering crisis and even the immidiate danger to Hawaii.“

            Also es gab welche die wirkten, als ob Sie die Krise und immanente Gefahr kommen sehen oder fühlten.

            Ja, darauf würd ich auch Alarm auslösen!

          • Anh Toan sagt:

            Sorry für die lausige èbersetzung, aber es ging mir um wirken sehen fühlen und so…

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Ein Marinebericht von 1946 stellte fest, dass 188 (!) vom US-Geheimdienst entschlüsselte Botschaften auf eine bevorstehende Attacke gegen Pearl Harbor hinwiesen. Gegen Admiral Kimmel wurde danach eine Untersuchung wegen Nachlässigkeit durchgeführt, in der Kimmel schliesslich frei gesprochen wurde, weil man ihm eben diese entschlüsselten Informationen vorenthalten habe! Also da war schon ein bischen mehr als nur ein „Gefühl“ in der Luft Herr Toan.
            Als Präsident Roosevelt befahl, die Flotte von Westküste der USA nach Pearl Harbor zu verlegen, protestierte Admiral James O. Richardson nachdrücklich und wiederholt dagegen. Richardson hielt die Verlegung für unsinnig, da die Pazifikflotte gemäss den Planungen für einen Krieg gegen Japan (War Plan Orange) erst das Eintreffen der Atlantikflotte abwarten sollte, bevor sie nach Westen vorstiess. Ob sie in San Diego oder in Pearl Harbor wartete, war seiner Meinung nach kein grosser Unterschied. Logistisch war die Flotte jedoch in Pearl Harbor schwieriger zu versorgen. Die wiederholten Proteste führten schliesslich dazu, dass Richardson abgelöst und durch Admiral Husband E. Kimmel ersetzt wurde. –

          • Anh Toan sagt:

            @Ueli: Wie gesagt, ich kann dies nicht werten, aber mir fehlt das Interesse, so zu handeln (sowohl Roosevelts als anderen Personen): Wo ist das Motiv? Wer hat einen Vorteil davon? Kann dieser Vorteil nicht mit viel geeigneteren Mitteln erreicht werden usw. usw.)

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Das Motiv ist einfach zu erklären:
            Vor Pearl Harbor waren 88 % der Bevölkerung gegen einen Krieg mit Japan. Die Deutschen und auch die Japaner wollten unter allen Umständen die Amerikaner aus dem Konflikt heraushalten, da ihnen sehr wohl die industrielle Stärke der USA bewusst war. Pearl Harbor war ein Verzweiflungsakt der Japaner – nachdem die USA eine brutale Wirtschaftsblockade gegen sie durchsetzten und ein de facto ultimatum stellten. – Japan ist eine Insel, welche so ziemlich alles importieren muss (übrigens genau so wie England – die kamen genau so wie die Russen auch nur mit amerikanischer Hilfe über die Runden). Die Amerikaner brauchten also unbedingt einen sehr guten Kriegsgrund, der ihnen aber niemand liefern wollte. Also mussten sie ein bischen nachhelfen – so war man ja auch schon mit Mexiko umgesprungen – wieso also jetzt nicht mit den „Japsen“ das gleiche Spielchen. Später dann in Vietnam und vielen anderen Ländern dieses schönen Planeten.

          • Anh Toan sagt:

            Ich habe behauptet, auch ein bekämpfter Angriff auf Pearl Harbour wäre ein Kriegsgrund gewesen, hätte die Meinung der US Bevölkerung geändert, genauso wie ein Einmarsch der Japaner in Singapore oder Australien…

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Wie stellen sie sich denn einen „bekämpften Angriff“ vor, der dann die Bevölkerung so richtig heiss auf Krieg macht? Man hat also die genauen Informationen und sagt dann den Soldaten: „Jungs – wir wissen, dass der Japse am Sonntag um 7.55 Uhr angreift – deswegen werden ziemlich viele von euch drauf gehen – da wir euch einfach nicht genug Kapazitäten zur Verteidigung liefern. Aber ihr werdet als „idiotische Helden“ einen guten Grund für die Bevölkerung abgeben, sodass eine Clique von Kriegsgewinnlern sich wieder mal dumm und dämlich verdient.“

          • Karl Hartmann sagt:

            @ ueli der Hecht
            Ihre Verschwörungstheorie, dass die USA Pearl Harbor als Köder für die Japaner auslegten, um dann einen Kriegsgrund gegen Japan zu erhalten, ist ja total verrückt und abstrus! Bevor Sie solch wirres Zeug phantasieren, sollten Sie mal seriöse damalige Berichterstattungen lesen!-
            Der damalige US Präsident, Franklin D. Roosevelt und seine damaligen Generäle und Admiräle hätten sich so etwas politisch nie leisten können! Denken Sie nur mal an die vielen US-Armeeangehörigen und auch die vielen Zivilisten, die durch diesen heimtückischen, plötzlichen japanischen Angriff getötet wurden! Es stimmt übrigens nicht, dass nur alte US-Schiffe im Hafen waren, es waren auch neue, gut ausgerüstete darunter!
            Die Japaner fühlten sich von den USA mittelfristig bei ihren Expansionslüsten in China und Südostasien gebremst. Weil die USA zu dieser Zeit ihre Aufmerksamkeit auf den Krieg in Europa richteten, nutzte Japan die Situation und zerstörte durch einen Präventivschlag und ohne Kriegserklärung einen Teil der US Flotte im Pazifik. Die Rechnung ging aber nur kurzfristig auf, denn die USA verstärkten die Produktion von neuen Kriegsschiffen, Flugzeugträgern und Flugzeugen stark, und bereits ein Jahr später war der Materialschaden wieder wett gemacht.

          • Anh Toan sagt:

            @Ueli der Hecht: Vietnam

            Hier sind Sie voll auf der Linie der Vietnamesischen Geschichtsschreibung: Der Bürgerkrieg war der „Amerikanische Krieg“, die Amis haben Krieg gemacht in Vietnam:

            Der Krieg begann 1954 als Bürgerkrieg in Südvietnam, Ho Chi Minh kämpfte gegen die Franzosen, die jedoch von vielen Südvietnamesen einer kommunistischen nordvietnamesischen Dikktatur vorgezogen wurden. Der Krieg dauerte noch nach dem Abzug der letzten Amerikaner zwei Jahre lang. Wer hat gekämpft?

