Deutsche Finanzen in Schieflage

Es wird eng: Finanzminister Schäuble bei einer Konferenz zur Finanzkrise in Griechenland. (Keystone/Micahel Gottschalk)

Der finanzpolitische Spielraum Deutschlands ist beschränkt: Finanzminister Schäuble bei einer Konferenz zur Finanzkrise. (Keystone/Michel Gottschalk)

Der österreichische Wirtschaftsoziologe Rudolf Goldscheid (1870-1931) schrieb einmal: «Das Budget ist das aller täuschenden Ideologien rücksichtslos entkleidete Gerippe des Staates.» Der Satz ist nach wie vor gültig. Wer sich schnell einen Überblick über die politische und wirtschaftliche Geschichte eines Landes verschaffen möchte, braucht nur die Entwicklung der öffentlichen Finanzen anzuschauen.

In einem neuen Aufsatz haben dies Heiko Burret, Lars Feld und Ekkehard Köhler für Deutschland getan. Ihre Ergebnisse sind nicht nur von akademischem Wert, sondern bringen eine neue Perspektive in die aktuelle Staatsschuldendiskussion in Europa.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung im Überblick. Drei Phasen lassen sich klar unterscheiden.

  1. Die Phase von der Reichsgründung 1871 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914.
  2. Die Kriegs- und Krisenzeit von 1914 bis 1945.
  3. Die Periode seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949.

Man erkennt sofort, dass der Haushalt in der ersten Phase im Lot war. Die schwarze Linie ist in manchen Jahren über der gepunkteten Linie, was auf Budgetüberschüsse hinweist (gestrichelte Linie im unteren Teil der Grafik). Vor allem gelang es den starken Anstieg in den 1880er Jahren, der sich durch die Bildungsoffensive, die Bismarcksche Sozialgesetzgebung und die Aufrüstung ergab, durch höhere Steuereinnahmen zu decken.

Wenig überraschend ist, dass der Staatshaushalt in der zweiten Phase vollkommen aus dem Lot geriet. In den frühen 1920er Jahren brach die Finanzpolitik wegen der Hyperinflation komplett zusammen. Sehr klar sichtbar ist auch die rigorose Sparpolitik, die Deutschland in den frühen 1930er Jahren verfolgte und die das Land politisch destabilisierte. Wie die Hyperinflation löste die politische Instabilität eine grosse Kapitalflucht ins Ausland aus. Interessant aus schweizerischer Sicht sind die Ausführungen des deutschen Aussenministers Robert Curtius an einer Kabinettssitzung im Februar 1930:

«Die Kapitalflucht hat seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres einen grossen Umfang angenommen. Hiesige Grossbanken fordern zum Umtausch deutscher Werte in schweizerische auf. Die Depositenkassen raten heimlich zur Auswanderung des Kapitals; nur eine entsprechende Finanz- und Wirtschaftspolitik hilft da. Es ist zwar eine ‚Vaterlandslosigkeit‘, aber dieser Gesichtspunkt hilft nicht… Die Furcht vor Unruhen beeinflusst stärker die Kapitalflucht als die steuerliche Beslatung.» (Quelle: Politik und Wirtschaft in der Krise, Band I, S. 58.)

Im Sommer 1931 brachen die deutschen Banken zusammen, Deutschland führte Devisenkontrollen ein und wurde von der Zahlung der Kriegsreparationen befreit (zuerst temporär, ab 1932 permanent).

Überraschend ist hingegen, dass Deutschlands Finanzpolitik in der dritten Phase wieder aus dem Lot geraten ist. Das Ungleichgewicht ist zwar keineswegs alarmierend, wenn man mit der Kriegs- und Krisenzeit von 1914 bis 1945 vergleicht. Aber der Befund der Ökonomen ist klar: Seit Jahrzehnten ist der deutsche Staatshaushalt nicht mehr solide. Die statistische Evidenz sei völlig eindeutig:

This evidence leads to the conclusion that public finances in Germany are in dire need of consolidation. (S. 325)

Die Grafik zeigt klar, dass die Defizite seit der Wachstumsverlangsamung in den 1970er Jahren nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden konnten. Die sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Schmidt (1974-82) hat die Staatsausgaben stark erhöht, ohne die entsprechenden Steuereinnahmen zu sichern, und die deutsche Wiedervereinigung ab den 1990er Jahren hat die Defizite noch einmal stark in die Höhe getrieben.

Dieser Befund ist relevant für die Beurteilung der aktuellen Lage in der Eurozone. Deutschland gilt als Fels in der Brandung, aber bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass seine finanzpolitischen Möglichkeiten beschränkt sind. Es ist klar, dass die Eurozone nicht um eine Rekapitalisierung der Banken und einen grossen Staatsschuldenschnitt herumkommen wird. Nach wie vor ist unklar, wer das bezahlen soll.

160 Kommentare zu «Deutsche Finanzen in Schieflage»

  • Linus Huber sagt:

    Verhaltensveraenderung

    Die Kraft der Suggestion spielt in der Psychologie eine wichtige Rolle, indem sie das Selbstverständnis der Zielperson beeinflusst. Diese Methode wird im Bereiche der Erziehung oft bewusst eingesetzt um eine bestimmte Verhaltensweise zu fördern. Auch das Selbstverständnis und, in der Folge, das Verhalten der einzelnen Mitglieder einer Gesellschaft kann in Anwendung dieses Konzeptes verändert werden. Jede Verordnung oder Regelung wirkt auf mindestens zwei Ebenen. Einerseits auf der Ebene der durch die Massnahme beabsichtigten und angestrebten Verbesserungen der Lebensqualität für das einen Teil der Mitglieder der Gesellschaft in sich, andererseits auf der Ebene der durch die adaptive Fähigkeit eines Lebewesens eintretende Verhaltensveränderung. Die Verhaltensänderung kann selber jedoch zusätzlich noch in zwei Bereiche unterteilt werden, nämlich auf den spezifisch auf die Massnahme Bezug nehmenden Bereich einerseits und aufgrund der suggestiven Wirkung auf das durch die Massnahme implizierte Selbstverständnis des einzelnen Mitgliedes einer Gesellschaft andererseits. Grundsätzlich kann man sicherlich festhalten, dass je höher die Verordnungsdichte, desto mehr schwächen sich Eigenverantwortung, Ehrbarkeit, Selbständigkeit, Freiheit, Unabhängigkeit, Gemeinschaftssinn, Respekt gegenüber der eigenen wie Drittpersonen und andere ähnlich gelagerte und essentiell wichtige Werte des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

    • G. Nardone sagt:

      @Linus Huber: Man kann Personen weder beeinflussen noch manipulieren, dafür gibt es keine objektiven Beweise, es sind reine subjektive Annahmen & persönliche Rechtfertigungen. Jemand lässt sich nur deshalb „scheinbar“ beeinflussen, weil diese das aus freier Entscheidung zulässt. Wieviele Personen konnten Sie Hr. Huber in diesem Blog bisher beeinflussen? Menschen sind keine Roboter oder Puppen an der man an den Fäden ziehen kann, Menschen haben jederzeit die Möglichkeit, ja die Macht zu entscheiden, sich bewusst zu sein, etwas einwilligen für seinen eigenen persönlichen Vorteil, sich etwas gefallen lassen oder nicht, etwas zu rechtfertigen oder die Verantwortung über seine eigene Macht zu übernehmen oder eben nicht.
      Eine gesellsch. Verordnungsdichte nimmt möglicherweise einerseits deshalb zu, weil unsere Gesellschaft weit viel mehr Möglichkeiten als vergangene Gesellschaften bietet und diesbezüglich viel komplexer ist und überhaupt hat die Bevölkerung in den letzten 100 Jahren fast überall massiv, gerade exponentiell zugenommen, was möglicherweise auch eine Rolle spielen mag. Andererseits nehmen Regeln zu, weil das offenbar die Mehrheit der Gesellschaft will und nicht wegen irgendwelcher machthungriger Verschwörer. Regierungsleute, Könige, Gurus & sonstige Häuptlinge haben keine wirkliche Macht über die Menschen, ihre Macht ist von den Menschen die sie führen bzw. ihren „Untertanen“ oder Mitglieder nur geliehen worden.
      Wenn man sich von der sog. Verordnungsdichte schwächen lässt, dann ist man halt ein Schwächling, nicht fit genug sich den aktuellen oder neuen Gegebenheiten anzupassen & das Beste draus zu machen, dann meckert man ständig …
      Jeder Mensch hat Macht, viel mehr als er sich offenbar bewusst ist und damit auch eine Selbstverantwortung. Wer sich dieser Verantwortung sträubt beschuldigt als persönliche Entschuldigung und Rechtfertigung immer Andere, irgendwelche äussere & unsichtbare Götter oder die Sterne für die eigenen Umstände verantwortlich zu sein.

  • Linus Huber sagt:

    Was macht eine Regierung, wenn sie sich so korrupt verhaelt, dass sie die eigene Bevoelkerung als Gefahr fuer die eigene Sicherheit und den Machterhalt betrachtet?

    http://www.businessinsider.com/marine-colonel-domestic-army-2013-8

    • G. Nardone sagt:

      @Linus Huber: Die Regierung macht genau das was die Mehrheit der Bevölkerung will, für mehr allg. Sicherheit sorgen. Eine Strategie offenbar nebst anderen ist die der „domestic“ army. Haben Sie Hr. Huber eine bessere Idee, dann lassen Sie es doch die amerik. Regierung wissen, die sind vielleicht ganz froh darüber.
      Ach ja, denn gem. dem Colonel sollte die amerik. Regierung diese Armee im Ausland aufbauen. Ja & wo genau, in welchen & wievielen Ländern? Werden das die anderen Regierungen & dessen Bevölkerung einfach so zulassen? Ausserdem können potenzielle ausl. Terroristen bereits im „domestic“ Land ja dran sein ihre Pläne zu vollenden, müssen ja nicht amerik. Staatsbürger sein, können aber auch, denn schliesslich wollen die allermeisten Menschen in USA auch Sicherheit von denjenigen „Verrückten“, die aus nicht-politischen Gründen, & überhaupt weiss man zum Teil auch nicht genau aus welchen Gründen überhaupt, mal einfach so einen Kino-Saal in die Luft jagen.
      So, & jetzt seien wir doch ein wenig realistisch; wie soll die Regierung ihren demokratischen Auftrag ausführen wenn sie nichts weiss von der Bevölkerung? Objektiv betrachtet in diesem Fall muss die Regierung anfänglich davon ausgehen, dass jeder potenziell ein Terrorist sein könnte, sie weiss ja nichts über jeden Einzelnen. Also bleibt ihr nichts anders übrig als eine Strategie zumindest; die elektronischen Spuren flächendeckend zu überwachen, denn ausländische Terroristen könnten bereits im Land sein, seit Jahren bereits, das Land USA hat unzählige offene Zugänge sozusagen, kann nicht jeden Zugang kontrollieren, was abgesehen davon sowieso nicht genügen würde, ausser die Amis würden jedem Ausländer der in die USA reist ihre Gedanken & demzufolge Absichten irgendwie einwandfrei und auf rechtlich abgesicherte Weise herauslesen können.
      Also Hr. Huber, haben Sie eine bessere Strategie? Dann lassen Sie es doch die amerik. Verantwortlichen wissen, vielleicht gibt’s ja für Sie einen netten $-Bonus oder einen Orden?

      • Linus Huber sagt:

        „Die Regierung macht genau das was die Mehrheit der Bevölkerung will“

        Sind Sie davon 100%ig ueberzeugt?

        Was glauben Sie, warum „the war on terror“ so hochgeschaukelt wird? Wer profitiert davon?

        • G. Nardone sagt:

          @Linus Huber: „Sind Sie davon 100%ig ueberzeugt?“ – Oh ja!
          „Wer profitiert an -the war on terror-“ – Ja wer wohl, die Mehrheit der Bevölkerung, sowie noch viel mehr werden es die zukünftigen Generationen sein. Krieg ist ja auch Geschäft, Amerika hat keine unbedeutende Rüstungsindustrie und in diesem Zusammenhang jede Menge Arbeitsplätze in Industrie, Dienstleistungs-Bereich und im Militär & sonstigen verwandten Ämter. Es profitieren nicht nur Politiker oder Kapitalisten davon … und die zumindest oder wohl eher zukünftigen Generationen der heutigen Opfer dieses „Krieges“ werden auch schwer davon profitieren. Man schaue sich die Geschichte in Zusammenhang mit der Gegenwart mal etwas näher & objektiver an.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: … Nachtrag …:
            Die Mehrheit der amerik. Bevölkerung verlangt und erwartet von Ihrem Staat allgemeine Sicherheit vor Terror, sie sagt aber nicht explizit, wie das in der Realität dann vom Staat zu bewerkstelligen wäre, das interessiert sie dann nur relativ. Man akzeptiert dann die Methoden des Staates oder eben nicht. Im Fall Snowden unter anderem ist aber klar zu erkennen, dass die Mehrheit der Bevökerung die Methoden der allumfassenden elektronischen Spionage oder auch anderer Methoden sehr wohl akzeptiert und die amerik. Medien-Berichterstattungen des Fall Snowden den Interessen der Leserschaft entspricht! Und sie akzeptiert es wohl deshalb, weil sie erkennt oder glaubt, dass es realistischerweise keine besseren Methoden gibt.
            Ist fast überall so, auch in der Schweiz; man verlangt dieses und jenes vom Staat wie z.B. mehr Wohlstand, das „wie man das macht“ interessiert nur relativ. Das schweiz. Bankgeheimnis z. B. akzeptieren die meisten Schweizer, viele andere Staaten aber nicht, die mit dieser Praxis Nachteile bekunden & Druck machen. Die Frage dieses möglich noch weit schwierig zu werdende Dilemma ist nun: Hat irgendjemand eine bessere Lösung um die berechtigten und demokratisch legitimierten schweiz. & ausl. Interessen zu einigen, dann raus damit. Oder ist es einfacher über das Bankgeheimnis zu meckern? Und in diesem Fall einfach nur zu verlangen der Staat soll es abschaffen, womit aber wiederum die Mehrheit der Schweizer aktuell nicht einverstanden ist und es äusserst schwierig sein wird, diese davon zu überzeugen. Aber dabei geht es der Bevölkerung explizit ja nicht um das „Wie“ oder die „Praxis“; das Bankgeheimnis, sondern eigentlich um das allg. Verlangen nach mehr Wohlstand.

      • Linus Huber sagt:

        Der Totalitaere Staat und wie er sich gegenwaertig entwickelt (12 Minuten / Englisch).

        http://www.youtube.com/watch?v=1rwmD4c_NxI#at=689

      • Linus Huber sagt:

        Hier eine kurze Uebersetzung eines emails eines Journalisten an einen Blogbetreiber.

        Letzte Woche machte ich eine erschreckende Erfahrung. Ich wurde von einem mutmasslichem Wistleblower angesprochen … Ich war zu aengstlich seine Informationen anzunehmen. Ich vermittelte ihn (Name entfernt), welcher die notwendigen gesetzlichen Aspekte kennt, obwohl er sich an mich wandte, weil er mir vertraute. Jedoch kann es sich dabei auch um eine Falle handeln, was ich in meiner Entscheidung natuerlich beruecksichtigen muss. Was sagt dies ueber den Polizeistaat USA aus? Diese Erkenntnis fuhr mir in alle Glieder. Nie zuvor war ich aengstlich in meiner beruflichen Taetigkeit.

      • Linus Huber sagt:

        Unabhaengig davon, wieviele Daten die US-Regierung ueber die eigenen Buerger ansammelt oder auswertet, es gibt natuerlich auch den Umweg, indem diese Aufgabe einer anderen Regierung uebertragen wird, welche im Austausch der Auswertung der Daten der eigenen Buerger entsprechende Gegenleistung erhaelt. Eine hoechst fragwuerdige Konstellation, welche sich dadurch entwickeln mag.

        http://www.washingtonpost.com/world/national-security/nsa-broke-privacy-rules-thousands-of-times-per-year-audit-finds/2013/08/15/3310e554-05ca-11e3-a07f-49ddc7417125_story.html

        • Immerhin sind die USA ehrlich: sie nennen die gewählte Regierung „Administration“. In einer Firma wäre das jene Abteilung, die Rechnungen verschickt, Marken auf Briefe klebt und dafür sorgt, dass alle Kühlschränke immer genügend Softdrinks haben. Die eigentlichen Entscheide werden anderswo getroffen…. 😉

          • Linus Huber sagt:

            Ausgezeichneter Kommentar. Geld regiert die Welt.

          • G. Nardone sagt:

            @Ralph Sommerer:
            – „Administration”
            Das ist kein deutsches Wort, sondern ein lateinisches, deshalb verstehen es Menschen mit eher deutschsprachigen genetischen Wurzeln auch eher nicht, dafür wären Sie aber entschuldigt. Das deutsche Wort für „Administration“ ist „Verwaltung“. So, und in der amerik. „Administration“ sowie in denjenigen von anderen Ländern gibt es so etwas wie „Räte“, man zähle nun 1 + 1 zusammen & das ergibt; „VerwaltungsRat“. Was macht der Verwaltungsrat in einer Firma? Kleben die auch nur Briefmarken?

            – „Die eigentlichen Entscheide werden anderswo getroffen“
            Und wo werden diese getroffen? Im Washingtoner Freimaurer-Club oder in Rockefeller’s Sitzungszimmer? Und wer trifft sie? Nur reiche Kapital-Eigentümer, CEO’s von Multis & sonstige verrückte, machtgeile & äusserst resourcenreiche Monster-Ungestalten? Und natürlich dürfen die korrupten Politiker nie fehlen, die sind ja immer dabei & auch an allem schuld am Ende.
            Und ist es nicht auch äusserst offensichtlich, logisch & nicht einfach verschwörerisch, versteckt & intransparent, dass die Einflüsse die die Entscheidungen prägen von woanders kommen & kaum von den Räten selbst, sie nennen sich ja genauso ehrlich & transparent auch Repräsentanten. Und wen genau repräsentieren diese? Haben die berühmten 99% der amerik. Bevölkerung tatsächlich gar nichts zu melden? Und wie kommen die Entscheide eigentlich zustande? Denn diese sind sich meist, wenn nicht immer, nicht alle einig, & in diesem Sinne, wie wird darüber verhandelt, denn es wird ja höchstwahrscheinlich darüber „verhandelt“ & nicht im Boxring bis zum KO gekämpft oder auch etwas mehr Cowboy-mässig & damit für die Amis viel aufregender über ein Revolver-Duell, sowie auch nicht darüber gewürfelt, wäre ja auch eine Alternative & eine äusserst effiziente möglicherweise sogar noch dazu? Haben Sie eigentlich wirklich irgendeine eine Ahnung von dem was in diesem Ausschnitt der politischen Realität & alldem was noch damit zusammenhängt so alles abläuft?

        • G. Nardone sagt:

          @Linus Huber: Sie geben mir Antwort-Kommentare ab ohne aber meine Frage zu beantworten; deshalb stelle ich die Frage nochmals: Wie soll die USA ihren demokratisch legitimierten Auftrag bewältigen, die Sicherheit ihrer Bevölkerung zu gewährleisten in Bezug auf Terror-Attacken mit verschiedensten Motiven? Anstatt zu meckern, was ist Ihre realistische Lösung des Problems anstelle von z. B. elektronischer Daten-Spionage?
          Also, der totalitäre Charakter des amerik. Staates ist von der Bevölkerung gewollt und wenn es Ihnen nicht passt, können Sie ja die USA verlassen und Sie können glaub ich auch den amerik. Pass abgeben.

  • Linus Huber sagt:

    Gesellschaftliche Verhaltensveraenderung

    Die Kraft der Suggestion spielt in der Psychologie eine wichtige Rolle, indem sie das Selbstverständnis der Zielperson beeinflusst. Diese Methode wird im Bereiche der Erziehung oft bewusst eingesetzt um eine bestimmte Verhaltensweise zu fördern. Auch das Selbstverständnis und, in der Folge, das Verhalten der einzelnen Mitglieder einer Gesellschaft kann in Anwendung dieses Konzeptes verändert werden. Jede Verordnung oder Regelung wirkt auf mindestens zwei Ebenen. Einerseits auf der Ebene der durch die Massnahme beabsichtigten und angestrebten Verbesserungen der Lebensqualität für das einzelne Mitglied der Gesellschaft in sich, andererseits auf der Ebene der durch die adaptive Fähigkeit eines Lebewesens eintretende Verhaltensveränderung. Die Verhaltensänderung kann selber jedoch zusätzlich noch in zwei Bereiche unterteilt werden, nämlich auf den spezifisch auf die Massnahme Bezug nehmenden Bereich einerseits und aufgrund der suggestiven Wirkung auf das durch die Massnahme implizierte Selbstverständnis des einzelnen Mitgliedes einer Gesellschaft andererseits. Grundsätzlich kann man sicherlich festhalten, dass je höher die Verordnungsdichte, desto mehr schwächen sich Eigenverantwortung, Ehrbarkeit, Selbständigkeit, Freiheit, Unabhängigkeit, Gemeinschaftssinn, Respekt gegenüber der eigenen wie Drittpersonen und andere ähnlich gelagerte und essentiell wichtige Werte des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

  • Linus Huber sagt:

    „Too good to be true – you can’t get something for nothing“ sind Gedanken, welche von Keynes scheinbar widerlegt wurden.
    Interessanterweise glaubte Roosevelt an diese leicht verstaendlichen Prinzipien, bevor er Praesident und durch die keynesianische Denkweise indoktriniert wurde, was im „New Deal“ seinen Hoehepunkt fand.

    http://tv.msnbc.com/2013/08/13/fdrs-evolution-in-thinking-on-keynsian-economics/

    Es dauerte lange bis sich die negativen Auswirkungen der fehlerhaften keynesianischen Theorien meldeten, aber diese Auswirkungen sind deswegen umso staerker.

