Der Coup von 1978

Die Bedrohung von einst.

Seit einigen Tagen ist sie in aller Munde: die Devisenmarktintervention der Nationalbank vom Oktober 1978. Was ist damals wirklich passiert? Kann man den Coup von 1978 wiederholen?

Die damalige Ausgangslage sah wie folgt aus: Im Januar 1973 hatte die Nationalbank den Schweizer Franken aus dem Bretton-Woods-System genommen, bei dem alle Währungen an den Dollar gebunden waren. Von da an begann die Ära des flexiblen Wechselkurses, die bis heute andauert. Der flexible Wechselkurs erlaubte der Nationalbank, die Inflation wirksam zu bekämpfen. Gleichzeitig aber musste sie sich mit enormen Wechselkursschwankungen herumschlagen. Besonders starke Aufwertungsschübe fanden von November 1975 bis Mai 1976, im Sommer 1977 und vom Mai bis Oktober 1978 statt. Der letzte der drei Schübe war besonders heftig: Der reale Wechselkurs gegenüber der D-Mark und dem US-Dollar stieg um rund 40 Prozent.

Angesichts der heftigen Fieberschübe auf den Devisenmärkten wurden die schweizerischen Exporteure zunehmend besorgter und forderten von der Nationalbank Massnahmen. Zunächst experimentierte man mit einer Reihe von Massnahmen, die den Kapitalimport verteuerten (z. B. mit Negativzinsen: Eine ausführliche Darstellung findet man in der neusten Jubiläumsschrift der Nationalbank auf den Seiten 195 bis 197). Im Laufe des Sommers 1978 aber setzte sich innerhalb der Nationalbank immer mehr die Meinung durch, dass nur durch eine unlimitierte Devisenmarktintervention in Kombination mit einem öffentlich geäusserten Wechselkursziel die Aufwertung gegenüber der D-Mark gebremst werden könne. Das Unterfangen war riskant, aber letztlich überwog die Zuversicht, dass die Schwäche der D-Mark auf einer falschen Einschätzung des Marktes beruhte. Ausserdem konnte man auf diese Weise die eingeführten administrativen Massnahmen gegen den Einfluss von ausländischen Geldern elegant los werden.

Am 1. Oktober 1978 begann die Nationalbank ihr Experiment. Sie kündigte an, dass sie mit Devisenmarktinterventionen dafür sorgen werde, dass die Schwelle von 80 Rappen pro DM nicht unterschritten werden dürfe. In der letzten Septemberwoche war der Kurs auf 75 Rappen pro DM gesunken. Die Nationalbank verkaufte insgesamt mehr als 10 Milliarden Franken, die Geldmenge M1 stieg um 17 Prozent (statt um 5 Prozent, wie man zu Beginn des Jahres erklärt hatte). Der Frankenkurs gab bald nach. 1979 pendelte sich der DM-Kurs bei 90 Rappen ein und sank bis zur Einführung des Euro 1999 nie mehr unter die Grenze von 80 Rappen. Die Operation erreichte ihr Ziel.

Kann man in Zukunft auf diesem Beispiel aufbauen? Ich bin vor allem aus einem Grund skeptisch: Die DM von damals darf man nicht mit dem Euro von heute gleichsetzen. Die DM war damals eine grundsolide Währung. Der Grund, warum sie gegenüber dem Franken so stark an Wert verlor, beruhte auf einer falschen Einschätzung der deutschen Finanzpolitik. Die deutsche Regierung hatte an einem Wirtschaftstreffen im Juli 1978 eine expansive Finanzpolitik versprochen, was die Märkte dazu bewog, auf eine DM-Schwäche zu wetten. In Tat und Wahrheit handelte es sich aber nur um eine bescheidene Erhöhung der Ausgaben. Diese falsche Einschätzung der Märkte liess sich relativ leicht korrigieren.

Heute ist es schwieriger, das Misstrauen gegenüber dem Euro auszuräumen. Im Prinzip ist der Euro eine starke Währung, und er wird sicher eines Tages wieder an Wert gewinnen. Aber solange unklar bleibt, welche Euro-Länder solvent bleiben und welche nicht, bleibt das Misstrauen bestehen. Zudem besteht immer noch Ratlosigkeit in Bezug auf die zukünftige institutionelle Ausgestaltung der Eurozone. Wird es eine Transferunion geben oder sogar eine vertiefte politische Integration? Oder bleibt alles beim Alten? Werden einzelne Euro-Mitglieder unter dem Druck der Ereignisse am Schluss doch austreten müssen? Niemand weiss es, und aller Voraussicht nach wird diese Ungewissheit noch längere Zeit andauern. Der Coup von 1978 lässt sich zurzeit nicht wiederholen.

P.S. für Afficionados: Einen Überblick über die Währungspolitik der Schweiz und anderer europäischer Kleinstaaten im 20. Jahrhundert findet man auch in meinem neusten Buch.

Keine Kommentare zu «Der Coup von 1978»

  • Freiherr sagt:

    http://www.bernerzeitung.ch/digital/internet/Iran-lanciert-AntiFacebookPolizei/story/15449543

    Ironie ein: Zum Glueck gibts Internetzensur nur in China, Nordkorea, Iran und Kuba….

  • Freiherr sagt:

    @ Herr Schwarz: Sind Sie offizieller oder Hobizensor?

  • Michael Schwarz sagt:

    Viele Kommentare, die ich gelesen habe, hatten mit der Wirtschaft nichts zu tun. Viele Kommentator sind mit sich so beschäftigt, dass sie vergessen zu scheinen, dass hier ein Wirtschaftsforum ist, und kein Platz für Privatprobleme zu diskutieren. Deshalb muss ich die Ordnung und gegenseitige Höflichkeit aufrufen.

  • Michael Schwarz sagt:

    Ein Wirtschaftsstudium ist notwendig, womit man mit Standardmodellen vertraut ist. Aber heute geht es nicht mehr um das Studium selbst – lernen um zu verstehen, die Welt besser erklären zu können, sondern um monetäre Interessen. Die Motivation ist falsch, so auch die Motivation für späteren Arbeitsplatz, deshalb habe ich den Satz „Lernen für Geld“ formuliert.

    Ein Hochschulstudium muss ausschliesslich für die wissenschaftliche Arbeit dienen, ein Studium für Beruf sollte die Studierende selbst finanzieren. Wir müssen streng zwischen Berufsausbildung und Hochschulausbildung trennen, womit die Motivation und Finanzierung des Studiums von anfangen an klar definiert ist. Die Trennung zwischen Uni und FH in der Schweiz ist eine Verschwendung von finanziellen Mitteln, was zur Unterfinanzierung der Forschung führt. Die Angewandte Forschung in FH ist ehr symbolisch, weil der erste Schritt der Forschung basiert auf die Erkenntnisgewinnung, nicht auf direkte Anwendung. Die Anwendung wird von sich ergebe, wenn man zu Erkenntnissen erlangt hat. D.h. für ein Hochschulstudium muss man Zeit nehmen, mit den Dingen beschäftigen, der Verstand und menschlicher Geist sich auszubilden und zu erforschen.

  • Hans Saurenmann sagt:

    Wir alle haben die Situation nicht richtig eingeschaetzt und mir graust jetzt schon wenn der globale „Wutbuerger“ zurueckschlaegt.
    Heute brauchen wir neue Ansaetze und ganz neue Loesungen fuer alle Buerger dieser Welt und Zynismus ist am falschen Platz. Jeder Eintrag hier in diesem Blog bringt etwas und zwingt uns Alle alles nochmals durchzudenken. Wir Alle sind gefordert!
    Weitgereist ist heute jeder „Loeli“ um es salop auszudruecken, wir WisseN wo uns der Schuh drueckt. Michael’s Antwort hat es auf den Punkt gebracht, und ich habe schon vor Monaten von diesem Desaster gewarnt, Herr Hildebrand hat frisch froelich weitergemacht, wobei er ganz sicher nur vorgeschoben ist.
    Wir muessen UmdenkeN, heute sind nicht studierte gefragt, heute brauchten wir einen Weisen Rat mit Einsitzenden aus allen Bevoelkerungsschichten, glaubt ja nicht dass ein gewoehnlicher Arbeiter nichts positives einbringen kann. Es liegt in der Natur der Dinge das AHV Empfaenger einfach viel mehr Erfahrung gesammelt haben und diese zum tragen bringen koennen.
    In diesem Sinne glaube ich dass wir die Duskussion gut weiterfuehren koennen und sollten auch abwegige Meinung zu Wort kommen lassen.

    • Urs Brock sagt:

      Anfangen müsste man doch dort wo der ganze Unfug für die meisten Nationen und soit auch Menschen geregelt wird.

      Bei den Handelsverträgen der WTO und deren gesamte Derivate wie ACTA, TRIPS, DOHA… ebenso ist der IMF komplett zu reformieren. Die WTO Handelsverträge eliminieren, auf einfache Nenner gebracht, alles was für das tägliche Leben der Menschen (und der Umwelt) elementar ist und erheben alles was für Grosse und International agierende Unternehmen von Interesse ist auf den höchsten Podest…

      Der höchste Podest ist der, das liberalisierte Märkte hoherwertig dastehen als etwa Demokratische Mitspracherechte und Nationale Gerichtsbarkeit. Wir stehen bereits mit heruntergelassenen Hosen da… nur merken die meisten von uns unmittelbar davon nicht’s… Die Iren, Griechen, Isländer, Portugiesen, Spanier, Ungarn usw. aber sehr wohl… und von den Nationen der 3ten Welt versinken ebenfalls Millionen in der Armut.. einfach mal über die Grenze schauen.