            Es ist sehr typisch, eroberte, und nicht befreite Städte umzubennen: Warum wurde nicht Hanoi zu Ho Chi Minh Stadt, sondern Saigon?

            Auch heute noch sind die meisten höheren Beamten in Saigon nicht „befreite“ Südvietnamesen, sondern die nordvietnamesischen Invasoren. Die KP Vietnams ist dominiert von Nordvietnamesen. Die offizielle Landessprache entspricht der nordvietnamesische Aussprache, welche Südvietnamesen kaum verstehen, inländische Staatskonzerne und ausländische Botschaften und Grosskonzerne sind gehalten, ihren Hauptsitz in Hanoi zu haben, obwohl die wirtschaftliche Bedeutung Saigons grösser ist als diejenige Hanois, und ohne diesen Druck wäre Hanoi zwar nicht ein verschlafenes Provinznest, aber doch viel weniger wichtig, Saigon hingegen könnte, wenn Vietnam seinen Krieg „gegen die USA“ verloren hätte, auf dem Niveau von Singapore oder HK sein.

          • ueli der hecht sagt:

            @Karl Hartmann
            Im Gegensatz zu Ihnen Hartmann – habe ich wenigstens ein paar Indizien geliefert. Während Sie sich auf die „Autorität“ der offiziellen Geschichtsschreibung berufen und wohl noch nie was von False Flag Operation gehört haben. Auch ihr unerschütterlicher Glaube, dass amerikanische Admiräle und Generäle und noch ein paar Leute von Wallstreet and company zu solchen Schweinereien unmöglich fähig wären – beweist doch nur ihre Naivität und Weltfremdheit. In Washington hat man sich seit dem Holocaust an den Indianern an noch ganz andere Sachen gewöhnt. Verglichen mit Hiroshima und Nagasaki ist dann auch Pearl Harbor eher ein Studentenstreich und weniger der Gipfel der Verrücktheit. Ach übrigens: Ob Sie`s glauben oder nicht – auch Hiroshima und Nagasaki waren nicht mehr nötig um den Krieg zu entscheiden. Aber man hatte ja nicht umsonst 2 Milliarden Dollar in diese Wunderwaffe investiert – da wollte man ja auch sehen was dann passiert.

          • Anh Toan sagt:

            @Ueli: nagasaki und Hiroshima waren nicht nötig, um den Krieg zu entscheiden, da haben Sie rechjt, sie waren nötig um den Krieg zu beenden.

            Genau wie Ho Chi Minh und auch Hitler haben die Japaner nicht eingesehen, dass sie den Krieg schon lange verloren haben: Den Vietnamkrieg beendete die amerikanische Bevölkerung, zumindest für die USA, der Bürgerkrieg ging noch 2 Jahre weiter. Den zweiten Weltkrieg beendeten die Atombomben auf Hirsoshima und Nagasaki.

          • Anh Toan sagt:

            Berichtigung: Ob die Atombomben notwendig waren, weiss ich nicht, dass sie den Krieg beendet haben, erscheint offensichtlich.

          • Anh Toan sagt:

            Die Japaner, Hitler und Ho Chi Minh wurden von Monty Phyton wiederbelebt, im schwarzen Ritter, der noch ohne Arme und Beine den Gegener die Beine abbeissen will.

            Und Ho Chi Minh hat damit, die Niederlage nicht einzusehen, tatsächlich letztlich einen Sieg erzielt, dank der Hippies. Aber eigentlich hatte er den Krieg schon lange vorher verloren.

          • ueli der hecht sagt:

            @Anh Toan
            Die Faschisten haben in Deutschland und Japan verloren – nur um in Amerika und der Sowjetunion einen gewaltigen Sieg zu erringen. So kann man Weltgeschichte auch betrachten. Oder wie es Adorno sagte: „Meine grösste Sorge ist, dass der Faschismus der Zukunft sich im liberal-demokratischen Gewand präsentieren wird.“

          • Vilém Knebort sagt:

            @Anh Toan: „Der Krieg begann 1954 als Bürgerkrieg in Südvietnam, Ho Chi Minh kämpfte gegen die Franzosen,…“

            Der Krieg der Ho Chi Minh gegen Franzosen führte, der Erster Indochinakrieg, fing eigentlich mit dem Absprung von Oberst Pierre Messmer und seinem Kommando über Tonkin (Nordvietnam) in Mai 1945 an. Das war ein Kolonialkrieg.
            Die heisse Phase des Krieges dauerte dann von 1946-1945 und wurde beendet durch die Niederlage und Kapitulation der Franzosen in Dien-Bien-Phu, 7. Mai 1954.

            Der Zweite Indochinakrieg, der Bürgerkrieg in Anam und Conchichine, d.h. in Südvietnam, begann nach der Teilung Vietnams 1954.

        • Rolf Zach sagt:

          Also ich bin auf der Seite von Herrn Anh Toan und glaube nicht an Verschwörungstheorien. Ich bin aber sehr überzeugt in diesen Angelegenheiten vom menschlichen Grössenwahn und der Unterschätzung der Fähigkeiten der Gegner. Was waren die Japaner für die stolze amerikanische Nation Gottes. Ein Volk von kleinwüchsigen Menschen mit komischen Schlitzaugen, die nur den Westen kopieren konnten und überhaupt nicht fähig waren eigene Gedanken zu entwickeln.
          Port Arthur 1905 hätte den USA eine Warnung sein müssen, aber das waren Russen, auch so eine unterbelichte Nation.
          Sind arabische Terroristen überhaupt fähig als Amateure ein Flugzeug zu dirigieren. Man muss nur die US-Filme vor 2001
          anschauen, dann stellt man fest die USA hat eine Super-Polizei, die alles kann und alles weiss. Es gibt immer einen Helden der das Land kurz vor der Katastrophe rettet. Auch arabische Psychopathen haben genial schreckliche Ideen und können sie ausführen. Die Hirnmasse der menschlichen Rasse ist weltweit ungefähr gleich, was sie damit macht, ist eine andere Frage.

          • ueli der hecht sagt:

            @Rolf Zach
            Die Überheblichkeit und die zynische Machtpolitik gehen doch sowieso Hand in Hand. Übrigens unterstützen selbst namhafte Historiker die „Verschwörungstheorie“, dass man Pearl Harbor geschehen liess um einen Kriegsgrund zu besitzen (z.B. Karl Heinz Deschner).
            Es geht hier auch nicht um „Glauben“, sondern darum 1+1 zusammenzuzählen. Freilich hatte nach dem 2. Weltkrieg auch niemand mehr so richtig „Lust“ sich um die „ganze Wahrheit“ zu kümmern. Die Deutschen waren weg vom Fenster, der Russe war der neue Feind und man kümmerte sich lieber um die neuen heissen Geschäfte mit dem Kalten Krieg.