    • Da kaum jemand Keynes General Theory überhaupt jemals gelesen oder gar verstanden hatte, sind solche Aussagen wie „durch die keyesianische Denkweise indoktriniert“ oder „fehlerhaften keynesianischen Thorien“ äusserst zweifelhaft. Ich habe inzwischen genügend ökonomische Literatur und Artikel gelesen, um zu wissen, dass Ökonomen durchaus bereit sind intellektuell fragwürdig zu argumentieren, um ihre Ideologien mit Klauen und Zähnen zu verteidigen. Da wird dann auch mal gerne ein Strohmann attackiert („wenn ein Mindestlohn keine negativen Konsequenzen hat, wieso setzen wir ihn dann nicht gleich auf 100 Zillionen Franken…“). Ich habe Keynes nicht gelesen, weiss aber, dass (sogenannt) Grosse Ökonomen selber zugegeben haben, ihn niemals verstanden zu haben. Wie soll also eine Wirtschaftspolitik „keynesianisch“ sein, wenn niemand weiss, was Keynes geschrieben hat? Natürlich wird dann sofort darauf hingewiesen, wie schwach diese Argumentation ist, nur um im nächsten Satz gleich selber darauf zurück zu greifen: Keynes hat versagt, aber der Freie Markt nicht, dann was wir haben, ist kein Freier Markt…

      Es könnte mir ja egal sein, da ich selber wohl eher der Post-Keynesianischen Schule zugeneigt bin, aber wenn ich schon einmal ein oder zwei Totschläger-Argumente habe, wieso soll ich sie nicht anwenden?

      A:
      B: Haben Sie Keynes gelesen?

      oder auch dieses:

      A:
      B: Haben Sie die Finanzkrise vorausgesehen?

      😉

      • da fehlt öppis:

        A1: Ökonom kritisiert keynes

        A2: Ökonom schwafelt über Freie Märkte

        • Linus Huber sagt:

          @ Ralph

          Wenn jemandem die Argumente fehlen, versucht man auf die Person zu spielen. Im Fussball wird dies als Faul geahndet. Leider funktioniert diese Argumentationsweise bei mir nicht, weil ich aufgrund meiner ueber 10-jaehrigen Angewohnheit taeglich durchschnittlich 4-5 Stunden ueber das angesprochene Thema zu lesen und lernen und in Anwendung meiner eigenen starken Faehigkeit des vernetzten Denkens eine persoenliche Ueberzeugung entwickeln durfte, welche nicht durch oberflaechliche Argumente in Schwanken geraten.

          Wenn Sie sich auf die Keynesianischen Schriften beziehen wollen, wuerden Sie erkennen, dass Keynes selber an verschiedenen Stellen Vorsicht und Einschraenkungen zu seinen Theorien hervorstrich. Was jedoch bedeutend wichtiger ist, wie seine Theorien in der Praxis Anwendung finden und dies ist nicht weiter ein sehr tiefsinniges und mit hoher analystischer Faehigkeit verbundenes Unterfangen. Die Essenz liegt darin, dass der Staat bei wirtschaftlicher Schwaeche durch entsprechende Programme Gegensteuer gibt, ob diese nun finanz- oder geldpolitischer Art sind, lassen wir hier einmal ausser Betracht. Langfristig betrachtet, foerdern diese Ideen zentralplanerische Machtgebilde und unterminieren die Selbstverantwortung des Einzelnen, welcher sich dadurch immer machtloser fuehlt. Keynes war in erster Linie ein charismatischer Politiker und es ist nicht weiter verwunderlich, dass er der Idee der Machtkonzentration gegenueber einer Dezentralisierung den Vorzug gab. Ebenfalls ist es daher nicht weiter verwunderlich, dass die Politik seine Ideen (obwohl teilweise verzerrt) mit offenen Armen adoptierte.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: Keynes ein „charismatischer Politiker“ – ich dachte er sei ein Ökonom gewesen und „der Idee der Machtkonzentration gegenueber einer Dezentralisierung“ – sind das nicht alles Behauptungen von Ihnen? Wie objektiv sind Sie Hr. Huber? Wie filtern & manipulieren Sie die Daten und Informationen bis Sie in Ihr Weltbild passen?
            Ich „behaupte“ dagegen Keynes wollte der Dezentralisierung ein annähernd gleichgewichtiges Element der Zentralisierung hinzustellen. Er erkannte, was Sie nicht können, dass vor allem seit der Industrialisierung der Markt nicht mehr so natürlich und spontan ist wie es die Österr. Schule als mythisches Idealbild vorstellt; als wären alle Menschen Busch-Traders und alle wären individuelle Künstler, die sich Märkte spontan erschaffen.
            Nein, dass das was die Wirtschaft vor allem im Industriezeitalter immer mehr prägte, sein doch auch inherenter und organisierter Charakter der Arbeitsteilung als ein soziales System sei. Da dieser Charakter der organisierten Arbeitsteilung eben immer stärker wurde und ein zentralistisches Element ist, weil ein soziales & auch technisches System, benötigte die Wirtschaft & die Gesellschaft zusätzliche zentr. Regelmechanismen. Dabei ging es ging Keynes nicht um Ideologie im Sinne von Zentralisierung ist gut – Dezentralisierung böse, noch um persönliche polit. Machtkonzentration, was eine Illusion ist, sondern um einfachen und banalen Pragmatismus, Realismus, Wissenschaft & Lebenserfahrung und letztendlich hat er es im Gegensatz zu Anderen weit gebracht. Und vielleicht war er deshalb ziemlich erfolgreich, weil einfach kompetent? Das können aber diejenigen die in der Regel nicht so erfolgreich sind den Erfolgreichen jeweils kaum je zugestehen.
            Die erfolgreichen heutigen Industrieländer haben auch mehr oder weniger diese pragmatische Strategie in letzten Jahrzehnten angewendet; ein allg. annäherndes & langfristiges Gleichgewicht zwischen Zentralisierung & Dezentralisierung, zwischen links und rechts.

          • Anh Toan sagt:

            …..in Anwendung meiner eigenen starken Faehigkeit des vernetzten Denkens eine persoenliche Ueberzeugung entwickeln durfte, welche nicht durch oberflaechliche Argumente in Schwanken geraten.

            Oder kurz: Argumente (oberflächliche) helfen nicht gegen Ihre (tiefen) Überzeugungen.

          • Linus Huber sagt:

            „Die erfolgreichen heutigen Industrieländer haben auch mehr oder weniger diese pragmatische Strategie in letzten Jahrzehnten angewendet; ein allg. annäherndes & langfristiges Gleichgewicht zwischen Zentralisierung & Dezentralisierung, zwischen links und rechts.“

            Das Studium der Staatsquoten der letzten 100 Jahre duerfte darueber Auskunft geben.

          • Linus Huber sagt:

            „Oder kurz: Argumente (oberflächliche) helfen nicht gegen Ihre (tiefen) Überzeugungen.“

            Dies bezog sich auf Attacken auf die Person und nicht auf wirkliche Argumente. Zusammenhang!!

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe genug menschlicher Schwaechen, wie z.B. Rauchen, oefters zuviel Saufen, Ungeduld, zu wenig koerperliche Betaetigung, Fleischeslust etc. Ich verhalte mich keinesweg vorbildlich, aber dies ist mir eigentlich egal.

          • Linus Huber sagt:

            @ Nardone

            „Keynes ein “charismatischer Politiker” – ich dachte er sei ein Ökonom gewesen“

            Keynes hatte keinen „degree in economics“ (die formelle Bestaetigung war ihm zu wenig wichtig) und in seinem Wissen fehlten aufgrund der Tatsache, dass er die deutsche Sprache nicht beherrschte, wichtige elementare Erkenntnisse der klassischen Oekonomie. Dieser Umstand verneint natuerlich keinesfalls seine aussergewoehnlichen Qualitaeten im Bereiche der Mathematik, des Geschichtsverstaendnisses, als Politiker und Philosoph, Qualitaeten, welche wohl von keinem Oekonomen jener Zeit auch nur annaehernd erreicht wurden.

          • @Linus Huber

            Ich spiele eigentlich nie auf den Mann, aber manche Ansichten — speziell in Fragen der Religion, und ich zähle die Ökonomie dazu — sind den Leuten so nahe am Herz, dass jedes Argument gegen die Ansicht offenbar und unvermeidlicherweise immer auch ein persönlicher Angriff darstellt.

            Trotzdem sehe ich mich berechtigt, Pauschalkritik an Keynes (der mir im übrigen gestohlen bleiben kann) anzuzweifeln, weil, erstens, sogar namhafte Ökonomie-Nobelpreisträger zugegeben haben, Keynes weder gelesen noch verstanden zu haben, und, zweitens, andere Ökonomen mit dem Vorzug, die Finanzkrise vorhergesehen zu haben, sagen, dass die „verfehlte“ keynesianische Wirtschaftspolitik mit Keynes wenig bis gar nichts zu tun hatte (was wegen 1. irgendwie nicht überrascht).

            Ich weiss von einem früheren Kommentar, dass Sie Keynes (teilweise?) gelesen haben und, da Sie der Österreichischen Schule „nahestehen“, ohnehin seiner Ökonomie kritisch gegenüberstehen. Aber es ist m.E. intellektuell unzulässig, eine falsch etikettierte Politik als Anlass zu nehmen, eine Theorie zu zerzausen. Ich nenne meine Katze ja auch nicht „Vogel“ und nehme dies als Beweis, dass Vögel eben doch nicht fliegen können.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: Die deutsche Sprache sollte man beherrschen um sich mit deutsch mit deutsch-sprachigen zu verständingen, nicht um „wichtige elementare Erkenntnisse der klassischen Oekonomie“ zu verstehen, weil das eine „Formel-Sprache“ ist. Übrigens ist „Oekonomie“ glaub ich kein deutsches Wort. Auf was Sie wieder implizit hinausspielen, was man zwar wiederum nur herauslesen kann, nachdem man viele Ihrer Kommentare gelesen & sich länger mit Ihnen auseinandergesetzt hatte, ist dass Keynes wohl nicht ihre geliebte „österreichische Schule“ auf deutsch gelesen & damit studiert habe, aber abgesehen davon gehe ich nun davon aus, dass die Schriften dieser Schule auch in anderen Sprachen wie in englisch übersetzt wurden, oder sind diese Übersetzungen fehlerhaft? Und das ist Ihr Argument um das klassische wirtsch. Verständnis Keynes zu kritisieren? Es wird immer lustiger mit Ihnen …
            Und dabei bezichtigten Sie mich mehrmals ein Künstler der Manipulation zu sein? Und ich bezichtige Sie damit, dass Sie ständig widersprüchlich sind. Aber machen Sie sich deshalb keine Sorgen, das bin ich und jeder Mensch auch … der Unterschied und der damit verbundene (Wahnsinns-)Nutzen liegt darin, ob man sich dessen bewusst ist oder nicht!

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: „Dies bezog sich auf Attacken auf die Person und nicht auf wirkliche Argumente“ – „Argumente (oberflächliche) helfen nicht gegen Ihre (tiefen) Überzeugungen“
            Was @Anh Toan wohl damit sagen will ist, dass Sie jegliche Argumente als oberflächlich abtun die nicht Ihrer „persönlichen Überzeugung“ passen. Und somit ist @Anh Toan’s Attacke nicht auf Ihre Person sondern auf Ihre Argumente, aber das ist ja meist dasselbe, weil die eigenen Argumente stützend auf eigener Überzeugung ja eine „persönliche“ Angelegenheit sind und deshalb nimmt man diese hin und wieder ja auch „persönlich“.
            Übrigens sind „persönliche Überzeugung“ Ihre Worte, und damit bekennen Sie, dass Ihre Überzeugungen subjektiv sind. Und dabei versuchen Sie hier diese Überzeugungen zu „objektivieren“, sie sollten für alle absolut gelten. Und wer sich nicht von Ihnen überzeugen lässt & mit Gegenargumenten daherkommt, diese Personen haben Sie dann öfters mit solchermassen abgespeist, dass sie nicht Ihr tiefgreifendendes, langjähriges & interdisziplinäres Studium besitzen würden und auch nicht vernetzt denken könnten wie Sie und Sie sich deshalb auf dieses tiefe Niveau nicht herablassen könnten.
            Schliesslich weil Sie „ueber 10-jaehrigen Angewohnheit taeglich durchschnittlich 4-5 Stunden ueber das angesprochene Thema zu lesen“. Und dennoch konnten Sie auf Zusammenhänge und Argumente von mir bisher x-mal nicht antworten können, muss wohl daran liegen, dass ich bei weitem nicht 4-5 Stunden pro Tag seit 10 Jahren dieses Thema studiere und in diesem Sinne es nicht würdig bin.
            Und überhaupt, darf ich Sie fragen was Sie genau lesen & studieren? Studieren bedeutet nämlich das Gelesene zu hinterfragen um es zu verstehen. Oder lesen Sie nur das was Ihnen passt? Lesen & studieren Sie auch die Kritiker Ihrer Überzeugung? Hinterfragen Sie hin und wieder überhaupt Ihre Überzeugung, um sie zu verstehen? Oder ist diese mittlerweile unfehlbar, absolut, fundamental & totalitär, oder noch besser; „zentral“?

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: „Das Studium der Staatsquoten der letzten 100 Jahre duerfte darueber Auskunft geben.“ —
            Je höher die aktuelle Staatsquote desto besser für die wahrscheinliche Zukunft!
            Denn das bedeutet, dass der Staat sehr viel in die Zukunft investiert hat. Alles hat 2 Seiten, wie die Buchhaltung, Sie sehen eben immer nur die Passiv-Seite & argumentieren hiermit, dass man den zukünftigen Generationen nur Schulden hinterlässt & verkennen logischerweise als Einäugiger, dass man in der Buchhaltung immer doppelt buchen muss. Mit diesen Passiven ist auch ein Aktivum entstanden, also Geld-Vermögen einerseits, sowie andererseits Investitionen in Sachwerte und andere nicht näher quantifizierbare Werte, die möglicherweise zukünftige Rendite abwerfen & zukünftige zusätzliche Werte schaffen könnten. Und eben wurde damit noch Geld-Vermögen auf der anderen Seite auf vielen Konten verteilt, dieses Geld setzt nun auch vieles in Gange & ist teilweise noch ein brachliegendes Potenzial, darüber entscheiden aber alleine ihre jeweiligen Konten-Eigentümer.
            Die Frage was die Konsequenzen sein werden, kann objektiv nur die Zukunft beweisen, denn soviele können diese noch mitgestalten, alles andere ist spekulativ, denn jegliche Investition ist eine relative Spekulation über die Zukunft, nicht wahr? Und ein Konsum ist immer auch eine Investition in das „Projekt“ Mensch, der wiederum Projekte ersinnt.
            Aber Sie bezichtigen viele dieser Schulden als „Finanzierung von zeitlich vorgezogenem Konsum“, was eben genau dasselbe ist wie „Investition“, sowie als verwerfliches Wachstum, aber das wollen wir doch alle, wir wollen doch alle immer mehr, falls wir „nur“ zu uns selbst mal ehrlich sind. Und ich behaupte dazu nun mal frech, dass die zukünftigen Generationen auch mehr wollen. Der Mensch will expandieren, ob im Sein oder im Haben spielt keine Rolle, weil wiederum beides dasselbe aus 2 versch. Perspektiven betrachtet ist. Was ist daran verwerflich? Das wäre eine ganz interessante Debatte …

      • Linus Huber sagt:

        A: Schon beantwortet.
        B: Ja, wartete seit 2004/05 darauf und war eigentlich ueberrascht, wie lange sich eine nicht nachhaltige Entwicklung fortsetzen liess.

    • G. Nardone sagt:

      @Linus Huber: Ohne auf Keynes hinzuweisen, weil ich selbst Keynes nicht studiert habe, will ich allgemein oder theoretisch auf diesen Satz antworten:“you can’t get something for nothing“:
      Natürlich kann man etwas für Nichts haben, denn wenn nicht, gäbe es kein Gewinn & kein Nutzen maximieren! Ansonsten gäbe es nur Kosten bzw. Aufwand das sich mit Ertrag deckt, summa summarum Null. Das lohnt sich nicht, und somit würde jegliches Handeln stehenbleiben. Hier muss ich bekennen, dass ich wie die Neo-Liberalen an ihr Credo des Menschen als Nutzen-Maximierer auch glaube, bezeichne mich selbst aber nicht als Neo-Liberaler, weil wiederum im Gegensatz zu ihnen, glaube ich nicht, dass der Mensch rein rational ist, das ist eher eine klassische Halbwahrheit, der Mensch handelt zwar rational aber immer nur aus irrationalem Zweck.
      Aber zurück zum Thema; das Extra, den sogenannten Gewinn, Maximieren des Nutzen oder einfach der Überschuss kann ja nicht von Aufwand kommen, also kann es nur vom Nichts kommen. Und wenn nicht, kann jemand nur auf Kosten eines Anderen seinen Nutzen maximieren, was aber auch nicht sein kann, denn dann würde kein Handeln mehr stattfinden und keine allgemeine Expansion der Maximierung des Nutzens geben.
      Einfache Frage: Woher soll etwas mehr als der eingesetzte Aufwand entstehen wenn nicht aus dem Nichts? Das extra Mehr kann ja nicht vom eingesetzten Aufwand kommen, die Gleichung würde ja nicht aufgehen? Ich meine hier nicht Buchhaltung.
      Eine neue Idee kann auch nur aus dem Nichts kommen. Jeder Mensch kommt auch aus dem Nichts, denn genetisch ist er einzigartig, es gab dieses bezeichnende Exemplar mit einzigartiger Perspektive auf das Leben bisher noch nie und wird auch nie wieder geben. Man kann in einen Menschen investieren oder er investiert in sich selbst, aus dem dann möglicherweise eine potenzielle Idee entwachsen könnte, die längerfristig ein MEHRWERT erzeugt, diese Mehr kann nur aus dem Nichts kommen, wenn nicht hätte keiner einen Beweggrund mehr.

      • G. Nardone sagt:

        @Linus Huber: … Fortsetzung …: Natürlich würden Sie nun dagegen halten, dass aus Nichts nun mal Nichts kommt. Womit Sie allerdings auch wieder recht haben. Da widerspreche ich mich ja offensichtlich! Und das macht doch keinen Sinn? Rational nicht, Irrational aber schon … Aber das ist doch alles völlig verrückt? Ich sei doch völlig verrückt? Das ist offensichtlich auch wieder wahr … Womit ich überhaupt nicht ernst zu nehmen wäre? Womit ich auch kein Problem hätte, empfinde oft dasselbe …

        • Linus Huber sagt:

          Allgemeine Konfusion herrscht.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: Wieso „allgemeine Konfusion …“, Sie können doch nur für sich selbst sprechen, oder sind Sie jetzt das allgemeine Sprechrohr dieses Blogs geworden? Mich hat man aber dazu nicht gefragt … ich hätte aber gleichzeitig auch nicht wirklich etwas dagegen …

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: Oder sind Sie deshalb konfus, weil Sie möglicherweise gerade herausfanden & es kaum glauben können, wofür ich ziemlich Verständnis habe, das können Sie mir glauben, dass Handel eigentlich auf einen Widerspruch basiert? Und das macht offensichtlich absolut keinen Sinn, und doch wird täglich & erfolgreich gehandelt. Es macht nur rational keinen Sinn, irrational vielleicht aber schon. Handel beruht möglicherweise nicht auf Vernunft, sondern ist „unvernünftig“ & irrational, & dennoch irgendwie das „Normalste“ auf der Welt!
            Denn was den „Nutzen zu maximieren“ betrifft; wie kann man mehr Nutzen aus einem Nutzen ziehen? Ist rational ein Widerspruch, das geht nicht, oder? Versuchen wir es rational zu ergründen auf 2 Wegen: 1. Man kann nur dann mehr Nutzen aus einem Nutzen gewinnen, wenn man von vornherein schon gar nicht das volle Potenzial dieses Nutzen ausgeschöpft hätte, womit ich mich dann auch frage, ist das volle Potenzial dieses Nutzen überhaupt messbar? Was aber wiederum bedeutet, dass damit ein Verlust vorliegt, weil dieses volle Potenzial des Nutzens eines gleichwertigen Aufwands bedurfte? Das geht irgendwie nicht … Können Sie mir folgen? Wenn ja dann sehr gut, denn ich hab selbst Mühe damit … 2. Oder jemand kann sein Nutzen nur auf Kosten Anderer maximieren. Aber dann wäre Handel kein Handel mehr, sondern eher etwas wie Krieg, & das kann es irgendwie auch nicht sein, & ich vermute die Liberalen glauben das insgeheim auch nicht, womit sich aber diese selbst widersprechen, wenn sie glauben Handel & Nutzen maximieren sei nur rational? Andererseits gibt es viele, vor allem wohl polit. links-Gesinnte, die eben daran glauben, dass jemand seinen Nutzen nur auf Kosten Anderer maximieren könnte, weil das eben auch rational ist.
            Also, sofern wir glauben, dass Nutzen maximieren potenziell für alle Handelspartner möglich sei, müssten wir uns doch eingestehen, dass dieser Umstand nicht rational erklärbar ist? Und doch geschieht es täglich & seit langem …

  • Geldvermögen = Kredite + M1 – (über Fristentransformation verliehener Anteil von M1)

    Diese einfache Gleichung besagt, dass die Summe der Geldvermögen in einer Volkswirtschaft immer um die Liquiditätsreserve größer ist als die Summe der Kredite. Die Liquidität M1 ist die Bargeldmenge plus Sichtguthaben auf Girokonten, von denen die Geschäftsbanken nur einen kleinen Teil (etwa 10 Prozent) durch Fristentransformation längerfristig verleihen dürfen, weil die Kontoinhaber ihre Guthaben jederzeit abheben (in Bargeld tauschen) oder auf andere Konten überweisen können. Es gibt also keine so genannte „Geldschöpfung der Geschäftsbanken“, wie sie von vorgeblichen „Geldkritikern“ behauptet wird, um sich damit „wichtig“ zu machen. Die Guthabenzinsen landen bei den Besitzern großer Geldvermögen (Großsparern) und nicht bei den Banken, die deren Geldersparnisse nur weiterverleihen und sämtliche Kosten für Bankpersonal, Gebäude, etc. sowie die Kreditausfall-Versicherung von einer Bankmarge bezahlen, die nur etwa 20 Prozent aller Kreditzinsen ausmacht, die von verschuldeten Unternehmern aufgebracht werden. Diese legen ihre Finanzierungskosten auf die Preise um, sodass die Produktpreise heute zu etwa einem Drittel nur aus Zinsen bestehen; das gilt für alle Produkte, von der Zahnbürste bis zum Automobil.