      Die Schweiz wird ebenfalls mit der gleichen Systematik zerlegt… Bereits will man uns gewisse Privatisierungen schmackhaft machen und als ultimativen Vorteil verkaufen. Demokratieabau ist ebenfalls auf dem besten Weg dahin (Anzahl Unterschriften), Mitspracherechte bei privatisierten Entitäten = 0 oder mit dem Pressesprecher der sich hinter dem Aktienrecht verstecken kann. Wirklich belustigend, wo doch in vielen Fällen eine Mehrheit der Bürger auf irgendeine Art und Weise betroffen ist…

      Der hächste Podest sollte eigentlich wie auch immer gestaltete Mitspracherechte, auch als Demokratie bezeichnet, sein. Die Oekonomie als ein Subset der Demokratie… Ganz bestimmt aber nicht so wie heute Demokratie als ein Subset liberalisierter Märkte. Sind wir alle blöd und sowas anzutun?

      Als weiterer Baustein für moderne, zukunftsgerichtete und Nachhaltige Gesellschaftsformen ist die Beteiligung an Profiten/Finanzierung/Mitspracherechten die nicht als Konsumgüter deklariert werden, mindestens aber dort wo Gemeinschaftliches Aufgebaut und von allen bereits merhfach bezahlt wurde. Beim Wasser, Strom, Transport, Wohnbau, Landeigentum für bezahlbaren Wohn- UND Lebensraum… Doch diese sind beim Rendite- und Profite generieren äusserst hinderlich (in den Augen mancher, vor allem der Neoliberal/Bürgerlich angehauchten Zunft) und werden Stück für Stück aus dem Weg geschaft.

      Aus dem Weg geschaft wird auch der Rechstsstaat, zumindest der der für die Durchschnittsbürger wichtig ist. Die Gebühren und Regeln werden so angepasst das kleinere Streitigkeiten ohne Richter aus dem Weg geschaft werden können. Eliminiert wird damit aber auch die Gerichtsbarkeit und Unparteilichkeit für die misten von uns… Recht bekommt dann der, der es sich noch leisten kann.

      Viele von uns merken etwa auch nicht das sich die Sprache und Ziele der Politischen Vertreter, der Medien in den vergangenen +20 Jahren in eine Authoritär-Bürgerliche Ecke verschoben haben. Von einstigen bügerlichen, linken, liberalen Wertvorstellungen ist da leider nicht mehr viel übrig da wir uns von der Art und Weise des völlig pervertierten Liberalisierungsgedankens vereinahmen lassen… Wir geben also wie Selbstverständlich und einer gewissen Dogmatik erliegend ein Kontrollsystem nach dem andern aus den Händen…

      Der Markt, der liberalisierte und der damit verbundene noch andauernde Tanz um’s goldene Kalb… hat eben nur scheinbar eine unbegrenzte Zahl von Antworten parat und aktuelle Ansprüche der Zivilgesellschaften befriedigend beantworten zu können… Meiner Meinung nach aber keine einzige…

      • Freiherr sagt:

        @ Urs Brock:

        Es wird halt fuer die Masse der Wahl- und Stimmbuerger zu gut getarnt.

        Der GroePaz der S“V“P und Hobischlossherr strebt schleichend einen Neofeudalismus nach altbernischem patrizischem Muster an, in dem der entmuendigte Lohnsklave an Scholle oder Konzern gekettet ist. Auch wenn er in „seinem“ Patreiprogramm immer noch auch von der „Freiheit“ der Buerger (und nicht nur der Konzerne) faselt. Der von den Gnaedigen Herren geerbte „Fuersprecher“ der beim Landvogt oder seinen nicht dem Gesetz sondern ihm verpflichteten Buetteln um Gnade und Almosen fleht statt sein Recht einfordert macht seinem Namen wieder alle „Ehre“. Dafuer ist der Rechtsanwalt, der den Interessen des Vertretenen dient statt Weisungen von demokratisch nicht legitimierten Kommissionen, Versicherungen und neuerdings auch Erwachsenen“schutz“behoerden dienert, fuer den Lohn- und Rentenabhaengigen ein Auslaufmodell.

        Mit der Entrechtung, Enteignung und Versklavung der Beamten, die nun im Befehlsnotstand mehr dem Hintern des Vorgesetzten statt Recht und Gesetz verpflichtet sind, wurde der letzte Pfeiler der Gewaltentrennung gekeult. Die Juxtiz kuscht schon lange vor der gerade oben schwimmenden Ochlokratie, wenn noetig mit Futierung um Gesetz, Verfassung und Grundrechte….

        • Andreas Dombek sagt:

          @ Freiherr

          Der „GroePaz“ löst bei mir die Assoziation zu unserem ehem. „Gröfaz“ (Größten Feldherr aller Zeiten) aus.
          Eine damaliger Ehrerbietungsspruch des Generalfeldmarschall Wilhelm (La)-Keitel an den Führer Adolf von Braunau.
          Frage: Was meint hier das „P“?
          Etwa Penner, Prahlhans, Peinlichkeit, Pharisäer, Parteibonze, Prolet sowie Paladin oder doch nur Prophet vom Berge?

        • Freiherr sagt:

          Politiker.

          Er ist uebrigens nicht nur Bewunderer, sondern auch Nachahmer eines Nazi-Kriegs-GFM (zerst kommt der Auftrag, dann der Mensch, was im Krieg an der Front bei militaerischer Nowendigkeit durchaus zutrifft). Allerdings verwechselt er seine Kompetenzen und Vollmachten sowohl als Bundesrat als auch als Arbeitgeber mit denen eines Oberbefehlshabers einer Besatzungszone oder einer Heeresgruppe und verwechsel Hohe Beamte im tiefsten Frieden (mit vorrangigem Recht auf Leben, Leib, Wohlbefinden und Freizeit) mit Rundumdieuhroffizierslauburschen im Kessel von Stalingrad. Schliesslich ist er auch fuer eine Geheimapartheid ala Nazis und Buren gegen farbige Verlobte und Kernfamilien von Nurschweizern, insbesondere Auslandschweizer. Die patriotische Larve rutscht immer weiter von der macht- und geldgeilen Fratze….

        • Andreas Dombek sagt:

          @ Freiherr

          Danke. „Politiker“ für das besagte „P“ war nicht auf meiner Palette.
          Bin darüber aber sehr erstaunt. Persönlich meinte ich jedoch, dieses „P“ würde sicherlich für das altösterreichisch-schlesisches „Pamuffel“ stehen. Das ist eine alte passende Bezeichnung für einen störrisch, unbeweglich und uneinsichtig seienden Menschen.

    • Freiherr sagt:

      Die Zensur ist zwar in der Schweiz sogar in der Verfassung verboten, aber sie funktioniert perfekt. Auch im NMTM, Mamablog und anderen Kommentarspalten der BZ….

      • Andreas Dombek sagt:

        @Freiherr

        „?“

        • Freiherr sagt:

          Meine Erleuterungen zum P wurden lange verzoegert, bevor sie doch noch freigegeben wurden.

          Versuchen Sie mal im Mamablog die Wahrheit ueber die gynokratische Durchseuchung von Juxtiz und Politik zu schreiben. Zuerst kommen uebelste persoenliche Anmachen von gynokratischen Dauerverleumderinnen, die – im Gegensatz zu sachlichen Beitraegen von saeckularen Maennerbefreiern – nicht wegzensuriert, geschweige denn die Autorinnen gesperrt werden. Dann wird man(n) von der Wahrheitsallergikerin des Binswangerclaens total gesperrt!

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Kritik an der SNB, bzw. Hr. Hildebrand ist teilweise gerecht, aber auch teilweise ungerecht.

    Die ungerechte Kritik: Er hat sich nicht bemüht die Situation für EUR/CHF zu ändern. Die Ernsthaftigkeit der Situation hat er bereits frühe erkannt, deshalb hat er versucht durch massive Intervention EUR/CHF den Wechselkurs zu stabilisieren, aber diese Massnahme war für diese Situation nicht gut genug, wodurch kann man über die empirische Erfahrung im Devisenmarkt von Hr. Hildebrand etwas aussagen, vor allem versteht er die Devisenspekulanten, bzw. deren Verhalten nicht. Er betrachtet die Intervention vom klassischen wirtschaftswissenschaftliche Aspekt, das ist zu wenig.

    Die gerechte Kritik: Hr. Hildebrand hat sich die Situation total unterschätzt; es soll für ihm klar sein, dass der Druck von Seiten USD, sowie EUR kamen, die Intervention von 200 Mrd. nicht ausreichend war. Es muss mehr als eine Massnahme einleiten, womit SNB den Aufwärtstrend des CHF umdrehen kann. Es fehlt das Gefühl für Timing und kreative Lösungsansätze.