        • Roland K. Moser sagt:

          @Ueli der Hecht: Am 3. Septmber 1939 erklärten GB und F Deutschland den Krieg. Ich gehe davon aus, dass dies schriftlich geschehen ist und die Dokumente irgenwo aufbewahrt werden.

  • Hanspeter Lechner sagt:

    „Alfred Nobel (1833-96), Erfinder des Nitroglycerins“?? – Ich glaubte bisher immer, Nobel hätte das Dynamit erfunden … !

    • Manfred Grieshaber sagt:

      Nobel erfand zuerst das Nitroglycerin. Weil das von ihm „Sprengöl“ genannte Produkt so instabil war das sogar sein eigener Bruder bei einem Betriebsunfall ums Leben kam versuchte er den teuflischen Stoff sicherer zu machen. Um die Glasflaschen, in denen das Nitroglycerin aufgewahrt wurde sicher zu transportieren bettete man sie in eine mehlartige Substanz. Durch Zufall war eine Flasche undicht geworden und das Nitorglycerin hatte sich mit dem Füllmaterial verbunden. Dieses Material war Kieslgur. Nobel erkannte die Zufallsentdeckung und vertrieb das neue Produkt als „Dynamit“.

      • Frank Mertin sagt:

        Der schwedische Chemiker Alfred Nobel (1833-96), Erfinder des Nitroglycerins ….. ????? wie mieß ist das denn recherchiert
        Alfred Nobel hat das Dynamit erfunden (1867 patentiert)
        @Manfred Grieshaber
        Nitroglycerin wurde von Ascanio Sobrero (1812-1888) entdeckt/erfunden Alfred Nobel war schüler Sobrero´s und lies diesem sogar lebenslang Zahlungen für das erfundene Nitroglycerin zukommen.

      • Matthias sagt:

        Das Nitroglycerin wurde von Ascanio Sobrero 1847 erfunden. Das Dynamit von Alfred Nobel 1867. Wobei das Dynamit, sozusagen eine weiterentiklung des Nitroglycerin ist.

  • Felix Thommen sagt:

    Langer Krieg wegen Papiergeld.
    Der 1. Weltkrieg wäre wohl nur von kurzer Dauer gewesen, hätten die Regierungen aller beteiligten Parteien nicht schon zu Beginn (in den ersten Tagen) einen massiven Betrug an ihrer Bevölkerung verübt: Die Aussetzung der Pflicht des Staates Banknoten gegen Gold einzulösen. So konnte der Krieg mit ungedecktem Papiergeld, also mit Schulden, finanziert werden. Die Folge: langer Krieg mit Millionen von Toten.

  • Marcel Claudio sagt:

    Krieg war noch immer die beste Lösung für Kleingeister – and Shit happenz again! – ist halt leider so…

  • leonardi massimo sagt:

    Polen, das muss man auch Wissen, hat Deutschland extrem provoziert.Königsberg war damals eine Deutsche Enklave,und nur über Polnisches Gebiet zu erreichen.Polen schloss die gleise für die Überlebensnotwendigen Güter,daraufhin intervenierte Deutschland beim Völkerbund,jedoch ohne recht zu bekommen.Deutsche wurde in Polen öffentlich zur Schau gestellt und geschlagen.Deutschland machte mehrere Vorschläge um das Problem zu lösen,bis es nur noch die möglichkeit zum Krieg gab.Dazu haben Deutsche Diplomaten bis kurz vor Kriegsausbruch bei den Engländern nacch Lösungen gesucht, um den Konflikt doch noch zu vermeiden. All das wird heute Leider verschwiegen,den dann würde man Deutschland mit anderen Augen sehen.(abgesehen von den KZ,dazu gibt es keine Erklärung)

    • Claude Millet sagt:

      mit anderen Augen sehen? Nachdem die deutschen Nazis die Sowjetunion angriffen, wurden ein paar Millionen Menschen versklavt und ermordet, aber das sind in ihren Augen Kollateralschäden…zum Glück trugen die Allierten den Krieg nach Deutschland und nahmen furchtbare Rache für ihr Leid, damit sich die Dolchstosslegende nicht nochmals wiederholte

    • Rolf Zach sagt:

      Nach dem Sturz Bismarcks, hat sich deutsche Macht-Elite einer Politik der rohen und schnellen Gewalt verschrieben und wurde in diesen Methoden nur durch die Politik Stresemann unterbrochen. Stresemann selbst wollte durchaus die verlorene Stellung Deutschlands wiederherstellen und er war Polen nicht freundlich gesinnt. Er war aber vorsichtig und wollte keine neuerliche Niederlage. Polen selbst war nicht der innerlich ruhende Nationalstaat, den es heute ist und nach 1938 hätte es in vielen Positionen nachgegeben. Hitler hat mit seinem Pakt mit Stalin das Baltikum ohne Not verraten, auch vom nicht-moralischen Standpunkt aus eine Dummheit für Deutschland.

      • peter berger sagt:

        Eher umgekehrt Herr Zach, Polen war Deutschland nicht freundlich gesinnt. Immerhin hat es in den 20er Jahren mit allen seinen Nachbarn Krieg geführt. Es gibt Bilder die den Extrem nationalistischen General Pilsudski vor dem Brandenburger Tor in einem fiktiv eroberten Berlin zeigen. Die Frage warum England und Frankreich Polen nach dem deutschen Überfall nicht ihren Bündnisverpflichtungen nachgekommen sind und nicht auch Russland, dem nachträglichen Nutzniesser, den Krieg erklärt haben, diese Frage bleibt ungeklärt. Immerhin musste das polnische Volk dann Fremdherrschaft bis in die späten 80er erdulden.