    Die Geldvermögen der wenigen Reichen und Superreichen wachsen durch Zins und Zinseszins exponentiell und erzeugen auf der Kehrseite der Medaille eine (fast) spiegelbildliche Verschuldung von Mittelstand und Staat. Kann die mittelständische Privatwirtschaft keine weiteren Schulden mehr aufnehmen, muss sich der Staat weiter verschulden, um den Geldkreislauf aufrecht zu erhalten. Es gibt also in einer Zinsgeld-Ökonomie keine Möglichkeit, die Verschuldung jemals abzubauen – es sei denn, durch einen Krieg!

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/was-passiert-wenn-nichts-passiert.html

    • Linus Huber sagt:

      @ Stefan

      Darf ich hier 2 Aspekte beifuegen.

      Fristentransfermation

      Wenn die Frist des ausgeleihten Geld nicht der zur Verfuegung gestellten Dauer des Geldes uebereinstimmt, sondern eben laenger ist, entsteht dadurch das Risiko des Bank-Runs, da dadurch 2 Parteien gleichzeitig das Anrecht zum gleichen Geld haben. Ohne dieses im tieferen Sinne betruegerisches Verhalten, koennte gar kein Bankrun entstehen. Dieses Risiko wird durch die Liquiditaetsgarantien der Zentralbanken getragen. Es handelt sich um eine kostenlose Risiko-Versicherung zugunsten der Banken.

      Kreditvolumen

      Geldschoepfung entsteht durch die Kollateralisierung von „Sachwerten“, indem ein Sachwert als Sicherheit zur Verfuegung gestellt wird. Wenn der Sachwert nicht die Funktion von neu zu schaffendem wirtschaftlichem Mehrwert durch seine Existenz erfuellen kann, handelt es sich wohl hauptsaechlich um die Finanzierung von zeitlich vorgezogenem Konsum, wodurch dessen unverhaeltnismaessig starkes Wachstum, langfristig betrachtet, die Regeln der Nachhaltigkeit verletzt. Dieser Vorgang wird durch die Tiefzinspolitik gefoerdert. Unter diesen Voraussetzungen kann sich das Kreditvolumen im System massiv ausweiten, was den Banken einen unverhaeltnis hohen Anteil der Gewinne einer Volkswirtschaft „erwirtschaften“ laesst.

      Reiche und Superreiche

      Heute sind die Reichen und Superreichen in erster Linie Besitzer von Aktien und nicht Bonds. Die Krise 2008/09 zeigte eindruecklich, dass diese Gruppe von Leuten verhaeltnismaessig staerkere Verluste verzeichnen musste als der Rest der Gesellschaft. Ebenfalls haben sich ihre Vermoegen mehr als erholt seither, ebenfalls ein klarer Indikator, dass ihr Vermoegen groesstenteils vom Stand der Aktienmaerkte abhaengt. Aufgrund verschiedener Systeme (z.B. Pensionskassen, Altersversicherungen etc.) und derer auf Sicherheit ausgelegtes Anlageverhalten, gewinnt der Durchschnittsbuerger verhaeltnismaessig betrachtet weniger durch die Tiefzinspolitik.

      • G. Nardone sagt:

        @Linus Huber: „zeitlich vorgezogener Konsum“ – Es gibt hin & wieder Umstände in der ein zeitlich vorgezogener Konsum deshalb notwendig ist, weil jem. ansonsten sterben könnte, weil er hungert, er hat aber kein Geld & keine Arbeit, ein vorgezogener Konsum hält im Leben & das muss nicht zwangsläufig weggeschmissenes Geld sein, schliesslich ist dieser Mensch ein Potenzial als Leistender & damit auch als Konsument & wer weiss, vielleicht sogar der neue Edison, aber wir werden es ansonsten nie erfahren, bleibt immer noch irgendwo ein wahrscheinliches Risiko …
        Ein Konsum ist auch eine Investition und eine Investition ist ein Konsum, es ist dasselbe aus einer anderen Perspektive. Nahrungsmittel sind Konsumgüter, die werden sehr schnell konsumiert; sie sind eine Investition für jede meiner Zellen, meinen ganzen Körper, mein Immunsystem, mein Gehirn, mein allgemeines biologisches Funktionieren und damit Leisten & in die Zukunft & das Potenzial eines Menschen der ja die Werte dann erschafft. Aber Sie meinen vielleicht Konsum-Güter die vielleicht rein ein emotionales Befürfnis befriedigen & nicht für das Überleben & Funktionieren eines Menschen rational notwendig wären. Doch selbst diese sind Investitionen, es sind Investitionen in das emotionale Wohlbefinden eines Menschen & damit wiederum in sein Potenzial, denn wenn man sich wohlfühlt ist man eher optimistisch, offener & zugänglicher für neue Ideen, inspirierter, tja wer weiss …
        Investitions-Güter wie Maschinen werden auch konsumiert, sie verbrauchen sich mit der Zeit, ausserdem am Ende der Produktions-Kette steht sowieso immer nur ein sogenanntes Konsum-Gut.
        Eine volkswirtsch. neue Investition, sprich allg. Wachstum, die es nur über neue Schulden-Machen gibt, in die Produktion von was auch immer ist deshalb auch immer ein „vorgezogener Konsum“. Man investiert in Maschinen über Kredit, also Geld das zum jetzigen Zeitpunkt nicht selbst verdient wurde, um später dann mit dem Erlös der Produktion die Schulden zu bedienen.

        • Linus Huber sagt:

          Das Wohl des Einzelnen kann nicht wirklich die Aufgabe des Staates sein, denn dieses Wohl (offensichtlich oft ein emotionales Wohl) definiert jeder fuer sich selber und sieht daher fuer jeden Einzelnen anders aus.

          Natuerlich gibt es Notfaelle, welche sehr wohl auf der tiefst moeglichen Ebene zu loesen sind, um die Selbstverantwortung und andere wichtige Werte, welche wichtig sind fuer eine gut funktionierende Gesellschaft nicht zu untergraben. Alles eine Frage des Masses und der Gewichtung.

          Investitionen in ein finanziell profitversprechendes Projekt unterscheidet sich von Kredit zwecks vorgezogenem Konsum. Im ersten Falle wird ein Return on Investment das Resultat sein, im zweiten wird der Kreditnehmer von nicht „projektbezogenen“ Einnahmen abhaengig.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: „Das Wohl des Einzelnen kann nicht wirklich die Aufgabe des Staates sein“ .Und wo bitte habe ich das gesagt? Aber ganz nebenbei, eine Aufgabe hat ja wohl der Staat, oder nicht? Welche denn? Könnte man in diesem Fall sagen, dass die Aufgabe des Staates ganz allgemein & obeflächlich gesagt die ist, für das Wohl der „Gemeinschaft“ zu sorgen?
            Auch eine Investition als „vorgezogener Konsum“ kann potenziell zukünftig Werte schaffen, es ist nur nicht quantifizierbar, deshalb ist jeglicher Konsum genauso eine Investition, & der leider immer mehr kritisierte Umstand des „Konsumierens“ ist sowieso der Endzweck des Wirtschaftens.
            Offenbar verstehen Sie nur gerade die Hälfte von Handel & Wirtschaft, deshalb wohl viele dieser Halbwahrheiten von Ihnen. Im Handel gibt es immer auch nebst einem objektiven & quantifizierbaren Wert eben auch einen subjektiven, nur schwer quantifizierbaren, & falls nicht, gäbe es schon gar kein Handel, weil es sich dann von Anfang an für keinen der Handels-Parteien überhaupt lohnen würde.
            Ein Bsp.; Verkäufer & Käufer haben sich für den Kauf/Verkauf einer Uhr auf Fr. 50 geeinigt. Man gehe nun davon aus, dass dieser Handel deshalb zustande kommt, weil für beiden jeweils ein grösserer Nutzen als der eingesetzte Aufwand dabei rausspringt. Was irgendwie aber ein Widerspruch ist, denn schliesslich werden Fr. 50 für eine Uhr getauscht, die objektiv nun Fr. 50 wert ist? Der Verkäufer maximiert nun aber seinen Nutzen mit sagen wir Fr. 10 Gewinn. Wo ist aber der maximierte Nutzen für den Käufer? Die Uhr müsste für ihn logischerweise Fr. 10 mehr wert sein als die 50 die er dafür ausgibt? Nehmen wir an der Verkäufer möchte nicht seine Uhr, sondern eine Banknote von Fr. 50 mit der Banknote von Fr. 50 seines Handelspartner tauschen; das wäre ja absurd, weil keiner etwas davon hat, so ein Tausch oder Handel kommt auch nicht zustande, aber wo ist dann in diesem Zsh. der Unterschied mit dem Tausch einer Uhr im „Wert von Fr. 50“ mit Geld von Fr. 50?

    • G. Nardone sagt:

      @Stefan Wehmeier: Und was ist mit den Krediten in der obigen Formel, darüber sagen Sie nichts? Das ist ja auch Teil des Geldvermögens ist aber nicht BarGeld, nein, man nennt es auch Buchgeld. In diesem Sinne schöpfen Banken Geld, sie drucken es aber nicht. Ausserdem kritisiere ich diesen Umstand nicht. Wir haben dieses System mehr oder weniger seit dem Mittelalter & sind im Vergleich zu heute äusserst weit gekommen.
      BuchGeld entsteht wie @Linus Huber unten sehr gut sagt über „Kollateralisierung von Sachwerten”, sprich Kredit und damit (Buch-)Geld auf das Konto gegen Pfand.
      Und ausserdem sind Zinsen heute nicht das Problem. Sie können doch nicht im Geringsten von der ganzen Bevölkerung verlangen, dass diese auf die Kompensation der Zurverfügungstellung ihrer verdienten Leistung Anderen gegenüber zu verzichten? Sie selbst dürfen ja Ihre verdienten Leistungen verschenken, Sie können das aber kaum für alle erwarten, damit haben Sie keine Chance, die Windräder sind für Sie, Don Quixote einfach viel viel viel zu gross, warum tun Sie sich das eigentlich an? Nicht mal der Kirche gelang es in einigen Versuchen in früheren Zeiten die Zinsen endgültig aus der Welt zu schaffen und die Zeiten sind heute so viel günstiger.
      Ausserdem seid ihr Zinskritiker ja dank Silvio Gesell auf diesen Plan gekommen und Gesell nennt doch das wirkliche Problem mehrmals beim Namen; nicht die Zinsen, sondern Geld-Sparen, Gesell nennt es horten. Aber heutiges Geld längerfristig auf demselben Bank-Konto ist genau dasselbe wie Geld unter der Matratze oder im Tresor gehortet.
      Ausserdem was den sog. durchschnittlichen Drittel Zinskosten in allen Preisen betrifft: Solange diese Zinserträge wieder ausgegeben werden landen diese wieder in die Löhne und es findet keine Umverteilung statt und Schulden können beglichen werden. Aber falls diese gehortet bzw. längerfristig gespart werden …
      Und eine Verschuldung muss nicht zwangsläufig zurückgezahlt werden, solange das Pfand ein Wert hat.

  • Linus Huber sagt:

    Off topic – Offener Brief an Finma und SNB – Teil 2

    Um das Geschäftsmodell der Banken, sich zulasten der Allgemeinheit zu übervorteilen (ein kritischer Indikator fuer die Erkennung der indirekten Subvention zugunsten der Finanzbranche ist ihr Anteil der Gewinne einer Volkswirtschaft) sicherzustellen, wurde das Volumen der Regulierung über viele Jahre stark ausgeweitet um unter entsprechender Intransparenz das angezielte Resultat zu erreichen. Es ist daher nicht einzig eine Frage der Regulierung selber, sondern der richtigen Regulierung, welche mit als Ziel die Reduktion der Komplexität und Intrasparenz der Regeln beinhalten muss. Es liegt an Ihnen, meine Damen und Herren, die entsprechenden Zeichen zu setzen, sicherlich nicht allzuviel verlangt nachdem schon mehr als 4 Jahren seit der Beginn der Krise verstrichen sind, während welcher Zeit einzig marginale Veränderungen zustande kamen. Als Beispiel liste ich Ihnen einige leicht nachvollziehbare Regeln auf, welche Transparenz und Sicherheit fördern dürften.

    – Bewertung der Aktiven nach Marktwert (nicht nach Modellen)

    – Klare Eigenkapitalquoten, welche bedeutend höher liegen müssen (verschiedene Wissenschaftler sprechen sogar von bis zu 30% der Bilanzsumme)

    – „Claw-back Provisions“, welche das Senior Management der Banken motiviert, sich von risikoreichem Verhalten zu distanzieren.

    Wenn Sie sich allerdings dieser Verantwortung entziehen wollen, dann rate ich Ihnen, die Auflösung Ihrer Organisationen oder zumindest die Distanzierung zur betroffenen Verantwortlichkeit ins Auge zu fassen, sodass der Markt die Risiken der Banken bewertet. Es kann jedoch keinesfalls als akzeptabel gelten, dass Sie das Dilemma, welches unter dem verniedlichenden Begriff „Moral Hazard“ zirkuliert, nicht endlich einer Konklusion zuführen.

    • Linus Huber sagt:

      Ein Beispiel, wie komplexe Regeln zu extrem fragwuerdigen Entwicklungen fuehren.

      http://www.reuters.com/article/2013/08/12/us-europe-banks-munis-idUSBRE97B0GD20130812

    • G. Nardone sagt:

      @Linus Huber:
      – Bewertung der Aktiven nach Marktwert (nicht nach Modellen): Nach „tatsächlichem“ Marktwert etwas bewerten geht sowieso nicht, also braucht man Modelle. Denn, ich kann z.B. meine Immobilie nur dann nach dem heutigen Marktwert bewerten wenn ich sie jetzt am Markt anbiete und VERKAUFE und das einkassierte Geld ist dann der tatsächliche Wert. Ansonsten hat nichts an sich ein MARKT-Wert wenn es nicht am MARKT angeboten wird, da der tatsächliche Wert nie bewiesen werden kann, wenn das zu bewertende Objekt nicht verkauft wird, denn das einkassierte Geld sind genau dieselben Zahlen, mit denen wir Werte bewerten. Der Wert eines nach „Markt-Wert“ zu bewertende und nicht zu verkaufende Objekt bleibt somit relativ spekulativ, also sind Modelle angebracht, ja notwendig. Und wenn ich heute die zu bewertende Immobilie zusätzlich im Markt anbiete, könnte das ihren Marktwert aufgrund des Angebot/Nachfrage-Spiels ja verändern im Vergleich wenn ich sie nicht anbieten würde und nur ein vergleichbarer Wert aufnehme.
      – Senior Management der Banken motiviert, sich von risikoreichem Verhalten zu distanzieren: Wenn diese nichts mehr riskieren dürfen werden sie wohl nichts mehr investieren bzw. auch nichts mehr tun. Aber Sie meinen wohl sie sollten nur in „risikoarme“ Geschäfte investieren. Auch gut, nur dann gibt es aber auch nur „renditearme“ Gewinne und damit noch geringere Bankzinsen, Dividenen-Ausschüttungen und damit auch geringere Rendite auf Pensions- & weiterer Fonds-Gelder. Wenn alle Beteiligten sich darüber einig sind oder dann halt demokratisch, dann ist das zu respektieren.
      Dennoch, nichts ist absolut sicher, nichts ist absolut risikoarm und genauso ist nichts absolut eine Fehlinvestition oder objektiv ein Fehler, diese Urteile sind rein subjektiv & relativ. Denn aus Fehlern lernt man, Fehler sind die Bausteine des Erfolgs, Versuch und Irrtum heisst doch unser Spiel.
      – Klare Eigenkapitalquoten: Definieren sie genauer „klar“ und warum sind höhere besser?

      • Linus Huber sagt:

        Jeder einigermassen vernuenftige Mensch weiss ganz genau worum es geht. Die detaillierten Definition zu den einzelnen Bereichen nicht Umstand dieses Schreibens.

        • G. Nardone sagt:

          @Linus Huber: Habe nie explizit behauptet vernünftig zu sein, na gut, ich gebe zu; implizit habe ich mich doch hie und da für äusserst wichtig genommen & mich für vernünftig gehalten, bekunde hiermit aber, dass ich in Wirklichkeit genauso vernünftig wie unvernünftig bin und genauso wichtig wie unwichtig.
          Und darf ich Sie bitten mich vernünftiger zu machen & mich zu belehren, denn ich möchte wirklich verstehen lernen, indem Sie mir erklären was „jeder einigermassen vernuenftige Mensch ganz genau weiss worum es geht“?
          Ist das alles was Sie drauf haben als Antwort auf meine offenbar äusserst „unvernünftige“ und in der Minderheit stehende Behauptung, dass eine Bewertung der Aktiven nach Marktwert deshalb nicht geht, weil sie nicht beweisbar ist, und deshalb verbleibt sie spekulativ & Modelle sind angebracht?
          Und eine detaillierte Definition von „risikoarm“ gibt es nicht, weil „risikoarm“ relativ, subjektiv und nicht absolut & objektiv ist. Deshalb sagen Sie auch nichts darüber.
          Und dann bezichtigen Sie wiederum Andere, wenn diese Ihre Person angreifen und nicht Ihre Argumente. Das Festival der Widersprüche ist endlos …

  • Linus Huber sagt:

    Off topic – Offener Brief an Finma und SNB – Teil 1

    Es ist mir ein persönliches Bedürfnis, die Aktivitäten von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden zu beobachten. Die Tatsache, dass diese Institutionen im Erkennen der sich anbahnenden Finanzkrise grundsätzlich versagten, zeugt von einem offensichtlichen Fehlen des Verständnisses für die globalen wie für die auf Veränderung der Verhaltensweise der Akteure innerhalb des Systems basierenden Zusammenhänge, welche durch die planwirtschaftlichen Funktionen der Zentralbanken ausgelöst werden. Ich schätze Ihre Aufgabe als ausserordentlich schwierig ein, da Sie mit bewiesenermassen begrenztem Wissen ein System zu verwalten versuchen und oft die durch getroffene Massnahmen erzeugten Nebenwirkungen wie langfristigen Auswirkungen nicht wirklich in der Lage sind zu erkennen. Aus diesem Grunde möchte ich Ihnen meine Gedanken zur Stabilität des Finanzsystems und Funktionierens des Finanzmarktes ans Herz legen.

    Zur Gewährleistung dieser wichtigen Aspekte müssen die zuständigen Behoerden gewillt sein, unverblümt und direkt entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Es ist sinnlos, wie in kürzlicher Vergangenheit oft vorgekommen, die starke Ausweitung der Kreditmenge im System zu beklagen, ohne entsprechend darauf zu reagieren. Da aufgrund der Wechselkursproblematik (worldwide competitive devaluation of currencies) die Anhebung von Zinsen anscheinend nicht möglich zu sein scheint, was auf der vergangenen verfehlten Doktrin der manipulativen Geldpolitik zwecks Vermeidung kurzfristiger verdaubaren Krisen grundsätzlich und linear immer in Richtung niedrigerer Zinsen basiert, besteht wohl heute einzig noch das Instrument der Regulierung.