  • Hans Saurenmann sagt:

    Das Desaster mit der SNB ist Schnee von Gestern, Hildebrand hat das sicher begriffen. Jatzt muessen wir vorwaerts schauen, Wunden lecken und wieder Pfeile im Koecher haben. Nur Ruhe bewahren, das Schiff sink anderswo und nicht in der Schweiz. Die KMU’s koennen selbst fuer sich sorgen, wir sind am Anfang ganz neuer Techologien und Wirtschaftsbloecken, Theheran, Tunis, Greek, Portugal, Belgien, Italien ist nur der Tip vom Eisberg

    • Rolf Schumacher sagt:

      Sehe ich auch so Herr Sauermann. Aber hier in diesem Forum tummeln sich eben Finanzaketeure. Deren Arbeit ist Geld herumschieben in immer grösseren Mengen und immer weniger Zeit. Zeit für Umsetzung von guten Ideen. Langsamer aber nachhaltiger Infrstrukturausbau (Schulen, Schiene, Bahn). Pflege von diskreten Freundschaften etc etc. Das ist deren Metier nicht. Etwas Konstruktives aufbauen, können und wollen sie nicht. Finanzhongleure wollen schnell aus oft fadenscheinigen Gründen, ein paar Milliärdchen Oblis verschieben udn dabei ein paar Milliönchen Provision aufs eigene Konto befördern. Die Nation, das Volk ist doch dem Spekulanten wurst. Wenn er innerhalb einiger Monaten seine frühvorzeitige Pension (mit 40) zusammengeklauen kann, was will er da aus patriotischem Verantwortungsgefühl sich bremsen lassen?
      Lieber setzt er sich mit unter 50 irgendwo in der Südsee oder so ab und lässt die billigst Arbeiterinnen seinen Lebensabend versüssen. Oder aber er sterbt einen Chefposten um sich an der Macht zu besaufen.
      So geht das Hr Sauermann, hinter den Grossbankkulissen, da wird doch offen ins Fäustchen gelacht über all die dummen Spiesser die Verantwortung übernehmen, ein Leben lang Hypotheken abstottern, iKinder haben und diesen Werte vorzuleben versuchen, jeden Morgen zur Arbeit fahren und sich mit Stolz mit einer Firma identifiezieren. Das sind in deren Augen elende Losser, ganz grosse Dumpfbacken. Es sind jene erbärmlichen Menschen die es einfach nicht geschafft haben. Ein richtiger Finanzjongleur, lebt frei. Er bindet sich nicht und tanzt besoffen von Saublume zu Saublume.
      Und noch was Herr Saurenmann und das ist keine Mär, um an die Spitze der Finanzwelt zu kommen, nehmen solche Leichenfledderer jedes Medikament (Ritalin, Kokain) zu sich, um ihren kümmerlichen Denkapparat aufzupeppen. Gemäss Studie (schweizer Drogenfahndungsstelle) haben in der Uni St. Gallen an der Wirtschaftsfakultät 50% aller Immatrikulierten zugegeben Ritalin zu schlucken. Man kann also davon ausggehen, dass weit über 50% das Hirndoping Ritalin zu sich nehmen. Diese zugedröhnten Hirne gehen dann an der Börse short, kaufen Derivate (deren Inhalt sie nicht kennen) für ein paar Milliärdchen und erzählen dann der SNB, dass sie für ein paar Milliärdchen Oblis oder weiss der Gier was kaufen sollen.
      Finanzjongleure leben von hektischen Käufen. Ueberlegen ist nicht dren Spezialität, denn Denken kostet Zeit und bringt keine Rendite.
      Wenn sie diesen Finanzjongleuren 5000sfr pro Monat auszahlen würden und diese dafür eine normale Arbeitsleistung (Landwirtschaft, Gärtner, Lehrer, Pfleger etc etc) erbringen müssten, würde die ganz grosse Mehrheit der Finanzjuppies eingehen und bei der IF oder dem Sozialamt landen. Es ist viel einfacher die grosse Klappe zu führen und für fast nichts, was man anrichtet, die Verantwortung zu übernehmen, als jede Minute auf der Arbeit konzentriert zu bleiben, um nicht einen Fehler zu machen, den man auf niemand abschieben kann. Hr Rohner (UBS) und auch Peter Kurer haben für ihre krassen Fehler und auch Falschaussagen nebst absolut überrissen Salären, fette Boni und eine Abgangsentschädigung erhalten in Millionenhöhe. Heute arbeiten beide weiter. Marcel Ospel vegetiert irgendwo im schweizer Nobeluntergrund.

      Wenn ein vernünftiger Staat auf die Finanzhaie hört, dann ist die Vernunft als erstes gefressen.

      Wie würde ich mir wünschen ich hätte nicht recht.

      • Hampi sagt:

        Und wie würde ich mir wünschen sie hätten recht.

        Dann müssten wir nur noch einen Gentest entwickeln, um festzustellen, wer zu den Finanzjongleuren gehört. Und schon wäre die Welt gerettet.

        Und ich dachte immer, dass Hollywood, was Simplizität betrifft, unschlagbar sei.

      • Hampi sagt:

        Ich jongliere auch mit einer Familie, mit den Hunden, mit meiner Arbeit. Im Verkehr jongliere ich mit den anderen Autos und den Verkehrsregeln. Und wenn ich im Flugzeug sitze, jongliert irgendjemand (nur nicht ich) über mein Wohlergehen. Politiker jonglieren mit den Medien und umgekehrt. Lehrer jonglieren mit ihren Schülern. Schüler jonglieren zwischen Lernen und Feiern. Staatsanwälte jonglieren mit der Moral und dem Gesetz…….

        Und weiss der Kuckuck wer jongliert mit ihrem, meinem Leben oder mit jenem meiner/ihrer Verwandten/Freunde. Einige denken, dass Gott der Jongleur ist und versuchen so, ihr Dasein im Fliess-Gleichgewicht zu behalten. Andere halten sich, so gut es eben geht, in der Balance ohne Gott.

        Eigentlich sollten wir das Jonglieren verbieten !

      • Peter Don Kleti sagt:

        @Mr. Schumacher: Spuhler, Ebner, Blocher, Kurer, Ospel UND Rohner, alle auf Ritalin und Kokain? Uau!
        Ich will Ihnen sofort glauben, dass diese Leute täglich „einwerfen“. Allerdings doch eher Blutdruck- und Cholesterinsenker und der eine oder andere kämpft ganz bestimmt mit einer vergrösserten Prostata, ja – und das alles vermutlich nicht mal über die Krankenkasse, da diese Finanzhaie eben cleverer sind als all die Normalsterblichen und sich die Generika per Post aus Ungarn zukommen lassen.

        • Freiherr sagt:

          Unter einer Million Startkapital 0 Chancen. Und bei ueber einer Milliarde muss einer nicht mehr GroePaz sein. Er kann auch als Vollidiot (mit einem Vormund der ihm nicht das Vermoegen klaut) zuschauen, wie sich seine Milliarden kaum besteuert nicht nur fuer den eigenen Saus und Braus mit Billigarbeiterinnen an tropischen Straenden, sondern fuer eine ewige Geldadelsdynastie weiter vermehren….

      • Michael Schwarz sagt:

        Das Gehirndoping beschränkt sich nicht nur in der Uni, auch in FH weiter verbreitet. Das ist das Ergebnis des Diplomzwanges am Arbeitsplatz. Ein Diplom ist wie ein Führerschein, wenn man mal hat, hat man einfach. Ein Hochschulstudium wird heute zur Investition in Karriere angesehen, d.h. unsere Gesellschaft bewegt sich in der Richtung Lernen gegen Geld. Das menschliche Bedürfnis zum Lernen ist heute OUT. Man will keine Zeit mehr nehmen, die theoretische Modelle sich zu verdauen und sich zu hinterfragen, man rast durch das Hochschulstudium. Es ist kein wunder, dass die Studierende mit Gehirndoping anfangen, weil man keine Zeit für das Studium nehmen will – das Diplom ist das Ziel. Die tiefgründige Verständnisse in Wirtschaftswissenschaft ist nicht gefragt, gefragt ist was man vorzeigen kann, genau so ist der menschliche Intellekt ist heute in Hochschulstudium nicht mehr gefragt. Der Mensch wird zu Werkzeugen des Kapitales, das ist Kapitalismus pur.

        Durch den Gehirndoping entsteht Qualitätsproblem der Hochschulabsolventen. Man ist zwar in der Lage die Inhalte schnell lernen zu können, aber ohne genaue Zusammenhang zu verstehen. Etwas zu wissen ist nicht mit dem Verstehen zu vergleichen. Die Dinge zu verstehen, muss man einfach die nötige Zeit nehmen, das kommt man nicht um.