        • Rolf Zach sagt:

          Natürlich haben Sie recht, Herr Berger, aber es ist zu beachten, das nach der Fläche viel grössere Polen von 1939 trotz Nationalheld Pilsudski längst nicht so ein stabiler Nationalstaat war wie heute. Das heutige polnische Nationalgefühl ist nicht so aufgeblasen (polnische Oberschicht) wie vor dem 2. Weltkrieg und heute so normal wie in West-Europa. Polen war damals ein Staat mit Minderheiten (Ukrainer, Litauer, Deutsche und Juden). Ebenfalls war die polnische Unterschicht in keiner Weise integriert. Ohne den mörderischen Antisemitismus der Nazis wären die Juden die fünfte Kolonne der Deutschen in Polen geworden. Die Lingua Franca Ostmitteleuropas war Deutsch und die Juden vertraten und bewunderten diese Zivilisation zu 100 %. Auch die Weimarer Republik (Stresemann) hat die Teilung des oberschlesischen Industriegebietes zwischen Polen und Deutschland nie akzeptiert, auch nicht in Locarno. Stresemannn wollte an dieser Grenze friedliche Revisionen und die SPD wollte dasselbe.

          • peter berger sagt:

            Herr Zech, niemand stellt die Grenzen des heutigen Polens infrage, auch wenn Teile davon Völkerrechtlich illegitim sind. Was ich von Polen vermisse ist eine geschichtliche Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit, was dann sicher auch zu freundlicheren und verständnisvolleren Beziehungen zu Deutschland führen könnte.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Dem Autor (und auch allen anderen) rate ich zu „Weltgeschichtliche Betrachtungen“ des Kulturhistorikers Jacob Burckhardt. In zwei Vorlesungen (1868 und 1870/71) meinte er z.B.: „Kleine Krisen sparen einen grossen Krieg zusammen.“ Er bezog dies auf die andauernden Spannungen im 19. Jahrhundert zwischen Frankreich und Deutschland.
    Burckhardt erklärt Grundsätzliches, wie z.B. Staaten und Religionen entstehen, wie sie wirken und auf welche Weise sie untergehen. Ein kleines Kapitel behandelt zudem die starke Tendenz der Kleinstaaten, in Grossstaaten aufzugehen. Wer 1992 den Abstimmungskampf um den EWR miterlebt hat, findet in der 120 Jahre zuvor gehaltenen Vorlesung eine Erklärung über die wahren Gründe der Befürworter des Vertrages und dass diese nichts mit den vorgeschobenen Kulturvorteilen (schrankenloser Verkehr, Freizügigkeit, Vereinfachung des Komplizierten) zu tun haben, dass man die wahren Gründe gerade daran erkennt, wie die Gegner eines Zusammenschlusses durch die Befürworter auf das schärfste diffarmiert und als lächerlich hingestellt werden. Ich hatte das zufällige Glück, das Buch im Herbst 1992 das erste Mal zu lesen und es lief mir kalt den Rücken runter. So spannend kann die Wirklichkeit sein.
    Stefan Zweig beschreibt in „Die Welt von gestern“, wie die Elite Europas den 1. Weltkrieg kommen sah und ihn trotzdem nicht verhinderte. Die Zeit war ganz einfach reif für ihn und die Völker zogen „fröhlich“ in den Krieg. Der 2.WK wurde später als Notwendigkeit akzeptiert.

    • Rolf Zach sagt:

      Mit Verlaub, die zutreffenden Betrachtungen Jacob Burchhardts als Erklärung für die EU heranzuziehen ist meiner Meinung nach Unsinn. Die ist sicher keine Monster-Grossmacht, wie das Napoleon 1806 für das damalige Europa war. Die EU ist ein Indianerstamm mit einem schwerfälligen Entscheidungsprozess, wo jeder hinterste Krieger gefragt wird, bevor sie überhaupt etwas machen. Wenn sie aber meinen, sie können vom Waldrand aus irgendetwas von ihrem Lagerfeuer wegstibitzen, haben sie natürlich alle gegen sich und grösste Schwierigkeiten. Die Krieger dieses Indianerstammes haben überhaupt keine Lust, Nicht-Mitgliedern irgendetwas zu gewähren, sogar dann nicht, wenn sie für ein ordentliches Stück Büffelfleisch feinste Wachteln kriegen. Aussenstehende mögen diesen Handel für den Indianerstamm als vorteilhaft betrachten, aber sie haben leider halt ihre Gebräuche, von denen sie nicht lassen können.

  • Manfred Grieshaber sagt:

    Hier kommentieren wieder verkappte Faschisten. Die Kriegserklärung Frankreichs 1939 an das III. Reich war die zwingende Konsequenz aus dem durch gar nichts zu rechtfertigenden Ueberfall der Nazis auf Polen.
    1914 hat seine Ursache m.E. in den Ereignissen 1871. Weder Bismarck noch Kronprinz Friedrich konnten sich mit ihren Bedenken durchsetzen das die Abtretung des Elsass und Teile Lothringens für Frankreich auf Dauer inakzeptabel seien. Zweitens war das „persönliche Regiment“ Kaiser Wilhelms II. für Deutschland und Europa eine einzige Katastrophe. Wilhelm II. Enkel der brit. Queen Victoria war zutiefst beleidigt als ihn die noblen Herren englischer Segelclubs nicht als MItglied haben wollten. So schwenkte der Kaiser ab ca. 1900 auf den gefährlichen Kurs des Grossadmirals Tirpitz ein der für die Deutschland die grösste Kriegsflotte der Welt aufbauen wollte. Oesterreich-Ungarn war ein politisches Konstrukt der Vergangenheit das um 1900 keine Zukunft mehr hatte. Die wankelmütige Politik Wiens (Autonomie für Ungarn, keine Autonomie für Böhmen und Mähren) passte irgendwie zur wankelmütigen Politik Kaiser Wilhelms II. Heute Hüh, morgen hott, immer grosse Schnauze und kein realistischer Plan. Das war die explosive Mischung für eine Katastrophe.

    • peter berger sagt:

      Oesterreich-Ungarn war ein politisches Konstrukt der Vergangenheit das um 1900 keine Zukunft mehr hatte. Genau diesen Vielvölkerstaat versucht die EU heute wieder zu errichten, wider besseren Wissens und völlig absurd.

  • Roland K. Moser sagt:

    Eigentlich weiss man es ganz genau, wie es soweit gekommen ist: GB und F erklärten Deutschland den Krieg, was die europäische Kriegsmaschinerie in Gang setzte. 1939 war es genau so.