    • G. Nardone sagt:

      @Linus Huber: Tiefe Leitzinsen alleine und überhaupt führen nicht automatisch zu Fehlinvestitionen, Blasen & Finanzkrisen. Menschen und nicht Roboter entscheiden aktuelles bzw. möglicherweise kurzfristiges „billiges“ Geld zu leihen um zu investieren. Viel wichtiger bei solchen verantwortungsvollen Entscheidungen sollten wohl die längerfristigen Rendite-Erwartungen und das relative Risiko der Investition selbst sein, und falls nicht, selber schuld. Leitzinsen werden überwertet, ganz abgesehen davon, dass es gewissen Banken irgendwie gelungen sei unabhängig von staatlichen Zentralbanken und Sparer Kredite in Massen zu schöpfen.
      Und was hat die heutige „worldwide competitive devaluation of currencies“ mit der vergangenen „manipulativen Geldpolitik“ zu tun?

      • Linus Huber sagt:

        „Und was hat die heutige “worldwide competitive devaluation of currencies” mit der vergangenen “manipulativen Geldpolitik” zu tun?“

        Jeder Staat will sich aus der zuvor aufgrund verfehlter Geldpolitik kreierten Schuldenfalle zulasten anderer Laender herausmanoevrieren.

        • G. Nardone sagt:

          @Linus Huber: Es gibt makro-wirtsch. keine Schuldenfalle und deshalb auch nicht wirklich für den Staat, mikro-wirtsch. bzw. für die einzelne priv. oder jur. Person hingegen schon, der Staat ist aber ein ganz anderes Tier. Denn den Schulden stehen gleichhohe Geld-Vermögen gegenüber, Kredite(Schulden) erzeugen Depositen(Geld-Vermögen auf den Konten), Kredite sind Investitionen in Sachwerte aber auch anderer Werte und in die Zukunft, von Sachwerten besitzen die Staaten genügend, mehr noch, die meisten, wenn nicht sogar alle Staaten eigentlich, haben mehr aktive Werte denn Schulden, wenn man aber auch „ausserbilanzielle“ Werte mitberücksichtigt, weil sie oft nicht quantifizierbar sind, die dem Staat durchaus auch Rendite abwerfen. Z.B. man nehme die Mona Lisa in Paris, der Wert dieses Objektes hat der franz. Staat bestimmt nicht in der Bilanz. Dennoch beschert es Paris und Frankreich reichlich Geld, & mit einer Auktion dieses Gemälde könnten die Franzosen locker alle Schulden begleichen. Ausserdem gibt es Investitionen in Menschen, dessen Potzenziale auch nur schwer quantifizierbar sind, da jeder Mensch ein potenzieller nächster, & weil wir schon bei diesem Thema kürzlich waren, da Vinci sein könnte, aber vielfach fehlt der Glaube an sich selbst sowie das Genie eben selbst, aber nur weil das „Genie“ eine Praxis ist, & nicht viel anderes.
          Mit Währungs-Abwertungen oder Abwertung über interne Löhne oder auch Steuersätze versuchen die Staaten die in ihren jeweiligen Land angesiedelten privaten Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen zu Lasten der Wettbewerbsunfähigkeit anderer Länder, was ja in diesem Fall sowieso nicht geht, wenn jeder zeitgleich abwertet, das Ergebnis oder die Tendenz wird diesbezüglich so sein, dass die Länder dann alle gegenseitig und gemeinsam freiwillig und kostenlos verarmen.
          Und es gibt auch private Schulden, nicht nur Staatsschulden; in Frankreich sind die privaten etwa 7 mal höher als die staatlichen, in DEU glaub ich ca. 3 mal mehr …

  • Zlatko Jukic sagt:

    Die Finanzen des Bundes und der meisten Bundesländer sind doch solide. Wenn man Pensions- und Rentenlasten dazurechnet, wird es schwieriger. Das ist aber in den meisten Ländern so. Wichtig wäre, etwas über die Netto-Staatsverschuldung in der EU zu erfahren, denn zumindest der deutsche Staat hat immer noch hohe Vermögenswerte (Grundstücke, Autobahnen, Beteiligungen). Man kann zur Not auch den Reichtum der Bürger dazuzählen, denn im Extremfall kann der Staat per Vermögenssteuer darauf zurückgreifen – wenn er denn eine funktionierende Steuerverwaltung hat (Gegenbeispiel: Griechenland).

    • Linus Huber sagt:

      „Man kann zur Not auch den Reichtum der Bürger dazuzählen, denn im Extremfall kann der Staat per Vermögenssteuer darauf zurückgreifen“

      Ja sicher, machen Sie sich da mal keine Sorgen, wir naehern uns schrittweise einem Enteignungsstaat, welcher seine nicht nachhaltigen Programme mit allen zur Verfuegung stehenden Mitteln zu finanzieren versucht jedoch das Ausmass der eigenen erweiternden Buerokratie nicht einmal im Ansatz hinterfraegt.

  • Bruno Froehlich sagt:

    Zur Ergaenzung der Situation BTD heute und in die Zukunft – Artikel sagt da nicht viel Neues – Hinweis auf Sendung vom Sonntag, Presseclub ard Pensionsgeldern und Renten. Beamte in Deutschland haben viele Privilegien, z.B. den verbrieften Pensionsanspruch, geschaetzte 500 Milliarden plus „Kleingemuese“ das noch damit verbunden, den Betrag wachsen lassend, doch nun das Perfide, die 500 Milliarden sind nicht vorhanden, es wurden praktisch keine Ruecklagen gemacht, heisst, wer soll das wie bezahlen, wer hat soviel Pinke Pinke, sind doch noch Staatsschulden und wenn es schief laeuft in Europa, die Schirmgarantien die zu beeuroen sind. Und da glauben wirklich noch Leute, D duempelt in sicherem Hafen. Einfach laecherlich.

    • Linus Huber sagt:

      Die Buerokratie sorgt sich vorerst um sich selber. Dies ist ein ganz natuerliches Verhalten des Menschen und sollte nicht weiter Grund fuer Wut darstellen. Deshalb ist es wichtig, die Macht des Staates (der Buerokratie) in klaren Grenzen zu halten, ansonsten zulasten der Allgemeinheit zugegriffen wird.

      • Bruno Froehlich sagt:

        Linus Huber Das ist Absurdistan, denn Volk (Staat9 errichtet Buerokratie, vielleicht Ihr Nachbar links, der rechts von Ihnen ein Buerokrat, wie bitte wollen Sie diese beiden begrenzen ? Mir wurde bei hoeren des Presseclub klar, wie unterschiedlich die Mentalitaeten, CH kippte 2000 Beamtenstatus, seither nur noch wenige Ausnahmen. Deutsche scheinen sich darán zu klammern. Die gleichen Deutschen,nicht faehig Pensionskassengelder durch Ruecklagen zu sichern, werfen Suedlandern, insbesondere Griechen, Unfaehigkeit vor, wollen belehren, drohen, sonst keine Hilfe, neschimpfen die sind faul, aber, das eigene „Wohnzimmer“ sehr unordentllich, Pensionsgelder bereits verpulfert, trotzdem irre Schulden. D i e wollen Vorbild sein fuer andere. Ziemlich daneben. Bloss darueber wird nicht gesprochen, soll es ja auch niemand wissen. Schon gar nicht wenn Wahlkampf ist, in der Zeit der massiven Luegen.

        • Linus Huber sagt:

          @ Bruno

          Sie scheinen hier etwas falsch zu verstehen. Ich beschreibe hier nicht einen spezifischen Staat, sondern erklaere eine allgemein gueltige Regel.

          Ein Verwaltungsapparat wie der Staat ist vergleichbar mit einem lebenden Organismus, welcher sich aus einer Anzahl von Menschen zusammensetzt, welche in erster Linie ihre persoenliche Zukunft und ihr persoenliches Wohlergehen absichern wollen. Eine dem Menschen inhaerente Charaktereigenschaft, welche grundsaetzlich nicht negativ zu betrachten ist. Jedoch erzeugt dieser Umstand angewandt in dieser Situation ein starkes Potential, dass diese Organisation sich dauernd zu erweitern versucht, indem sie sich neuen Verantwortungsbereichen zuwendet und dadurch immer staerker waechst, was langfristig betrachtet die Regeln der Nachhaltigkeit verletzt.

          Dies ist der Grund, warum die Aufgaben des Staates klar umgrenzt sein muessen und man als Buerger auf der Hut sein muss, um diesem inhaerenten Wachstumsdrang entgegenzuwirken.

        • Linus Huber sagt:

          „wie bitte wollen Sie diese beiden begrenzen“

          In der Schweiz ist dies verhaeltnismaessig gut zu bewerkstelligen, indem man bei Abstimmungen diesen Aspekt in seiner Entscheidung beruecksichtigt. In repraesentativen Demokratien ist dies bedeutend schwieriger, da man einzig ueber die Akteure abstimmen darf, welche eh alle luegen, denn jene, welche sich zur Wahl stellen, fokusieren sich meist einzig auf den Machtgewinn resp. Machterhalt, ansonsten sie eh keine Chance haetten, gewaehlt zu werden.

  • Johnny Smith sagt:

    Das Blogsystem rebelliert wieder mal gegen meine Kommentare. Einige Kommentatoren vielleicht auch 😉 Deshalb jetzt in Etappen:

    Ich stimme Ihnen zu, Herr Holzherr.

    1. Jedes Land hat begrenzte ‚finanzpolitische Möglichkeiten‘. Die Grenzen sind selbstverständlich unterschiedlich, aber die Grenzen gibt es. Zudem zeigt der Artikel auf, dass D bereits hohe Lasten trägt und nicht unbedeutend verschuldet ist.

    • Johnny Smith sagt:

      2. Ohne Anstrengungen und Verbesserungen bei den Schwach-Euroländern werden die Hart-Euroländer (inkl. D) den Karren nicht aus dem Dr..ck bringen. Weitere Schuldenschnitte und/oder Anpassungen im Euroverbund sind nach wie vor von Nöten.

      3. Je starrer und unflexibler eine Struktur gemacht wird, desto grösser die Gefahr eines Crash und einer Zersplitterung, wenn Druck vorliegt. Und Druck liegt vor…

      4. Verantwortungsvolle Politiker gibt es, aber derzeit leider nicht genug bzw. mit nicht genug Durchsetzungskraft. Macht korrumpiert.

      • Linus Huber sagt:

        100% dabei, Gruss

      • Frank Baum sagt:

        „Je starrer und unflexibler eine Struktur gemacht wird, desto grösser die Gefahr eines Crash“ Das hängt sehr stark davon ab, was man sich unter „Struktur“ vorstellt. In Diskussionen um volkswirtschaftliche Zusammenhänge sind mit Strukturen meist Marktbedingungen gemeint, also z.B. die Flexibilität von Arbeitsmärkten oder speziellen Versorgungsmärkten (Energie, Wohnen, etc.). Wenn man den Begriff Struktur so auffasst, dann hat die Flexibilität mit der Wahrscheinlichkeit von Crashes nichts zu tun. Crashes können alle Möglichen Ursachen haben, die schwerwiegendsten Crashes (wie eben die Great Depression der 1930er oder die Great Recession der letzten Jahre) sind die klassischen Finanzkrisen, die durch Fehlinvestitionen entstehen. Fehlinvestitionen entstehen aber nicht durch unflexible Strukturen sondern durch zu flexible Märkte.

        • Linus Huber sagt:

          @ Frank

          „Fehlinvestitionen entstehen aber nicht durch unflexible Strukturen sondern durch zu flexible Märkte.“

          Dies ist die typische Beschreibung jener, welche klaeglich mit ihren zentralplanerischen Aktivitaeten versagten und Sie fallen voll darauf hinein. Der Grund fuer Fehlinvestitionen liegt hauptsaechlich in der manipulativen Geldpolitik, welche aufgrund zu tiefer Zinsen das Aufblaehen des Kreditvolumens foerderte. Lassen Sie mich dies an einem kleinen Beispiel demonstrieren.

          Nehmen wir einmal an, die Zinsen fuer Hypotheken in der Schweiz laegen heute bei 8%. Koennen Sie sich vorstellen, dass dies einen Einfluss haben koennte auf die folgenden Faktoren:

          – Immobilienpreise
          – Per capita bewohnte Wohnflaeche
          – Volumen der Hypothekarbestaende
          – Investitionsvolumen im Immobilienbereich

          Es gibt natuerlich noch andere Aspekte, welche den Markt verzerren, wie z.B. die steuerliche Behandlung von Immobilienbesitz und Zinszahlungen auf Hypotheken.

          • Frank Baum sagt:

            @HUber: Falsch. Erstens, mit „zentralplanerisch“ hat das ganze nichts zu tun. Es geht hier lediglich um Ökonomie, wie man sie sich theoretisch und empirisch nachweisen lässt. Die Geldpolitik der Zentralbank ist absolut kein Problem. Man kann die Märkte mit 0% Zinsen über Jahre hinaus fluten, ohne dass ein Crash folgt. Beispiele gibt es zu Hauf: Japan seit den 90ern, Die USA und Europa seit 2007. Viel wichtiger hinsichtlich der stabilität des Finanzsystems ist nicht das Zinsniveau sondern die Regeln, an die sich die Banken halten müssen. Je lascher diese Regeln ausfallen, um so eher gibt es Investitionsblasen und entsprechende Crashes. Diese Crashes lassen sich ja bis ins 19. Jahrhundert zurück verfolgen (wenn nicht noch früher, i.e. „Tulpenspekulation in Holland“). Sie sind hauptsächlich auf fehlende Regularien zurückzuführen. Unser letzter Crash 2007 ist eben auf die fehlenden Regularien der Hypothekenderivate und das Aushebeln von Glass-Steagall zurück zu führen. Hätten griffige spielregeln bestanden, hätte der Markt auch eine lange Frist tiefer Zinsen problemlos überstanden (genauso wie das jetzt in der Schweiz der Fall ist). Ohne entsprechende Regularien kommt es zu Spekulationsblasen.

          • Linus Huber sagt:

            Natuerlich hat das mit zentralplanerischer Manipulation zu tun. Wenn Geld entwertet wird, entsteht automatisch ein Umverteilungseffekt, welcher sich langfristig auf das Verhalten der Akteure im System auswirkt. Dies stellt grundsaetzlich die Basis von Blasenbildungen dar, da schrittweise immer mehr Leute versuchen, der Geldentwertung durch Anlagen in Sachwerte zu entfliehen. Je hoeher der eingesetzte Hebel in diesem Spiel, desto hoeher die Gewinne. Wenn Sie aussagen wollen, dass die Geldpolitik keinen Einfluss hat, dann waere diese planwirtschaftliche Taetigkeit ja ueberfluessig und koennte einfach eliminiert werden.

            Die implizite und explizite staatliche Garantie zugunsten der Banken, welche es diesen erlaubt, sich risikoreich zu verhalten, ist nicht leicht erkennbar. Die Geldpolitik spielt hierbei mit eine Rolle, da Zentralbanken die Finanzindustrie ueber Jahrzehnte konditionierte, dass im Falle eines groesseren Problems sie mit einer entsprechenden Lockerung der Geldpolitik rechnen konnten.

            Sie haben recht darin, dass die Deregulierung, welche unter dem zunehmenden Einfluss einer immer staerker werdenden Finanzindustrie erfolgreich durchgezogen wurde, die Angelegenheit auf die Spitze trieb. Aber die Deregulierung ist einzig ein Teil der Problematik, welche eigentlich den weiteren Ausbau der dauernden indirekten staatlichen Subvention darstellte.

          • Johnny Smith sagt:

            @ Frank Baum
            „Die Geldpolitik der Zentralbank ist absolut kein Problem. Man kann die Märkte mit 0% Zinsen über Jahre hinaus fluten, ohne dass ein Crash folgt.“
            „Unser letzter Crash 2007 ist eben auf die fehlenden Regularien … zurück zu führen.“

            Die Finanzkrise nach 2007 hat nicht nur mit fehlerhaften (allenfalls auch teilweise fehlenden, aber auch überflüssigen) Regularien zu tun. Mittlerweile sehen viele einen wichtigen Grund darin, dass die Zinsen zu lange zu tief lagen. ‚Gratisgeld‘ steht oft am Anfang von Bubbles. Leverage wird aufgebaut, Fehlinvestitionen häufen sich.

            Die Idee, mittels weiterer Regulierungen Fehlentwicklungen zu verhindern, ist verlockend, aber leidet an folgenden Mängeln: erstens kommen die Regulierungen erst ’nachher‘ (die Erkenntnisse aus Krisen sind wohl gut, aber die nächste Krise startet woanders), zweitens werden die Nebenwirkungen vergessen (man spricht oft nur von den positiven Effekten und in der Summe sind die neuen Regulierungen manchmal kontraproduktiv) und drittens und IMHO am wichtigsten vergisst man dabei oft die destruktive Wirkung der Summe der Regulierungen. Man wird immer mehr eingeschnürt durch wichtige und unwichtige, aber eben doch Vorschriften. Deshalb: Gesetze/Regulierungen etc so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

          • Frank Baum sagt:

            @Huber: Eine Zentralbank hat zwei Aufgaben (z.B. Fed): Geldwertstabilität (Inflation < 2%) und Beschäftigungspolitik. Diese Ziele hat man aus der Great Depression gelernt, einerseits durch Keynes, der Fiskalpolitik und monetäre Politik gelehrt hat und erst Recht durch Milton Friedmann, der behauptet hat, man könne Depressionen alleine durch die Geldmarktstabilität vermeiden. Aber eben: das alles vor dem Hintergrund der Preisstabilität. Die Preisstabilität ist ja auch niocht das Problem. Obwohl die Zinsen über lange Zeit extrem niedrig waren, gab es keinen Inflationsdruck. Das lag nicht so sehr an der Geldmarktpolitik sondern am internationalen Wettbewerb. In den USA und Europa verharrte die Arbeitslosigkeit trotz Wachstum auf einem Niveau, dass Lohnsteigerungen ausblieben. Das hat die Inflation unterdrückt. Es sntsteht also kein "Umverteilungseffekt". Auch nicht langfristig.

            Es ist tatsächlich so, dass man die Form der Finanzmarktregulierung immer erst im Nachhinein kennen lernt. Man sammelt Erfahrungen und zieht die entsprechenden Konsequenzen. Das Finanzsystem ist sich selbst überlassen instabil. Deswegen hat man eine Zentralbank eingeführt und Garantien auf Bankanlagen gesprochen. Das sind Massnahmen, mit denen man die Finanzbranche stabilisiert, weil der Folgeschaden von einem Finanzmarktcrash schlicht unhaltbar sind. Die Regeln beziehen sich dabei mehrheitlich auf die Leverage und auf die notwendigen Sicherheiten. Wenn der Staat schon Bankgarantien sprechen muss, dann muss er im Umkehrschluss von den Banken auch einfordern, dass sie sich an bestimmte Regeln halten, da sie sonst die Staatsgarantien missbrauchen.

          • Frank Baum sagt:

            @Huber: Nehmen wir IHr obiges Beispiel. Was würde passieren, wenn die Zinsen langfristig bei 8% liegen würden? Die Antwort: Das Preisniveau für Immobilien würde tiefer liegen und wir würden uns weniger „Immobilien“ relativ zu anderen Dingen leisten (kleinere Wohnungen, schlechterer Standard, usw.). Der Imobilienmarkt wäre damit aber nicht stabiler. Die Stabilität eines Marktes hängt ja davon ab, was die Marktteilnehmer tun, wenn die Preise sinken. Ein Crash setzt dann ein, wenn sinkende Preise dazu führen, dass die Eigentümer sich die Immobilien nicht mehr leisten können. Neue Nachfrage bricht zusammen und bestehende Besitzer werden zum Zwangsverkauf gezwungen. Sobald letzteres Eintritt wird es gefährlich, weil wir dann in einen Teufelskreis kommen: die Preise sinken weiter, noch mehr Leute werden zu Zwangsverkäufen gezwungen usw.usf. Ob dieser Effekt eintritt, hängt von den Reserven der Marktteilnehmer ab: wenn ich eine Immobilie mit 25% Eigenmittel erwerbe, kann ich einen höheren Preisschock verkraften, als bei Eigenmitteln von 5%. Wenn mein EInkommen bei laufendem Zinsniveau für die Zinszahlungen ausgereizt ist, dann bin ich bei einem Zinsanstieg erledigt. Wenn ich noch Luft habe, dann kann ich so einen Event verkraften. Diese FRagen hängen aber nicht so sehr am Zinsniveau per se sondern vom Verhalten der Marktteilnehmer ab – und das eben von den geltenden Spielregeln. Mache ich gar keine Spielregeln oder keine griffigen, dann werden Hypotheken mit negativem Eigenkapital angeboten, die den Schuldner schon in Bedrängnis bringen, wenn die Immobilienpreise aufhören zu steigen. Wenn Banken ohne eigenes Kapital einzubringen in der Lage sind, Hypotheken nach belieben zu verschachteln und verschachern, dann gibt es auch keinen Anreiz zu einer gründlichen Bonitätsprüfung. Man lebt ja von der Successfee des Vertragsabschlusses und nicht von der Erfüllung des Vertrages. Das führt zu einem instabilen Markt und das passiert bei 8% genauso wie bei 0,5% Zinsniveau.