        • Rolf Schumacher sagt:

          @Hampi der Ritalinkonsum an der HSG ist derart hoch. Man kann das nicht mit seichtem Zynismus abtun, es ist, gemäss Aussage des für die Umfrage verantwortlichen Mediziners Tatsache. Es geht mir nicht darum aufzuzeigen wie die Welt zu retten sei, sondern zu zeigen wie durch und durch krank die Finanzakrobaten sind. Hampi, mit Ehrlichkeit und vernünftigem Menschenverstand kommt man in der Finanzwelt nicht weit, das weisst Du selber. Man muss bereit sein seine Seele zu verkaufen, das meine ich. Insiderwissen, in die richtige Familie hineinheiraten, feindliche Uebernahmen etc etc etc ohne halbkriminelle Energie bring man es kaum zu etwas. Wenn gelogen wird, dann sicher in der Finanzwelt. Es ist mehr als wichtig die Aussagen eines Prof. Jägers etc ganz kritisch zu hinterfragen.
          @Hr. Schwarz. absolut korrekt. Heute wir fotografisch gelernt. Man lernt auswenidig, ohne die Zusammenhänge wirklich zu kennen. Und vor allem studieren sehr viele völlig unmotiviert. Fragen sie einmal einen durchschnitts Oekonomen etwas über Chemie, Geschichte, Biologie, Physik etc (musste er ja alles lernen für die mittlere Reife) bei 90% stossen sie auf unendlich grosse und tiefe Löcher. Und das sind die Menschen die uns erklären wie die Welt funktioniert und was mit unserem Vermögen zu geschehen hat. Der Tatort vor zwei Wochen war übrigens Klasse und ganz nahe an der Realität.

          • anh toan sagt:

            Herr Schumacher, ich fuehle grad so ne anarchistische Punk-Wut in mir aufkommen: Der „Billigstarbeiterin, die mein Fruestpensionaersleben versuesst“ mit keiner Ahnung von Physik, Chemie, ein wenig von Biologie (Was kann man essen, was nicht), ist klar, dass „halbkriminell“ eben legal bedeutet (StGB 1: Keine Strafe ohne Gesetz). Und mir waren Universitaeten auch lieber, als dort noch gesoffen und gepruegelt (Studentenverbindungen) oder gekifft (Autonome) wurde. Wie oede muss es sein mit Ritalin dort. Chewing out a rhytm of my bubble gum. the sun is out and I want fun (Ramones).

        • Hampi sagt:

          Fazit: Ritalin ist eine erfolgreiche, opportunistische Modedroge, an der mich einzig interessiert, dass sie wenigstens von Novartis produziert wird 😉

          • Rolf Schumacher sagt:

            Punk ist gut, sehr gut sogar. Ich habe es geliebt zu pogen und tus auch heute noch. Aber nie aus Wut, sondern einfach um Dampf abzulassen.
            Ach wie wär die Welt so schön, wenn man für die Anarcho-Yuppies einen Anarcho-Archipel irgendwo in der Südsee hätte, wo sie sich gegenseitig über den Tisch ziehen könnten und jeden Abend ein Punkfestival mit Freiritalin und gratis Kokain gesponsert von NO-V-Artis stattfinden würde.
            Die restliche Erdbevölkerung könnte aufatemen und würde befreit feiern und arbeiten.

            Wer den Teufel zum Feiern braucht, kommt im Feiern um.

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Wirtschaftsgeschichte lernt uns wie das moderne Wirtschaftssystem entstand, von Smith bis Klugman sind 240 Jahre Wirtschaftsgeschichte, von den wir viel lernen können. Die Idee der Wiederholung ist so alt wie die Menschheit selbst. Seit der Mensch gedenken, versucht die Astrologen der Antike aus den Sternen die Zukunft auszulesen. Von den Fehler der vergangenen Zeit können wir viel lernen, aber aus der Vergangenheit die Zukunft auszulesen, das wird vergeblich sein. Das widerspricht jegliche Quantenphysikalische Gesetze. Die Zukunft liegt weder in der Vergangenheit noch im Gegenwart, sie entsteht erste. Die Wirtschaftshistorische Kenntnisse werden Ihnen bei der Prognose nicht helfen, was Ihnen hilft ist das menschlichen Verhalten, welches aus der Vergangenheit zeigten.

  • Markus Müller sagt:

    Wenn wir präzise bleiben, dann wissen wir weder sicher, dass der höhere Kurs 1978 tatsächlich die Folge der Intervention war, noch, ob die Euro-Intervention der Nationalbank vor einem Jahr wirklich keinen Effekt hat. Wir nehmen beides mal an; es ist aber nicht sicher.
    Ich denke, wir überschätzen unsere Position grunsätzlich. Der Hund wedelt mit dem Schwanz, und nicht umgekehrt. Die EU hat kein spezielles Problem mit einem tiefen Euro. Der CHF ist einfach der Spielball von verunsicherten Händlern und weil die Volumina im Verhältnis zu $ und Euro so klein ist, sind die Ausschläge entsprechen gross. Alles was wir tun – wenn wir nicht gerade Selbstmord machen – hat auf diesen Mechano nur sehr kleine Auswirkungen.
    Was auch nicht vergessen werden sollte: Sobald wir ein rechtes Problem mit einer der Grossbanken hatten – und da standen wir schon mal nahe dran – könnte es auch in die umgekehrte Richtung gehen und der CHF wäre auf einmal nur noch die Hälft wert. Das wäre dann für die meisten von uns deutlich schlechter.

  • Rolf Meierhans sagt:

    Ich hätte da noch eine Schnaps-Idee was als der „Coup von 2011“ durchgehen könnte. Aufgrund des starken CHF rentieren Schweizer Bundes Obli mit gerade noch etwa 1,7%. Der Bund könnte sich für 10 Mrd neu verschulden entgegen den Markterwtartungen. Technisch gesehen würde er „short“ gehen zum Zeitpunkt absoluter Höchstkurse. Mit dem Geld könnten zB Zinstiefe kurzfristige Darlehen an die Exportwirtschaft ermöglicht werden (Subvention). Wenn die Zinsen in naher Zukunft steigen kann der Bund die Schulden frühzeitig wieder zurückzahlen und zwar folgendermassen:

    Ziehen die Zinsen wieder an und steigen die Renditen der Oblis auf 3.4%, kann der Bund die Oblis zu ca. 8 Mrd zurückkaufen und hat somit einen Spekulationsgewinn von 2 Mrd erwirtschaftet. Wäre ja mal was anderes wenn der Staat dem Markt ein Schnippchen schlägt und nicht immer andersrum. Wo liegt mein Denkfehler? 🙂

    • Rolf Schumacher sagt:

      Würden sie es genauso machen, wenn es ihr Geld wäre? Wenn sie das volle Risiko mit ihrem Namen tragen müssten und davon ihr künftiger beruflicher Ruf abhängen würde? Wenn ja, haben sie keinen Denkfehler gemacht, wenn nein ist es eine sinnlose Gamblerei.

      • Rolf Meierhans sagt:

        @Schumacher: Wäre ich in der Position dies zu entscheiden. Ich würde mich wahrscheinlich dagegen entscheiden wenn ich sehe was mit Kennedy geschehen ist..

    • Peter Don Kleti sagt:

      Klingt vernünftig. Leider aber sind solche Trx seit dem 01.01.2009 verboten. TSchV Art.196 Abs.c. Schade…

      • Rolf Meierhans sagt:

        Die Tierschutzverordnung verbietet das? Das müssen Sie mir erklären. Ansonsten hat die Bankenlobby ganze Arbeit geleistet. Das Bankenoligopol duldet eben keine Konkurrenz.

        • Peter Don Kleti sagt:

          Ooops, hab ich mich wohl vergriffen…tschuldigung. Schon meine Mam meinte, „Peti, zuhören ist immer gut, aber halt die Klappe wenn Du nichts davon verstehst!“. Nun ist mein Ruf schon ruiniert, da erlaubt sich’s folgende kleine Frage, fast schon ungeniert:

          Da bei dieser „magischen Trx – der Coup 2011“ die Exporteure einen Kredit von 10Mia. erhalten sollen (das Geld welches die SNB bei der Emission erhält und weiter gibt), mit welchem Geld soll dann die NB am Tag X die ganzen Bonds zurück kaufen?

          Variante1: Die SNB druckt nochmals 10 Mia. Fränkli und kauft damit die Emission zurück?
          variante2: Die Kreditnehmer haben im Kleingedruckten den Vermerk drin: „kündbar innert 24 Std…“? und müssen also innert 24 Std. alles zurückzahlen, damit die SNB die Serie zurückkaufen kann und obendrein noch 2 Mia. RG macht?

          Das Eisen ist heiss, bin gespannt wie das aussieht. Sorry nochmals für diesen kleinen Versprecher mit dem Gesetz.

          • Rolf Meierhans sagt:

            Also die SNB hätte beim „Coup 2011“ zumindest direkt eigentlich nichts damit zu tun. Der Staat nimmt am Kapitalmarkt einen 10 jährigen Kredit zum aktuellen faktischen Zins von 1.7% auf. Exportunternehmen könnten zB innert einem Jahr beim Staat einen Kredit für 1 Jahr aufnehmen. Spätestens nach 2 Jahren ist also alles Geld inklusive Zins beim Staat zurück. Die zu diesem Zeitpunkt auslaufenden 10 jährigen Bundesobligationen brauchen dann nicht gerollt zu werden sondern können mit diesen 10 Mrd zurückbezahlt werden. Wenn wie angenommen die Renditen bis dann gestiegen sind bleibt auch noch was übrig.