    GB und F wollten dem wirtschaftlich starken Deutschland gehörig ans Schienbein treten, weil sie selber nichts zu Stande brachten. Deshalb in den 50ern auch die Montanunion (später EG und dann EU). Deutschland sollte sich nicht mehr selbständig entwickeln können, weil die anderen nichts zu Stande bringen. Genau deshalb muss Deutschland so schnell wie möglich aus der EU austreten. Auch zwecks Einführung von Demokratie, was als EU-Mitglied nicht möglich ist.

    Das auch noch: Frankreich hat in den letzten 200 Jahren Deutschland 4 (vier!) mal militärisch angegriffen: Ca. 1797 Napoleon, 1870, 1914 und 1939. Es ist offensichtlich, welche Nation Europas entwaffnet werden muss.

    • Baer sagt:

      @ Moser. Ein schändlicher Kommentar.

      • Thomas Maurer sagt:

        Im Gegenteil, Herr Baer, ein sehr guter Kommentar von Herrn Moser (Danke Herr Moser!). Es wird halt immer wieder von Journalisten und Historiker unter den Teppich gekehrt, wer eigentlich wem den Krieg erklärt hat. (Wie sagte schon Napoleon: „Geschichte sind die Lügen, auf die man sich geeinigt hat.“) Und um in diesem Zusammenhang einmal ein Beispiel aus jüngster Zeit zu nennen: François Mitterand meinte bei der Einführung des Euro voller Stolz, dass der Euro das „Versailles 2“ für Deutschland sei. – Im Übrigen ist eines der allerbesten Bücher zum Thema, das (unter anderem) den Vorabend des 1. Weltkrieges treffend beschreibt, „Aufstieg und Fall der grossen Mächte“ von Paul Kennedy.

        • Baer sagt:

          @ Maurer. Vorneweg: Ich bin kein Historiker und werde mir diese Quelle nachher einmal anschauen. Aber soviel: F hatte einen Beistandspakt mit Polen und trat deshalb in den Krieg ein, nachdem D ohne Kriegserklärung Polen angriff. Natürlich hat F nicht immer nützliche Beiträge geleistet. Dass die EU als ein sicheres Haus für D gedacht war, ist kein Geheimnis. Aber den Euro mit dem Vertrag von Versailles zu vergleichen ist doch mutig. Und die provokatie Aussage Mosers, F müsse entwaffnet werden, widerspiegelt doch genau die Einstellung, die zu Versaille führte.

          • Daniel Gähwiler sagt:

            Herr Maurer hat sich mit seinem Kommentar als Revisionist erwiesen. Frankreich erklärte Deutschland 1939 den Krieg, nachdem Deutschland mit Tschechien und Polen zwei souveräne Demokratien mit Waffengewalt zerstörte (einige würden vielleicht noch Österreich dazuzählen). Die Aggression ging von Deutschland aus.
            Den Siegern des 2. WK, allen voran Frankreich, gelang es mit der Montanunion einen Frieden zu schaffen, der das Schlachtfeld Europa mit 100 Mio Kriegstoten zwischen 1870 und 1945 zum friedlichsten und wohlhabendsten Kontinent aller Zeiten wandelte. Die grosse Idee war (und ist), die Länder Europas wirtschaftlich so eng aneinanderzubinden, dass ein Krieg nicht mehr möglich ist.
            Alle Versuche, den Euroraum oder die EU zu spalten und nationalstaatliche Wirtschaftsinteressen zu „erfinden“ (solche traten immer stärker in den Hintergrund, zugunsten gemeinsamer, europäischer Wirtschaftsinteressen) ist ein Ausdruck chauvinistischen Revisionistentums, das vielleicht in der AfD Platz hat, beim Versuch, aus dem 1. WK zu lernen, um ein erneutes „Schlachtfeld Europa“ zu verhindern, unweigerlich in die Sackgasse führt!

        • Stefan Kunz sagt:

          D griff gemäss dem Schlieffenplan Luxemburg und Belgien mit Ziel Frankreich an, worauf GB seine Bündnisverpflichtung mit Belgien wahrmachte und D den Krieg erklärte. Die Darstellung von Herrn Moster ist schlicht falsch – und dass F D den Krieg erklärt hat, ist mir auch neu, da D ja wegen der Mobilmachung Russlands F angriff, um einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden – F hätte D in diesem Moment niemals angegriffen. Die Aktivität ging eindeutig von D aus!

          • alexander sagt:

            An Herr Kunz, leider nur zur Hälfte war. F und RU waren Verbündete und hätten Deutschland angegriffen. Nach dem Bündnisvertrag waren beide Parteien auch bei einer Aggression gegen D zum Beistand verpflichtet.

            Nach dem Bekanntwerden der geheimen Mobilmachung RU gegen Deutschland, hat D unmittelbar vor der Kriegserklärung an RU in Frankreich diplomatisch um Neutralität Frankreichs angefragt. Da F nicht antwortete, musste man in D von einem Angriff von Seiten Frankreichs ausgehen.

        • Rolf Zach sagt:

          Also, nur zur Tatsachen-Darstellung, Deutschland hat Frankreich den Krieg erklärt. Die deutsche Regierung hat Frankreich voher angefragt, wie sich Frankreich in einem Krieg zwischen Russland und Deutschland verhalten würde. Frankreich hat nicht ein strikte Neutralitäts-Erklärung abgegeben, sondern gesagt wir handeln nach unseren Interessen und Bündnisverpflichtungen. Es war Frankreich gar nicht möglich anderes zu antworten. Die Deutschen hatten ihren berühmten Schlieffen-Plan, ein militärischer Automatismus mit politischer Dummheit ohnegleichen (Durchmarsch durchs neutrale Belgien, Hauptgrund der Kriegserklärung Englands an Deutschland). Trotz Elsass-Lothringen war Frankreich nicht an einem Krieg interessiert, aber es wollte nicht allein Deutschland gegenübertreten wie 1870. England wollte keine Macht in Europa, die die anderen dominierte. Die deutsche Eroberung Belgiens war ein Schlüssel um sie zu verstehen. Der Erste Weltkrieg hat aber im Grunde das British Empire geschwächt, deshalb ihr Verhalten 1938 im München. Es waren eindeutig Deutschland mit seiner abgetakelten preussischen Adels-Offiziersklasse, die der Meinung waren es gäbe nur einen kurzen Krieg und ihre Stellung in dieser blühenden Industriemacht würde sich noch steigern. Sie wollten nicht noch mehr Bürger-Gesellschaft. Russland ist der zweite Schuldige. Trotzdem sie grösste Landmacht war, wollte sie unbedingt Konstantinopel erobern. Die russische Aussenpolitiker waren im Sinne Macchiavelli sehr durchtrieben.