          • Frank Baum sagt:

            @Johnny Smith: Das billige Geld treibt Blasen an. Sie entstehen schneller als sonst. Nur, sie sind nicht die Ursache der Finanzkrise. Die liegt eindeutig in der Deregulierung der Finanzmärkte, die in den 90ern begannen und vor allem unter George W Bush ihren Höhepunkt erreichten. Es sind die Spielregeln, die festlegen, wie riskant das Verhalten der Teilnehmer ist. Diese Risikobereitschaft führt erst dazu, dass Blasen entsheten, die das system als ganzes ins wanken bringen können. Für die Leute, die das Risiko eingingen hat sich die Sache ja oft genug gelohnt. Den Schaden trugen ja bekanntlich andere.

            Man muss auch zwischen den Blasen unterscheiden. Die Dot-com Blase der 90er hatte eine ganz anderen Dimension (vor allem ein anderes Volumen). Hier kann man von einer klassischen „Fehlinvestition“ reden. Man hat sich verschätzt, was mit Internetfirmen verdient werden kann. Solange alle den gleichen Traum geträumt haben, ging er für alle in Erfüllung. Als die ersten anfingen, Zweifel zu äussern oder Resultate zu fordern, löste sich der Traum für ganz viele auf. Das war eine Spekulationsblase, aber immer noch innerhalb des Rahmens und der spielregeöln innerhalb derer sich die Banken bewegen sollten (vor allem die Banken, deren Einlagen geschützt waren). Der Crash hat das System als ganzes nicht gefährdet.

            Wenn man aber die Regeln aufhebt (indem man das Shadow Banking der Derivate ungehemmt zulässt), dann können eben Blasen entstehen, die eine ganz andere Dimension erreichen als ein falscher Traum. Dann kann das ganze System baden gehen.

            Wenn wir die Regeln erst im Nachhinein erfinden, ist das nicht schlimm. Wenn wir die Fehler der Vergangenheit nicht mehr machen, ist schon viel erreicht. Dass die Regeln „Nebeneffekte“ haben muss man konkret aufzeigen. Das gelingt idR nicht. Diese Drohungen werden vor allem von denen Aufgeführt, deren Möglichkeit, sich schnell zu berreichern, durch die Regeln beschnitten werden.

          • Frank Baum sagt:

            @Johnny Smith: Natürlich ist das Zauberwort, so „wenig wie nötig“. Es ist aber auch klar, dass viel mehr nötig ist, als nach der Präsidentschaft von George W Bush geltendes Recht war. Über die eigentlichen Regeln hinaus muss man ebenso dafür sorgen, dass die Regeln auch befolgt werden: Recht und Ordnung wird ja auch im täglichen Leben nicht durch strenge Gesetze mit drakonischen Strafen erreicht sondern mit der wirkungsvollen Verfolgung derer, die gegen die Gestze verstossen. Bei den Finanzmärkten kann man das leider nicht sagen, da die Stellen, die die EInhaltung der Regeln hätten kontrollieren sollen völlig unausreichende Mittel zur Verfügung hatten. Kurz: es fehlte die Polizei in den Finanzmärkten.

            Natürlich ist jede Vorschrift auch mit einem Verwaltungsaufwand verbunden. Dem begegnet man, indem man die Regeln möglichst einfach und transparent formuliert. Sie müssen aber griffig sein, sonst nützen sie nichts. Ausserdem darf man nie ausser Acht lassen: es geht um die Spielregeln an unseren Finanzmärkten nicht um irgendwelche Bürokratismen, mit denen sich unsere KMU’s herumschlagen müssten und damit den Motor für der Wirtschaftsleistung beeinträchtigen.

            Fehlinvestitionen, wie z.B. die Dot-Com Blase wird es auch in Zukunft geben. Das ist mE auch völlig legitim und eine Grundvorasusetzung, dass wir überhaupt voran kommen. Das Verhalten der Banken (vor allem deren Leverage und Risiko-Verhalten) muss sich dann aber in klaren Grenzen bewegen, sonst kommt es wieder zu einem Finanzmarkt-Crash.

          • Linus Huber sagt:

            @ Frank

            Sie scheinen die groesseren Zusammenhaenge nicht wirklich zu verstehen. Die von Ihnen dargestellte angestrebte Stabilitaet fokusiert sich einzig auf einen kurzfristigen Zeitrahmen, was im Endeffekt die langfristige Stabilitaet aufgrund der Verletzung der Regeln der Nachhaltigkeit und Reflexivitaet in eine systematische Instabilitaet fuehrt, nach dem Motto „stability breeds instability“. Ebenfalls versuchen sie relativ schwache „Inflation“ als Preisstabilitaet zu umzunennen, was natuerlich ein totaler Unsinn ist. Wirkliche Preisstabilitaet beinhaltet Jahre mit negativer Inflation.

            Das Verhalten der Akteure im System veraendert sich sehr schwerfaellig und traege. Es dauert lange, bis der einzelne Mensch alte Gewohnheiten aus dem Fenster wirft und ueberzeugt ist, dass jetzt neue Regeln eine dauerhafte Anwendung finden. Die Generation, welche die 30iger Jahre durchlebte, war gebrandmarkt von der damaligen deflationaeren Phase und gab seine entsprechenden Werte, inkl. den Gedanken „Cash is king“, natuerlich an die Nachkommen weiter. Dies erklaert die langsame Aenderung der Perzeption gegenueber Geld, wodurch es den Zentralbanken fuer lange Zeit erlaubt wurde, ihre geldentwertende Politik zwecks Verhinderung kurzfristiger jedoch sehr wohl verdaubarer leichten Krisen, zu betreiben. Jedoch sind sich diese Kuenstler der Manipulation nicht der langfristigen Auswirkungen inflationaerer Geldpolitik bewusst.

            Die Aufgabe der Kapitalallokation durch die Banken ist sicherlich ein lohnendes Geschaeft, jedoch darf diese Funktion nicht dazu fuehren, dass 20-30% der Gewinne einer Volkswirtschaft daraus resultiert. Der Anteil der Gewinne der Finanzbranche innerhalb einer Volkswirtschaft kann sehr wohl als ein wichtiger Indikator zur Erkennung einer fehlerhaften Entwicklung verwendet werden. Er gibt Auskunft darueber, wie stark die Wirtschaft durch die zentralplanerische Funktion der Zentralbanken verzerrt wird.

          • Linus Huber sagt:

            „Das billige Geld treibt Blasen an. Sie entstehen schneller als sonst. Nur, sie sind nicht die Ursache der Finanzkrise. Die liegt eindeutig in der Deregulierung der Finanzmärkte, die in den 90ern begannen und vor allem unter George W Bush ihren Höhepunkt erreichten.“

            Es gibt hier 2 Aspekte, welche zu unterscheiden sind. Erstens muss man sich fragen warum Geld so billig war/ist. Sind die Zinsen tief, weil die Akteure im System auf einen angemessenen Zins und eine angemessene Risikopraemie verzichten wollen, oder aufgrund der Tatsache, dass dieser Zins manipuliert wird. Es ist offensichtlich, dass der allgemeine Zins-Level durch den 2. Aspekt eintrifft.

            Die manipulative Geldpolitik sowie die staatlichen Garantien sind die urspruenglichen Gruende der Krise. Ohne die direkten und indirekten staatlichen Garantien wuerde der Investor/Anleger gezwungen, eine Risikobewertung der Banken vorzunehmen, wodurch diejenigen, welche ein risikoarmes Operationsmodell ausweisen, von vielen Kunden bevorzugt wuerden. Der Markt (oder eben wir alle) wuerden die schlechten Akteure verhaeltnismaessig schnell immer wieder aussortieren, was zwar kurzfristige „Schmerzen“ fuer unvorsichtige Akteure verursachen, jedoch die langfristige Stabilitaet des Systems gewaehrleisten wuerde.

            Die Deregulierung funktionierte einzig Turbo dieser Fehlentwicklung.

            Und ja, die Dot.com Krise war begrenzter und doch groesser als z.B. die vorhergehende Asienkrise. Und 2008 war die Krise noch einmal um eine Potenz verstaerkt. Aber anscheinend ist es Ihnen, Herr Baum, nicht moeglich, die zunehmende Staerke der Krisen mit der auf fehlerhaften Theorien basierende Geldpolitik zu verknuepfen. Sie scheinen ein Vertreter jener zu sein, welche glauben, dass die Krisen sozusagen wie ein Tsunami ueber die Menschheit hinwegfegte und weder voraussehbar gewesen war noch auf fehlerhaften planwirtschaftlichen Manipulationen/Eingriffen/Regeln (ausser die so beliebte Deregulierung) der Entscheidungstraeger basierte.

          • @ Frank Baum – 13. August 2013 um 15:56

            „Man lebt ja von der Successfee des Vertragsabschlusses und nicht von der Erfüllung des Vertrages.“

            Herzlichen Dank für diese Formulierung eines aktuellen virulenten Bankenproblems. Ich habe mir erlaubt, daraufhin einen Post in meinem Blog zu schreiben, der Ihre Aussage in einem würdigen Rahmen ausführlich behandelt. Ich denke, daß ich mit diesen Ausführungen Ihre Intention angemessen getroffen habe.

            http://soffisticated.wordpress.com/2013/08/14/risikoruckstellungen-eine-ungeliebte-notwendigkeit/

            Was ich auch noch sehr interessant finde ist Ihre implizite Vermutung, daß die Höhe der Zinsen nicht die Rolle spielt, die ihr normalerweise zugedacht wird. Das erinnert mich daran, daß es mal eine Diskussion um die These von C. Föhl gab, der nachgewiesen hatte, daß selbst eine Gewinnbesteuerung neutral hinsichtlich der konjunkturellen Auswirkungen sein könnte. Diese Selbstverständlichkeit war jedoch den werttheoretisch indoktrinierten Ökonomen nicht beizubringen – muß einen ja auch nicht wundern. Dynamisches Kreislaufdenken ist halt nicht jedermanns Sache! Das Witzige ist: es funktioniert!

          • @Menéndez, off topic

            Interessanter Blog, den Sie da haben. Den Artikel über „Aufzucht und Hege der Neoklassiker“ fand ich besonders aufschlussreich. Seit der Lektüre von Steve Keens „Debunking Economics“ und blogs wie dem Ihrem, habe ich eine einigermassen klare Vorstellung von der neoklassischen Ökonomie, ihren Schwächen und und ihrem Totalversagen im Zuge der Finanzkrise. Die Idee, dass die „Theorie“ den Zweck zu erfüllen hatte, quasi ein Christentum-kompatibles ideologisches Fundament für die neu-liberalen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle zu liefern, fand ich bestechend. Ein Buchzeichen auf Ihren Blog ist jedenfalls schon einmal gesetzt.

          • Frank Baum sagt:

            @Huber:

            „Die von Ihnen dargestellte angestrebte Stabilitaet fokusiert sich einzig auf einen kurzfristigen Zeitrahmen, was im Endeffekt die langfristige Stabilitaet aufgrund der Verletzung der Regeln der Nachhaltigkeit und Reflexivitaet in eine systematische Instabilitaet fuehrt, nach dem Motto “stability breeds instability”. “ Wie sagte Keynes so schön? „In the long run we’re all dead.“ Wir müssen uns vor Augen führen, dass wir hier keine genaue Wissenschaft haben. Wir reden hier nicht von einer Maschine, die wie ein Uhrwerk klappert und deren Zustand wir auf x-beliebe lange Zeit im Voraus voraussehen können. Dazu gibt es zu viele Unbekannte. Es ist daher wenig sinvoll, sich mit Modellen oder Aussagen herumzuschlagen, die allzuweit in der Zukunft liegen. Die Chancen, dass man daneben liegt und alles vergebene Liebesmüh war, sind einfach zu gross. Wir haben aber mit der Volkswirtschaftslehre und deren korrekter Anwendung Werkzeuge an der Hand, wie wir das hier und jetzt besser gestalten können – und das funktioniert auch auf lange Sicht hinaus!

            Es fällt auf, dass Sie eine Vorstellung von „Geldwertstabilität“ verfolgen, der wenig sinnvoll ist. Geldwertstabilität ist erreicht bei einer Kerninflation unter 2%. Wir wollen aber kein Deflation. Die ist noch schlimmer als eine zu hohe Inflation, weil sie kein Wachstum zulässt. Letztlich ist es allerdings ein Kompromiss: Wenn man von Kapitaleinnahmen lebt, interessiert man sich lediglich für die Rendite nach Inflation. Eine tiefe Inflation ist besser als eine hohe und bei einer Deflation braucht man gar keine Rendite mehr, um einen höheren Wohlstand zu erreichen. Dem stehen die Interessen derer Gegenüber, die von ihrer Hände (oder ihres Kopfes) Arbeit leben. Die sind auf eine florierende Wirtschaft angewiesen, weil die Nachfrage nach Arbeit vom WIrtschaftswachstum abhängt. Genau deswegen legt man eben eine Bandbreite für das Inflationsziel fest, die über 0 liegt. Man wird den Interessen beider gerecht.

          • Frank Baum sagt:

            @Huber:

            „Ohne die direkten und indirekten staatlichen Garantien wuerde der Investor/Anleger gezwungen, eine Risikobewertung der Banken vorzunehmen, wodurch diejenigen, welche ein risikoarmes Operationsmodell ausweisen, von vielen Kunden bevorzugt wuerden. “ Genau das funktioniert nicht. Nehmen Sie die Finanzkrise. Der Staat hat hier ja Banken gerettet, zu deren Rettung er von Gesetzes wegen gar nicht verpflichtet war. Er musste es zum Wohle aller tun. Im Grunde genommen hätten die Teilnehmer davon ausgehen müssen, dass der Staat die Banken fallen lässt (wie das ja in normalen Zeiten auch geschieht) und sie ihre Einlagen verlieren, wenn sie eben mit Banken Geschäfte machen, die zu riskant agieren. Dazu sind die Leute aber nicht in der Lage. Die Banken selber sind kaum in der Lage, das Risiko ihrer eigenen Geschäfte adequat abzuschätzen. Aussenstehende haben nie den Zugang zu den nötigen Informationen noch die Kapazität, diese sinnvoll zu verarbeiten. Ausserdem: Es gab ja Zeiten, in denen es keine Zentralbanken gab. Das FED wurde ja 1912 gegründet. Davor gab es alle 10..20 Jahre einen Crash, der dann das gesamte Wirtschaftssystem abgeräumt hat. Die Leute kehrten zwischenzeitlich zu Tauschhandel zurück und die Staatsmacht führte eine neue Währung ein. Wenn man sich diese Ereignisse vor Augen führt, sieht man, dass die Konsequenzen der Finanzkrise 2007 für eine Finanzkrise verhältnismässig milde waren. Darüber hinaus war das Zinsniveau damals wesentlich höher (und man konnte sich kaum Wohnraum leisten) und das Wohlstandsniveau allgemein unvergleichbar viel tiefer. Besser war es auf keinen Fall und vor allem eines: es war nicht stabiler!

          • Johnny Smith sagt:

            @ Frank Baum

            „Es ist daher wenig sinvoll, sich mit Modellen oder Aussagen herumzuschlagen, die allzuweit in der Zukunft liegen.“

            Ich bin gänzlich anderer Meinung. Viele der heutigen Probleme gibt es gerade weil die längerfristige Perspektive zu wenig beachtet wurde bzw wird. Quartalsweises Denken und Rapportieren ist wohl eines der bekannteren Beispiele mit vielen negativen Auswirkungen. Gerade mit Ihrem Foutieren um zeitlich fernere (potentielle) Probleme werden erst Zyklen wie von Minsky beschrieben ermöglicht. „Stability begets instability“.

            Geldwertstabilität (als ein potentielles Risiko, nebst anderen) ist zudem nicht ein lineares Phänomen. Ein guter Artikel zu den Gefahren von linearem Denken: http://goo.gl/jwIUt4

            Ihre weiteren Ausführungen gehen zudem davon aus, dass die Massnahmen der Zentralbanken einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft gehabt hätten. Dem war eher nicht so. Nehmen wir die USA: das Wachstum ist trotz Rückenwind in davor undenkbarem Ausmass (sowohl Staatsdefizite als auch Geldmengenausweitung und Nullzinsen) bestenfalls mager. Sogar das Fed selber (zumindest eine neue Studie des SF Fed) gibt selber zu, dass die QE bestenfalls moderate Einfluss auf die Wirtschaft hatte: „Asset purchase programs like QE2 appear to have, at best, moderate effects on economic growth and inflation.“ (http://goo.gl/bvrTHP„).

            Die extrem-expansiven Massnahmen vom FED haben also nur einen geringen Effekt auf die Realwirtschaft (wenn überhaupt; ich spreche nicht von den Finanzmärkten), führen aber siehe Minsky zu Instabilität und grossen langfristigen Risiken. Wahrlich ein schlechter ‚Deal‘.

            Diese Risiken sollte man nicht einfach wegwischen mit der Aussage, „in the long run we are all dead“. Das war wohl auch kaum die Interpretation, die Keynes im Kopf hatte…

          • Linus Huber sagt:

            @ Frank

            Sie vernachlaessigen die Konditionierung der Finanzbranche, welche durch die Liquiditaetssicherung, die Einlageversicherung, die inflationaere Geldpolitik, die staatliche Akzeptanz fragwuerdiger Basel-Regeln, die Vernachlaessigung rechsstaatlicher Verfolgung von betruegerischem Verhalten, die staatlichen Foerderprogramme etc. einherging und eine zunehmende Anonymitaet des Systems foerderte, da dadurch die Kosten von Risiko sozialisiert wurde. Wenn der Finanzsektor nicht auf all diese fuer ihr Operationsmodell notwendigen Aspekte haette zaehlen koennen, waeren die heute bestehenden hohen Ungleichgewichte (hohen Kreditvolumen) regelmaessig einer Konsolidierung zugefuehrt worden, welche einzig kurzfristige und leicht verdaubare Krisen dargestellt haetten. Die Deregulierung spielte natuerlich mit eine Rolle indem sie sozusagen als Turbo funktionierte, aber es handelt sich um eine Entwicklung, welche dadurch entstand, weil dieser Sektor nicht marktwirtschaftlichen Regeln unterworfen ist/war, auf eine immerwaehrende direkte wie indirekte staatliche Subvention zaehlen konnte und dadurch massiv an Einfluss gewinnen konnte.

            Wenn Sie beklagen, dass bei einem Anstieg der Zinsen die Preise fuer Immobilien sinken wuerden, zeigt dies einzig Ihre keynesianische indoktrinierte Sicht der Dinge auf und ist nicht weiter relevant. So what? Waere es nicht angenehm, dass sich ein 30 jaehriges Ehepaar mit 2 Kindern die Anschaffung einer Wohnung leisten kann, ohne sich fuer ein Leben lang zu verschulden? Natuerlich ist es heute schwierig mit einer deflationaeren Phase zu leben, aber genau weil eine langfristige Phase der entwertenden Geldpolitik hinter uns liegt, waehrend welcher es vernachlaessigt wurde, gelegentliche Resets zu erlauben (auch zur Disziplinierung der Akteure), womit ein sich immer wieder erneuernder Kreislauf verhindert wurde, was die Verletzung der Regeln der langfristigen Nachhaltigkeit erzeugte.

            Die oberflaechlichen Argumente passen besser an den Stammtisch.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber

            Bitte nennen Sie die Regeln der „langfristigen Nachhaltigkeit“

            Ich denke nicht, Sie reden von den Nullen, die wir laufend neu an die Zahlen hängen müssen bei inflationärer Geldpolitik, also was geht uns dabei aus?

          • Anh Toan sagt:

            Ergänzen können Sie mit Erläuterungen zum Transmissionsmechanismus zwischen Entwertung von Geld und der Herabsetzung gesellschaftlicher Werte:

            Bitte schreiben Sie nicht, dass Sie mir nicht helfen können, wenn ich diesen nicht sehe, sondern beschreiben sie, wie der Mechanismus funktioniert.

            Warum sollte sich ein Ehepaar mit 2 Kinder in einem deflationären Umfeld eine Immobilie kaufen: Diese würde ja nur Wert verlieren, also warum kaufen? Habe dabei mal weggelassen, dass die eigentliche Frage ist, ob die Familie noch ein Erwerbseinkommen hat bei Deflation.

          • Linus Huber sagt:

            Die langfristige Nachhaltigkeit im Sinne der wirtschaftlichen/gesellschaftlichen Entwicklung bedingt, dass das System einem gewissen verhaeltnismaessig kurzfristigen Kreislauf unterworfen wird, welcher sicherstellt, dass Entwicklungen immer wieder zerstoert werden koennen ohne das System selber zu zerstoeren. Eine sich wiederholende Abwechslung von Einatmen und Ausatmen muss im System eingebaut sein. Das System darf nicht nur funktionieren, wenn Wachstum gegeben ist, sondern auch wenn sich gelegentlich negatives Wachstum meldet.