            Das wird allerdings nie geschehen denn der „Coup 2011“ ist Blasphemie, ja er stammt aus Teufelsküche! Aufgrund folgender zwei „Naturgesetzen“:

            1. Ein Staat hat sich gefälligst nur dann „Neu“ zu verschulden wenn die Renditen hoch sind (zB PIIGS). Wenn die Renditen tief sind soll er gefälligst den Kredit zurückbezahlen (zB CH). Nur so können die Banken massive Kursgewinne einfahren auf den Staatsanleihen.

            2. Ein Staat hat sich gefälligst aus dem Kreditgeschäft rauszuhalten. Kreditallokation verstehen nämlich nur die Banken. Jedes Kind soll wissen. Übernimmt der Staat jemals das Kreditgeschäft dann kommt der Kommunist und frisst dich plus deine ganze Familie auf. Erstaunlicherweise scheitern die Masters of the Universe regelmässig mit ihren Kartenhäuschen trotz göttlichem Segen (Lloyd Blankfein). Dann natürlich darf der Staat Kreditgeber spielen und die faulen Kredite übernehmen. Nachdem der Steuerzahler/Büezer die Bank wieder auf Kurs gebracht hat spricht man von einer erfolgreichen Sanierung. Die Banken beziehen aber schon längst wieder frisches Spielgeld von den Nationalbanken. Anfangs immer zum Nulltarif.

            Und wenn sie dann ihre Neuen Kartenhäuschen aufgebaut haben pfeiffen die Nationalbanken die frechsten, nämlich diejenigen welche ihre Kartenhäuschen am höchsten aufgebaut haben zurück indem sie die Zinsen erhöhen. Die Folgen kennen wir ja. Nur leider Zerstören die hochen Kartenhäuschen auch die weniger hochen. Das nennt man dann halt Weltkrise oder Finanzkrise.

          • Peter Don Kleti sagt:

            Ach so. Nun, naja, wenn ich erhlich bin… ich hab’s noch immer nicht begriffen.:-(
            Es handelt sich dabei also eher um einen „staatl. Exporteuren-Kredit mit Sozialkonditionen“, welcher über eine Helvetia Emission (verfallend im 2013 oder 2021) finanziert werden soll, richtig?
            Wie dann der Bund zu seinen 2 Mia. Profit kommt, wenn dieser erst nach 10 Jahren zu Nominal zurückzahlt (oder im 2013), hab ich aber nicht verstanden. Auch scheint mir rätselhaft, wie das eigentliche Problem, der starke CHF, aufgrund dieses „Coups“ geschwächt werden soll. Schwamm drüber. Will Sie nicht länger damit plagen, aber wenn Sie noch einen „Coup“ im Köcher haben… her damit!

          • Hampi sagt:

            @Peter Don Kleti
            Für die Schwächung des Frankens würde dieser Coup überhaupt nichts beitragen. Denn der Bund würde sich zwar mit 10 Mia. neuverschulden, aber da diese 10 Mia. nicht in irgendein Tunnelprojekt oder so verbuttert würde, bleibt es in den liquiden Aktiven des Bundes, d.h. es ist völlig neutral für den Aussenwert des CHF.
            Und wenn der Anstieg der Zinsen es soweit bringt, dann kann der Bund seine eigene Obligation (EIDG) zum Kurs von 80 (%) zurückkaufen. Das wäre dann „Swiss (retarded) Quantitative Easing“. Aber wie immer wäre auch hier die Schweiz ein Spezialfall: denn während Bernanke für seine QEx wirklich Geld drucken musste, kann es die Schweiz vom 10-Mia.-Konto nehmen, wo es zum Glück schon existiert. Darum wäre auch das neutral für den Aussenwert des CHF.

            Ungefähr so denke ich, könnte es sein 🙂

          • Rolf Meierhans sagt:

            @Hampi: Ich glaube so kann man das sehen. Ziel sollte auch nicht wirklich eine Schwächung des CHF sein. Dies wäre ja Diebstahl an der Kaufkraft jedes einzelnen Bürgers. Vielmehr soll es die Liquiditätsfalle in der sich die Banken befinden mildern und Exportfirmen helfen sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Die günstige Kredite soll ihnen helfen die Kosten zu senken. Diese Zeit müssen die Unternehmen dann aber nutzen effizienter zu werden da die Kredite ja nur kurzfristig sind. Der Schock des in kurzer Zeit stark erstarkten CHF soll gemildert werden.

          • Hampi sagt:

            @Rolf Meierhans
            Ja, so gesehen wäre der “Coup 2011” kein Denkfehler und interessant. Und ganz nebenbei würden noch 2 Mia. CHF dabei herausschauen, das wären fast CHF 300.—pro Kopf und also ziemlich relevant.
            Zudem würde bei diesem Vorgehen der Staat antizyklisch handeln. Und genau das sollte er viel konsequenter und in viel grösserem Ausmass machen, wenn wir in Zukunft weniger “Boom-und-Pleite-Ökonomie” wollen.

          • Peter Don Kleti sagt:

            Jetzt ist der Groschen gefallen, sodass man das in Bern unten noch gehört hat.
            Klar, wenn der Zins dann…. könnte schon aufgehen, diese Rechnung. Aber eben, die Unternehmer auf Exportmärkten werden dadurch nicht gezwungen sich mit ihrer Währungsproblematik auseinander zu setzen. Das Problem bleibt also bestehen und niemand lernt was draus. Vor 2,3 Wochen postulierte ich einen weiteren Lösungsansatz unter Miteinbezug des Staates für dieses Problem: Die Verbandsmitglieder sollen ihre Fremdwährungsforderungen auf Monatsbasis beim Verband selber poolen. Im Gegenzug erhalten Sie Währungsoptions-Zertifikate mit einer max. Laufzeit von 12 Monaten zu einem Sonderpreis, welcher dadurch zustande kommt, dass die ausgebenden Grossbanken per Dekret zu einem Sonderrabatt verpflichtet werden und durch das Pooling mit grösseren Beträgen gearbeitet werden kann. Diese Zertifikate können nur von Verbandsmitgliedern bezogen werden, also keine freie Spekulation und Investoren möglich. Ich sehe keine andere Wahl als Hedging. Alles andere kostet den Steuerzahler in irgend einer Weise. Wie kürzlich einer vom NB-Dach pfiff: there’s no free lunch!

    • Rolf Meierhans sagt:

      @Hampi: Genau! Auf eine gewiss Art und Weise ist dieses Modell in der Schweiz ja schon erfolgreich umgesetzt in Form der Kantonalbanken. Diese können dank Staatsgarantie günstig Kredite an CH-Unternehmen vergeben.Zudem profitieren sie langfristig gesehen davon, beim globalen Wettrennen um das höchste Kartenhäuschen (25% EK-Rendite), dispensiert zu sein. Sie wirken insofern also anti-zyklisch und stabilisierend in der Boom’n Bust Economie. Ich stell mir nun die Frage ob man etwas ähnliches nicht auch auf Bundesebene umsetzten könnte. Eine Art eidgenössischer IWF. Sinn und Zweck wäre einzig die Schweizer Wirtschaft punktuell zu stabilisieren. Ganz im Gegensatz zum IWF allerdings, der bekanntlich Wucherzinsen verlangt und dessen Kreditkonditionen ganz auf die amerikanische Exportwirtschaft zugeschnitten sind, und so die entsprechenden Länder erst recht in die Armut getrieben hat (Bolivien, Peru, Argentinien, Indonesien etc). Mal schauen ob sich die Griechen erfolgreich aus der Geiselhaft des IWF befreien.
      Ich denke das kann besser funktionieren als den CHF aufzuweichen. Historisch gesehen haben die Hartwährungsländer die erfolgreichsten Volkswirtschaften. Zinssenkungen bringen beim Abschwung auch nicht viel sondern sähen eher die Saht zukünftiger Krisen. Auch halte ich nicht viel von Konjunkturprogrammen wo mal mit der Giesskanne Geld verteilt. Zu Ende gedacht ist der Coup 20011 also eine Eidgenössische Special-Force-Bank die Punktuell und schnell einschreiten kann.

      • Rolf Meierhans sagt:

        Um es gleich vorweg zu nehmen. Die Special-Force-Bank (SFB) würde zusammen mit der SNB ähnliche der amerikanischen FED agieren (Preisstabilität und Vollbeschäftigung). Im Gegensatz zur amerikanischen FED könnten die beiden Institutionen sich gegenüber aber unabhängig agieren. Die SNB könnte sich auf die Preisstabilität konzentrieren. Die SFB dagegen auf die wirtschaftliche Stabilität (Vollbeschäftigung). Das würde zB dazu führen das die SNB die ZInsen erhöht, die SFB aber trotzdem noch spezifisch günstige Kredite vergeben könnte wenn sie denn in der Niedrigzinsphase ihre Bilanz entsprechend vergrössert hat. In einer Boomphase kann sie dann mit Gewinnen wieder ihre Bilanz verkleinern (vgl. Obligationenbeispiel weiter oben).
        Die grösste Gefahr welche von der SFB ausginge wäre Korruption (Kredite an unrentable Unternehmen welche das erhaltene Geld abführen bevor sie das Unternehmen in den Konkurs schicken). Für diesen Job wären diesbezüglich nicht der klassische „Geldsöldner“ geeignet. Ähnlich einem Job beim Narichtendienst oder dem Diplomatischen Dienst dürften nur die besten und patriotistisch eingestellten Leute eingestellt werden.