    • Daniel Meier sagt:

      Herr Moser, das meinen Sie nun aber nicht ernst was Sie geschrieben haben? Ich gebe Ihnen recht, dass jeweils GB und F Deutschland den Krieg erklärt haben, aber wenn Sie das Beispiel 1939 nehmen, wird mir übel. Diese beiden Länder wollten nicht nochmals derart versagen wie 1938/März 1939 beim deutschen Einmarsch in der CSR. Denn eigentlich hätten sie dort dem Hitler-Löli den Krieg schon erklären müssen, nicht erst beim Einmarsch in Polen. Und dann auch etwas machen müssen, nicht bloss einen Sitzkrieg führen.
      Was beim WWI richtig ist, ist, dass GB’s Flotte um einiges grösser war als die Deutschlands und das F mehr Soldaten in seiner Armee hatte wie D. Die unselige Bündnispolitik hat dann dazugeführt, dass ein Land nach dem anderen in den Krieg zog und das Verhängnis seinen Lauf nahm. Und 25J später noch zu einem II.,noch viel opferreicheren, Weltkrieg geführt hat.
      Zum Blog von T. Straumann: Ich gehe nicht ganz einig mit ihm. Man hat nicht gewusst, was dabei herauskommt mit der modernen Technik im Krieg (MG, Sprengstoffe), sondern, eigentlich viel schlimmer: Man hätte es Wissen KÖNNEN! Man hat den richtigerweise erwähnten amerikanischen Bürgerkrieg schlicht nicht studiert. D verliess sich auf das Wissen von 1870/71, wie übrigens F auch (rote Hosen bei der Uniform, besser sichtbar geht nicht mehr).
      Aus wirtschaftlichen Gründen, empfinde ich auch so, hat man den Krieg sicherlich nicht geführt, auch wenn es, im Nachhinein betrachtet, geringe, Probleme wg. Kolonien gab.

      • Martin sagt:

        Die Europaer haben den Amerikanischen Buergerkrieg sehr wohl studiert!

        • Daniel Meier sagt:

          @Martin Da bin ich anderer Meinung. Klar hat man gewisse Sachen studiert, aber trotzdem hat man diverses nicht zu Ende gedacht. ZB Deutschland die Möglichkeit, dass GB eine Handelsblockade machen könnte und D anschliessend keine oder zuwenige Nahrungsmittel und Anfangs auch Salpeter haben könnte. Und dann schlussendlich riesige U-Boote konstruieren musste für die Beschaffung von seltenen Materialien. GB die Gefährlichkeit der Kampf-U-Boote, welche 1861 – 65 noch gänzlich unbekannt waren bis die Südstaaten dann die handbetriebene erste Unterwasserkiste herstellten und einsetzten. Das D damit dann nach entsprechenden Entwicklungen grossen Schaden anrichten könnte war bei der Admiralität, welche im Denken den Schlachtschiffen einen viel zu grossen Raum gaben, kein richtiges Gedankenspiel wert. Alle Staaten haben unterschätzt, was ein (nach damaligem Verständnis moderner Krieg) für die Zivilbevölkerung bedeutet, vorallem wenn er länger dauert wie nur ein paar Monate. Aufrechterhaltung der industriellen Produktion (Frauen in die Fabrik) kam erst im Laufe des Krieges zur Geltung, weil alle, nicht nur Willi 2, dachten, dass man an Weihnachten wieder bei Muttern ist. Zudem hat man Anfangs des Krieges immer noch Reitereinheiten losgeschickt, als gäbe es keine Weiterentwicklung seit den Napoleonischen Kriegen. Polen tat dies sogar im WWII noch. Die USA galten vor dem WWI noch als Quantitée negliable auf dem Kontinent. Bei Ludendorff sogar noch, als sie 1917 in den Krieg eingriffen…

    • Leu sagt:

      Herr Roland K. Moser,

      sind sie in irgedeiner Weise mit den Herren Bismarck oder Hitler verwandt? Anders lassen sich diese Versuche zur Geschichtsverfälschung-Deutschlandverheiligung wohl kaum erklären.

      1914 Deutschland-Östereich beginnen den Krieg, völlig diskussionslos und nicht bestreitbar.
      1939 Hitlers Nazi-Deutshland beginnt den Krieg und den Holocaust, völlig unbestreitbar. Selbst 1940 ist es Deutschland, das die militärische Initiative and der Westfront ergreift.

      Dass man sich jetzt bemüht die tieferen Gründe zum Ausbruch des ersten Weltkrieges auszuloten erscheint relativ sinnlos, ohne die Zeitungskommentare und Berichte der Vorkriegszeit beider Seiten zu konsultieren. Die systematische Anfachung nationalistischer Feindbilder war wohl ein Hauptgrund für den Ausbruch, und mit Sicherheit für den hohen Preis an Menschenleben dieses Krieges.

      • Roland K. Moser sagt:

        ca. 1797, 1870, 1914 und 1939 hat F Deutschland den Krieg erklärt. Es lässt sich überprüfen.

        • peter berger sagt:

          Noch hinzuzufügen wäre, die Verhinderung Frankreichs, die Beendigung des 30 Jährigen Krieges 1635 und am anderen ende des Reiches die Unterstützung der Türkenkriege. Ebenfalls der Reunionskrieg von 1683 bis 1684 von Ludwig XIV. Damals wurde den ganzen Südwesten des Heiligen Römischen Reiches in verbrannter Erde zurückgelassen und hat zu grossen Auswanderungswellen geführt hat. Damals wurde das Elsass/Lothringen widerrechtlich von Frankreich annektiert. Falsch ist das F 1914 D den Krieg erklärt hat. Das War D nachdem Frankreich die Mobilmachung Stunden davor angeordnet hatte.