          • Anh Toan sagt:

            Warum?
            Wie lange ist verhältnismässig kurzfristig?
            Wie schlimm ist es, wenn es ein wenig unverhätnismässig lange geht, aber nur ein wenig?
            Wie ist Wachstum definiert?

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: Wenn das System nur mit Wachstum funktioniert, muss dafür gesorgt werden, dass immer Wachstum vorhanden ist.

            Dafür ist (leichte) Inflation Voraussetzung. (Etwa wie ein Verbrennungsmotor auch Wärme abgibt und darum laufend gekühlt werdern muss: Ohne Kühlung würde der Motor überhitzen, (nicht nachhaltig), wird ein Teil der Motorleistung verwendet, um die Kühlung sicher zu stellen, funktionierts).

          • Linus Huber sagt:

            @ Anh Toan

            Mit meinem limitierten Wissen, versuche ich Ihnen gerne dies zu erlaeutern.

            „Transmissionsmechanismus zwischen Entwertung von Geld und der Herabsetzung gesellschaftlicher Werte“

            Wenn sich Geld entwertet, handelt es sich um eine Umverteilung vom Sparer zum Schuldner, da die Rueckzahlung in entwertetem Geld vollzogen wird. Dies schafft den Anreiz, sich zu verschulden (bitte erklaeren Sie mir nicht, dass man in Sachwerte ausweichen kann, denn gegenueber jeder Schuld steht ein Guthaben) und wer mit dem hoechsten Hebel der Verschuldung arbeitet, erhascht den groessten Umverteilungseffekt. Der Anreiz steigt, Konsum vorzuziehen und die Begleichung der Rechnung hinauszuschieben. Je laenger dieser Effekt anhaelt, umso staerker stellt sich die Gesellschaft darauf ein. Jener, welcher sich bescheiden verhaelt, welcher zuerst spart und spaeter kauft, wird stigmatisiert. Es setzt sich ein langsames Umdenken Richtung Kurzfristigkeit ein und man vernachlaessigt immer staerker langfristige Aspekte des sorgsamen und nachhaltigen Wirtschaften. Aufgesparte Arbeite in der Form von Geld wird gestohlen und jenen gutgeschrieben, welche sich nicht aufgrund ihrer persoenlichen Mehrwertschaffung einen Spargroschen zu Seite legten, sondern durch spekulatives und auf die geldentwertende Politik zaehlendes Verhalten. Bubbles koennen immer in einem Bereiche der Wirtschaft auftreten, jedoch werden sie einzig durch entwertende Geldpolitik dieses Ausmass erreichen, da schlussendlich jeder versucht sein persoenliches Verhalten darauf umzustellen.

            Wer erklimmt in solch einem System die symbolische Vorbildfunktion? Derjenige, welcher aufgrund der Naehe zur Kreditkreation von dieser Umverteilung unter hoher Hebelwirkung am meisten profitieren konnte, wonach die Bevoelkerung diesem Erfolgsmodell nacheifert. Die Charakterzuege eines Spekulanten und Schwindlers erreichen damit Vorbildfunktion.

            Der Blog beschraenkt meine Ausfuehrungen, hoffe jedoch, dass es verstaendlich klingt.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: Verhältnismässig langfristig/kurzfristig:

            Geht das System, wenn es langfristig nachhhaltig ist, sagen wir mal auf 500 Mio Jahre, und wir dann kurzfristige Kreisläufe einbauen, so etwa von 1 Mio Jahren?

            Ich will Ihnen nur aufzeigen, dass Sie mit Ihren generalisierenden Aussagen letztlich gar keine Aussage mehr machen.

            Sie beklagen dauernd die manipulative Geldpolitik der zentralbanken, andererseits beklagen Sie, dass diese Blasen nicht bekämpfen

          • Linus Huber sagt:

            „Warum sollte sich ein Ehepaar mit 2 Kinder in einem deflationären Umfeld eine Immobilie kaufen: Diese würde ja nur Wert verlieren, also warum kaufen? Habe dabei mal weggelassen, dass die eigentliche Frage ist, ob die Familie noch ein Erwerbseinkommen hat bei Deflation.“

            Eine deflationaere Phase dauert ja nicht lange, wenn sie sich immer wieder abwechselt mit einer leichten inflationaeren Phase, ausser man hat solche Phasen durch geldentwertende Politik ueber Jahrzehnte unterdrueckt.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: Warum ist es verwerflich zu konsumieren und gut zu sparen?

            Wir können nicht mehr sparen als wir Aufbewahren können, also eigentlich fast nichts (Stauseen voll Wasser, Kühlhäser voll Lebenesmittel, Tanks voll Oel, auf Grundstücken abereits geordnet aufgebaute Steine, Strassen, Brücken, Tunnels. Alles, was wir darüber „sparen“ sind Verpflichtungen anderer.

            Wenn jemand konsumiert, kann ein anderer sparen, wenn jemand sparen will, muss ein anderer konsumieren (Sie können Ihr Essen nicht für die nächsten 20 Jahre sparen, entweder ein anderer isst es, oder es verdirbt). Warum ist nun der Sparer gut und der Konsument schlecht? Warum soll der Sparer privilegiert und der Konsument bestraft werden?

          • Linus Huber sagt:

            Geht das System, wenn es langfristig nachhhaltig ist, sagen wir mal auf 500 Mio Jahre, und wir dann kurzfristige Kreisläufe einbauen, so etwa von 1 Mio Jahren?

            Sie sprechen hier die Theorien der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zyklen an. Es gibt viele verschiedene Zyklen, welche sich teilweise ueberschneiden und oder entgegengesetzte Wirkungen aufzeigen. Z.B. wird als langfristiger Zyklus der Zinsen, sofern ich mich richtig erinnere, in etwa eine Periode von 26 Jahre bis 32 Jahre angenommen. Dies mag auch mit einer veraenderten Lebenserwartung zusammenhaengen.

            Ich spreche hier kuerzere Zyklen von 3 bis 7 Jahren an, welche die Funktion der wirtschaftlichen Erneuerung durch die Aufloesung von Fehlinvestitionen ermoeglichen.

            „Sie beklagen dauernd die manipulative Geldpolitik der zentralbanken, andererseits beklagen Sie, dass diese Blasen nicht bekämpfen.“

            Ja sie bekaempften sie nicht in ihrer Entstehung indem eine inflationaere Geldpolitik jede leichte Daempfung des Wirtschaftswachstums auszubuegeln hatte und jetzt, wo das dadurch entstandene negative Resultat vorliegt, nicht durch entsprechende griffige Massnahmen, welche das Modell der Selbstuebervorteilung und Selbstbereicherung stutzen wuerde. Sie waeren zum Beispiel viel besser geeignet als Zentralbanker als die meisten gegenwaertigen Zentralbanker, da Sie sich wenigstens bewusst sind, dass sie (wie ich auch) ein sehr begrenztes Wissen besitzen und darum lieber nichts machen als eine Fehlentscheidung verantworten zu muessen, waehrend diese Kuenstler der Manipulation in ihrem Wohlgefuehl der Macht glauben, Sie wuessten, was sie tun. Aber keiner von denen hat die Krise vorausgesehen.

          • Linus Huber sagt:

            „Wenn jemand konsumiert, kann ein anderer sparen, wenn jemand sparen will, muss ein anderer konsumieren (Sie können Ihr Essen nicht für die nächsten 20 Jahre sparen, entweder ein anderer isst es, oder es verdirbt). Warum ist nun der Sparer gut und der Konsument schlecht? Warum soll der Sparer privilegiert und der Konsument bestraft werden?“

            Weder der Sparer noch der Konsument ist gut oder schlecht. Es geht nicht um diese Funktion selber, sondern darum, wie Anreize das Verhalten veraendern in Bezug auf das persoenliche Verhalten. Auch der Sparer wird konsumieren, aber vielleicht 2 Jahre spaeter, da es sich nicht lohnte (sofern keine geldentwertende Politik betrieben wurde) via Kreditaufnahme den Konsum vorzuziehen. Weder der Sparer noch der Konsument soll pivilegiert werden, sondern keiner von beiden und ihr Verhalten sollten durch den marktwirtschaftlichen Preis fuer Kredit einmal pro und einmal contra Konsum beeinflusst werden.

            Ja, die Moeglichkeit des Sparens wird begrenzt, aber es ist schon einmal ein sehr gutes Gefuehl, wenn man z.B. sein eigenes Haus wirklich als sein Eigentum betrachten kann, ohne dass man sich mit einer langfristigen Schuld sein Leben lang herumschlagen muss. Es ist oft gar nicht vorteilhaft zuviel Eigentum sein eigen nennen zu koennen, den dies ist nicht einzig ein Vorteil sondern beherbergt auch Pflichten, dieses Eigentum zu unterhalten.

          • Anh Toan sagt:

            „Die Charakterzuege eines Spekulanten und Schwindlers erreichen damit Vorbildfunktion.“

            Kostolani war zugegebenermassen ein Spekulant. Hatte er verwerfliche Charakterzüge?

            Zum schwindeln werden wir erzogen, wir sollen so tun, die grässlichen Tanten zu mögen, den Schulstoff interessant zu finden, dem nachbarn einen schönen Tag wünschen, Schwindeln ist nicht grundsätzlich verwerflich, Kinder sollen mit etwa drei jahren das Konzept verstehen…..

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber:

            „Aufgesparte Arbeite in der Form von Geld wird gestohlen (den Guten) und jenen (den Schlechten) gutgeschrieben, welche sich nicht aufgrund ihrer persoenlichen Mehrwertschaffung einen Spargroschen zu Seite legten, sondern durch spekulatives und auf die geldentwertende Politik zaehlendes Verhalten.“

            Einfügungen in Klammern von mir

            und

            „Weder der Sparer noch der Konsument ist gut oder schlecht.“

            Was gilt jetzt?

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: „Eine deflationaere Phase dauert ja nicht lange, wenn sie sich immer wieder abwechselt mit einer leichten inflationaeren Phase,“

            Tja da wartet die Familie am besten mit kaufen, bis die inflationäre Phase beginnt, und wenn sich alle so homo oecomomicus mässic verhalten, kauft niemand und die inflationäre Phase kommt nie.

            When the music’s over
            turn out the light

            (The Doors)

          • Linus Huber sagt:

            Der marktgerechte Preis von Geld/Kredit wird diese Wechselwirkung erzeugen. Warum soll nie jemand kaufen? Es ist ein starkes menschliches Beduerfnis, Wohnbesitz sein eigen zu nennen und damit persoenliche Sicherheit zu erlangen. Es handelt sich nie um ein homogenes Verhalten, sondern um die Befriedigung eines persoenlichen Beduerfnisses, worum sich jeder einzelne seinen Verhaeltnissen entsprechend kuemmert. Wann die inflationaere Phase beginnt oder aufhoert, ist nicht einfach zu eruieren, aber sobald jeder in die gleiche Richtung reagiert, wird genau das Gegenteil eintreffen, sofern eine werterhaltende Geldpolitik betrieben wird, was die Bildung einer Blase verhaeltnismaessig bald zur Konklusion fuehrt.

          • Linus Huber sagt:

            “Weder der Sparer noch der Konsument ist gut oder schlecht.”

            Natuerlich nicht, sondern die Menschen verhalten sich nach den persoenlich empfundenen Anreizen. Was schlecht daran ist , liegt einzig in der Tatsache, dass eine erzwungene Umverteilung durch die geldpolitische Manipulation erfolgt, welches dadurch eine lineare und in immer die gleiche Richtung verlaufende Entwicklung in Gang setzt, welche aufgrund der damit erzeugten massiven Ungleichgewichte nicht nachhaltig sein kann.

          • Linus Huber sagt:

            @ Johnny

            Danke, dass ich nicht alleine auf weiter Flur funktionieren muss.

          • G. Nardone sagt:

            @Renée Menéndez: „… selbst eine Gewinnbesteuerung neutral hinsichtlich der konjunkturellen Auswirkungen sein könnte“ – Was das betrifft habe ich ein wissenschaftliches Papier gelesen von ital. Ökonomen die im Auftrag eines ital. Amtes das Problem hinsichtlich Steuerhinterziehung von Unternehmen klären sollte. Diese Wirtschaftswissenschaftler haben gemäss dem „Circuit“-Modell folgendes herausberechnet: Je tiefer die Unternehmenssteuern wären, desto höher der Anreiz für Unternehmen Steuern zu hinterziehen, demzufolge haben diese vorgeschlagen, die Unternehmenssteuern zu erhöhen! Ist ja wohl klar, dass gemäss einem Nicht-Kreislauf-Wirtschafts-Modell und auch ohne Zeitablauf, diese obige Folgerung völlig unlogisch und absurd erscheint.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: „… eine erzwungene Umverteilung durch die geldpolitische Manipulation erfolgt, welches dadurch eine lineare und in immer die gleiche Richtung … massiven Ungleichgewichte nicht nachhaltig sein kann.“
            Langfristig und relativ Geld-Sparen erzeugen ein Ungleichgewicht was die Zentralbanken mit Inflation auszugleichen versuchen, die Zentralbanken oder überhaupt die Allgemeinheit nennen diese Massnahme aber oberflächlicher „Konjunktur-Impuls“.
            Ich kann nur Geld sparen das ich über Leistungen verdiene, Leistungen die wiederum von anderen Menschen oder Konsumenten in Anspruch genommen werden müssen die auch Geld besitzen um es bei mir auzugeben, diese können aber wiederum nur dann Geld ausgeben, wenn sie wiederum was verdient haben. Wenn ich nun aber Geld spare, dessen Besitz ja davon abhängt, das Andere ihr Geld für meine Leistungen ausgeben, werde ich damit Leistungen Anderer nicht in Anspruch nehmen, die aber wiederum darauf abhängen, dass ich ihre Leistungen kaufe, ansonsten verdienen sie nichts & können auch bei mir nichts einkaufen … können Sie mir folgen Hr. Huber?
            Was wiederum heisst; man kann nur Geld sparen unter der Voraussetzung das mind. eine andere natürliche oder juristische Person bereit ist Schulden zu machen & womöglich noch dazu auf diesen Schulden sitzen zu bleiben, wenn sie auch anfänglich dazu nicht bereit sind, doch bleibt ihnen ja nichts anderes übrig, solange Andere längerfristig Geld sparen, dass diese ja teilweise über den schuldenfinanzierten Kauf ihrer Leistungen überhaupt erst verdient haben!
            Im Klartext; Schulden und Geldsparen bedingen sich. Es können niemals alle gleichzeitig Geld sparen. Es können aber alle gleichzeitig Kartoffeln sparen, sofern alle Kartoffel-Anbauer wären, aber das geht, wenn auch leider auch nur kurzfristig, denn wenn man in Rente geht sind diese Kartoffeln dann hauptsächlich verrottet, und gerade dieser Umstand verleitet uns das Geld als Spar-Medium zu missbrauchen aufgrund historischer Tradition.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: … Fortsetzung …: Und somit ist Inflation nichts weiter als ein genauso „natürlicher wirtschaftlicher Ausgleichsmechanismus“ die Sie ja so sehr schätzen. Denn Geld sparen bedeutet Leistungen von Anderen nicht abzurufen, die aber davon abhängen, ansonsten können sie nichts verdienen und damit nichts ausgeben und somit der Geld-Sparer nichts verdienen & sparen. Also heisst Geld sparen, dass Leistungen liegen bleiben und verrotten wie die Kartoffeln die man längerfristig auf die Seite legt, dass man für die Katz gearbeitet oder Geld aus dem Fenster geworfen hatte, einfach gesagt ist es ein makro-wirtsch. Verlust. Und deshalb wird auf der Makro-Ebene die Zentralbank diese Verluste gemäss den ganz natürlichen und nicht auszuweichenden wirtschaftlichen Gesetzen, über die Massnahme Inflation ausgleichen müssen.
            Natürlich hatte man ja über lange Zeit diese Tradition des Geld sparens aufrecht erhalten, nur, früher war Geld eben selbst eine Sache oder teilweise eine Sache, besser gesagt, ein Sachwert wie Edelmetall nebst als Geld eine gemeinsch. Infrastruktur. Heute ist Geld nur noch Infrastruktur und kein Sachwert mehr. Also, will man heute sparen, dann kann man damit Edelmetalle in sein Portfolio aufnehmen, wenn einem einem diese vorteilhaft genug erscheinen, ist ja dasselbe wie wenn man Edelmetall-Geld spart oder nicht Hr. Huber?
            Aber leider tun sich Menschen immer wieder schwer von alten Traditionen loszukommen und haben Mühe sich neuen Gegebenheiten anzupassen, was aber von der Evolution gerade ständig gefordert wird. Man entwickelt allzugerne einen Holzkopf anstelle sich eines plastischen Hirns zu bewahren, für was ich durchaus Verständnis habe, schliesslich kann jem. nicht einfach sein Weltbild komplett umkrempeln nachdem er es über 20 oder wer weiss wieviele Jahre in seiner Umgebung gepredigt hatte oder direkt sein Einkommen darüber bezieht.
            Doch die natürliche Evolution bietet uns nur plastische Anpassung oder vergammelndes Aussterben …

          • Johnny Smith sagt:

            @ Linus Huber

            your welcome.

            Eher unangenehme Aussagen zu machen und auf (potentielle) künftige Probleme hinzuweisen, ist ’natürlicherweise‘ nicht so beliebt. Das merkt man in der Politik, man merkt es aber auch an den Reaktionen in diesem Blog. Leider, aber es ist wohl ‚menschlich‘.

            Eine optimistische Einstellung hat ja zum Glück auch viele Vorteile. Problematisch wird es dann, wenn die Diksussion von potentiellen Problemen unterbunden wird und wahrscheinliche Probleme als Hirngespinste abgetan und negiert werden.

            Inhaltlich soll man in einem Blog so viel diskutieren wie man möchte. Schade ist es, wenn dann auf die Person gespielt wird. Viele funktionieren halt nach dem Motto „Es ist wichtiger wer etwas sagt als was er sagt.“

          • Linus Huber sagt:

            @ Nardone

            „man kann nur Geld sparen unter der Voraussetzung das mind. eine andere natürliche oder juristische Person bereit ist Schulden zu machen“

            Diese verhaeltnismaessig oberflaechlichen Zusammenhaenge sind wohl fast jedem in diesem System lebenden Menschen gelaeufig. Wenn Sie eine Maschine mit allen Mitteln versuchen dauernd mit Hoechstleistung zu fahren und keine Phasen fuer Maintenance und Unterhalt einlegen, was glauben Sie wie nachhaltig dieses Vorgehen sein duerfte?

            Es wird vernachlaessigt, dass an einem Punkt die Stimulation durch tiefere Zinsen an seine Grenzen stoesst, eben wenn der Punkt 0% Zins erreicht ist. Deswegen werden heute unkonventionelle Massnahmen in Anwendung gebracht. Was jedoch vergessen wird, ist die Tatsache, dass es auch willige Kreditnehmer geben muss. Sie werden jetzt natuerlich finanzwirtschaftliche Stimuli auffuehren, womit kuenstlich Bedarf erzeugt werden soll. Andererseits erkennt man verstaerkt, dass ueberhoehte Staatsverschuldung eine negative Auswirkung auf das Wachstum zu erzeugen scheint, womit man auch hier an seine Grenzen zu stossen scheint. Als naechstes Mittel duerfte wohl versucht werden den Sparer offen ueber die Reduktion seiner Spargutenhaben zu belangen, womit wir beim Grund angekommen sind, warum Bargeld immer beliebter wird.

            Die Verletzung der Regeln der Nachhaltigkeit ist so offensichtlich, Herr Nardone, aber dies kuemmert Sie wohl keinen Deut, sondern einzig die kurzfristige Steigerung des Konsums und Wirtschaftswachstums ist wichtig, ansonsten die Leute evtl. nicht mehr wie Sklaven taeglich ihre Arbeitspensum abzuspulen haben. Das Ausmass der Institutionalisierung des Umstandes, dass der Staat sich fuer das Wohl des Einzelnen in der Gesellschaft verantwortlich zu zeichnen scheint, umverteilte immer weitere Aspekte von persoenlicher Verantwortung an eine anonyme „Entity“. Dies veraendert laengerfristig aufgrund der Reflexivitaet das Verhalten der Bevoelkerung. Inwiefern? Denken Sie selber mit.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: Ist sehr interessant wie Sie auf meine Argumente betr. Zusammenhang Inflation, Geld-Sparen & Schulden auf Leitzinsen, sprich „die Stimulation durch tiefere Zinsen“, ablenken um nicht darauf eingehen zu müssen, womit ich annehmen muss, zum x-ten Mal übrigens, da Sie darüber keine Gegenargumente haben.
            Die Bedingheit von Geld-Sparen & Schulden ist zwar oberflächlich, aber eben auch fundamental, es hat eine gewisse Tiefe, in die Sie sich offenbar nicht wagen.
            Betreffend dass ich mich nicht für „Verletzung der Regeln der Nachhaltigkeit“ interessiere, zitiere ich mich selbst aus obigem Kommentar:“Langfristig und relativ Geld-Sparen erzeugen ein Ungleichgewicht“, was gleichbedeutend ist wie zu sagen; langfristig Geld-Sparen verletzt wirtschaftliche Regeln & Inflation ist die Busse dafür. Oberflächlich hingegen sind die Inflation sowie aber auch Leitzins-Politik als blosse Stimuli zu betrachten. Denn mit Inflation soll nicht künstlicher Bedarf geweckt werden, sondern im Gegenteil, die Nachfrage, und Nachfrage ist ja Geld und in diesem Zusammenhang das schon auf Konten existiert, soll stimuliert werden nach bereits vorhandenem Angebot, erkennen Sie den feinen Unterschied? Mal ganz einfach gesagt; Geld-Sparer sollen ihr Geld ausgeben ob für Konsum oder Investitionen ist egal, sind sowieso dasselbe aus einer anderen Perspektive, denn wenn nicht, können Sie dieses Geld schon gar nicht verdienen. Mikro-wirtschaftlich bezogen können Menschen nur ausgeben was sie verdienen, makro-wirtsch. deswegen nur verdienen was sie ausgeben. Habe schon etliche Male Sie darauf hingewiesen, Sie antworten aber nie darauf, weil Sie offenbar auch keine Gegenargumente bisher haben. Und ich sehe voraus, dass Sie wieder nicht auf diese Zusammenhänge eingegen werden, sondern auf Nebenplätze wie z.B Staatsschulden oder so ablenken.
            A propos Staatsschulden, da Sie ja so sehr etwas gegen diese „aufgeblähten“ Staaten haben, wissen Sie, dass auch Private Schulden haben, und wieviel?