  • Matthias Vogelsanger sagt:

    Der Leidensdruck wird steigen und die Schwätzer verstummen. Die Idee, dass die Währungsunion zerbrechen könnte, ist nur ein Traum angelsächsischer Spekulanten, die selber dem Abgrund viel näher sind. Die Schweizer Wirtschaft ist zu klein um sich eine Spekulationswährung leisten zu können. Die einzige nachhaltige Lösung ist die Bindung an den Euro und nach einigen Jahren der Beitritt. Unsere sogenannte unabhängige Geldpolitik hat de facto kaum Spielraum, da auch die EZB die Zinsen permanent niedrig hält. Bei uns droht eine Immobilienblase, die Zinsen können aber aus Wechselkursgründen trotzdem nicht erhöht werden. De facto wird bereits heute unsere Geldpolitik in Frankfurt gemacht. Nur Ignoranz und Eigenbrötlerei halten uns von der Vernunftslösung ab.

  • Markus Schneider sagt:

    Wieso soll eigentlich ständig die Schweiz der EU gegenüber verpflichtet sein und die EU der Schweiz gegenüber nicht? Natürlich weil die Linken ums Verrecken in die EU wollen und ihnen wirklich kein Argument zu dämlich ist. Als ob die Schweiz und die EU ihre Verträge im luftleeren Raum abgeschlossen hätten. Tatsache ist doch, dass nur Bettler andauernd an bestehenden Abmachungen rütteln wollen und natürlich: Ständig ist es die EU, die von der Schweiz zusätzlich zu dem Abgemachten noch dies verlangt und das und auch noch jenes. Helvetia kann der verseuchten und abgemolkenen Eurokuh aber getrost den Finger zeigen, denn die Notschlachtung ist nur noch eine Frage der Zeit.

    • Martin Kreidel sagt:

      Wenn SIe schon nichts zum Thema „Wirtschafts-Blog“ beizutragen haben, sondern wieder nur das zum Gähnen langweilige Wiederholen des EU-Bashings auf niedrigem Niveau, dann lesen Sie doch bitte nochmal das nuneinmal vorgegebene Thema. Es geht um Währungsschwankungen, Wechselkursrisiken und deren Handhabung durch Nationalbanken. Es geht nicht um die böse EU, die blöden Linken, den Ausverkauf der Schweiz, es geht auch nicht um schwachsinnige Prognosen, wann der Euro abgeschafft wird bzw. die EU zerbricht, auch nicht um die Bilateralen Verträge. An der bestehenden Abmachung der PFZ will z.B. ja vor allem die Schweiz rütteln, nicht wahr? Die bestehende Frankenstärke hat wohl noch nicht zu so großen Problemen im Land geführt, daß nicht Einzelne wie Sie immer noch glauben, die Schweiz könne wie seit Jahrhunderten alleine weiterwursteln und den Anderen den Finger zeigen. „Helvetia“ kann der EU gerne den Finger zeigen – wenn sie sich im Klaren über die Konsequenzen ist, was passiert, wenn letztere der Schweiz den Finger zeigt, Sie Komiker.

  • Hampi sagt:

    Eine erfolgreiche Intervention am Devisenmarkt benötigt zwei Vorbedingungen:

    – Glaubwürdigkeit der Notenbank
    – das richtige “Timing”

    Da die Nati ihr Pulver schon viel zu früh verschossen hat, sind leider beide Vorbedingungen “futsch”. Deshalb ist eine Wiederholung des “grossen Coups von 1978” in der Praxis fast unmöglich. Eine unlimitierte Devisenintervention wäre zwar technisch durchaus möglich, aber der enorme politische Druck wäre auch für einen unabhängigen Notenbanker nicht einfach wegzustecken.

    Das ist eigentlich schade, denn es ist durchaus möglich, dass dieses Jahr das perfekte “Timing” für eine Intervention wäre: Der Euro ist überverkauft und die meisten Marktteilnehmer sind extrem negativ. Zudem sieht es so aus, als ob dieses Jahr die “Alles-oder-nichts”-Frage für den Euro beantwortet werden MUSS.

    Allgemein glaube ich, dass Deviseninterventionen nicht funktioneren. Als Händler habe ich die Erfahrung gemacht, dass Interventionen normalerweise wie ein “Wake-Up-Call” für die gesamte Finanzwelt agieren: He, hier haben wir ein Problem!

    Das überrascht eigentlich nicht, denn das richtige “Timing” zu finden ist nicht nur für Notenbanker, sondern für alle ENORM schwierig. Aber leider vergisst man das im nachhinein immer, wie gerade Philipp Hildebrand erfahren muss.

    • Rolf Schumacher sagt:

      Sehe ich nicht so. Hildebrand und die SNB haben es im Frühjahr mit einer grossen Summe versucht. Die Intervention verrauschte im chaotisch aufgewühlten Devisenspekulationsozean ohne einen Effekt. Es ist deshalb klug erst mal abzuwarten. Die SNB kann sich doch nicht gegen eine verunsicherte Weltfinanz auflehnen. Die grossen Strömungen heissen China, USA, EU-Zentralbank und weniger reissend aber auch mit schiebend Russland, Brasilien und Indien. Es ist taktisch klug, das Feld vorläuftig den Grossen zu überlassen und für eine politisch-wirtschaftliche Stabilität im Inland zu sorgen. Im schlimmsten Fall müsste vorübergehend unsere kleinen und mittleren heimischen KMUs der Kursverlust direkt oder indirekt ausbezahlt werden, das bring mehr Stabilität.

  • Hans-U. Bon sagt:

    Ja das hat sich wohl Starschwimmer und, jüngster unerfahrenster Notenbanker der Welt, Hildebrand auch gedacht. Wie auch Ben Bernanke bei der Inflation, glaubt Hildebrand er habe die Authorität, bei der Währung Preise zu bestimmen. Nun sollte Man die aktuelle Finanzwelt nicht mit jener der 80er Jahren in Relation setzen. Ein Beispiel: Im Jahre 2010 verwaltete die Hedge-Fund Industrie Vermögen von 2300 Mia. USD. (das ist. ca. das 8 fache des SMI von 1978). Würde die HF Industrie, aus Krisenangst, ihre Vermögen mit 10 % CHF absichern, müsste die Notenbank alleine diese Gruppe von Anleger mit CHF 230 Mia. bedienen.

    Die total verblödete Notenbank Politik, weltweit!, welche glaubt, mit billigem Geld jede Krise aus dem Weg zu wischen kommt im 21. Jahrhundert zu ihrem Ende, gerade weil die Zinsen, nicht mehr weiters gesenkt werden können. Aber noch besser, die Notenbanken fangen nun an, völlig überbewertete Obligationen aufzukaufen, welche bankrotte Staaten auf den Markt bringen und keiner kaufen will. Auch Herr Hildebrand hat da mitgemischt, aber noch nicht im grossen Stil. Damit treten wir in die letzte Phase der Marktmanipulation von Notenbanken, die ganz böse enden wird. China, Japan, Deutschland und Frankreich haben diese Woche schon kräftig Portugal und Spanien Bonds gekauft. Der IMF wird mit den Krediten das selbe machen. Und so werden sich diese wertlosen Bonds wie ein Krebs über die ganze Welt ausbreiten, wie einst die Subprimekredite. Aber vor allem, sie werden von der EZB und dem Euro Auffangnetz gekauft. Baron Münchhausen taktik par excellence. Genau diese Politik von Europa, wird dafür sorgen, dass der EURCHF Kurs mittel bis langfristig auf 1:1 fallen wird. Juhu, ich chauf en Porsche. Hat auch seine gute Seite, im Fall.

    Im Juni 2011 wird in den USA der 2. Liquiditätschub, QE2 auslaufen. Die Börse wird dann ganz nebenbei, ein Aug auf den EURUSD Kurs werfen. Sollte dieser dann unter 1.25 stehen, würde sich dies massiv negativ auf die Umsatzentwicklung von US Unternehmen auswirken. Also auch die USA will einen hohen Euro.

    Ein Tip an Herr Hildebrand: Bringen Sie das Nationalbank Portfolio wieder ins Lot, mit höheren Gold- und tieferen Devisenbestände sonst werden sie nicht mehr tragbar sein. Auch Nick Leason und Jérôme Kerviel mussten gehen.
    Wer seine Risiken nicht im Griff hat wird untragbar am Trading Desk, auch bei der Nationalbank.

    Die Schweiz hat in den letzten 100 Jahren x fach vom Starken Franken profitiert, und wird es auch in Zukunft tun. Für einen starken Franken, auch in der Zukunft, und die Industrie soll sich abhedgen. Das grosse Problem hingegen sehe ich in der unglaublich hohen Hypothekarverschuldung in der Schweiz, die dank der total verblödeten Notenbankpolitik der letzten
    10 Jahre möglich war. Da wenigstens, schaut Herr Hildebrand erst seit ca. 7 Jahren zu.