          • Manfred Grieshaber sagt:

            Wen Sie bis 1635 zurückgehen dann sollten Sie so ehrlich sein und schreiben das die rücksichtlosen und egoistischen deutschen Fürsten sich jedes ausl. Verbündeten bedienten solange der sie bei ihren kleinlichen, internen Konflikten unterstützte. Dazu kamen die dynastischen Verpflichtungen deutscher Fürsten gegenüber ausl. Monarchien: die österr. Habsburger waren ihren span. Verttern verpflichtet, der Herzog von Holstein war gleichzeitig dänischer König, der Kurfürst von der Pfalz der Schwiegersohn des engl. Königs. Den Oberwahnsinn fabrizierte der Kurfürst von Brandenburg. Als Herzog von Preussen war er Untertan des polnischen Königs. Der war ein kath. Mitglied des Hauses Wasa und führte ständig Krieg gegen Schweden. Und genau mit diesem Schwedenkönig verheiratete der Brandenburger seine eigene Schwester. Besser konnte er sich nicht zwischen alle Stühle setzen. Und dann die Landgrafen von Hessel-Kassel und Hessen-Darmstadt. Die stritten sich um das Mini-Fürstentum Hessen-Rheinfels. Das allerdings war die stärkste milit. Festungsanlage am Rhein und geriet somit in den internationalen Fokus. Der Kasseler Landgraf führte die Calvinismus ein womit er gegen den hessischen Hausvertrag verstiess. Der Darmstädter verklagte ihn darauf beim Wiener Hofrat. Der verurteilte den Kasseler zur Herausgabe der Festung wozu Darmstadt sich spanischer Truppen bediente. Der Kasseler verbündete sich darauf mit Frankreich und Schweden….

      • Roland K. Moser sagt:

        Betreffend 1914 sei ich auf dem Holzweg wurde mir weiter unten sehr differenziert (was Sie nicht können) mitgeteilt. Woher ich das mit 1914 habe, weiss ich nicht mehr.

        1939 ist aber klar: Am 3.9.1939 erklärten F und GB Deutschland den Krieg. Wären es Demokratien gewesen, wäre dies nicht möglich gewesen.

        In beiden Kriegen liess man sich die Gelegenheit nicht entgehen, die Wirtschaftsmacht Deutschland anzugreifen und sie zu schädigen.

        • Marc Schinzel sagt:

          @Moser: Was Sie uns unterjubeln wollen, ist Revisionismus der übelsten Sorte. Hier – für die nicht Verblendeten – die Realität. Hitler hatte nur ein Programm: Eroberung von Lebensraum für die „arischen Herrenmenschen“. Einen Krieg nahm er nicht nur in Kauf, sondern strebte ihn an. Konsequent vom Anfang bis zum Ende. Sein Vorhaben beschrieb er ausführlich schon in „Mein Kampf“. 1938, als der englische Premierminister Chamberlain naiverweise meinte, er hätte mit dem „Münchner Abkommen“ den Frieden gerettet, bekundete Hitler gegenüber seinen Leuten seinen Ärger darüber, dass der Krieg noch einmal abgewendet worden sei. Das „Münchner Abkommen“, in welchem der Tschechoslowakei die sicheren Grenzen genommen wurden, brach er wenige Monate später, als er den tschechischen Reststaat besetzte. Ende August 1939 liess er sich im Falle Polens auf keine Vermittlung mehr ein. Sogar die (mangels Kriegsbereitschaft Italiens durchaus egoistischen) Bemühungen seines Diktatorkumpanen Mussolini, den Krieg noch abzuwenden, lehnte er ab, weil er losschlagen wollte. Das tat er mit seinem Überfall am Morgen des 1. September 1939. Dabei versuchte er zynischerweise, die Schuld auf Polen abzuwälzen, indem er am Vorabend deutsche Soldaten in polnische Uniformen steckte, die einen theatralischen Angriff auf den deutschen Radiosender Gleiwitz inszenzierten, wobei man tote deutsche KZ-Häftlinge zurückliess. GB und F hatten einen Beistandspakt mit Polen. Diesem kamen sie mit der Kriegserklärung nach.

    • Hanspeter Lechner sagt:

      @Roland K. Moser:
      Sie sind ja nicht ganz bei Trost … – wer hat Ihnen denn diese Gehirn-Wäsche verpasst??!

    • H.P.Hagnauer sagt:

      @ Moser. Julikrise 1914. Österreich Ungarn K.u.K. erklärte Serbien nach dem Attentat in Sarajevo den Krieg. Russland als Slawischer Bruder stand gleich Serbien bei. Das Deutsche Reich dann mit Blankocheck Österreich Ungarn. Danach erst eine um die Andere Kriegserklärung.
      1918 Vertrag an das Deutsche Reich und die K.u.K. der unmöglich erfüllt werden konnte und im 2. Weltkrieg als Racheakt endete.

      • Roland K. Moser sagt:

        Ihre Frau wird draussen auf ihrem Parkplatz von ihrer Nachbarin fachgerecht verklopft.

        Gehen Sie ihr helfen oder nicht? Sie wissen, was Sie riskieren, wenn Sie ihr helfen? Wissen Sie, wie Massenschlägereien anfangen?

        • Manfred Grieshaber sagt:

          1878, zur Vorbereitung der Berliner Konferenz an der ein früherer Balkankonflikt friedlich gelöst wurde sagte Bismarck: „Die Konflikte des Balkan sind mir nicht die Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert.“
          Aus innenpolitischen Gründen änderte Bismarck später seinen Kurs. Der alte Landjunker hatte vor nichts mehr Angst als vor dem Regierungsantritt des Kronprinzen Friedrich (der spätere „99-Tage-Kaiser“ Friedrich III.). Friedrich war für einen Preussen extrem liberal und genoss die Unterstützung seiner Schwiegermutter, der Quen Victoria. Er wollte das Kaiserreich in eine moderne, konstitutionelle Monarchie umwandeln. In diesem System hätten die preussischen Landjunker keinen Platz mehr gehabt. Deshalb schwenkte der Landjunker Bismarck auf den Kurs der Kolonialbefürworter ein um einen Keil zwischen Berlin und London zu treiben. Dabei half ihm ein allzu menschlicher Konflikt. Die liberal gesinnte Kaiserin Augusta, Frau Wilhelms I. und die ebenfalls liberal denkende Frau des Kronprinzen trugen ihren Schwiegermutter – Schwiegertochter – Konflikt aus. Bismarck schürte noch diesen Konflikt damit beide Frauen ja nicht an einem Strang zogen.