  • Frank Baum sagt:

    Grundsätzlich ist die Betrachtung interessant: Die Staastausgaben sind Ende der 60er Jahre plötzlich explodiert und verharren seither auf einem mehr oder weniger stabilen Niveau. Die ganze Geschichte von dem „Sozialabbau“, den einem die Linken immer einreden wollen, ist völliger Quatsch. Ausserdem muss man eben auch einräumen, dass Deutschland soviel trägt, wie es kann. Die Linken wollen immer das Geld verballern, als ob es keine Rolle spielt, Merkel gelingt es mit einem pragmatischen Kurs hier eine ausgeglichene Lösung zu finden. Zu guter Letzt: Die Graphik hört bei 2008 auf. Seither ist es den Deutschen gelungen, den Haushalt zu konsolidieren. Insofern ist die Lage nicht ganz so traurig, wie es scheint. Trozudem: Keynes sagt, der Staat soll in der Krise Defizite machen und in guten Zeiten Überschüsse. Davon sind wir weit entfernt.

    Andererseits muss man auch einräumen, dass es auch langfristig OK ist, wenn der Staat Schulden macht, solange diese Geringer sind als die Investitionen. Aus obiger Graphik geht nicht hervor, ob die Investituionen bei den Staatsausgaben schon abgezogen worden sind oder nicht (ich denke eher nicht).

    Zusammenfassend: Straumann bestätigt nur, dass Merkel richtig handelt und die Linken (wie immer) träumen ohne Sinn oder Verstand für wirtschaftliche Zusammenhänge mitzubringen. Allerdings ist die Lage nicht ganz so ernst, wie sie das Bild unterstellen würde.

    • Ueli sagt:

      @Frank Baum
      „…Die ganze Geschichte von dem Sozialabbau, den einem die Linken einreden ist totaler Quatsch.“ Das sagt also die Graphik für Sie aus? Soll das ein Witz sein? Der steile Anstieg der Staatsausgaben Anfang der 70er Jahre fällt „zufälligerweise“ auch mit dem Ölpreisschock, der Abschaffung vom Bretton Woodssystem, dem Anfang der 3. industriellen Revolution, dem Peak / Decline des Fordismus, dem Peak / Decline des Dollarimperiums, dem Peak / Decline des Erfolgsmodells namens soziale Marktwirtschaft in Westeuropa, der Installierung des 1. Neoliberalen „Experiments“ in Chile, dem Kollaps der ehemaligen Industrienation / Weltmacht Grossbritannien, dem Aufstieg von Thatcher, Reagan und Kohl,…,….
      Könnte es sein, dass der „Staat“ aktiver ins Wirtschaftsgeschehen eingreifen musste – da sich die Wirtschaftsbedingungen schlagartig geändert hatten? Ist nur so eine „Idee“ Herr Baum…

  • Max sagt:

    Wenn ein Staat bereits wieder neue Schulden machen muss, um die Zinsen der Altschulden bezahlen zu können, dann ist nichts, aber auch rein gar nichts mehr gesund in diesem Staat.

    Aber als gesund wird das der anscheinend völlig verblödeten deutschen Bevölkerung dargelegt. Und die glauben das treu und brav und die finden so eine Finanzpolitik auch noch vorbildlich. Den Inlandsdeutschen ist nicht mehr zu helfen und man hat effektiv den Eindruck, dass denen irgendwann einmal das Hirn aus dem Kopf geblasen wurde.

  • Martin Holzherr sagt:

    Die Leser, die hier Deutschland falsch beurteilt sehen, werden dem folgenden Satz jedoch sicher zustimmen:
    „Deutschland gilt als Fels in der Brandung, aber bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass seine finanzpolitischen Möglichkeiten beschränkt sind.“
    Dass Deutschland nun die Eurokrisenländer auf ähnliche Weise aus ihrem Sumpf herausziehen kann wie es das für den Osten Deutschlands nach der Wiedervereinigung tat, das kann man aufgrund der angespannten Finanzlage, die sich in der Verschuldung zeigt, auf jeden Fall vergessen.

    Ferner besteht – wenn man die Geschichte als Masstab nimmt – die Gefahr, dass die finanzielle Schieflage diverser Euro-Länder nicht auf geordnete Weise korrigiert wird, sondern in einem Art Crash mündet. Es wäre eben gerade die Aufgabe von verantwortungsvollen Politikern einen solchen Crash zu verhindern und die Situation nachhaltig zu verbessern. Doch es gibt scheinbar kaum noch Politiker, die sich der „Realität“ stellen können. Vielmehr überwiegt der Politikertyp, dem es nur um den Sieg bei der nächsten Wahl geht und der sich vor den Problemen seines Landes eigentlich drückt.

    • Rolf Zach sagt:

      Herr Holzherr, natürlich gibt es sehr unseriöse Politiker, vor allem auch in Südeuropa, trotzdem sehe ich diesen Crash im Moment nicht. Die EURO-Währungsunion ist nicht eine Lateinische Münzunion, sie hat ihre eigene Zentralbank, ein gewaltiger Unterschied und ein Kitt, der hält.

    • Ueli der Hecht sagt:

      @Martin Holzherr
      Seit wann wollen die Deutschen denn die Eurozone so in ihr Staatsgebiet integrieren wie sie das mit dem Osten gemacht haben? Diese Vorstellung von Deutschland als dem „Staats-Winkelried“, der (aus Naivität / Nächstenliebe) für die anderen „haftet“ und sich ohne eine Gegenleistung zu verlangen (naja, ein paar U-Boote sollten sie schon abnehmen!) – aufopfert – ist doch Bullshit.

    • Linus Huber sagt:

      „Es wäre eben gerade die Aufgabe von verantwortungsvollen Politikern einen solchen Crash zu verhindern und die Situation nachhaltig zu verbessern.“

      Dies toent nun mal wieder so richtig so, als ob ein „Crash“ ein Natuererreignis darstellt, welchem wir unverschuldet ausgesetzt sind. Das ist totaler Unsinn, sondern die vergangenen Entscheide fuehrten zu nicht nachhaltigen Entwicklungen, welche schlussendlich in einem Crash ausarten muessen. Einzig der Zeitpunkt ist im Allgemeinen ungewiss.

  • lucius mayer sagt:

    Der Beitrag scheint dem neoliberalen Rezept der Steuersenkungen – insbesondere zugunsten des Geldadels – zu widersprechen.

  • H. Hanson sagt:

    Die finanzielle Lage Deutschlands von 1871 – 1949: „In der 1.Phase im Lot, in der 2. + 3. Phase völlig aus dem Lot“ Und was soll das beweisen? Das ist schon so lange her und nicht mit heute zu vergleichen. Ja, Deutschland hat große Schulden und sie werden immer mehr, aber das Land kann sie (noch) zurück zahlen, was man von vielen anderen Ländern nicht sagen kann. Deutschland geht es allgemein gut, auch wenn der Reichtum sehr schlecht verteilt ist. Der Artikel von Herrn Straumann gehört eher in die Kategorie der Schweizer Selbstgefälligkeit, auch wenn das nicht explizit ausgedrückt wird. Aber Vorsicht, Herr Straumann, auch die Schweiz ist keine Insel und nicht alles was jetzt dort glänzt weist sich dann auch als Gold aus.

  • Helga sagt:

    Kofinas, und was bitte schön hat jetzt dieser Artikel damit zu tun, ob es der CH besser geht oder nicht? Gar nichts im Artikel bringt einen Vergleich mit der Schweiz. Der Artikel soll darstellen, dass die EU sich besser nicht zu stark auf Deutschland als alleiniger Retter verlassen sollte. Die EU wird angehalten, rasch ihren Haushalt und der ihrer Mitglieder in Ordnung zu bringen und dies langfristig. Wie im Artikel beschrieben, ist die Manövrierfähigkeit Deutschlands beschränkt, was ich sehr gut nachvollziehen kann, da Deutschland in den letzten Jahren nicht wirklich Budgetüberschüsse vorweisen konnte. Aber dennoch muss Deutschland ständig für irgendwelche Garantien bereitstehen. Die südlichen EU Länder verlangen Bürgschaften und so weiter. Bei einem Budget welches Deutschland vorlegt, würde es mir als Anleger eigentlich schlecht werden und ich würde diesem Land unter rein finanzpolitischen Angaben nie Geld zur Verfügung stellen. Deutschland kann nur deshalb so tiefe Zinsen verlangen, weil es gemeinhin eben als Garant und stabiles Land gilt. Finanziell aber sehe ich Deutschland nicht auf Rosen gebettet.

    Daher kommen wir auch zur letzten Frage im Artikel. Wer soll das bezahlen? Eigentlich müssten das all jene bezahlen, welche in den letzten Jahren mit undurchsichtigen Papieren, Praktiken etc. auf Kosten der Staaten ihre Kassen gefüllt haben. Dies ist jedoch leider politisch nicht durchsetzbar, weltweit schon gar nicht. Ein Schuldenschnitt wird so oder so auf Kosten der Steuerzahler gehen weil auch die Staaten sich gegenseitig Geld geliehen haben und dies somit abschreiben müssten. Die Banken? ja die Banken resp die Obligationen sollten zu einem Schuldenschnitt hinhalten müssen, aber dies gleichwertig für alle Anleger, auch bei Privatkunden. Das ist hart, aber kann wohl nicht vermieden werden.

    Also hier gehts nicht um einen Vergleich mit der Schweiz. Wenn dies so wäre, dann würde die Schweiz überall obenaus schwingen. Warum? Wir Bürger kontrollieren uns selber

  • Hajo Hünemörder sagt:

    Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Überschuss von 0,2% des BIP erwirtschaftet, eine Ratingagentur hat gerade die Top-Bonität Deutschlands bestätigt, die Sozialversicherungen sitzen auf Millarden-Reserven und auch die Hypothekar-Verschuldung ist deutlich niedriger als in der Schweiz. Ach, wenn doch nur mehr Länder ist einer solchen Schieflage wären!

    • markus gerat sagt:

      0.2% kann man da von wachstum sprechen?
      ratingagenturen raten alles top, selbst wenn es 24h pleite und bankrott ist,
      die sozialversicherungen scheffeln reservern, das rentenniveau ist z.b. im freien fall.
      das mit der hypothekar-verschuldung würde ich auch so sehen.

      ach, deutschland hat den grössten niedriglohnsektor in europa, reallohnverluste seit 10-15 jahren, das grösste auseinanderdriften von arm und reich. und wie weiter oben schon kommentiert „finanzieren“ die komunen durch überschuldung. und einen exportwahn der andere länder „niederkonkuriert hat“ und in die pleite getrieben.

  • Walter Kuhn sagt:

    Tradionell erfolgte der Staatschuldenschnitt durch regelmässiges Zulassen von Inflation. Die in Euro gleich bleibenden Staatsschulden sinken dann relativ zu den inflationär ansteigenden Einkommen, et voilà der perfekte Schuldenschnitt. Es wird wohl keinen anderen Weg geben. Die Geldmengenexpansion des quantitative easing verursachte bisher nur sektorielle Inflationen, die fiskalisch keine Schuldenreduktion bewirkten. Diese sektorielle Inflationen hiessen Aktienboom, Immobilienblase und Importe aus China. Eigentlich hätte das Geld der Notenbanken in den persönlichen Konsum heimischer Güter gehen sollen, es ging aber sozusagen dummerweise an die Börse, in die Immobilien und in den Import chinesischer Güter.

  • Bruno Bänninger sagt:

    Alle die seit Jahren die Wahrheit über die Finanzsituation Deutschland und der EU sagen, bekamen Ärger. Nicht Fakten waren gefragt sondern Meinungen. Also verbreiten die Finanzpolitiker weiter die unahltbare Meinung, Deutschlands Finanzlage sei hervorragend und die Schulden in der EU „normal“. Man kann solange wursteln solange die deutsche Rüstungs- und Autoindustrie einigermassen läuft und nicht weitere Schuldenschnitte in Südeuropa nötig werden. Die entscheidende Frage ist: wer soll die Schulden von Europa und Deutschlands bezahlen, die mit Rettungsaktionen in die Bücher der Staaten, der EZB und des IWF übernommen wurden, aber nicht verschwunden sind? Alle bis heute praktizierten Rezepte führten in die Sackgasse.
    Die „Expertenregierungen“ sind nicht mehr den Wählerinteressen verpflichtet sondern vollstrecken den Willen des internationalen Kapitals. Vonnöten wäre dine Oekonomie die eine verminderte Kapitalrendite mit einer einer gerechteren Verteilung der Profite verbindet.

  • Claudia Egger sagt:

    Und was kostet den deutschen Staat die Energiewende? Abnahmegarantie und garantierte Einspeisevergütung für die Dauer von 20 Jahren – diese wettbewerbsverzerrende Subventionspolitik hat sich in einem seit 2008 labilen und für Private schwierigen Börsenumfeld für viele Deutsche zur Lizenz zum Gelddrucken entwickelt. Das sind für Investoren/Private risikofreie Kapitalanlagen mit staatlich garantierter Rendite.

    • K.A. Barett sagt:

      Die Energiewende der „markel’schen Art“ muss als Fehlentscheidung bezeichnet werden. Diese Geschichte wird der deutschen Volkswirtschaft und damit den Bürgern noch erhebliche Blessuren zufügen. Angela Merkel ist mit Sicherheit eine intelligente, analytisch denkende Frau. Aber, und das ist natürlich bei allen Politikern so, ihr Hauptanliegen ist der eigene Machterhalt. Davon kann man problemlos ableiten, wie gefährlich das immer wieder geforderte „Primat der Politik“ in Tat und Wahrheit ist. Möglicherweise wäre Angela Merkel besser bedient, wenn sie nicht mehr gewählt würde. Dann müssten andere ihre Fehlentscheidungen ausbaden. Aber das ist in der Politik immer so.

      • will williamson sagt:

        Der Primat der Politik ist im Grundsatz schon richtig. Zum Problem wird er, wenn die Politiker nicht fähig ode nicht willens sind, die Politik am allgemeinen Volkswohl auszurichten, sondern eigene oder Gruppeninteressen in den Vordergrund stellen.

  • Peter Colberg sagt:

    Erwähnenswert wäre aber auch die Tatsache das die Wiedervereinigung Deutschlands, und die durch den wiederaufbau Ostdeutschlands nach DDR Zeiten verursachten enormen Ausgaben für das Staatsbudget eine sehr schwierige Last waren, und immer noch sind.

    Der durch die Franzosen aufgezwungene Beitritt zur Gemeinschaftswährung hat Deutschland in die wenig wünschenswerte Lage eines Europäischen Zahlmeisters befördert, da viele der maroden Wirtschaften des Mittelmeerraumes ohne die Konsequenten Finanzspritzen aus der eher gesunden Deutschen Wirtschaft völlig am Boden wären.

    Unter diesen Umständen haben sich die deutschen Staatsfinanzen sich sehr gut über Wasser gehalten, und stehen auf Europäischer Ebene auf einem extrem soliden Fundament. Die Leistungsstarke Schweizer Wirtschaft verdankt zum grossen Teil ihre Erfolge der Tatsache das die Deutsche Wirtschaft und Staatsfinanzen eher im schwarzen Bereich sind.

    Ohne die Erfolgreiche Deutsche Exportwirtschaft wäre die EU inzwischen ein ziemlich hoffnungsloser Fall, die Schweiz inklusive.

    • K.A. Barett sagt:

      Ja, ich sehe das grösstenteils ebenfalls so! So komisch das klingt, aber der Erfolg Deutschlans ist Fluch und Segen gleichzeitig. In der Wirtschaftspolitik ist es auch ähnlich wie beim Spitzensport. Die Forderung lautet: schneller, höher, weiter. Das Schlimme ist: die Forderer sind nicht mit den Leistern identisch. Logische Folge: Es wird gedopt. Die Sportler schlucken Anabolika, die Politiker machen Schulden. Die selbst unsportlichen Sportbegeisterten sitzen vor dem Fernseher, trinken Bier und knabbern Chips. Die selbst nicht Leistungsfähigen Wirtschaftsteilnehmer fordern immer mehr Leistungen Dritter. Der Teufelskreis befindet sich längst in schneller Rotation. Beim gedopten Sport und bei den gedopten Staatsfinanzen fliegt der Laden irgendwann auseinander.

      • Ueli der Hecht sagt:

        @K.A. Barrett
        Das ist doch Stammtisch- / Vulgärökonomie, die Sie hier betreiben – Kapitalismus ohne Schulden ist zum Scheitern verurteilt, da sich die autonome Nachfrage sowie die Profite jeweils aus Geldvermögensabbau speisen. Investitionen, Budgetdefizite und Aussenbeitrag bestimmen über Multiplikatorprozesse die Höhe des Inlandsprodukts und der Beschäftigung (den Verfechtern eines staatlichen Schuldenverbots ist wohl unklar, dass damit die Gewinne systematisch schrumpfen). Ohne negativen Finanzierungssaldo des Fiskus fiele die Wirtschaftstätigkeit viel bescheidener aus, weil die Privaten schon aus einem geringeren Nationaleinkommen die kompensatorischen Ersparnisse bildeten…

        • Rolf Zach sagt:

          @Ueli der Hecht. Bin mit dem meisten was Sie sagen betreffend Kapitalismus einverstanden. Es braucht Schulden und Kredit. Es braucht auch eine Zentralbank, die den Geldumlauf manipuliert, ohne solche Sachen wäre der Kapitalismus ein niedliches Kätzchen, welches niemand interessiert. Aber es braucht eine Eigentums-Ökonomie, wie sie Heinsohn kurz und
          einleuchtend beschreibt. Allein mit Wettbewerb bringen sie das Tigerchen nicht zum laufen. Einen grossen Vorteil hat der Kapitalismus, er ist nie langweilig, sogar wenn man sein Opfer wird. Was war das für ein ödes Ding, die Zentralplanungs-Wirtschaft der Sowjetunion, profitiert hat allein die tiefenpsychologische Beschreibung handelnder Funktionäre im russischen Roman.

          • will williamson sagt:

            Zur Zeit der real existierenden Sowjetunion wurde Radio Eriwan angefragt, was den Unterschied zwischen dem Kommunismus ausmache. Radio Eriwan antwortete, es gebe keinen. Der Kapitalismus sei die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und der Kommunismus das Umgekehrte.

        • Johnny Smith sagt:

          „Ohne negativen Finanzierungssaldo des Fiskus fiele die Wirtschaftstätigkeit viel bescheidener aus“

          Ja und? Wäre das vielleicht nicht nachhaltiger und langfristig sinnvoller, jedenfalls aber stabiler?

          • will williamson sagt:

            Nachhaltig wäre, die laufenden Staatsausgaben durch Steuern und Gebühren und die Investitionen bei fehlenden Reserven mit Schulden zu finanzieren, wobei letztere dann in den laufenden Rechnungen zu amortisieren sind.

          • Linus Huber sagt:

            Ja, Johnny, ich will in Ihrem Boot schwimmen.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber

            Auf Deutsch fahren Boote, (ich will in Ihrem Boot fahren) auf englisch segeln sie, auch wenn sie keine Segel und nur Motoren haben, auf Französisch oder Italienisch navigieren sie.

            In Booten geschwommen wird nur, wenn diese einen Pool haben.

          • Anh Toan sagt:

            @Linus Huber: „Ich will in Ihrem Boot schwimmen“ könnte ein mit ausreichnend Sarkasmus ausgestatteter Afrikaner zu seinem Schlepper sagen.

        • K.A. Barett sagt:

          @Ueli: Gemach, gemach. Ich betreibe nicht Vulgär-Ökonomie. Der Begriff mag ja spassig sein, liegt aber Lichtjahre von meiner Position und Argumentation entfernt. Es ist auch mir als von Ihnen geadelter Vulgär-Ökonomen absolut klar, dass der Staat Schulden machen muss. Das aber bitte kontrolliert! Die Wirklichkeit sieht etwas anders aus. Die Politiker, die verständlicherweise wiedergewählt werden wollen, finanzieren mit den gemachten Staatsschulden (nur teilweise, zugegeben) ihre den Wählern gemachten Versprechen bezüglich deren unerfüllbaren Träume. Dazu kommt, in der Schweiz wahrscheinlich weniger als anderswo, die geradezu systemische Steuergeldverdunstung.