  • L. Schaller sagt:

    Wen wundert’s, wenn die CH seit ewig nur von EU, umliegenden Ländern, Bilateralen, etc. profitiert ohne sich an den Solidarmassnahmen zu beteiligen, bzw. nur die Rosinen aus den Verträgen zu picken. Dass wird sich aber verständlicherweise zunehmend ändern, denn das parasitäre Verhalten der CH ist immer mehr untragbar.

    • Rolf Schumacher sagt:

      Die Schweiz hat Pflicht als europäischer Staat mit Bravour gemeistert. Das Land zahlt regelmässig hohe Beträge an die EU und hat auch für die Osterweiterung Geld gesprochen. Das Land ist sich seiner Verantwortung als europäische Nation bewusst. Es hat sich zwar für einen Weg auserhalb der EU entschieden, ist aber ganz eng mit der EU als verlässlicher Partner verbunden. Im Gegensatz zu vielen EU-Ländern hat die Schweiz sein Wort gegenüber Brüssel immer eingehalten. Italien, Spanien, Protugal, Greichenland, Frankreich, Belgien, der ganze Ostblock hingegen, wenn man es genau nimmt, sind die grossen Instabilen und Unzuverlässigen in Europa. Ich glaube sogar, dass die EU von der stabilen unabhängigen Schweiz in vielerlrei Hinsicht gut profitieren konnte. Die Schweiz ist sicher transparenter, kooperativer und europäischer als Singapore, Dubai, Malaysia oder die Cayman Islands. Wer sie in den gleichen Topf wirft, handelt entweder aus grüngallig neidischen Motiven, oder erkennt die wirtschaftspolitische Realitäten nicht.
      Nachtrag: Wenn jedes Land in der EU zur EU gezwungen würde, dann hätten wir eine EU-brüsseler Aparatschnik-Diktatur. Es ist gut, dass es Länder gibt die einen alternativen Weg gehen. Gleichschaltung bedeutet Stagnation und ist immer der Anfang vom Ende. Man kann nicht libraler freier Markt schreien und den Wirtschaftsraum gleichzeitig in einen Schraubstock spannen. Ein solches Bild taugt höchstens für eine sehr schlechte Wirtschaftszirkusclownnummer.

    • Freiherr sagt:

      @ Herr Schaller:

      Die Schweiz hat, abgesehen vom weissen Gold, das wegen Uebervoelkerung aber einen immeren kleineren Teil des Ernergiebedarfs decken kann, als eigenen Rohstoff nur die brutale Arbeitsdisziplin, mit Vollzeitarbeit sogar fuer Invalide. Bei den Deutschen werden die wenigen Rohstoffvorteile von den kollektiven und individuellen Ewigreparationen mehr als weggefressen. Die Schweiz hat keinen Anlass, weitere Billionen fuer Leute, die nicht einmal genug arbeiten um zu leben, statt leben um nur zu arbeiten, umzuverteilen. Die Deutschen haben nun schon drei Generationen nach fast allen Seiten geblecht, nachdem sie ihre brutale Kriegswirtschaft nur halbwegs entnazifizierten und vom Ruestungs- zum Exportweltmeister mutierten. Eines Tages werden vielleicht auch sie nicht mehr Europas Goldesel spielen wollen und aus der Eurozone aussteigen. Dann koennen sie sich in den Mittelmeerlaendern wieder Ferien leisten, statt den Ertrag aus ihrem Organisationstalent und ihrer schon immer harten, aber erst seit Nazikriegszeiten auch brutalen Arbeitsdisziplin weiter umzuverteilen.

      Jedem das Seine! Jeder in seinem Beruf Arbeitsfaehige soll nicht mehr arbeiten muessen als fuer den Eigenbedarf und den Umlagebedarf fuer Waisen, trotz einer Auswahl an zumutbaren Stellen Arbeitslose, friedensmaessig entpflichtete Invalide, (echte!) Witwen und Alte noetig, Und diesen Eigenbedarf hat er seiner Arbeitswilligkeit anzupassen, statt sich mit Dolce Farniente auf Transfers von Woerkalcoholicvoelkern zu verlassen….

    • Heinz sagt:

      @Schaller: Ihr Vorwurf die CH sei ein parasitärer Staat ist Schnee von gestern. Ich meinerseits behaupte die EU ist selber ein parasitäres Staatsgebilde welche die autonomen kleineren Staaten zu Zahlungen zwingen möchte (weiterlaufende Kohäsionsbeiträge). Zu ihrer Information, die CH ist gegenüber der EU ein Nettozahler, dass heisst die CH importiert mehr von der EU als die CH in die EU exportiert. Im 2009 betrug die EU-Warenausfuhr 59,7% gegenüber einer EU-Wareneinfuhr von 78%. (hier der Link, http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/06/05/blank/key/handelsbilanz.html). Noch etwas kleines betreffend „Rosinenpicken aus den Verträgen“ , alle Verträge wurden vorher mit der EU verhandelt und später gegenseitig unterschrieben. Wenn die CH bei der Verhandlung die besseren Karten hat, ist dies das legitime Recht der CH dies zu den eigenen Gunsten auszunutzen. P.S. Kein Wunder will die EU keine weiteren Verträge mehr.
      (Liebe Redaktion, gestern hatte ich zweimal einen Beitrag geschrieben welche beide zensiert wurden. Leider weiss ich nicht was an meinem Beitrag falsch war. Sie enttäuschen mich sehr wenn die freie Meinungsäusserung, welche doch bei ihrem Ehrencodex heilig ist, nicht zur Geltung kommt.)

  • erstaunte sagt:

    Haben die Angst vor Wutbürger, dass die Waffeninitiative …

  • Michael Freidig sagt:

    Zum Thema: „…nur durch eine unlimitierte Devisenmarktintervention …“. Hat denn nicht die aktuelle Intervention der Nationalbank bereits diesen Charakter? 21 Milliarden Verlust in der Euro Position sind bereits eine ganze Menge. Hier stellt sich die Frage, wer denn eigentlich bei der Nationalbank die Limiten festlegt. Macht Sie dies autonom oder gibt es einen politischen Entscheidprozess?

  • Freiherr sagt:

    Quartalsweise abgezockte Negativzinsen von 40 Prozent pro Jahr, die dann nicht einmal ganz vom Staat abgeschoepft werden. In der Schweiz nicht nur ein Wunschtraum der Baenkster, der bald (wieder) wahr werden koennte. Derweitl muessen sich Hyposchuldner und Kleinkreditkunden immer einen bei Gratisgeld und exorbitanten Negativzinsen wucherischen Positivzins am Munde absparen.

    Um die Frankenstaerke nicht wieder fast in den Himmel wachsen zu lassen, koennte man die Lohsklaven wieder an die Explosion des BruttoSOZIALproduktes ankoppeln (von dem die Beamten – wegen der „sicheren“ Rente – schon lange vor der letzten Frankenstaerke abgekoppelt wurden), statt den Aktiven einen Teil des Teuerungsausgleichs, und den Rentnern gar den ganzen politisch zu klauen.

    Auslandrentner werden wegen der Kombination des Klaus der Teuerungszulage und der kuenstlichen Keulung der Frankenstaerke nur zugunsten der Exportraepplispalter doppelt benachteiligt. Aus ganz abgeschoepften Baenksternegativzinsen koennte ihnen wenigstens der Teuerungsausgleich finanziert werden….

    • Rolf Schumacher sagt:

      @Josef wieviel kann die SNB heute bewegen? Hat sie eine Chance gegen die weltweite Anti EURO und USD Devisenspekulation? Ich glaube nicht. Die aktuelle Ausgangslage ist zu vergleichen mit der Situation als das britische Pfund den Weltwährungslead an den USD abgab. Ueber Jahrzehnte dauerte dieser Prozess an. Flankiert von zwei Weltkriegen in denen weltpolitisch die Karten ganz neu gemischt wurden. Die damalige Welt musste sich verschulden in einem noch nie dagewesenen Ausmass bei einem einzigen Land. Die USA war der grosse weltweite Kreditgeber und eine grosse stabile und homogene Wirtschaftsnation ohne interne Grenzen. Diese Zinszahlungen und Schuldrückzahlungen waren der grosse jahrzehnte anhaltende Wirtschaftsmotor.
      Aktuell sieht das ganz anders aus. Die USA ist kein grosser Kreditgeber mehr, sondern der weltgrösste Schuldner (der USD ist somit als Weltwährung nicht mehr akzeptabel) und EUROland ist ein heterogener babylonischer Haufen ohne wirkliche Orientierung. D als einzig funktionierender Motor kann die EU-Karre schleppen. Der EURO hat mehr als nur ein kleines Glaubwürdigkeitsproblem und scheidet somit als Weltwährung ebenfalls aus.
      Es ist die Zeit der Kartenmischerei. Es wird politische Veränderungen geben müssen, bis irgendwo wieder eine weltwärhrungswürdige grosse einheitliche Kreditgebernation entsteht. Ob der Gral nach China wandert, oder Brasilien, oder Indien. Ich glaube nicht. Er wird sich wieder irgendwo in Europa oder Nordamerika niederlassen. Aber dazu muss er zunächst mit Blut gefüllt werden. Denn ohne grossen glaubwürdigen Sieger und Kreditor gibt es keine Wirtschaftsstabilität. Die Oekonomen brauchen einen König (Kreditor) vor dem sie sich verneigen können. Um diesen König herum veranstalten sie dann ihre absurden, dümmlichen, marktschreierischen Tänze. Momentan fehlt dieser Herrscher, sprich Geldquell. Die ökonomischen Höflinge sind deshalb völlig verwirrt. Ihre Lehrbücher taugen nichts denn der starke brachiale Hof (und seine Gründer) bestimmt den Takt des Weltfinanzreigen, nicht der subtile Intellekt.