  • Olivier Fehr sagt:

    Die Analyse der wirtschaftlichen Zusammenhänge, die zu einem Krieg führen können scheint mir in diesem Artikel ein wenig gar oberflächlich. Man darf nicht vergessen, dass Kriege finanziert werden müssen (wo kam das Geld dazu her?) und dass man damit verdienen kann (die Waffen werden meist von Privatunternehmen hergestellt). Zudem besteht die Notwendigkeit den Zugang zu Ressourcen und Märkten sicherzustellen. Die Grundproblematik für Kriege, auch für den 1. WK ist also vermutlich schon wirtschaftlich, auch wenn der unmittelbare Auslöser dann ein Ereignis in der Provinz und die komplett inadäquate politische Reaktion darauf, war.

    • ueli der hecht sagt:

      @Oliver Fehr
      Sie haben den ersten und auch den besten Kommentar bis jetzt geschrieben. Nach dem „lettischen Wirtschaftswunder“ nun also das „1. Weltkriegswunder“. Mir scheint, dass sich die „Rätsel“ und „Wunder“ auf „never mind the miracles“ zur Zeit ein bischen häufen.
      Interessant ist auch – das die USA – der eigentliche „Gewinner“ des 1. Weltkrieges nicht mit einer Silbe erwähnt wird. Gestartet haben sie den Krieg freilich nicht – aber verlängert! Die USA befürchteten bei einem russischen Zusammenbruch den Sieg der Mittelmächte – und hatten doch immense Summen in den Sieg der Alliierten investiert. Und um Territorium ging es auch:
      Telegramm des deutschen Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes, A. Zimmermann, am 17. Januar 1917 an den deutschen Botschafter in Washington, der es dem deutschen Botschafter in Mexiko weiterleiten sollte (wird durch den britischen Geheimdienst abgefangen!): „Wir haben die Absicht, am 1. Februar den totalen U-Boot-Krieg zu eröffnen. Trotzdem werden wir versuchen, uns die Neutralität der Vereinigten Staaten zu erhalten. Sollte dies misslingen, unterbreiten wir Mexiko einen Bündnisvorschlag auf folgender Grundlage: den Krieg zusammen zu führen, den Frieden zusammen zu schliessen mit der Vereinbarung, dass Mexiko die verlorenen Gebiete Texas, Neumexiko und Arizona zurückerhalten muss…Sie werden den Präsidenten von Mexiko streng geheim über alles informieren…wobei er seine Vermittlung zwischen Japan und uns anbieten soll…“

      • ueli der hecht sagt:

        @Oliver Fehr
        Es ist auch klar, zu den grössten Kriegsgewinnlern, neben den Finanziers, gehörte die Kriegsindustrie auf allen Seiten. Also hatte auch sie wohl, neben den Finanziers, das grösste Interesse gehabt, den Kriegsausbruch zu betreiben. Kein anderer als der Völkerbund, dem die USA fern blieben, stellte nach genauen Analysen 1921 fest: „Die Rüstungsfirmen haben die Kriegspolitik grossgezogen und ihre eigenen Länder überredet, Kriegspolitik zu treiben und ihre Rüstungen zu steigern. Im In- und Ausland versuchten die Rüstungsfirmen Regierungsbeamte zu bestechen. Die Rüstungsfirmen haben Falschmeldungen über die Militär- und Marineprogramme verschiedener Länder verbreitet, um die Ausgaben für die Rüstung hochzutreiben. Durch Kontrolle der eigenen und ausländischen Zeitungen suchten die Rüstungsfirmen die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Die Rüstungsfirmen haben internationale Rüstungsringe organisiert, die den Rüstungswettstreit durch das Ausspielen eines Landes gegen das andere förderten. Internationale Rüstungstrusts wurden organisiert, die die Preise für die Rüstungen erhöht haben.“
        In Frankreich übernahm schliesslich statt des Kriegsministers das Rüstungsministerium unter E. Clémentel die Führung bei der Koordinierung der Kriegsproduktion. Eine ökonomische Kooperation zwischen Frankreich, England und Italien begann, die auch im Frieden das industrielle Übergewicht dieser Staaten über Deutschland sichern sollte. Die amerikanische Industrie begrub dann diese Pläne

        • Rolf Zach sagt:

          Natürlich hat die Rüstungsindustrie diesen Krieg benutzt um gewaltige Gewinne einzufahren, sowohl auf der Seite der Entente wie auch der Mittelmächte, aber diese als Kriegstreiber darzustellen ist eine Mär, war es schon damals und auch heute. Wir dürfen nicht vergessen, dieser erste Krieg der Moderne verlangte eine ausgeklügelte Administration, wo vielfach bei Kriegsbeginn in nur rudimentärer Form vorhanden war. Überall war der Industriestaat von damals mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Dies gilt für die Steuern, die Kriegsfinanzierung und die Rüstungsplanung. Die privaten Firmen haben dies weidlich ausgenützt. Nur bei einem einzigen Staat kann man den direkten Einfluss der Rüstungslobby auf die Politik des Landes nachvollziehen, die USA. JP Morgan finanzierte GB und Frankreich. Ihr Bank-Konsortium hätte
          gewaltige Verluste erlitten, wenn die USA 1917 nicht Deutschland den Krieg erklärt hätte, bis 1917 hat GB Frankreich in den USA finanziert verbunden mit grösster Mühe (Auflösung der Anlagen in den USA). Dies war ein wesentlicher, aber nicht der einzige Grund für den Kriegseintritt. Deutschland war als Weltmacht bei Wilson nicht erwünscht, deswegen wurde eine gewaltige Hetze gegen Deutschland veranstaltet. Übrigens die Firma mit den grössten Kriegsgewinnen war E.I. Dupont.

      • Vilém Knebort sagt:

        @ueli der hecht:

        Étienne Clémentel (PRS) – Ministre du Commerce, de l’Industrie, des Transports maritimes, de la Marine marchande, des Postes et Télégraphes

        Louis Loucheur – Ministre de l’Armement et des fabrications de guerre (Wikipedia)

        • ueli der hecht sagt:

          @Vilém Knebort

          Monsieur Clémentel – ich habe Ihren Lebenslauf studiert und musste feststellen, dass sie für unsere ausgeschriebene Stelle – leider überqualifiziert sind.

    • Urmel sagt:

      Aber auch das Ereignis in der Provinz wurde nicht dem Zufall überlassen, um den aufstrebenden Konkurrenten Deutschland auszuschalten zu können. In der Weltpolitik wird grundsätzlich nichts dem Zufall überlasseb, auch heute nicht …

    • Sibylle Weiss sagt:

      Soweit ich weiss, brach der 1. Weltkrieg aus, weil der Kronprinz von Oesterreich in Sarajevo ermordet wurde.

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