          • Linus Huber sagt:

            „Staat Schulden machen muss“

            Wie Sie sagen in kontrollierter Form, wobei klaren Abschreibungsrichtlinien fuer die Abschreibung der Investitionen vorliegen sollten. Ansonsten handelt es sich einfach um das Prinzip to „get a free lunch“, welches langfristig ein Problem kreieren wird. Aber dies uebersteigt die Vorstellungskraft der meisten indoktrinierten Oekonomen.

          • G. Nardone sagt:

            @Linus Huber: In diesem Fall sind die „meisten indoktrinierten Oekonomen“ ja kompetent! Das wäre für mich grosser Grund zu noch mehr Optimismus, auch weil ich bisher die Ansichten der „meisten indoktrinierten Oekonomen“ gar nicht kannte. Denn um ein „free lunch“ dreht sich ja alles in der Wirtschaft! Es geht ja darum, dass der Ertrag den Aufwand übersteigt, denn Gewinne bzw. Produktivitätszuwachs sind ein „free lunch“ „by definition“! Wenn es keinen „free lunch“ gäbe, würden Erträge stets den Aufwendungen haargenau entsprechen, es gäbe kein Gewinn & kein Produktivitätszuwachs.
            Zum Glück bloggen die „meisten nicht-indoktrinierten Oekonomen“ nur … sie sehen immer nur schwarz was die wirtsch. Zukunft betrifft, haben aber überhaupt keine objektiven Beweise dafür, sondern nur Sammlungen subjektiver Rechtfertigungen …

  • Sacha Meier sagt:

    Deutschland steht finanziell bestimmt nicht schlecht da. Solange es keine ESM-Bürgschaften einlösen muss, dürfte sich das in den nächsten Jahrzehnten auch nicht gross ändern. Die Probleme bestehen eher auf Gemeindeebene. Die Hauptlast des Deutschen Lohnsubventionssystems (Billiglohnsektor mit Hartz-IV-Aufstockung) zahlen die Kommunen. Viele sind deshalb bis über beide Ohren verschuldet. Auch bei den Tiefen Zinsen schenkt das ein. Deshalb wäre Frau Merkel gut beraten, für noch niedrigere Anleihenszinsen zu sorgen. Die USA sind mit dieser Strategie schon immer gut gefahren – und werden es wohl auch in den nächsten Jahrzehnten tun.

  • markus gerat sagt:

    ich lese diese rubrik sehr gerne. auch wenn es manchmal viel oder kompliziert ist, aber dass da hat keinen roten faden bzw. ist mir nicht verständlich.

  • Rolf Zach sagt:

    Die Kapitalflucht der Deutschen war in den 30er Jahren ohne Zweifel da, aber sie konnte nie so gross werden wie die französische, weil das Auslandsvermögen der Deutschen wegen des 1. Weltkriegs arg zerzaust wurde. Wenn man in kürzester Zeit Weltmacht werden will, muss man damit rechnen, dass die Staatsfinanzen den Bach runter gehen. Was die Politik der Schmidt-Regierung anbelangt war diese damals sehr klug und weitsichtig. Die deutsche Autoindustrie wäre heute nie so stark, wenn damals der Bund nicht die Nachfrage gestützt hätte. Hätte man die deutsche Wiedervereinigung wegen den Staatsfinanzen lassen sollen?
    Allein die Frage ergibt die Antwort und Kohl hatte recht und Lafontaine hatte als Kassandra für die Staatsfinanzen seine Karriere ruiniert. Im Gegenteil, dieser Brüning-Ansatz der deutschen Wirtschaftswissenschafter finde ich eine intellektuelle Katastrophe.
    Wenigstens hatte Brüning mit dieser Politik dementsprechende Hintergedanken für die deutsche Stellung als Grossmacht, während sie heute einer ästhetischen Ideologie gilt. Die Eurozone ist wirtschaftlich gesünder als vielmals angenommen. Wo verlieren die Deutschen ihr durch Konsumverzicht und heute mangelnde staatliche Investitionen ihr Geld. Die deutschen Banken sind Spezialisten für Verluste in den USA und bei den Schiffs-Finanzierungen. Wohl haben sie heute die grösste Flotte, aber auch ineffizienteste. Der kränkste Mann der EU ist Grossbritannien und nicht Südeuropa trotz einer Währung, die ständig mehr abwertet als die anderen. In Italien versucht der Finanzminister mit Hilfe eines korrupten Beamtenapparates bei einer gesunden Wirtschaft die Steuern einzutreiben, in Grossbritannien versuchte es der Finanzminister mit einem effizienten Apparat bei einer kranken Wirtschaft zu seinen Steuerbatzen zu kommen. Die einzigen, die ihm Geld bringen, sind die Banker-Haifische aus London.

    • Achim Lorenz sagt:

      Auch wenn ich Ihnen in vielen Punkten zustimme, möchte ich in einer Hinsicht widersprechen: Nämlich der, dass Kohl recht und Lafontaine unrecht hatte. Lafontaine hat vor der 1:1-Währungsreform gewarnt, weil diese den ostdeutschen Unternehmen auf einen Schlag die Wettbewerbsfähigkeit entziehen würde, und er hat ebenfalls gewarnt, dass der Osten Deutschlands auf Jahre, wahrscheinlich sogar Jahrzehnte, von Zuwendungen der Westländer abhängig sein würde. Auf Kohls blühende Landschaften warten die neuen Bundesländer heute noch.

    • K.A. Barett sagt:

      Die deutsche Wiederverinigung war „alternativlos“, um in der Terminologie von Angela Merkel zu argumentieren. Wie gut die Politik der Regierung Schmidt wirklich war, ist schwer zu sagen. Fairerweise muss gesagt werden, dass nach dem Auslaufen des ersten Wirtschaftswunders in Deutschland das Regieren sehr schwierig wurde. Die Politiker sind deshalb eigentlich hoffnungslos überfordert, weil sie keine Übermenschen sind. Ein Mensch kann keinen grossen, von der Wirtschaft her komplexen, Staat „lenken“. Ein Staatengebilde schon gar nicht. Je zentralisitischer dessen Strukturen sind, desto kleiner werden dir Chancen. Im Kontext mit Deutschland sind gewisse Bedenken nicht vom Tisch zu wischen. Die Deutschen sind tüchtig, leistungsfähig, wettbewerbsfähig, kämpferisch. Einige dieser positiven Eigenschaften sind aber aus verschiedenen Gründen am Erodieren. Die Gefahr besteht immer, dass man von einem leistungsfähigen Individuum, einer erfolgreichen Firma, einem stabilen Staat zu viel erwartet und ihn, den Staat, genau deshalb destabilisiert. Die deutsche Mentalität, aber auch die deutsche Geschichte lässt es als ratsam erscheinen, der Einwicklung in Deutschland grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Es wäre äusserst unklug, dieses Land im Verbund der EU zu überfordern. Wer garantiert, dass es niemals ein „zweites Versailles“ geben wird?

      • Rolf Zach sagt:

        Herr Barett, Deutschland braucht den Markt in Europa, mehr als die Schweiz. Natürlich hat Deutschland im Export Produkte, die sehr schwer anderswo zu beschaffen sind. Aber diese Produkte können den Wegbruch des südeuropäischen Marktes nur teilweise auffangen. Rolex Uhren kann man überall verkaufen, deutsche Werkzeugmaschinen haben es in Ostasien schwer. Wahrscheinlich wäre ein DM-Kurs gegenüber dem $ höher eingestuft als nur der EURO, deshalb gibt kein „hot money“ wie beim CHF. Was wirklich die deutschen Regierenden umtreibt, ist die Qualität des Beamtenapparates in Südeuropa und ein „Wünsch Dir was“ Sozialstaat. Hier versucht auch die deutsche Politik, Druck zu machen. Das Italien von heute ist meilenweit vom Italien von 1939 entfernt, obwohl leider gewisse negative Denkstrukturen sich am Leben erhalten haben. Wir alle in den USA, EU und der Schweiz sind nun einmal das Opfer des Neo-Liberalismus der Reagan- und Thatcher-Ära, die auch Clinton, Blair und Schröder fröhlich fortsetzten, das eigentlich sehr wenig mit der sogenannten Euro-Krise zu tun hat. Portugal hat prozentual ein geringeres Leistungsbilanzdefizit als die USA, Italien und Spanien weisen ein kleines Defizit aus, dass geringer ist als dasjenige von Frankreich. Zugegeben Griechenland ist schlecht, aber ist es eine grosse Volkswirtschaft? Ich bin überzeugt der Kanton Bern hat prozentual ein grösseres Leistungsbilanzdefizit als Portugal, aber ist das für den CHF wichtig? Das Problem des EURO-Raumes sind auch die nicht ausgenützten Kapazitäten, Wo ist die Inflation? Sicher wäre es besser, die Preise der Monopole stärker zu kontrollieren. Es wäre auch besser die EZB würde wie die FED und auch die SNB, die Konjunktur des jeweiligen Wirtschaftsraums besser unterstützen. Der EURO wird trotz all der
        Untergangs-Propheten bleiben und die Gold-Fetischisten können noch lange warten bis der Goldpreis über CHF 50’000 pro Kilo steigt. Die Deutsche sind gut beraten ihre Infrastruktur in der alten BRD zu erneuern.

        • will williamson sagt:

          Dass die Deutschen gut beraten sind, wenn sie die Infrastruktur in der alten BRD erneuern, ist zweifellos richtig. Bei dem maroden Zustand, in dem sie sich teilweise – z.B. in manchen Städten von NRW – befindet, lässt erahnen, dass das eine ganz schöne Stange Geld kosten wird. Allerdings würden damit auch Arbeitsplätze geschaffen und damit zusätzliche Steuereinnahmen anfallen. Die Binnenkaufkraft würde gestärkt. Die Frage ist, wer es machen soll. Der Staat dürfte dazu nur unter Inkaufnahme weiterer Verschuldung imstande sein. Private wollen eine entsprechende Rendite sehen, was voraussichtlich höhere Benutzungstarife zur Folge haben wird.

        • K.A. Barett sagt:

          @Rolf Zach: Mit Ihrem Kommentar bin ich grösstenteils einverstanden. Dies, obwohl ich natürlich viele Ihrer Argumente lediglich „aus dem Bauch heraus“ beurteilen kann.

  • Roland Müller sagt:

    Vielversprechende Überschrift. Habe schon bessere, aber wenig schlechtere, Artikel gelesen unter der Rubrik nmtm. Schade!

  • Kofinas sagt:

    Dieser Artikel verspricht ein Tiger zu sein…….entpuppt sich aber wieder einmal mehr als ein kleines Büsi! Zusammenkopierte Texte welche beweisen sollen, dass Deutschland doch nicht so gut ist wie es alle glauben lässt – vorallem nicht so gut wie die Schweiz…..Der Tagi sollte aufhören seine Profilneurose zu vertuschen, in dem er immer neue Beiträge schreiben lässt die beweisen sollen, dass die Schweiz halt doch besser ist als alles andere (Jüngstes Beispiel: Krokotasche in Zürich….). Das ist Narzissmus pur, was der Tagi da pflegt…………darum braucht er dringend – in den oberen Etagen – professionelle Hilfe.

    • Mark Schradet sagt:

      Vollste Zustimmung zu Kofinas!
      Freud wäre hingegen begeistert ob der „Brandung im Fels“ 🙁

    • Linus Huber sagt:

      In keiner Art und Weise wird hier ein Bezug zur Schweiz gemacht, womit sich Ihr angesprochenes Problem wohl mehr in Ihrem Kopf als in diesem Artikel befindet.

    • K.A. Barett sagt:

      Trotz der erheblichen Wirtschaftskraft Deutschlands, welche der Kompetitivität der deutschen Wirtschaft zu verdanken ist, kocht auch dieses Land mit Wasser. Das in Deutschland wirklich real existierende Problem der aus dem Gleichgewicht geratenen Staatsfinanzen kann man (vorläufig) noch abstreiten, gesundbeten kann man es nicht. Die Stunde der Wahrheit wird kommen, wann genau, ist noch nicht klar. Man hört in Deutschland viel von der „Sozialen Marktwirtschaft“, des Ludwig Erhard. Vergessen wird, dass Erhard 1950 noch leichtes Spiel hatte. Deutschland lag noch immer in Trümmern, die Menschen befanden sich bezüglich ihrer Erwartungen und Ansprüche auf der „Linie Null“. Und, wichtig: Man war gewillt, die Ärmel hochzukrempeln und zu „malochen“, wie das „Krampfen“ in Deutschland genannt wird. Das war ein Erfolgsmodell, dass sich 2013 nicht wiederholen lässt. Der Sozialstaat war noch bescheiden ausgestattet und kostete auch dementsprechend wenig. Die damaligen Immigranten waren zahlenmässig gering, stammten mehrheitlich aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und wollten, mussten und konnten arbeiten. Den Vergleich mit heute kannn jede und jeder selber ziehen.

      • Lacher Meinrad sagt:

        Als es noch die DM gab, war diese Währung schon dannzumal die Einäugige unter den Blinden. DE rühmt sich all die letzten Jahre als Exportweltmeister, hatte seit der Währungsreform in den 40er-Jahren jedoch nur ein Jahr (ich wiederhole ein einziges Jahr) einen Haushaltsüberschuss erzielt. Und wie gestern im mittäglichen ARD-Talk festgestellt wurde, zusätzliche Schulden für die Beamtenpensionen angehäuft, ohne sie natürlich auszuweisen. Ferner haftet DE im EMS für 27% wobei schon heute klar ist, dass es den Anteil der Pleitestaaten übernehmen muss, nebst all den andern Verpflichtungen, die DE eingegangen ist. Und jetzt frage ich Sie, was hat das mit der Schweiz zu tun. Dies alles sind Fakten und Hausaufgaben, die DE erledigen muss. Fällt Ihnen schwer, dies zuzugeben, dass die Politik dermassen versagt hat, nicht wahr? Und leider wird es das Volk ausbaden müssen.

      • michael sagt:

        und es gab auch etwas anzupacken – die bauindustrie boomte, es mussten autos gebaut werden, die industrie musste wieder hochgefahren werden. da konnte man noch die arbeiter unterbringen. auch das es keine computer etc. gab, hielt viele der einfacheren menschen in lohn und brot, als lagerarbeiter oder stauerfitz im hafen beispielsweise. wer heutzutage noch davon spricht, den wirtschaftsmotor anzukurbeln, hat die zeichen der zeit nicht verstanden. das ist in dezutschland so und das wird in anderen ländern nicht anders sein, schweiz inklusive.

    • Roli S. sagt:

      Der Tagi schreibt Fakten…von Ihnen lese ich nur Polemik. Wo sind die Fakten zu Ihren Behauptungen?

  • Hans Koller sagt:

    Naja wir haben sinkende Bevölkerungszahlen und steigende Schulden respektive Zinsen, somit ist grösserer Bankrott unausweichlich. Wenn die Zahl der Leistungsträger abnimmt weil sie Beispielsweise in Rente gehen und auf der anderen Seite stehen die Leistungsbezüger die zunehmen. Europa ist Pleite und ein Schuldenschnitt löst das Problem nicht. Die Zahl der Rentner steigt, der steht eine Jugend gegenüber die nicht arbeiten will, aber mal ne grosse Pension erwartet. Dazu kommen viele Immigranten die mal 5Jahre gearbeitet haben und nun weitere 40Jahre dem deutschen Steuerzahler auf der Matte liegen. Die Energiewende steht auch noch an, nur weiss niemand wer das bezahlen soll. Ich mach es kurz, erklärt mir mal wie das gehen soll?

    • Linus Huber sagt:

      Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Menschen klammert sich verzweifelt an die Luegen der Entscheidungstraeger. Ihnen ist eine politischer Karriere sicherlich nicht zu empfehlen.

      • G. Nardone sagt:

        @Linus Huber:
        „Entscheidungsträger“ – Eben, diese sogenannten Entscheidungsträger „tragen“ nur die „Entscheidungen“, offenbar von einem Ort zu einem anderen und sind in diesem Sinne keine „Entscheidungs-Macher“. Und welche Lügen von wem & über was konnten Sie bisher entlarven?

    • G. Nardone sagt:

      @Hans Koller:
      – „Sinkende Bevölkerungszahlen / Leistungsträger nehmen ab, -bezüger nehmen zu“
      Muss nicht zwangsläufig ein Problem sein, denn haben Sie schon mal was von „Produktivität“ gehört & wenn ja, verstehen Sie dieses Konzept?
      – „Europa ist pleite“
      Wo ist der Beweis? Europa ist weit weit weit weg von pleite, wenn man sich Europa, das ziemlich gross ist & nebenbei eine hohe Dichte von „Werten“ besitzt, einfach mal etwas genauer ansieht, ist halt mit mehr Aufwand & Konzentration verbunden.
      – „eine Jugend die nicht arbeiten will“
      Wo ist der Beweis? Verallgemeinern Sie hier nicht ein wenig? Und ganz nebenbei, warum soll denn die Jugend auch? Wurden sie nicht von ihre Eltern-Generation allzusehr verwöhnt? Andererseits wo liegt die Zukunft der Arbeit wenn immer mehr Maschinen & Computerprogramme Arbeiten verrichten können? Schon heute könnten Computer-Programme eingesetzt werden & uns jede Menge Arbeitslose bescheren. Und bald kommen die Roboter. Und überhaupt, ist ja nicht gerade unter anderem ein zentrales Ziel der Wirtschaft die Produktivität zu erhöhen? Was für ein einfaches Hirn wie meins so viel bedeutet wie weniger Arbeitsaufwand für mehr Ertrag? Aber ich ahne worin sich die Zukunft der Arbeit sich immer mehr verlagern wird; Kreativität, & das könnte der Jugend ziemlich Spass machen.
      – „Immigranten die 5Jahre arbeiten … weitere 40Jahre …“
      Genauso gibt es möglicherweise Immigranten, wenn nicht sogar mehr als diejenigen die Sie in Ihrer geradezu suspekt subjektiven Weise betrachten, die 40Jahre gearbeitet & Steuern bezahlt haben, dessen Ausbildung von Ihrem Heimatland bezahlt wurde & von der die Deutschen damit kostenlos profitiert haben?
      – „Die Energiewende soll wer zahlen“
      Sie vergessen wieder einmal in Ihrer Einseitigkeit, dass wenn jem. was bezahlt, ein Anderer ganz bestimmt was kassiert.
      – „steigende Schulden“
      Einseitige Betrachtung wie gewöhnlich; denn den Schulden stehen aktuell verfügbare Geldvermögen sowie Investitionen für die Zukunft gegenüber.

    • G. Nardone sagt:

      @Hans Koller: … Fortsetzung …:
      Waren meine Erklärungen hilfreich? Haben Sie überhaupt mit irgendwelchen gerechnet? Ich meine, haben Sie mit „optimistischen“ Erklärungen gerechnet? Oder erwarteten Sie eigentlich nur gleichgesinnte Rechtfertigungen? Erkennen Sie überhaupt, dass Ihre Darstellungen rein subjektiv & pessimistisch sind? Denn bestimmt sind diese weit weg von objektiv oder realistisch zu sein. Erkennen Sie, dass man genauso optimistisch argumentieren kann? Meine Erklärungen mögen aber ehrlich gesagt auch nicht ganz objektiv sein, denn optimistisch zu sein ist auch subjektiv. Nur gibt es einen Umstand, dessen Wertschätzung zwar wiederum relativ sein könnte, was möglicherweise viel eher für Optimisten spricht; nämlich der, dass alle Optimisten der Vergangenheit in Zusammenhang mit der allg. Lage der Gegenwart alle recht hatten, oder zumindest bis heute. Schliesslich ist unsere allgemeine globale Situation trotz aller Probleme & Armut, die es wiederum schon immer gab, doch wiederum die Beste die es je gab, oder nicht? Denn soviele Möglichkeiten hatten objektiv & allgemein betrachtet die Menschen in der Vergangenheit im Vergleich zu heute noch nie?
      Und deshalb kann man diese verrückte Sache auch getrost sagen weil es auch die einfache Wahrheit ist; je höher die Schulden heute, desto besser für die Zukunft. Denn Schulden erzeugen, sofern man über das moderne Geld-Banken-System fundamental gut informiert ist, nebst aktuellem & verfügbarem Geld-Vermögen auf allerlei Konten, das einerseits zum Teil ständig was am Tun ist & andererseits ein anderer Teil, den Teil der man längerfristig spart, als brachliegendes Potenzial vorliegt, auch Investitionen in Sachwerte aber auch in allgemeines menschliches Potenzial für die Zukunft. Und wie sich diese Investitionen bzw. Schulden in Zukunft auszahlen lassen, kann niemand heute objektiv beweisen, weil zu komplex & ständig was geschieht, nur eine wahrscheinliche Zukunft wird es beweisen, wie immer bisher.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.