      • Josef sagt:

        @RolfS: Das ist aber eine sehr pessimistische Sicht! Wenn ich Ihre Beiträge lese, habe ich den Eindruck, sie möchten einerseits möglichst alles den mächtigen Marktkräften überlassen, gegen die man sowieso nicht ankommt, sehen aber gleichzeitig, dass dies wahrscheinlich in einem Desaster enden wird. Das erinnert mich an das berühmte Kaninchen vor der Schlange.
        Auch wenn ich Ihre Beiträge sonst sehr schätze, vermisse ich doch etwas weiterführendes visionäres Denken (kann ruhig auch etwas Utopie dabei sein), um dann Strategien zu suchen, wie man sich der Vision annähern könnte. Es einfach geschehen zu lassen ist mir zu wenig. Vor allem aber sollte das Problem an den Ursachen angepackt werden. Deviseninterventionen sind auch nur Symptombekämpfung, wenn sie ohne klare Zielsetzung erfolgen.

        • Rolf Schumacher sagt:

          Es gibt Momente im Leben wo Innehalten die beste Aktion ist. Und genau da sind wir im Moment angelangt. Die Schweiz braucht diplomatisches Fingerspitzengefühl (wir wissen nicht wo der Brand auflodern wird, wir kennen die Windrichtung noch nicht und wir wissen auch noch nicht welche Feuerwehr(en) in den Brand geschickt werden) und wer die Brandstifter sein werden. Wer in der Ruhe vor dem Sturm seine Kräfte blödsinnig verpuft nützt geschwächt und ausgelaugt im Sturm gar nichts mehr!
          Wir haben gute Freunde, wir haben gute Beziehungen (politische und wirtschaftliche) unsere Spieler stehen solide und zuverlässig und werden gezielt aber diskret agieren, da bin ich mir sicher.
          PS: Die grössten Beller sind jene, welche dann wenn die Gefahr naht am heisersten sind.
          Die aktuelle Strategie (Beobachten, Informationen sammeln, Kontakte knüpfen, sich als seriöser und verschwiegener Partner anbieten). Das sind alles DInge die nur ein ganz einfältiger Tor im Detail in einem öffentlichen Forum aussprechen würde.

        • H.Gerber sagt:

          @L.Schaller: Ihren Vorwurf der Rosinenpflückerei seitens der CH zieht schon lange nicht mehr. Zu ihrer Information die Schweiz ist ein Nettozahler der EU, das heisst die CH importiert mehr von der EU als die CH in die EU exportiert (Ausfuhr 59,7% und Einfuhr 78% im 2009, siehe Link; http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/06/05/blank/key/handelsbilanz.html). Wer da noch von Rosinenpickerei spricht ist mir schleierhaft und versteht meiner Meinung nach nicht viel von der Ökonomiematerie. Es ist das parasitäre Verhalten der EU welche Dank ihrer Grösse immer mehr fordert (immer dreht es sich ums Geld!) ohne irgendeiner Gegenleistung. Noch eine weitere Information, es ist mir neu dass aus Verträgen (Obligation = gegenseitige Willensäusserung) nur die Rosinen gepickt werden können. Fakt ist dass die CH bis jetzt die besseren Karten in der Hand hatte, es verwundert mich nicht dass die EU die Verträge mit der CH nachträglich abändern möchte.
          P.S. Sie können mir sicher ein paar Beispiele nennen wo die CH gegenüber der EU die Rosinen pickt.

  • rüdiger hilge sagt:

    sehe ich auch so,auf solche billigen(kann man wörtlich nshmen weils pulver seitens der snb schon längst verschossen wurde) (POLITISCHEN) Tricks fällt heute kaum noch einer rein,schon garnicht die spezialisten aus dem fernen osten u. auch westen!!!

  • Bruno Waldvogel-Frei sagt:

    Es war klar, dass die SNB am kürzeren Hebel sitzt im ihren EUCHF Interventionen. Ein regelrechter Wahnsinn. Wovor der Schreibende und viele andere damals gewarnt hatten, ist jetzt traurige Wirklichkeit. Dabei hätte man es wissen müssen. Denn alle anderen Noten- oder Nationalbanken hatten bereits zuvor dieselbe Erfahrung mit Interventionen und Stützungskäufen gemacht. Schönes Beispiel war die BoJ. So wie ich das sehe, war es einfach nur politischer Druck aus Brüssel oder aus Deutschland der sagte: Jungs, rettet unseren Euro! Diese Ponzi-Währung hat schon viel zu viele Opfer gekostet. Zu viele rote Linien wurden überschritten, zu viel internationales und nationales Recht wurde wegen ihr gebrochen.Wenn jetzt alle so weiter machen, wird sie der Brandsatz für Revolutionen und Aufstände in Euroland sein. Dies die -zugegeben simple – Meinung eines Füdlibürgers. Wütend (Achtung: Wutbürger!) macht nur, dass wir wieder die Zeche für eine machtverliebte Elite bezahlen dürfen. Lasst das Ende doch lieber endlich mit Schrecken kommen, als es unerträglich langsam auf Kosten aller nachfolgenden Generationen hinauszuzögern.

  • Bruno Waldvogel-Frei sagt:

    Es war klar, dass die SNB am kürzeren Hebel sitzt im ihren EUCHF Interventionen. Ein regelrechter Wahnsinn. Wovor der Schreibende und viele andera damals gewarnt hatten, ist jetzt traurige Wirklichkeit. Dabei hätte man es wissen müssen. Denn alle anderen Noten- oder Nationalbanken hatten bereits zuvor dieselbe Erfahrung mit Interventionen und Stützungskäufen gemacht. Schönes Beispiel war die BoJ. So wie ich das sehe, war es einfach nur politischer Druck aus Brüssel oder aus Deutschland der sagte: Jungs, rettet unseren Euro! Diese Ponzi-Währung hat schon viel zu viele Opfer gekostet. Zu viele rote Linien wurden überschritten, zu viel internationales und nationales Recht wurde wegen ihr gebrochen.Wenn jetzt alle so weiter machen, wird sie der Brandsatz für Revolutionen und Aufstände in Euroland sein. Dies die -zugegeben simple – Meinung eines Füdlibürgers. Wütend (Achtung: Wutbürger!) macht nur, dass wir wieder die Zeche für eine machtverliebte Elite bezahlen dürfen. Lasst das Ende doch lieber endlich mit Schrecken kommen, als es unerträglich langsam auf Kosten aller nachfolgenden Generationen hinauszuzögern.

  • anh toan sagt:

    …und bis hier ein Artikel ueber Kartelle in der Schweiz erscheint, schreib ich hier nicht mehr, denn immerhin erscheint mir die aktuelle Revision des Kartellgesetzes eine gute Gelegenheit, das wichtigste Schweizer Wirtschaftsthema zu eroertern. Lese ich die Schlagzeile „Der Kaffee schlaegt 20Xy auf“, weiss ich Xy=Rp, und denke, noch immer so?

  • anh toan sagt:

    „…nur durch eine unlimitierte Devisenmarktintervention in Kombination mit einem öffentlich geäusserten Wechselkursziel…“:Das Entscheidende: „unlimitiert“ und glaubwuerdige Information der Maerkte ueber das Ziel, dass man erreichen wird (nicht will). Der Streit um die andere erwaehnte Voraussetzung „Fehleinschaetzung des Marktes“ fuellt Buecher. Ich moechte mich nicht gegen die CH NB stellen, wenn diese glaubwuerdig versichert, unlimitiert CHF zu verkaufen, bis der und der Kurs erreicht wird, denn die CH NB kann, vorbehaeltlich der Konsequenzen, eine Zillion CHF verkaufen. Was wuerden WW und Blick, vermutlich auch Tagi, Baz und Bund jedoch schreiben, wenn Herr Hildebrand verkuendet, er werde unlimitiert Franken verkaufen und Euro kaufen bis Kurs X. Was waere hier im Forum zu lesen? Der Durchschnittsschweizer ist halt nicht nur Fussballtrainer, sondern z.B. auch Notenbanker! 1978 hatte man in der Schweiz, hauefig zu unrecht aber dennoch, mehr Vertrauen in Honoratioren und Autoritaeten. Ich wuerde nicht glauben Herr Hildebrand kauft Euro, ich wuerde glauben er wird bald entweder zuruecktreten, abgesetzt oder gelyncht. Also nicht glaubwuerdig, also gehts nicht.

    • Josef sagt:

      Fazit: Technisch würde es funktionieren, aber politisch leider nicht. Es fehlen Herren mit Visionen und Rückgrat.

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